Farang Titel 1-2003

Ausgabe 1 / 2003

Leserbriefe

Eheschließung in Berlin -

Ausländergesetz gilt weiter

König Bhumibol 75

Rum-Treiber

ISAN - terra incognita

Nachrichten vom BOI

Steinmetz - Thai-Islam 4

Aschenputtel zur Asia-Queen

Paradies Koh Larn

Des Königs Feuer-Rosse 1

Südostasien-News

Reise-Tipps



Leserbriefe 01/03

e-mail im Dezember an die Redaktion:

Hallo,
ich habe auf Eurer Internet Seite die Nui gesehen. Da ich sie gerne kennenlernen möchte wäre ich Euch sehr verbunden, wenn Ihr mir bei der Kontaktaufnahme behilflich sein würdet (e-mail Adresse oder Weiterleitung meiner mail).

Vielen Dank im voraus, MfG Der Prinz ;-)

Hallo "Prinz",
FARANG, unser Südostasien-Magazin aus Berlin, stellt weder ein Eheanbahnungsinstitut, geschweige denn einen Heiratsmarkt dar. Adressen unserer Autoren, Fotografen, Fotomodelle usw. usf. werden von uns grundsätzlich nicht weiter gegeben - schon gar nicht an "Adlige" - es sei denn, es wird von den Betreffenden ausdrücklich gewünscht.

Bitte haben Sie dafür Verständnis. MfG Jens-Peter Richnow - Herausgeber -

Recht

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Deutsch-thailändische Eheschließung in Berlin

Eine Informationen der Rechtsanwaltskanzlei Bümlein

Nach Anmeldung einer deutsch-thailändischen Eheschließung beim Standesamt folgt das Verfahren vor dem Kammergericht. Nach der Bezahlung der Verwaltungsgebühr in Höhe von 25,- Euro (damit das Verfahren schnell voran betrieben werden kann, empfiehlt sich die Gebühr an der Kasse des Kammergerichts zu bezahlen!), erhalten die Heiratswilligen in der Regel Briefe des Kammergerichts, in denen sie zu schriftlichen Angaben hinsichtlich des Kennenlernens, des Verlaufs der Beziehung, des Entschlusses zu heiraten etc. aufgefordert werden.

Beim Antworten auf Folgendes achten: Machen Sie nur Angaben zu Tatsachen, die sie später auch beweisen können. Behauptet z. B. der deutsche Verlobte, dass er seine thailändische Freundin in Thailand kennen gelernt hat, so muss er etwa durch Vorlage seines Passes (wird vom KG regelmäßig gefordert!) tatsachlich belegen können, dass er in Thailand war. Andernfalls verwickelt man sich in Widersprüchen, was für den Fortgang des Verfahrens nicht förderlich ist.

Bevor der deutsche Verlobte Angaben gegenüber dem Kammergericht macht, empfiehlt sich auch, ein ausführliches Gespräch mit der thailändischen Freundin zu führen. Viele Thais halten manche Tatsachen für nicht wichtig und verschweigen diese. Letzteres kann zu Widersprüchen zwischen den Darstellungen der Verlobten einerseits und den eingereichten Heiratspapieren andererseits führen, was wiederum enorme Verzögerungen verursacht.

Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass nunmehr auch in Berlin vermehrt eine Ledigkeitsbescheinigung von dem Zentralregister in Bangkok verlangt wird. Ist diese Bescheinigung nicht beigefügt, übersenden die Mitarbeiter die Unterlagen an das zuständige Standesamt zurück, mit der Begründung, die Sache sei nicht entscheidungsreif.

Es ist daher Folgendes zu raten: Beschaffen Sie die Bescheinigung vom Zentralregister in Bangkok auch dann, wenn das Standesamt eine solche nicht verlangt. Denn diese kann später vom Kammergericht gefordert werden.

Zivilrecht:
Beweislast bei unverlangt zugesandter E-Mail

Eine Informationen der Rechtsanwaltskanzlei Bümlein

Nach einem mittlerweile rechtkräftigen Beschluss des Kammergerichts vom Januar 2002 muss derjenige, der unverlangt Werbe- E-Mails verschickt, auch beweisen, dass der Empfänger mit der Zusendung tatsächlich einverstanden war. Allein die Veröffentlichung einer E-Mail-Anschrift stellt keine Zustimmung zum Erhalt von Werbe- E- Mails dar.

Der Absender solcher unverlangten E-Mails muss mit Schadensersatzansprüchen und Unterlassungsklagen des Empfängers rechnen, da auf Seiten des Empfängers durch die Aussortierung der E-Mails und deren Bearbeitung regelmäßig einen erheblichen Zeitaufwand entsteht und dadurch die Betriebsabläufe seines Unternehmens erheblich gestört sein können.

Für weitere Informationen oder Hilfe:
Rechtsanwaltskanzlei Bümlein, Kurfürstendamm 157, 10709 Berlin (Wilmersdorf)

Tel.-Zentrale: (030) 88 71 180, Thai: (030) 88 71 18 113


Bisheriges Ausländergesetz gilt weiterhin

RA Stancke zum neuen Zuwanderungsgesetz

Pressemitteilung

Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18.12.2002 verstößt das neue deutsche Zuwanderungsgesetz gegen Art. 78 GG und ist daher nichtig.

Der die Abstimmung leitende Bundesratspräsident ist nach der Entscheidung zwar berechtigt, bei Unklarheiten eine Klärung herbeizuführen. Das Recht zur Nachfrage entfalle jedoch, wenn nicht zu erwarten ist, dass ein einheitlicher Landeswille während der Abstimmung zustande kommt. Das Bundesverfassungsgericht hat nicht über die Inhalte des Gesetzes entschieden.

Damit gilt weiterhin das bisherige Ausländergesetz. Von Bedeutung ist dies unter anderem für den Familiennachzug, der durch das Zuwanderungsgesetz neu geregelt wurde. Der vollständige Entscheidungstext ist kostenlos erhältlich bei (siehe weiter unten)

Wird angepasst: Abkommen gegen doppelte Besteuerung

Wesentliche Steuererleichterungen wird das zwischen Thailand und der Bundesrepublik Deutschland geschlossene Doppelbesteuerungsabkommen für Unternehmen oder Personen, die in beiden Vertragsstaaten Einnahmen erzielen, bringen.

Das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) findet in Deutschland Anwendung auf die Einkommen-, Körperschafts-, Gewerbe- und aufgrund der aktuellen Steuerdiskussion wohl auch bald wieder auf die Vermögenssteuer. Die Anwendung in Thailand bezieht sich auf die Einkommensteuer sowie auf einige lokale Steuern.

Im Regelfall, d.h. ohne DBA, können bei in einem Staat steuerpflichtigen Einnahmen, die in einem anderen Staat bereits besteuert wurden, die dort entrichteten Steuern lediglich von den Bruttoeinkünften abgezogen werden. Im Anwendungsbereich des Abkommens hingegen werden die in einem anderen Vertragsstaat bereits entrichteten Steuern auf die Steuerschuld angerechnet, d.h. nicht von den Einkünften abgezogen, sondern der Steuer gutgeschrieben. Eine doppelte Besteuerung wird somit in vielen Fällen vollständig vermieden. Eine Bewertung muss jedoch jeweils im Einzelfall vorgenommen werden.

Dieses seit 1968 bestehende DBA wird nun überarbeitet und angepasst. Seit Mitte November 2002 erarbeiten Vertreter beider Länder einen neuen Gesetzesentwurf. Entsprechende Verbesserungsvorschläge oder Kritik an dem DBA können der deutschen Botschaft in Bangkok mitgeteilt werden. Der vollständige Text des zur Zeit gültigen DBA ist im Anwaltsbüro Stancke & Tanun kostenlos erhältlich.

Stancke & Tanun
Deutsch-Thailändische Anwaltskooperation
Internet: www.thaianwalt.com/Pattaya, E-mail: info@thaianwalt.com
Anschrift, Rufnummern:
285 Moo 5, NakluaSoi 16, 20150 Pattaya (Thailand)
Tel. 0066 38 30951, Fax 0066 38 300952

König Bhumibol Adulyadej
75 Jahre

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Festlicher Empfang der Königlich Thailändischen Botschaft

Am Donnerstag, dem 5. November 2002, wurde der Thailändische König Bhumibol Adulyadej 75 Jahre alt. Aus diesem Grund hatte die Königlich Thailändische Botschaft in Berlin am Abend zu einem festlichen Empfang geladen. Im Gutshaus, einer Art Gästehaus neben dem Schloßpark-Theater in Berlin-Steglitz, Schloßstraße 48, trafen sich herausragende Persönlichkeiten, die in der Thailändischen Gemeinde der Hauptstadt Rang und Namen haben mit ihren Landsleuten.

