Titelbild Farang 1-2002 Ausgabe 01 / 2002

Leserbriefe

Des Wahnsinns fette Beute

Nun ist der Euro da

Wie jetzt, Honorarkonsul?

Rum-Treiber

Silvester-Party 2001

Plötzlich setzt der gesunde
Menschenverstand aus

LAOS - Ebene der Tonkrüge

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Leserbriefe

Sehr geehrte Redakteure/innen.

Wir wundern uns sehr, dass das Ereignis des Jahres in Berlin nicht in Ihrer Ausgabe zu finden ist. Gemeint ist der Auftritt von dem Thai-Megastar Carabao und Band in der TU-Mensa. Insbesondere, da die Gagen wohltätigen Zwecken zu Gute kamen. Die Veranstaltung war absolut gelungen, und es waren viele Farang und Thaigesichter anwesend, die nicht unbedingt dem Thai-parkgeklüngel angehörten. Ist hierin eure Untätigkeit begründet? Mit freundlichen Grüßen Matthias und Phen

Sehr geehrter Herr Bradtberg,
vielen Dank für Ihren durchaus kritischen Leserbrief!
Wie wir ja schon des Öfteren angemerkt haben, ist es uns aus personellen und technischen Gründen leider nicht möglich, bei der Vielzahl von Veranstaltungen der thai-deutschen Community hier in Berlin über alle Ereignisse zu berichten.
Eine Monatszeitschrift - im Gegensatz zu einer Tageszeitung - hat nun einmal das Problem, entweder zu früh oder zu spät auf dem Markt zu sein. Damit müssen wir leben und ich denke, dass die Mehrheit unserer Leser dafür Verständnis hat. Man kann nicht immer über alles berichten, man muss auch einmal etwas weglassen. Oft sogar sehr viel weglassen, damit Wichtigeres mehr Raum bekommen kann.
Hinzu kommt in diesem Falle, dass der berühmte Karabao und seine Band wohl kaum Werbung oder Zuspruch benötigen. Das Konzert in der Alten TU-Mensa in der Hardenbergstraße war ausverkauft und ein riesiger Erfolg.
Warum Sie uns nun "Untätigkeit" unterstellen oder einen Zusammenhang zu einem von Ihnen so genannten Thai-parkgeklüngel (Gemeint ist sicher "Thai-Park-Klüngel".) konstruieren wollen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Oder wollen Sie etwa all die Hunderte von thai-deutschen Erholungssuchenden, die sich im Sommer in ihrer Freizeit bei Sport, Spiel, Spaß und Gesprächen friedlich mit ihren Kindern, Freunden und Verwandten im Preussen-(Thai-)Park treffen, als "Klüngel" bezeichnen? Das wiederum kann ich mir nun auch nicht vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen Jens-Peter Richnow, FARANG

Sehr geehrter Herr Richnow, anbei eine Überlegung:
Wie Sie mir mitteilen, ist Ihre Ausgabe hauptsächlich auf den Berliner Raum begrenzt. Hier im Raum Mannheim und Heidelberg leben auch viele Thai, und ich bin mir sicher, dass der "FARANG" auch hier großen Zuspruch fände.
Mit freundlichem Gruß
Fritz Fünkner, 69502 Hemsbach

Liebe Farang-Redaktion.
Ich bin nun (leider) heute wieder aus meinem Thailand-Kurzurlaub zurückgekehrt und muss unbedingt mal ein paar Sachen loswerden, was den Service rund ums Fliegen betrifft.
Mein Hinflug wurde von dem erneuten Unglücksfall der amerikanischen Maschine überschattet, die am gleichen Tage kurz nach dem Start explodiert war. Dementsprechend hoch waren natürlich auch die Sicherheitsvorkehrungen am Airport in Frankfurt. Ich flog nur mit Handgepäck und so hatte ich keine Möglichkeit meine "hochgefährlichen" Reiseutensilien wie Deodorant und Ersatzrasierklingen im Koffer zu verstauen. Jedenfalls wurde mir dies alles bei der Taschenkontrolle mit der Begründung abgenommen, dass die strengen Sicherheitsmaßnahmen diese Artikel nicht zulassen würden. Nun gut, kann ich irgendwie ja auch verstehen. Deo als Flammenwerfer und die Rasierklinge sind ja auch gefährliche Folterwerkzeuge. Eine Rasierklinge der Marke "Gilette-Sensor" ist natürlich soooo gefährlich, dass ich diese bestimmt auch als gefährliche Tatwaffe einsetzen könnte, obwohl mir doch die Werbung verspricht, dass die Klingen so sicher sind, dass ich mich nicht mehr beim Rasieren schneiden könnte. Aber egal, was tut man nicht alles für die Sicherheit.

Als dann aber an Bord des Lufthansa-Jumbos das Essen serviert wurde, staunte ich nicht schlecht, als mir ein Edelstahlmesser und eine ebensolche Gabel als Besteck gereicht wurden. Hmmmmmmm, mach' nun ICH den Denkfehler oder stimmt da was im System nicht?

Die Thai sind da doch schon etwas cleverer. Bei meinem heutigen Rückflug mit der "Thai International Airways" wurde wenigstens schon 'mal das Edelstahlmesser durch eines aus Plastik ersetzt. Die Gabel - nach wie vor aus Edelstahl - ist wohl nicht so gefährlich, oder? Jedenfalls konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Und nun noch ein paar Worte zum Service an Bord: In diesem Jahr war dies bereits mein vierter (Hin)Flug mit der Lufthansa, genauso viele Rückflüge mit der Thai-Airways. Über die Beinfreiheit in der Holzklasse braucht man sowieso nicht zu reden. Die Thai-Airways ist klarer Sieger nach Punkten, aber beim Service müsste die Lufthansa nicht unbedingt der Thai-Airline nachstehen. Doch auch hier kann die deutsche Starflotte (die eh nicht zu den Billigen zählt) in keinster Weise mithalten. Sonderwünsche wie z.B. Getränke außerhalb der offiziellen Servicezeiten werden entweder gar nicht oder nur mit Zähneknirschen erfüllt. Ich wurde von einer fast 1,80 m großen und bestimmt 85 Kilo schweren Mittfünfzigerin "freundlich" darauf hingewiesen, dass im Servicebereich einige gefüllte Wassergläser bereitstünden und ich mich selbst bedienen könne. Klasse! Null Punkte dafür! Wieder 'mal die Bestätigung, dass wir in der SERVICE-WÜSTE DEUTSCHLAND leben!

Die jungen, hübschen und graziösen Thai-Stewardessen hingegen - und selbst der schwule Steward - waren sich nicht zu schade, mir das Getränk meiner Wahl (auch ausserhalb der üblichen Servicezeiten) direkt an meinen Platz zu bringen. Und ein freundliches Lächeln gab es noch obendrein mit dazu! DAS nenn' ich Service! Liebe Lufthanseaten, es gibt viel zu tun. Packt's mal endlich an!

Es grüsst herzlichst
Wolfgang Payer, 63450 Hanau/Main

An die Redaktion Farang !
Ich muß mich schon sehr wundern über Ihre Beitragsserie "Das erste Rendezvous mit einer Thailänderin" von Wolfgang Payer. Sie denken wohl, dass Frauen überhaupt und insbesondere in Thailand eine Ware sind und man sie dort kaufen kann. Mit besagtem Beitrag liefern Sie auch noch die Gebrauchsanweisung dazu. Also nein, als Frau fühle ich mich da in meiner Ehre sehr gekränkt. Oder haben Sie etwa noch vor, einen Artikel "Wie heirate ich einen Thai-Mann" zu veröffentlichen?
Gertrud Winkler, Prenzlau

Liebe Freunde vom FARANG,
danke für den ausführlichen Beitrag von Wolfgang Payer "Das erste Rendezvous mit einer Thailänderin". Da ich selbst gern meinen Urlaub in Thailand verbringe und auch mit dem Gedanken liebäugle, mit einer Asiatin zusammen zu leben, finde ich die vielen Ratschläge und Tips sehr hilfreich. Kann es doch einem Youngster wie mir durchaus passieren, in die berühmten Fettnäpfchen zu treten. Eine andere Kultur muss man ja erst einmal verstehen lernen, bevor man in ihr gut leben kann. Es liegt mir fern, andere Menschen vor den Kopf zu stoßen. Deshalb danke, lieber Herr Payer, Sie haben mir sehr geholfen. Weiter so FARANG!
Peter Konrad, Düsseldorf

Sehr geehrte Redakteure,
da ich ein Leser Ihrer Zeitung von der ersten Stunde an bin, möchte ich mich nach langem Zögern nun auch einmal zu Worte melden.

Ich gehöre sozusagen zu Ihren "Fans", wie man das heute so ausdrückt im Neudeutsch. Die Beiträge im FARANG sind informativ, ausgezeichnet bebildert, enthalten sich ausufernder Polemik und haben meist echten Nachrichtenwert. Leider muss ich seit einigen Ausgaben auf die meist köstlichen Witze verzichten. Ist's auch bei Ihnen vorbei mit der Spassgesellschaft? Aber das nur am Rande.

Was mir wirklich unter den Nägeln brennt, ist der unsägliche Beitrag des Herrn Payer! Auch noch in zwei Folgen! Warum veröffentlichen Sie denn eigentlich derartigen Schmutz?! Will dieser "Herr" etwa eine Schweine-Doktorarbeit mit Beleidigungen der thailändischen Bevölkerung abfassen? Und Sie räumen diesen Anleitungen zu Sauereien auch noch Raum in Ihrem Blatt ein!

Wie viele andere anständige Deutsche bin auch ich seit Jahren glücklich mit einer Thai verheiratet, die ich ebenso normal kennengelernt habe (Ich bin glernter Bankkaufmann, drei Jahre Auslandstätigkeit als Unternehmensberater in Südostasien!), wie viele Männer ihre zukünftigen Ehefrauen auch nicht anders in Deutschland treffen würden.

Mit all den Verhaltensempfehlungen des "Herrn" Payer kann ich leider (besser: glücklicherweise!) nichts anfangen. Ich habe völlig andere Erfahrungen gemacht! Deutlich - ich weiß eigentlich gar nicht, worüber dieser Schreiberling referiert.

Bitte unterlassen Sie doch in Zukunft die Veröffentlichung solcher Schmierereien, die doch nur der infantilen Phantasie alter, geiler Böcke entsprungen sein können und zerstören Sie nicht unser positives Bild von Thailand und seinen liebenswerten Menschen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr treuer Leser Dr. Dr. Werner Pretzel, Frankfurt/M.

Lieber Herr Dr. Dr. Pretzel,
wir haben den Beitrag von Wolfgang Payer ausdrücklich zur Diskussion gestellt und hoffen dem Anliegen unseres Magazins zu entsprechen, wenn wir auch in Zukunft so verfahren.
Vielen Dank für Ihre Zuschrift und mit freundlichen Grüssen
Ihre FARANG-Redaktion.

Hallo Farang-Redaktion,
der Artikel von Wolfgang Payer war doch mal ein Stück Zucker neben den thailändischen Kochrezepten. Da hat man ab und an doch sich selbst in Situationen erlebt und schmunzelnd über die eigene Dummheit nachgedacht. Hoffe, dass wir von Wolfgang Payer noch mehr solche interessanten Stories zu lesen bekommen, denn es gab ja auch einiges, was ich noch nicht kannte...
In diesem Sinne... Clark De Niro

Sehr geehrte Damen und Herren,
per Zufall bin ich an die Farang Zeitschrift, Ausgabe 12/2001, geraten.
Was mich verwundert hatte, war der Artikel von Wolfgang Payer. Endlich - nach Jahren - kann man einen Artikel über Thailand lesen, der die tatsächlichen Hintergründe und zwischenmenschlichen Beziehungen wiedergibt und die Verfahrensweise der Thai erläutert. Da ich des öfteren mit thailändischen Geschäftspartnern in Bangkok zu tun habe und auch in solche Situationen geraten bin, wäre der Artikel für mich schon vor zwei Jahren sinnvoll gewesen. Da ja jeder in irgend einer Weise seine Erfahrungen in Thailand selbst machen muss und ab und an gute Ratschläge von Thailand-Kennern angebracht sind, finde ich den Artikel von Wolfgang Payer eine gelungene Ausgabe. Ich würde mich freuen, wenn weiterhin solche Artikel veröffentlicht würden, damit uns Einiges erspart bleibt.
Mit freundlichen Grüssen Wolfgang Wilke

Des Wahnsinns fette Beute

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Betrachtung zum Thema "Verkehrsteilnehmer"

Bei jährlich mindestens 20.000 Verkehrstoten in Thailand - ein Mehrfaches der Opfer im bevölkerungsreicheren Deutschland - muss erlaubt sein, sich über die Un-Sicherheiten Gedanken zu machen. Insbesondere dann, wenn man selbst aktiv am Straßenverkehr teilnehmen will.

Zunächst sollte man einen Thai-Führerschein erwerben. Die Vorbereitungen für den Erwerb werden normalerweise mit dem eigenen Fahrzeug unternommen. Das sollte im Heimatland jedoch nicht wiederholt werden. Man vertritt in Deutschland die Ansicht, dass derjenige, der keinen Führerschein hat, überhaupt kein Fahrzeug steuern darf. Eine wohl etwas antiquierte Ansicht rechthaberischer deutscher Behörden.

Eine Visite ohne den Arzt

Zunächst geht man in Thailand zum Augenarzt. Sollte man diesen nicht zu Gesicht bekommen, muss dies nicht unbedingt bedeuten, dass man blind ist. Man blicke konzentriert in die Richtung, aus welcher man die Sprechstundenhilfe hört, vermeide Tastversuche, wenn man nur die Umrisse der Dame erkennt und lasse sich eine Bescheinigung ausstellen, wonach man keine Sehfehler hat. Es ist eine Gebühr zu entrichten.

Diese Bescheinigung legt man dann, zielgerichtet auftretend, bei der Führerscheinstelle vor, wo man wieder eine Gebühr entrichtet. Keine Angst - es interessiert vermutlich niemanden, ob man fahren kann. Schließlich ist man mit dem eigenen Fahrzeug gekommen. Somit ist die Prüfung bestanden.

