Titelbild Farang 7-2002 Ausgabe 07 / 2002

Leserbriefe

Nachrichten

WHY NOT

Rum-Treiber

Steinmetz Kolumne

KHAO PHANSA in München

Keine Gnade für Pfiffi

Suriyothai: Erste Heldin der Thai

EASY RIDER IM ISAN

Südostasien-News

Reisetipps



Leserbriefe

Mitteilung an die FARANG-Leser,

über die Rechtsanwaltskanzlei Bümlein, vormals Rechtsanwalt R. Stancke

Ich möchte ein Lob aussprechen über die hervorragende Betreuung durch die weiterführenden Rechtsanwältinnen Frau Bümlein und Frau Masoudi, die mich in ausländerrechtlichen und sozialrechtlichen Angelegenheiten vertreten. Auf die Wünsche des Mandanten wird eingehend eingegangen, so dass man nur sagen kann: Weiter so! Ich wünsche den beiden viel Erfolg. Winfried Sibert, 12045 Berlin

Liebe Redaktion,

als freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks - mit einer laotischen Lebensgefährtin verbunden - und als Asienverzauberter möchte ich ihnen einen besonderen literarischen Leckerbissen ans Herz legen. Mit "Shings Zauber" ist Gerry Wick ein Buch gelungen, das packendes Asien-Kino mit esotherischer Philosopie verbindet.

Geschickt benutzt Gerry Wick die Zwiesprache seiner beiden zentralen Romanfiguren Prinz Shing und Ron, um seine Gedanken zu transportieren. Sprachstilistisch hervorragend, jedoch niemals geschraubt oder bemüht wirkend, treibt er seine Geschichte voran. Von einfallsreichen Metaphern durchsetzt bleiben Held und Antiheld seiner Erzählung stets vital, geistreich und sinnlich. Gerade in Rons Liebesaffäre mit Som beweist er auf eindrucksvolle Weise seine ureigene Sprache.

Viele gelungenen und misslungenen Beispiele gibt es in der Weltliteratur, wenn es um die Schilderung der intimsten Beziehungen zweier Menschen geht. Leicht kann man ins Triviale oder gar Peinliche abrutschen. Gerry Wick ist das nicht passiert. Sein "freies Konzept der Liebe", um ihn zu zitieren, hat den genial ungezwungenen Fluss mozart'scher Musik.

Doch genug geschwärmt - zu beziehen ist das Buch, wie ich erfahren konnte, über

Gerry Wick Books
85609 Aschheim, Fraunhoferring 6
Tel. (089) 90 48 88 33
Fax (089) 904 88 810

zum Preis von 14,50 Euro.
Ralph Harrer, 80539 München

Liebe Redaktion,

mehr als einen Nebensatz dürfte man der Botschaft auch nicht gönnen, wie es Ihr Leser im Juni-Magazin tat. Überhaupt etwas über die dortigen katastrophalen Zustände loszuwerden, ist ja auch nicht ungefährlich. Wenn man dort "in der Liste" steht, werden einem dann künftig zustehende Rechte noch zugebilligt (Nur "zugebilligt" ist hier das richtige Wort)?

Mit Glück braucht man sich nur gute zwei Stunden dem Smog und Krach der Autoschlangen auszusetzen, ehe man dann "drin" ist. So geschehen im April des Vorjahres, bei dann mal eben locker knapp 40 Grad. Nach Betreten der Dienstleistungslandschaft Botschaft geht das richtige Chaos erst los; wenige Hinweisschilder und mannigfach herumstreunende Menschen.

HIER GILT JETZT DEUTSCHES RECHT.

Mit Sicherheit müsste eine einzige Anzeige ausreichen, die Botschaft zu schließen, denn in der Tat gibt es annähernd keinen Datenschutz. Vorgetragene Anliegen, seien sie auch sehr persönlich, werden per Lautsprecheranlage in die Räumlichkeit verbreitet; weil die Mitarbeiterin ja etwas hätte falsch verstehen können, wiederholt sie alles.

In der Tat ist wohl nie die Mitarbeiterin, mit der man spricht, kompetent, sondern jene im Backstagebereich, die aber immer unabkömmlich ist. Bitte keine Fragen stellen! "Es warten doch noch so viele, kommen Sie in den nächsten Tagen noch mal vorbei." Na klar, wir sind ja auch nachts um 2 Uhr aufgebrochen, um jetzt ca. 10 Stunden später zum Wiederkommen aufgefordert zu werden.

Aber irgendwie fühlten wir uns dort in Deutschland sowieso nicht gut, waren also froh, drei Minuten später wieder in Thailand zu sein.

Mit freundlichem Gruß

Reinhard Geister, 10717 Berlin

Liebe Leser! Wenn Sie ähnliche Erfahrungen machen mussten - schreiben Sie an die FARANG-Redaktion.

Nachrichten

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Python im Klo
Aus Singapur wird von einer ungewöhnlichen Entdeckung berichtet, die eine 50jährige Frau in ihrem Badezimmer gemacht haben soll. In der Toilettenschüssel habe eine zwei Meter lange Python gelegen, teilte die Polizei kürzlich mit. Die Bergung des Reptils überließ die Frau drei Polizisten, welche die Schlange in den Zoo von Singapur brachten. Es komme häufiger vor, dass Schlangen über die Kanalisation - wo sie sich von Mäusen und Ratten ernähren - in Wohnungen gelangen, sagte ein Sprecher des Zoos. Allerdings liegt die Wohnung, in der die Python gefunden wurde, im zehnten Stock. Es sei schon sehr ungewöhnlich, dass die Schlange so hoch gekrochen sei, räumte der Experte ein. Vermutlich habe das Tier wegen Bauarbeiten hinter dem Gebäude ein sicheres Versteck gesucht.

Frau mit drei Brüsten
Wie alt sie ist - Maria Estrella Samont weiß es nicht. Doch dass sie anders ist als die anderen aus ihrer Ureinwohner-Gemeinschaft irgendwo im Urwald der Philippinen-Insel Luzon, weiß Maria genau. Aus Marias Stirn wuchert eine "dritte Brust". Ein riesiger, 250 Gramm schwerer Hautsack. Geformt wie eine weibliche Brust, gefüllt mit Gewebe und Hirnwasser. Ein medizinisches Phänomen - doch für Maria eine Bürde. Gynäkologie-Professor Dr. Bernhard Liedtke vom Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach: "Das ist eine dritte Brust - kann aber eigentlich keine sein." Im Kopf gibt's keine Milchleiste. Daher der Entschluss: Wir holen sie her. Mit einer Krankenschwester flog sie nach Deutschland. Zu ihrem neuen Gesicht - Maria jetzt: Von ihrem Makel ist nur noch ein Pflaster übrig.

Sextourismus
Bis zu 10.000 Deutsche missbrauchen jährlich im Auslandsurlaub Kinder. Oft merken Mitreisende etwas ohne einzuschreiten: Es fehlt die Courage - oder die Augen werden verschlossen. Die Kinderhilfsorganisation Terre des hommes ermuntert nun im Internet (www.child-hood.com) auch auf Deutsch, nicht wegzuschauen. Urlauber finden konkrete Hinweise, was sie im Verdachtsmoment zum Schutz von Kindern tun können.

Reisemedizin
Vor dem Start in den Urlaub sollte die Reise-Apotheke komplett sein. Um sich zu vergewissern, dass nichts fehlt, hilft oft ein Blick ins Internet: Unter www.die-reisemedizin.de lässt sich nachlesen, welche Medikamente unbedingt ins Gepäck gehören.

Thailand im Winter
Öger Tours wird vom kommenden Winter an auch Flugreisen nach Thailand anbieten. Der Anfang August erscheinende Katalog führt insgesamt 33 Hotels auf, die meisten davon auf Phuket, teilt das Unternehmen mit. Flüge sind auch von Berlin-Schönefeld aus möglich. Im Reisepreis inbegriffen sei jeweils ein Halbtagesausflug zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel Phuket. Infos in den Reisebüros.

Handfeste Krise im Goldenen Dreieck
Die Nachbarländer Myanmar und Thailand lassen die Waffen sprechen. Seit Mai wird im Goldenen Dreieck gekämpft. Die Grenzen sind geschlossen.

Myanmar und Thailand sind ungleiche Nachbarn. Dort herrscht die Militärjunta, hier die stolze Demokratie. Dort werden die Menschen unterdrückt, hier leben die Beschenkten im "Land der Freien". Nun hat Myanmars Angst-Regime zu den Waffen gegriffen und eine Krise auf höchster Ebene mit Bangkok ausgelöst. Myanmar begehrt gegen seinen angesehenen Nachbarn auf.

Das "doppelzüngige Thailand", so verbreitete die burmesische Junta-Presse, unterstütze ethnische Rebellenverbände der Minderheiten der Karen und der Shan mit Waffen, Geld und Schützenhilfe im Kampf gegen die Regierung. Bangkok konterte und prangerte die Waffen-Allianz der Junta mit den Wa an, den größten Drogenproduzenten im Goldenen Dreieck.

Deren "United Wa State Army" hatte mit einem Angriff gegen thailändische Truppen eine Staatskrise ausgelöst: Just Königin Sirikit hielt sich während des Gefechts in Nordthailand auf und war in ihrem Palast bei Chiang Mai quasi gefangen. Die Monarchin im eigenen Königreich in Gefahr - das war höchster Affront gegen Thailands Würde.

Bei Kämpfen seit Mai starben Soldaten auf allen Seiten. Myanmar ließ die Grenzen zu Thailand schließen. Einst emsige Grenzorte wie Mae Sai und Tachilek sind zu Geisterstädten verkommen. Händler gehen bankrott, während es in Myanmar an Speiseöl, an Benzin, an allem zu mangeln beginnt. Selbst Stromzukäufe aus Thailand wurden gestoppt.

Verkompliziert wird die Staatskrise durch die Drogen im Gebiet. Entlang der wilden Grenze nahe Thailand florieren Amphetamin-Küchen, die das Königreich mit der "Verrücktmacher-Droge" Yaba überschwemmen. Doch das ist im gegenwärtigen Konflikt scheinbar Nebensache. Hauptsache ist, die Mächtigen in Rangun, der Haupstadt Myanmars, haben Stärke markiert gegenüber dem alten Erzfeind. Thailands Premier Thaksin räumte zum Entsetzen seiner Generäle ein, Thailand sei daran, seine Pufferpolitik aufzugeben, wonach Rebellenvölker entlang der Grenze Vorstöße Ranguns abblocken sollen. Es war dies Thailands erstes Eingeständnis zu stillen Allianzen mit den Widerständischen.

Kino

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WHY NOT?!
Berliner Benefiz des thailändischen Filmes The Iron Ladies

Es ist Sonntag, der 9. Juni 2002, und Sonne in Berlin. Die Thai-Deutsche Community der Stadt trifft sich im Kino International an der Karl-Marx-Allee. Und das hat einen besonderen Grund.

Ein thailändischer Spielfilm der Extraklasse läuft gerade in drei Kinos der Hauptstadt an. Er heisst Sa tree lex respektive The Iron Ladies. Vor dem offiziellen Kinostart gab es nun eine Benefiz-Voraufführung in dem respektablen Filmpalast an Honeckers Paradestrecke vis-a-vis vom Café Moskau. Der Film stammt aus dem Jahre 2000 und ist mit deutschen Untertiteln.

Benefiz deswegen, weil die Erlöse dem Wat Phra Baht Nam Phu in Lopburi/Thailand zugute kommen. Dort werden zur Zeit etwa 800 AIDS-Kranke betreut. Die Mönche bekommen keinerlei staatliche Unterstützung und sind allein auf private Spenden angewiesen.

Das Thema AIDS ist auch in Thailand hochaktuell. Etwa 600 Thai infizieren sich täglich mit der gefährlichen Immunschwäche-Krankheit. Die Gesamtzahl der HIV-positiv Infizierten im Lande wird auf eine Million geschätzt. Das würde bedeuten, jeder 55. Thai sei betroffen. Stündlich sterben neun Thai an dieser elenden Seuche. Noch ist kein wirksames Mittel gegen diese neue Geißel der Menschheit gefunden. Hilfe und Solidarität werden von uns allen dringend gefordert. Ohne Bedeutung, welcher Hautfarbe wir sind! Ganz gleich welchen Geschlechts! Egal, ob schwul oder hetero! Menschenleben sind schließlich in Gefahr. Das allein zählt doch wohl.

Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1996 und erzählt die Geschichte von schwulen thailändischen Volleyball-Sportlern, die aus den "normalen" Mannschaften allein aufgrund ihrer Neigung ausgestoßen werden.

Unter der Leitung einer lesbischen Trainierin formt sich nun aus einer illustren Schar schriller Paradiesvögel ein ganz tolles Team. Entgegen allen Unkenrufen und wider alle Schmäh schaffen es die Schwulies mit viel Spaß und der ihnen eigenen, mitunter höchst tuntigen Art, bis an die Spitze. Sie gewinnen so am Ende die thailändische Meisterschaft. Viel Komik, Kosmetik und Sanuk sind dabei angesagt. Sympathisch wird eine andere Art des Lebens 'rübergebracht, durchaus auch mit Selbstironie und einem gehörigen Maß an Witz. Klasse Film!

Aber auch ernste Stellen berühren den Zuschauer, ob Hetero oder nicht. Beispielsweise, wenn einmal Klartext gesprochen wird und die Homosexuellen sich selbst als die vergessenen Waisenkinder der Gesellschaft bezeichnen. Doch solche Worte und Appelle sind eher selten. Da wird nicht dick aufgetragen, sondern locker und gekonnt eine eigene Bildsprache abgespult. Immer auch die Tragikomik der Schicksale andersartigen Seins im Blick. So singen die schwulen Sportler auf einer Fete: "Wir sind so geboren, wir hatten keine Wahl, nehmt uns so, wie wir sind."