Seine Exzellenz, Botschafter Surapong Jayanama gab sich die Ehre, bereits am Eingang der Villa die zahlreichen Gäste mit einem Wai zu begrüßen, zum Teil auch mit Handschlag. Die Damen kamen in eleganter Garderobe, die Herren zumeist im Anzug. Der Anlass war ja ein sehr bedeutsamer.

Die eigentliche Feierstunde wurde in einem Festsaal zelebriert. Neben einem prächtigen Porträt des Königs hatte eine Gruppe Gitarrenspieler Platz genommen. Der Performance der drei Musikstücke lauschte die versammelte Gemeinde ergriffen und sparte dann auch nicht mit Beifall. Nach einigen Worten des Botschafters wurde gemeinsam die Königshymne gesungen. Hernach ging es natürlich etwas aufgelockerter zu. Das umfangreiche Büffet lockte die Gäste. Die entspannte und fröhliche Athmosphäre - dem Anlass angemessen - bot gute Gelegenheit zu manch einem Gespräch unter Freunden.

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Santa Claus hat einen Doppelgänger. Nein, nicht der Weihnachtsmann ist gemeint. Gemeint ist jener einzige bekennende special Tourist, der mit Timo um die Häuser müllert und die Berliner Straßen unsicher macht. Zumindest, was das Rattenvolk betrifft. Timo - eine Handvoll lieber Wuschelhund - hat sich doch zum echten Ratten-Beißer gemausert. Stücker drei hat der kleine Yorky bereits gekillt. Da bleiben ja nur noch ... Und noch was Neues vom "dirty old man": Santa Claus ist verliebt - mmh - aber sind wir das nicht alle? Soviel sei verraten, sie hat schwarze Haare ... Und was ist nun mit dem Double? Gibt es wirklich. Hier ist es - auch mit einem Wauwi, und zwar aus dem Hause Grieneisen. Und links das Original. Wat nu?

Neulich dicke Party in der Ten Massage in der Seestraße in Berlin-Wedding, Lisas Schatzi Günther hatte einen runden Geburtstag. FARANG brachte ein entlavendes Foto mit der Überschrift "50 Kisses zum Bergfest". Jetzt die Frage: wie alt ist Günther? Lisa hatte mit rauer Stimme die Feier fest im Griff. Torten-Anschnitt mit Blitzlicht-Gewitter. Zu später Stunde fand die Hausherrin noch einen Eimer mit Kartoffel-Salat. Gut aufheben fürs nächste Jahr dann. Arirat und Dieter waren auch da. Allet prima.

Rum-Treiber hatte im feinen Thai-Imbiss Samran an der Winterfeldtstraße eine schöne Stimmung erwischt. Ein Dutzend Thai mit Kind und Kegel im hinteren Teil, locker versammelt um ein Profi-Mischpult mit dollem Laptop, und Jenny sang aus ganzem Herzen. Schick. Alle gut drauf. Echtes Thai-Feeling. Die ganze Meute dann weiter ins R.C.A. - wegen Geburtstag und so.

Nein, nein, wir lassen uns nicht bestechen, auch nicht mit einem Mango-Lassie im Koh Chang in der Wilmersdorfer... aber vielleicht mit zweien...

Und Bumbui Matthias? Ja, er hat eine schöne neue Frau gefunden, und sein neues Thai-Restaurant Chumsan befindet sich in der Stadt Brandenburg. Mahlzeit!

Na dann - schönen Urlaub, wünscht
Euer Rum-Treiber.

Happy Birthday, Sirina!

Ereignisse schlugen Wellen: Sirina (2.v.r.), die "Queen vom Chang Noi", hatte Geburtstag - und - es waren mehr Thai-Frauen als Männer im Waitz. Sirina hatte ein kaltes Büfett gezaubert, und viele kamen es zu genießen.

Das könnte ruhig öfter so sein. Zauberhafte Frauen saßen auf der hinteren Banke und waren am put maak. Es war wirklich ein schöner Abend. Auf den nächsten Geburtstag dieser stets fröhlichen und hilfsbereiten Khun Sirina freut sich auch Klaus M.

Was ist denn bei Frau Schulz los?

Da kam doch die Frage auf, warum Arirat Schulz von Arirat Massagen immer wieder im FARANG zu sehen ist. Ganz einfache Antwort: Sie ist eben sehr aktiv und informiert das FARANG-Team darüber und zwar vorher.

So kam der Rum-Treiber Anfang Dezember nicht ganz zufällig zu einer duften Gelegenheit in die Pohlstraße: Die thailändische Massage-Lehrerin wurde verabschiedet. Es wurde Lehrgangs-Ende gefeiert. Und richtig prima. Mit allem was dazu gehört. Eine kleine Party ging da ab. Viel Sanuk auch dank Rit vom Reisebüro ATT, der mit seinen Tanzkünsten brillierte und all die Mädelchen (die Lehrgangs-Teilnehmer, darunter Sa vom Reisebüro TAR) bei Laune hielt. Arirat ihrerseits hatte da reichlich zu tun, ihre Lachmuskeln zu beruhigen. Toll, Rit !

ISAN - terra incognita

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oder: Wo die Seele der thailändischen Kultur zu Hause ist

Bei einer Tour durch den Nordosten Thailands, von den Thai Isan* genannt, kann der Reisende einen Eindruck von der Vergangenheit des südostasiatischen Königreiches erhalten. Hier hat sich am wenigsten verändert - eine faszinierende Region für denjenigen, der sich für die Geschichte des heutigen Thailand interessiert.

Pattaya - verrufenes, gehasstes und doch heißgeliebtes Seebad. Schöner November-Nachmittag. Auf dem Hotelgelände, am Swimming-Pool, im Liegestuhl. Beine lang. Zigarette links, Drink rechts. Seele baumeln lassen - wundervolles Thailand! Nach zwei aufreibenden Wochen im "Paradies" Phuket - Thailands größte Ferieninsel (Immer äußerst misstrauisch sein, wenn die Tourismus-Branche von einem Paradies schwärmt!)- endlich ein Ruhepol. Hier kann man´s aushalten ...

Das Telefon klingelt: "Yes, please." "Hello, Sir! Do you order a car from our company?!"
"Yes. What´s happen"? Problems?"
"
Scholly, Sir, nom plomplem, but - please come in our office, we must talk about it...

Also - kurz um die Ecke, denn das Büro der Budget-Autovermietung befindet sich gleich neben unserem Hotel an der Beach-Road in Pattaya. Beim Gespräch mit dem Vermieter stellt sich heraus: Der alte Trick hat wieder einmal geklappt - man bucht das billigste Fahrzeug (in diesem Falle einen Pick-up für ca. 1.000,- THB pro Tag = 24 Stunden, inkl. Vollkasko- und Insassen-Versicherung sowie Mehrwertsteuer VAT) und erhält - wenn am Tag der Auslieferung nicht vorhanden - das nächst größere und teurere Modell zum gleichen Preis! Uns wurde ein Toyota-Corolla (normaler Mietpreis lt. Preistabelle 2.350,- THB) mit Automatic, Radio mit Cassetten-Recorder, Velourspolsterung, fünfsitzig, riesiger Kofferraum, Aircondition sowieso, mit vielen Entschuldigungen zur Verfügung gestellt.

Wir - Jean, ein reiselustiger Archäologe aus Paris und ich, zwei "Globetrotter", die sich nach längerem Badeaufenthalt nun auch etwas "Kultur" gönnen wollten - akzeptierten großzügig: Nach Inspektion und vielem Hin und Her, wir wollen doch niemanden um das Vergnügen des Feilschens bringen. Wir sind in Thailand und das gehört schließlich dazu ... und außerdem ist ja noch nicht "high season", gut für uns!

Nächster Morgen - nach dem Kaffee noch einmal mit Jean die Karten studiert, Gepäck verstauen, zur Tankstelle, volltanken (Super ca. 15,- Baht), Sonnenbrille auf die Nase und schon geht´s los. Thailands Nordost-Region, der Isan, ist unser Ziel.