Dem Anfänger sollten folgende Hinweise helfen: Es ist eine rein irreführende Erfindung, wenn behauptet wird, Autobahnen seien Einbahnstraßen. Das mag die Regel sein, die jedoch von zahlreichen Ausnahmen bestätigt wird. Also: Nicht einfach nur nach rechts blicken, wenn man überqueren oder sich einfädeln will. Dass von rechts viel kommt, ist eine Binsenweisheit. Es geht aber um den Tintenfischverkäufer und die Mopedfahrer, die von links kommen und recht empört blicken, wenn man sie nicht berücksichtigt. Fahrbare Straßenküchen kommen ebenfalls meist von links. Viele der beliebten Thai-Gerichte erhalten ihre volle Würze erst durch den aufgewirbelten Staub der Autobahn.

Man beachte auch die Zehntelsekunden-Zwischenräume beim Farbwechsel an Ampeln. Diese sind bei Motorradfahrern sehr beliebt, um die Richtung oder die Fahrbahn zu wechseln, was mit sehr viel künstlerischer Freiheit verknüpft wird. Eingeworfene Speed-Pillen geben Schwung, Elan und Mut.

Als äußerst cool und lässig gilt es, dem Taxi erst in allerletzter Zehntelsekunde zu signalisieren, dass man mitgenommen werden möchte. Also steigt der Taxifahrer in die Eisen wie Weltmeister Schumi vor der Haarnadelkurve, und wehe dem Touristen oder Residenten, der ohne genügend Abstand hinterher fährt, dabei von Palmen, Sand und Strand träumend. Sein Fahrzeug wird um mehrere Zentimeter schrumpfen und an Länge verlieren.

Noch gekonnter fällt der Bremsvorgang aus, wenn Farang aus der Nebenstrasse mitfahren wollen. Die ausladenden Becken der Rubensmodelle samt breitschultrigen, bierbäuchigen Begleitern versprechen dreifachen Fahrpreis, nehmen sie doch auch dreifach Platz und Spritverbrauch in Anspruch.

Von rechts am Kühler vorbei

Bemerkenswert sind Motorrad-Überholmanöver, meist von rechts, dann vor dem Kühler vorbeizischend und in die linke Seitenstraße abbiegend. Besonders Damen beherrschen dieses Manöver meisterlich und sind sogar noch in der Lage, einen beleidigten Blick durch dunkle Wimpern zu werfen, obwohl sie gerade dank Vollbremsung des Autofahrers mit ihrem blühenden Leben davongekommen sind.

Weiter ist zu beachten, dass kurz vor Ultimo vielen unterbezahlten Ordnungshütern das Taschengeld ausgeht. In Ermangelung von Radar-Messgeräten gibt es folgende Regelungen: Alle, die links fahren, wo sie hingehören, fahren mit der zulässigen Geschwindigkeit. Wer rechts fährt und überholt, fährt logischerweise schneller als zulässig und muss bezahlen.

Auch durch gutes Gehör lassen sich die richtigen Geschwindigkeiten feststellen - wenn nicht in der Kolonne gefahren werden muss. Ein langdauerndes, verhaltenes Säuseln des Fahrzeugs - ähnlich einem "SSSSSSSSD" - zeigt den Beamten die vorgeschriebene Geschwindkeit an, wogegen ein zischendes "SSTT" eine erhebliche Überschreitung beweist. Gönnen wir dem Kassierer das kleine Zubrot, bestehen wir nicht auf einer Quittung. Durch freundliches, verständnisvolles Verhandeln mit dem Polizisten lässt sich meist die Buße von 200 auf 100 Baht reduzieren.

Eine Quittung wird keinesfalls verweigert, nur muss man sie samt Führerschein auf der Polizeiwache abholen. Der zuständige Beamte ist oft schon beim dritten Besuch anwesend. Die Quittung lautet dann allerdings auf 500 Baht - Fahrtkosten, Ärger und Zeitaufwand darf sich der rechthaberische Farang selbst ausrechnen. Hauptsache das "Prinzip" ist gewahrt.

Und nun wünscht Khun Krut, leicht übertrieben optimistisch wie immer, allen Verkehrsteilnehmern: Viel Spass im Verkehr, freie Fahrt im "Land der Freien" und gesunde Heimkehr!

(Aus Der FARANG, Pattaya, Thailand, mit freundlicher Genehmigung der Red.)

Nun ist der Euro da

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NUN IST DER EURO DA - FAKTEN UND MEINUNGEN

Alte Währungen rasch umtauschen

Wer bislang vergessen hat, seine deutsche Mark oder österreichische Schillinge in Baht umzutauschen, sollte sich sputen. Thailändische Banken sind sich nicht sicher, wie lange sie noch die alten Währungen akzeptieren. Mit der Einführung des Euro zum 1. Januar 2002 sind die Banknoten von zwölf europäischen Ländern keine offizielle Währung mehr. Thailändische Geldinstitute sind nicht verpflichtet, diese Währungen umzutauschen.

Was tut sich bei den Briefmarken?

Alle Briefmarken mit doppelter Preisauszeichnung (DM und Euro) haben künftig unbegrenzt Gültigkeit. Wohingegen Briefmarken mit ausschließlich aufgedrucktem Pfennigbetrag ihre Gültigkeit mit Ablauf des 30. Juni 2002 verlieren. Alte Marken können ab dem 1. Juli 2002 drei Monate lang in allen Postfilialen bis zu einem Gesamtbetrag von 50 DM umgetauscht werden.

Für größere Beträge wird in Frankfurt/Main eine zentrale Umtauschstelle eingerichtet, die bis Ende 2003 geöffnet sein wird. Ab Januar 2002 erscheinen deutsche Marken nicht mehr mit aufgedruckten Pfennigbeträgen, sondern nur noch mit dem Euro-Betrag. Der Standardbrief (20 Gramm) kostet dann 0,56 Euro statt 1,10 DM. Die Postkarte wird 51 Cent kosten. Der Großbrief (bis 500 Gramm) wird mit 1,53 Euro berechnet.

Was passiert mit meiner Rente?

Wie bei allen anderen Dingen - Mieten, Preise und Guthaben - die Beträge werden in dem normalen Euro-Mark-Umtauschkurs von 1,95583 DM = 1 Euro in Euro umgerechnet. Dabei kann es laut Rentenversicherungsträger zu leichten Rundungsfehlern nach unten oder nach oben kommen. Träger der staatlichen Rentenversicherung bleiben in Deutschland die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) oder die Landesversicherungsanstalten (LVA). Trotz Euro-Einführung gibt es auch zukünftig zwischen den verschiedenen europäischen Altersversicherungssystemen keinerlei Finanzausgleich.

Festgelegter Umrechnungskurs der DM zum EURO:
1,95583 DM = 1 Euro.

Welche Länder nehmen teil an der Währungsunion?

Insgesamt 12 Staaten:
Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Österreich und Spanien.

In Europa angeschlossen:
Monaco, San Marino, Vatikan-Staat;

in Afrika: Réunion, Mayotte;

in Nordamerika: St. P.-et Miquelon;

in Mittelamerika: Franz. Guayana, Guadeloupe, Martinique;

Einseitig erklärtes gesetzliches Zahlungsmittel in Europa:
Andorra, Kosovo, Montenegro.

Nationales Zahlungsmittel in Afrika, an den EURO gebunden:
Äquatorialguinea, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Guinea-Bissau, Kamerun, Kap Verde, Komoren, Mali, Niger, Republik Kongo (Kinshasa), Senegal, Togo, Tschad, Zentralafrikanische Republik.

Welche Länder der EU nehmen noch nicht teil?
Dänemark, Großbritannien und Schweden.

Banknoten
Sieben einheitliche Scheine für alle Euro-Länder:

5-Euro-Schein (grau), 10 Euro- (rot), 20 Euro- (blau), 50-Euro- (orange), 100 Euro- (grün), 200 Euro- (gelb/braun) und 500 Euro-Schein (lila).

Münzen

Acht Münzen, die nur auf den Vorderseiten für alle Euro-Länder einheitlich sind. Die Rückseiten sind national individuell gestaltet. Alle Münzen sind in der Währungsunion gesetzliches Zahlungsmittel:

1-Cent-Münze (rot, Rückseite Eichenzweig), 2-Cent- (rot, Rückseite Eichenzweig), 5-Cent- (rot, Rückseite Eichenzweig), 10-Cent- (gelb, Rückseite Brandenburger Tor), 20-Cent- (gelb, Rückseite Brandenburger Tor), 50-Cent- (gelb, Rückseite Brandenburger Tor);

1-Euro-Münze (innen weiß, Rand gelb, Rückseite Bundesadler), 2-Euro-Münze (innen gelb, Rand weiss, Rückseite Bundesadler).

1. Januar 2002:
Euro-Scheine und Münzen kommen in Umlauf.

28. Februar 2002:
Letzter Umtauschtermin für DM-Scheine und Münzen bei Geschäftsbanken (Bei Zentralbanken und deren Zweigstellen unbefristeter Umtausch).

31. März 2002:
Letzter Umtauschtermin für ausländische Scheine aus Euro-Ländern bei den Zweigstellen der Bundesbank.

Welche Auswirkungen hat der Euro auf den Sparerfreibetrag?
Insgesamt positive Auswirkungen. Der bisherige Freibetrag einschließlich der Werbungskostenpauschale wird erhöht.

So können Ledige ab dem 1. Januar 2002 Kapitalerträge bis zu 1.601 Euro (3.131,26 DM - vorher 3.100 DM) einstreichen. Und Verheiratete haben nun zusammen einen Freibetrag 3.202 Euro (6.262,57 DM - vorher 6.200 DM).

Freistellungsaufträge werden von den Banken umgerechnet. Wenn jemand sein Geld in mehreren Banken deponiert hat, sollte er prüfen, ob die Summe der Freistellungsanträge die Höchstgrenze nicht über- oder unterschreitet. Wer nur bei einem Institut sein Geld hat, braucht sich in diesem Fall um nichts zu kümmern.

Thailand aktuell
Deutsche DM wurden auf allen Banken in Bangkok noch bis zum 31.12.2001 um 12 Uhr mittags angenommen. Außerhalb Bangkoks ist die Regelung, bis wann die DM noch angenommen wird, je nach Bank verschieden.

Reiseschecks, auf Euro ausgestellt, werden bereits seit dem 8.11.2001 an allen Banken angenommen.

Das Letzte
Wie aus einer dpa-Meldung zu erfahren war kann an einigen Automaten statt mit dem Euro auch mit der thailändischen Währung Baht gezahlt werden:

Die thailändische Zehn-Baht-Münze ähnelt dem Zwei-Euro-Stück so sehr, dass die Maschinen keinen Unterschied erkennen. "Es ist bei Tests vorgekommen, dass einige Münzprüfer den Baht als Euro akzeptiert haben", sagte Stefan Mesch, Geschäftsführer der Firma S+M Schaltgeräte aus Erkelenz.

(Aus CTT-YINJOCK, CHENTHAYTRAVEL, 28.12.01 mit freundlicher Genehmigung)

Baht-Schock in Euro-Land
Wer dieser Tage seinen Urlaub in Thailand verbracht hatte, der hörte aus dem fernen Europa eigentlich nur eine Dauermeldung in den dortigen Fernsehmedien: Der Euro wird eingeführt.

Verbreitet wurde die Meldung, in Europa hätten die für die neue Währung zuständigen Bürokraten sich dem Schlaf der Gerechten hingegeben und glatt verpennt, die neuen Euro-Münzen mit den thailändischen Baht-Münzen zu vergleichen. Das Zehn-Baht-Stück ähnelt auf einen ersten flüchtigen Blick der Zwei-Euro-Münze: Der Durchmesser scheint übereinzustimmen und innen glänzt's golden, außen silbern. Die Zehn-Baht-Münze hat nur einen Wert von umgerechnet ca. 50 Pfennigen. Doch - gemach! Natürlich ist schon das Vorhaben, Münzautomaten mit Fremdwährungen zu füttern, an sich strafbar (!) und ein Test an einem Zigarettenautomaten brachte schnell die Erkenntnis: Die Zehn-Baht-Münze fällt durch. Münzgewicht und Randkerbung sind nicht identisch. Buddha sei Dank! Denn sonst würde sich in den nächsten Monaten und Jahren womöglich ein ungewollter Geldtransfer ungeahnten Ausmaßes von Thailand ins Euro-Land ergiessen.

Alle Angaben ausdrücklich ohne Gewähr! FARANG-Redaktion

Geld-Umtausch
Touristen sollten nicht damit rechnen, ihre Landeswährung noch viele Wochen in Thailands Banken gewechselt zu bekommen. Nach Einführung des Euro als neue Währung in zwölf europäischen Staaten zum 1. Januar 2002 gibt es in Thailands Geldinstituten keine einheitliche Regelung. Manche Banken werden D-Mark und Schilling bis Ende Januar, andere sogar bis Ende Februar umtauschen. Weitere Geldinstitute wollen Devisen der zwölf Staaten nur so lange in Baht eintauschen, wie sie die europäischen Währungen problemlos eintauschen können.

Be.Set in Europa-Senta
Geborene Berliner, aber auch hier aufgewachsene oder zugezogene - sogenannte Rucksack-Berliner - haben Probleme mit den Dativ und dem Akkusativ. Das ist bekannt und wird halt als lokale Eigenart toleriert. Man spricht 'mal eben mit "den" Hausverwalter und kennt auch "dem" Peter und seine "Lämmchen" - das is' dann "Petern seine". Na und - lass "ihr" doch! Nun aber, speziell seit dem 1. Januar 2002, gibt's andere, neue Sprachschwierigkeiten.

Wenn man tiefer forscht - ein spezielles Berliner Sprachproblem: Die neuen kleinen Münzen heißen seit diesem Datum nicht mehr Pfennige, sondern Cent - genauer Euro-Cent. Wie spricht man das nun korrekt aus, der political correctness entsprechend - wir sind doch so international und weltläufig und offenbar gibt es ja ausser dem rosa Reg. Bürg. Wowereit und dem roten Bürgermeister Gysi keine anderen Sorgen - das ist ja auch gut so...