Ja, manchmal blieb einem auch das Lachen im Halse stecken. Denn nach der Party werden sie verdroschen. Soviel zum Spielfilm, der sehr ansehenswert ist. Der Termin des normalen Kino-Starts ist auch gut gewählt - so kurz vor dem CSD (Christopher Street Day am 22. Juni 2002).

Zurück zur Benefiz-Veranstaltung: Das Publikum war bunt gemischt und dem Thema gegenüber aufgeschlossen. Die Initiatoren, darunter Noi und Knut Steenwerth, hatten die Sache gut im Griff.

Nach Ansprachen der Veranstalter gab es eine knallige Show der Herren Damen von GALAXY. Erste Sahne-Tingel Tangel in aufwendiger Kostümierung. Internationale Hits, play back gesungen und flott getanzt vor der glänzenden Kino-Leinwand. Dem Berichterstatter gefiel übrigens Sofia (Siehe auch Seite 1 diese Ausgabe.) am besten. Ihre eleganten Bewegungen, die personifizierte Lebensfreude und der Mut als erste ins Publikum zu gehen. Kompliment! So war der Galaxy-Titel I will survive dem Thema des Events sehr angemessen.

Unter den Gästen der Benefiz-Veranstaltung wurden vom Berichterstatter u.a. beobachtet: Vatcharin von der Cocktail-Bar Dara, Krisana, Jeab vom Noi Asia Shop, Lek und Dieter Graf von TTA - beide mit ihren Mamas, Lek vom Thai-Verein, Werner Eiben und Sarod, Tänzerin Dim, Andy, Norbert, Frankie, Dr. Michalke und Gattin, Somchy vom Natphop, Limmy, Dao und Thomas Zimmermann von Dao's Asia Shop, Kanika, Peter mit Begleitung, Mitarbeiter der Königlich Thailändischen Botschaft und solche von der Zeitschrift Siegessäule u.v.m.

P.S.: Das Ergebnis der aktuellen Spenden an diesem Tage konnte sich duchaus sehen lassen: etwa 5.000 Euro! Noch ein Kompliment, diesmal an uns alle - der letzte GALAXY-Gesangstitel hieß übrigens: When I'll see you again?

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin! Nun ist es amtlich. Fortan sei erlaubt, den FARANG-Herausgeber JPR mit "Schienbeintreter!" zu bezeichnen, ohne mit Strafverfolgung rechnen zu müssen. Immerhin stammt dieser alias-Name von einem Südost-Asien-Wissenschaftler, und der muss es ja schließlich wissen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, denn wenn man sich mit offenem Visier gegenübertritt ...

Doch nun zum Boom der Thai-Küche in Berlin. Selbiger ist nämlich weiterhin ungebrochen. So machte sich der Rum-Treiber auf in die Steglitzer Hauptstraße 82 und sah sich diesbezüglich unvoreingenommen um. Das Cocos Thai-Food an der Ecke Fregestraße macht auf den ersten Blick einen freundlichen und frischen Eindruck. Viel Licht, ja die Ecklage! Schlicht und sauber, nicht unangenehm. Echte Thai hinterm Tresen. Ein Blick durch die geputzten Fenster fällt auf eine kleine umzäunte Wiese, auf der weitere Tische stehen. Merkenswert für sonnige Tage, denn so viele Thai-Lokale mit open air gibt's ja in Berlin nicht. Eurem Rum-Treiber fällt genaugenommen ad hoc gar keines ein. Die Tom Kha Gai zu drei Euro und Gai Sateh in heißes Öl getaucht - na ja ... - und der gebratene Tofu lag später unwohl im Magen. Vielleicht 'mal den falschen Tag erwischt?!

Etwas spannender wurde es dann in der Cafe-Bar Miss Ying (Der "N.N.Train" direkt daneben gehört auch dazu, mehr zum Speisen ...). Die Hauptstraße zurück in Richtung stadteinwärts, kurz vor dem Abzweig der Grunewaldstraße, rechterhand, konkret Hauptstraße 159. Man könnte dem Namen nach meinen, ein Chinese, doch Pusteblume! Ein moderner Thai. Der schmale Raum geht in die Tiefe, obercool eingerichtet, sehr sparsam, lindgrüne Wände, dunkelbraune einfache Holztische und überall kleine Bänkchen. Letztere verursachen nach einer Stunde Probleme, etwa wenn man zu lange Beine hat. Witziger, optischer Aufreizer sind die typischen thailändischen eckigen Kissen, knallbunt, vor allem rot. Sieht prima aus. Die Bar auch ganz edel. Überall die schicken Visitenkarten und andere Werbung - alles toll gestaltet. Mensch, da war wirklich 'mal 'n Grafiker dran! Auch Thai als Betreiber und in der Küche, nur etwas jünger und flotter eben. Guter Trance-Sound und sogenannter Ethno-Beat - so gehört bisher nur in der Pagode (Kreuzberg, Bergmannstraße) aus den kleinen Hochleistungsboxen an der weißen Decke, dazu gestalterisch klug arrangiertes Licht. Die Küche anspruchsvoll, die Preise gleichfalls. z.B. Kao Phat ab 7, Som Tam zu 7,80 und Gungs ab 8,90 Euro. Merkenswert hier: Die gut sortierte Weinkarte. Dazu Mekhong an Bord (2,70 Euro, Nam khaeng kam allerdings erst auf Nachhaken). Die Köchin (Pa) erkannte den Rum-Treiber (ach ja, Doi Suthep), verflixt! Also, da geh'n wa widder mal hin, am Geldtag.

Und noch eins. Nahe dem Winterfeldt-Markt, in der Schöneberger Winterfeldtstraße 35 ist was kleines nettes zu finden - das Samran. Das bistroähnliche Restaurant ist nicht aufwendig, eher bescheiden eingerichtet. Will ja nichts heißen! Und tat es auch nicht. Das junge Thai-Team gab sich alle Mühe und bereitete für kleines Geld ein bekömmliches Mahl in Thai-Manier. Also gut - wenn es mal schnell gehen soll und der Gast trotzdem nicht stehen will. Ansonsten ist die Gastro-Konkurrenz in diesem Berliner Kiez recht beachtlich. Ein paar Schritte dann weiter zur Potsdamer hin: das Sawanya. Ein kleiner Imbiss, frisch renoviert, ohne viel Schnickschnack nette Leute. Und wohlschmeckende, preiswerte Thai-Gerichte - sogar Som Tam Lao und eine wunderbare Kuay tiau nam muh! Sehr empfehlenswert. Unbedingt hingehen!

Für noch weniger Geld gibt es natürlich auch noch weniger Thai-Food - mehr oder weniger. Manchmal steht es ja nur draußen dran. Thailändische Spezialitäten soll es beispielsweise im Friedrichshainer China-Bistro Cua Tung geben, laut großem Schriftzug an der Karl-Marx-Allee 113 - der ehemaligen Stalinallee. Lange Rede, gar kein Sinn - es sind Chinesen. Das Geschäft hat im April neu eröffnet. Zuvor war gleiches am Ort. An die sogenannte Tom Kha Gai vom Vor-Betreiber möchte der Rum-Treiber jedoch bitte nie mehr erinnert werden!

Wechselnde Küche auch im Imbiss Kokospalme am Heinrich-Heine-Platz 12, gleichfalls Friedrichshain, nahe dem Kreuzberger Moritzplatz. Waren es gerade noch Döner, so werden nun "asiatische Köstlichkeiten" angepriesen, darunter auch eine kleine Rubrik Thai-Speisen ... Erst Türken, nun Vietnamesen. Vielleicht haben diese ja Glück. Denn um die Ecke befindet sich die neue China-Botschaft und auch gleich die Wohnhäuser der Botschaftsangehörigen. Stäbchen-Fans also en masse.

Leute - das beliebte Siam ist wieder da! Seit drei Monaten hat Uthai Punmarlai (Ood), der alte Hase, sein Domizil in der Wilsnacker Straße 2 gleich neben dem Gericht in Moabit eröffnet. Haben ja viele Pläne, die Jungs. Thai-Style-Tische und Sitze sind schon montiert, die Umbauten für Live-Musik-Präsentationen sind in vollem Gange. Wollen wir 'mal sehen, was da so alles auf uns zu kommt...

Die Berliner Spaß-Guerilla beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Gründung eines Vereins für bilateralen Kulturaustausch - bringen die sommerlichen Temperaturen (Kicher, Kicher!) halt so mit sich. Oder soll's doch einer für oder gegen Sex-Tourismus werden - so ganz genau wissen das die Strategen wohl noch nicht. Vorschlag zum Namen: Pattaya-Berlin Sanuk e.V. Weitere Informationen unter (- und jetzt gesungen!) null hundertneunzig sechs sechs sechs ...

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Steinmetz Kolumne

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Michael Steinmetz, Südostasienwissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an den FARANG!

Diesmal wurde die Frage gestellt:

Was ist eigentlich "Interkultureller Fremdsprachenunterricht"?

In der Geschichte des Fremdsprachenunterrichts hat es immer wieder große Debatten um die rechte Methodik (aus dem Griechischen, bedeutet etwa Zugang/Weg, der zu einem bestimmten Ziel führt) gegeben. Diese Diskussionen führten im letzten Jahrhundert zu einem steten Wandel der Art des Unterrichts. Die Methode der Urgroßeltern hieß Grammatik-Übersetzungs-Methode. Der Glaube war, wer die Grammatik beherrscht, beherrscht auch die fremde Sprache. "Eins zu eins Vokabeln pauken" sollte der korrekten Übersetzung, dem vermeintlichen Endziel des Spracherwerbs, dienlich sein. Auf diese Art und Weise wird meist heute noch Latein und Altgriechisch gelehrt. Die Kritik, dass eine lebende Sprache nicht mit den Mitteln und Regeln einer toten Sprache gelehrt werden darf, führte zur Direkten Methode, welche eng mit dem Namen Berlitz verbunden ist. Dieser Methode lag die Annahme zugrunde, dass der Fremdsprachenerwerb grundsätzlich ähnlich verlaufe wie der Erwerb der Muttersprache. Die Nachahmung des Lehrers durch den Schüler stand im Mittelpunkt dieser intuitiven Vermittlung. Sie gilt als Vorläuferin der audiolingualen sowie audiovisuellen Methoden, in welchen folgerichtig ein/e Muttersprachler/in der Zielsprache sowie das Sprachlabor zum Zentrum und Schaltstelle des Unterrichts wurden. Die eigene Muttersprache der Schüler war während der Lernzeit verpönt, ein Lehrer, der nicht aus dem Land der zur erlernenden Sprache kommt, quasi undenkbar.

Die Vermittelnde Methode war mehr als nur ein Intermezzo der 50er Jahre, wurde ihre Grundidee, "die Vermischung der Methoden" doch Basis für weiterführende Unterrichtsmethoden. In der ersten Hälfte der 70er Jahre entstand in der alten Bundesrepublik durch den Wechsel zur sozial-liberalen Regierung ein regelrechtes Reformklima, welches sich auf alle Un-terrichtsbereiche auswirkte. Nicht nur, dass neue gesellschaftliche Modelle und neue pädagogische Leitvorstellungen allerorts diskutiert wurden, sondern die Welt hatte sich ohnehin in Bezug auf Fremdsprachenkenntnisse rasant weiterentwickelt: Der Zusammenschluss der europäischen Staaten in militärischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bündnissen, die wachsende Mobilität der Menschen in Beruf und Freizeit (Tourismus), die Kommunikations-Medien (Telefon, Radio, TV) forderten und förderten eine Ausweitung der Fremdsprachenkenntnisse. Aus dieser Reformbewegung heraus wurde die Kommunikative Didaktik entwickelt. Das pragmatische Ziel hieß, "lebende" Sprachen lernt man in erster Linie, um sie für Alltagssituationen zu benutzen. Das methodische Konzept hatte entschiedene neue Orientierungen: Inhalte, die den Lernenden etwas bedeuten; Aktivierung der Lernenden; Aufhebung des bis dahin traditionellen Frontalunterrichts; Lehrer ist nicht mehr "Allwissensvermittler", sondern Helfer und Kollege im Lernprozess. Eine konsequente Weiterentwicklung dieser Ideen führte schließlich zur Interkulturellen Fremdsprachenvermittlung. Natürlich führte das auch zur kompletten Veränderung der Lehrmaterialien.

Interkultureller Fremdsprachenunterricht (IF) basiert auf systematischer Einbeziehung der Lerner-Bedürfnisse, es werden authentische Dialoge von Muttersprachlern als Material verwendet. Wichtig ist das Sprechen und die eigene Lerneraktivität.

IF beruht auf der Erkenntnis: Die einseitige Orientierung auf das Zielsprachenland ist nicht immer angemessen. Das Verfahren heißt vielmehr: systematischer Kulturvergleich, konfrontative Semantik. Das heißt im Klartext, der Lerner muss seine eigene kulturelle Herkunft nicht verleugnen: Interkulturelles Lernen setzt sich für einen bewussten Kontrast der Muttersprache und muttersprachlichen Kultur mit der Fremdsprache und fremdsprachlichen Kultur ein. Man kann eine fremde Kultur (und eine fremde Sprache) nur dann wirklich verstehen, wenn diese Kultur in Relation zur eigenen gesetzt wird. Und einmal begriffen, dass Sprache mehr als nur Vokabeln und Grammatik ist - nämlich ein wesentlicher Teil der Kultur sowie sich Kultur in Sprache ausdrückt - wird das vergleichende Verfahren zur Vermittlung von Sprache und Kultur Teil der bewusst reflektierten Lernmethode.