Der Isan

Der Nordosten Thailands, das "Armenhaus", die Bevölkerung hauptsächlich von der Landwirtschaft lebend, im Selbstverständnis der zum Nationalismus neigenden Thai eigentlich keine "vollwertigen" Thai, weil "Laoten". Jeder Thailandreisende hat inzwischen erfahren können oder müssen, dass überall im Lande Menschen aus dem Isan anzutreffen sind - entweder weil sie zu Hause keine Arbeit finden, oder weil sie meinen, im Einzugsgebiet der großen Städte und Touristenzentren das "große Glück" - sprich das "große Geld" - finden zu können. Pattayas, Bangkoks und Koh Samuis "Service-Personal" rekrutiert sich zu fast 100% aus "Laoten". Auf Phuket beispielsweise trifft man kaum noch Ortsansässige unter dem Service-Personal. Für Dienstleistungen beschäftigt man halt "Laoten", die in der sogenannten high season darauf hoffen, anschließend als "reiche" Leute in den Isan zurück kehren zu können ...

Und sonst gibt"s nichts über den Nordosten zu berichten? Kein Interesse der Touristen bzw. der Travel Agencies an dieser Region Thailands? Nichts zu sehen? Nichts zu entdecken außer dem National-Park Kai Yao? Das wollten wir uns doch ´mal genauer ansehen. Inzwischen hat die staatliche Tourism Agency of Thailand (TAT) längst erkannt, dass hier irgend etwas schief gelaufen ist. Mit deren kräftiger Unterstützung ist man mehr und mehr bemüht, den ausländischen Touristen außer Urlaub an Strand, Sonne und Palmen auch die unermesslichen, weltweit bewunderten und berühmten Schätze des kulturellen Erbes dieses Landes näherzubringen.

Der Gag dabei besteht darin, dass gerade im Isan mit seiner oft geschmähten und verachteten Bevölkerung die wichtigsten und wertvollsten Zeugnisse aus der Geschichte Thailands zu finden und zu besichtigen sind. Hier hat sich durch das beschauliche ländliche Leben, durch das Festhalten an den alten Überlieferungen, die Seele der thailändischen Kultur am besten erhalten können. Die schönsten Mädchen und Frauen Thailands kommen sowieso aus dieser Region! Man muss sie nur wahrnehmen wollen ...

Hauch der Geschichte

Hier könne man ständig über die Zeugnisse der bei uns wenig bekannten Vergangenheit Thailands - als das heutige Staatsgebiet großenteils noch zum Reich der Khmer gehörte - stolpern, so wird berichtet. Nun sind uns die nordöstlichen Provinzen zwar nicht völlig unbekannt, aber unser letzter Besuch in dieser Region liegt immerhin mehr als zehn Jahre zurück.

17 der insgesamt 76 Provinzen Thailands bilden den Isan. Hier sind Zeugnisse aus grauer Vorzeit, aus der Entwicklungsgeschichte der Menschheit, aber auch aus der glorreichen Vergangenheit Thailands zu entdecken. Reich an historischen Sehenswürdigkeiten wird der Isan dennoch selten von Touristen besucht. Wenig bekannt sind deshalb auch die Ruinen aus der Khmer-Zeit, Prasat Hin (Stein-Schloss) genannt, die einen imposanten Eindruck von der Größe und Macht des ehemals herrschenden Khmer-Imperiums vermitteln. Sie lassen den Einfluss der Kultur der Khmer auf diese Region Thailands ahnen und zeigen hervorragende Beispiele für die Archtitektur der damaligen Zeit.

Während dieser Einfluss am sichtbarsten in den Provinzen Nakhon Ratchasima, Ubon Ratchathani, Surin und Buriram ist, kann man in der Provinz Udon Thani bei den Ausgrabungen in Ban Chiang sogar Funde aus der Frühgeschichte der Menschheit - genauer aus der Bronzezeit - bewundern.

Angkor, die Hauptstadt des versunkenen Großreiches der Khmer, wird mit ihren Tempelanlagen - u.a. Angkor Wat - als das "achte Weltwunder" bezeichnet und stellt immerhin das größte sakrale Bauwerk der Welt dar. Anfang des letzten Jahrhunderts von französichen Archäologen wiederentdeckt und in jahrzehntelanger mühsamer Kleinarbeit freigelegt ist Angkor - Kambodschas wahrscheinlich größte und auch einzige Attraktion von Weltgeltung - vielen Ausländern bekannt und inzwischen einem Besucheransturm ohnegleichen ausgesetzt. Viele Touristen reisen über Phnom Penh oder direkt nach Siem Reap, dem kleinen Nachbarort von Angkor.

Dabei ist leider weniger bekannt, dass sich im Isan - vor allem im Grenzgebiet zu Kambodscha - zwar nicht so gewaltige, aber doch sehr beeindruckende Bauwerke aus der Zeit, als die Khmer weit über ihre heutigen Grenzen hinaus Teile des heutigen Laos und Thailand beherrschten, befinden.

Mit dem Vordringen des Buddhismus ins heutigen Südostasien verschwanden die bis dahin vorherrschenden Religionen (Brahmanismus, Hinduismus) ebenso, wie letztlich die Macht der Khmer-Gottkönige verblasste und ihre monumentalen Sakralbauwerke der Vergessenheit preisgegeben wurden. Nach und nach forderte die Natur ihr Recht zurück. Die Tempel-Reste wurden vom Dschungel - Würgfeigen verschmelzen beinahe mit dem Sandstein - überwuchert.

Nachdem die Bewohner ihre Scheu vor den "Geistern" in den Ruinen überwunden hatten, wurden die Überreste der historischen Bauten in großen Teilen geraubt und verhökert oder sogar als "Steinbruch" für den Bau von Häusern und Straßen zweckentfremdet. Erst nach dem II. Weltkrieg wurde man sich in Bangkok dieser alten Kulturgüter auf thailändischem Staatsgebiet und ihres Wertes bewusst, begann sie zu schützen, mit Hilfe vor allem der UNESCO, einer Sonderorganisation der UN, vollständig freizulegen und weitmöglichst zu restaurieren. Heute zählen die bekanntesten von ihnen zu beliebten Ausflugszielen der einheimischen Bevölkerung und erfreuen sich auch mehr und mehr der Aufmerksamkeit ausländischer Besucher.

On the road again ...

Wir hatten von Prasat Hin Phimai - einer gut rekonstruierten Anlage bei Korat - gehört. Diese mustergültig freigelegte und rekonstruierte Tempelanlage ist das größte ehemalige Khmer-Heiligtum außerhalb Kambodschas. Auch dort wird sie nur noch übertroffen durch die Tempel von Angkor, welche mit Phimai durch eine Straße verbunden sind. In der Nähe der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Korat (offiziell: Nakhon Ratchasima), ca. 60 km nordöstlich, erbaut etwa 1100 u.Z., stellt sie ein beeindruckendes religiöses Bauwerk der Khmer und eines der schönsten Beispiele außerhalb des heutigen Kambodschas dar. Nach Korat sollte sie das erste Ziel auf unserer "Entdeckungsreise" durch den Isan sein.

Große Richtung: Korat

Los geht´s. Korat (auch "Khorat" geschrieben), eigentlich Nakhon Ratchasima, aber von jedermann so genannt, das Tor zum Hochplateau des Nordostens, dem Isan.

Wir wollen den Großraum Bangkok meiden und fahren vom Seebad Pattaya über Chachoengsao, Phanom Sarakham nach Nakhon Ratchasima. Dabei benutzen wir die Autostraße Nr. 304, die - vorbei an Kabin Buri - durch die Berge führt. An einem Coffee-Shop mit dem exotischen Namen "Jamaica", weist man uns darauf hin, dass das die längere und beschwerlichere Strecke sei. Wir lassen uns aber nicht beirren und bleiben on the road. Zeitweilig ist sie nur zweispurig, da die bestehende Straße weiter zur vierspurigen ausgebaut wird. Hier begegnen uns auch auffällig viele Holztransporte.

Nach ca. vier Stunden interessanter Tour durch eine mehr und mehr wildere Landschaft erreichen wir Korat - eine pulsierende, quirlige Großstadt. Die Provinz Nakhon Ratchasima besteht aus Gebirgsland und einer Hochebene und erstreckt sich über 20.494 km². Sehenswert sind vor allem Khao Yai, der bekannteste thailändische Nationalpark. Er liegt südwestlich von Nakhon Ratchasima, umfasst ein Gebiet von 2.172 km² Wald, Dschungel und Steppe. Innerhalb des Parks leben mindestens 25 Säugetierarten, 300 Vogelarten und unzählige Schmetterlinge. Hier sind auch mehrere historische Khmer-Heiligtümer aus dem 12. Jahrhundert zu besichtigen. Damals gehörte die Region zum Khmer-Reich, dessen Mittelpunkt die Tempelstadt Angkor im heutigen Kambodscha war.