Wo ist denn nun der Witz, fragt sich der geneigte Leser?! Kommt ja gleich - für die, die es immer noch nicht geschnallt haben. Die Bezeichnung für das neue Kleingeld bietet nämlich zwei Aussprache-Varianten - zumindest für Berliner, aber nicht nur für diese. Beweis: Das ZDF soll seinen Sprechern verordnet haben, dass "Cent" zukünftig mit anglophonem weichen "S" am Anfang gesprochen wird. Das findet Professor Krämer in Münster, Vorsitzender des "Vereins Deutsche Sprache" anstößig und als "Anbiederung an eine fremde Sprache und Kultur". Seiner festen Überzeugung nach sollten wir "Zent" (für Nicht-Berliner "Tzent") sagen, weil der Cent im deutschen Zehnten wurzele.

Nun könnte man dem Sprachbewahrer und -beschützer einfach einmal nahe bringen, dass der Cent nur ein Hundertstel - nicht ein Zehntel - des Euros darstellt. Es wurde bei der Namensfindung auch nicht an ein deutsches "Zentrum", sondern an das lateinische "centum" (hundert) gedacht.

Noch ein Problem: Alle meine armen deutschen Leidensgenossen mussten sich im Latein-Unterricht mit folgendem Problem herumschlagen: Rührt der Titel "Kaiser" nun von Caesar - ausgesprochen "Kaesar" - her, oder entstammt er wieder einmal einer äußerst wichtigen, aber unbeweisbaren Lautverschiebung in den indogermanischen Spachen?!

Gott-o-Gott! Haben wir denn wirklich keine anderen Sorgen?! Mir ist die Aussprache wurscht, wichtig ist mir dagegen der Inhalt meiner Börse!

Übrigens: Mein Freund aus der "Sement"-Fraktion der Berliner Beton-Köpfe kauft seine "Be.Set." immer noch im "Europa-Senta" - auch er lässt an seine Sprachregelung nur Wasser und CeDe! ... Rainer Cuvall

Wie jetzt, Honorarkonsul?

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WIE JETZT, HONORARKONSUL?

Stanckes Aufgaben und seine Gebühren

Missverständnisse und Fehlinformationen, die an Stammtischen schnell die Runde machten, haben den Start der "kleinen deutschen Botschaft" in Pattaya begleitet.

Deshalb noch einmal zur Erinnerung: Die deutsche Botschaft in Bangkok hat Rechtsanwalt Robert A. Stancke als Honorarkonsul vorgeschlagen. Bis zur offiziellen Ernennung ist der 32jährige Berliner Vertrauensmann.

Seine Aufgaben als Vertrauensmann (siehe unten) und als künftiger Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland unterscheiden sich nur unwesentlich. Als Honorarkonsul wird er aber ein Amtssiegel führen und somit Beglaubigungen und Bescheinigungen ausstellen dürfen. Deutsche, die zum Beispiel eine beglaubigte Passkopie benötigen, müssen also vorerst weiter zu ihrer Vertretung in Bangkok fahren. Ob demnächst im Büro des Honorarkonsuls bei Visa-Anträgen die Verpflichtungserklärung unterschrieben werden kann oder ob die Unterschrift weiterhin persönlich in der Bangkoker Botschaft zu leisten ist, ist zur Zeit noch nicht geklärt.

Für Beurkundungen (Heirat, Adoption, Vaterschaftsanerkennung etc.) müssen Deutsche und Thai heute und künftig die knapp zweistündige Autofahrt in die Hauptstadt in Kauf nehmen. In Pattaya wird das nicht möglich sein.

Das Büro Stancke wird heute und künftig nicht mit Steuergeldern finanziert. Miete, Personal- und Sachkosten muss der Berliner selbst tragen. Deshalb darf er als Vertrauensmann und als Honorarkonsul für Verwaltungsvorgänge Gebühren erheben. Diese addieren sich zu den Gebühren, die die deutsche Botschaft in Bangkok für ihre Arbeit nach der Auslandskostenverordnung oder Passkostenverordnung erhebt.

Zwei Beispiele: Das Büro Stancke berechnet für einen Passantrag (die Ausstellung erfolgt wie gehabt in Bangkok) 2.000 Baht, für ein Touristenvisum sind es 3.300 Baht. Stancke muss von jedem Antragsteller den "Bangkoker" Anteil an die Botschaft weiter leiten, die ihn wiederum nach Deutschland überweist. Als Honorarkonsul darf der Rechtsanwalt für einige Amtshandlungen (Beglaubigungen, Bescheinigungen) die Gebühren einbehalten. Weder ein Deutscher noch ein Thai sind gehalten, ihre Anliegen in der Anlaufstelle der deutschen Botschaft an der Thepprasit Road in Pattaya (Tel. 038 - 300.951) vorzubringen. Visa-Anträge können weiterhin in einschlägigen Büros in Pattaya oder auf der deutschen Vertretung in Bangkok gestellt werden. Das gilt ebenso für die Beantragung eines neuen Reisepasses.

Vor der Fahrt in die thailändische Hauptstadt sollten sich Deutsche und Thai aber durch ein Telefonat mit der Botschaft vergewissern, ob sie alle erforderlichen Dokumente beisammen haben.

(Aus Der FARANG 1/02, Pattaya, TH, mit freundl. Genehmigung.d.R.)

Mitteilung des Büros Stancke
Seit 3.12.2001 ist das Büro des Vertrauensmannes der Deutschen Botschaft in Pattaya geöffnet.

Aufgabe des Vertrauensmannes ist die Hilfestellung für in Not geratene Deutsche, die Erteilung von Auskünften und die Entgegennahme von Anträgen in Verwaltungsverfahren. Auch Reisepässe und Visa für Deutschland können dort beantragt und ausgehändigt werden.

Pass- und Visaanträge können montags bis donnerstags von 10-12 Uhr ohne Voranmeldung gestellt werden. In anderen Angelegenheiten wird um telefonische Voranmeldung montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr gebeten.

Das Büro befindet sich in den Räumen der Kanzlei Stancke/Tanun in der Soi Thepprasit in Fahrtrichtung Sukhumvit Road, unmittelbar vor der PTT-Tankstelle. Die Anschrift lautet:

FARANG: Was können Sie als Vertrauensmann der deutschen Botschaft in Pattaya für Deutsche und Thai tun? Sie wollen über alle "konsularischen Angelegenheiten" informieren. Was ist darunter zu verstehen?

Stancke: Meine wichtigste Aufgabe als Vertrauensmann der deutschen Botschaft besteht darin, in Not geratene Deutsche mit Information und Beistand zu unterstützen. Daher stehe ich unseren deutschen Landsleuten in allen Notlagen als erster Ansprechpartner zur Verfügung. Dies gilt bei Problemen mit den hiesigen Behörden ebenso wie bei Unfällen oder Krankheitsfällen.

Darüber hinaus können Verwaltungsvorgänge mit der deutschen Botschaft über mich abgewickelt werden.

Reisepässe und Reiseausweise können bei mir beantragt und nach Ausstellung in meinem Büro in Empfang genommen werden.

Thailändische Staatsangehörige können bei mir Visa für Deutschland und die Schengener Staaten beantragen. Die Visa können ebenfalls bei mir in Empfang genommen werden. Eine persönliche Vorsprache der Antragsteller bei der Botschaft in Bangkok ist daher nicht mehr erforderlich.

In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass Verpflichtungserklärungen nach dem Ausländergesetz nach wie vor bei der Botschaft in der Hauptstadt Bangkok beglaubigt werden müssen. Bei Antragstellern aus Pattaya werden die entsprechenden Erklärungen in meinem Büro vorbereitet. Die Beglaubigung bei der Botschaft wird zu vorher vereinbarten Terminen erfolgen, so dass Wartezeiten vermieden werden.

Beglaubigungen und Beurkundungen müssen nach wie vor bei der Botschaft in Bangkok erfolgen. Über mein Büro können aber ebenfalls die entsprechenden Erklärungen vorbereitet und ein Termin mit der Botschaft vereinbart werden.

Rum-Treiber

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Dass es so etwas noch gibt - und mitten in Berlin! Lecker Schinken aus Türkei, ganz trocken, fettarm und salzig. Gut zum Getränk. Euer Rum-Treiber ass selbigen im Dee-Da, an einem Sonnabend, so gegen Mitternacht. Jogi aus Rudow packte die Ladung Schinken auf den Tresen und sagte: "Iss!" Jogi war dann müde und schlief ca. eine halbe Stunde auf seinem Barhocker. Da sein Gewichts-Schwerpunkt deutlich in der unteren Mitte war, sass er sehr stabil, schaukelte nur wenig. Der wunderbare Karaoke-Gesang von Düan (Mond) störte den Schläfer nicht... Sie sang fast zwei Stunden am Stück, lächelte und zwinkerte gelegentlich und bediente dabei das PC-Keyboard sehr professionell. Das Dee-Da war in frischen Farben, dunkelgrün, und geschmackvoll dekoriert. Ganz fein. Chefin Linda und ihre Schwester Mem sorgten sich um das Wohl und die Zufriedenheit ihrer Gäste, besonders, nachdem böse Zungen in der Stadt verbreitet hatten, dass im Musik-Café nicht alles ganz koscher sei... Davon konnte der Rum-Treiber aber nun wirklich nichts bemerken!

Unlängst im Waitz-Café traf Euer Rum-Treiber einige der üblichen Verdächtigen. Yai, Ohlti, Santa Claus, Analita und - Arthur, wie immer an der Bier-Front, gebannt auf den Bildschirm starrend. Der Chef kam mit schwarzem Piratentuch auf dem Kopf. Sehr verwegen. Als das Pils mangels Druck nicht mehr aus dem Hahn plätscherte, überraschte er die Gäste - ganz in aufgesetzter Rambo-Manier - mit einer schweren Sauerstoff-Flasche im Anschlag. Dann ging er in den Keller...

Das Doi Suthep nahe der quirligen Turmstrasse scheint wieder auf gutem Wege zu sein. Angenehmes Gelb an den Wänden, anspruchvolle Speisekarte, eine offensichtlich gute Köchin. Das Ziel heißt: Authentische Thai-Küche, speziell in nord-thai Ausrichtung. Was immer das auch heißen mag - schaun 'mer 'mal. Der Rum-Treiber gönnte sich ein Laab Nüah (phed) und der Wirt bedankte sich am Ende mit einem rotfarbenen Tiger-Getränk der feinsten Art. Dahinter stecken zahlreiche Gewürze - in Wodka mariniert, Hausmarke und selten in Berlin. Frohgelaunt zog er weiter.

Nun - unterwegs - erreichte Euren Rum-Treiber eine fernmündliche Einladung zum Festessen anlässlich Ramadan-Ende. Au fein, happa happa mit Muslimen... 16 Uhr und Sonne weg. Ort Kurfürstenstrasse. Gastgeber: ein ägyptischer PC-Händler. Heißt übrigens genauso wie Bin Ladens Stellvertreter. Na, 'mal kieken. Aufgetafelt wurden mehrere Töpfe mit Reis, Kalbsgulasch, Auberginen-Auflauf, Kartoffelstückchen in roter Sauce (Letscho-Art), frischer Salat, rote Äpfel, viele Pide(Fladen)-Brote und Feigen. Dazu gab es bunte Brause. Viele Worte wurden nicht gewechselt, keine Ansprache, kein Gebet, keine Musik. Jeder füllte sich seine Plastik-Schüssel und begann sogleich mit unreligiösem Mampfen. Der Rum-Treiber eiferte seinen Gastgebern nach... Durchaus lecker. Am Katzentisch saßen die einzigen zwei weiblichen Wesen in der grossen multinationalen Runde. Auf die Frage, ob diese Trennung der Geschlechter unter Muslimen so Usus wäre, gab's als Antwort ein verlegenes Lächeln: Im Prinzip nicht!

Die Gespräche der Männer waren recht munter. Es ging um die Frage, was denn nach dem EURO für eine Währung käme, ob sie Afghani oder amerikanische Mark heissen könnte? Je nach Kriegsausgang... Ein anderes Thema war die Frage, wie in arabischen Ländern der Staat aussehe. Gar nicht, gibt es eigentlich nicht! Nun gut, wieder etwas gelernt. Nach zwei Stunden war es vorbei. Zum Nachtisch gab es fettiges, süßes Gebäck. Dies liess der Rum-Treiber aber besser liegen. Der nächste Ramadan kommt ja bestimmt...

Auch Deutsches kann gelegentlich ganz putzig sein. In des Rum-Treibers Moabiter Eckkneipe geht es gar heimelig zu. Ganz schnell hat man hier seinen Namen weg. In etwa: Null-Dreier und kleiner Kaffee, guten Tag auch. Ist ja nicht schlimm. Komisch dagegen, wenn man zwei Wiener bestellt und dann vier Stück auf dem Teller hat. Der Grund: Früher hatten sie eine lange Wiener, jetzt zwei Kleine. Die "innerbetriebliche Bezeichnung" hatten sie aber beibehalten. Zum Glück war der Axelmann da und der übernahm die zwei überzähligen. Bei anderer Gelegenheit war er leider nicht da: Die Bestellung lautete: Ein "Strammer Max" mit 2 Broten nebeneinander. Na, was kam? Sechs Eier natürlich - voll doppelte Ladung. Mahlzeit! Woran sich Euer Rum-Treiber in dieser Urberliner Stampe natürlich nicht gewöhnen kann, ist die enorme Lautstärke der deutschen Skat-Brüder. Da wird geschrien und gedroschen, was das Zeug hält. Sehen kann man sie zwar nicht wegen der dicken Luft, aber hören sehr wohl...

Leider weniger Erfreuliches war unlängst über den Youngster Lord Gabriel alias Dag zu hören. Irgendwie soll er etwas falsch verstanden haben mit den Zahlen, der Freizügigkeit und dem Reise-Verkehr und wartet nun bis zur "Klärung eines Sachverhaltes" erst einmal im Moabiter Monkey-House. Nicht einmal seine Ehefrau Yuvadee, die sich zeitweilig in Thailand aufhielt, wurde von den zuständigen "Organen" informiert! Die allerherzlichsten Grüsse von dieser Stelle, wird sich schon alles zum Besten klären, lieber Freund!