Viel Wert wird auf die Verstehensprozesse beim Lerner gelegt, das heißt: Die Erörterung des Lernprozesses ist immer auch Bestandteil des Unterrichts. Ebenso sind die interkulturellen Lebenserfahrungen der Lerner Anknüpfungspunkt im Fremdsprachenunterricht, welcher generell die Fähigkeit zum Umgang mit Fremdem fördern soll. War früher "Kultur" im Fremdsprachenunterricht immer nur als Anhängsel des Sprach-unterrichts angesehen, ist die Polarisierung von "Ausgangs- und Zielkultur", "Eigen- und Fremdkultur" im IF ein zentrales Denkmodell.

Dieses In-Beziehung-Setzen des Eigenen und des Fremden im Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, dem es traditionellerweise um "die fernen Fremden" geht, sensibilisiert den Lerner für die Vielfalt kultureller und sprachlicher Äußerungen, zeigt aber auch Gemeinsamkeiten in den kulturellen Mustern auf. Letztlich fördert IF die Erkenntnis: Alles ist relativ ... und Missverstehen ist meist ein kulturell bedingtes Phänomen.

München

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KHAO PHANSA Fest - Ambiente für Buddha

Das Khao Phansa ist eines der ältesten buddhistischen Feste. Dabei wird alljährlich beim Monatswechsel Juni/Juli des historischen Auftrags Buddhas an die Mönche, zu Beginn der Regenzeit für drei Monate im Kloster zu verbleiben und das Dhamma, die Lehre, zu verkünden, gedacht.

Zu Beginn des zweitägigen Festes im Münchner Westpark, am Samstag, den 29. Juni 2002 um 10 Uhr, schien auch die süddeutsche Regenzeit zu beginnen. Ständige Regengüsse an diesem Morgen ließen bei den ersten gespannten Besuchern offensichtlich ein leises Bedauern aufkommen. Es sollte aber nur ein Gedanke bleiben, denn ab Mittag brach die Sonne durch den bayerischen Himmel und unterstützte kräftig die bestens vorbereitete Veranstaltung des Thailändischen Kunst- und Kulturvereins München e.V. (TKKV).

Der TKKV, gegründet 1984 als erster Thailändischer Verein Münchens, feiert alljährlich das Khao Phansa Fest. Er bot auch heuer im Rahmen dieses südost-asiatischen "Events" den Besuchern einen Einblick in seine aktuellen kulturellen Aktivitäten. Das Programm - Wiederholung am Sonntag, dem zweiten Tag - begann mit der Darbietung des traditionellen thailändischen Begrüßungstanzes: Geboten wurden filigrane Fingergebärden, mit bedachten Schritten, dazwischen ein geheimnisvolles Lächeln, alles in prachtvollen Gewändern.

Zwischen weiteren Tänzen wie z.B. dem Rham Phuu Tanz Nordostthailands oder dem Rang Söm, dem Erntedank-Tanz, wurden sanfte Klänge angestimmt und der Umgang mit traditionellen thailändischen Instrumenten wie der Khim, der Shor Duang oder dem Ching gezeigt. Am Nachmittag hingegen konnten sich die Gäste in der parkähnlichen Anlage davon überzeugen, dass in unserem gewöhnlichen Alltags-Gemüse, ob nun Karotte, Radieschen, Zwiebel oder Melone manch zauberhafte Blumen und Blüten stecken. Geschickte Hände und ein ganz einfaches Messer gaben den Besuchern Einblicke in die kulinarische Schnitzkunst Thailands. Es blieb aber nicht nur beim Augen- und Ohrenschmaus. Den ganzen Tag über wurden frisch zubereitete thailändische "Schmankerl" (bayerisch=Leckerbissen) sowie Getränke zum Selbstkostenpreis angeboten. Niemand konnte dieser kulinarischen Verführung widerstehen. Der Andrang war enorm, denn die harmonischen Klänge, die geheimnisvollen Düfte und die kräftigen Farben lockten auch zahlreiche Spaziergänger des großen Parkes von weit her an.

Vergoldet wurde die Veranstaltung natürlich durch ihren Ort: die Nepalpagode und den Thai-Salah, beides Erbstücke der Internationalen Gartenausstellung (IGA) von 1983. Es gäbe beide Gebäude heute nicht mehr, wenn sich die Münchner Bürger nach dem großen Gartenspektakel nicht über die Stadtkämmerer hinweggesetzt hätten. Thailands Beitrag an der IGA sollte damals mangels Budget für den weiteren Unterhalt dem Erdboden gleichgemacht werden. Das konnte vereitelt werden.

Nur der Belag und die Befestigung der Zugangswege erinnerte die von Samstag auf Sonntag ständig steigende Besucherzahl daran, nicht irgendwo im Norden Thailands gelandet sein.

Die Erlaubnis, diese bestens gepflegten Kulturstätten nutzen zu dürfen, ist schon ein Verdienst an sich. Frau Dara Spirgatis, Vorsitzende und Lehrerin des Vereins sowie unermüdlicher Motor der vielseitigen Aktivitäten in München und Bad Reichenhall, erhält diese von der Stadt München zweimal jährlich. Man schätzt Ihre Art des Vermittelns und Dokumentierens der thailändischen Kultur. Frau Spirgatis genießt auch den Ruf, eine der engagiertesten Lehrerinnen an der Münchner Volkshochschule zu sein.

Zu ihrer perfekt eingespielten Crew gehören neben Ehemann Joachim (siehe Foto unten) die Tänzerinnen Piriah, Tim-Jai, Linda, die Musikerinnen Chan-Jah, Getfarah, Prapaisi und nicht zuletzt ihre Söhne, die nahezu erwachsenen Zwillinge Armin und Robert.

Abschluss an beiden Tagen bildete gegen 18 Uhr jeweils eine Kerzenzeremonie um den kleinen See des Thai-Salah mit Hochwürden Mönch Lumbda. Der Abt hielt sich bis vor kurzem noch in einem New Yorker Wat auf und ist heute im Nürnberger Tempel beheimatet. Er wurde vom TKKV eigens zur Veranstaltung eingeladen.

Nach dem Ende der offiziellen Feier genossen noch viele Besucher, Thai wie Falangs, auf den benachbarten Parkhügeln bis kurz vor der Dunkelheit die heitere Stimmung und ließen den besonderen Tag ausklingen. Einer findigen und fähigen Thai war es zu verdanken, dass die ausgelassenen Thailandfreunde im wärmenden Licht des Sonnenunterganges mit Blick auf "Klein-Nordthailand" weiterhin mit Getränken versorgt wurden. Auch der Berichterstatter war einer der letzen die gingen und auch im nächsten Jahr bestimmt zum Khao Phansa Fest wiederkommen werden. Gerry Wick

Keine Gnade für Pfiffi

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Der Hundefleisch-Handel boomt

Seit der Fußball-WM in Korea und Japan ist die Debatte im Gange: Des Menschen bester Freund endet zunehmend auf dem Teller.

Es sind aber beileibe nicht immer "die anderen", die Hundefleisch essen. Auch in Thailand gehört diese "Delikatesse" in vielen Provinzen zur Normalität. Darüber - und nicht um sich über andere Kulturen und Traditionen zu mokieren - will der FARANG berichten.

Aber - "Schönen Dank auch!" für ein Gewerbe, das viele für grausam und gefühllos gegenüber den Tieren halten. Gefahr für die menschliche Gesundheit sei dabei nicht ausgeschlossen. Befürworter hingegen erklären das Essen von Hundefleisch aus der Tradition heraus. Für Ihre Meinungsbildung - lesen Sie dazu den Artikel aus der BANGKOK POST vom 25. April 2002. FARANG-Redaktion

Wenn ich in den Norden Thailands reise, passiere ich regelmäßig hölzerne Hinweisschilder mit der Aufschrift: "Hunde zu verkaufen". Diese Hinweisschilder können überall sein - auf den Highways oder ländlichen Straßen. Ich hatte immer angenommen, dass sie den Weg weisen zu Hundeschulen, die niedliche Hündchen für Hundeliebhaber wie ich es bin, verkaufen würden.

Aber während einer Unterhaltung neulich mit einem Bewohner des Nordens musste ich lernen, dass diese Farmen Hunde für den menschlichen Verzehr aufziehen. Nach den allgegenwärtigen Hinweisschildern zu urteilen, ist dieses Geschäft rege und Hundefleisch eine heiße Ware.

Eine Fahrt zu einer dieser Farmen könnte mir vielleicht helfen, diese Problematik zu verstehen und mit meinem inneren Konflikt zurecht zu kommen. Dieser besteht zwischen dem Verständnis für die Bedürfnisse der armen Leute nach Lebensunterhalt und dem Zorn über die Grausamkeit an den Tieren.

Auf einer Farm in der Nan-Provinz wurde ich begrüßt von einem kleinen und bescheidenen alten Mann Anfang 60. Meine Frage nach Einzelheiten über seine Hundefarm wurde nur beantwortet unter der Bedingung, dass er anonym bleiben wolle - das waren die gleichen Bedingungen, wie bei anderen Hundefarm-Betreibern, die ich später interviewen sollte.

Wie andere in diesem Geschäft glaubte er bisher ein ehrenhaftes Leben zu führen, aber jetzt sei er sich der Grausamkeit an den Hunden bewusst. Auch wegen des zunehmenden öffentlichen Unwillens darüber. Er bestand darauf, dass seine Arbeit sich nicht von der eines Schweinefarmers oder anderer Viehzüchter unterscheiden würde. Auch er würde Tiere für den Schlachter aufziehen und für den menschlichen Verzehr verkaufen.

Der alte Mann zeigte mir den hinteren Hof, wo in einem baufälligen, engen hölzernen Käfig Hunde verschiedener Rassen, unterschiedlichen Alters, verschiedener Größen und Farben hausten. Die meisten schienen erschöpft zu sein. Sie sind von entfernten Orten in der vergangenen Nacht in einem Pick-up hierher transportiert worden. Einige schliefen unruhig, andere stöhnten sporadisch.

Als ein Metzger sich mit einem Lasso nähert, entfernen sich die Hunde von der Käfigfront und drängeln sich in die hinterste Ecke. Viele jaulen. Manche bewegen sich in eine andere Ecke, schütteln sich.

Der alte Mann sagte, trächtige Hunde würden grundsätzlich erst dann geschlachtet, nachdem sie geworfen hätten. Und die jungen Hündchen? "Ihnen wird erlaubt zu leben. Sie wachsen außerhalb der Käfige auf, bis sie ein Jahr alt geworden sind. Dann ist ihre Zeit abgelaufen." Die fürchterlichsten Szenen spielen sich an dem Platz ab, an dem die Hunde geschlachtet werden - voll einsehbar für die anderen. Diese halten still, ohne Panik, obwohl sie sich ihres Schicksals bewusst zu sein scheinen.

In den letzten Jahren ist eine große Anzahl von Hundefleisch-Farmen in vielen Provinzen entdeckt worden, so in Phitsanulok, Uttaradit, Phrae, Payao, Nan und Chiang Rai, in denen seit einem Jahrhundert Hunde gegessen weren.

In den alten Zeiten wurden Hunde als Nahrung zu besonderen Anlässen getötet, wie z.B. zur Pithee wai phi Zeremonie, bei der den Geistern (phi) Respekt gezollt wird. Hundefleisch spielte auch eine große Rolle beim long kaek, der Zeit, in der die Dorfbewohner sich gegenseitig bei der Reisernte helfen.

Die gängige "Produktion" von Hundefleisch kann die immer größer werdende Nachfrage anscheinend nicht befriedigen. Herrenlose Tiere werden nun ein neues Ziel für Hundefarm-Betreiber. Herumstreunende Hunde zu fangen ist wesentlich billiger, als Hunde zu züchten.

"Wir können einen riesigen Profit machen bei einem geringfügigen Investment", erklärte ein Hundefleisch-Farmer in der Uttaradit Provinz, der sich streunende Hunde liefern lässt.

Gewerbliche Jäger durchstreifen die Provinzen des Nordens nach streunenden Hunden. Hundepopulationen sind teilweise sehr dicht in und um die wichtigsten Provinz-Städte, und die tägliche Jagdbeute kann mehr als hundert Hunde betragen.

"Wir finden herrenlose Promenadenmischungen an Plätzen wie örtlichen Gemeindebauten, Märkten, Straßen und Tempeln. Tiere im Alter zwischen ein und zwei Jahren, mit braun-rotem Fell werden bevorzugt. Wenn die Zahl der Hunde abnimmt, wenden wir uns anderen Orten zu," erklärt ein anderer Hunde-Jäger.

Nachdem die Hunde eingefangen sind, werden sie an die verschiedenen Farmen verteilt, die Bestellungen aufgegeben haben. Die Farmen bezahlen zwischen 50 und 60 Baht für jeden Hund.

Hunde werden grundsätzlich bei Nacht transportiert oder in den frühen Morgenstunden, wenn das Risiko entdeckt zu werden, sehr gering ist.

Das Management einer Hundefarm ist denkbar einfach. Neu angelieferte Hunde werden in kleine Käfige gesperrt. Über eine Woche lang gibt man ihnen dann Tabletten gegen Parasitenbefall. Täglich zweimal werden sie gefüttert. Bevor sie dann geschlachtet werden, vergehen etwa zwei Wochen.

