FARANG-Ausgabe 09 - 2014

Star Alliance und Air India
Helmut Kremser:
Der letzte Abschied
Apais Thaimassage 5 Jahre
Edds Kolumne
Geschichte Siams (10)
Typisch Thailand
Reise-Tipps
Buch vom Heller-Verlag:
Glücklich in Thailand
RA Bümlein informiert:
Neue Entscheidungen
Eine Thai als Diakonin
Die Busse in Bangkok
Ehm Apassala im Butterfly
Big Buddha Phuket
Happy Birthday, Maew
Kleinanzeigen
News aus Thailand
Hajo im Bai Tong
Es ist geschafft:
Ende der Pilgerreise
Schöner Buddha
Aus den Wats
Mini-Konzert im Thai-Park

Star Alliance & Air India


Sa & Bernd vom Reisebüro TAF - Thai Asien Flugreisen in Berlin, Kantstr. 59, (siehe auch Rückseite dieses Heftes), berichten in dieser Ausgabe über das weltumspannende und größte Airlines Bündnis, die Star Alliance und die nun erfolgte Aufnahme der AIR INDIA (Airline Code AI, AIC).


In unserem detaillierten Vorstellungsartikel der Air India hatten wir im Dezember 2013 noch erwähnen müssen, dass die von Air India anvisierte Mitgliedschaft in der Star Alliance im Jahr 2011 verweigert wurde und diese Airline jetzt massiv an ihrer Modernisierung arbeitet. Dies scheint schnell gelungen, denn der Beitritt erfolgte formell am 11. Juli 2014 und wir möchten diese Veränderung im Rahmen der Artikel Serie auch nicht unerwähnt lassen.

Die Star Alliance wurde 1997 als erster weltumspannender Verbund internationaler Fluggesellschaften gegründet. Der Sitz ist in Frankfurt am Main und zu den "Gründungsvätern" gehörte neben der deutschen Lufthansa auch die THAI.

Die Star Alliance befördert Passagiere bequem und zuverlässig rund um den Globus. Bereits mehrmals wurde sie mit Preisen ausgezeichnet, u.a. von Air Transport World mit dem Market Leadership Award, sowie vom Reisemagazin Business Traveller und dem Marktforschungsinstitut Skytrax zur Best Airline Alliance.

Die Mitglieder sind: Adria Airways, Aegean Airlines, Air Canada, Air China, Air India, Air New Zealand, ANA, Asiana Airlines, Austrian, Avianca, Brussels Airlines, Copa Airlines, Croatia Airlines, EGYPTAIR, Ethiopian Airlines, EVA Air, LOT Polish Airlines, Lufthansa, Scandinavian Airlines, Shenzhen Airlines, Singapore Airlines, South African Airways, SWISS, TAP Portugal, Turkish Airlines, THAI und United. Die Aufnahme von Avianca Brasil soll 2014 abgeschlossen sein. Insgesamt bietet der Linienverbund derzeit mehr als 18.500 tägliche Flüge zu 1.316 Flughäfen in 192 Ländern an.


Als erste indische Airline wurde jetzt Air India als Vollmitglied in ihre globale Airline-Familie aufgenommen, so dass das umfangreiche nationale Netzwerk der Airline im fünftgrößten Luftfahrtmarkt den Star Alliance-Kunden nun weltweit zur Verfügung steht. Das Air India Netzwerk umfasst 50 Destinationen in Indien und 33 internationale Destinationen in 23 Ländern. Die jetzt mehr als 40 zusätzlichen innerindischen Destinationen ermöglichen den Passagieren ausgezeichnete Verbindungen nach, in, über und von Indien. Es ist ein rasant wachsender Markt.

Air India nimmt innerhalb des indischen Flugfahrt-Szenarios einen besonderen Platz ein, ist in den letzten Jahren stark gewachsen und wurde zu einer riesigen internationalen Fluglinie mit deutlich verbessertem Service und Abläufen. Die "neue" Air India verfügt heute über eine der jüngsten, modernsten Flugzeug-Flotten, die sowohl Großraumflugzeuge wie die Boeing B777, B747, den Airbus A330 und den zuletzt erworbenen B787 Dreamliner als auch die Narrow-body-Airbus Flotte A321, A320 und A319 umfasst.

Alle Star Alliance-Kunden können nun die Vorteile von Air India über deren Flugliniennetz in Anspruch nehmen und gleichzeitig profitieren die Air India-Kunden von den gleichen Vorteilen, wenn sie Flüge mit einer der 26 Star Alliance-Airlines buchen. Air India bringt insgesamt 400 tägliche Flüge und mehr als 40 neue Destinationen in Indien in das Alliance-Netzwerk ein. Das größte Wachstum ist von ihrem nationalen Markt zu erwarten, in welchem bisher 13 Star Alliance-Mitglieder im Rahmen von 10 Destinationen und mit einem Marktanteil von 13% aktiv waren. Infolge der neuen Mitgliedschaft von Air India hat sich der Marktanteil der Star Alliance in Indien auf 30% erhöht. Global betrachtet profitieren die Passagiere zudem von einer größeren Auswahl an Flugrouten, die Nordamerika, Europa, Asien und Australien über den indischen Subkontinent verbinden.


Air India bietet nun Durchchecken sowohl für Passagiere als auch für deren Reisegepäck bis zum Endpunkt der Flugreise für Anschlussflüge, die von jeder Star Alliance Mitglied-Airline durchgeführt werden, an, und ermöglicht somit einen reibungslosen Reiseverlauf. Der Vorteil der Passagiere besteht auch darin, dass sie ihre Boarding-Pässe für Anschlussflüge in den Transfer-Flughäfen nicht abholen müssen und das Gepäck bis zur endgültigen Destination weiterbefördert wird, sofern dies aufgrund der lokalen Zollbestimmungen zulässig ist.

Gegenseitig werden nun die Vorteile für Vielflieger im Rahmen des Vielfliegerprogramms von Air India, Flying Returns, und jenem der vorhandenen Mitglied-Airlines berücksichtigt. Den Kunden werden dadurch mehr Möglichkeiten geboten, daraus Nutzen zu ziehen, Vergütungen oder ein Upgrading zu erhalten, sowie einen Star Alliance-Status zu erreichen. Als Teil der Mitgliedschaft nimmt Air India nun auch an verschiedenen Ticket-Tarifen und Business-Lösungen teil.

Fazit: Es gibt viele Reisende, die Teilnehmer an den verschiedenen Vielfliegerprogrammen der oben aufgeführten Star Alliance Mitglied- Airlines sind und nun auf Flügen nach Indien oder einem Weiterflug, z.B. nach Thailand die begehrten "Meilen" sammeln können. Auch ist die Abwicklung der Flug-Anschlüsse und die Service Qualität generell deutlich verbessert worden. Air India fliegt in Deutschland nur ab Frankfurt, ist aber per Anschlussflug oder Rail&Fly dort gut erreichbar. Es gibt, u.a. auch nach Thailand, regelmäßig günstige Flug-Sonderangebote, die Sie bei TAF oder dem Reisebüro Ihrer Wahl erfragen können. Bernd Kamjunke


Informationen der Rechtsanwaltskanzlei Bümlein

RA Buemlein Team 2016

Rechtsanwältin Nadejda G. Bümlein, Phaichit ( Daggy ) Phaso, Rechtsanwältin Nicole Rinau

Neue Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg

Am Anfang ist alles schön: Menschen lernen sich kennen, verlieben sich, beschließen zu heiraten. Auch über Grenzen hinweg. Ein Ehegatte gibt sein altes Leben auf - er zieht zu seinem Ehegatten in ein fremdes Land. Die Möglichkeiten, wie Ehe oder auch Lebenspartnerschaft dann in Deutschland gestaltet werden, sind vielfältig. Vielleicht gehen beide Partner arbeiten. Vielleicht übernimmt ein Partner ganz oder ganz überwiegend die Hausarbeit, der andere bestreitet den größten Teil des Lebensunterhaltes.

Doch was, wenn die Ehe scheitert? In Deutschland liegt die Scheidungsrate seit Jahren auf hohem Niveau - etwa die Hälfte aller Ehen wird wieder geschieden. In dieser Zahl sind Trennungen ohne Scheidung noch nicht einmal inbegriffen. Auch darf man die Augen nicht vor der Möglichkeit verschließen, dass es zu einem Todesfall kommen kann.

Was nun? Der Ehegatte, der nach Deutschland gezogen ist, hat sein altes Leben aufgegeben. Er oder sie hat vielleicht hier neue Freundschaften geschlossen, ein neues Zuhause in Deutschland aufgebaut und möchte hier bleiben.

Auch wer keine Kinder hat, bekommt nach dem deutschen Gesetz die Möglichkeit, nach der Beendigung der Lebensgemeinschaft ein selbständiges Aufenthaltsrecht zu erhalten. Voraussetzung ist, dass die Lebensgemeinschaft mindestens 3 Jahre in Deutschland bestanden hat und der Aufenthalt rechtmäßig war. Ausnahme von der 3-Jahres-Frist gelten bei Tod des Ehepartners und bei einer besonderen Härte - das kann z.B. häusliche Gewalt sein (s. hierzu unseren Bericht in FARANG 06/2014).

Weitere Voraussetzung für ein selbständiges Aufenthaltsrecht ist, dass der Ausländer seinen Lebensunterhalt selbst sichern kann. War der Ehepartner schon in der Ehe berufstätig, ist dies in der Regel kein Problem. In den Fällen, in denen der nachgezogene Ehepartner kein eigenes Einkommen erzielte, wird ihm vom Gesetz ein Zeitraum von einem Jahr eingeräumt, um sich finanziell auf eigene Füße zu stellen.

Bei der Berechnung dieses sogenannten "Integrationsjahres" gibt es allerdings unterschiedliche Ansichten unter den Behörden und Juristen. Bisher berechneten die Behörden das Integrationsjahr ab dem Zeitpunkt, zu dem die Lebensgemeinschaft endete - dies konnte in vielen Fällen dazu führen, dass das Integrationsjahr bei Antragstellung schon teilweise abgelaufen war. Nun hat zumindest für Berlin-Brandenburg das Oberverwaltungsgericht entschieden, dass es sich bei dem Integrationsjahr um eine echte "Verlängerung" handelt, das Integrationsjahr also erst mit Kenntnis der Behörde beginnt. In der Praxis wird es daher in Zukunft in Berlin und Brandenburg so ablaufen:

Wenn die Ausländerbehörde von dem Ende der Lebensgemeinschaft erfährt, wird die Aufenthaltserlaubnis für Ehegatten aufgehoben und eine neue eigenständige Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr zur Integration und Aufbau des Lebensunterhaltes erteilt. Nach Ablauf dieses Jahres muss der Lebensunterhalt in der Regel gesichert sein. Dies bedeutet in sehr vielen Fällen, dass Sie nun nach einer Trennung oder einem Todesfall mehr Zeit haben, sich ein eigenes gesichertes Leben in Deutschland aufzubauen.

Gerne beraten wir Sie zu Ihrer individuellen Situation. Rechtsanwältin Tanja Schramm


Der letzte Abschied: Helmut Kremser

Die Familie vor allem und die vielen Freunde und Bekannten nahmen am 16. Mai ihren letzten Abschied von Helmut Kremser. Er starb am 10. April im Alter von nur 62 Jahren. Die Beisetzung fand auf dem Neuen St. Michael Friedhof in der Gottlieb-Dunkel-Strasse 29 in 12099 Berlin-Tempelhof (Mariendorf) statt.

Es war eine sehr bewegende Zeremonie. In der voll besetzten Kapelle zeichnete der Redner die vielen familiären und beruflichen Stationen seines Lebens. Zuvor gab es einige Musik-Stücke, solche, wie sie Helmut mochte und auch gerne selber sang: Rock'n'Roll. Und ein bischen war ja auch sein Leben so. Einen ausführlichen Nachruf gab es bereits in der Mai-Ausgabe zu lesen. Dieser Beitrag folgt der buddhistischen thailändischen Tradition der 100 Tage nach der Beisetzung.

Helmut Kremser war viele Jahre Fotograf und Berichterstatter des FARANG-Magazins. Unser Mister Big, wie wir ihn liebvoll nannten. Er war sehr fleissig, offenherzig, geradeaus, herzlich und sehr beliebt. Das fanden auch die vielen Thaifrauen und Farangs aus der Berliner Thai-Community, die sich zur Beisetzung eingefunden hatten. Wir werden Dich nie vergessen, Helmut!

Dein Mathias Heinrich, im Namen aller Mitarbeiter des FARANG-Magazins




Nach der Urne folgen die 3 Kinder von Helmut Kremser aus erster Ehe, von rechts.


Tina und Olli sind tief erschüttert. Sie hatten mit Helmut und Otti einige Reisen nach Thailand gemacht.




Klaus Güssau führt schweren Herzens die Schar der Trauernden zur Grabstelle an. Daneben Mae Eo.


Ingrid und Bovorn sind deutlich gezeichnet von dem Verlust eines sehr guten Menschen.


Helmuts letzte Lebenspartnerin Ott mit ihrer Tochter, rechts erst Mrozek und dann Jump vom Siam Park.


Helmuts Tochter Tanja, mit der er gerade in Thailand im Urlaub war.


Helmuts Tochter Bianca nimmt Abschied. Rechts sein Sohn, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist.


Helmuts letzte Lebenspartnerin Ott nimmt Abschied.


Seine Kinder, von links: Schwiegertochter, der Sohn und Bianca und Tanja.


Die Schlange der Menschen, die von Helmut Kremser den letzten Abschied nehmen wollen, ist richtig lang.


Mae Maew mochte ihn sehr, dann Mae Eo und Klaus Güssau mit der gelben Rose.


Dim war mit Helmut mehr als 20 Jahre verheiratet.


Ott oder auch Otti war die letzten Jahre mit Helmut zusammen.




Die Kinder von Helmut Kremser verabschieden sich ergriffen.


Vorne Juwelier Yad, dahinter Jump und seine Gattin Peaw, auch Rene von Ice, 3.v.l.


Peter P. vom FARANG-Magazin und Dimmy vom Butterfly.


Martin Kammers vom FARANG-Magazin. Rechts Helmuts Sohn.




Abschied von Helmut Kremser in Otties Wohnung in der Müllerstr. Der Abt vom Wat Buddhavihara.







5 Jahre Apais Thaimassage

Ich kenne Apai schon viele Jahre. Früher von der Djantschai Massage von Nalee und Ronald. Sie war immer etwas besonderes, witzig, fesch, ein wenig geheimnisvoll und charmant auch. Jetzt feierte Apai 5 Jahre des Bestehens der eigenen Thaimassage. Diese befindet sich in der Wichertstr. 70, ganz dichte bei der Schönhauser Allee in Berlin-Prenzleuer Berg. Eine gute Gegend. Mit engen Freunden und den Mitarbeitern gab es einen guten Tag. Mit Buffet. Unser neuer Fotograf Christian Nitzsche hatte seine Freude an den freundlichen Thaifrauen und Apai.



