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Silvester-Party 2001

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DIE SILVESTER-PARTY 2001 - VIEL SANUK & KARAOKE-POWER

Sechs Stunden bis Mitternacht können eine halbe Ewigkeit sein. So erlebt bei der Silvesterparty 2001 der thai-deutschen Interessengemeinschaft in der Alten TU-Mensa.

Veranstalter war diesmal kein Verein und auch kein Wat, sondern eine private Intitiative von deutschen und thailändischen Unternehmen und Privatpersonen. Das Einladungsplakat verwies denn auch auf die zahlreichen Sponsoren der Party, als da wären: Restaurant SAWADDI, Reisebüro ATT, Asia Special "Ching", Goldshop THONG THAI, Restaurant Thuc Thai I und II, Reisebüro TTA, City-Massage Arirat Schulz, Restaurant Praya Thai, Mary Kay, Asia-Shop Vinh Loi, Musik Café THAI THEK, Tawan Café u.a. Obwohl die Organisatoren zu dieser Party endlich einmal ausreichend Stühle und Tische bereit gestellt hatten (Lob, Lob!!!) - wie immer war es sehr schwer einen Sitzplatz zu bekommen. So beeilte sich diesmal das FARANG-Team und war schon gegen 18 Uhr in der traditionsreichen Location.

Doch Pustekuchen, auf fast allen Tischen prangten bereits die Platzhalter-Karten der Sponsoren. Bis zum Programm-Beginn 20 Uhr begannen einige Sänger (so auch Edd) und Sängerinnen ihre Stimmbänder warm zu singen - zur Einstimmung. Auf der Leinwand liefen parallel dazu die Werbe-Videos der einzelnen Sponsoren-Firmen. Diese Präsentation war zwar etwas laienhaft ausgeführt, aber immerhin ein gute Idee(!). So auch die Gesamtveranstaltung. Der gute Wille war sichtbar. stets sichtbar. Die Regie, wenn man so sagen darf, war recht holprig - das üben wir halt noch einmal... Die Bühne war mehr schlecht als recht ausgeleuchtet, eigentlich gar nicht! Aber wir wollen ja nicht meckern... Spass ist schliesslich auch in der kleinsten Kombüse möglich, so diesmal auch in der Mensa.

Punkt 20 Uhr wurde das offizielle Programm von den beiden Moderatoren Noi und Alan eröffnet. Beide verwiesen auf den Benefiz-Zweck der Party. Die Erlöse würden zugunsten eines Mönch-Krankenhauses in Thailand gespendet.

Besondere Programmpunkte, die man unbedingt vermerken sollte: Die Königshymne zu Beginn auf der Bühne mit den Organisatoren, dazu eine ganze Kinderschar (mit Bildern von König und Königin) in traditionellen Gewändern, Fahnen und farbenprächtigen Uniformen aus allen Regionen Thailands. Dann ein Knaller von inzwischen "alten" Bekannten: Die Kinder-Tanzgruppe aus Berlin-Spandau präsentierte sich hervorragend mit tollen Hits. Das krachte mächtig rein! Danach eine kurze, aber sehr souverän vorgetragene Break-Dance-Einlage, und riesig gefeiert natürlich die smarten Jungs vom Srithong Placa. Viele Sänger und Sängerinnen gaben sich die Mikrofone in die Hand. Karaoke am laufenden Band. Dazwischen einzelne Tanzdarbietungen - mal Pop mal Klassik, und natürlich auch Mo Lam - so von Sabina, von den Mini Dancern (mit Gae) und von der Tanzgruppe Baan Mai Ruh Roy, letztere in aufwendig thai-klassischer Kostümierung.

In dem durchaus illustren Kreise wurden gesehen: Edd (zeitweilig), Arirat Schulz nebst Ehemann Dieter, Thong-Thai-Chefin Prapha Mall mit Star-Chirurg-Ehemann, Mitveranstalter Ralf Schlesinger von BAUCONTAKT (hatte den Tresen gut im Griff!), Dieter Graf (Reisebüro TTA) mit Lek, manch maskierte Schönheit, Dag-Ehefrau Yuvadee (Er war leider verhindert... Siehe Rum-Treiber!), Khun suai RAin Bümlein, Torten-Andy, der ständig "Stimmung" verlangte, Ralph vom Reisebüro C.i.Travel, Hansi erstmalig als Einlasskontrolle, während seine Nang auf der Bühne stand, und viele andere mehr...

Schlag 0 Uhr knallten zahlreiche Sektkorken. An allen Tischen knisterten und zischten Wunderkerzen. Diese qualmende Illumination gab dem Augenblick etwas überaus Feierliches. Danach ging's kurz vor de Türe zum Knallen. Das "Neue Jahr" hatte begonnen.

Zurück in den Saal, die Party war im Endspurt. So ist es auch den jungen Thai auf der Bühne zu verdanken, dass ab Neujahr zwei Stunden andauernde Power-Disco die Partygäste auf der Tanzfläche hielt. Getanzt wurde wie wild. Das Neue Jahr wurde somit ordentlich begrüsst. Zurück blieben ein wüstes Schlachtfeld auf alle Tischen - und die Vorfreude auf die nächste zünftige Thai-Party in der Berliner TU-Mensa. Wir werden wie immer - in Wort und Bild - ausführlich darüber berichten.

Plötzlich setzt der gesunde Menschenverstand aus

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Im Jahre 1995 konnte ich meinen Freund Franz (Name geändert), damals 34 Jahre alt, überzeugen mit mir gemeinsam für drei Wochen nach Thailand zu fliegen. Ich wußte, dass er eine solche Reise in ein unbekanntes fernes Land niemals alleine antreten würde. Nachdem ich ihm nun von diesem atemberaubenden, exotischen Land mit seiner so facettenreichen Kultur, den freundlichen Menschen und dem wohlschmeckenden Essen immer vorgeschwärmt hatte und ihm versprach ihm stets zur Seite zu stehen, wagte er diesen Schritt ins Ungewisse schließlich in meiner Begleitung .

Bereits im Flugzeug gab es von mir die ersten Einweisungen und Grundregeln, die man in Thailand einfach kennen und beachten sollte. So z.B., wann und wo man um den Preis feilschen kann, wie man sich den Thai gegenüber verhält, wenn man sich nicht gleich unbeliebt machen möchte und wann man besser geht, ohne sich auf irgendwas oder irgendwen einzulassen. Besonders großen Wert legte ich darauf, daß er verstand, nicht mit Geld, Gold oder ähnlichem auf den Putz zu hauen, wenn er seinen Urlaub auch voll ausschöpfen und seine paar Taler nicht gleich am Urlaubsanfang ganz verlieren wollte.

Ich selbst hatte ja in meinen vorangegangenen Urlauben schon diverse Erfahrungen gemacht, die mich den einen oder anderen Baht Lehrgeld gekostet haben.

Da es aber damals um Franz seine Finanzen nicht all zu rosig stand und er sich diesen Urlaub zum Teil finanzieren ließ, andererseits aber auch regelrecht vom Munde abgespart hatte, wollte ich ihn nun nicht ins offene Messer laufen lassen und ihn vor dem Allerschlimmsten bewahren. Ich hoffte, dass er sich meine Ratschläge hinter die Ohren schreiben würde.

In Thailand angekommen tat er anfangs so, als würde er mir den ganzen Urlaub nicht von der Seite weichen. Doch nach den ersten Tagen in Bangkok verflog seine anfängliche Angst und Unsicherheit, und er erkannte sehr schnell, dass er auch ohne perfekte Englischkenntnisse und mit etwas gesundem Menschenverstand in Thailand gut allein über die Runden kommen würde.

Wir fuhren also weiter nach Pattaya. Kaum in meinem Stammhotel (Jade-House Berlin) angekommen, wollte er sich dort sofort eins der Leihmopeds mieten und die Umgebung kennen lernen. Gesagt - getan! Franz schwang sich nun voller Vorfreude auf sein Mietmoped und machte sich allein auf seine erste Erkundungstour. Eigentlich wollte er ja nur mal eine Probefahrt machen und gleich wieder zurück sein. Ohne sich auszukennen fuhr er drauflos und... ja klar, promt hatte er sich auch schon verfahren und wusste nicht mehr wie er zum Hotel wieder zurück kommen sollte. Vielleicht hätte er sich doch vorher eine Visitenkarte unseres Domizils einstecken oder wenigstens den Hotelnamen merken sollen, um wieder zurück zu finden. Ich jedenfalls, bin fast vor Sorge den Herztod gestorben. Die Zeit des Wartens schien fast unendlich lang. Schließlich war ja da noch der Linksverkehr, den er nicht kannte. Fremd war ihm auch die Art und Weise, wie sich Thai im Straßenverkehr verhalten. Vielleicht hätte ich ihm doch noch sagen sollen, dass die Thai mal eben nebenbei (in der Zeit, die wir benötigen, um eine Pizza zu essen) den Führerschein machen können. Und sehr viel mehr als eine Pizza kostet der Führerschein in Thailand auch nicht. Dementsprechend ist auch die Fahrweise der Thai. Man muss immer mit dem Schlimmsten rechnen, wenn man sich dem dortigen Straßenverkehr aussetzt.

Aber ich hatte ihn unterschätzt. Irgendwann, nach langer Zeit, stand er wieder vor mir und grinste mich dämlich an. Ich war vor Zorn so geladen und hätte ihn am liebsten gleich in den Boden gestampft. So ziemlich die schlimmsten Schimpfwörter, die ich kannte, warf ich ihn an den Kopf. Schließlich war ich es, der ihn trotz seiner Skepsis überredete, mit nach Thailand zu kommen, und so fühlte ich mich auch irgendwie für ihn verantwortlich! Jetzt würde er sich aber auskennen, sagte mir Franz mit hochrotem Kopf. Schließlich habe er - um zurückzufinden - so ziemlich alle Strassen Pattayas abgefahren.

Also gut, er war ja nun wieder heil zurück. Am gleichen Abend wollte er nun die Schönen der Nacht kennen lernen. "Pass gut auf", sagte ich ihm. "Die Mädchen hier machen schnell auf Liebe, verdrehen Dir den Kopf, rauben Dir dann das letzte bischen, was noch von Deinem Verstand übrig geblieben ist und ziehen Dir dann die Hosen aus". Letzteres meinte ich allerdings im übertragenen Sinne!

Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine Worte im Raum gehörlos verhallten, denn es dauerte nicht lange, da sah ich ihn schon mit einer Hübschen im Arm in der Bamboo-Bar sitzen und verliebt kuscheln. An seinen Augen konnte ich sofort erkennen, wie verschossen er in das Mädchen war. Hatte er denn wirklich übersehen, dass die Frau einen Hintern so breit wie ein Brauereigaul hatte? Egal, was soll es. Wenn er es mag?

Am nächsten Tag war es nicht viel besser. Da traf ich ihn in der Bar, als er sich von einer anderen Holden deren Zunge tief in den Schlund schieben ließ. Hätte ich ihm etwa sagen sollen, dass die warme und weiche Zunge, die seinen Gaumen so verwöhnte, die Zunge eines Mannes - besser gesagt eines Ladyman - war? Leugnen ist zwecklos! (Das Beweisfoto, das ich damals schoß, befindet sich noch heute in meinem Besitz).

Ach was! Bin ich etwa Gott? Wird er irgendwann schon selber feststellen, was er sich da angelacht hatte, sagte ich mir und grinste innerlich vor Schadenfreude!

Nun ja, dachte ich, soll er eben sehen, wie weit er kommt und was draus wird. Vorgewarnt hatte ich ihn ja mehr als genug und wer nicht hören will muss eben fühlen. Nur fühlt er bei einem (noch nicht vollständig operiertem) Ladyman bestimmt nicht das was er zu fühlen erhoffte, außer vielleicht eine leichte Erhebung an einer bei einer Frau ungewohnten Stelle. So gut kannte ich ihn doch, um zu wissen, wo seine Vorlieben lagen. Ich hielt mich besser raus, schliesslich wollte ich mich ja ihm gegenüber nicht permanent wie ein allwissender Vater aufspielen und mir auch nicht später von ihm vorhalten lassen müssen, ihn um sein Glück gebracht zu haben. Am nächsten Tag versicherte er mir, dass er seinen Irrtum noch rechtzeitig erkannt hatte und die Kurve kratzen konnte. Haha, wer es glaubt! Ich hoffte nur, dass seine finanziellen Mittel wenigstens den Großteil seines Urlaubs überstehen würden. Für einige noch verbleibende Tage würde ich ihm ja auch finanziell aushelfen können, dachte ich.

Aber irgendwie - muss ich nachträglich gestehen - war er doch gar nicht so dumm, wie ich dachte, bzw. wie ich selbst auch des öfteren gewesen bin. So mancher Urlaub hat mich erheblich mehr gekostet, als ich veranschlagt hatte und doch habe ich es niemals bereut. Okay, lag vielleicht auch daran, dass ich nicht jeden Baht zweimal umdrehen musste. Doch bei Franz war die Situation doch etwas anders gelagert.

Jedenfalls kam er zu meinem Erstaunen mit seinem Geld einigermaßen gut aus, und er mußte nicht allzusehr bluten. Er wurde mit der Zeit sehr genügsam, bescheiden und war nicht anspruchsvoll.

Zurück in Deutschland war er nun von einem geheimnisvollen Virus befallen - dem Thailand-Virus - ! Jener Virus, den sich die meisten Thailandreisenden einfangen - besonders die, die das erste Mal dorhin reisen. Dieser Virus breitet sich schnell im Körper aus, raubt uns Sinn und Verstand und ist so gut wie unheilbar. Es ist die große Sehnsucht nach Thailand.