Einige Farmen in Phrae schleusen ihre Hunde durch eine mehr quälende Routine. Die Tiere werden zuerst sehr viel gefüttert bis sie fett sind. Dann werden sie gezwungen, an einem Riemen zu rennen, um das Fett wieder zu reduzieren. "So erhalten wir fettarmes Hundefleisch", erklärt ein Farmer, der zwei Jahre in diesem Geschäft tätig war. In der Payao-Provinz, wo das Hunde-Geschäft ebenfalls boomt, werden die Streuner gefangen und gemästet, bevor sie geschlachtet werden und das Fleisch nach China exportiert wird.

Die "Hunde zu verkaufen"-Schilder werden typischerweise mit alten Lappen bedeckt, wenn keine Hunde zur Verfügung stehen. Wenn die Vierbeiner dann auf den Farmen eintreffen, werden die Schilder wieder von der Tarnung befreit. "Ich verkaufe zwei bis drei Hunde pro Tag. Der Preis für einen großen Hund beträgt 300, für einen kleineren 100 Baht. Ich verdiene damit etwa 2.000 Baht im Monat", bekennt ein alter Farmer in Nan.

Ein Mann mittleren Alters in der selben Provinz äußert, dass der Verzehr von Hundefleisch in seinem Dorf eine ganz persönliche Angelegenheit sei. "Ich selbst wage es nicht Hundefleisch zu essen, aber einige meine Freunde lieben es. Sie versuchten mich zu überreden es zu probieren, aber ich habe abgelehnt. Man kann Leute nicht bewegen, Dinge zu essen oder nicht zu essen - das muss ihren persönlichen Vorlieben, ihrer Wahl überlassen bleiben. Für einige Leute ist es ein ,way of life'."

Ein anderer Dorfbewohner in der Nan- Provinz behauptete, dass Hunde nur zu speziellen Anlässen wie Parties gegessen würden. "Wenn wir viele Freunde einladen wollen, dann bieten wir Hundefleisch an. Das ist billiger als anderes Fleisch", erklärt der 48jährige Dörfler.

In Thailand operiert der Hundefleisch-Handel in einer gesetzlichen Grauzone. Während das Schlachten von Hunden nicht verboten ist - Fakt: Betreiber benötigen keine Schlachtlizenz, weil Hunde nicht unter den "Control on Animal Slaughtering and Meat Distribution Act", also das "Gesetz zur Kontrolle von Tierschlachtung und Fleisch-Vertrieb" fallen - könnten sie höchstens für Tierquälerei belangt werden. In der Praxis ist das allerdings schwierig durchzusetzen.

In den letzten Jahren begannen Zusammenkünfte und Gespräche zwischen verschiedenen Regierungsbehörden, dem National Police Office und der Thai Society for the Prevention of Cruelty to Animals (Thailändische Gesellschaft gegen Tierquälerei), um eine Lösung zu finden, die grausamen Praktiken gegenüber Hunden und Katzen zu beenden.

Es wurde vorgeschlagen, dass die Tiere betreffende Gesetze, wie der "Animal Disease Control Act Amendment 1977" (Ergänzungs-Gesetz zur Kontrolle der Tier-Gesundheit) und der "Criminal Code" (Strafgesetzbuch), ernsthafter beachtet werden sollten, um das Leiden der Farm-Hunde zu lindern.

Eine offizielle Kampagne ist z.Z. im Gange, um den Hundefleisch-Verzehr in der Sakon Nakhon-Provinz zu reduzieren, in der der Hundefleisch-Handel am stärksten blüht.

Laut Ruksit Wadhayotha, Chief Sakon Nakhon Public Relations Officer, wurden mehrere Versuche unternommen, den Verzehr von anderen Fleischarten wie Rindfleisch und auch Fisch populärer zu machen. Sakon Nakhon ist wohlbekannt für seine reichen, qualitativ hochwertigen Fischgründe im Nong Han Reservoir und Qualitäts-Rindfleisch aus Baan Phon Yang Kam Agricultur Cooperatives.

Auf örtlichen Handelsmessen haben die Behörden regelmäßig die Bevölkerung gedrängt zu diesen Proteinquellen zu wechseln. Eine steigende Zahl von einfachen Leuten in der Region macht sich mittlerweile auch Sorgen um das Schicksal der Tiere.

Auf der Hundefarm in Nan, die ich Ende März besuchte, verabschiedete ich mich schließlich von dem alten Mann. Allein meine Sympathie mit den unseligen Hunden konnte auch nichts ausrichten. Der alte Mann sagte nichts, ging nur - sich entschuldigend -wieder an seine Arbeit auf der Farm. Meine Leidenschaft für des Menschen vierbeinigen besten Freund war kaum ausreichend ihn von seinem Job abzuhalten. Nach allem nun - für ihn bleibt es ehrliche Arbeit. Chompoo Trakullertsathien

Suriyothai

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Die erste Heldin der Thai

Wie heißt es so treffend im Sprichwort: "Hinter jedem großen, bedeutenden Mann steht eine große, bedeutende Frau!"

Diese Aussage wird durch die folgende Geschichte bekräftigt, welche sich im Siam des 16. Jahrhunderts, während der Ayutthaya-Ära (1350-1767), ereignete.

Erstmalig in der Geschichte Siams erscheint eine Frau auf der Bühne des Weltgeschehens und wird in den überlieferten Chroniken des Königreiches erwähnt. Das ungewöhnliche an ihr und für die damalige Epoche ist, dass sie mit großem Heldenmut auf dem Schlachtfeld, aufopferungsvoll ins Kriegsgeschehen gegen die Burmesen eingriff.

 Königin Somdet Phra Sri Suriyothai von Ayutthaya

Ihr Name: Königin Somdet Phra Sri Suriyothai von Ayutthaya, kurz nur Suriyothai genannt. Schon in frühen Jugendjahren entwickelt Suriyothai romantische Gefühle zu ihrem entfernten Cousin Khun Pirenthorathep (später Vater des berühmten Königs Naresuan dem Großen). Beide sind Mitglieder der Phra Ruang-Dynastie, welche einst über das Sukhothai-Reich herrschte, und wuchsen zusammen auf. Es kommt jedoch nicht zur Hochzeit, da Suriyothai bereits dem Prinzen Phra Tienracha versprochen worden war, einem Mitglied der Suphannabumi-Dynastie. Im Alter von 15 Jahren, im Jahre 1528, heiratet Suriyothai den Prinzen Phra Tienracha. Ein politischer Schachzug, um die beiden Königshäuser zu einen und das Königreich zu stärken.

Im Jahre 1548 wird Phra Tienracha als 17. König, von insgesamt 33 Königen, des Ayutthaya-Reiches gekrönt und erhält den Titel König Somdet Phra Maha Chakraphat.

Noch im selben Jahr, nur 7 Monate nach der Krönungszeremonie, kommt es zum Krieg gegen Burma. Unter der Führung des burmesischen Königs Phra Chao Tabengchaweti marschiert die burmesische Armee über den Drei-Pagoden-Pass bei Kanchanaburi in Siam ein und belagert Ayutthaya.

Auf dem Makham Yong Feld, kommt es schließlich zur alles entscheidenden Schlacht der Armeen. Königin Suriyothai, gekleidet wie ein Mann und in voller Kriegsrüstung, begleitete ihren Ehemann, auf ihrem eigenen Kriegselefanten mit dem Namen Plai Songtawan, in den Kampf. Zur damaligen Zeit war es üblich, dass die Könige und ihre Befehlshaber auf Elefanten reitend in den Krieg zogen. Dabei kam es meist zum Zweikampf der gegnerischen Könige, welcher mit Lanzen geführt wurde. Ein Krieg konnte schon dann entschieden sein, wenn einer der beiden im Zweikampf unterlag.

GEMÄLDE VON PRINZ NARISARA NUVADTHIVONGS MIT KÖNIGIN IN DER SCHLACHT MIT DEM

Während der gewaltigen Schlacht kam es zum Kampf zwischen König Somdet Phra Maha Chakraphat und Phra Chao Prae, einer der führenden burmesischen Befehlshaber, in dessen Folge der siamesische König in große Bedrängnis geriet. Sein Kriegselefant verlor die Balance und flüchtete, wurde jedoch sofort von Phra Chao Prae und seinem Elefanten verfolgt. Suriyothai, welche die gefährliche Situation erkannte und ihren Gatten in Todesgefahr sah, ritt mit ihrem Elefanten zwischen die beiden Kontrahenten und blockierte Phra Chao Prae. Bei dem nun folgenden Lanzen-Duell trifft sie ein Hieb des Burmesen und zerteilt sie von der Schulter bis zur Hüfte. Königin Suriyothai stürzt vom Elefanten und ist sofort tot.

Durch ihren tragischen Tod im Alter von nur 35 Jahren, der gleichzeitig ihrem Ehemann und König das Leben rettete, war die erste Heldin in der Thai-Geschichte geboren. Für ihre Stärke, Liebe, Selbstlosigkeit, Aufopferung, Loyalität und ihren Mut, wird Königin Suriyothai von den Thai hochverehrt und bleibt bis heute unvergessen.

Nach dem Kriegsende arrangierte König Somdet Phra Maha Chakraphat ein Begräbnis für seine Ehefrau und verfügte, dass die Kremationsstelle ein Tempel mit dem Namen Wat Suan Luang Sobsawan wurde. Auf diesem Tempelgelände wurden die sterblichen Überreste (Asche) der Königin in einer Stupa beigesetzt. Erst unter der Regentschaft Königs Rama V begann eine Suche nach den historischen Orten, wie sie in den Chroniken erwähnt sind, und man fand letztendlich den Tempel mit der Stupa in Ayutthaya, am Ufer des Flusses Mae Nam Chao Phraya. Die Stupa wurde von König Rama VI umbenannt und erhielt ihren heutigen Namen: Chedi Phra Sri Suriyothai.

Die Stupa mit dem Namen Chedi Phra Sri Suriyothai

Des weiteren befindet sich auf dem Makham Yong Feld das sogenannte Suriyothai-Monument, welches in einer großen, herrlich gepflegten Parkanlage steht. Es zeigt die Königin in voller Kriegsrüstung, auf ihrem prächtig geschmückten Kriegselefanten reitend und von Soldaten der Leibwache flankiert. Das Monument muss noch recht neu sein, da ich es bis dato noch in keinem Reiseführer gefunden habe.

Der Stoff um die heldenhafte Königin wurde erst kürzlich vom Regisseur Prinz Chatrichalerm Yukol, einem Neffen des amtierenden Königs Bhumipol Adulyadej (Rama IX), verfilmt und kam pünktlich zum Geburtstag der Königin Sirikit, am 12. August 2001, in die thailändischen Kinos. Mit einem Budget von 400 Millionen Baht (ca. 10,5 Mio. Euro) ist er der bislang teuerste thailändische Film, der je gedreht wurde. Weitere 200 Millionen Baht (ca. 5,2 Mio. Euro) wurden für die Promotion des Streifens ausgegeben.

Die Arbeiten an dem Film-Epos dauerten sieben Jahre, wovon schon allein drei Jahre nur für die Dreharbeiten benötigt wurden, so dass die Premiere des Filmes diverse Male verschoben werden musste.

Filmposter von The Legend of Suriyothai

Im Februar 2002 reiste der bekannte amerikanische Regisseur Francis Ford Coppola ("Der Pate", "Apocalypse Now") nach Bangkok, um den Film für die Filmfestspiele 2002 in Cannes, zu überarbeiten (siehe auch FARANG-Ausgabe 4/2002). Mit etwas Glück kann der Film vielleicht auch beim Academy Award 2003 in Los Angeles (Oscar-Verleihung), als bester ausländischer Film, an den Start gehen.

"Suriyothai"
ist einer der schönsten thailändischen Filme, die ich je gesehen habe. Ein filmisches Meisterwerk mit allen Zutaten, die ein Drama so braucht: Liebe, Hass, Freundschaft, Loyalität, Intrigen, Verrat, Mord etc. Auch für Thai-Unkundige recht lohnend, da er in opulenten Bildern das Leben am königlichen Hof zur damaligen Zeit zeigt. Aber auch das Leben des gewöhnlichen Volkes, sowie Traditionen, Bräuche und Zeremonien, in einer Zeit von Krieg und Frieden, werden anschaulich dargestellt und machen den Film zu einem Zeitzeugnis der Ayutthaya-Ära. Ein Leckerbissen für all diejenigen, die an Kultur und Geschichte Thailands interessiert sind. Der Film kann als DVD oder VCD (Video CD) über www.ethaicd.com oder auch über www.zestgame.com bestellt werden; wahlweise auch mit englischen Untertiteln. Carsten Naß

Das Suriyothai-Monument auf dem Makham Yong Feld in Ayutthaya

Reise-Bericht

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EASY RIDER IM ISAN

Wolfgang Payer: Mit dem Motorrad durch das Land des Lächelns, Teil 2

5. Tag

Roi Et - Surin (weiter)

Ab und zu muss ich anhalten, weil die auf den noch trockenen Reisfeldern grasenden Kühe und Wasserbüffel beschlossen haben die Strassenseite zu wechseln. Die 150 Kilometer bis Surin sind bislang die Schönsten der Tour. Kurz vor dem Ziel wird noch einmal ein Verpflegungsstop eingelegt. An einem Suppenstand treffe ich zwei Farangs, die auch sichtlich erstaunt sind, hier einen alleinreisenden Ausländer anzutreffen. Sie bitten mich an ihren Tisch und freuen sich über die willkommene Abwechslung. Michael, der Ami, und Lui, der Holländer, haben ihrem Heimatland den Rücken gekehrt und sich hier seit einigen Jahren mit ihren thailändischen Frauen niedergelassen. Ich bleibe eine Weile sitzen. Bevor ich mich wieder auf den Weg mache, geben die beiden mir noch Tips bezüglich der Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt. Kurze Zeit später komme ich dann in Surin - der Elefantenstadt - an.