Apais Thaimassage
Wichertstraße 70 in 10439 Berlin
Tel. +49 (0)30 700 33 479
www.apais-thaimassage.de
Mo. bis Sa. 10:00 bis 20:00 Uhr
Sonntag 11:00 bis 19:00 Uhr



Die Geschichte Siams und Thailands (10)

DIE NEUNZIGER JAHRE BIS ZUM SCHWARZEN MAI 1992

Nach den Wahlen 1988 wurde General Chatichai Choonhavan, der einzige Sohn von Feldmarschall Phin Choonhavan (wir sind ihm früher in unserer Serie schon begegnet!) als Führer der Chart Thai Partei zum 23. Ministerpräsidenten von Thailand gewählt. Seine Regierung verbesserte die Beziehungen zu Kambodscha und Laos und insbesondere der Handel mit diesen Ländern wurde erweitert. Die Regierung von König Norodom Sihanouk in Kambodscha wurde von thailändischer Seite nach dem Einmarsch der Vietnamesen in Kambodscha im Dezember 1978 unterstützt, denn Thailand hatte natürlich die begründete Angst, daß die Vietnamesen sich auf Dauer in Kambodscha etablieren wollten. Man war zwar froh, daß das unsägliche Regime von Pol Pot durch die Invasion der Vietnamesen im Niedergang war, dennoch bestand die Furcht, daß Kambodscha jetzt völlig zum Einflussbereich Vietnams gehören könnte und Thailand auf Dauer gar keinen Einfluss mehr haben würde.


General Chatichai Choonhavan

Die Regierung von Chatichai widmete sich insbesondere diversen Infrastrukturprojekten. Hier wäre der Ausbau des Telekommunikationsnetzes durch die Telephone Organization of Thailand (TOT) zu nennen, das sogenannte "Drei Millionen Telefon-Projekt", die Entwicklung des Eastern Seaboard of Thailand (die Provinzen Chon Buri, Chachoengsao, Samut Prakan, Rayong) sowie der Beginn des Aufbaus eines Massenverkehrssystems im Großraum Bangkok, der Mass Rapid Transit Authority (MRTA).

Am 23.04.1991 putschte das Militär erneut, der Staatsstreich von 1991 durch die Generale Sunthorn Kongsompong, Suchinda Kraprayoon, Isarapong Nunpakdee und Luftmarschall Kaset Rojanarin löste die zivile Regierung von Chatichai ab. Suchinda wollte sofort die Verfassung von 1978 durch eine neue Urkunde ersetzen. Das National Peacekeeping Council (NPKC), wie sich die Putschistengruppe nannte, ersetzte in der Urkunde von 1991 die bisherige zweikammerige Nationalversammlung durch eine neue, einkammerige Nationalversammlung von 292 Soldaten und deren Unterstützern. Die Nationalversammlung wurde von Ukrit Mongkolnavin geführt, der zusammen mit dem neuen, am 07. März 1991 ernannten 24. Ministerpräsidenten von Thailand, Anand Panyarachun. Dieser hatte einen sehr guten Ruf, denn er wurde von allen Seiten respektiert. Der König war ihm wohlgesonnen, die Bürokraten und die Geschäftsleute mochten ihn. Zudem war er nie in irgendwelche finanziellen Skandale verwickelt gewesen. Das Volk und die internationale Gemeinschaft in Bangkok mochte ihn ebenfalls. Nachdem Anand zum Ministerpräsidenten ernannt worden war, wandte er sich sofort gegen verschiedene Maßnahmen der Junta, insbesondere verlangte er die sofortige Freilassung des inhaftierten Chatichai.


Anand Panyarachun

Der Entwurf einer neuen Verfassung wurde nun zu einer erbitterten Fehde zwischen den Militärs und ihren Gegnern. Die Militärs wollten naturgemäß ihre eigene Position stärken und befürworteten daher die Stärkung des von dem NPKC eingesetzten Senats, der die gewählte Nationalversammlung beherrschen sollte! Der Staatsrat sollte vergrößert werden und es sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, daß auch nicht gewählte Offizielle in das Kabinett aufgenommen werden konnten. Damit hätte z.B. auch ein aktiver Militär ganz legal Ministerpräsident werden können. Am 19. November 1991 kam es auf dem Sanam Luang zu einer großen Demonstration gegen den neuen Verfassungsentwurf, diese Demonstration war der größte Protest seit dem Jahr 1976. Die neue Verfassung von 1991 wurde trotz der Proteste angenommen, aber die Proteste gingen weiter.

Während der gesamten Regierungszeit von Anand hatte dieser ständig Auseinandersetzungen mit den Militärs. Die Regierung war mit sehr guten und fähigen Leuten besetzt, die sehr beeindruckende Lebensläufe und Berufskarrieren hatten. Viele Beobachter der politischen Szene in Thailand, so z.B. der Präsident des berühmten Thailand Development Research Institute, aber auch die bekannte Tageszeitung Thai Rath, beschrieben das Kabinett von Anand als das beeindruckenste das Thailand jemals hatte! Die ruhige Hand von Prem im Hintergrund als Staatsratmitglied und Berater konnte man klar erkennen und durch eine gute, effiziente Finanzpolitik konnte Anand sehr schnell großes Vertrauen bei ausländischen Investoren gewinnen.

Die Regierung konzentrierte sich besonders auf die Bereiche Erziehung, öffentliches Gesundheitswesen, Exporte, Landwirtschaft, Industrie, Umwelt und Verbesserung der Lebensbedingungen und konnte damit auf große Zustimmung bei der Bevölkerung rechnen. Bei einer im späten Juli 1991 im Raum Bangkok durchgeführten Befragung gaben 61% der Befragten an, daß sie diese Regierung für wesentlich ehrlicher hielten als alle ihre Vorgänger! Die wichtigste fiskalische Maßnahme war die Umstellung des bisherigen Steuersystems von der sogenannten Handelssteuer auf die Mehrwertsteuer (VAT=Value Added Tax), ein sehr modernes und effizientes Steuersystem. Gleichfalls wurde es normalen Thailändern nun zum ersten Mal erlaubt, im Ausland, nach vorheriger Genehmigung durch die Bank of Thailand, zu investieren. Ausländische Banken konnten nun Filialen in Thailand eröffnen oder sich auch kapitalmäßig an thailändischen Banken beteiligen. Zusätzlich wurde der bürokratische Aufwand zum Erwerb einer Lizenz zur Eröffnung einer Fabrik erheblich vereinfacht. Die Vergabequoten für Textilien und Tapioka wurden zum ersten Mal durchschaubarer gemacht. Im Energiesektor wurden durchsichtige Vergabebedingungen geschaffen.

Um die Kaufkraft im Land zu stärken erhielten alle Zivilbediensteten 23% Lohnerhöhung, die Staatsbediensteten 20% Lohnerhöhung und die staatlich festgesetzten Mindestlöhne wurden um 15% erhöht. Für das fiskalische Jahr 1992 waren zusätzlich 6 Milliarden Baht vorgesehen, die für dörfliche Entwicklungsprogramme in ärmeren Gegenden ausgegeben werden sollten und die Mittel sollten von den Dörfern selbst verwaltet werden.

Weitere wichtige Leistungen der Anand-Regierung waren:

- Der Aufbau der neuen ASEAN-Freihandelszone (AFTA),

- Effektive Anti Aids/HIV-Programme,

- Elektrizitätsmarktreform mit der Einführung von unabhängigen Produzenten

- der Beginn einer 10 Jahre dauernden Liberalisierung und Privatisierung der EGAT (Electricity Generating Authority of Thailand). Hier gewann allerdings die vormals von Anand geführte Saha-Union Group eine Ausschreibung zum Bau eines neuen Kohlekraftwerkes.

- Zuerkennung einer mehrere Milliarden Baht-Konzession an Telecom Asia (heute True Corporation Public Company Limited, ein Kommunikationsgonglomerat und Bestandteil der Charoen Pokphand Group), um 2 Millionen Telefonkabel in Bangkok zu bauen und zu betreiben.

- Einstellung des sog. Hopewell-Projekts zum Aufbau einer hochgelegten Eisenbahn bzw. Hochbahn im Raum Bangkok.

Auch auf außenpolitischem Gebiet machte die Regierung Anand eine sehr gute Figur. Die Beziehungen zu China und Japan wurden verbessert und Thailand spielte eine wichtige Rolle im Befriedungsprozess in Kambodscha. Dies schloss auch eine Verbesserung der Beziehungen zu Vietnam ein. Lediglich die Politik gegenüber der burmesischen Militärjunta wurde als zu weich kritisiert.

In der Innenpolitik kam es schnell wieder zu Konflikten mit dem Militär, denn als das Militär 56 Mio. Baht für neue Waffen forderte, lehnte dies Anand ab. In einer vielbeachteten Rede vor dem IMF (International Monetary Fund) und der Weltbank, deren Konferenz gerade in Bangkok stattfand, sagte er: "Militärmacht ist nicht länger eine Garantie für nationale Sicherheit. Keine Nation kann sich sicher fühlen, solange wie ihre Bürger der Freiheit, ihre politische Überzeugung auszudrücken, beraubt werden und keine Chance haben, ein besseres und sinnvolleres Leben zu führen." Die Rede war eine Kampfansage an die Militärs!

Es kam zu weiteren Konflikten über Menschenrechtsfragen. Die Junta wollte für die ländliche Bevölkerung ein eigenes ländliches Entwicklungsprogramm auflegen, das im Gegensatz zu dem Entwicklungsprogramm der Regierung stand. Nach dem Programm des NPKC sollten 1.2 Mio. Thai aus den bisherigen Wohnorten in Wäldern, die sie seit Generationen bewohnten, nunmehr in neue Dörfer umgesiedelt werden. Das Programm wurde auch von den Militärs sofort in die Tat umgesetzt, nur hatte man keine neuen Häuser gebaut und auch neues Farmland war nicht vorhanden. Das vorher von den Bauern bewohnte Gelände wurde an große Kooperativen verkauft, die das Land nun bewirtschaften und mehr aus dem Land herausholen sollten. So erhoben sich dagegen Proteste, aber die ländlichen Protestler wurden einfach festgenommen und in Haft gesperrt.

Durch die Wahlen vom 22. März 1992 verlor Anand das Amt des Ministerpräsidenten und als 25. Ministerpräsident übernahm General Suchinda Kraprayoon das Amt, in einer von den Parteien Rassadom, Samakkeee Dhamma, Social Action, Thai Citizen und Chart Thai gestützten Regierung. Sofort nach seiner Amtsübernahme am 07.04.1992 kam es zu Protesten. Sie führten zum generellen Ausgehverbot und Aufmarsch von Truppen in Bangkok. Die Ereignisse strebten erneut einem blutigen Finale entgegen, einer Zeit die in der thailändischen Geschichte als der Schwarze Mai von 1992 bekannt werden wird.


General Suchinda Kraprayoon

Am 17. Mai 1992 ordnete der Innenminister der neuen Regierung den Provinzgouverneuren gegenüber an, daß sie Personen an einer Fahrt nach Bangkok behindern sollten, wenn klar sei, daß sie an Demonstrationen in Bangkok teilnehmen wollten. Suchinda wollte den Gouverneur von Bangkok entlassen, weil dieser angeblich die Demonstrationen unterstützt hätte. Die Armee organisierte schnell, um den Demonstranten keinen Platz zum Demonstrieren zu überlassen, ein sogenanntes Anti-Dürre-Musik-Festival im Armee Auditorium. Die Radiostationen wurden angewiesen, keine Schallplatten von Künstlern zu spielen, die offen die Demonstranten unterstützt hatten. Dennoch war die Demonstration die größte seit dem Zusammenbruch des Thanom-Regimes im Jahr 1973. Auf dem Höhepunkt der Demonstration befanden sich etwa 200.000 Personen auf dem Sanam Luang und angrenzenden Strassen.

Bei diesen Zusammenstössen wurden ungefähr 100 Protestler und 21 Polizisten verletzt. Am 18. Mai gegen Mitternacht brannten zwei Feuerwehrwagen, und die Dinge drohten nun vollends außer Kontrolle zu geraten. Über 700 Armeeangehörige waren zur Polizei dazugestoßen und kämpften mit der Polizei an der Saphan Phan Fa gegen die Demonstranten. Um 00:30 erklärte Suchinda das Ausnahmerecht (Staatsnotstand), nach dem es illegal war Personenansammlungen von mehr als 10 Personen zu bilden. Die Regierung versuchte, die Leute davon zu überzeugen, nach Hause zu gehen, doch die Krankenhäuser in der Umgebung des Kampfplatzes füllten sich zusehends mit Verwundeten, von denen während der Nacht auch die ersten vier Personen starben, die durch Schüsse verwundet worden waren. Chamlong blieb in der Nähe der Brücke und des Demokratiedenkmals. Gegen 04:00 morgens begannen Armeeangehörige mit M16-Gewehren auf die noch 40.000 Protestler zu feuern. Um 05:30 begann die Armee erneut auf die Menschenmassen zu feuern. Die Armee brachte jetzt immer mehr Personal in die Stadt, doch auch die Demonstrantengruppen nahmen nunmehr erheblich zu und dies geschah jetzt in der gesamten Stadt. Am frühen Nachmittag des 18. Mai beschuldigte Suchinda seinen Opponenten Chamlong öffentlich zur Gewalt aufgerufen zu haben und rechtfertigte den Einsatz von Waffen gegen die Protestler. Kurze Zeit später nahmen Truppen, die in Hubschraubern über der Stadt flogen und dabei ohne Unterbrechung in die Luft feuerten, Chamlong fest. Die Proteste nahmen jedoch nicht ab, und nachdem die Armee die Saphan Phan Fa und das Demokratiemonument sichern konnten, verlagerten sich die Proteste auf das Gelände der Ramkhamhaeng Universität in Hua Mak, im Distrikt Bang Kapi von Bangkok. Am Abend des 19. Mai 1992 waren etwa 50.000 Personen auf dem Gelände der Universität versammelt.

Am Morgen des 20. Mai 1992 sprach Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn über das Fernsehen zur Bevölkerung und forderte sie auf, die Gewalt einzustellen. Dieser Appell wurde während des gesamten Tages wiederholt, gefolgt von einem ähnlichen Appell des Kronprinzen Maha Vajiralongkorn am Abend des gleichen Tages. Um 21:30 wurde eine Fernsehansprache von König Rama IX. zusammen mit Suchinda und Chamlong gezeigt, bei der er beide aufforderte, ihre Konfrontation beizulegen und sich im Parlament zu einigen. Im Anschluss an die Fernsehansprache entließ Suchinda Chamlong und sprach eine Amnestie für alle Protestler aus. Er versprach auch, eine Gesetzesvorlage zu unterstützen, nach der der Ministerpräsident gewählt werden sollte. Chamlong forderte die Protestler daraufhin auf, sich zu zerstreuen, was sie auch taten.

Der Gewaltausbruch hatte 52 Tote gefordert, Hunderte wurden verletzt und viele Menschen verschwanden spurlos, ohne je wieder aufzutauchen. 3.500 waren festgenommen worden, Hunderte davon Frauen und Kinder. Viele wurden misshandelt, geschlagen, der prallen Sonne ohne Schutz ausgesetzt, mit Benzin übergossen und mit der vermeintlichen Hinrichtung bedroht.