Sein ganzes Trachten und Streben war fortan darauf ausgerichtet so schnell wie möglich wieder nach Thailand zurück zu kehren. Und tatsächlich, es dauerte auch nur einige Monate und schon saß er wieder (wie auch ich) im Flieger nach Bangkok. Das Geld, was er sich für die zwei Wochen Urlaub eingesteckt hatte, hätte für die meisten von uns nicht mal für die ersten Tage gereicht, aber er war glücklich, wieder in seinem heißgeliebten Thailand zu sein, dass er so sehnsüchtig vermisst hatte. Und man staune, auch diesesmal konnte er gut haushalten und kam gut mit seinen paar mickrigen Märkern aus. Er hatte sich inzwischen gut von mir abgenabelt und gestaltete seinen Urlaub auf seine eigene Art. Irgendwie ein Lebenskünstler dachte ich mir damals. Einerseits beneidete ich ihn, konnte er doch so gut - viel besser als ich - mit seinem Geld haushalten und war mit so wenigem zufrieden. Aber andererseits bedauerte ich ihn auch, weil er doch so viele Abstriche machen mußte. Wenn andere eine Inseltour machten oder mächtig um die Häuser zogen, blieb er am Strand oder am Hotelpool liegen. Auch die Drinks abends an der Bar musste er sich gut einteilen, um nicht vorzeitig den Rückflug antreten zu müssen. Aber er schaffte es grandios!

Es vergingen ein paar Jahre und der bis dahin ständig an der Armutsgrenze rumkrepelnde aber sparsame Franz wurde zu allem Unheil auch noch arbeitslos. In dieser Notlage erkannte er nun die Zeichen der Zeit, besinnte sich seiner Talente und wechselte die Branche. Er erkannte, dass er seine damals schon guten Computerkenntnisse noch vervollkommnen müsste, um dann als Compu-Crack vielleicht doch etwas mehr Geld als bisher verdienen zu können. Und das tat er dann auch.

Nach vielen Monaten harter selbständiger Arbeit machte Franz sich nun wieder einmal auf den Weg nach Thailand. Diesmal aber mit einem Unterschied. Er hatte sich die Taschen voll mit Geld gestopft und in seinem Portemonnaie eine Gold-Card über die andere geschichtet. Vorbei waren die Zeiten, wo man jeden Baht dreimal umdrehen musste. So, jetzt wollte er mal so richtig die Sau rauslassen. Endlich mal das tun, was er sich bis dahin verkneifen musste und sich nie leisten konnte und vor allen Dingen eines: Spaß haben ohne Ende!

Diesmal ließ er nichts, aber auch gar nichts aus und erst recht nichts anbrennen. Eine rauschende Party jagte die andere. Es wurden Pool-Partys und private Bootstouren organisiert, und die Barmädchen dazu von ihm gleich massenweise in Zehnergruppen herangekarrt. Er behängte sich und natürlich auch die Mädels mit Goldketten und diversen Ringen. Zeitweise sah er fast so aus wie der goldbehangene Mister-T. aus der bekannten Fernsehserie "Das A-Team". Er machte so ziemlich all das, wovor ich ihn damals gewarnt hatte. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis er so richtig auf die Schnauze fallen würde und man ihn total abzocken würde. Als er mir dann auch noch erzählte, dass er sich mit einigen hunderttausend Baht bei ein paar Thaimännern, die er unlängst kennen gelernt hatte, in eine A-Gogo Bar in Pattaya als Teilhaber eingekauft hatte, dachte ich, dass dies nun das Ende eines dussligen unbelehrbaren Farangs und seines Wohlstands gewesen wäre. Ich jedenfalls hatte bis dahin noch nie einen Ausländer kennengelernt, der es geschafft hatte, mit einer Bar Geld zu verdienen und das auch noch in einer Partnerschaft mit Thai zusammen. Null Ahnung von Thaigeschäften haben, die Sprache nicht sprechen können und dann so was! Oh Gott, der arme Irre, dachte ich mir. Jetzt ist er völlig ausgeflippt? Ich begann es inzwischen zu bereuen, ihn überhaupt jemals hierher geschleppt zu haben.

Doch ich sollte mich schon wieder einmal irren. Nach einigen Monaten stieg er aus dem Bargeschäft aus, verkaufte seinen Anteil und hatte dabei noch ein nettes Sümmchen verdient. Mann-omann, hat der Kerl Schwein gehabt. Gibt es nicht noch mal auf der Welt und schon gar nicht in Thailand!

Aber das Glück von Franz hielt natürlich nicht fortwährend an. Er musste auch einige böse Tiefschläge einstecken, die ihm mächtig viel Geld kosteten und an denen er ganz schön zu knabbern hatte. Daran wird er zwar nicht so sehr gern erinnert, aber auch das gehört zum Lernprozess dazu. Und auch die eine oder andere Frau hatte es doch verstanden, ihn um den kleinen Finger zu wickeln und ihn um einiges zu erleichtern, auch wenn er es nicht so gern zugibt. Vielleicht meinten sie es ja gar nicht böse, sondern hatten vielleicht auch nur Mitleid mit ihm und wollten vermeiden, dass er aufgrund der schweren Goldketten - die Franz um seinen Hals trug - einen dauerhaften Haltungsschaden davontragen würde.

Jedenfalls war ihm so manches, was ihm widerfahren war, eine Lehre gewesen, sagte er mir später. Er erinnerte sich an meine mahnenden Worte, nicht allzu leichtsinnig mit seinen Besitztümern herum zu protzen, und bevor er ein weiteres mal nach Thailand flog, nahm er sich vor, es diesmal schlauer anzugehen. Er wollte einfach versuchen, den Spieß umzudrehen und den bauernschlauen Barmädchen 'mal zeigen, was eine Harke ist, und das nicht alle Farangs so dumm sind, wie die meisten aussehen.

Wieder in Pattaya angekommen schloß er schnell nähere Freundschaft mit drei hübschen "Nachtschattengewächsen". Da er sich wieder einmal vorgenommen hatte, nicht zu kleckern, sondern gleich zu klotzen, fragte er alle Drei, ob sie die nächsten drei Wochen seines Urlaubs gemeinsam mit ihm verbringen wollten. Sie gaben ihm natürlich schnell zu verstehen, daß ihn dieser Luxus - einen eigenen kleinen Harem zu unterhalten - einiges kosten würde. Darauf machte er Ihnen klar, daß er auf keinen Fall für Liebesdienste bezahlen wolle, da er sie ja nicht als Prostituierte betrachte, sondern als gute Freundinnen, mit denen er zusammen einen schönen Urlaub verbringen wolle. Er würde für alle erforderlichen Kosten wie Essen, Kleidung und alles, was so zum Urlaubmachen gehört, aufkommen, ihnen jedoch kein Bargeld auszahlen. Außerdem wäre er daran intersessiert, dass sie nach seiner Abreise bis zu seinem Wiedereintreffen einiges für ihre Bildung tun müssten. Schliesslich hätte er noch grosse Dinge mit ihnen vor, sagte er ihnen.

Die Kosten für diese Aus- und Fortbildung würde er natürlich gern übernehmen, versicherte er ihnen. Aus- und Fortbildung kostet natürlich auch in Thailand viel Geld und so einigten sie sich auf die angemessene Summe von 20.000 Baht pro Person. Um nun sicher zu stellen, dass sie dieses Geld erst nach seiner Abreise verwenden würden um damit einen Englisch- und Computerkurs zu finanzieren, schlug er ihnen vor, noch am selben Tag für jede der Drei ein eigenes Bankkonto zu eröffnen, welches auf ihre Namen laufen würde und ihnen am Tag seiner Abreise ausgezahlt werden sollte. Da dies für die drei Hübschen risikolos erschien, waren sie mit dieser Regelung einverstanden. Sicherlich hatten sie auch NIEMALS vor, das Geld für andere Zwecke, als die von Franz zugedachten - also Aus- und Fortbildung - zu verwenden.

So gingen sie also schnurstracks zur nächsten Bankfiliale, und jede bekam ein eigenes Konto, auf dem die verabredete Summe von Franz eingezahlt wurde. Zufrieden stolzierten alle vier aus der Bank heraus. Die Einzelheiten von Franzens Täuschungsmanöver zu nennen erspare ich mir an dieser Stelle. Es war jedenfalls nicht die feine Art.

Die Tage und Wochen vergingen und in freudiger Erwartung auf Franzes Abreise blieben die drei Hübschen die ganze Zeit seines Urlaubs treu an seiner Seite. Schließlich wollten sie ja sichergehen, dann ans große Geld zu kommen.

Und wie es sich für eine nette Urlaubsbekanntschaft gehört, brachten ihn die lieben Damen auch noch nach Bangkok zum Flughafen. Wie immer heulten alle wie die Schlosshunde und man versprach, sich bald wieder zu sehen und sich bis dahin zu schreiben.

Doch die drei gutgläubigen Hübschen hatten die Rechnung ohne den inzwischen ausgefuchsten Franz gemacht. Sie gingen am Ende leer aus.

Lieber Franz! Gern würde ich mal DEIN Gesicht sehen, solltest Du einer der Dreien irgendwann mal wieder über den Weg laufen. Deine Gesichtszüge würden sich wohl entweder versteinern oder sie würden entgleisen. Jedenfalls wär es lustig für mich, Deine Reaktion zu sehen!

Da ich weiss, dass Du ein regelmässiger und treuer Leser des Farang bist, geb ich Dir hier an dieser Stelle noch einmal einen allerletzten Rat, und es wäre besser, diesen ausnahmsweise mal wirklich zu befolgen:

Entweder fliegst Du nie wieder nach Thailand und probierst, ob dein Trick auch noch woanders in der Welt funktioniert oder Du verkleidest Dich so gut, (am besten als Indianer) daß Dich nicht mal mehr Deine eigene Mutter wieder erkennt. Denn, sollte Dich doch irgendwann mal eine der Damen wieder treffen, zahlst Du die 20.000 Baht pro Person entweder schnell mit Zinsen und Zinseszins zurück oder ich geb für Deine Gesundheit und/ oder Dein Leben keinen Cent mehr. Die lieben und netten Thaimädels haben bei finanziellen Dingen ein Gedächtnis wie die Elefanten. Sie vergessen nichts und niemanden! AUCH DICH NICHT, mein lieber Franz!

Ich komm aber nicht drum herum zu sagen, dass mich die Geschichte von Franz irgendwie auch auf eine bestimmte Art und Weise amüsiert hat. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht ganz verkneifen...

Trotzdem gebe ich allen denen, die ähnliches vorhaben zu bedenken, dass auch die Barmädchen leben wollen und müssen. Und das geht nunmal nur mit Geld und nicht mit Naturalien. Nicht jede Nachtfee ist begeistert in diesem oft undankbaren Millieu arbeiten zu müssen. Für viele hochverschuldete Familien ist es die einzige Möglichkeit, schnell von der hohen Schuldenlast herunter zu kommen. Und schließlich haben die lieben Thaimädels auch schon so vielen von uns den Urlaub versüsst und auf die eine oder andere Art und Weise zu einem einzigartigen und unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

Darum bitte: Leben... und leben lassen!
Von Wolfgang Payer

LAOS - Ebene der Tonkrüge

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Phone Savan ist die kleine Verwaltungshauptstadt der Provinz Xiangkhoang (andere Schreibweise Xieng Khouang), die auch als die südlichste Provinz von Nordlaos bezeichnet wird.

Mit etwa über 7.000 Einwohnern ist Phone Savan eine sehr kleine Ortschaft, zwar mit einem eigenen kleinen Flugplatz, aber ansonsten ziemlich unauffällig. Einige Verkaufsstände, kleine Restaurants und Hotels bzw. Gästehäuser, machen aus diesem Ort eine ideale Ausgangsbasis, um die Ebene der Tonkrüge zu besuchen. Den Ort und die Provinz selber erreicht man am besten und am sichersten per Flugzeug ab der Hauptstadt Vientiane. Der Return-Flug kostet etwa 120 DM.

Ebene der Tonkrüge
Etwa 150 km Fluglinie nordöstlich von Vientiane und 12 Kilometer südlich vor den Toren Phone Savans findet man die geheimnisvolle "Ebene der Tonkrüge", die seit vielen Jahren immer wieder auch Archäologen und Touristen anlockt. Man hat bisher rund 300 große, verstreute Steingefäße von bis zu drei Meter Höhe gefunden, wobei der kleinste Tonkrug rund 1.000 kg und der grösste Tonkrug rund 6.000 kg wiegen soll. Angeblich soll es sogar noch einen nicht ausgegrabenen Tonkrug von 12.000 Kilogramm Gewicht geben.

Die Bezeichnung "Tonkrüge" ist dabei eigentlich falsch, da das Material kein Ton ist. Obwohl man sich noch darüber streitet, ist das Material der Krüge eindeutig Sandstein. Der Streit entbrannte deshalb, weil in der ganzen Umgebung kein Sandstein gefunden wurde. Das macht alles noch rätselhafter. Eine Sage berichtet sogar davon, dass alles aus einer bestimmten Art von Beton gemacht worden sei - bestehend aus Sand, Wasser, Zuckerrohr und Büffelhaut. Aber die Archäologen bestätigten, dass es eindeutig Sandstein sei.

Viele Fragen bleiben ungeklärt: Über die rätselhaften Erbauer gibt es auch die Sage "Thao hung Thai Chong", die erklärt, dass es die Khon Päät Sook waren, jene Acht-Ellen-Menschen, die auch eine geheimnisvolle Mauer gebaut haben sollen. Wie haben es die Erbauer geschafft, solch große Gewichte zu transportieren? Sandstein findet man erst viele Kilometer entfernt von hier. Das Mindestalter soll 2000 Jahre betragen, manche behaupten sogar bis zu 10.000 Jahre. Wie alt sind diese Steinkrüge wirklich und welchen Zwecken dienten sie? Die Theorie, dass es einst Urnen waren, konnte nicht bestätigt werden, da man keiner Spuren von Knochen oder Asche fand. Auch die Theorie, dass es einst Vorratsbehälter gewesen sein sollen, konnte nicht bestätigt werden. Der Sinn und Zweck dieser großen Steinkrüge ist bis heute ungeklärt.