Korat

Zum ersten Mal erblicken wir Korat, das wirtschaftliche Zentrum des Nordostens, die größte Stadt des Isan, von der wir schon so viel gehört haben. Auf den ersten Blick eine Stadt wie jede andere in Thailand - ohne eigenes Gesicht, ohne Sehenswürdigkeiten oder markante Bauten, außer dem Denkmal zu Ehren von Khunying Mo (Ehrentitel: "Thao Suranari") im Zentrum. 1826, während der Regierungszeit von Rama III., vollbrachte die Frau des damaligen Gouverneurs mit ihrem Cousin Heldentaten im Krieg gegen die Lao.

Die Stadt bevölkern heute ca. 250.000 Einwohner. Viel Neues ist zu sehen, aber meist die üblichen Betonklötze. Als ob die Städte in Thailand überhaupt keine Vergangenheit, keine Geschichte hätten. Mit verbundenen Augen hierher geführt, wüsste man sicher nicht: Bin ich hier in Khon Kaen, Udon, Ubon oder etwa in Korat. Dadurch fällt es auch schwer sich zu orientieren.

Schon auf der Fahrt dorthin fielen uns die vielen Autos auf, von schrottreifen Rostlauben nun wirklich nichts zu sehen. Durch unsere Erfahrungen bei früheren Reisen in diese Region waren wir auf sichtbare Armut eingestellt. Dieses vorgefasste Urteil mussten wir mehr und mehr revidieren. In Thailand - und damit auch im Isan - hat sich im letzten Jahrzehnt allerhand getan. Die positive wirtschaftliche Entwicklung ist glücklicherweise auch an dieser Region nicht spurlos vorübergegangen. Sicherlich wird auch hier noch Armut vorhanden sein, die natürlichen Gegebenheiten und ihre Auswirkungen für die Bevölkerung sind ja weitestgehend bekannt.

Aber - und jetzt höre ich schon die Aufschreie der "Entwicklungshelfer" - die Handy-, Laptop- und PlayStation-Generation ist auch schon bis an die Grenzen nach Laos und Kambodscha vorgedrungen ... Das ist nun ´mal nicht zu bestreiten! Es kann ja schließlich nicht sein, dass die Armen sich verstecken und nur die Wohlhabenden die Straßen bevölkern. Es ist auch unvorstellbar weil ökonomisch unsinnig, ein Einkaufscenter, eine sogenannte Mall, auf die grüne Wiese zu stellen, ohne dass genügend Kaufkraft vorhanden wäre. Und mit unserem Leihwagen kamen wir uns fast schäbig inmitten all der glitzernden, sehr gepflegt wirkenden Offroad- und Straßenflitzer neuester Bauart vor.

Ein subjektiver Eindruck, zugegeben! Aber es scheint doch einige Anzeichen zu geben, die dafür sprechen, dass es den "Laoten" besser geht, als noch vor zehn Jahren. Und das ist auch gut so! Schließlich haben ja auch die zahlreichen Farangs mit kräftiger "Entwicklungshilfe" dazu beigetragen. "Blühende Landschaften" sind im Isan eher zu entdecken, als im Osten Deutschlands ...

Die neuen Autobahnen (z.B. der Friendship-Highway, Autostraße Nr. 2) erlauben ausgezeichnete Orientierung aufgrund der englischen Beschriftung auf ihren Hinweistafeln. Sie verdanken ihren Zustand oder sogar ihren Bau überhaupt erst der wirtschaftlich wichtigen Verbindung nach Laos über die "Freundschaftsbrücke" bei Nong Khai. Für Autoreisende sind sie ein wahrer Genuss. Lediglich wenn man diese Autorouten verlässt und ins Innere vorstößt, wenn man kleine und kleinste Ansiedlungen ansteuern möchte, wechseln die Orientierungsschilder vom Englischen ins Thai. Das trifft allerdings nur für weniger interessante Ortschaften zu. Befinden sich an der Fahrt-Route touristische Sehenswürdigkeiten, sind die Hinweisschilder auch wieder deutlich in Englisch beschriftet (Blaue Schilder mit weißer Schrift!).

Der Linksverkehr ist immer noch verwirrend, trotz jahrelanger Fahrpraxis. Nach einigen Irrfahrten erreichen wir unser Hotel und checken ein, nicht ohne vorher noch am Bahnhof die dort auf dem Vorplatz ausgestellte alte Dampflok zu bewundern.

Selbstverständlich gibt es in der Provinzhauptstadt Korat zahlreiche Hotels unterschiedlichster Ausstattung. Wir steigen im "Sripatana" ab, einem Hotel an der Suranaree Road, mit Swimming-Pool mitten in der City. Der Preis für das geräumige Doppelzimmer mit allem Schnickschnack und ABF: 560,- THB. Da müssen wir nicht "mal handeln.

Vor Einbruch der Dunkelheit - in den Tropen geht das rasend schnell, um 18.15 Uhr ist´s schlagartig finster - und nach einer erfrischenden Dusche lassen wir uns mit einem Samlor zur "The Mall" fahren - einem riesigen Einkaufszentrum auf mehreren Ebenen mit allem was das Herz begehrt. Neugierig auf das dortige Angebot bummeln wir durch die Etagen - etwas shopping, und Hunger haben wir auch. Pizza soll es heute sein, sogar Pepperoni wird´s geben. Später müssen wir feststellen, dass damit die spezielle Wurstsorte gemeint war ... Wir genießen unser "Dinner" trotzdem. Danach müde zurück ins Hotel und ´ne Mütze Schlaf fassen. Morgen wollen wir dann endlich "in Kultur machen" ...

Museum und Prasat Hin Phimai

Flaches Land, Reisfelder, große Ebene wenig Bäume - "nischt wie Jejend hier". Ca. 60 km von Korat auf der Autostraße Nr. 2 (Friendship Highway) bis Abzweig nach Phimai, dann noch ca. 15 km auf zweispuriger Straße in sehr gutem Zustand. Schon sind wir in Phimai, Zentrum des kulturellen Erbes im Isan. Ein kleines Nest mit Hotel am Marktplatz, beherrscht vom Historischen Park, alles darauf ausgerichtet, touristisches Zentrum der Gegend zu sein.

Zum ersten Mal in einer Schrift von Isanvarman I. (A.D. 616 bis 635) of Zhenla im 7. Jahrhundert erwähnt, war Phimai einst regionales Zentrum für Handel und Wirtschaft, eine blühende Stadt. Das ist u.a. am Reichtum der Tempelanlage zu erkennen, die den Anfang einer zur Zeit der Khmer-Gottkönige erbauten Kette von Tempeln entlang einer über 300 km langen Königsstraße von Phimai direkt nach Angkor in Kambodscha bildet.

Kurz vor der Stadt sehen wir einen Hinweis auf das Phimai National Museum. Sind wir schon einmal hier, wollen wir uns die Besichtigung der angekündigten Kunstschätze auch nicht entgehen lassen. In einem wunderschönen, gepflegten Park gelegen, bietet das Museum unschätzbare, teilweise jahrhundertalte, erlesene sakrale Kunstwerke, aber auch profane Fundstücke aus Thailands ruhmreicher Vergangenheit. Hier im Haupthaus auf mehreren Stockwerken beispielhaft untergebracht, ermöglichen sie dem Besucher einen Eindruck von der Vielfalt künstlerischen Schaffens der Vorfahren. Weitere Fundstücke sind in einem Erweiterungsbau, dem Freiluft-Museum, zu bewundern (Siehe Fotos auf S. 17!). Den Abstecher von der Hauptstraße haben wir nicht bereut, zumal wir die Anlage menschenleer vorfanden! Alle Touristenbusse fahren vorbei, weiter zum Prasat Hin Phimai ...

Historischer Park

... den auch wir nach einigen hundert Metern erreichen, d.h. erst müssen wir ´mal den Haupt-Eingang finden. Gleich daneben ein Shop für Broschüren und Andenken. Die sehr schöne und beeindruckende Anlage befindet sich mitten im Zentrum von Phimai. Sie gilt als das besterhaltene Beispiel der alten Khmer-Architektur, das außerhalb von Kambodscha heute noch zu besichtigen ist.