Die Vorfälle wurden von einem Special Committee und einem Fact-Finding Committee, geleitet von Sophon Rattanakorn, des Repräsentantenhauses eingehend untersucht, das dann auch folgerichtig feststellte, daß Suchinda die Proteste auf jeden Fall mit Gewalt unterdrücken wollte. Selbst die Namen der Armeeangehörigen, die die brutale Gewalt zu verantworten hatten, wurden veröffentlicht. Man vermutet auch heute bei thailändischen Historikern, daß im bis heute geheimen Report des Fact Finding Committee des Verteidigungsministeriums unter der Leitung von General Pichit Kullawanit noch mehr brisante Fakten enthalten sind.

Die Ereignisse des Schwarzen Mai sind immer noch sehr präsent im Bewußtsein der thailändischen Bevölkerung, nie wieder seitdem sind Proteste so außer Kontrolle geraten!

Suchinda musste nunmehr abtreten und durch königliche Anordnung wurde ein neuer Ministerpräsident bestellt. Dr. Volker Wangemann


Neues Thailand-Buch im Heller Verlag

Exklusiv im FARANG!

Aus dem Buch "Glücklich in Thailand" von Ursula Spraul-Doring, HELLER VERLAG, erhältlich im Buchhandel und unter www.mythaibooks.de
ab Mitte September 2014 !
ISBN 978-3-929-403-38-1, 272 S., 12,90 Euro
eBook: ISBN 978-3-929-403-58-9, 10,99 Euro


Autorin Ursula Spraul-Doring und Verleger Klaus Heller

Ein erfülltes Leben

Sabine aus Braunschweig gab ihre Karriere als Marketingdirektorin auf, um im Dschungel Südthailands eine Heimschule zu leiten.

"Kapong" - das Wort gefällt mir irgendwie. Ein Ortsname. Irgendwo in Thailand. Keiner meiner Freunde, nicht einmal Uwe, ein Landeskenner, hat jemals davon gehört. Auch im Weltatlas ist der Ort nicht zu finden. "Wer schaut denn noch in einen Atlas", muss ich mich auslachen lassen. "Internet, Google Earth, ist heute angesagt." - Ja, natürlich, weiß ich auch. Und dort werde ich fündig. Im Süden Thailands, nur zwei Fingerbreit vom Meer entfernt. In der Höhe von Khuk Khak, aber ohne direkte Straßenverbindung zur Küste.

"Kapong", ich lasse das Wort auf der Zunge zergehen. Passt irgendwie zu mir: kaputt - kapiert - Kapong. In Kapong werde ich ein anderes Leben beginnen.

Ich war eine Karrierefrau, arbeitete 25 Jahre lang als Marketingchefin für große Lebensmittelkonzerne. Ein aufreibender Job, aber er hat mir Spaß gemacht. Ich kam viel in der Welt umher, betreute Kunden in England, der Türkei, Russland und Schweden. Auch in den USA war ich häufig eingesetzt. Ich engagierte mich für meine jeweilige Firma, gab mein Bestes, war erfolgreich.

Dennoch fragte ich mich immer häufiger, welchen Sinn diese Arbeit meinem Leben gebe. Wurde auch nur ein Mensch glücklicher, wenn ich eine neue Schokoladensorte entwickelte oder wenn er meinen neuesten Werbespot sah, der ihn gekonnt verführte, noch mehr Süßigkeiten zu verzehren? Ja, ich verdiente gut, und Geld ist immer ein Anreiz. Natürlich gefiel es mir, eine schöne Wohnung zu haben, shoppen zu gehen, mit diesem Geld die Mode der Saison zu kaufen, immer schick auszusehen, ein tolles Auto zu fahren. Aber sollte das alles sein? Könnte ich meine Fähigkeiten und Erfahrungen nicht einsetzen, um Menschen zu helfen, die nicht das Glück hatten, wie ich in der Geborgenheit einer intakten Familie aufzuwachsen, in einer Umgebung, die ihre Begabungen förderte?

Während eines Sabbatjahres im Jahr 2004 unternahm ich eine Trekkingtour in Nepal. Dort, in der Einsamkeit der Bergwelt, wurde mir klar, was ich wollte: Kindern helfen, armen, benachteiligten Kindern, den Kreislauf der Armut durchbrechen. Ja, das wäre ein tolle Sache: Einmal einen neuen Lebensabschnitt bewusst herbeiführen, etwas ganz anderes tun, etwas, das meinem Leben eine neue Bestimmung geben würde. Etwas, für das ich mich wieder leidenschaftlich einsetzen könnte.

Und hier in Südthailand, in Kapong, habe ich den Platz gefunden. Bevor ich mich verpflichtete, die Stelle als Direktorin der Heimschule anzunehmen, arbeitete ich vier Monate als Volontärin, also als Freiwillige, um die Einrichtung kennenzulernen.

Yaowawit, 90 Kilometer von der Touristeninsel Phuket entfernt, wurde im Mai 2006 von dem Philanthropen Philipp Graf von Hardenberg gegründet. Er wollte nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 den Waisen und Halbwaisen nachhaltig helfen. Später kamen Kinder hinzu, die von ihren Eltern verlassen oder misshandelt wurden. Nicht wenige haben Alkohol- und Drogenmissbrauch erlebt. Viele haben mit ähnlich schweren Traumata zu kämpfen wie die, die den Tsunami erlebt haben.

Derzeit leben in Yaowawit 120 Mädchen und Jungen im Alter von vier bis 18 Jahren sowie etwa 40 Lehrer und andere fest angestellte Mitarbeiter. Um die Kinder kümmern sich rund um die Uhr Fach- und Vertrauenslehrer, Betreuer und internationale Freiwillige, die in Yaowawit ihr Gap Year nach dem Abitur machen oder ein Praktikum während des Studiums.

Die Kinder erhalten in Yaowawit nicht nur die Schulbildung, die der thailändische Lehrplan vorsieht, sondern auch Englischunterricht und eine praktische Ausbildung, etwa in der Landwirtschaft oder Hotellerie.

Das Konzept der Schule hat mir von Anfang an gefallen, auch die Umgebung war und ist grandios. Die Gebäude der Schule und die Wohnhäuser stehen mitten im hügeligen Dschungel, einem üppigen Dschungel mit riesigen Bäumen in allen denkbaren Grünschattierungen. Morgens, wenn die tropische Sonne die Feuchtigkeit der Nacht verdunsten lässt, steigt Nebel aus den Tälern auf - eine märchenhafte Stimmung. In dieser herrlichen Natur bekommen die Kinder eine erstklassige zukunfts- und praxisorientierte Bildung, es sollen ihnen soziale Werte vermittelt und nicht zuletzt ein geborgenes Zuhause gegeben werden.

In den vier Monaten, die ich hier als Freiwillige arbeitete, merkte ich bald, dass dieses Konzept noch lange keine Realität war, es fehlte noch an vielem. Umso mehr reizte es mich, beim Umsetzen dieses Konzepts in die Praxis mitzuwirken. Das war eine Aufgabe, die mich geradezu herausforderte. So bot ich mich für ein Taschengeld als Projektleiterin an - für diesen Lebensabschnitt sollte Geld unwesentlich sein.

Meine Arbeitsgebiete sind vielfältig. Eigentlich sollte ich nicht nur eine Expertin in Organisationsentwicklung, Teamleitung, Pädagogik und Marketing sein, sondern auch in Wirtschaft, Fundraising, Logistik, Hotellerie und Landwirtschaft.

Zur Schule gehören etwa 25 Hektar Land. Von den Gründern war geplant, dass sich die Schule einmal selbst tragen soll. Wir sollen das Land deshalb landwirtschaftlich nutzen, Reis, Gemüse und Früchte anbauen, um Nahrung für die Schüler zu produzieren und Einkommen zu erzielen. Auch sollen die Schüler in die Grundlagen der Landwirtschaft eingeführt werden. Dieser Zweig macht mir viel Kopfzerbrechen. Ich bin ganz auf thailändische Mitarbeiter angewiesen, finde nur langsam heraus, warum unsere Palmöl-Ernte viel weniger einbringt als die des Nachbarn, warum sich Projekte endlos in die Länge ziehen, wo Geld unterschlagen, wo nur ein bisschen und wo ein bisschen mehr betrogen wird.

Ebenso soll unser kleines Hotel, das aus sechs komfortablen Gästezimmern besteht, nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, praktische Fähigkeiten im Hotelleriegewerbe zu erlangen. Sondern die Einnahmen und Spenden der Gäste sollen helfen, die Kosten für die Schule zu decken.

Dass sich die Schule selbst trägt, davon sind wir noch weit entfernt. Deshalb sind wir nach wie vor auf Sponsoren und Kinderpaten angewiesen. Direkt nach dem Tsunami war das etwas leichter, für Tsunami-Waisen wurde großzügig gespendet. Daher geht es jetzt darum, unser Schul- und Heimkonzept aus eigener Kraft, ohne große Spenden, überlebensfähig zu machen und als erfolgreiches Modell in Thailand anerkannt zu werden.

Es freut mich, dass wir inzwischen bei gebildeten Thais und von verschiedenen Universitäten Unterstützung für unser Konzept und die Umsetzung bekommen. Und das nicht nur, weil die thailändische Kronprinzessin Maha Sakri Sirindhorn unsere Schule eröffnet und ihr den Namen Yaowawit gegeben hat.

Die intellektuellen und gebildeten Thais wünschen sich mehr Projekte wie Yaowawit, die durch die Nutzung ihrer Ressourcen und Mitteln auf eigenen Beinen stehen und sich selbst tragen. Allerdings ändert sich die Einstellung der Masse nur langsam, denn traditionell unterstützen die Thais lieber den örtlichen Tempel und die Mönche als langfristig ausgerichtete Hilfsprojekte.

So findet das Fundraising, die Suche nach Sponsoren für unsere Schule, nach wie vor hauptsächlich bei den deutschen Firmen in Bangkok statt. Dass mir Fundraising einmal Spaß machen würde, hätte ich vor drei Jahren noch keinem geglaubt. Sollte ich zum Bettler werden, auch wenn es für einen guten Zweck ist?

Und heute sind diese Fundraising-Reisen nach Bangkok nicht nur eine willkommene Abwechslung zum beschaulichen Leben in der Abgeschiedenheit der Heimschule. Sie führen mich in Gefilde, in denen ich mich zuhause fühle. In der deutsch-thailändischen Handelskammer verhandeln oder mit Universitäten Kontakte knüpfen, für Zeitungen Interviews geben oder Fernsehtermine vereinbaren, das liegt mir. Wenn ich unsere Heimschule und ihr Konzept bei deutschen oder internationalen Firmen so gut darstellen kann, dass die verantwortlichen Firmenvertreter gerne das Geld im Topf für Soziales uns zugute kommen lassen, dann reise ich wieder mit einem Erfolgserlebnis nach Kapong zurück.

Und, unter uns gesagt, genieße ich es auch, nach dem Leben im Dschungel ab und zu mal wieder ein europäisches Abendessen zu genießen oder zu einer kulturellen Veranstaltung eingeladen zu werden.

Eine schwierigere Aufgabe ist es, geeignete Lehrer zu finden, die unser Konzept nicht nur theoretisch gut finden, sondern es auch umsetzen können. Thailändische Lehrer sind gewohnt, dass Schüler ihre Bücher auswendig lernen und im Chor nachsprechen, was sie ihnen vorsagen, nicht aber, dass sie kritisch denken und Fragen stellen. Nach unserem Konzept sollen die Schüler selbständig nachdenken, sich die Ergebnisse selber erarbeiten, ihre Phantasie einsetzen und lernen, wie man richtig kommuniziert und Dinge analysiert. All das sind Fremdworte in Thailand. Schüler werden nach einer bestimmten Norm erzogen, anstatt sich auf ihre Talente einzulassen und diese zu fördern.

Wir wollen keine Eliteschule in dem Sinne sein, dass die Schüler später nach Bangkok abwandern und in der Großstadt einen Job suchen. Wir wollen ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und derart schulen, dass sie sie in ihrem näheren oder weiteren Umfeld einsetzen, zum Beispiel in der Hotellerie oder Gastronomie im Ferienort Khao Lak, nicht allzu weit von hier entfernt. Auch das ganze Tourismusnebengewerbe bietet vielfältige Arbeitsmöglichkeiten.

Natürlich freuen wir uns ganz besonders, wenn Yaowawit-Schüler ein Stipendium bekommen und studieren. June studiert gerade in Holland, und Praire verbrachte sechs Monate in Australien und hat jetzt einen gut bezahlten Job in einem großen Hotel in Khao Lak. Ohne Yaowawit und ihre Paten hätten sie es nie so weit gebracht.

Auch geeignete Betreuer für die Kinder zu finden, ist nicht so einfach. Thais können sehr liebevoll mit Kindern umgehen. Aber von Haus aus sind sie es nicht gewohnt, mit den Kleinen zu spielen oder ihre Kreativität zu fördern, die Hausaufgaben zu kontrollieren oder sie zu loben. Auch können Thais viel leichter eine liebevolle Beziehung zu Kindern aus der eigenen Familie herstellen als zu fremden. Wir müssen deshalb sehr viel zur Ausbildung dieser Betreuer beitragen. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Aufgabe in der Hierarchie einen niedrigeren Stellenwert hat, als die der Lehrer. Um diesen Konflikt zu lösen, nennen wir die Betreuer nicht Mutter, Vater, Onkel oder Tante, sondern Parent Teacher. Als Teacher erhalten sie mehr Respekt, sowohl von den Kindern, als auch von den Kollegen.

Unsere Heimschule ist mittlerweile schon sieben Jahre alt. In vielen Ecken wären Renovierungen angebracht. Thais stört es nicht, wenn diese Decke schimmelt oder jene Tür verrottet. Deshalb melden die Mitarbeiter die Missstände auch nur selten. Außerdem will niemand der Überbringer schlechter Nachrichten sein. Und wenn wir von den Missständen erfahren, ist es oft schwer, Handwerker zum Ausbessern zu finden. Zum Bauen von Neuem sind Thais motiviert, Instandhalten dagegen liegt ihnen nicht so.

Und dann sind da noch die freiwilligen Helfer, die Volontäre. Sie kommen nach dem Abitur oder nach dem Studium, manche sind auch älter und nützen eine Pause zwischen zwei Jobs für eine neue Erfahrung. Sie wollen ihre Fähigkeiten einsetzen, sich in einer fremden Umgebung behaupten, etwas erleben. Wir brauchen diese Volontäre, und viele machen einen wirklich herausragenden Job. Das Problem ist, dass sie oft keine Ahnung von Land und Leuten haben und meinen, ihre eigenen Wertmaßstäbe wären auch in Thailand richtig. Viele Freiwillige lernen schnell, passen sich gut an, bringen sich sinnvoll ein und helfen, die zahlreichen Arbeiten zu erledigen. Sie bauen enge Beziehungen zu den Kindern und Mitarbeitern auf, so dass diese ihre Scheu verlieren und den ganzen Tag Englisch sprechen. Gute Leute hätten wir am liebsten für mindestens ein halbes Jahr, denn für kürzere Zeit ist die Einarbeitung für uns mehr Arbeit als Hilfe. Und wenn die Volontäre mit ihren persönlichen Problemen zu mir kommen, ihrem Liebeskummer oder ihrer Selbstfindungskrise, wenn sie eine Mutter bräuchten und nicht eine Chefin, dann würde ich meine Arbeitszeit und Kapazität gerne verdoppeln. Aber das geht leider nicht.