Ob moderne archäologische Untersuchungen das Rätsel um den Transport der steinernen Krüge wirklich lösen werden, darf bezweifelt werden. Bereits die französische Archäologin Madeleine Colani, die diesen Ort sehr genau untersuchte, konnte, trotz aller möglichen Erklärungsversuche, die Transportfrage, den Sinn und Zweck nicht aufklären.

Fotos und Karte:
© INFO Verlag GmbH, Karlsruhe - Bernhard und Petra Schmitt;
Die beiden Fotos sowie die Karte entnahmen wir dem sehr empfehlenswerten Reisebildband
Bernhard Schmitt "Begegnung mit Laos" mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

Von Wilfried Stevens

Nachrichten

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TAT-Governor entlassen
Pradech Phayak-vichien, Herr über den grössten Devisenbringer des Landes, den Tourismus, als Chef der staatlichen Tourism Authority of Thailand, wurde seines Postens enthoben, als bekannt wurde, daß er Teilhaber der Ase Co. ist, einer Bauberatungsfirma, die vier große Aufträge der TAT bekommen hat, inklusive Bau eines Touristen-Bahnhofs und eines Touristen-Zentrums an der Bangkok Noi Eisenbahnstation.

Nach der neuen Verfassung ist es Entscheidungsträgern in Regierungsämtern verboten, von ihren Entscheidungen in der Wirtschaft persönlich zu profitieren. Dies widerspricht allen Traditionen, es sollen seitens der Regierung Bestrebungen im Gange sein, dies zu ändern. Man ist dabei, sich die entsprechende Mehrheit von über 350 Stimmen im Parlament zu verschaffen.Letzte Woche wurde noch ein Governor einer staatlichen Institution gefeuert: Der Chef der Eisenbahner, Saravut Thammasiri, wurde der Korruption bezichtigt. Es gibt noch sehr viele inaktive Posten, von wo man ein Comeback vorbereiten kann. Im letzten dreiviertel Jahr mussten 39 hohe Beamte ihren Posten verlassen - sie wurden entweder auf inaktive Posten abgeschoben, weil sie nicht ins Regierungskonzept passten bzw. andere Günstlinge auf ihren Posten gesetzt wurden, oder weil sie der Korruption bezichtigt wurden.

501 Neujahrstote in Thailand
Straßenverkehr bzw. Dummheit und Rücksichtslosigkeit der Teilnehmer an selbigem verursachten allein zwischen Freitag- und Samstagnacht, 28./29. Dezember, 84 Todesfälle und 3345 Verletzungen. Das war die Einleitung zu einem Horror-Wochenende. Vom 27. Dezember bis zum 2. Januar mussten über 500 Menschen sterben, darunter 396 Männer und 105 Frauen. Fast 30 000 Verletzungen wurden registriert. Das sind pro Stunde 4 Tote und 240 Verletzte. Trunkenheit war die Ursache bei der Hälfte der Unfälle. Die Gesundheitsministerin gab bekannt, dass 70% der tödlichen Unfälle und 80% der Verletzungen durch rücksichtsloses Fahren und Alkoholeinwirkung verursacht worden sind. Geografisch konzentrierten sich die Unfälle auf den Norden und den Nordosten Thailands.

Siemens liefert U-Bahnen nach Bangkok
Berlin. Wie der Berliner "TAGESSPIEGEL" in seiner Ausgabe vom 5. Januar 2002 berichtet, hat die Bangkok Metro Corporation Limited (BMCL) der Firma Siemens den Auftrag zur Ausrüstung der ersten Untergrundbahn in der thailändischen Hauptstadt erteilt. Für die 20 km lange und 18 Bahnhöfe umfassende Metroline sowie 19 dreiteilige Doppelzüge und die komplette Infrastruktur plus Wartung über einen Zeitraum von 10 Jahren soll ein Auftrag im Gesamtwert von 350 Millionen Euro erteilt worden sein.

U-Bahn kommt
Bangkok. Zum nächsten Geburtstag seiner Majestät des Königs Bhumibol Adulyadej am 5. Dezember 2002 sollen die ersten Züge des in Bangkok geplanten U-Bahn-Netzes auf einer 20 Kilometer langen Teilstrecke rollen. Nach neuesten Prognosen wird die gesamte Linie Mitte 2003 in Betrieb genommen werden.

Zuckerbrot und Peitsche
Ein namhafter Psychiater führt das rücksichtslose Fahren von Thai darauf zurück, dass sie ohne Disziplin aufgewachsen seien. Hierzulande sei kein Mensch stolz darauf, diszipliniert zu sein. Der Satz "Mach' was du willst, dann bist du ein richtiger Thai!" reflektiere die Einstellung des überwiegenden Teils der Bevölkerung. Der Mangel an Disziplin zeige sich in allem, was die Leute tun. So werde man in Behörden und Geschäften selten jemanden sehen, der sich freiwillig anstelle, es sei denn, die Menschen würden dazu gezwungen. Thais mangele es an sozialer Verantwortung und Schuldbewusstsein. Das zeige sich tagtäglich im Strassenverkehr, wo jeder den anderen übervorteilen wolle, um nur ein paar Sekunden herauszuschinden. Solch schlechtes Benehmen könne nur nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche korrigiert werden: durch Bestrafung und Belohnung. Der Psychiater verweist auf andere Länder, in denen Verkehrssünder Gefängnisstrafen erhalten, ihren Führerschein verlieren oder öffentliche Arbeiten verrichten müssen. In Thailand hingegen seien Führerscheine käuflich zu erwerben.

Dass Thailand kein gesetzloses Land ist, zeigt ein Blick in ein Heftchen, das für 30 Baht in einer Fahrschule an der Central Road in Pattaya erhältlich ist. Auf 76 Seiten werden Regeln und Schilder aufgezählt. Es gibt Warn-, Gebots- und Verbotsschilder, Hinweise auf Baustellen, es wird die Bedeutung eines durchgehenden Mittelstreifens und weiterer Fahrbahnmarierungen erläutert. Die Strassenverkehrsordnung ähnelt europäischen. Nur scheint sich kaum einer um diese Regeln zu kümmern.

(Aus Der FARANG, Pattaya, Thailand, mit freundlicher Genehmigung der Red.)

Fette Soldaten unakzeptabel
Verteidigungsminister Chavalit Yongchaiyudh will jedes halbe Jahr einen Fitnesstest für seine Soldaten einführen. Es gebe zu viele fette Soldaten, das sei unakzeptabel. Man wolle bei der Verpflegung der Soldaten in Zukunft auch die Diät der Übergewichtigen berücksichtigen. (Aus TIP, 4.1.2002)

Mutmassliche Mörder der deutschen Urlauberin sind nun gefasst
Knapp zwei Wochen nach dem Raubmord an einer deutschen Touristin am Strand von Ao Nang in der Provinz Krabi sitzen die mutmaßlichen Täter hinter Schloss und Riegel. Die Polizei nahm in Südthailand zwei Männer fest, ein dritter hat sich nach Angaben der Polizei den Behörden gestellt. Die Thais sollen die 33jährige Frau an einem beliebten Touristenstrand überfallen und durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt haben. Polizisten hatten die Deutsche blutüberströmt und bewusstlos aufgefunden. Die Kölnerin erlag ihren Verletzungen auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach Zeitungsberichten schließen die Behörden nicht aus, dass die Frau mit Drogenhändlern zu tun hatte. In ihrem Tagebuch steht, ihr griechischer Freund hätte sie genötigt, Kokain zu einem Abnehmer in einem Bangkoker Hotel zu bringen.

Petra S. war am 19. November vergangenen Jahres nach Thailand gereist, um an den schönsten Stränden des Landes ihren Jahresurlaub zu verbringen. Am 29. November wurde sie überfallen. Die Diplom-Ingenieurin für Umwelttechnik bei den Kölner Verkehrsbetrieben war allein nach Thailand gekommen.

Ein anderer Mord-Fall: Anfang Oktober hatte ein thailändischer Fischer in der Bucht von Lai Lay die deutsche Studentin Thu C. umgebracht. Wie der 35-jährige später nach seiner Festnahme vor der Polizei aussagte: wegen 1.000 Baht, umgerechnet 50 Mark. Der Täter hatte Schulden und wollte diese mit der Beute tilgen.

Die gebürtige Vietnamesin war auf einer Bootsfahrt zur Lai Lay-Bucht von dem Thai mit einer Stange erschlagen worden. Später fesselte der Mann den Leichnam und warf ihn ins Meer. Fischer entdeckten die Leiche der hübschen Studentin aus Köln und zogen sie in ihr Boot.

Südostasien-News

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Nestlé wächst
Der Schweizer Konzern Nestlé hat das vergangene Jahr sein Thailand-Geschäft mit einem Umsatzplus von rund 10 Prozent abgeschlossen. Das Unternehmen will 2002 sein Werk in Chachoengsao ausbauen und dort die Produktion von Instant-Kaffee auf 18.000 Tonnen jährlich verdoppeln. Die Erweiterung ist mit 1,5 Milliarden Baht veranschlagt und soll auch nicht an einer wirtschaftlichen Rezession scheitern. Nestlé verabeitet ausschließlich Rohmaterial und Zutaten aus Thailand.

Durex-Umfrage
Condom-Hersteller Durex hat seine Interviewer wieder weltweit in die Schlafzimmer geschickt. Ein überraschendes Ergebnis der Umfrage: Die Thai treiben es 99mal im Jahr und somit 29mal mehr als ein Jahr zuvor. Diese Luststeigerung hat Thailand unter 28 Nationen den stattlichen 15. Platz eingebracht. Führend sind wie eh und je die Amerikaner, die jährlich 124mal Sex haben - im Durchschnitt, versteht sich. Die rote Laterne dieser Liebhaber-Liga tragen die Japaner, die sich mit nur 36 Verkehren als äußerst abstinent outeten. Während Thai das erstemal mit gut 18 Jahren Liebe machen, fängt der deutsche Jugendliche bereits mit knapp 17 Jahren an. Alarmierend ist bei der Befragung von 18.500 Frauen und Männern: Fast ein Viertel der Thai verzichten beim Sex auf Kondome, die Geschlechtskrankheiten und HIV/Aids verhindern sollen.
Was sagt uns diese aktuelle Untersuchung: Eigentlich wenig. Sie bringt aber den Kondom-Hersteller Durex jedes Jahr weltweit in die Schlagzeilen.

Schweigepflicht
Das Bangkok Pattaya Hospital will die ärztliche Schweigepflicht augenscheinlich aufheben. Zu den vielen Neuerungen, mit denen das renommierte Krankenhaus in diesen Wochen aufwartet, zählt, dass auf den ausgedruckten Rechnungen neben Namen, Patientennummer und verordneten Medikamenten auch die Diagnose auftaucht. Ein Sprecher des Spitals sagte, einige Krankenkassen hätten das so gewünscht. Neu ist im Bangkok Pattaya, dass der behandelnde Arzt Diagnose, Labortests, Behandlung und Therapie an seinem Bildschirm eingibt. Diese Informationen werden dann mit der Rechnung in der Apotheke und am Kassenschalter öffentlich. Sollte einem Mediziner seine ärztliche Schweigepflicht nicht wichtiger sein als der Wunsch von Krankenkassen, könnten auf der Rechnung Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Typhus, aber auch Geschlechtskrankheiten und HIV auftauchen. Der Apotheker weiss es dann, die Kassiererin, aber auch Fremde, die neben dem Zahlenden stehen und einen Blick auf die Rechnung des gläsernen Patienten werfen.

Drogenmissbrauch
Wo ist bei Drogen die Grenze zwischen Konsum und Handel zu ziehen? Auf diese Frage versuchen Thailands Politiker derzeit eine Antwort zu finden. Bisher galt: Leute, die 50 oder mehr Pillen besitzen, gelten als Drogenhändler und werden dementsprechend hart bestraft. In ihrem Kampf gegen den zunehmenden Drogenmissbrauch will die Regierung das Gesetz verschärfen und schlägt als Maximum für Abhängige 14 Pillen vor. Zu viel, meinen einige Politiker und nennen die Zahlen drei bis fünf. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollen bereits 2,8 Millionen Thai Speedtabletten genommen haben, darunter 77.000 Teenager. Selbst Kinder im Alter zwischen fünf und neun sollen schon zu Amphetaminen greifen.

BMW erweitert
Der deutsche Autobauer BMW wird in den nächsten fünf Jahren sein neues Werk in Rayong mit erheblichem finanziellen Aufwand erweitern. Dort sollen künftig neben den 3er-Modellen auch die neue 7er-Serie, die 5er-Serie, der X3-Kompakt-Sportwagen sowie die noch in der Entwicklung befindliche 1er-Serie mit Hecktür montiert werden. Im Jahre 2006 will BMW in Thailand jedes Jahr rund 10.000 Fahrzeuge herstellen und einen Großteil exportieren. Thailand wird nach Deutschland das einzige Land sein, in dem die teuren Nobelkarossen der 7er-Serie vom Band laufen werden. Ende dieses Jahres soll es soweit sein.

Zinsen runter
Die Siam Commercial Bank hat eine neue Zinsrunde eingeläutet und ihre Zinsen für Guthaben um 0,25 Basispunkte gesenkt. Seit Anfang Dezember gibt's auf Sparguthaben nur noch 1,75%, für Festgeld 2,25% (drei, sechs Monate) bzw. 2,75% (ein Jahr). Es steht zu befürchten, dass andere Banken nachziehen werden.

Grüner Punkt
Deutschlands Grüner Punkt und die getrennte Abfallsammlung könnte für Thailand beispielhaft werden. Experten haben die Regierung aufgefordert, durch neue Gesetze die Wiederverwertung von Verpackungsmaterial zu fördern. Vor zehn Jahren wurden fünf Prozent des gesamten Mülls dem Recycling zugeführt, heute sind es 15 Prozent - von landesweit 15 Millionen Tonnen lediglich zwei Millionen. Viel zu wenig, wissen Umweltschützer und verweisen auf die gelungenen Recycling-Systeme in Deutschland und Frankreich.

Armut gestiegen
Die Weltbank registriert in Thailand zunehmende Armut. Während der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze bedingt durch das Wirtschaftswachstum zwischen 1988 und 1996 von 32,6 auf 11,6 Prozent fiel, stieg er infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise ab 1997 wieder an. Der Anteil der Armen liegt jetzt bei rund 16%.