Surin ist bekannt und berühmt für seine jährlich stattfindenden Elefantenrennen. Ein einzigartiges Spektakel und Showprogramm, was nicht nur ausländische Touristen sondern auch viele Thai aus allen Provinzen während dieser Tage hierher zieht.

Das empfohlene Hotel ist schnell gefunden, entspricht aber - nach einer kurzen Zimmerbesichtigung - nicht meinen Vorstellungen. Für eine schmuddelige und muffige Absteige, wo man Angst haben muss, sich die Krätze oder Läuse zuzuziehen, halte ich 450 Baht für eine absolute Frechheit. Also schwinge ich mich wieder auf meinen "Hobel" und fahre auf Erkundungstour durch die Stadt. Ich finde das luxuriös aussehende Thong Tharin Hotel. 810 Baht inkl. Frühstück halte ich für angemessen. Aber der erste Eindruck hat getäuscht. Ein Riesenbunker mit protzig marmorierter Eingangshalle, doch die Zimmer haben bestimmt die letzten zehn Jahre keine Renovierung mehr erfahren. Ich hätte meiner Gewohnheit treu bleiben und vorher das Zimmer besichtigen sollen, habe mich aber von der nobel wirkenden Fassade blenden lassen. Erst später - bei einer kleinen Stadterkundung - finde ich das Petchkasem Hotel im Stadtzentrum. Unwesentlich teurer aber um Klassen besser. Was soll's! Werde mir die Adresse eben für meinen nächsten Besuch hier vormerken.

Surin ist zwar nun wirklich nicht mit Roi Et zu vergleichen hat aber trotzdem sein eigenes Flair und seine Reize. Besonders auffällig sind die noch zahlreich vorhandenen Fahrrad-Rikschas, die man sonst kaum noch irgendwo in Thailand antrifft. Das laute und stinkende aber schnellere Tuk-Tuk hat dieses angenehme, ruhige und umweltbewusste Verkehrsmittel nahezu überall verdrängt. Also wird schnell das Motorrad abgestellt und per Fahrrad-Rikscha eine Stadtrundfahrt gemacht. Beeindruckend zu sehen, wie der braungebrannte, von der Sonne gegerbte, drahtige Fahrer mit seinen stählernen Waden meine zwei Zentner durch die Stadt chauffiert. Ich merke mir die interessantesten Sehenswürdigkeiten um später hierher mit meinem Motorrad zurückzukehren. Ein Night-Bazar lädt zum bummeln, kaufen, essen und plaudern ein.

An der Sprache der Einheimischen ist deutlich zu erkennen, dass ich mich hier nicht mehr im tiefen Isan befinde. Während ich in Khon Kaen und Roi Et einige Schwierigkeiten hatte das Lao-Thai zu verstehen, fällt angenehm auf, dass man hier wieder verstärkt Hoch-Thai spricht. Allerdings, aufgrund der Grenznähe zu Kambodscha (40 km), mit einem Gemisch aus Thai, Lao und Khamen (kambodschanisch). Doch, wie gesagt, nicht so extrem wie in den anderen erwähnten Provinzen. Meine Brieftasche quillt fast über. Nicht etwa, weil ich zuviel Geld eingesteckt hätte, sondern weil ich immer mehr Zettel mit Adressen oder Visitenkarten von Leuten erhalte, mit denen ich spreche.

Inzwischen weiß ich, dass es eine gute Investition war, vor 15 Jahren die thailändische Sprache zu erlernen. Die Zurückhaltung der Bevölkerung ist anfänglich sehr groß, aber nach einigen Worten von mir in ihrer Landessprache verlieren sie ihre Hemmungen mir gegenüber. Ich lerne einen Bediensteten des Könighauses kennen, der mir sogleich ganz stolz seine Visitenkarte überreicht, auf der er in seiner weißen und mit Orden bepflasterten Uniform erkennbar ist. Er scheint sehr wohlhabend zu sein, denn er kennt Europa von seinen Reisen besser als ich. Bereitwillig gibt er Auskunft darüber, dass sein Monatseinkommen 40.000 Baht beträgt. Ich kann mir aber nicht verkneifen zu erwähnen, dass er sicherlich noch diverse Nebeneinnahmen haben muss (wie so ziemlich jeder Angestellte in öffentlichen Ämtern), um sich all die teuren Reisen mit seiner Familie leisten zu können. Aus seinem Grinsen schlussfolgere ich, dass ich mit meiner Vermutung den Nagel voll auf den Kopf getroffen habe.

Bei einem nächtlichen Discobesuch frage ich mich, was all die vielen Leute denn wohl arbeiten mögen, wenn sie wochentags bis spät in die Nacht in einer Disco abfeiern und kräftig Alkohol eintanken können. Also, was tut man nun als dummer Farang wenn man auf eine Frage eine Antwort möchte? Na klar, man recherchiert eben ein wenig! Und das tue ich, indem ich mich an einem kleinen Stehtisch neben drei Thai-Frauen plaziere. Die Kontaktaufnahme lässt nicht lange auf sich warten. "Hello you! Where you come from? You want drink Whisky with us?" Gott sei Dank habe ich schon mein Bier bestellt und so kann ich das überaus freundliche Angebot der drei Hübschen, gemeinsam die bereits von ihnen bestellte Whiskyflasche zu leeren, dankend ablehnen.

Nur zu gut weiß ich aus Erfahrung, dass man von Frauen gerne zum Trinken eingeladen wird und dann zum Schluss erwartet wird, dass man die gesamte Tischrechnung übernimmt. Dies gilt übrigens auch für Thai-Männer. Ist also keine reine Farang-Abzocke! Nun will ich aber meine Neugier stillen und frage die drei Damen nach ihren Berufen. Püng - mit 32 Jahren die Älteste des Trios - gibt sich als Chefsekretärin einer Versicherungsagentur mit einem Monatseinkommen von 12.000 Baht aus, während die beiden Jüngeren (Anfang 20) mir versichern, als Autoverkäuferinnen tätig zu sein. Natürlich - so sagen sie - würde es sich heute bei dem nächtlichen Disco-Besuch nur um eine Ausnahme handeln, da man ja immer früh aufstehen müsse. Aha! Nun weiß ich es also! Mein Wissensdrang ist damit fürs erste gestillt. Als ich dann einige Bierchen später beim Kellner meine Rechnung ordere, werde ich von dem Trio - mit aufgesetztem Dackelblick - doch kaltschnäutzig gefragt, ob ich nicht gewillt sei, ihre Rechnung gleich mit zu übernehmen. Na also, ich ahnte es doch! Da ich aber nunmal nicht mitgetrunken habe, kann ich dankend ablehnen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. So müssen die drei Nachtschwärmerinnen die 2.000 Baht für ihre Zeche eben selbst berappen. Doch sie geben nicht auf. Beim Verlassen der Disco kommen sie nachgelaufen und bitten mich, mein Hotelzimmer besichtigen zu dürfen, um dort noch etwas zu plaudern. Ach so, sie wollen also nur plaudern, aber nachts um 2 Uhr habe ich dazu keine Lust mehr. Nun greife ich ausnahmsweise mal in die Trickkiste und sage ihnen, dass meine Frau schon schlafen würde und für eine nächtliche Plauderei bestimmt kein Verständnis hätte. Rumms! Das hat gesessen!

Unzufrieden ziehen sie von davon, und ich kann nun auch endlich meine Nachtruhe antreten. Puuhhh! Das ging gerade nochmal gut! Was immer die drei hübschen Verkäuferinnen mir in dieser Nacht verkaufen wollten, ich werde es wohl nie erfahren. Autos und Versicherungen waren es aber bestimmt nicht!

6. Tag

Surin - Aranyaphratet

Am späten Vormittag setze ich meine Fahrt fort. Mein Kilometerzähler verrät mir, dass ich bereits mehr als 1.000 Kilometer zurückgelegt habe. Da ich nicht weiß, was mir auf den vor mir liegenden 260 Kilometern alles begegnen wird, lege ich heute wieder einen Gang zu. Auf der Landstraße 214 fahre ich nach Prasat, dann auf der B 24 weiter über Prakhon Chai nach Nang Rong. Das Wetter ist - im Gegensatz zu Bangkok, wie ich nach einem Telefonat mit meiner Frau erfahre - hier absolut Spitze! In Nang Rong biege ich auf die kleine Landstrasse 348 ab. An den vielen Schmetterlingen, die hier herumfliegen, erkenne ich, dass ich mich wieder in der Nähe eines Nationalparks befinde. Mein Weg führt mich vorbei am Thap Lan und Pang Sida-Nationalpark.

Wieder geht es serpentinenartig über Berge und durch Täler. Als ich das kleine Städtchen Tha Phraya erreiche, befinde ich mich unmittelbar an der Grenze zu Kambodscha. Bedingt durch die Grenznähe passiere ich unzählige Polizeisperren, die Schmugglern auf der Spur sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich so harmlos wirke, ich werde jedesmal ohne jegliche Kontrolle durchgewunken. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass wohl die wenigsten Polizisten der englischen Sprache mächtig sind. So ist es einfacher, mich ungehindert ziehen zu lassen. Doch plötzlich werde ich doch noch zu einem unplanmäßigen Stop gezwungen. Vor mir ist die Straße gesperrt, weil eine Dorfgemeinschaft ein Fest zelebriert und eine Umzugskarawane die Fahrbahn kreuzt. In festlich geschmückten Thai-Gewändern tanzen die Frauen und Mädchen des Dorfes vor und hinter den mit Blumen und Girlanden verzierten Lkw's, auf denen die Männer sitzen und sich mit Bier und Schnaps bei Laune halten. Die ohrenbetäubende Musikanlage befindet sich auch auf den Lkw's (Erinnerungen an die Love-Parade werden wach). Es wird aber nicht Techno sondern thailändische traditionelle Musik gespielt. Schnell noch einige Erinnerungsfotos geknipst, und nach einer Zigarettenlänge wird die Straße wieder für den normalen Verkehr freigegeben. Nach gut dreieinhalb Stunden ist mein Ziel erreicht. Resolut wird das Aran Mermaid-Hotel angesteuert, in dem ich schon vor fünf Monaten bei meiner letzten Motorradtour (durch den Kao-Yai Nationalpark) abgestiegen bin. Ein absolutes Spitzenhotel für 900 Baht inkl. Welcome-Drinks und Frühstück.

Die Grenzstadt Aranyaprathet ist vor allem dadurch bekannt, dass Touristen und besonders viele Thai hierher kommen, um auf der kambodschanischen Seite eines der vielen Spielcasinos zu besuchen. Dort kann man der Spielleidenschaft - die besonders bei Thai extrem ausgeprägt ist - offiziell nachgehen. Etwas Besonderes ist auch der überdimensional große Markt direkt am Grenzübergang, wie es ihn - mit Ausnahme des Wochenendmarktes Chatuchak in Bangkok - auf dem Land kein zweites Mal gibt. Thai und Kambodschaner bieten hier alle möglichen Neu- und Gebrauchtwaren (die vorwiegend aus Kambodscha stammen) an. Ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen!

7. Tag

Aranyaphratet - Pattaya

Am frühen Morgen wird der Rucksack gepackt, um den Rest der Tour nach Pattaya anzutreten. Bei einem Tankstop treffe ich auf eine Gruppe von drei Farangs, die sich ebenfalls auf einer Motorradtour befinden. Auch sie wollen heute nach Pattaya zurückfahren, haben aber beschlossen, den Weg über die gut ausgebauten Hauptverkehrsstraßen zu nehmen. Ich meinerseits, verlasse 20 Kilometer hinter Aranyaphratet die B 33 und biege auf die kleine Landstraße 3395 ab. Da ich diesen Teil der Strecke bereits vor fünf Monaten gefahren bin, weiß ich, was mich erwartet. Der Weg führt mich entlang der kambodschanischen Grenze, vorbei an Mango-, Ananas- und Zitronenplantagen sowie Zuckerrohrfeldern Die Strecke ist - was die Vegetation betrifft - sicherlich die Schönste, die ich auf dieser Tour bisher gefahren bin. Aber alles Gute hat auch meist einen Haken. Die Straße - wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann - befand sich bereits vor 5 Monaten im Bau und ist nach wie vor eine Sand- und Schotterpiste. Da keine baulichen Aktivitäten erkennbar sind, ist davon auszugehen, dass sich dieses auch in absehbarer Zeit nicht ändern wird. Die Fahrt auf dem sandigen und kiesigen Untergrund gleicht einem Tanz auf Eiern. Ungeübten Motorradfahrern ist von dieser Strecke unbedingt abzuraten. Die Fahrt lässt sich aufgrund der vielen Steine und Schlaglöcher nur im Schneckentempo bewältigen. Macht aber nichts, denn so bleibt wenigstens Zeit, das beeindruckende Panorama zu genießen. Die kleinen Berge, Steilwände und Felsen gleichen denen, die man vorwiegend im Süden des Landes sieht. Doch der zermürbende Schotterweg zieht sich endlos hin. Mein Motorrad, welches mich auf der gesamten Tour bisher noch nicht im Stich gelassen hat, scheint die Strecke nicht zu mögen. Der Motor gibt schon über längere Zeit Stottergeräusche von sich. Mein Gedanke: Nur bloß nicht in dieser gottverlassenen Einöde liegenbleiben. Ich spüre förmlich, wie mein Motorrad zu mir spricht und sagt: "Verlasse endlich diese marode Piste oder ich verlasse Dich"! Nun denn, ich muss wohl nach 30 Kilometern die Holperstrecke mit dem schönen Panorama gegen die weniger schöne, aber doch gut ausgebaute Bundesstraße 317 eintauschen. Über eine Ausfallstraße komme ich schnell wieder in zivilisierte Gegenden. Meine Maschine scheint sich bei mir dadurch zu bedanken, dass sie wieder wie ein Kätzchen schnurrt. Der "Feuerstuhl" scheint so etwas wie einen sechsten Sinn zu haben (vorausgesetzt er hat auch die ersten fünf). Denn kaum bin ich auf der asphaltierten Bundesstraße, ergießt sich auch schon ein Wolkenbruch über mich. Nicht auszudenken was geschehen wäre, würde ich mich noch auf der roten Sandpiste befinden. Es käme einer Schlammschlacht gleich, und der aufgeweichte Boden wäre bestimmt nur mit einer Moto-Cross-Maschine und Spikes zu bewältigen.