Jeden Tag sehe ich neue Hürden, die aus dem Weg geräumt werden müssen, um die Vision für eine wegweisende Schule zu verwirklichen. Manchmal kommen mir Zweifel, ob ich diesen vielfältigen Aufgaben gerecht werden kann, ob ich mir hier nicht zu viel zumute, ob ich wirklich etwas Sinnvolles mache. Ja, manchmal gibt es Momente, da denke ich, es geht nicht mehr. Etwa dann, wenn die Kluft zwischen dem europäischen und asiatischen Denken zu groß wird.

Ende dieser Leseprobe, eine weitere Geschichte in der nächsten Ausgabe


Erste thailändische Diakonin in Deutschland

Seit dem 1. Juni 2014 ist die Thailänderin Inthira Lawan (56) als Diakonin in Deutschland tätig. Nach dem Tsunami 2004 kam sie das erste Mal nach Deutschland, entschied sich für einen Neuanfang und besuchte die Christliche Bildungsstätte Fritzlar. Nach drei Jahren ließ sie sich taufen, begann ein Fernstudium der Theologie in Bangkok und absolvierte Praktika in verschiedenen christlichen Gemeinden in Deutschland.

2013 fuhr Inthira Lawant wieder nach Thailand, um dort ihr Studium mit dem Bachelor abzuschließen (s. Foto).


Inthira Lawant

Der seit 25 Jahren in Deutschland tätige Verein SAISAMPAN e.V. kümmert sich in christlicher Verantwortung um die in Deutschland lebenden thailändischen Frauen und ihre Familien. Der Verein bot Frau Lawan Anfang 2014 eine Anstellung als Diakonin an. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet Helfer, wörtlich: "jemand, der durch den Staub geht". Wir würden heute Besuchsdienst dazu sagen, staubig sind unsere Strassen ja nicht mehr. Weil es ausschließlich Frauen sind, die betreut werden sollen, war für diesen Dienst auch eine Frau die erste Wahl und kein Mann. Inthira Lawan kann mit ihren Landsleuten von Frau zu Frau auch Dinge bereden, die sonst nicht möglich wären.

Der Aufgabenbereich von Inthira Lawan wird aus intensivem Besuchsdienst bestehen, dem Aufbau neuer Saisampan-Gruppen in verschiedenen Orten, dem Verfassen von Andachten, Predigten und einem Bibelkurs in thailändischer Sprache. Berlin steht ganz oben auf der Planungsliste für die Gründung einer Saisampan-Gruppe. Frau Lawan freut sich über jede Anfrage 05305-93 02 02 oder per E-Mail: inthira.lawan@saisampan.de


Das Autobussystem von Bangkok

Ein Bericht / Fotos von Reinald Vogt mit Hilfe von Dr. V. Wangemann

Nachdem ich unseren Lesern ja schon das Hochbahnsystem von Bangkok vorgestellt habe (FARANG Hefte 09 und 10/ 2012) will ich jetzt einmal das Autobussystem der thailändischen Hauptstadt vorstellen, das ja den Hauptverkehrsanteil im ÖPNV der Stadt trägt. Der normale Tourist benutzt in Bangkok allenfalls den von mir vorgestellten Sky Train oder die Untergrundbahn. In die herkömmlichen Stadtbusse traut sich der Besucher hingegen kaum hinein, obwohl eine Fahrt mit einem Stadtbus ein unvergessliches Erlebnis darstellt.

Um unseren Lesern die Scheu vor der Benutzung der Autobusse zu nehmen, soll jetzt das umfangreiche System einmal näher vorgestellt werden. Das System wird von der BMTA (Bangkok Mass Transit Authority, auf Thai: Ong Gan Khon Song Muan Tschon Krung Thep, also "Organ des Autobusverkehrs der Öffentlichkeit von Bangkok") betrieben, die ihren Hauptsitz in der 131 Thanon Thian Ruam Mitra im Bangkoker Khet Huai Khwang hat. Die BMTA betreibt ein Netz in der Hauptstadt sowie in den angrenzenden Provinzen Nakhon Pathom, Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Prakan und Samut Sakhon (für die Übersetzung der Namen der thailändischen Provinzen wird ein eigener Artikel in unserem FARANG erscheinen!).

Das Liniennetz in der Greater Bangkok Metropolis umfasst 118 Linien, und die Gesellschaft besass im Jahr 2009 (neuere Zahlen sind leider nicht erhältlich!) einen Autobuswagenpark von 3.526 Bussen (zum Vergleich: BVG in Berlin im Jahr 2012 1.290 Busse). Dies zeigt die ungeheure Bedeutung des Busnetzes für Bangkok. Allerdings ist selbst der eigentliche Stadtbereich von Bangkok mit 1.569 km² wesentlich größer als der von Berlin (891.8 km²), ganz zu schweigen von der erheblich größeren Einwohnerzahl. Hinzu kommt noch, daß die Stadtbusse Bangkoks wesentlich weiter in die Nachbarprovinzen hineinfahren als die vergleichbaren Stadtbusse Berlins, die nur unwesentlich in das Land Brandenburg fahren.

Die BMTA wurde am 01.10.1976 als Staatsunternehmen gegründet, das unter der Kontrolle des Verkehrs- und Kommunikationsministeriums steht. Nachdem sich private Unternehmen einmal, wie so oft, als vollkommen unfähig erwiesen hatten, einen vernünftigen Autobusverkehr zu betreiben, musste der Staat ein Unternehmen gründen, das den Autobusverkehr effizient und gut betreibt. Die tägliche Beförderungsleistung liegt bei 3 Millionen Personen. Der Betrieb auf den Linien erfolgt bei den meisten Routen in der Zeit von 05:00-23:00, lediglich auf einigen wenigen Routen gibt es einen 24 h-Betrieb. Neben den schon erwähnten 3.526 eigenen Bussen der BMTA gibt es noch 3.485 private Autobusse, die als Kontraktnehmer für die BMTA fahren sowie 1.113 Minibusse, ebenfalls im Kontrakt mit der BMTA.

Das Autobusnetz unterteilt sich in 8 Zonen, dies sind:

Zone 1 Nord
mit den Mittelpunkten Rangsit und Bang Khen und mit 18 Linien,

Zone 2 Oberer Osten
mit Bang Kapi und Minburi, 20 Linien,

Zone 3 Unterer Osten
mit Samrong u. Samut Prakan, 13 Linien,

Zone 4 Süd-Zentral
mit Khlong Toei und Sathu Pradit, mit 17 Linien,

Zone 5 Südwesten
mit Dao Khanong und Phra Pradaeng, mit 19 Linien,

Zone 6 West
mit Bang Khae und Thonburi, 21 Linien,

Zone 7 Nordwesten
mit Nonthaburi und Bang Sue, mit 20 Linien sowie

Zone 8 Zentral
mit Huai Khwang und Lat Phrao, mit 15 Linien.

Die Differenz bei den Anzahl der Linien zu der Gesamtzahl ergibt sich aus dem Umstand, daß bei letzterer Zählung auch Verstärkerlinien sowie Extra-Linien mit gleicher Liniennummer, aber abweichender Linienführung einfliessen. Typische Beispiele sind Linien mit dem Präfix d (Ko), das dem deutschen A entspricht sowie dem Präfix -(Kho), das dem deutschen B entspricht. Im Nachtbetrieb gibt es insgesamt nur 12 Linien, also sehr wenige für diese Riesenstadt. Ab 22:00 muss auf allen Buslinien ein Nachtzuschlag von 1.5 THB entrichtet werden. Natürlich bedarf es bei solch einem großen Autobusnetz nicht nur einer großen Anzahl von Bussen, sondern auch einer entsprechenden Anzahl von Busdepots.

Wenn man in Bangkok mit dem Bus fährt sieht man natürlich sofort die erheblichen Unterschiede zu Berlin. Der Verkehr in der Stadt ist mörderisch und so fragt man sich als Mitfahrer in einem Bus auch bisweilen, wie denn dieser Busverkehr in diesem Chaos eigentlich funktioniert? In Berlin werden die Busfahrer im Regelfall auf der Strecke abgelöst, d.h. ein Busfahrer übernimmt den Bus vom abgelösten Kollegen und fährt weiter und dies natürlich im Einmannbetrieb. In Bangkok fahren fast alle Autobusse mit zwei Personen im Bus, einmal dem Fahrer und einmal dem Schaffner, eine Berufsart, die seit dem 01.05.1981 leider in Berlin ausgestorben ist. Der Schaffner kassiert bei den Kunden das Fahrgeld und es gibt keine Umsteigefahrscheine, d.h. man muss auf jeder Linie einen neuen Fahrschein lösen. Es werden im Bus keine grösseren Banknoten gewechselt, d.h. der Fahrwillige muss das Fahrgeld ziemlich passend entrichten!

Der Normalbetrieb läuft, wegen der immensen Staus in der Stadt, im Regelfall so ab, daß die Crew den Bus auf einem Busdepot übernimmt und bei Dienstende auch dort wieder abliefert, d.h. es finden keine Ablösungen auf der Strecke statt. Die Crew muss, laut Dienstplan, die Endhaltehaltestellen der bedienten Linie in einer bestimmten Anzahl anfahren, erst dann ist der Dienst beendet. An den Endhaltestellen befinden sich Kassenhäuschen, an denen die Schaffner die Einnahmen bei jeder Tour abrechnen, was ihnen sofort quittiert wird. Dies dient der Minimierung von zuviel mitgeführtem Geld. Da die Fahrpersonale, neben dem normalen Gehalt, auch teilweise auf Provisionsbasis arbeiten, kommt es immer wieder vor, daß sich Busse der gleichen Linie überholen, einerseits um mehr Fahrgeld einzunehmen, andererseits aber auch, um die Endhaltestellen schneller zu erreichen und damit den Dienst schneller zu beenden.

Natürlich gibt es unter den gegebenen Umständen selbstverständlich keine ausgehangenen Fahrpläne oder etwa gedruckt erhältliche Fahrplanbücher. Man wartet geduldig am Strassenrand auf einen Bus, und der kommt dann auch irgendwann. Niemand regt sich über mögliche Verspätungen auf, jeder kennt natürlich die chronischen Verkehrsstaus in der Stadt (2/3 aller in Thailand zugelassenen Autos fahren im Großraum Bangkok!) und mit asiatischer Ruhe, die man gerade uns Deutschen wünschen würde, wird die Wartezeit überbrückt. Warum sich aufregen über einen verspäteten Bus? Das Leben ist zu kurz, um sich dauernd über Unwichtigkeiten zu ärgern und man kann die Situation eh nicht ändern, also bleibt man ruhig. Nervös werden nur ungeduldige Touristen in Bangkok, die meinen, es müsse alles so perfekt funktionieren wie in ihrer Heimat!

Bustypen und Tarife

Jetzt wollen wir uns auch noch die in Bangkok eingesetzten Busse betrachten und uns etwas mit dem Tarifsystem vertraut machen. Es gibt verschiedene Bustypen in Bangkok, die sich nicht nur in der Farbe, sondern auch im eingesetzten Bus sowie den Fahrpreisen unterscheiden. Beginnen wir mit den sehr vielen creme-roten Bussen, die alle keine Klimaanlage haben. Sie haben Ventilatoren an der Decke und offene Fenster, der Fahrpreis ist mit 7 THB sehr niedrig und etwa die Hälfte der Buslinien mit diesen roten Bussen darf sogar frei von der armen thailändischen Bevölkerung benutzt werden, um diesen sozial etwas zu helfen. Diese Busse sollen in der nächsten Zeit, genauso wie die weiss-grünen Busse, ausgemustert werden, und durch vollklimatisierte Busse ersetzt werden. Da diese weiß-grünen Busse durch von der BMTA beauftragte Privatunternehmer bedient werden ist ihr Fahrpreis mit 8 THB etwas höher. Auch diese Busse sind nicht klimatisiert. Parallel zu den mit den creme-roten bzw. weiss-grünen Bussen bedienten Linien sieht der Tourist immer wieder kleine grüne Minibusse, gefahren von Privatunternehmern, sehr klein und unbequem. Sie fahren oft sehr risikoreich, es gibt sehr viele Unfälle mit diesen Bussen und selbst Thai raten einem ab, mit diesen Bussen zu fahren. Auch die Fahrtrouten weichen sehr oft von denen der normalen Linie ab bzw. die Endhaltestelle der normalen Linie wird, trotz identischer Liniennummer nicht angefahren. Hier ist bei der Benutzung auch aus diesem Grund äußerste Vorsicht angesagt!

Wir widmen uns nun den klimatisierten Autobussen. Hier wären zuerst die creme-blauen Busse des Types EURO I zu nennen, bei denen der Fahrpreis, abhängig von der Strecke, im Regelfall zwischen 10 und 12 THB beträgt. Dann folgen die inzwischen sehr verbreiteten orangefarbenen Busse des Types EURO II, selbstverständlich mit einer sehr gut funktionierenden Klimaanlage, die bei Aussentemperaturen von weit über 30 Grad die Innentemperatur auf 16-18 Grad herunterkühlt. Die Klimaanlagen funktionieren, im Gegensatz zu deutschen Verkehrsmitteln, einwandfrei! Außerdem existieren noch weiss-grün-blaue NGV-Busse, die mit Gas betrieben werden und selbstverständlich auch eine Klimaanlage besitzen. Als Ausnahme, nämlich ohne Schaffner, gibt es noch die pink-weissen Mikrobusse. Sie verkehren nur in der City und verfügen nur über wenige Sitzplätze. Hier werden einheitlich 20 THB pro Fahrt fällig, der Fahrschein wird nur mit passenden Münzen an einem Automaten neben dem Fahrer gelöst.

Betrachten wir nun einmal die in Bangkok eingesetzten Bustypen der verschiedenen Hersteller. Die nicht klimatisierten Busse werden von Daewoo, Hino, Isuzu und Mitsubishi Fuso gebaut. Sie sehen aber ihrem Ende entgegen. Die klimatisierten Busse stammen von Daewoo, Hino, Ikarus, Isuzu, King Long, MAN SE, Mercedes-Benz und Sunlong. Also eine große Typenvielfalt, die das Herz eines jeden Busliebhabers erfreut.