Gewerkschaften helfen
Deutsche Gewerkschafter und Einzelgewerkschafter unterstützen in Armut lebende thailändische Familien. Die Industriegewerkschaften Metall, Bau und Bergbau, Chemie, Energie (BCE), die Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV) und die SPD-nahe Hans-Böckler-Stiftung zahlen in einen seit drei Jahren bestehenden Unterstützungsfonds der thailändischen Gewerkschaft ein. Mit dem Geld konnten bereits 250 Familien ihre Kinder weiter zur Schule schicken. In Folge der Wirtschaftskrise haben Arbeitslosigkeit und Armut drastisch zugenommen. Thailand hat so gut wie kein soziales Netz, das Familien bei Arbeitslosigkeit auffängt. Eltern können für Schulgebühren, Schulbus, Mittagessen, Schuluniform und Bücher nicht mehr aufkommen und nehmen ihre Kinder aus der Schule.

Mohnproduktion boomt
Bangkok. Der Krieg in Afghanistan hat den Opiumbauern in Thailand, Myanmar und Laos ungeahnte Profite beschert. Die Drogenbarone im Golden Triangel haben ihre Mohnproduktion erhöht, weil sie auf das knappere Angebot von Heroin reagieren mussten. Das teilt zumindest die thailändische Armee am 9. Januar 2002 mit. Afghanistan war bis vor kurzem der weltweit größte Produzent von Schlafmohn, aus dem Opium und Heroin gewonnen werden.

Telefon-Pfand zurück
Das Telekommunikations-Gesetz zwingt die Telephone Organisation of Thailand (TOT), das von ihren Kunden hinterlegte 3.000-Baht-Pfand vor der Privatisierung zurückzahlen. Das Staatsunternehmen will die monatliche Gebühr 30 mal um 100 Baht kürzen oder an die Kunden Aktien ausgeben.

Alkohol am Steuer
Thailands Kampagnen gegen Alkohol am Steuer laufen ins Leere. Nach wie vor wird rund die Hälfte aller Verkehrsunfälle durch alkoholisierte Fahrer verursacht. Bei einer Umfrage unter der Bangkoker Bevölkerung sprachen sich kürzlich 88 Prozent der Befragten dafür aus, die Abgabe von Alkohol an Frauen und Männer unter 21 zu verbieten. Diese Altersgruppe verursacht die meisten der unter Alkoholeinfluss verschuldeten Verkehrsunfälle.

Geringes Wachstum
Schlechte Aussichten. Die Wirtschaft wuchs im letzten Jahr um 4,3%, für 2002 werden höchstens 1,6% prognostiziert. Ein Wirtschaftswachstum zwischen 1 und 3% ist zu niedrig, um die Zahl der Arbeitslosen merklich zu reduzieren. Mehr als 500.000 Thai stehen jedes Jahr nach Schul- und Berufsausbildung dem Arbeitsmarkt neu zur Verfügung.

German-TV ab 1. März
German-TV, das Gemeinschaftsprogramm von ARD, ZDF und Deutscher Welle (DW), startet zum 1. März 2002. Die Deutsche Welle als federführendes Unternehmen hat die Weichen gestellt und mit GlobeCast, dem weltweit grössten Service-Provider für Satellitenübertragung, einen Vertrag abgeschlossen. Damit ist der Start des deutschsprachigen Auslandsfernsehens auf dem Einstiegsmarkt USA im Frühjahr 2002 gesichert. Das Vollprogramm mit aktuellen Informationen, hochwertigen Kultursendungen und anspruchsvoller Unterhaltung wird in den USA als Abonnentenfernsehen laufen. Später soll German- TV auch in Asien, Afrika, Südamerika und Australien zu empfangen sein - als Pay-TV oder als Free-TV. Zulieferer für das 24-Stunden-Programm werden ARD, ZDF und Deutsche Welle sein.

Kräutermedizin
Die Regierung möchte im In- und Ausland den Absatz von Kräutermedizin fördern. Doch zuvor muss die Qualität erheblich verbessert werden. Bei einer Untersuchung lokaler Kräutermedizin in vier nördlichen Provinzen entsprachen rund 80 Prozent der Proben nicht dem Standard. Die Medizin war mit Mikroben durchsetzt. Deshalb will das Gesundheitsministerium landesweit 15 Untersuchungsinstitute schaffen.

Körperschaftssteuer
Thailands Körperschaftssteuer soll von 30 auf 10 Prozent gesenkt werden. Das Finanzministerium möchte so den Standort Thailand für ausländische Unternehmen attraktiver machen. Weltweit operierende Unternehmen haben ihren regionalen Sitz vornehmlich in Singapur oder anderen asiatischen Staaten, weil sie in Thailand vergleichsweise zu viel Steuer zahlen müssen.

Mobil-Funk boomt
Inländische Mobilfunkbetreiber bekommen starke Konkurrenz. Mitte Januar eröffnet CP Orange seinen GSM-1800-Service. CP Orange ist eine Tochtergesellschaft der mächtigen thailändischen Charoen Pokphand Group und der Orange Group in England. Analysten erwarten, dass der Neueinsteiger in wenigen Jahren hinter dem Marktführer AIS den zweiten Platz besetzen wird. CP Orange will bis Ende 2002 stattliche 600 Millionen US-Dollar in den Aufbau eines landesweiten Netzes investieren. Das Handy-Geschäft boomt in Thailand. In Bangkok telefonieren knapp 25 Prozent der Bevölkerung mit Handys, landesweit sollen es zehn Prozent sein.

Giftspritze
Zum Tode verurteilte Straftäter sollen künftig nicht mehr erschossen, sondern mittels Giftspritze hingerichtet werden. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat das Kabinett beschlossen. Der Gesetzentwurf wird nun dem Parlament zugeleitet. Weil die Regierung ihren Kampf gegen Drogenkonsum und -handel als ihre wichtigste Aufgabe sieht, werden Dealer seit Mitte vergangenen Jahres reihenweise zum Tode verurteilt. Nicht nur die Todesstrafe, auch die Hinrichtung durch ein Exekutionskommando hat international für Aufsehen und harsche Proteste gesorgt. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Verurteilte unter 18 weder zum Tode noch zu einer lebenslangen Haft verurteilt werden können. Sie müssen aber mit einer Gefängnisstrafe bis zu 50 Jahren rechnen.

Popularität sank
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra, gefeierter Sieger der Parlamentswahlen Anfang des Jahres, hat einen Großteil seiner Popularität eingebüßt. Das hat eine landesweite Umfrage ergeben. Über 65 Prozent der Befragten sind nicht damit einverstanden, wie die Regierung die bedeutenden Probleme wie Wirtschaft, Korruption und Drogen angeht. Khun Thaksins Popularität sank seit der vorhergehenden Umfrage von 66,5 auf jetzt 48 Prozent. Chuan Leekpai, Thaksins Vorgänger im Amt und Vorsitzender der Demokratischen Partei, kam auf nur 15,1 Prozent.

Mindestlöhne höher
Die Mindestlöhne sind angehoben worden. Für die Provinz Chonburi, dazu zählt Pattaya, gilt ab 1. Januar 2002 ein täglicher Verdienst von mindestens 146 Baht (bisher 143).

Wassernot droht
Thailand droht in fünf Jahren eine dramatische Wassernot, wenn die Bevölkerung weiterhin wie bisher mit diesem Element umgeht. In den letzten drei Jahrzehnten hat der Wasserverbrauch um das Sechsfache zugenommen.

Schmuggel gescheitert
Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen auf thailändischen Flughäfen haben einen deutschen Staatsbürger nicht daran hindern können, in Surat Thani eine Waffe und Drogen an Bord schmuggeln zu wollen. Der 41jährige hatte eine 38-mm-Pistole in seinem Video-Compact-Disc-Abspielgerät versteckt. Die X-ray-Maschine gab Alarm, der Fluggast wurde von Polizisten festgenommen. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten mehrere Amphetamin-Pillen und ein Röhrchen mit Heroin. Der Deutsche hatte nach Bangkok fliegen wollen.

Illegale Kliniken
Illegale Kliniken sind in Thailand keine Ausnahme. Die Behörde, die Lizenzen an Ärzte vergibt, zeigt sich besorgt über die Zunahme dieser ohne Genehmigung und ohne Fachkräfte arbeitenden Kliniken. Jüngst wurde eine Klinik geschlossen, die 4.000 Patienten in der Kartei führte und täglich bis zu 40 Injektionen gab.

Einbürgerung
Die Regierung will die Einbürgerung erschweren. Ausländer, die die Staatsbürgerschaft beantragen, sollen künftig nicht nur Thai sprechen können. Sie müssen die Landessprache auch noch schreiben und lesen können. Der Innenminister will die Einwanderungshürde höher stellen, damit vornehmlich "qualifizierte" Ausländer die Staatsbürgerschaft erhalten. Der Politiker möchte verhindern, dass Frauen und Männer aus den Nachbarländern Thai werden, weil sie in diesem Land einen Arbeitsplatz leichter finden und die fast kostenlosen Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen wollen.

Weitere Filialen
Der 7-Eleven Filialist will in 2002 weitere 200 Geschäfte auf Franchise-Basis eröffnen. Derzeit betreibt 7-Eleven landesweit 1.720 Filialen, allein 1.000 im Großraum Bangkok.

Abtreibungen
Politiker, Juristen und Mediziner streiten weiter um die Streichung der Paragraphen 301 bis 305 des Criminal Code. Dieses Gesetz stellt Abtreibung unter Strafe. Obwohl sie in Thailand illegal ist, lassen jährlich bis zu 800.000 Frauen abtreiben. Mit oft tödlichen Folgen oder lebenslangen Beschwerden.

Piraten-Einsatz
Vor der Küste Pattayas kämpften thailändische und japanische Polizeikräfte gegen Piraten. Bei der Übung kamen mehrere Schiffe und zwei Hubschrauber zum Einsatz. Angenommen wurde ein Überfall auf ein Schiff. Erst kürzlich hatte eine Räuberbande einen vor dem Tiefseehafen Laem Chabang auf Reede liegenden Frachter geentert. Piraterie ist in den Gewässern Südostasiens an der Tagesordnung.

Regierungschef wirbt
Ab Januar wird Thailands Ministerpräsident Thaksin Shinawatra noch häufiger auf dem Bildschirm zu sehen sein. Und zwar im amerikanischen Nachrichtenkanal CNN. Nicht in den News, sondern in den dazwischen geschalteten Werbeblöcken. Der Populist und Milliardär will weltweit für Thailand als das Reiseziel werben. Der Regierungschef lässt sich die Promotion-Kampagne auf CNN und anderen von AOL Time Warner betriebenen Fernsehkanälen rund eine Million Dollar kosten. Thaksin Shinawatra soll Star der neuen Marketing-Kampagne der staatlichen Tourismusbehörde werden. Unter dem Motto "Be My Guest" sollen Reisende aller Kontinente zu einem mehrwöchigen Thailand-Urlaub eingeladen werden.

Meeresfrüchte belastet
Greenpeace hat vor dem Verzehr von Meeresfrüchten aus dem Golf von Thailand gewarnt. In Ablagerungen und Wasserproben, die die Organisation in den Gewässern vor der thailändischen Küste entnommen habe, seien sieben hochtoxische Chemikalien entdeckt worden. Vom Industriepark Bang Pu in Samut Prakarn, 30 Kilometer südlich von Bangkok, reiche die Verschmutzung 35 Kilometer weit ins Meer hinein. Alle dort gefangenen Fische und Meeresfrüchte seien stark belastet.

Zoning-Plan
Pattayas Zoning-Plan (Standorte für die Unterhaltungsbetriebe in der Stadt) hat das Kabinett passiert. Die Thaksin-Regierung hat die entsprechenden Gesetze für neun Provinzen verabschiedet, darunter für Chonburi. Sobald der Königliche Erlass veröffentlicht ist, tritt das Gesetz in Kraft. Für das Touristenzentrum bedeutet das: Bars, Pubs und Discos zwischen Naklua und Jomtien sowie zwischen Beach Road und 3rd Road dürfen weiter ihren Geschäften nachgehen. Alle Betriebe in unmittelbarer Nähe von Schulen, Krankenhäusern und Tempeln müssen schließen.

Pool darf rutschig sein
Reiseveranstalter sind nicht dazu verpflichtet, bei den Swimmingpools in den von ihnen vertriebenen Hotelanlagen auf rutschfeste Umrandungen aus Fliesen zu bestehen. Der Veranstalter hat keine entsprechende "Verkehrssicherungspflicht". Das hat das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf entschieden (Az.: 18 U 203/00). Im verhandelten Fall ging es um einen Mann, der während seines Urlaubs in einem Hotel auf dem hellblau angestrichenen, etwa ein bis zwei Meter breiten Betonrand des Hotelpools gestürzt war. Er verlangte vom Reiseveranstalter Schadensersatz und Schmerzensgeld. Das OLG: Neben Schwimmbecken sei immer mit Nässe und einer Rutschigkeit des Bodenbelags zu rechnen.

Mehr Mitarbeiter, Service und Sicherheit
Die thailändische Regierung hat Millionen locker gemacht und verspricht: keine Schlangen mehr vor den Schaltern der Immigration und erhöhte Sicherheit für alle Reisenden.
Das Kabinett hat zur Förderung des Tourismus, einem der wichtigen Devisenbringer des Landes, einen umfangreichen Massnahmenkatalog auf den Weg gebracht. Die staatliche Tourismusindustrie darf 452 weitere Mitarbeiter einstellen. 252 neue Stellen werden bei der Immigration (Einwanderungsbehörde) geschaffen, und zwar auf dem Bangkoker Flugplatz Don Muang und weiteren Flugplätzen, auf denen Maschinen aus dem Ausland landen. Somsak Thepsuthin, in der Regierung für den Tourismus verantwortlich, hat bereits vollmundig angekündigt: "Ab Januar soll es vor den Schaltern der Immigration keine Schlangen mehr geben. Jeder ankommende Tourist wird innerhalb von 30 Sekunden abgefertigt."
Die Touristenpolizei soll im neuen Jahr weitere 200 Beamte einsetzen und in den Touristenzentren für mehr Sicherheit sorgen. Ein Großteil dieser Mitarbeiter wird eine Fremdsprache beherrschen. Nach den beiden Morden an zwei deutschen Urlauberinnen in der südlichen Provinz Krabi hatte der dortige Touristenpolizeichef beklagt, ihm fehlten Beamte, um überall und ausreichend präsent zu sein.
In Bangkok, und zwar im ehemaligen Gebäude der Tourismusbehörde (TAT) an der Ratchadamnoen Avenue, wird für Langzeittouristen ein One-Stop-Büro eingerichtet. Als Dienstleistungen stehen u.a. auf der Agenda: Erteilung von Visa, Vermittlungen von Unterkünften, Informationen für Reiseveranstalter und Langzeiturlauber.