Die Rückfahrt nach Pattaya scheint sich schier unendlich hinzuziehen. Wie am ersten Tag der Tour muss ich aufgrund des starken Regens nur allzu oft längere Pausen einlegen. Ich befürchte, dass ich einen Teil der Strecke im Dunkeln zurücklegen muss. Doch ich habe Glück und erreiche genau bei Einbruch der Dunkelheit mein Ziel. Für die fast 400 Kilometer habe ich nunmehr acht Stunden benötigt. Das ist aber noch eine akzeptable Zeit, obwohl schlechtes Wetter herrschte.

Meine Tour ist nun nach sieben Tagen und rund 1.700 Kilometern offiziell beendet. Ich bin wohlbehalten zurückgekehrt, hatte keinerlei Probleme mit Mensch oder Maschine und habe viele unbeschreibliche Eindrücke erlebt, die sich hier an dieser Stelle kaum in Worten ausdrücken lassen. Man muss es einfach selbst erlebt haben, um alles nachvollziehen zu können.

Fazit: Wer es bequem und gut temperiert liebt, der sollte sich eine solche Tour auf dem Motorbike nicht antun. Eine gehörige Portion Abenteuerlust und Mut gehören in jedem Fall dazu. Ebenso die Bereitschaft, den Komfort eines gut gepolsterten und klimatisierten Pkw's gegen Naturverbundenheit und das Gefühl von Freiheit - welches man nur auf einem Zweirad erfahren kann - einzutauschen. Vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet, muss man wohl auch etwas mehr veranschlagen, als wenn man die sieben Tage in Pattaya am Strand verbracht hätte. Aber dafür kann man anschließend auf Erlebnisse zurückblicken, die sicher nur wenige Personen vorher schon gemacht haben und von denen man noch lange zehren kann. Um Land und Leute kennen zu lernen, ist eine Motorradtour die optimale Möglichkeit, da man direkten Kontakt zu Natur und Umwelt hat und auch Wege befahren kann, die man nie mit einem normalen Pkw - bestenfalls mit einem Geländewagen - befahren könnte.

Ich jedenfalls, habe jede Sekunde - auch die weniger angenehmen Regenfahrten - genossen und freue mich schon heute auf das Ende der Regensaison. Und damit auf meine nächste Motorrad-Tour, die mich in den Nordwesten Thailands führen wird.

Die o.g. laotischen Wörter (Siehe Kasten, links!) zu beherrschen führt zwar nicht unbedingt dazu, laotisch sprechen oder verstehen zu können, aber zumindest wird man sich den Respekt und die Anerkennung der Einheimischen im Isan verdienen, wenn man beim Essen z.B. auf die Frage: "Sähp bor?" wie aus der Pistole geschossen antwortet: "Sähp ilih!"

Da mit einer Antwort (noch dazu in loatisch) fast niemand rechnet, ist einem ein riesen Gelächter und die Sympathie der Anwesenden aber in jedem Fall sicher! Viel Spaß beim ausprobieren!

© Wolfgang Payer

- Ende -

Tips für Nachahmer

Beste Reisezeit:
Anfang Dezember bis Mitte April. Nicht zu heiß, vor allen Dingen kein Regen!

Motorradmiete:
Ab 300 bis 500 Baht pro Tag, je nach Modell, Zustand, Mietdauer und Verhandlungsgeschick. Wichtig ist, das Motorrad einige Tage vorher anzumieten, um den technischen Zustand zu erkunden und Mängel noch rechtzeitig beheben zu können. Es ist zu empfehlen, vor Abreise auf eigene Kosten einen Ölwechsel vornehmen zu lassen. Kostet kaum etwas, ist aber ratsam, da wohl nicht anzunehmen ist, dass der Motorradvermieter regelmäßige Inspektionen durchführt. Man muss auch wissen, dass so gut wie nirgendwo eine Teil- oder Vollkaskoversicherung für das Motorrad abgeschlossen werden kann. Bei Schäden oder Verlust haftet der Mieter selbst.

Der Vermieter wird auch deshalb versuchen eine möglichst hohe Kautionshinterlegung zu erwirken. Auch hier ist also Verhandlungsgeschick gefragt, da selbst bei geringsten Schäden kaum mit einer Rückzahlung zu rechnen ist. Bei Vertragsabschluss niemals den Reisepass hinterlegen! Fotokopie reicht völlig.

Kleidung:
Trotz der Hitze sollte auf eine feste lange Hose und eine Lederjacke nicht verzichtet werden. Handschuhe und Sonnencreme beugen dem Sonnenbrand vor.

Ein Helm ist in Thailand nicht nur Pflicht und sollte auch zum Schutz vor leichtem Regen, Insekten oder Steinschlag möglichst mit Visier sein. Regenkleidung kann man zwar einstecken, jedoch ist vor Regenfahrten dringend abzuraten.

Tankstellen und Werkstätten:
Das Tankstellennetz ist in Thailand hervorragend ausgebaut. Alle paar Kilometer findet sich eine Möglichkeit um Sprit nachzufüllen. Der Benzin-Preis liegt aktuell zwischen 14 und 16 Baht je Liter (0,40 bis 0,42 Euro). An oder in unmittelbare Nähe von Tankstellen entlang der Straße befinden sich fast immer Kfz- oder Mopedwerkstätten, die kleine Reparaturen ausführen können. Für große Motorräder gibt es jedoch keine Ersatzteile, was aber meist nicht so schlimm ist, da geschickte Mechaniker Improvisiationskünstler sind und für ein paar Baht immer irgend etwas zurecht schrauben können, um die Maschine zumindest wieder fahrfähig zu machen. (Ich selbst habe schon nach einem Unfall vor einigen Jahren, einen größeren Schaden an meinem Motorrad für einige hundert Baht wieder so zurechtbiegen und zusammenschustern lassen, dass ich damit zumindest wieder nach Pattaya zurückfahren konnte.) In den größeren Städten ist die Chance erheblich größer, eine richtige Motorradwerkstatt zu finden.

Sicherheit:
-
Das Motorrad sollte man zwischendurch in einer Werkstatt mal checken und abschmieren lassen.
-
Möglichst in einer Gruppe fahren. Kriminelle Gestalten könnten Alleinreisende als leichtes Opfer ansehen.
- Mit Fremden niemals über die geplante Reiseroute sprechen, um mögliche Überfälle auszuschließen.
- Fremden gegenüber immer ein gesundes Misstrauen bewahren.
- Nie zuviel Bargeld mitführen. An den ATM-Geldautomaten kann man mit der EC-Karte inzwischen überall im Land Geld abheben (Auf das Maestro-Zeichen achten!). Die Gebühr pro Abhebung beträgt 3,83 Euro bei 10.000 Baht. Der maximale Auszahlungsbetrag liegt je nach Bank bei 10.000 bzw. 20.000 Baht pro Tag.

Von Vorteil:
Unbezahlbar sind natürlich thailändische Sprachkenntnisse. Je besser diese sind, umso größer ist der Spaßfaktor. In den ländlichen Provinzen kommt man - ausgenommen in großen Hotels - mit Englisch nicht sehr weit. Außerdem wichtig ist eine gute Straßenkarte neueren Datums (in jeder Buchhandlung) und etwas Bordwerkzeug für Kleinreparaturen.

Straßenbeschilderung:
Auf fast allen Wegen und Straßen gibt es hervorragende Beschriftungen in Thai und Englisch.

Gesetzliche Vorschriften:
- Gültigen internationalen Führerschein oder Thai-Führerschein;
- Pass bzw. Passkopie mitführen, auch die Seite mit dem Einreisestempel;
- Helmpflicht (Wird in den ländlichen Provinzen nicht so streng gehandhabt.);
- Zulässige Höchstgeschwindigkeit maximal 90 km/h;
- In einigen Provinzen sind gut ausgebaute Seitenstreifen für Motorräder vorgesehen (Auf Beschilderung achten).

Bei Unfällen:
Es ist davon auszugehen, dass bei Unfällen nicht wirklich von der Polizei versucht wird, die Schuldfrage zu klären, sondern automatisch fast immer dem Farang (wg. der besseren Zahlungsfähigkeit) die Schuld zugeschrieben wird. Bei Personenschäden an Dritten muss man damit rechnen, die Nacht im Gefängnis zu verbringen - solange, bis man entweder von einem Richter verurteilt oder auch (was aber eher unwahrscheinlich ist) freigesprochen wird, oder man einen finanziellen Deal mit der Polizei und dem Geschädigten aushandeln kann. Im Zweifelsfall lieber die Deutsche Botschaft in Bangkok einschalten.

In jedem Fall wird ein Unfall aber ein riesengroßes Loch in die Urlaubskasse reißen, denn auch der Motorradvermieter wird hinterher versuchen, einem das Fell über die Ohren zu ziehen. Dann ist höchstes Verhandlungsgeschick gefragt! Er wird dreist für sein Gebraucht-Motorrad den Neupreis für die beschädigten Teile berechnen, aber dann bei der Reparatur alte Gebrauchtteile verwenden. Schäden deshalb lieber selbst in Eigenregie in irgendeiner Werkstatt reparieren lassen (wird nämlich deutlich billiger), damit der Vermieter erst gar keinen Grund hat irgendwelche Mängel zu beanstanden ...

Warnung:
Viele Touristen mieten sich in Thailand Motorräder, obwohl sie nicht den dafür vorgesehenen Führerschein besitzen. Bei der Anmietung wird in den seltensten Fällen vom Vermieter nach einer Fahrerlaubnis gefragt, da ihn das weniger interessiert, als vielmehr sein Motorrad zu vermieten. Bei normalen Verkehrskontrollen kann man zwar mit etwas Bakschisch den Polizisten überreden, beide Augen zuzukneifen. Doch bei einem Unfall (wenn die Deutsche Botschaft mit eingeschaltet werden muss) wird dies meist zur Folge haben, dass dem Fahrer in Deutschland sein Pkw-Führerschein entzogen wird. Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis in Thailand wird auch in Deutschland nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Südostasien-News

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Honda ruft Autos zurück
Der japanische Autohersteller Honda ruft weltweit 2,5 Millionen Autos zurück, Hondas, die in Thailand hergestellt bzw. importiert wurden. Grund für die Aktion ist ein Defekt in der Zündung. In Thailand sollen von der Rückruf-Aktion rund 14.000 Autofahrer betroffen sein. Nach Angaben von Honda Automobile Thailand handelt es sich um im Land hergestellte City, Civic und das CRV-Modell der Baujahre 1997 und 1999 sowie um die Import-Modelle Prelude und Odyssey der Baujahre 1997 bis 1999. Ein Honda-Sprecher sagte, die elektrischen Kontakte im Zündmechanismus der betroffenen Fahrzeuge seien zu empfindlich. Im schlimmsten Fall könnte der Motor stocken oder gar stehenbleiben.

Abriss
Planierraupen und 50 Arbeiter haben am Strandabschnitt Samae auf der Insel Larn illegal errichtete Geschäfte und Restaurants dem Erdboden gleichgemacht. Die Stadt will diesen Inselbereich mit 60 Millonen Baht für den Tourismus erschließen. Geplant sind ein 50 Rai grosser Park, Unterkünfte und Straßen, die die einzelnen Strände miteinander verbinden sollen

Strompreis bleibt stabil
In den nächsten vier Monaten bleiben die Strompreise in Thailand stabil. Obwohl die Energieversorger für Öl und Gas höhere Preise zahlen, hat das National Energy Policy Office (Nepo) eine Anhebung der Stromtarife abgelehnt. Das würde negative Auswirkungen auf die gerade wieder erstarkte Wirtschaft haben. Die Nepo setzt die Strompreise alle vier Monate fest. Die nächste Erhöhung käme frühestens im Oktober.

Verbraucherpreise
Die Verbraucherpreise stiegen im Mai im Jahresvergleich um lediglich 0,1 Prozent. Nach Angaben des Trade Departments legte die Inflationsquote in den ersten fünf Monaten um nur 0,5 Prozent zu. Teurer sind vor allem Sprit und Schulgeld geworden, preiswerter Reis und Früchte.

VAT hoch?
Die Finanzbehörde hält eine Anhebung der Mehrwertsteuer (VAT) in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation für einen falschen Schritt. Eine VAT von 10 Prozent würde zu Lasten der Verbraucher gehen und den wirtschaftlichen Aufschwung gefährden, sagte ein Specher. Die VAT lag ursprünglich bei sieben Prozent, wurde während der Wirtschaftkrise auf Drängen des Internationalen Währungsfonds auf 10 Prozent angehoben und später wieder auf sieben Prozent reduziert.