So fährt man Bus

Noch einige Hinweise zur Benutzung der Busse: Auf der Strasse steht man entweder auf dem Bürgersteig oder auf der Fahrbahn. Man winkt mit der Hand, denn der Bus hält nur, wenn jemand aussteigen will oder jemand sich dem Fahrpersonal deutlich bemerkbar macht, es gibt keine Pflichthaltestellen. Im Inneren des Busses drückt man entweder einen Haltestellenwunschknopf (es wird dem Fahrer angezeigt!) oder man macht sich dem Schaffner bemerkbar. Seit einiger Zeit gibt es auch Coupons im Vorverkauf, die man im Bus gegen Fahrscheine einlösen kann. Die Fahrscheine sind während der Fahrt aufzubewahren, da oft Kontrollen stattfinden. Die Fahrtziele bzw. die Busrouten sind zumeist nur in Thai beschriftet, erst sehr wenige Busse weisen eine Beschilderung in lateinischer Schrift auf. Es ist daher sehr empfehlenswert, sich vor der Fahrt mit der Fahrtroute und dem Fahrtziel vertraut zu machen. Es gibt einen sehr guten Busnetzplan für 50 THB, den man in allen guten einschlägigen Buchhandlungen bekommt. Mit einem guten Stadtplan, dem Plan des Busnetzes kann man sich getrost den Autobussen anvertrauen. Man sollte sich nicht von habgierigen Taxifahrern das Geld abknöpfen lassen, die partout, entgegen bestehender thailändischer Gesetze übrigens, nicht das Taximeter einschalten wollen und auf auszuhandelnde Fahrpreise bestehen. Auch die Empfehlungen vieler Hotels, dass man lieber nicht den Autobus benutzen sollte, sind nur dem Umstand geschuldet, daß selbst die Hotelangestellten nicht wissen, wie man mit einem Bus von A nach B kommt. Sie kennen weder die Busnummern, die Buslinien noch deren Fahrtroute oder Fahrtziel. Aber, wenn man etwas unternehmungslustig ist, einen Stadtplan und ein Liniennetz lesen und verstehen kann, dann steht einer Busfahrt nichts im Wege. Sie ist sehr viel billiger als eine Taxifahrt und man ist mitten unter Thailändern. Man wird als Farang oft bestaunt, daß man einen Autobus benutzt, aber hier erlebt man auch ganz authentisches Thailand hautnah.

Mein nächster Artikel wird sich dann mit den Schiffen auf dem Chao Phraya bzw. den Kanälen Bangkoks beschäftigen, die auch ein Teil des Bangkoker Verkehrssystems sind.


Ehm Apassala im Butterfly

Am 22. August sorgte die bekannte Luck-Tung- und Morlam-Sängerin Ehm Apassala für ordentliche Thai-Stimmung im Butterfl von Dimmy. Alle Gäste waren aus dem Häuschen, wie diese Fotos verraten. Der Thai-Star aus Roi-Et war nicht das erst Mal in Berlin, schon in 2009 und in 2012 gab Ehm Club-Konzerte in der Hauptstadt, seinerzeit im Scorpion und auch schon im Butterfly.























Happy Birthday, Mama Maew!

Dimmy, die gute Fee aus dem Berliner Thai-Musik-Café Butterfly, fragte mich via Facebook, ob ich nicht als FARANG-Fotograf am 16. August zur Geburtstags-Party von Mama Maew kommen wolle. Ich ... na ja, kann ja nicht nein sagen ... ist es doch die Party von Mama Maew, obwohl es mein 1. Tag nach unserem Thailand-Urlaub wieder in Deutschland war.

Das Butterfly war jedenfalls gut besucht, viele Gäste waren gekommen um mit Mama Maew deren 65. zu feiern. Essen & Getränke wie immer im Überfluss. Gegen Mitternacht wurde von Toi & der Crew des Butterflys die Geburtstagshymne angestimmt. Toi (vormals R.C.A.-Chef in Berlin-Neukölln) ist ihr als treuer R.C.A.-Stammgast damals ganz besonders ans Herz gewachsen. Und alle Gäste sangen jetzt mit und überbrachten dem Geburtstagskind die besten Glückwünsche, denen sich natürlich das Team vom FARANG ganz herzlich anschliesst und nochmals unserer Mama Maew Happy Birthday (!) sagt Peter Phetkhieo











Im Bai Tong: Happy Birthday, Hajo!

Im kleinen Berliner Thai-Restaurant Bai Tong von Mangkorn ist immer was los. Es liegt am U-Bhf Rehberge in der Schöningstrasse. Eine kleine Terrasse mit Sonne am späten Nachmittag. Die Speisen lecker, die Preise klein. Und Abends wird es oft richtig munter. Thaifrauen sind der Grund. Wenn ihre Thaimassagen schliessen, lassen sie den Tag hier fröhlich ausklingen. Auch mal mit dem Karaoke-Mikro in der Hand.

Am 10. August nun feierte im Bai Tong Hajo seinen Ehrentag. Das ist der grossgewachsene Farang im lindgrünen Poloshirt. Mit dabei natürlich seine Linda, deren Schwester Thong, auch wieder Ning vom TAF-Reisebüro mit nettem Gatten, Kitta von Werner, DJ Nong und vielen weiteren Gästen. Es war eine feine Party, die wohl ein einem Thai-Musik-Café weiterging. Linda und Hajo betrieben übrigens einst das angesagte Thairestaurant "Parichad" in der Scharnweber Strasse, gleich um die Ecke. M.H.

















Der Big Buddha auf Phuket

Wer wie ich viel auf Phuket ist und sich umschaut sieht von den meisten Orten der Insel eine gigantische, weiße Buddha Statue in den Bergen. Big Buddha wird sie genannt und gehört zu den wichtigsten und größten Attraktionen auf der thailändischen Ferieninsel.

Bereits auf dem Weg zum Big Buddha bietet sich ein wunderbarer Blick auf die umliegende Landschaft. Als Selbstfahrer war ich natürlich flexibel und konnte die schöne Aussicht genießen. Oben auf dem Berg Nakkerd Hill, von dem man eine beeindruckende 360° Aussicht hat, steht Phukets Wahrzeichen. Die imposante Marmorstatue ist 45 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 25 Meter am Sockel. Der Buddha an sich ist bereits fertig, nur am Sockel und an der Bodenfläche wird noch gebaut. Der Buddha ist komplett mit eben diesem weißen Marmor gekachelt. Der Bau finanziert sich fast ausschließlich aus Spenden. Eine schöne Möglichkeit etwas Geld zu spenden ist der Kauf (ca. 300 Baht/7 Euro) von kleinen Platten aus weißem Marmor, auf denen man seinen Namen und evtl. eine Botschaft hinterlassen kann. Diese Platten werden später für die Verzierung von Teilen des Buddha und der Anlage verwendet. Auf diese Weise habe ich über die Jahre bereits einige Platten am Big Buddha finanziert. Wenn das kein gutes Karma gibt.

Der Big Buddha Phuket kann komplett besichtigt werden. Der Eintritt ist kostenfrei. Angemessene Kleidung sollte man tragen. Wer ein zu kurzes Kleid oder andere zu freizügige Kleidung trägt, kann sich ein Tuch ausleihen. Neben dem Big Buddha gibt es noch einen großen goldenen Buddha und mehrere Geisterhäuser mit beeindruckender Aussicht. Der Weg zum Big Buddha ist gesäumt von kleinen Glocken, die in den Bäumen hängen und ein faszinierendes Klangerlebnis bilden. Im Eingangsbereich gibt es eine kleine Ausstellung, die die Geschichte des Buddha mit vielen Fotos erzählt. Außerdem sind dort fast immer einige Mönche anwesend, die Besucher segnen. Man kann den Buddha im Inneren betreten, gemeinsam mit den Mönchen beten oder einfach nur verweilen. Es gibt um den Big Buddha herum noch viele kleinere und eben den goldenen großen Buddha.

Ich finde, jeder, der Phuket besucht, sollte auch den Big Buddha besuchen und die Aussicht auf Phuket genießen. Peter Phetkhieo













Mahabodhi Tempel & Fluss Ganga

Auf den Spuren Buddhas (Ende)

Im heutigen, zugleich letzten Teil begleiten wir die Berliner Pilgerfreunde nach Bodhgaya zum Mahabodhi Tempel und auf den heiligen Fluss Ganga.

Mahabodhi Tempel

Der Mahabodhi Tempel (Maha = groß, bodhi = Erwachen) wurde 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Es ist ein 55 m hohes Ziegelgebäude aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n.Chr. Die Außenfassade umfasst sieben Stufen und ist mit zahlreichen Buddhastatuen geschmückt. Der Fries, der an drei Seiten um die Basis des Tempels verläuft, zeigt 85 Sandstein-Buddhas. Im Tempelinneren befindet sich eine vergoldete Statue des meditierenden Buddha. An der Nordseite des Tempels erstreckt sich der Juwelenpfad (Chankramanar), der aus 19 steinernen Lotosblüten besteht, die den Pfad markieren, wo Buddha in der zweiten Woche nach seinem Bodhi-Erlebnis der Überlieferung zufolge die Gehmeditation praktizierte. An der Westseite des pyramidenförmigen großen Stupa befindet sich der heilige Mahabodhi (Bodhi-Baum). In der Sunga-Zeit wurde um den Bodhi-Baum ein offener Pavillon mit Steinsäulen errichtet sowie der Diamantthron angelegt.

Der ältere Teil des Tempels ist aus Sandstein gefertigt. Im Jahr 625 fiel der Tempel und auch der ursprüngliche Mahabodhi-Baum Zerstörungen während eines Kriegszuges des bengalischen Königs Shashanka zum Opfer. Wenig später wurde der jüngere Teil des Tempels aus grobem Granit neu aufgebaut. Nach einigen Zerstörungen musste der Tempel mehrfach grundlegend restauriert bzw. wieder aufgebaut werden. Über Jahrhunderte war der Tempel in Bodhgaya eines der großen buddhistischen Pilgerziele, das von Mönchen aus allen Ländern besucht wurde.

Am 7. Juli 2013 verübten Unbekannte einen mehrfachen Bombenanschlag auf den an diesem Tag wenig besuchten Mahabodhi-Tempelkomplex, eine Klosterschule und weitere Ziele in Bodhgaya. Zwei Mönche wurden verletzt. Das indische Innenministerium entsprach daraufhin im August 2013 einem Ersuchen der Regierung Bihars, zum Schutz der UNESCO-Welterbestätte Spezialeinheiten der indischen Bundespolizei (CISF) bereitzustellen. Der Mahabodhi-Tempel ist damit die einzige religiöse Stätte Indiens, die Schutz durch Spezialeinheiten der Bundespolizei erhält. Im November 2013 gab die indische Regierungsbehörde National Investigation Agency bekannt, dass die islamistische Terrorgruppe Indische Mudschahidin für den Anschlag verantwortlich war.

Der heilige Fluss Ganga

Für jeden Pilger ein Muss, eine Bootsfahrt auf dem Ganga, um sich ein Bild von den vielen Tempelanlagen am Ufer des Ganges und den mehr als 100 Ghats zu machen (die ins Wasser führenden Treppen am Ufer). Seit Tausenden von Jahren drängen sich die Menschen an die Ghats, um ihre Morgengebete mit der aufgehenden Sonne zu beten. In ihren Gebeten werden die Pilger physisch am Ganges gereinigt, geistig und spirituell. Somit ist der Ganga ein wichtiger Fluss des indischen Subkontinents, in Mythos und Realität mit dem Land und den Menschen in Indien sowie den Nachbarländern verbunden.

Im Hinduismus wird der Fluss Ganga als Göttin bezeichnet und nimmt einen wichtigen Platz in der hinduistischen Religion ein. In der Mythologie wird angenommen, dass das Baden im Fluss die Wirkung hätte, die Sünden zu vergeben und es kann die Verwirklichung des Heils oder des Nirwanas erleichtert. Diese Auffassung wird durch die Tatsache genährt, dass Menschen aus weit entfernten Orten, anreisen um im heiligen Fluss Ganga zu baden oder um die Asche ihrer Angehörigen in den Gewässern des Ganges zu tauchen, um ihnen den Weg ins Nirwana zu erleichtern. Dadurch bezeichnet man die Ganga Ghats als heilige Orte.

Der erste Premierminister Indiens, Pandit Jawahar Lal Nehru, hat die Bedeutung des Gangas treffend zusammen gefasst: "Der Ganga ist der Fluss Indiens, geliebt von seinen Menschen, wo ihre Erinnerungen miteinander verflochten sind, ihre Hoffnungen und Ängste, ihre Lieder von Triumph, ihre Siege und ihre Niederlagen. Er ist Symbol für Indiens Jahrhundert lange Kultur und Zivilisation, ständig wechselnd, immer fließend, und doch immer der gleiche Ganga".

Mit diesen Worten schließe ich die Pilgertour unserer Berliner Buddhisten. Es war eine fantastische Reise nach Indien, die wir ohne unseren zwei lieben Pilger nicht miterleben durften. Deshalb möchte ich, Peter Phetkhieo, mich im Namen des gesamten FARANG-Teams sowie vieler Leser bei unserem Mönch Phramaha Anusak Jan-O vom Wat Buddhavihara und der Thaifrau Linda für die bereitgestellten Fotos nochmals bedanken. Im Auftrag Peter Phetkhieo

































Die News aus Thailand

Der König genehmigte
Seine Majestät der König hat die Namensliste für das Übergangsparlament (NLA) genehmigt. Mit Veröffentlichung in der Royal Gazette konnte die National Legislative Assembly ihre Arbeit aufnehmen. Die erste Sitzung war für den 7. August vorgesehen. Das Parlament hat 200 Mitglieder, über die Hälfte sind ehemalige und aktive hohe Militärs.

Der Kronprinz eröffnete
Seine Königliche Hoheit Kronprinz Maha Vajiralongkorn hat am 7. August die Eröffnungszeremonie des Übergangsparlaments präsidiert. Dazu fanden sich die Mitglieder der National Legislative Assembly (NLA) in der Thronhalle Ananta Samakhom des Dusit Palastes ein. Einen Tag später wurden der Präsident und der Vizepräsident der NLA gewählt. Dann will die NLA den neuen Ministerpräsidenten bestimmen. Die Gesetzgebende Versammlung hat 200 Mitglieder. Darunter 105 ehemalige und aktive Offiziere der 3 Waffengattungen, 10 hohe Polizeioffiziere sowie 85 Akademiker und Geschäftsleute. Aber nicht alle von der Militärregierung ernannten NLA-Mitglieder waren erscheinen. Beim Generalsekretär des Senats, Norarat Pimsen, war eine Reihe von Absagen prominenter Personen eingegangen. Aus verschiedenen Gründen wollen sie im Übergangsparlament nicht mitwirken.

Kontenbewegungen
Im Kampf gegen Bestechung, Bestechlichkeit und Geldwäsche will die Anti-Korruptions-Kommission die Finanzinstitute verpflichten, größere Kontenbewegungen von Politikern und Staatsbeamten mitzuteilen. Die neuen Regelungen sollen in Kürze in Kraft treten. Danach müssen Bargeldtransaktionen von über 500.000 Baht und Immobilientransaktionen bei mehr als einer Million Baht gemeldet werden. Das gilt für Transfers im In- und Ausland. In Bankenkreisen heißt es, die genannten Beträge wären zu niedrig angesetzt und sollten erhöht werden. Derzeit müssen Finanzinstitute Transaktionen ab zwei Millionen Baht der Behörde gegen Geldwäsche (Amlo) melden. Das gilt natürlich auch für Kontenbewegungen von Ausländern.