Award für Dusit Resort
Das Dusit Resort in Nordpattaya ist für seinen Beitrag zum Umweltschutz ausgezeichnet worden. Inspektoren des Reiseveranstalters Kuoni hatten weltweit 607 Hotels aufgesucht und die Fortschritte auf dem Gebiet des Umweltschutzes aufgelistet. 39 Resorts wurden mit dem "Green Planet Award" geehrt, darunter das Dusit. Der Schweizer Reiseveranstalter zählt zu den zehn größten Europas und ist in 20 Ländern Europas, Asiens, Amerikas und Afrikas vertreten.

Dritter Flugplatz
Die Bangkok Airways will ihren dritten Flugplatz in der östlichen Provinz Trat im November 2002 in Betrieb nehmen. Er wird einschließlich des Grunderwerbs rund 300 Millionen Baht kosten. Die private Fluggesellschaft möchte dann die Ferieninseln Koh Samui im Süden und Koh Chang im Osten mit kleinen Maschinen verbinden. Bangkok Airways betreibt derzeit zwei Flugplätze: auf der Koh Samui und bei Sukhothai.

Pattaya noch schöner
Pattayas Strände sollen schöner und für Touristen noch attraktiver werden. Die Stadt lässt sich ihr Verschönerungsprogramm im kommenden Jahr stattliche 105 Millionen Baht kosten. Mit einem Teil des Geldes soll zwischen dem Cholchant Resort (ehemals Mercure Hotel) und der Buddhistischen Universität im Wat Jitabhawan für Schwimmer und Sonnenanbeter ein neuer Touristenstrand entstehen. In der Nähe der Sukhumvit Road in Richtung Laem Chabang ist unter anderem eine schmale Promenade geplant. Mit den restlichen Geldern werden andere Strandabschnitte aufgerüstet. Investiert wird vor allem auf der Pattaya vorgelagerten Insel Larn: Ausbau des Tawaen-Strandes, Kauf eines Inspektionsbootes, mobile Dusch- und Toilettenanlagen sowie die längst überfällige Müllverbrennungsanlage. Entlang der Beach Road zwischen Nord- und Südpattaya sollen weitere 1.000 Kokosnussbäume gepflanzt werden. Das Geld stellt die Regierung aus ihrem Konjunkturprogramm zur Verfügung.

Kalt-Wasser und spärliche Reinigung
Wenn in einem Hotelzimmer kein warmes Wasser aus der Leitung kommt, können Urlauber den Reisepreis für die Unterbringung um fünf Prozent mindern. Auch wenn eine Halbpensions-Unterkunft nur alle drei Tage gesäubert wird, können fünf Prozent zurückverlangt werden. Das hat das Amtsgericht Bielefeld entschieden (Az.: 42 C 1263/00).
Im verhandelten Fall ging es um eine Frau, in deren Clubanlage wegen eines technischen Defekts die Warmwasserversorgung ausgefallen war. Außerdem wurde das gebuchte Appartement entgegen der Annahme der Klägerin nur jeden dritten Tag gereinigt. Nach vier Tagen brach sie den Urlaub ab.
Das Gericht sprach der Frau auf Grund der beiden Mängel jeweils fünf Prozent des anteiligen Reisepreises für vier Tage zu. Bei Buchung einer Reise mit Halbpension gingen Touristen regelmäßig davon aus, dass eine tägliche Zimmerreinigung erfolgt. Allein die Tatsache, ein "Studio" statt eines Zimmers zu buchen, führe noch nicht dazu, dass ein abweichender Reinigungsrhythmus erkennbar wird. Da die Frau nur für vier Tage eine Reisepreisminderung geltend machen konnte, fiel die Rückzahlung gering aus: Sie erhielt nur 47,22 Mark zurück. Insgesamt hatte die Reise 1653 Mark (845,16 Euro) gekostet. Ein Anspruch auf Rückzahlung des kompletten Reisepreises sowie die Erstattung zusätzlicher Kosten für den vorzeitigen Rückflug bestand aus Sicht des Amtsgerichts nicht.

Reise-Tipps

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Rechtslage bei Flugzeitverschiebungen
Fluggesellschaften müssen die Anreisekosten zum Flughafen übernehmen, wenn ihre Kunden nach einer gravierenden Flugzeitverschiebung auf einen anderen Abflugort umbuchen. Das hat das Amtsgericht in Rüdesheim kürzlich entschieden (Az.: 3 C 993/00).
In dem verhandelten Fall ging es um eine Familie, die von Köln aus nach Mallorca fliegen wollte. Vier Tage vor dem Reisetermin verlegte die Fluggesellschaft die Abflugzeit von 6 Uhr auf abends um 19.10 Uhr. Die Familie buchte daraufhin auf einen Abflug von Frankfurt aus um, der um 6 Uhr am geplanten Tag startete. Von der Fluggesellschaft wollte sie daraufhin die Anreisekosten nach Frankfurt ersetzt haben. Das Rüdesheimer Gericht gab den Klägern Recht. Eine Verlegung der Flugzeit um 13 Stunden sei nicht mehr zumutbar, sondern derart gravierend, dass das Unternehmen für den Schaden seiner Kunden einzutreten habe. Dieser Schaden umfasse die Mehraufwendungen dafür, das Reiseziel doch noch zum geplanten Zeitpunkt zu erreichen. Für die Anreise zum Flughafen in Frankfurt hielt das Gericht einen Ausgleich von 52 Pfennig (26,6 Cent) pro gefahrenen Autokilometer für angemessen. Außerdem musste die Fluggesellschaft die Parkhausrechnung der Familie von 125 Mark (63,91 Euro) übernehmen.

Neues Schiffs-Terminal
Die Reederei Star Cruises mit Sitz in Singapur wird ihr 675 Millionen Baht teures Terminal am Pier A1 im Tiefseehafen Laem Chabang im Januar 2002 einweihen. Die Ankunftsthalle kann bis zu 1.500 Passagiere bewältigen. Star Cruises ist weltweit das drittgrösste Kreuzfahrtschiff-Unternehmen und hat in Laem Chabang derzeit die Super Star Aries stationiert. Auf dem Schiff arbeiten 650 Frauen und Männer für 1.000 Passagiere. Star Cruises bietet zwei Dreitages-Touren zu den thailändischen Inseln Chang im Osten und Samui im Süden sowie nach Vietnam an.

THAI senkte für Thais
Zuerst die gute Nachricht: Um den Inlandstourismus anzukurbeln, hat die Thai Airways International (THAI) die Ticketpreise für Inlandsflüge um bis zu 13 Prozent gesenkt. Die Tickets mussten bis zum 30. Dezember erworben werden und gelten drei Monate. Und nun die schlechte Nachricht: Die Sonderangebote galten nur für Thai, nicht für im Land lebende Ausländer.

Biergärten bis 2 Uhr
Thailands Innenminister lässt keine Gelegenheit aus, Thai und Ausländern Geselligkeit und Vergnügen zu vermiesen. In seinem Kampf gegen Drogen und Kriminalität, als neue gesellschaftliche Ordnung gepriesen, hat Minister Purachai Piumsombun angeordnet, dass auch die Biergärten um 2 Uhr morgens schließen müssen. Gleiches Recht für alle Entertainment-Betriebe! Darüber hinaus hat der oberste Ordnungshüter ein Gesetz aus dem Jahr 1972 ausgegraben. Es besagt, dass sich kein Jugendlicher unter 18 nach 22 Uhr ohne Begleitung seiner Eltern auf der Straße herumtreiben darf.

PB Air übernimmt
PB Air, eine private Fluggesellschaft, hat drei inländische Strecken von der staatlichen Thai Airways International (THAI) übernommen Bangkok-Sakhon Nakhon, Bangkok-Nakhon Phanom und Bangkok-Lampang. PB Air glaubt, mit ihrer kleinen 75sitzigen Fokker 28 in nächster Zukunft Gewinne einfliegen zu können. Die THAI hat diese drei verlustbringenden Routen mit Kusshand abgegeben. Die Regierung will die Luftfahrt weiter liberalisieren und hofft, dass mehr Privatunternehmen die für die THAI unrentablen Strecken übernehmen.

Feuerschutz in Hotels
Nach einer Sicherheitsüberprüfung hat das Labor Control and Social Welfare Department weiteren Hotels in Pattaya ein Zertifikat überreicht. Damit sollen jetzt insgesamt 46 Hotels über Feuerschutzstandards nach den Richtlinien der staatlichen Behörde verfügen. Das heisst: Diese Hotels sind auf den Notfall vorbereitet und haben auch ihr Personal entsprechend ausgebildet. Eine der größten Feuerkatastrophen des Landes brachte Pattaya im Sommer 1997 weltweit in die Schlagzeilen. Beim Brand im Royal Jomtien Hotel kamen annähernd 100 Menschen ums Leben. Und das Inferno machte deutlich: Die Feuerwehr war auf einen solchen Einsatz nicht vorbereitet. Was in Thailand nicht verwundert: Bis heute haben sich weder Manager noch Mitarbeiter des Hotels noch Beamte vor Gericht dafür verantworten müssen.

Qantas streicht
Mit Beginn des Sommerflugplanes 2002 will Qantas die thailändische Hauptstadt Bangkok von Frankfurt am Main aus nicht mehr anfliegen. Wie die australische Fluggesellschaft mitteilte, werden vom 31. März 2002 an alle Verbindungen nach Australien über Singapur führen. Die bisher drei Mal in der Woche angebotenen Flüge von Rhein/Main über Bangkok nach Melbourne fallen dann weg.

www.asiatours.net
Wer www.asiatours.net anklickt, verliert nicht den Überblick. Klar gegliedert, informativ, zweisprachig (Deutsch und Englisch) - die Website macht die Suche nach einem Urlaubsziel lohnend und spannend.
Asiatours.net ist ein "Online Informations- & Reservierungs- Service" für Asien, geführt von zwei Experten: Ole Bruch und Günther Beckmann haben viele Jahre für Neckermann und LTU gearbeitet, die meiste Zeit in Fernost. Vor zwei Jahren gründeten sie in Bangkok ihr Unternehmen.
Die Deutschen sind Ansprechpartner für Reisebüros und kleinere Veranstalter, auch für Geschäftsleute und Individualreisende, die sich Thailand als Urlaubsziel aussuchen. Weitere eigenständige Reiseagenturen in Hongkong, Singapur, Burma, Sri Lanka, Malediven, Indien, Indonesien, Bhutan und Kambodscha bieten unter dem Dach von aisatours.net beste Landkenntnisse und Reiseprogramme. Die Deutschen beraten Residenten und Touristen auch in ihrem Büro in der Lobby des Pinnacle Hotels Lumpinee an der Rama 4 Road in Bangkok. Die meisten Kunden sind Europäer, davon die Hälfte Deutsche. Nach neuen Urlaubszielen gefagt, empfiehlt Ole Bruch den Khao Lak-Strand nördlich von Phuket und die Insel Lanta vor der Küste Krabis.

Rucksacktouristen
Rucksacktouristen sind für die thailändische Ferienbranche eine feste Größe. Nach Angaben der Thai Farmers Bank geben sie in jedem Jahr 30 Milliarden Baht aus. Rund 900.000 Rucksacktouristen reisen ins Land, weil sie hier preiswert übernachten, essen und touren können. Am meisten profitiert die Bevölkerung von den jungen Besuchern: Rucksacktouristen nächtigen in Gästehäusern und essen ihre Nudelsuppe an Straßenständen.

Broschüre
Die kürzlich erschienene Broschüre "Thailand Urlaub 2002" liefert wertvolle Tips, informiert über Neuigkeiten und Bewährtes in den unterschiedlichen Regionen Thailands. Sie bietet einen Überblick über die im nächsten Jahr anstehenden Feste und Veranstaltungen, empfehlenswerte Reiserouten, Reiseveranstalter und touristische Attraktionen des Urlaubsziels. Sie ist beim Thailändischen Fremdenverkehrsamt (TAT) in Deutschland, Bethmannstraße 58, 60311 Frankfurt, Tel.: 069 - 138 139 0, Fax.: 069 - 138 139 50, erhältlich.

Entschädigung bei Flugverspätungen
Brüssel. Entschädigung für langes Warten, gestrichene Flüge und Überbuchungen soll nach Vorschlägen der EU-Kommission vom 07. Januar 2002 geleistet werden.
Danach könnten Reisende Geld zurückfordern oder eine Umbuchung verlangen. Bei Überbuchungen soll bei Flügen bis zu 3500 Kilometern die Entschädigung von 150 Euro auf 750 Euro steigen, bei größeren Entfernungen von 300 auf 1.500 Euro!

Singapur verhaftet Anhänger einer Islamisten-Gruppe
Polizisten finden Hinweise auf Verbindung zu Bin Laden
In Singapur sind 15 Menschen wegen des Verdachts der Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung festgenommen worden. Wie das Innenministerium mitteilte, sollen 13 der Festgenommenen Mitglieder einer Organisation mit dem Namen "Jemaah Islamiah" sein. Die Verdächtigen seien der Polizei bei Fahndungsaktionen im Dezember ins Netz gegangen. Bei Hausdurchsuchungen fanden Polizisten Hinweise auf Verbindungen zum Al-Qaida-Netzwerk des mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden.

Ausgabe
01-2002

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