Dauer-Aufenthalt
Die Einwanderungsbehörde erleichtert älteren Ausländern den Dauer-Aufenthalt in Thailand. Seit kurzem können Frauen und Männer, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, ein Jahresvisum beantragen. Bislang war die Altersgrenze bei 55 festgesetzt. Die Voraussetzungen sind wie bei der 55-Jahr-Regelung: nur für Ruheständler (also keine Arbeitsaufnahme), ein Guthaben von 800.000 Baht bei einer thailändischen Bank oder eine monatliche Überweisung (Rente, Pension etc.) über 65.000 Baht. Die Überweisung muss von der Botschaft in Bangkok beglaubigt werden. Für die 800.000 Baht reicht das Sparbuch und eine beglaubigte Bestätigung der Bank. Der Kontoinhaber kann nach dem Visumantrag Geld abheben, muss aber rechtzeitig vor Erneuerung des Ein-Jahres-Visums 800.000 Baht wieder auf dem Konto vorweisen. Weitere erforderliche Unterlagen: Wohnsitzbestätigung und Kopien aller Dokumente. Wer in dem Haus seiner Freundin lebt, muss Chanod, ID-Card sowie Hauspapiere vorlegen.

Gegen Armut
Weltbank und Regierung wollen verstärkt die Armut in Thailand bekämpfen. Bis zum Jahr 2006, so die gemeinsame Planung, soll die Zahl der in äußerster Armut lebenden Thai von derzeit 14 Prozent auf 12 Prozent der Bevölkerung gedrückt werden. Die Hälfte der derzeit 8,7 Millionen wird als chronisch arm bezeichnet. Die Weltbank zählt Familien, die nicht mehr als einen oder zwei Dollar pro Tag verdienen, zu den Benachteiligten dieser Welt. Noch im Jahr 1962 lebten 57 Prozent der Thai in bitterer Armut, vor Beginn der Wirtschaftskriser 1996 wurde mit 12 Prozent der niedrigste Stand erreicht.

Schlag gegen Copys
Tagsüber produzierte DDT Co. für zwei namhafte Firmen der Unterhaltungsbranche, nachts liefen die aus Deutschland importierten High-Tech-Maschinen heiß: Copies! Jetzt machte die Polizei dem Spuk ein Ende und nahm in Bangkok den Manager und weitere Mitarbeiter fest. Konfisziert wurden rund 16.000 illegal gefertigte VCDs.

Mehr Tiere im Seebad
Etwa drei bis vier Millionen Meerestiere sollen in der nächsten Zeit in der Bucht von Pattaya ausgesetzt werden. Diese von der Stadtverwaltung und der Fischereivereinigung Banglamung initiierte Aktion soll die Unterwasserwelt vor der Küste des Touristenzentrums wieder vielfältiger machen. Seitdem Pattayas Großklärwerk arbeitet und das Meerwasser vor dem Touristenzentrums sichtbar sauberer geworden ist, soll jetzt in die Meerespopulation kräftigt investiert werden. Ausgesetzt werden vor der Küste und im weiten Meer Fische, Schildkröten, Krebse und Garnelen. Meeresbiologen glauben, dass die Hälfte der Tiere in der neuen Umgebung überleben könnte.

Koh Si Chang
Vor Koh Si Chang sollen künftig keine Frachtschiffe mehr ankern. Das hat die Regierung beschlossen. Das Meer zwischen der Insel und dem Festland bei Sri Racha ist in den letzten Jahren zum Umschlagplatz verkommen. Mächtige Schiffe liegen auf Reede und lassen ihre Fracht von kleinen Booten zum Bestimmungshafen transportieren. So sparen die Reedereien die Hafengebühren, das Meer vor der Si Chang gleicht aber inzwischen einer Kloake. Tapioca, Zement und Kohle verschmutzen das Meer und vernichten Flora und Fauna. Künftig sollen die Frachter nur noch in Häfen be- und entladen werden.

Zahlungsbilanzdefizit
Erstmals seit der Wirtschaftskrise in 1997 meldet die Bank of Thailand ein Zahlungsbilanzdefizit. Im April waren es 119 Millionen Dollar. Dass Thailand nach so langer Zeit wieder rote Zahlen schreibt, führt die Staatsbank auf ungewöhnlich hohe Importe zurück, vor allem bei Investitionsgütern.

Siemens-Großauftrag
Die Mobilfunksparte des Münchner Siemens-Konzerns hat in Thailand einen Großauftrag erhalten. Siemens wird für Thailands größten Mobilfunkanbieter Advance Info Service (AIS) bis Ende des Jahres weitere Basisstationen sowie Übertragungs- und Vermittlungstechnik im Osten, Norden und Süden des Landes installieren. Der Auftrag beläuft sich auf 4,3 Milliarden Baht. Nach der Erweiterung können über AIS 10,5 Millionen Handy-Besitzer telefonieren.

Marihuana die zweite
Die vor Wochen bei Mae Sot im Norden Thailands wegen Drogenanbaus festgenommenen Brüder aus dem Landkreis Günzburg sind der deutschen Polizei hinlänglich als heroinsüchtig bekannt. Angeblich verbringen die 38 bzw. 40 Jahre alten Männer die Wintermonate immer in Thailand. Die Polizei hatte bei den Deutschen Marihuana-Pflanzen, getrocknetes Marihuana und Rohopium gefunden. Geklärt werden soll jetzt, ob die beiden eventuell in Deutschland als Dealer tätig waren.

Familienfest in Pattaya
Die Vorbereitungen für Pattayas größtes Familienfest laufen auf Hochtouren. Das nunmehr zum fünften Mal stattfindende Kinderfest ist am Sonntag, 15. September, auf dem Gelände der Diana Garden Lodge & Driving Range an der 3rd kurz vor der Einmündung North Pattaya Road. Der Vorbereitungsausschuss der "Jesters Care for Kids"-Initiative hat u.a. The Horseshoe Point Resort & Country Club als Mitwirkenden gewonnen. Kinder können auf Ponys reiten. Die traditionelle Pub-Nacht mit großer Verlosung ist am Samstag, 21. September, im irischen Pub Shenanigans an der Second Road. Im letzten Jahr kamen bei den Veranstaltungen 2,76 Millionen Baht für die Stiftung Fountain of Life zusammen.

Thema Korruption
Korruption und politischer Druck würden das thailändische Rechtssystem zu einem wirkungslosen Instrument dieser Gesellschaft machen. Das Political and Economic Risk Consultancy (PERC) setzt in seiner asienweiten Studie Thailand auf den vorletzten Platz. Nur Indonesien schneidet noch schlechter ab.
PERC nennt das Kind beim Namen: Es sei ein nationaler Skandal, dass alle bisherigen Regierungen es nicht geschafft hätten, der Polizei Pflichterfüllung und Ethik beizubringen. Die Beamten seien schlecht ausgebildet, unterbezahlt und deshalb eine treibende Kraft der in dieser Gesellschaft verankerten Korruption.
Wie soll denn auch ein Polizist seine Familie ernähren können, wenn er nach der Grundausbildung mit kaum mehr als 6.000 Baht nach Hause kommt? Gefordert wird seit langem ein Mindestlohn von 15.000 Baht. Dass die meisten Beamten dennoch ein Eigenheim besitzen, Chopper oder gar Mercedes fahren, kann da nicht verwundern.

Dengue-Fieber
Das Dengue-Fieber breitet sich in Thailand immer mehr aus. Risikogebiet sei vor allem der Süden des Landes, so das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf in seinem neuen Infodienst. Bereits jetzt sei ein deutlicher Anstieg von Infektionen bei deutschen Touristen gemeldet worden, die sich in Südthailand aufgehalten hatten. Innerhalb von zehn Tagen im April ist das Dengue-Fieber bei 14 Deutschen diagnostiziert worden. Mit Beginn der Regenzeit muss jetzt mit weiteren Erkrankungen gerechnet werden.

Verbraucher-Schutz
Thailands Verbraucher sind nur unzulänglich über ihre Rechte informiert. Wer Anlaß zu Kritik und Klage hat, kann sich an das Complain Centre der Behörde für Lebensmittelüberwachung (FDA) wenden. Immer mehr Thai suchen dort vor oder nach dem Kauf von Kosmetika, Lebensmittel und Medizin Rat und Recht. Die FDA hat eine Hotline unter 1556, Nebenstelle 1005, und ist weiter unter 02.590.7354 erreichbar.

Thai Smile
Damit der Bevölkerung bei den in diesem Jahr erwarteten über 10 Millionen Ausländern und dem damit verbundenen Rummel das Lächeln nicht vergeht, hat das Innenministerium die Aktion The Thai Smile angeregt. Auf Lehrgängen sollen die Teilnehmer lernen, was es heißt, ein guter Gastgeber zu sein. Außerdem umfaßt die Kampagne ein Schulungsprogramm, das die Einheimischen für den Umweltschutz, den Erhalt der natürlichen Schönheit des Landes und deren Bedeutung für den Wirtschaftsfaktor Tourismus sensibilisieren soll. Zudem soll die Servicebereitschaft der Thai verbessert werden.

Thailand im Vergleich
Thailand ist nach Einschätzung des International Institute for Management Development in Lausanne wettbewerbsfähiger als in den letzten Jahren. Eine aktuelle Studie sieht Thailand bei einem Vergleich von 49 Ländern auf dem 34. Rang. Im letzten Jahr war es der 38. und davor der 35. Platz. Das Schweizer Institut vergab Punkte unter anderem für Wirtschaftskraft, staatliche Dienstleistungen, Lebensstandard und Investitionen. Den ersten Rang nehmen - wie in den Vorjahren - die USA ein, es folgen Finnland und Luxemburg. Die Schweiz liegt auf Platz 7, Österreich auf 13 und Deutschland auf 15.

11. September
Die Hotelindustrie hat den Schock nach den Terroranschlägen vom 11. September ohne größere Einbußen überstanden. Kurt Wachtveitl, General Manager des Oriental Hotels in Bangkok, sagt für dieses Jahr zehn Prozent mehr ausländische Touristen voraus. Thailand sei ein sicheres, friedvolles Land mit reicher Kultur, freundlichen und gastfreundschaftlichen Menschen. Zudem profitiere Thailand von seiner günstigen Lage als Tor zur Mekong-Region. Dass es den meisten Urlaubern in diesem Land gefällt, zeigt die Statistik: Über die Hälfte der Urlauber kam im letzten Jahr bereits zum zweiten oder dritten Mal ins "Land des Lächelns".

Safety first
Schußsichere und gepanzerte Fahrzeuge werden nicht nur von Banken und Geldtransportunternehmen bestellt. Die Auto Safety Co. in Samut Sakhon hat ein prall gefülltes Auftragsbuch. Wohlhabende Thai, Unternehmer, Staatsdiener und Polizei lassen ihre Fahrzeuge in Samut Sakhon umrüsten. Auto Safety hat in den letzten sechs Jahren mehr als 1.000 Fahrzeuge mit schußsicheren Scheiben, gepanzerter Karosserie und Spezialreifen versehen. Die Kosten belaufen sich je nach Fahrzeugmarke auf 850.000 bis 2 Millionen Baht.

Samenbank für ... ?, na Elefanten!
Um einen gesunden Bestand an Dickhäutern zu sichern, hat Thailand jetzt vorgesorgt: Das Land hat die weltweit erste Samenbank für Elefanten in Betrieb genommen. Das letzte Problem, die Spermien trotz Einfrierens über längere Zeit nicht abzutöten, sei gelöst worden, sagte Thailands Vize-Landwirtschaftsminister Prapat Panyachatraksa. Durch künstliche Befruchtungen sei es nun möglich, die verbreitete Inzucht unter den Tieren wegen des Mangels an Elefantenbullen zu verringern. Den Angaben des Politikers zufolge können Spermien in der Samenbank nördlich von Bangkok bis zu elf Wochen aufbewahrt werden. Nach Prapats Worten wurden bislang weltweit nur dreimal Dickhäuter durch künstliche Besamung gezeugt. Eine Elefanten-Schwangerschaft dauert 22 Monate.

Tourismus boomt weiter
Der Tourismus soll Thailand in diesem Jahr Einnahmen in Höhe von 370 Milliarden Baht bringen. Das wären 50 Milliarden oder 15,6% mehr als 2001. Die staatliche Tourismusbehörde rechnet mit 11,1 Millionen Urlaubern.

Web Site für Golfer
Die staatliche Tourismusbehörde (Tourism Authority of Thailand) hat eine Web Site ausschließlich für Golfer ins Netz gestellt. Unter www.thailandgolfparadise.com finden Spieler alle wichtigen Informationen über Golfplätze.

Reise-Tipps

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Bangkok per Drahtesel
Das alte Bangkok kann auf dem Fahrrad entdeckt werden. Das Bangkok Tourist Bureau startet jeden Samstagabend eine begleitete Radtour durch die Rattanakosin Insel. Ziele sind u.a. Sanam Luang, Wat Pho, Wat Suthat und das Democracy Monument. Im Preis von 290 Baht sind das Fahrrad, der Führer, Snacks, Getränke und Versicherung enthalten. Das Bureau richtet weiter eine ganztägige Radtour durch Thon Buri und am Fluss Chao Phraya entlang aus. Infos unter Tel. Thailand 02.255.7612.