Die Ruinen stammen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert - die Khmer-Architektur erreichte in dieser Zeit ihre höchste Vollendung - und befinden sich im Mittelpunkt eines mit rotem Sandstein und Teichen üppig ausgestatteten Historischen Parks von 665 mal 1.030 Metern (Mauerumfang). Als Baumeister wird Gottkönig Suryavarman II. aus Angkor angenommen. Seine Herrschaft wird auf das 11. Jahrhundert datiert, die Zeit der größten Ausdehnung des Khmer-Reiches. Vier sehr reichhaltig geschmückte Vorhallen umringen den zentralen, 28 m hohen Turm, das Sanktuarium. Es ist reich verziert mit hinduistischen und buddhistischen Motiven, u.a. mit Darstellungen der Hindugottheiten Wischnu und Schiwa sowie Szenen aus dem Hindu-Epos Ramayana. Mauern mit vier großen, majestätischen wirkenden Toren umschließen die fast quadratische innere Tempelanlage. Das Südost-Tor stellte einst die Verbindung über eine Straße mit der Tempelstadt Angkor in Kambodscha her, Gottkönig Suryavarman II. plante Phimai als Schwesterstadt und auf den ersten Blick wähnt sich der Besucher auch wirklich in Angkor. Die Anlage wurde genau nach den vier Himmelsrichtungen geplant, alle Innenmauern verlaufen parallel zu den Außenwällen, die Gebäude gruppieren sich symmetrisch um das in der Mitte befindliche Turmheiligtum, auch Prang genannt.

Aller Respekt vor der Kunst der Altvorderen kann aber glücklicherweise nicht verhindern, dass sich die Besucher der Tempelanlage - Einheimische wie Farangs - ganz selbstverständlich des Parks als eines Erholungsgebietes mitten in der Stadt bedienen, mit Picknick auf dem Rasen usw. usf. Thai stundenlang ohne Labsal durch köstliche Snacks - wo gäbe es denn so etwas?!

Alle Gebäude von Phimai scheinen um die Tempelanlage herum gebaut zu sein. Die Stadt ist mit vielen Transparenten geschmückt; im Historischen Park werden jetzt nämlich wieder die Tribünen für die alljährlichen Feierlichkeiten zum Phimai Festival vom 6. bis zum 10. November aufgebaut. Das wird wieder einen Trubel geben ... Schön, dass wir die "ollen Klamotten" vorher genießen konnten! Nach so viel Bildung in Sachen Kultur und einem kühlen Drink im Schatten machen wir uns wieder auf, weiter geht´s nach Udon Thani und Nong Khai bis an die Grenze nach Laos - Richtung Norden und dann immer geradeaus ... Jens-Peter-Richnow

Nachrichten vom BOI

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BOI sieht keine Probleme nach Terroranschlägen
Das Board of Investment zeigt sich zuversichtlich, was die momentane sicherheitspolitische Lage betrifft.

Thailand bleibt weiterhin attraktiv, bietet maximale Profitchancen und fairen Wettbewerb. Für Chamrus Sriprasom, Direktor des BOI-Büros in Hat Yai, zählen diese Vorteile mehr als die momentane Unruhe.

"Die jüngsten Geschehnisse auf den Philippinen und Bali werden lediglich kurzfristige, psychologisch begründete Auswirkungen haben und hauptsächlich auf dem Tourismussektor."

Die Südprovinzen bieten attraktive Rohstoffvorräte wie Materialien für die Gummiindustrie, Holz für Möbel sowie Meeresfrüchte für die Lebensmittelverarbeitung. "Investoren sind sehr wohl in der Lage zu unterscheiden und verstehen, dass die Situation in Thailands Südprovinzen bei weitem nicht so negativ ist wie sie in der Presse dargestellt wird."

In den ersten neun Monaten dieses Jahres genehmigte das BOI 48 Vorhaben in den 14 Provinzen des Südens. Dies sind 55 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Investitionsvolumen stiegt sogar um 70 Prozent auf 7,1 Milliarden Baht.

Sriprasom verzeichnet auch jetzt ein anhaltendes Interesse seitens ausländischer Investoren, was die Anfragen an seine Dienststelle betrifft.

Thaksin befürwortet lokale Mercedes-Benz-Produktion
Premierminister lobt deutsches Wirtschaftsengagement in Thailand

Für den thailändischen Premierminister Thaksin Shinawatra ist es selbstverständlich: Mercedes gehört nach Thailand. Nachdem der bayerische Autoproduzent BMW die Fertigung seiner Fahrzeuge thailändischen Händen anvertraut hat, ist auch Daimler Chrysler aufgerufen, Luxuswagen von eigenen thailändischen Fließbändern laufen zu lassen.

In einem Treffen Mitte November mit Entscheidungsträgern aus der deutschen Wirtschaft unterstrich er die lukrativen Anreize für ausländische Hersteller.

Außerdem lobte Thaksin das Interesse der deutschen Seite an Joint Venture-Projekten mit thailändischen Firmen in den Bereichen Energietechnologie, Recycling und Abfallbehandlung.

Daimler Chrysler
zeigt Profil auf Technologiesymposium

Daimler Chrysler war größter Einzelaussteller auf dem 7. Deutschen Technologiesymposium, das Ende vergangenen Jahres in Bangkok stattfand. Thailand-Chef Karl-Heinz Heckhausen ist nicht nur darauf stolz. "Wir organisieren eigene Symposien zu Innovationen, Technologie, Fahrsicherheit und Umwelt sowie ein Forum zum Ideenaustausch zwischen deutschen und thailändischen Experten. Spezialisten werkseigener Forschungs- und Entwicklungsabteilungen vermitteln neueste Kenntnisse."

Veranstalter des in dreijährigem Rhythmus organisierten Symposiums war die Deutsch-Thailändische Handelskammer. 1999 kamen 15.000 Besucher und 179 Aussteller.

BOI fördert Call-Center in Thailand
Das Board of Investment öffnet einen weiteren Bereich zukunftsweisender Dienstleistungsindustrien für Investoren aus dem Ausland.

Seit Ende Oktober 2002 sind sogenannte Call-Center förderungsfähig. Diese Vorhaben können grundsätzlich zu 100 % in ausländischem Besitz sein, wenn keine Dienstleistungen in thailändisch angeboten werden. Geförderte Projekte genießen eine breite Palette von nicht-steuerlichen Vergünstigungen, wie das Recht zur Anstellung geeigneten ausländischen Personals und Landerwerb. Steuerprivilegien sind jedoch nciht vorgesehen.

Das BOI sieht ein großes Potential bei der Entwicklung internationaler Call-Center, die Kunden in aller Welt von Thailand aus bedienen.

Investitionen: Jahresziel wird erreicht werden
BOI-Generalsekretär Somphong Wanapha ist optimistisch. Trotz der weltwirtschaftlichen Lage erreicht das BOI sein Ziel von 200 Mrd. Baht neuer Investitionen für dieses Jahr (2002; d.Red.). In den ersten acht Monaten wurden 535 Projekte mit einem Wert von 177,5 Mrd. Baht beantragt. Spitzenreiter in diesem Jahr sind Projekte aus dem Bereich Landwirtschaft und der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die eine Steigerung von 84% (96,7 Milliarden Baht) zum Vorjahreszeitraum aufweisen. Bei Metallerzeugnissen, Maschinen und Transportausrüstungen sind 140 neue Vorhaben zu verzeichnen, mit einer Gesamt-Investitionssumme von 38,2 Mrd. Baht. Auf Platz Drei liegen Investitionen für elektronische und elektrische Güter. Hier wurden 102 Anträge eingereicht; Wert 222,63 Mrd. Baht.

Dennoch ist sich Somphong bewusst, dass dieses Jahr - was die Direktinvestitionen in Thailand betrifft - eher zu den bescheidenen gehört. Waren im Jahr 2000 noch Investitionen in Höhe von 316,5 Mrd. Baht zu verzeichnen, wies die Statistik für 2001 einen Wert von 206,2 Mrd. Baht aus. Was EU-Projekte (43) in Thailand betrifft, kommen die meisten Anträge (12) aus Deutschland. Bislang flossen 6,315 Milliarden Baht an Investitionsvolumen aus der Europäischen Union nach Thailand, wovon 12,4% (784 Millionen Baht) aus Deutschland stammen (Stichtag: 30.9.2002).

Thailands Provinzen gehen "online"
Die 76 Provinzen Thailands wollen ihre Erzeugnisse gemeinsam vorstellen. Auf der Internet-Homepage www.thaitambon.comkönnen 6.000 Distrikte ihre einheimischen Güter anbieten. Bislang sind etwa 1.400 Produkte in diesem virtuellen thailändischen Supermarkt gelistet und können online bestellt werden.

Sind es noch hauptsächlich landwirtschaftliche Güter, Edelsteine, Spielzeug, einheimische Medizin und Drogerieartikel, ist ein erweitertes Angebot für Textilien, Möbel, Automobilteile und chemische Produkte in Vorbereitung.

Die Regierung empfiehlt Kabinettsmitgliedern, beim Kauf ihrer Neujahrsgeschenke diese Angebote zu berücksichtigen.