Das Hochwasser
Vom Hochwasser im Nordosten sind Zehntausende Menschen betroffen. Und die Meteorologen sagen weitere heftige Regenfälle voraus, so für die Provinzen Sakon Nakhon, Nakhon Phanom, Amnat Charoen, Ubon Ratchathani, Chanthaburi und Trat. In der Andamanensee wird bei heftigen Winden ein 2 Meter hoher Wellengang erwartet. Deshalb sollten kleinere Schiffe und Boote nicht auslaufen. In der Provinz Ubon Ratchathani stehen im Bezirk Don Mot Daeng seit Tagen drei Dörfer unter Wasser. Mehrere Straßen sind nicht mehr befahrbar, Brücken beschädigt. Nach Angaben lokaler Behörden leiden in Ubon Ratchathani über 27.000 Familien unter den Fluten. In der Provinz Amnat Charoen hat das Hochwasser mindestens 50 Häuser erreicht, auf den Fahrbahnen steht das Wasser einen halben Meter hoch. Überflutungen melden weiter die Provinzen Yasothon und Nakhon Phanom. In Ubon Ratchathani wurden 17 der 25 Bezirke zu Katastrophengebieten erklärt. Die Umgehungsstraße in Amnat Charoen ist für den Verkehr gesperrt, Behörden bezeichnen die Situation in der Provinz als kritisch. Über 300 Häuser und 35.000 Rai Ackerfläche stehen unter Wasser. In der südlichen Provinz Krabi ist das Wasserreservoir Khlong Ya in Plai Phraya über die Ufer getreten.

Grosser Drogenfund
Sicherheitskräfte haben im "Goldenen Dreieck" in einem Fahrzeug 140 Kg Heroin gefunden und 2 schwer bewaffnete Männer festgenommen. Die Schmuggler hatten Gewehre, Pistolen und Handgranaten bei sich. Die Festnahme erfolgte in Tachileik im Shan-Staat nahe der thailändischen Grenze. Das Heroin war in 404 Paketen verpackt und hat einen Straßenverkaufswert von 2,3 Mio. US-Dollar. Nach Angaben des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) werden 10% des weltweiten Opiums in Mynamar produziert. Von dem Land aus werden Opium, Heroin und Methamphetamin-Pillen nach Thailand geschmuggelt. Banden transportieren die Drogen dann weiter.

Impfstoff gegen Dengue
In Thailand und den südostasiatischen Ländern Vietnam, Indonesien Malaysia und die Philippinen ist gemeinsam ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber entwickelt worden. Das wurde jetzt auf der sechsten Nationalen Dengue-Fieber-Konferenz in Bangkok bekannt. Tests bei 10.000 Kindern zwischen 2 und 14 Jahren haben ergeben, dass das Mittel den Verlauf der Krankheit zu über 88% mildern kann. Und es soll 56% der Geimpften gegen das gefürchtete Fieber schützen. Der Impfstoff könnte in zwei Jahren auf den Markt kommen.

Die Wälder retten
Die Militärregierung hat einen Masterplan zur Rettung und zum Schutz öffentlicher Flächen und der Naturressourcen beschlossen. Ein Ziel: Innerhalb von zehn Jahren sollen die Nationalparks und Schutzgebiete von jetzt 31,57% auf dann 40% der gesamten Landesfläche ausgedehnt werden. Aktuell steht im Vordergrund, das illegale Abholzen von Bäumen und das illegale Inbesitznahme staatlicher Flächen zu unterbinden. Das soll innerhalb eines Jahres geschehen. In der 2. Phase, die über 2 Jahre läuft, soll ein effektives Management aufgebaut werden. Die dritte Phase sieht die Erweiterung der Wälder landesweit vor.

100 Leihmütterkinder
Nach Medienberichten sollen über 100 thailändische Leihmütter für australische Ehepaare ein Kind ausgetragen haben. Das Health Service Support Department hat Ermittlungen gegen eine Bangkoker Klinik aufgenommen. In diese Klinik hatte sich auch die Leihmutter von Baby Grammy und der Zwillingsschwester Pipah begeben. Grammy hat das Down Syndrom und wurde angeblich von dem australischen Ehepaar wegen des Syndroms nicht nach Australien geholt. Das hat das Ehepaar inzwischen im Interview mit dem Sender Nine Network abgestritten. Die Leihmutter habe das Kind nicht hergeben wollen. Zugleich betonte der biologische Vater der von der thailändischen Leihmutter ausgetragenen Kinder, er wolle den behinderten Jungen zu sich und seiner Ehefrau nach Australien holen. Er und seine Frau müssten zunächst sicherstellen, dass die gesunde Zwillingsschwester Pipah die australische Staatsbürgerschaft erhalte.

Schusswaffen zerstört
34.500 unbrauchbare Waffen, zumeist selbst gebastelte, liess die Polizei durch ein Unternehmen in Samut Prakan zerstören. Sie waren 2000 bis 2013 bei Einsätzen oder durch Gerichtsurteil sichergestellt worden. Funktionierende Schusswaffen, Gewehre und Pistolen, hat die Polizei aussortiert und können von Beamten im Dienst getragen werden.

Mittel hilft bei Malaria
Ein in Thailand getestetes Medikament des Pharmakonzerns Novartis tötet bei einer Malariaerkrankung Parasiten schneller als jedes andere Mittel zuvor. Nach Angaben des Unternehmens werden bei komplikationsfreien Malariapatienten bereits nach einer Stunde die Hälfte der Parasiten Plasmodium falciparum und Plasmodium vivax vernichtet. Novartis verfügt derzeit über zwei Medikamentenkandidaten gegen die Tropenkrankheit. In der Entwicklung sind die Wirkstoffe KAE609 (in Thailand getestet) und KAF156. Diese Wirkstoffe behandeln Malaria auf eine andere Weise als die aktuellen Therapien. Dies ist vor allem im Hinblick auf die Bekämpfung von entstehenden Resistenzen wichtig. So verbreitet sich die Artemisinin-resistente Malaria in Südostasien in alarmierender Geschwindigkeit. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO erkranken jedes Jahr über 200 Mio. Menschen an der Malaria. Die Zahl der Todesopfer liege weit über 600.000.

Videospiel verboten
Das Kulturministerium hat auf Anordnung der Militärregierung das Computer-Videospiel "Tropico 5", mit dem ein Land entwickelt werden kann, auf den Index gesetzt. Die Begründung für das Verbot: Es könnte die nationale Sicherheit gefährden. Der Vertreiber New Era Thailand wird gegen das Verbot keinen Einspruch einlegen. Bei dem Video ist der Spieler Präsident einer tropischen Insel. Er schreibt eine Verfassung, regiert das Land, kontrolliert die Medien.

Erpressung wird verfolgt
Wer die Erpressung von Motorradtaxifahrern duldet, muss mit einem Disziplinarverfahren rechnen. Die Leitung der Königlichen Polizei hat die Chefs der landesweiten Polizeistationen gewarnt. Anlass sind die Ermittlungen gegen zwei Beamte der Wachen Thung Mahamek und Tha Rua in Bangkok, die von Motorradtaxifahrern Geld gefordert hatten. Wer überführt wird, so der Assistent der Nationalen Polizei, Lt. Gen. Ruangsak Charitek, gegen den wird neben einem Disziplinarverfahren ein Strafverfahren eröffnet. Und ihre Kommandeure werden ebenfalls bestraft. In Bangkok gibt es rund 10.000 Motorradtaxistände mit insgesamt rund 200.000 Fahrern.

Die Wirtschaft erwartet
Die im Übergangsparlament vertretenen Wirtschaftsführer wollen der National Legislative Assembly (NLA) 139 Gesetzentwürfe bzw. Gesetzesänderungen vorlegen. Überregulierungen sollen abgebaut werden, damit die thailändische Wirtschaft gegenüber den Mitbewerbern aus den Nachbarstaaten konkurrenzfähig bleibt. Im Mittelpunkt des Wunschkatalogs stehen die Bekämpfung der Korruption, die Förderung der Industrieproduktion sowie Handelserleichterungen. Als wichtig bezeichnet Isara Vongkusolkij, Vorsitzender der Thai Chamber of Commerce und des Board of Trade of Thailand, Gesetze zu Zoll und Steuern sowie zur Stadtplanung. Einig sind sich die Branchen, dass ihnen gut ausgebildete Mitarbeiter fehlen. Deshalb soll der Staat die Initiative ergreifen und gemeinsam mit den Unternehmen Beschäftigte ausbilden.

Soldaten Friedensstifter
Die Versöhnungspolitik der Militärregierung tritt in eine neue Phase. Der National Council for Peace and Order (NCPO) entsendet über 5.000 Soldaten in die Stadtteile und Dörfer. Den 738 aufgelisteten Communities will die Armee, gemäß dem Motto des NCOP, Frieden und Ordnung bringen und den Menschen das Glück zurückbringen. Die Soldaten werden die Politik der Junta erläutern, Klagen über die alltägliche Korruption entgegennehmen und sie stoppen, vor Ort mafiöse Strukturen brechen und für die zwölf von Juntachef General Prayuth Chan-ocha genannten Werte werben, wie Nationalismus, Moral und Ethik, Disziplin, allgemein gültige Grundsätze und Demokratie mit dem König als Staatsoberhaupt. Der Einsatz der Soldaten soll bis Mitte kommenden Jahres gehen.

Berli Jucker will kaufen
Der deutsche Metro-Konzern steht einem Medienbericht zufolge kurz davor, sein Cash+Carry-Geschäft in Vietnam zu verkaufen. Der thailändische Mischkonzern Berli Jucker soll für die 19 Märkte über 500 Mio. US-D zahlen. Die Metro AG ist eine in Düsseldorf ansässige Dachgesellschaft mehrerer Großhandels- und Einzelhandelsunternehmen. Zur Metro Group gehören 750 Märkte in 28 europäischen und asiatischen Ländern, darunter sind die Marken Media Saturn und Real-Supermärkte. Das Unternehmen ist seit 2002 in Vietnam vertreten und beschäftigt dort 4.000 Frauen und Männer. Der Umsatz in 2012/ 2013 belief sich auf 692 Mio. US-D. Bei Cash+Carry decken sich Hotels, Restaurants und Einzelhändler ein. Berli Jucker wurde 1882 vom Schweizer Albert Jucker aus Winterthur und dessen Cousin Henry Sigg gegründet. Heute gehört der Konzern zur Thai Charoen Corporation Group. Präsident ist Charoen Sirivadhanabhakdi.

Reserviert für Frauen
Das Transportwesen hat Frauen als bevorzugte Klientel entdeckt. Seit dem 1. August bietet die staatliche Eisenbahngesellschaft in Nachtzügen Schlafwagen ausschließlich für Frauen und deren Kleinkinder an. Nakhonschai Air hält ab 12. August in seinen Überlandbussen der First Class und Gold Class die ersten Reihen als "Lady Zone" bereit. Auf diesen Sitzen dürfen neben Frauen nur deren Kleinkinder sitzen. Und Flughafenbetreiber Airports of Thailand (AoT) weist spätestens ab 12. August auf seinen 6 Flughäfen für Frauen reservierte Parkzonen aus. Auf Suvarnabhumi ist das gesamte dritte Geschoss im Parkhaus II bereits für "Lady Parking" ausgewiesen worden.

Die Staatsanwaltschaft
Auf 4.000 Seiten hat die Anti-Korruptionskommission ihre Ermittlungen gegen die ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra über angebliche Pflichtverletzungen beim Reisförderprogramm zusammengefasst. Der Bericht liegt nun der Generalstaatsanwaltschaft vor. Sie hat zu entscheiden, ob gegen Yingluck Anklage vor dem Obersten Strafgericht erhoben wird. Wenn nicht, wird die Staatsanwaltschaft mit Zustimmung der Militärregierung einen Ausschuss einberufen. Er soll sich dann mit dem Fall weiter befassen. Yingluck Shinawatra hatte ein Gremium geleitet, das in den letzten Jahren das sogenannte Rice-pledging-Scheme begleitete und beaufsichtigte. Das Reisförderprogramm zugunsten der Reisbauern hat dem Staat einen Verlust von 500 Milliarden Baht gebracht und stand ständig unter Korruptionsverdacht.

Siemens: Kraftwerk
Der deutsche Konzern Siemens hat gemeinsam mit dem japanischen Partner Marubeni das Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerk Chana 2 in der Provinz Songkhla dem staatlichen Stromversorger Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT) schlüsselfertig und termingerecht übergeben. Das Kraftwerk besteht aus zwei Einheiten mit einer installierten elektrischen Leistung von zusammen rund 800 MW. Chana 2 ist eines der effizientesten und umweltverträglichsten Kraftwerke Südostasiens. Bereits 2008 errichtete das Konsortium aus den beiden Unternehmen die Mehrwellen-GuD-Anlage Chana 1 im Süden Thailands. Zusammen können Chana 1 und 2 rund 1.500 MW in das Stromnetz einspeisen. Siemens lieferte für die beiden Blöcke von Chana 2 die Hauptkomponenten. Im Lieferumfang enthalten war die gesamte Elektrotechnik, die Leittechnik SPPA-T3000 sowie die Neben- und Hilfssysteme.

Kriegsrecht bleibt
Die neue Regierung soll über die Beendigung des Kriegsrechts entscheiden. Der National Council for Peace and Order (NCPO) hatte die Aufhebung diskutiert, dann aber einen Beschluss bis zur Bildung der Übergangsregierung zurückgestellt. Das Militär hatte am 20. Mai über Thailand das Kriegsrecht verhängt. Das Übergangsparlament, das gerade erstmals tagte, soll im September die neue Regierung bestimmen.

Pandas sollen bleiben
China hat der Vertragsverlängerung für das Pandapärchen zugestimmt. Somit bleiben Xuang Xuang und Lin Hui weitere zehn Jahre im Zoo Chiang Mai. Der Vertrag soll in den nächsten Wochen unterschrieben werden. Lin Hui und ihr Partner Xuang Xuang wurden 2003 von China nach Thailand ausgeliehen und wurden zu den Stars des Zoologischen Gartens. Ihre Tochter Lin Ping hält sich gegenwärtig zur Partnersuche in China auf. Sie kam nach einer künstlichen Befruchtung Lin Huis in Chiang Mai zur Welt. Jetzt wird im Zoo Geburtstag gefeiert. Xuang Xuang wird 14 Jahre alt und darf sich auf einen Kuchen freuen.

Zeichen auf Wachstum
Der Index für das Verbrauchervertrauen hatte im Juli mit 78,2 Punkten den höchsten Stand seit 11 Monaten erreicht, der Export legte im Juni im Jahresvergleich um 3,9% zu, die Staatsbank dreht nicht an der Zinsschraube und die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter den Beschlüssen der Militärregierung. Sie hat Milliarden in die Infrastruktur und somit in die Wirtschaft gepumpt, hält die Preise für Dieselkraftstoff und Haushaltsgas niedrig. Der private Verbrauch soll im 2. Halbjahr der Konjunkturmotor sein, Ökonomen rechnen beim Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal mit einem Plus von 3-4% und im letzten Vierteljahr mit 5-6%. Aufs Jahr gerechnet soll die Wirtschaft um 2 bis 2,5% wachsen. "Der Verbrauch zieht wieder an, und bei den niedrigen Zinsen werden wieder mehr Menschen ein Auto oder ein Haus kaufen", sagt Thanavath Phonvichai voraus, Vizepräsident der Universität der Thailändischen Handelskammer. Zu einer anderen Einschätzung kommt das Economic Intelligence Center der Siam Commercial Bank. Danach scheitere eine schnelle Erholung der Wirtschaft an der Überschuldung der Haushalte. Ihnen bleibe für den Konsum, für außerordentliche Ausgaben kein oder zu wenig Geld.
Im Vorjahr erreichten die Schulden der Haushalte mit durchschnittlich 219.158 Baht einen neuen Höchststand. Das war gegenüber 2012 ein Plus von 16%. Über die Hälfte der vom Center befragten 1.200 Personen hatten bei Finanzinstituten Kredite aufgenommen, 49% bei Kredithaien. 40% benötigten die aufgenommenen Gelder für den Lebensunterhalt, 17% mussten Kredithaie bedienen, 11% hatten einen Wagen auf Pump gekauft, 10% investierten in ein Geschäft, und 4,6% mussten Hypotheken für ein Haus abtragen. Weiter ergab die Umfrage: 51% der Interviewten hatten kein Geld gespart.