Mietwagen-Urlaub
Eine neue Broschüre der Tourismusbehörde stellt die Vorzüge des Mietwagenurlaubs in Thailand vor. Ein gut ausgebautes Straßennetz, wenig Verkehr in den reizvollen ländlichen Gegenden, günstige Mietwagentarife mit umfassendem Versicherungsschutz: Dies sind nur einige der Gründe, die eine Mietwagentour besonders attraktiv machen.
Wer Neues entdecken und Thailand abseits der touristisch ausgetretenen Pfade kennen lernen möchte, für den ist die Rundreise mit Mietwagen eine Alternative. Die schönsten Strecken, alles, was man beim Mieten eines Fahrzeuges wissen und beachten sollte, und seine persönlichen Erfahrungen hat der Autor in der Broschüre zusammengefaßt. Mieten kann man Fahrzeuge direkt vor Ort oder bereits vor Antritt der Thailandreise. Viele deutsche Reiseveranstalter, darunter Geoplan, DERTOUR, Meier's Weltreisen und TUI bieten spezielle Selbstfahrerprogramme an.

Phuket Air wird billiger
Phuket Air bietet bis Ende Oktober reduzierte Ticketpreise an. Der Hin- und Rückflug auf der Strecke Bangkok-Ranong kostet 3.500 Baht, auf der Route Bangkok-Phuket 4.360 Baht. Nach Ranong geht's täglich, nach Phuket freitags, samstags, sonntags und montags.
Die Preise verstehen sich ohne Flughafensteuer und Versicherung.

Keine Haftung für Hotel-Personal
Reiseveranstalter haften nicht für die Verfehlungen von Hotelangestellten. Sie könnten nicht vorhersehen, dass die Anschrift eines Urlaubers mißbräuchlich verwendet werde. Außerdem sei der Veranstalter auch nicht verpflichtet, Hotelangestellte auf Anfälligkeit für Straftaten zu überprüfen. Dies entschied das Landgericht Düsseldorf (Az.: 22 S178/00).
Ein Urlauber hatte vom Veranstalter einer Thailandreise Schadensersatz und Schmerzensgeld verlangt. Nach der Rückkehr hatte er ein Erpresserschreiben bekommen. Der Portier des Hotels in Thailand hatte die Heimatadresse des Urlaubers an den Erpresser weitergegeben. Die Verletzung des Datenschutzes könne dem Reiseveranstalter nicht zugerechnet werden, urteilte der Richter.

TUI weiterhin stabil
Die TUI, Europas größter Reiseveranstalter, sieht in der kommenden Wintersaison keinen Spielraum für Preiserhöhungen. Die Kosten in den wichtigen Bereichen der Pauschalreise würden stabil bleiben, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Sicherheitszuschlag, der wegen der drastisch gestiegenen Versicherungsprämien für Flugzeuge zur Zeit gezahlt werden muss, werde mit Beginn der nächsten Saison in dieser Form vermutlich entfallen und wohl in die Katalogpreise eingearbeitet.

Schnarchen im Flieger
Ein schnarchender Mitreisender in einem Flugzeug ist nach Auffassung des Amtsgerichts Frankfurt kein Reisemangel. Das Gericht wies in einem Zivilprozess die Klage eines Fluggastes ab, der von der Fluggesellschaft Geld zurück haben wollte. Der geräuschvolle Sitznachbar müsse ertragen werden, da Schlafen auch in einem Flugzeug "ganz normal" sei, so der Richter bei der Urteilsbegründung (Az.: 31 C 842/01-83).

Spa und Wellness
Mit seiner Jahrhunderte alten Tradition der natürlichen Heilmethode ist Thailand ein Vorreiter der modernen Spa- und Wellnessbewegung. In einer neu erschienenen Broschüre der staatlichen Tourismusbehörde (TAT) wird die breite Palette des Relax- und Wohlfühlangebotes vorgestellt. Die englischsprachige Broschüre enthält Informationen zu den einzelnen Behandlungen und Methoden und bietet eine Übersicht über die besten Spa- und Wellnesseinrichtungen des Landes. Den Wohlfühlaspekten in Thailand widmet sich auch eine kürzlich in GEO-Saison erschienene Sonderbeilage mit dem Titel "Thailand - wo die Seele lächeln lernt". Die TAT-Broschüre ist in Deutschland beim Thailändischen Fremdenverkehrsamt (TAT), Bethmannstraße 58, 60311 Frankfurt, Tel.: 069 - 1381.390, Fax.: 069 - 1381.3950, erhältlich.

Geld überweisen mit Western Union
Matthias Breuninger schwört auf den Western Union-Service: "Schnell, verlässlich und sicher!" Der deutsche Weltenbummler hat mit Geldüberweisungen durch den amerikanischen Finanzdienstleister beste Erfahrungen gemacht. Einen anderen Weg würde er nicht mehr gehen. Das hat seinen Grund. In Indien wanderte der 44jährige von Bank zu Bank, von Geldautomat zu Geldautomat. Vergeblich: Kein Gerät reagierte auf seine Kreditkarte. Ein Anruf beim Visa-Regionalbüro in Singapur machte ihn schlauer: Die Karte sei kreditwürdig, vermutlich hätte der Sicherheitsstreifen Schaden genommen.
Seither lässt sich der Deutsche Geld transferieren. Ein Bekannter geht zum nächsten Schalter von Western Union, zahlt dort den angefordeten Betrag bar in Euro ein und schreibt das vereinbarte Kennwort auf ein Formular. Auf dieser Überweisung steht auch eine zehnstellige Kontroll-Nummer, der Name des Empfängers und das Zielland.
Das Geld liegt in wenigen Minuten bereit. Matthias Breuninger erkundigt sich bei seinem Bekannten telefonisch nach der Einzahlungs-Nummer und hebt das Geld wenige Minuten später in Pattaya ab. Er legt lediglich seinen Pass vor und nennt neben dem Kennwort die zehnstellige Kontroll-Nummer. Die Gebühr, die in Deutschland fällig wird, richtet sich nach Betrag und Auszahlungsland. Beim jüngsten Transfer über 1.000 Euro waren es 30 Euro.
Die Western Union-Methode hat gegenüber Transfers von Bank zu Bank einen großen Vorteil: Ein Konto ist nicht erforderlich. Das ist für Reisende, die schließlich nicht in jedem Urlaubsland ein Konto eröffnen können oder wollen, von Bedeutung.
Das 150 Jahre alte US-Unternehmen zahlt Geld weltweit aus. Bei 124.000 Vertragsfirmen in 185 Ländern gibt's nur wenige weisse Flächen auf der Zweigstellen-Karte des Western Union Global Network. In Thailand ist der Dienstleister seit dem Jahr 1995 vertreten. Schalter gibt's inzwischen bei fünf Vertragsfirmen: Bank of Ayudhya, Bank of Asia, Siam City Bank, Central Department Store und Comunication Authority of Thailand (CAT). Derzeit sind es landesweit 810 Anlaufstellen, in fünf Jahren sollen Thai und Ausländer an 5000 Schaltern Geld einzahlen bzw. empfangen.

U-Boot-Tour demnächst
Pattayas Urlauber sollen im Golf von Thailand Flora und Fauna künftig aus einem Unterseeboot betrachten können. Das Unternehmen High-Tech Submarine will 300 Millionen Baht aufbringen und seinen Dienst bis Ende des Jahres aufnehmen.
Das 23,5 Meter lange Schiff wird drei Knoten schnell sein, hat Außenwände aus Spezialglas und kann bis zu 30 Meter tief tauchen. Noch steht für solche Tauch-fahrten die Genehmigung der Behörde für Umweltschutz aus. Der Plan ist für Pattaya nicht neu. Bislang scheiterten alle in der Vorbereitungsphase.

Lauda Air viermal Bangkok-Wien
Die Austrian Airlines Group hat ihr Regionalbüro für Südostasien von Singapur nach Bangkok verlegt. Von der thailändischen Hauptstadt werden Ticketverkauf und Marketing für China, Hong Kong, Indien, Indonesien, Malediven, Malaysia, Nepal, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Taiwan, Vietnam und Thailand gesteuert. Zu der österreichischen Fluggesellschaft zählen Lauda Air, Austrian Airlines, Tyrolean Airways und Rheintaflug. Die Gruppe verfügt über 102 Maschinen und fliegt 111 Ziele in 62 Ländern an.
Ab sofort setzt die Lauda Air auf der Strecke Bangkok-Wien dreimal in der Woche eine neue Boeing 777 ein. Abflug ist mittwochs und sonntags um 23.30 Uhr sowie freitags um 23.10 Uhr. Die Boeing setzt auf dem Wiener Flugplatz jeweils am nächsten Tag gegen 6.05 Uhr auf. Angeboten wird neben der Economy Class der Amadeus Business Class-Service. Der vierte Flug (Boeing 767-300) ist montags mit Start um 23.15 Uhr ab Don Muang und Ankunft in Wien dienstags um 6.05 Uhr.
Von Wien nach Bangkok geht's mit der 777 dienstags, donnerstags und samstags um 23.15 Uhr mit Ankunft in Bangkok um 14.25 Uhr. Die 767 verlässt Wien sonntags um 14.45 Uhr und landet in Bangkok montags um 6.10 Uhr.
Mit Beginn des Winterflugplans wird Lauda Air als einzige europäische Fluggesellschaft Non-Stop-Flüge von Wien nach Rangun anbieten. Der Rückflug soll über Phuket gehen.

Schmerzen im Hotelbett
Pauschalurlauber können den Reisepreis mindern, wenn sie durch ein zu weiches Hotelbett Rückenschmerzen bekommen. Dies entschied das Amtsgericht Hamburg (Az.: 22 a 23/01).
Eine Urlauberin hatte einen deutschen Reiseveranstalter verklagt, weil ihr unbequemes Hotelbett sie um den Schlaf gebracht habe. Außerdem habe sie so starke Rückenschmerzen bekommen, dass sie täglich Schmerzmittel habe einnehmen müssen. Der Veranstalter musste 25 Prozent des Reisepreises erstatten, da die Rückenschmerzen den Urlaub der Klägerin erheblich beeinträchtigt hätten, urteilte der Richter.

Reiten in Pattaya
Die Reitschule im Horseseshoe Point Resort & Country Club steht Anfängern und Fortgeschrittenen, Kindern und Erwachsenen, offen. Unterrichtet werden unterschiedliche Reitdisziplinen wie Dressur, Springen und Geländeritt. In der Reit-Akademie stehen Englisch sprechende Reitlehrer, über 100 Pferde und Ponys sowie mehrere Reithallen zur Verfügung. Gebucht werden können Gruppen- und Einzelunterricht. Zu erreichen ist der Club über Soi Siam Country Club (Hinweisschilder). Infos unter Telefon 038.735.050, Fax: 038.734.973,
Website: www.thehorseshoepoint.com

Arbeiten am Hotel mindern Reisepreis
Um 15 Prozent kann ein Urlauber seinen Reisepreis mindern, wenn an dem von ihm gebuchten Hotel noch gebaut wird. Auch wenn die Arbeiten nicht in unmittelbarer Nähe des Hotelzimmers ausgeführt werden, liege ein Reisemangel vor. Ist die Wasserversorgung nicht gesichert, können Reisende weitere 15 Prozent Preisnachlaß verlangen. Fehlen auch noch die im Prospekt beschriebenen Freizeiteinrichtungen, stehen dem Urlauber weitere 25 Prozent Preisminderung zu. Dies entschied das Oberlandesgericht Frankfurt (Az.: 16 U 9/01). In dem vorliegenden Fall hatte der Kläger eine Kuba-Reise gebucht. Weil an dem Hotel noch erheblich gebaut wurde, war das Hotelgelände zum Teil aufgewühlt und verschmutzt.

Urlaubsfreude futsch
Für entgangene Urlaubsfreuden haben Reisende grundsätzlich einen Anspruch auf Schadensersatz. Das stellte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg in einem Urteil fest. Eine Schadensersatzpflicht bestehe nach europäischem Recht nicht nur für körperliche Beeinträchtigungen.
Anlaß für die Entscheidung war der Fall einer österreichischen Familie, die beim TUI-Konzern einen zweiwöchigen Pauschalurlaub ("all inclusive") in einem Club in der Türkei gebucht hatte. Kurz nach der Ankunft erkrankte die zehnjährige Tochter an einer Salmonellenvergiftung, verursacht durch das Essen in dem Club. Da die Erkrankung bis zum Ende der Reise dauerte, war der Urlaub für die Familie völlig verdorben. Vor einem österreichischen Gericht erstritt die Familie zwar ein Schmerzensgeld für das Kind wegen der Lebensmittelvergiftung. Anspruch auf einen Schadenersatz wegen der entgangenen Urlaubsfreude gebe es jedoch nach österreichischem Recht nicht. Hier griff der daraufhin angerufene EuGH ein. Das Luxemburger Gericht verwies auf die EU-Richtlinie über Pauschalreisen von 1990. Sie verpflichte die Mitgliedstaaten, in ihren Gesetzen einen Schadenersatzanspruch bei Nichterfüllung oder mangelhafter Erfüllung von Pauschalreiseverträgen vorzusehen und erwähnt ausdrücklich auch "Schäden, die nicht Körperschäden sind" (Aktenzeichen C-168/00).

Pattaya-Inseln
Vom Pier in Südpattaya starten Boote zu den vorgelagerten Inseln; mit Bootsführer Fahrpreis aushandeln! Koh Larn ist touristisch, Koh Pai mehr idyllisch. Eine Empfehlung ist die Insel Samet, die von dem rund eine Stunde von Pattaya entfernten Hafen Ban Phe erreichbar ist. Infos bei Malibu-Travel an der Second Road/Soi Post Office.

Ausgabe
07-2002

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