Thailand - wichtiger Wirtschafts-Standort

Gut Ding will Weile haben und so tagte das Thailandforum des Asien-Pazifik-Forums Berlin (APFB) in öffentlicher Sitzung schon einmal am 6. Dezember 2002 zur Vorbereitung der nächsten Asien-Pazifik-Wochen im Herbst 2003 in Berlin. Der APFB e.V. versteht sich als Partner für den Dialog zwischen den Kontinenten. Mit der zunehmenden Bedeutung des asiatisch-pazifischen Raumes in der Welt wächst auch sein Engagement. FARANG wird weiter berichten.

Eberhard J. Trempel, Executive Vice President Asien-Pazifik-Forum Berlin, und die Königlich Thailändische Botschaft hatten diesen Termin bewusst zu Ehren des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej (am längsten amtierender Monarch in der Welt!) gewählt, der am 5. Dezember 2002 seinen 75. Geburtstag beging, und ins Hotel Adlon unmittelbar am Brandenburger Tor eingeladen.

Nach Begrüßung durch RA Trempel und Botschafter Surapong Jayanama gaben die Protagonisten in Reihenfolge ihre Statements ab, versicherten sich und den zahlreichen Gästen, wie wichtig die außerordentlich guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Thailand und Deutschland seien, dass sie noch weiter ausgebaut werden sollten und dass man auf die Hilfe des Bundeskanzlers und des Außenministers hoffe. Nach kurzer Diskussion endete die Veranstaltung mit einem Sektempfang, zu der der thailändische Botschafter gebeten hatte. JPR

Steinmetz Kolumne

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Michael Steinmetz, Südostasien-Wissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage?
Schreiben Sie an den FARANG!

Diesmal wurde die Frage gestellt:

Wer sind eigentlich die "Thai-Islam"? (Teil 4)

Der analytische Marsch durch die Jahrhunderte der Geschichte des 750 Jahre andauernden Konfliktes verdeutlicht eines: Die vielbeschworene Integrationskraft Thailands - definiert als Bildung "einer homogenen, territorialen, politischen Gemeinschaft" - blieb in Bezug auf die Malay Muslim (siehe Teil 1 bis 3) weitestgehend ebenso wirkungslos wie auf der anderen Seite die Unabhängigkeitsbewegung.

In den 1970er Jahren kämpften über zwanzig verschiedene Gruppierungen für die Selbständigkeit Patanis. Alle folgten zwar mehr oder weniger dem Konzept einer Landguerilla, dennoch gab es in der weit auseinanderlaufenden Zielsetzung kaum Übereinstimmung: Die Einen kämpften für ein unabhängiges Malay-Muslim-Königreich, die Anderen für einen freien islamischen Staat Patani, wieder andere waren Nationalsozialisten oder Kommunisten.

Für die rechtsextreme, ultrakonservative Regierung von Thanin Kraivichien (Premier 1976-1977), welche Thailand in einen Bürgerkrieg geführt hatte, waren die Unterschiede ohnehin ohne Belang: Sie sah einen jeden Protest gegen ihre Diktatur als kommunistisch an. So wurden die Malay-Muslim-Organisationen im Rahmen der militärischen antikommunistischen Aufstandsbekämpfung verfolgt. Das hatte zur Folge, dass die Malaien ihr lange gehegtes Ressentiment "Kommunismus sei unislamisch" ablegten und kurzfristig ihre Berührungsängste zu den meist studentischen Kämpfern der kommunistischen Partei verloren. Dennoch: Die Uneinigkeit der Gruppierungen, die internen Fraktionskämpfe, die schlechte Organisation, die geringe Unterstützung der Bevölkerung am bewaffneten Kampf sowie die ausbleibende ausländische Unterstützung sind Ursachen für die trotz ihrer langen Geschichte bemerkenswert geringen Erfolge der Malay-Muslim-Separationsbewegung. Jenseits der islamischen Bruderländer gab es keine internationalen Kontakte. Und Malaysia, seit 1967 in der ASEAN mit Thailand verbündet, hatte frühzeitig offiziell erklärt, nicht an der Patani-Bewegung zu partizipieren. Diese Solidarität der malaiischen Regierung war nicht uneigennützig; galt es doch, mit der eigenen Minderheitenpolitik nicht zu sehr ins Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit zu geraten.

Die 1980er Jahre brachten mit der Regierung von General Prem (1980 bis 1988) die Abkehr von der Politik der Zwangs-Assimilation. Mit neuen Konzepten wurde versucht, die Malay-Muslim-Provinzen zu befrieden. Das erklärte Ziel blieb zwar, die malaiischen Muslime in "modernisierte, thai-sprechende, nicht orthodoxe, säkularisierte Bürger zu wandeln", doch sollte es nun durch Versöhnung und bei friedlicher Koexistenz der verschiedenen Kulturen erreicht werden. Neben der Zusicherung der religiösen Freizügigkeit wurden beachtliche Aktivitäten zur Förderung des Islam unternommen. Die wichtigste Aktion war zweifelsohne der Regierungsauftrag für die Übersetzung des Koran ins Thai. Mit ihrer Fertigstellung wurde die Pflicht verbunden, den Koran fortan in den islamischen Schulen auf Thai zu lehren.

Doch auch auf administrativer Ebene wurde die Kooperation mit den Malay Muslim gesucht: Das Konzept hieß Dezentralisation der Verwaltung. Eine extra eingerichtete Behörde in der Provinz Yala hat zwei Aufgaben: Erstens soll das Fehlverhalten und die Korruption der thai-buddhistischen Beamtenschaft vor Ort untersucht und gegebenenfalls bestraft werden; zweitens soll durch gemeinsame Planung mit den Betroffenen die wirtschaftliche Entwicklung der Region vorangetrieben werden. Neben der Förderung industrieller Kleinbetriebe stehen Landwirtschafts-Entwicklungsprogramme im Vordergrund. Anfang der neunziger Jahre schienen die Jahre der Gewalt vorüber: Der Großteil der Bevölkerung hatte sich mit einem Leben unter der Thai-Herrschaft arrangiert.

Doch ein Phänomen der Moderne droht alle Integrationsmodelle des Thai-Staates zunichte zu machen: Die Verbreitung der neuen Medien. Jedes Dorf besitzt mittlerweile wenigstens einen Fernseher. Trotz aller staatlichen Bemühungen, Thai zur Verkehrssprache zu machen, ist immer noch Malay die Sprache der täglichen Kommunikation in den Malay-Muslim-Provinzen. Es ist allgemeine Gewohnheit, die durch die unmittelbare Nähe zu Malaysia gut zu empfangenden malaiischen Fernsehprogramme zu konsumieren. Dieser transnationale Einfluss der Medien deaktiviert die fragile, soziokulturelle Einbettung der Malay Muslim in die politische Welt Thailands; gleichzeitig protegiert er eine gemeinsame, grenzüberschreitende Malay-Identität. Die traditionelle Verheiratung zwischen Malaien aus Thailand und Malaysia sowie der Saisonarbeiter-Austausch mit Kelantan, Kedah und Perlis, wie auch insbesondere die vom Thai-Staat geförderte Religions-Erziehung gebildeter Malay Muslim im Ausland bewirkten eine weitere Umkehrung des Integrationsprozesses und bestärkten die Eigenständigkeit einer Malay- Muslim-Identität in der pan-islamischen Welt.

Von den verschiedensten Patani-Separatisten-Gruppen haben den Mitgliederschwund der achtziger Jahre nur zwei nennenswerte überlebt: die PULO (Patani United Liberation Organization) sowie die GMP (Gera-kan Mujahidin Patani), in welcher sich die ehedem versprengten Guerillatruppen zusammentaten und schon am 31.8.1989 den "heiligen Krieg" proklamierten. Sie rekrutieren jedoch in neuester Zeit wieder verstärkt Mitglieder. Meist kommen diese aus der großen Zahl jugendlicher Arbeitsloser, die trotz verschiedener Sozialisierungsprogramme eine Existenz als Mitglied einer Gang aufregender finden. Mitte der neunziger Jahre machte die PULO durch einige Bombenattentate auf Bahnhöfen auf sich aufmerksam. Nach dem 11.9.2001 bezeichneten Muslim-Führer die USA als den eigentlichen Teufel, "welcher Allah den Krieg erklärt hätte". Eine Serie von 11 blutigen Bombenanschlägen, welche der GMP zugeschrieben wird, hat seitdem die Region heimgesucht. Wie sehr die Situation von Regierungsseite ernst genommen wird, zeigt sich in dem Austausch des Innenministers. Anfang Oktober wurde mit Wan Nor ein Thai-Muslim, der selbst aus der Südregion kommt, auf diesen Posten berufen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war eine Reise nach Malaysia, um nach einem gemeinsamen Befriedungskonzept für die Malay Muslim in Thailand zu suchen.