Die Monarchie tabu
Die Junta will die mit einem Haftbefehl wegen Majestätsbeleidigung gesuchten und ins Ausland geflohenen Thais über einen Auslieferungsantrag zurück in ihr Heimatland holen. Das hat General Prayuth Chan-ocha in einer TV-Rede angekündigt. Es wäre aber schwierig, eine Auslieferung zu erreichen, weil es in anderen Ländern kein Gesetz gegen Majestätsbeleidigung gäbe. Der Junta-Chef nannte explizit die Namen Choopong Thithuan, Anek Chaichana, Saneh Thinsaen, Amnuay Kaewchompoo und Ong-art Thanakamolnan. Prayuth appellierte an die Menschen, die Monarchie nicht in politische Konflikte zu ziehen. Das würde diese Institution beschädigen. Weiter kritisierte er die Versuche, die Gesellschaft in Klassen einzuteilen, in Elite und Bauern. "Als Menschen sind wir alle gleich, auch wenn wir unterschiedliche Herkunft, Berufe, Einkommen und Lebensqualität haben".

Die Touristen schützen
Die Militärregierung hat Polizei und Stadtverwaltung angewiesen, den Schutz von Touristen zu erhöhen. In letzter Zeit, so die Junta, sei es im Touristenzentrum zu Misshandlungen von ausländischen Urlaubern gekommen. Das sei nicht hinzunehmen. Zumal diese Fälle in sozialen Netzwerken weltweit verbreitet und den Ruf Pattayas schädigen würden. Thailändische Geschäftsleute und Betreiber von Entertainmentbetrieben und Ausflugszielen sollten wissen, dass Ausländer eine andere Kultur kennen als die thailändische. Zudem komme es immer wieder vor, dass Besucher in ihrem Urlaub zu viel Alkohol tränken und sich mit Thais auf einen Streit einließen.

Regeln für die Jet-Skis
Ausländische Reiseveranstalter und Botschaften haben die neuen Standards für Jet-Ski-Verleiher begrüßt. In den letzten Jahren hatten Vermieter ausländische Touristen immer wieder über den Tisch gezogen, alte Schäden als neue beurteilt und von den Mietern hohe Schadensummen verlangt. Nach Angaben des Tourism Department müssen sich landesweit alle Jet-Ski-Unternehmen registrieren lassen. Sie bekommen als Logo einen sogenannten Merry Elephant, den sie aushängen müssen. Bei der Registrierung und vor Erhalt der Betriebslizenz muss eine ausreichende Versicherung vorgelegt werden. Alle Mitarbeiter haben einen Erste-Hilfe-Kursus zu absolvieren. Der Inhaber muss Gebühren und Bedingungen für eine Jet-Ski-Miete öffentlich aushängen. An Ausländer geht der Appell, vor der Fahrt den Jet Ski im Beisein des Vermieters auf Schäden zu untersuchen und Beschädigungen im Vertrag festzuhalten.

Bewaffnete Lehrlinge
Der Einsatz von Soldaten gegen bewaffnete Berufsschüler hat bei Facebook weite Zustimmung gefunden. Zwei Videos zeigen, wie die Soldaten in Bang Na aus einem Bus etwa 20 Berufsschüler holen. Sie mussten sich auf den Bürgersteig setzten und ihr Gepäck vorzeigen. Die Soldaten fanden mehrere Messer, scharfe Gegenstände und eine Flasche Alkohol. Die Jugendlichen wurden mit einem Armeelastwagen abtransportiert. Als schnell und resolut wurden bei Facebook die Soldaten gelobt. Seit Jahren gibt es, besonders in Bangkok, gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Berufsschülern unterschiedlicher Schulen. Es hat mehrere Tote und viele Verletzte gegeben.

Wieder Investitionen
Nach dem Ende der politischen Unruhen haben Investoren wieder Vertrauen in das Land. Das Board of Investment (BoI), das alle größeren Investitionen und Steuervergünstigungen zu genehmigen hat, meldet seit Mai steigende Investitionen. Waren es im Mai 117 Anträge, so im Juni bereits 130 und im Juli 147. In den ersten 7 Monaten dieses Jahres gingen Anträge für 770 Bauvorhaben im Wert von 372 Milliarden Baht ein. Im Jahresvergleich waren es 30% weniger Projekte. Bei ausländischen Direktinvestitionen meldet das BoI für den Zeitraum von Januar bis Ende Juli 447 Projekte mit einem Volumen von 261 Milliarden Baht. Die meisten Anträge kamen von japanischen Firmen, dann folgen Unternehmen aus den USA, aus der EU und aus Südkorea.

Kohle, Wind, Sonne
Die Militärregierung hat sich von der Atomkraft verabschiedet. Sie setzt auf erneuerbare Energien und Kohle. Thailands Energieentwicklungsplan sah langfristig den Bau von Atomkraftwerken vor. Nur so könne die Versorgungssicherheit gewährleistet werden, hieß es immer wieder. Die Militärregierung hingegen sieht bei der Atomkraft erhebliche Risiken und hat eine Reform der Energiesicherheitsplanung angestoßen. Neben Kohle und erneuerbaren Energien wie Windkraft und Solaranlagen soll künftig auch Müll genutzt werden. Für mehrere Müllkraftwerke wurden Machbarkeits- und Standortstudien in Auftrag gegeben. Kohlekraftwerke sollen nur dort entstehen, wo sie die Gesundheit der Bevölkerung nicht beeinträchtigen und mit dem Umweltschutz vereinbar sind.

Wasser wird knapp
Die anhaltende Trockenheit gefährdet in der Provinz Nakhon Ratchasima die Versorgung der Bevölkerung mit Brauchwasser. Chidchanok Somprasert, Direktor der Regionalen Bewässerungsbehörde, bezeichnet die Situation als kritisch. Die 5 Talsperren in der Provinz hätten mit 421 Mio. Kubikmetern Wasser nicht einmal die Hälfte ihres Fassungsvermögens. Am niedrigsten ist der Pegel im Reservoir Lam Phra Ploeng mit nur 12 Mio. Kubikmetern oder 11% der Kapazität. Sollten die kommenden 2 Monate, also bis Oktober, keine andauernden Regenfälle bringen, sei die Versorgung mit Wasser in Gefahr.

Exporte nach Russland
Die Exportwirtschaft will vom Handelskrieg zwischen der EU und Russland profitieren. Nachdem Präsident Putin ein Importverbot für Lebensmittel aus der EU, den USA, Kanada und Australien verhängt hat, bietet sich Thailand als Lieferant an. Lokale Unternehmen könnten Fleisch, Fisch, Früchte, Gemüse sowie Konserven auf den Weg bringen. Im letzten Jahr erreichten die Exporte nach Russland ein Volumen von 35,2 Milliarden Baht, gegenüber 35 Milliarden ein Jahr zuvor. In den ersten 6 Monaten 2014 waren es bereits 19,6 Milliarden Baht, im Jahresvergleich ein Plus von 12,6 Prozent.

Viel Reis ist verfault
Drei Millionen der 18 Millionen Tonnen Reis in Lagerhäusern sind verfault. Das sind 17% des von der ehemaligen Regierung im Rahmen des Reisförderprogramms gelagerten Getreides. Für den Staat bedeutet das einen finanziellen Verlust von bis zu 72 Milliarden Baht. Die 3 Mio. Tonnen können nur noch zur Herstellung von Ethanol verwendet werden. Die Energiekonzerne PTT und Bangchak sollen bereits Interesse am Kauf gezeigt haben. Nach Angaben des Militärs sind inzwischen 90% der Lagerhäuser landesweit kontrolliert worden.

Bürger können klagen
Bei der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Abteilung im Büro des Ministerpräsidenten sind vom 22. Mai bis 8. August 45.000 Klagen bzw. Beschwerden eingegangen. Die Zahl ist doppelt so hoch wie jene in den 2 Monaten zuvor. Die Direktorin der Abteilung, Supranee Chatraratanavong, begründet die hohe Zahl der Klagen mit dem zunehmenden Vertrauen der Bevölkerung, die Militärregierung würde die Beschwerden verfolgen und eingreifen. Die meisten Klagen betrafen soziale Probleme wie Drogenkonsum und -handel, Glücksspiel, Kredithaie, Anschuldigungen gegen Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst, juristische Probleme und Umweltschutz. Thais können die Hotline oder die Website der Abteilung nutzen, Briefe schreiben, im Regierungssitz vorsprechen.

Wirtschaft soll helfen
An der Umsetzung des vom National Council for Peace and Order (NCPO) verabschiedeten Infrastrukturprogramms sollen sich die private Wirtschaft und private Investoren beteiligen. Nach den Plänen des Finanzministeriums könnten sie als Co-Investoren rund 20% übernehmen. Bis 2022 sollen Megaprojekte mit 2,4 Billionen Baht realisiert werden. Die Regierung will die erforderlichen Mittel über öffentliche Fonds bereitstellen, staatliche Unternehmen und Agenturen sollen sie auflegen. Zu den Megaprojekten gehören der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum Bangkok, die Erweiterung des Eisenbahnnetzes, auch für die Hochgeschwindigkeit, der Ausbau des Tiefseehafens Laem Chabang, der Bau neuer Highways und Autobahnen und der Ausbau des Internationalen Flughafens Suvarnabhumi in Bangkok.


Reise-Tipps für Thailand

Visa ohne Gebühren?
Das Tourismusministerium erwägt gebührenfreie Visa für europäische Urlauber. Das hat der Staatssekretär im Innenministerium, Wiboon Sa-nguanpoing, nach einer Meldung der Tageszeitung The Nation mitgeteilt. Die Behörde hat die Gebührenbefreiung mit der Tourismusbranche diskutiert und ist auf volle Zustimmung gestoßen. Erst vor Tagen hatte die Regierung gebührenfreie Visa für Besucher aus der Volksrepublik China und aus Taiwan beschlossen. Der Schritt soll den Tourismus ankurbeln. Urlauber aus zahlreichen europäischen Ländern, so aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, erhalten derzeit bei einem Aufenthalt von nur 30 Tagen bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen ein gebührenfreies "Visa on arrival". Kostenpflichtig sind ein Touristenvisa und ein Non Immigrant Visum.

Don Mueang nun voll
Der Flughafen Don Mueang stößt an seine Kapazitätsgrenze von im Jahr 18,5 Mio. Passagiere. Weil immer mehr Fluggesellschaften vom alten Bangkoker Airport aus starten wollen, wird es eng. Denn frühestens im Oktober, wahrscheinlicher ist Dezember, werden Umbau und Renovierung des Terminals 2 beendet sein. Dann kann Don Mueang im Jahr bis zu 30 Mio. Fluggäste abwickeln. Derzeit steht den Fluggesellschaften nur das Terminal 1 zur Verfügung. Der Airport ist die Basis für fünf Billigairlines: Thai AirAsia, Thai AirAsia X, Nok Air, Thai Lion Air und Orient Thai. Zudem fliegen einige Chartergesellschaften Don Mueang an. In den kommenden Monaten kommen hinzu: Tigerair aus Taiwan, Golden Myanmar, Scoot aus Singapur, NokScoot und Thai Smile. Die Tochtergesellschaft der Thai Airways International wird ab 8. August ab Don Mueang 8 Inlandsrouten bedienen. Verbindungen, bei denen Passagiere zum Weiterflug THAI-Maschinen erreichen wollen, werden weiterhin vom Internationalen Flughafen Suvarnabhumi bedient. Thai Smile spart auf Don Mueang Betriebskosten, kann deshalb Tickets preiswerter anbieten und mit anderen Billigairlines konkurrieren.

Einklang mit der Natur
Die spannende Geschichte begann im Jahr 1990, als ein Bangkoker Professor namens Yodhathai Thebtaranonth eine ungewöhnliche Idee hatte: Durch die anhaltende Flächenrodung in der Provinz waren große Teile der Region unbrauchbar für den Ackerbau geworden. Dies wollte er ändern, indem er einen Teil dieser Gebiete wieder aufforsten würde. Da benötigte er allerdings die Hilfe von der lokalen Bevölkerung, diese fand er beim Ehepaar Kampoo und Kampa. Belächelt von den Dorfbewohnern, warum jemand ein so riesiges Stück unfruchtbares Farmland kaufen würde, machten sich Khun Kampoo und seine Ehefrau an die Arbeit. Es dauerte mehrere Jahre, bis sich erste Erfolge abzeichneten. Mit der Wiederaufforstung des Areals wuchs der Wunsch nach einem Haus, um die Schönheit der Natur genießen zu können. So ließ Thebtaranonth kurzerhand die erste Holzhütte errichten. Fortan verbrachte der Pionier aus Bangkok mit seiner Frau Chachanat immer öfter seine freie Zeit im neuen Haus in Phu Ruea. Doch auch Freunde und Verwandte, die die Gegend besuchten, wollten gerne über Nacht dort bleiben, so wurden noch mehr Hütten gebaut. Getrieben von der Begeisterung all derer, die dort übernachteten, wuchs die Idee, die Hütten auch an Besucher zu vermieten: Das Chachanat Woodland Resort war geboren. Heute besteht das Resort aus 7 Holzhütten im traditionellen Thai-Stil, die jeweils über zwei Doppelzimmer mit eigenem Badezimmer verfügen, außerdem einer großen Hütte für bis zu 8 Personen und einer Lodge mit 6 einzelnen Gästezimmern. Die Ausstattung ist sehr genügsam, jedoch ein absolutes Muss für alle, die ein intensives Erlebnis ganz nah an der Natur suchen. Wer nicht nur die unberührte Natur rund um die Hütten genießen möchte, für den stehen zahlreiche Aktivitäten wie etwa Wanderungen, Mountain-Bike-Touren in die Umgebung oder das Helfen bei der Erdbeerernte zur Auswahl.
Infos: www.chachanatwoodland.com

Thai Garden Resort
Zum 3. Mal in Folge erhielt das Thai Garden Resort in Pattaya die höchste Auszeichnung des größten holländischen Online-Bewertungsportals Zoover, auf dessen Webseite www.zoover.nl Urlauber ihre Bewertungen, Vorschläge, Kommentare und Hinweise zu Hotelübernachtungen, Kreuzfahrten oder anderweitige Unterkunftsarten abgeben können. Das beliebte Familienhotel an der North Pattaya Road erzielte eine der höchsten Gesamtbewertungen aller Hotels in Thailand für seinen exzellenten Service und die herzliche Gastfreundschaft. Die begehrte Auszeichnung ist nur durch den täglichen Einsatz und die große Motivation des Personals möglich, weshalb Generalmanager René Pisters und Hotelmanager Danilo Becker allen Mitarbeiter/innen einen besonderen Dank aussprechen.