Vom Aschenputtel zur Asia-Queen

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Nur ein Märchen!

Erdacht und zu Papier gebracht von Wolfgang Payer

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit in einer modernen Welt.

Ein alternder wohlhabender Geschäftsmann (nennen wir ihn Krösus) lebte in einer großen, großen Stadt. Krösus hatte inzwischen so viele Schätze angehäuft, dass er es in seinem fortgeschrittenen Alter nicht mehr nötig hatte für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Deshalb entschied er sich, die Leitung seines gutgehendes Geschäftes an seine inzwischen erwachsenen Sprösslinge zu übergeben und sich selbst darauf zu beschränken, das Leben einfach zu genießen.

Die Tage, Wochen und Monate vergingen und Krösus bemerkte, dass er einsam war. Ohne seine Arbeit verspürte eine gewisse Leere in sich. Seine Frau hatte ihn schon vor langer Zeit verlassen, da Krösus nur damit beschäftigt war, Gold und Silber anzuhäufen und dabei ganz vergessen hatte, sich auch um seine Frau und deren Bedürfnisse zu kümmern. Seine Kinder hatten sich inzwischen vermählt und das elterliche Haus verlassen. So war er nun also allein, einsam und traurig.

Die Einsamkeit veranlasste Krösus nun, sich auf den Weg in die weite Welt zu machen, um Abwechslung in sein Leben zu bringen. Also packte er sein Bündel mit dem Nötigsten und begab sich auf die unbekannte lange Reise.

Sein Weg führte ihn in viele Länder. Er sah die größten Städte, die schönsten Strände, lernte interessante Menschen und fremde Kulturen kennen, aber seine Einsamkeit blieb. Denn mit wem sollte er sich denn an all diesen Dingen erfreuen? Es war niemand an seiner Seite, mit dem er die Freude hätte teilen können.

Auf seiner Reise um die Welt, führte sein Weg ihn auch in ein fernes asiatisches Land. Die Menschen dort waren so ganz anders als die, die er bisher kennen gelernt hatte. Sie waren - trotz ihrer Armut - so voller Lebenslust und unbeschwert, lächtelten unentwegt und waren bemüht, möglichst wenig Zeit mit Arbeit zu vergeuden.

Irgendwie fühlte sich Krösus von der Mentalität der Menschen und ihrer Art zu leben angezogen. Weil es ihm hier so gut gefiel, beschloss er, hier längere Zeit zu verbringen, um noch mehr von diesem schönen Land und dem interessanten Völkchen zu erfahren.

Er selbst - der sich nie zu schade war hart zu arbeiten - erkannte nun, dass das Leben noch einen anderen Sinn hat und es auch Menschen gibt, die nur gerade soviel tun, um davon leben zu können. Da hier nun alles erheblich billiger als in seinem Heimatland war, konnte er sich mit seinem Reichtum noch viel mehr leisten. Er ließ sich ein großes Haus bauen, stellte Dienstpersonal ein, kaufte sich teuren Goldschmuck mit Edelsteinen, schaffte ein exklusives Gefährt an und lebte sein Leben so gut es ging. Doch die Einsamkeit blieb.

Natürlich blieb sein Wohlstand auch den Einheimischen des Landes nicht verborgen, und so war es unvermeidbar, dass er im Blickpunkt mancher Leute stand, unter anderem auch von einigen zwielichtigen Gestalten, die ihm seinen Besitz missgönnten. Es dauerte nicht lange, und eines Nachts wurde sein Haus von Dieben heimgesucht, die ihn um einige seiner wertvollsten Besitztümer erleichterten. Nach dieser Erfahrung musste er dann noch zusätzlich Wachpersonal für seinen Besitz einstellen.

Eines schönen Tages, als er gerade damit beschäftigt war, in einem der zahlreichen Geschäfte einzukaufen, stand nun ein hübsches Mädchen vor ihm, welches dort in Diensten war. Ihr bescheidenes Auftreten und ihre ärmliche - aber saubere - Kleidung ließ ihn vermuten, dass sie ein schlichtes Mädchen aus einfachem Hause sein musste.

Ihre zarte Figur, die langen glatten schwarzen Haare, die hellbraune Haut und ihre hübschen mandelförmigen, dunklen Augen verzückten ihn sofort. Sie war so voller Anmut, so rein, frisch und jugendlich und konnte so wunderbar lächeln, dass Krösus wie magnetisiert von ihrem Anblick war. Fortan war es um Krösus geschehen. Keine Nacht mehr konnte er ruhig schlafen, ohne nicht an diese göttliche, exotische Erscheinung denken zu müssen.

Immer wieder und wieder ging er nun dort hin einkaufen, nur um "seine Prinzessin" wiedersehen zu können. Er brachte in Erfahrung, dass ihr Name Thailina war und sie mit ihren zarten 18 Jahren damit beschäftigt war, das nötige Geld für den Lebensunterhalt ihrer armen Familie zu verdienen, welche in bescheidenen Verhältnissen auf dem Land lebte.

Um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und ihr zu imponieren, kaufte er sich viele teure Dinge und schönes Geschmeide, welches er zwar nicht unbedingt brauchte, aber genau die Wirkung erzielte, die Krösus sich erhoffte. Trotz seines großväterlichen Alters begann nun die jugendliche Thailina, sich für ihn zu interessieren und ihm schöne Augen zu machen. Natürlich blieb es nicht aus, dass er nun auch Gelegenheiten suchte, seine Thailina auch außerhalb der Geschäftszeiten zu sehen. Er war so sehr von ihr fasziniert, dass er ihr einen kleinen goldenen Ring mit einem funkelnden Diamanten schenkte. Thailina war nun sehr beeindruckt von diesem großzügigen Gönner und konnte ihm deshalb fast nichts mehr abschlagen.

Bereitwillig ließ sie sich von ihm einladen und ausführen. Doch musste er ihr vorher erst standesgemäße Kleidung kaufen, damit sie in den gehobenen Kreisen - in denen er sich bewegte - nicht aus dem Rahmen fiel. Und so suchte sie sich mit Krösus die feinsten Stoffe aus, ließ sich die schicksten Kleider schneidern, bekam die dazu passenden Schuhe und Handtaschen sowie wertvolle diamantenbesetzte Arm- und Halsketten. Das Leben von Krösus schien nun wieder einen Sinn zu bekommen. Endlich hatte er jemanden gefunden, mit dem er sich des Lebens erfreuen konnte.

Es dauerte nicht lange, und Thailina bedauerte es, dass sie aufgrund ihrer Arbeit jeden Tag so viele Stunden von Krösus getrennt war. Sie schilderte ihrem Liebsten ihr Leid und so ließ Krösus ihrem Arbeitgeber mitteilen, dass sie fortan nicht mehr in seinen Diensten stehen würde. Thailina war sehr froh darüber, denn schließlich empfand sie die Arbeit eh nur als ein notwendiges Übel. Das Leben, welches sie mit Krösus führte, war wesentlich angenehmer. Da Thailina nun ausreichend Zeit hatte, ließ er sie eine Schule besuchen, wo sie seine Heimatsprache erlernte.

Ihre arme Familie konnte aber nicht auf ihren Lohn verzichten, den sie bisher größtenteils abführte, darum musste also Krösus als neuer Geldgeber und Ernährer einspringen - was für ihn aber kein Problem war. Um aber auch für seine Beziehung zu ihr, den Segen von Thailinas Eltern (die vom Alter her seine Kinder hätten sein können) zu erhalten, fielen seine monatlichen Zahlungen natürlich deutlich großzügiger aus, als das bescheidene Gehalt, das Thailina durch ihre damalige Arbeit verdiente.

Nun hatten die beiden viel Zeit füreinander. Sie reisten im Land umher, residierten in den schönsten Häusern des Landes, speisten in den vornehmsten Lokalen und erfreuten sich des Lebens.

Dass Krösus in Begleitung dieser um so vieles jüngeren Frau skeptisch beäugt wurde störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil - er war sehr stolz auf seine hübsche und inzwischen auch vornehm ausschauende Partnerin. Er verwöhnte sie, wo er nur konnte. Eines Tages erwägte er, in sein Heimatland zurückzukehren, um einige finanzielle Dinge zu erledigen und um seinen Kinder die hübsche und auch so süße Thailina vorzustellen.