Bangkok top ten
Der Wat Pho, besser bekannt als Tempel des liegenden Buddhas, und der 360 Rai große Lumpini-Park im Herzen der Hauptstadt wurden bei einer Umfrage des Reisebewertungsportals Trip Advisor unter die 10 besten Touristenattraktionen der Welt gewählt. Platz 1 der beliebtesten Touristenattraktionen Asiens belegte der Taj Mahal in Indien, gefolgt von Angkor Wat und dem Bayon-Tempel in Kambodscha, der Shwedagon-Pagode in Myanmar, der Chinesischen Mauer in Mutianyu/China, dem Harmandir Sahib und der Festungsanlage Meherangarh in Indien, dem Wat Pho in Thailand, der Amber-Festung in Indien und dem Tigernest-Kloster Taktshang in Bhutan. Die Top-Zehn der beliebtesten Parkanlagen Asiens führt der botanische Garten in Singapur an, gefolgt vom Friedenspark in Hiroshima/ Japan, Nan-Lian-Garten in Hongkong, Lumpini-Park in Bangkok, Kenroku-en-Garten und Nara-Park in Japan, Jingshan-Park in China, Hong Kong-Park, Beihai-Park in China und der Schanghai-Riverside-Promenade in China.

Thai AirAsia dämpft
Die Billigairline Thai AirAsia (TAA) hat ihre Gewinnerwartungen für 2014 zurückgeschraubt. Bis Ende des Jahres rechnet sie mit 12,6 Mio. Fluggästen, prognostiziert wurden 13,3 Mio. Wegen der monatelangen politischen Unruhen und dem Putsch hat die Fluggesellschaft erheblich weniger Tickets verkauft. Deshalb werden bis Ende 2014 nur 5 neue Airbusse 320 mit 180 Sitzplätzen in den Dienst gestellt, geplant waren 8 Maschinen. Mit dem 5. Airbus wird die TAA insgesamt 40 Flugzeuge einsetzen. Ab Oktober will der Discounter auch die Strecke Bangkok-Sakon Nakhon bedienen, geplant sind zudem ab Bangkok nach Roi Et und Buriram.

Der beste Billigflieger
Am 16. Juli wurde AirAsia im Rahmen der Skytrax World Airlines Awards-Verleihung in London zum sechsten Mal in Folge zum besten Billigflieger der Welt gekürt sowie zum besten Billigflieger Asiens. An der jährlich stattfindenden Umfrage beteiligten sich 18,9 Millionen Passagiere und 245 Airlines.

Wichtig: Die ED-Visa ersetzen die Visa Runs
Für in Thailand lebende und arbeitende Ausländer ohne langfristige Aufenthaltsgenehmigung enden die Visa Runs. Für viele Betroffene beginnt jetzt der Run auf ein ED-Visum. Bisher konnten Ausländer bei einem Visa Run nach einem kurzen Aufenthalt im Nachbarland am Grenzübergang wieder einreisen. Sie bekamen einen neuen Stempel über weitere 15 oder 30 Tage Aufenthalt in Thailand. Diese Mehrfacheinreisen über einen langen Zeitraum duldet die Immigration nicht mehr, Touristen hingegen wird weiterhin eine Einreise für 30 Tage gewährt. Allerdings müssen sie damit rechnen, ihr Flugticket (oder Reservierung), einen Bargeldbetrag und Hotelbuchungen vorzulegen. Als Alternative zu den Visa Runs sehen Ausländer jetzt das Education Visum. Wer sich für einen einjährigen Sprachkurs mit mindestens 180 Stunden, 4 Wochenstunden, bei einer Sprachschule einschreibt und ein ED-Visum beantragt, kann sich ein Jahr in Thailand aufhalten und die Landessprache erlernen. Das ED-Visum kann bis zu 3 Jahre verlängert werden. Die Jahresgebühr beträgt zumeist rund 25.000 Baht. Sprachschulen helfen ihren Schülern bei der Beantragung eines solchen Visums. Die Immigration warnt Ausländer, ein ED-Visum ohne Sprachstudium als Alibi für einen langfristigen Aufenthalt zu nutzen. Bei jeder Verlängerung würden die Sprachkenntnisse des Antragstellers überprüft. Und jedes Mal falle der Test schwieriger aus. Nach wie vor herrscht unter Ausländern Verwirrung, ab wann die schärferen Regelungen bei Overstay gelten. Gerade hatte die Tageszeitung The Nation als Termin den 29. August genannt. Laut Bangkok Post sollen die Bestimmungen erst im Monat Oktober in Kraft treten. Fest steht die Bestrafung. Bei Überziehung der Aufenthaltsgenehmigung von mehr als 90 Tagen gilt das Einreiseverbot für 1 Jahr, bei mehr als einem Jahr sind es 3 Jahre, bei mehr als 3 Jahren sind es 5 Jahre und bei mehr als 5 Jahren sind es 10 Jahre Einreiseverbot. Noch schärfer sind laut Bangkok Post die Gesetze, wenn ein Ausländer wegen Overstay festgenommen wird: bei einem Overstay von weniger als 1 Jahr 5 Jahre Einreiseverbot, bei über einem Jahr Overstay 10 Jahre Einreiseverbot.

Bei Dertour günstiger
Im nächsten Winter werden Pauschalreisen nach Thailand bei Dertour, Meiers Weltreisen und ADAC-Reisen bis zu 8% günstiger, informierten die 3 Bausteinmarken der DER-Touristik bei der Vorstellung ihrer Winterkataloge in Königstein im Taunus. Grund stellt der starke Euro dar, so Michael Frese, Geschäftsführer DER-Touristik in Frankfurt. Teurer werden hingegen Reisen zu Zielen im Indischen Ozean, z.B. auf die Malediven und in den Mittelmeeraum (je 3%).

Inlandsflüge umkämpft
Mit neuen Routen und einem aggressiven Marketing will sich die Thai Lion Air (TLA) im Inland weitere Marktanteile sichern. Ab Ende September wird die Billigairline 5 neue Ziele anfliegen: Bangkok-Don Mueang nach Udon Thani, Krabi, Phuket und Surat Thani und von Hat Yai nach Udon Thani. Bis zur Eröffnung der neuen Strecken erhält die TLA zwei neue Boeing 737-900ERs. Dann kann das im Dezember 2013 gestartete Unternehmen 6 Flugzeuge dieses Typs einsetzen. Derzeit verbindet die TLA Bangkok mit Chiang Mai, Hat Yai und Jakarta sowie Hat Yai mit Surat Thani, Hua Hin und Medan in Indonesien. Thai Lion Air ist eine Tochtergesellschaft der indonesischen Lion Air Group. Weil immer mehr Discounter auf den thailändischen Markt drängen, wollen Thai Airways International, Thai Smile und Nok Air ihre Inlandsflugpläne aufeinander abstimmen. Vertreter der drei Gesellschaften kommen jetzt zusammen. Gesprächsthemen sind neben den Flugplänen der Abbau von Zielen, die mehrere Airlines anfliegen, und die Ankurbelung des Ticketverkaufs. Angedacht ist der Verkauf bei 7-Eleven.

Neu nach Khon Kaen
Thai AirAsia erhöht am ersten August ihre täglichen Verbindungen zwischen Bangkok und Khon Kaen von drei auf vier Flüge. Am Don Mueang Airport starten die Flieger um 7, 12.30, 16.40 und 19.20 Uhr. Zurück geht es in Khon Kaen um 8.25, 13.45, 18.25 und 20.40 Uhr. Die Flugzeit beträgt 55 Minuten. Infos: www.airasia.com/th/th/home.page


Solche Sachen...

Baby neben toten Eltern
Ein 2 Wochen altes Baby wurde in der südlichen Provinz Yala auf einer Kautschukplantage neben seinen ermordeten Eltern gefunden. Das Mädchen hatte mindestens 2 Tage nichts zu essen bekommen und war in schlechter körperlicher Verfassung. Das dehydrierte Kind wurde umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert. Vater und Mutter aus Myanmar sind von Unbekannten in ihrer Unterkunft mit einer Axt erschlagen worden. Die Polizei geht von einer privaten Fehde aus. Der Mörder, so die Ermittler, habe die Familie gekannt.

2 Kilogramm Ice
Bei einer aus China ankommenden Thai fand der Zoll auf dem Flughafen Krabi über 2 Kilo der Droge "Ice" im Straßenverkaufswert von 8,3 Mio. Baht. Das Rauchgift, 2.370 Gramm, war in 11 Beuteln im Handgepäck der Frau versteckt. Die 32-Jährige aus Sisaket kam aus Chengdu in Westchina. Sie sagte aus, ein Afrikaner habe sie in Krabi angeheuert und für das Schmuggeln 80.000 Baht versprochen. Es sei jetzt das 2. Mal gewesen, dass sie Rauschgift nach Thailand gebracht habe. Ihr Mann habe sie verlassen und sie habe kein Geld für sich und ihre zwei Kinder.

Russische ATM-Betrüger
Die Polizei hat im Lumpini Condominium 3 russische ATM-Betrüger festgenommen. Sie waren Anfang des Monats nach Pattaya gekommen. Nach einem Hinweis der Kasikorn Bank kam die Polizei den Ausländern auf die Spur. Sie erhielten aus Russland gefälschte Karten für Geldautomaten und überwiesen die Hälfte des abgehobenen Geldes an Bandenmitglieder in Russland. Bisher sollen sie rund 500.000 Baht kassiert haben. Die Beamten stellten im Apartment der Täter 88 ATM-Karten, sechs Videokameras, einen Skimmer und 12.000 Baht Bargeld sicher.

Vater tötet seine Kinder
Familiendrama in einem zweistöckigen Haus im Bezirk Pathumwan: Ein Vater brachte seine 7 und 8 Jahre alten Söhne und sich selbst um. Der Grund: Seine Frau und deren Mutter hatten ihn verlassen. Der stellv. Chef einer Küche griff zu einem langen Messer und brachte seinen Kindern in der Brust tödliche Verletzungen bei. Anschließend stach er sich ins Herz. In einem hinterlassenen Schreiben entschuldigte sich der Mann für seine Taten.

Koreaner mit Gold
Beim Versuch, 12 Kg Gold im Wert von 16 Mio. Baht aus Thailand zu schmuggeln, wurde ein Koreaner auf Bangkoks Internationalem Flughafen Suvarnabhumi geschnappt. Der 67-Jährige wollte mit einer Maschine der Thai Airways International nach Seoul fliegen und hatte bereist eingecheckt. Der Zoll fand in seinem Gepäck 12 Einkilobarren Gold und schmuckähnliche Objekte.

Franzose tötete Sohn
Ein 29-jähriger Franzose hat in einem Apartment am Jomtien seinen Sohn umgebracht und sich dann selbst getötet. Das 2 Jahre alte Kind hatte einen Plastikbeutel um den Kopf und Wunden am Kopf und Nacken. Vermutlich von einem Messer. Nach der Tat hatte der Vater versucht, sich aufzuhängen. Als das misslang, stülpte er einen Plastikbeutel über seinen Kopf. Nach Angaben der Polizei lagen die Leichen bereits 3 Tage in dem Apartment. Dort fanden die Beamten auch die Arznei Nembutal 100 ml, ein Betäubungsmittel. Die Frau des Franzosen hatte die Familie vor drei Monaten verlassen. Der Ausländer soll sie mehrfach misshandelt haben.

Mit Scheren verletzt
Ein erheblich unter Alkoholeinfluss stehender nackter Deutscher hat sich in Pattaya in seinem Hotelzimmer mit 2 Scheren erhebliche Verletzungen beigebracht. Eine Thai, die zuvor in dem Zimmer gewesen war, hatte die Rezeption des Hotels alarmiert, ein Nachbar des Deutschen alarmierte die Polizei. Anfangs weigerte sich der 73-Jährige, ein Krankenhaus aufzusuchen. Eine Stunde lang redeten Polizisten und Rettungskräfte auf den Mann ein, dann wurde er in das Banglamung Hospital eingeliefert. Wie Pattayadailynews weitere berichtete, blutete der Mann aus der Nase, sein Gesicht wies mehrere Wunden auf. Polizisten fanden im Hotelzimmer leere Alkoholflaschen und Medikamente.

Drei Tonnen Drogen
Drogenbehörde und Gesundheitsministerium haben 3 Tonnen Rauchgift verbrannt. Die Drogen im Straßenverkaufswert von 8,8 Milliarden Baht wurden bei 2.911 Einsätzen beschlagnahmt. Es sind 2,5 Tonnen Amphetamin, 243 Kg Methamphetamin, 21 Kg Heroin, 2 Kilo Ectasypillen und 74 Kg Opium. Die Drogenbekämpfungsabteilung der Polizei wird eine halbe Tonne Marihuana anliefern. Das Feuer wird im Industriegebiet Bang Pa/Provinz Ayutthaya entzündet.

Entführte Frau befreit
Die Entführung einer 36-jährigen Frau endete glimpflich. Sie wurde vor ihrer Bar an der Soi 13 in einen Pick-up gedrängt und in ein Haus in Buriram gebracht. Die Entführer, eine 24 Jahre alte Frau und ein 28-jähriger Mann, hatten der Frau aus Pattaya Geld geliehen, sie konnte indessen die Schuld nicht begleichen. Die Entführte musste aus Buriram ihre Tochter anrufen und um 300.000 Baht bitten. Zunächst sollte die Tochter jedoch 60.000 Baht an den in Bangkok lebenden Sohn der Entführerin zahlen. Die Tochter informierte indessen die Polizei. Kurz darauf wurde die 36-Jährige befreit. Die Täter sagten zur ihrer Entlastung, sie hätten die Frau nicht misshandelt.

Gesuchter Mafiboss
Vor einem Supermarkt in Sattahip bei Pattaya nahm die Polizei einen seit Jahren in seinem Heimatland gesuchten Mafianführer fest. Nach Angaben eines russischen Diplomaten soll sich der 52-Jährige wegen Mordes, Entführung, Erpressung und weiterer Straftaten von 1995 bis 2009 in Moskau und St. Petersburg vor Gericht verantworten. Ihm und seiner Gang werden 60 Morde bzw. Entführungen zur Last gelegt. Der Russe kam 2009 nach Thailand, verließ später das Königreich und kehrte mit einem gefälschten armenischen Pass zurück. Er bekam ein Retirement-Visum.

Eine Leiche am Strand
Ein Betreiber von Liegestühlen am Strand von Pattaya stieß dort morgens auf eine Leiche mit schwarzen Shorts und schwarzem Unterhemd. Es soll sich um einen Ausländer mit dunkler Haut und Bürstenhaarschnitt handeln. Die Polizei konnte die Leiche noch nicht identifizieren, weil bei dem Toten keine Dokumente gefunden wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann beim Schwimmen im Meer ertrunken ist und an Land getrieben wurde. Er hatte keine Spuren von Gewalt.

Sexparty aufgelöst
Mehrere Jugendliche aus Saensuk bei Chonburi hatten an der Soi Chayapreuk in Jomtien ein Haus für eine Sex- und Drogenparty gemietet. Die Polizei nahm 15 junge Männer und 7 Frauen mit auf die Wache. Ein Test ergab: Alle hatten Drogen konsumiert. Die Beamten stellten in dem Haus eine Pistole, 24 Kugeln und 30 Viagrapillen sicher. Unter den Männern war auch ein 24-Jähriger, der wegen Handtaschendiebstahls gesucht wurde. Er soll 7 Ausländerinnen überfallen haben.



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