Lange hatte Krösus seine Sprösslinge nicht mehr gesehen, und voller Stolz machte er sich mit seiner exotischen Schönheit auf die Reise in die Heimat. Als nun seine Kinder die fremdländische und fast noch kindliche junge Frau sahen, waren sie voller Entrüstung über dieses so ungleiche Paar. Mit kritischen Worten gaben sie ihrem alten Herrn gegenüber ihren Unmut kund. Krösus ließ sich jedoch nicht beirren, sondern schilderte die Umstände, unter denen er dieses arme, bemitleidenswerte Mädchen kennen gelernt hatte. Er beschrieb das "Elend", welches sie erleiden musste und aus dem er sie befreit hatte. Je mehr Krösus redete umso grösser wurde die Kluft, die sich zwischen seinen Kindern und ihm auftat. Entsetzen und Unverständnis machten sich auf beiden Seiten breit. Voller Neid blickten seine Kinder auf die Kleider und Juwelen, mit denen Thailina sich inzwischen schmückte.

Krösus schlussfolgerte nun, dass seine Sprösslinge undankbar wären, denn schließlich hatte er ihnen ja das große Geschäft zur Leitung übergeben, weswegen auch sie ein unbeschwertes Leben führen konnten. Bereits nach kurzer Zeit war er so erzürnt wegen der Anfeindungen ihm und seiner Partnerin gegenüber, dass er beschloss wieder abzureisen. Seinen undankbaren Kindern wollte er aber vorher noch einen Denkzettel verpassen. Kurzerhand enthob er sie ihrer Posten in seinem Geschäft und gab dieses zum Verkauf frei. Ein Käufer war bald gefunden, der ihm auch einen ansehnliches Preis dafür bezahlte.

Mit den Taschen voller Geld kehrten beide nun wieder in das asiatische Traumland zurück.

Mit seinen Kindern hatte Krösus also gebrochen. Jetzt stand er ohne Familie da. Es blieb ihm nur noch seine asiatische Schönheit, die noch zu ihm hielt. Da er nun Angst vor dem Alleinsein hatte, las er ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Krösus liebte seine junge Thailina inzwischen so sehr, dass er beschloss, seine Herzallerliebste zu ehelichen. Traditionsgemäß hielt er bei Thailinas Eltern um ihre Hand an. Als Brautpreis forderten die Eltern natürlich ein stattliches Sümmchen Geld und Goldschmuck, wobei die Höhe dem luxuriösem Standard, auf dem Krösus sich bewegte, angepasst wurde.

Alsbald wurde geheiratet.

Die pompöse Feier glich der Eheschließung eines Königs mit einer Königin. Es erschienen viele Gäste, und die Braut erhielt von ihrem Bräutigam wundervolle Geschenke. Auch nach der Eheschließung wurde immer mehr und mehr konsumiert. Seine junge Frau verstand es inzwischen, ihren Mann derart zu bezirzen und mit ihren Reizen zu spielen, dass sie immer mehr und mehr von ihm bekam. Unter anderem erhielt sie ein motorisiertes Zweirad und ein Automobil geschenkt, der Familie wurde ein kleines aber schönes Häuschen gebaut und die monatlichen Zahlungen fielen nach und nach immer höher aus, da Thailina nicht mitansehen konnte, wie sie im Luxus schwelgte und ihre Familie in "bitterster Armut" lebte.

Die Monate vergingen und Krösus bemerkte, dass seine schöne Frau kaum noch bei ihm zuhause war und immer weniger Zeit für ihn hatte. Als er ihr dann später auch noch freien Zugriff zu seinen Finanzen verschaffte, zog sie es vor, sich nach eigenem Ermessen das zu kaufen, wonach ihr gelüstete. Ihr Freundeskreis wuchs stetig und sie genoss es, mit ihren Freunden auszugehen, sie einzuladen und im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.

Die eröffnete mehrere eigene Geschäfte, um die sie sich aber selbst nicht viel kümmerte und die schon bald - wegen der großen Verluste - wieder geschlossen werden mussten. Ihren Ärger darüber bekämpfte sie mit exklusiven Einkäufen. Immer häufiger war sie so sehr mit dem Einkauf beschäftigt, dass sie nicht einmal mehr Zeit hatte nachts heimzukehren. Ihren Angaben zufolge, musste sie deshalb bei "guten Freunden" nächtigen. Auch das einfache Haus der Eltern wurde inzwischen gegen ein neues und größeres eingetauscht, denn schließlich sollten auch die Nachbarn von Thailinas Familie sehen, welchen Luxus man sich inzwischen leisten konnte.

Krösus musste tatenlos mitansehen, wie sein Vermögen sinnlos verbraucht wurde und zu schmelzen begann. Sämtliche Versuche, seine Gemahlin zur Einsicht zu bewegen, scheiterten kläglich. Sie lebte unbeschwert weiter, doch seine Liebe zu ihr war nach wie vor so groß, dass er dem ausschweifenden Leben seiner Frau tatenlos zusah. Vielleicht hatte er auch nur Angst, nach seiner Familie auch noch seine junge Ehefrau zu verlieren. Sie aber gab sich stur und egoistisch, kümmerte sich kaum noch um ihren Mann. Inzwischen war es ihr peinlich, sich mit dem alten Mann auf der Straße zu zeigen, deshalb vermied sie gemeinsame Unternehmungen so gut es irgend ging. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmends, da die vielen Probleme anfingen an ihm zu zehren. Doch Thailina blieb unbeeindruckt von all dem. Nicht einmal der Umstand, dass er einige seiner exklusiven Güter verkaufte, um ihre verlustbringenden Geschäfte und teuren Einkäufe zu finanzieren, ließ sie von ihrer Handlungsweise abhalten. Da seine Kräfte nach und nach schwanden, war er auch nicht mehr in der Lage, sich gegen die fatale Situation zu wehren.

Krösus war viel allein und dachte an die schöne Zeit zurück, als er seine Traumfrau zum ersten Mal traf. Was war nur aus dem süßen, hübschen und bescheidenen Mädchen geworden, das er einst kennengelernt hatte?

Und wieder war er einsam, allein und traurig. Er wurde krank und kränker und immer schwächer. Eines Tages geschah es dann. Schwerkrank und kraftlos kam er in ein Krankenhaus, aus dem er nicht mehr zurückkehren sollte. Wenige Tage später verstarb er einsam und allein. Noch in den Armen einer ihrer Liebhaber erfuhr Thailina von seinem Tod.

Kaum, dass er unter der Erde war, begann sie all seinen Besitz aufzulösen und in Bares umzuwandeln. Ihr eigenes Haus hatte sie sich schon lange vorher selbst gebaut, von dem ihr Mann nie etwas erfahren hatte.

Das einst bescheidene und arme Mädchen war inzwischen eine stolze und reiche Frau geworden und eine noch reichere Erbin, die es auch später vorzog, ihr Leben nicht mit Arbeit zu verschwenden.

Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute ...
... von der hohen Lebensversicherung, die ihr ausgezahlt wurde!

Wirklich nur ein Märchen?

© 2002, Wolfgang Payer

Paradies beginnt im Westen

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Ein Tag auf der Koh Larn / Aufdringliche Händler und Menschenmassen

Nur 20 Baht kostet die Fähr-Überfahrt vom Pier in Pattaya aus. Alle zwei Stunden legt eine Fähre ab in Richtung Koh Larn. Wir haben den schnelleren und abenteuerlicheren Weg gewählt - zu viert mieten wir ein Speedboat. Nach langer Diskussion ist ein akzeptabler Preis ausgehandelt: Hin und zurück 200 Baht pro Person. Ein Preisvergleich ist aber ratsam.

Während die Fähre und die meisten Ausflugsboote die Ostküste ansteuern, ist der Westen der Insel kaum erschlossen. An der Ostküste verunreinigtes Wasser, aufdringliche Händler und Menschenmassen. Im Westen der Insel idyllische Strände, vereinzelte Restaurants, kaum eine Menschenseele. Auf einem Tagesausflug erkunden wir die beiden Gesichter der Insel.

Zunächst nur eine Silhouette, erkennen wir schon bald Häuser, Strand, Vegetation auf der nahenden Insel. Rund 10 Kilometer sind es von Pattaya bis zur Ostküste von Koh Larn, der Koralleninsel. Nach 20 Minuten sind wir am Ziel: dem Pier Tha Na Ban. Mit Pepsi vereinbaren wir Zeit und Ort für die Rückfahrt.

In der Erwartung, ein kleines tropisches Paradies anzutreffen, sieht man mir die Enttäuschung an. Zunächst einmal lassen wir das Menschengetümmel auf uns wirken. Wasserscooter, Bananaboats, Parasailer. Der Laustärkepegel ist immens. Ein Wolke aus Benzingeruch in der Luft. In einem eingegrenzten Bereich im Wasser stehen dicht auf dicht Chinesen, Koreaner, Thai, einige Farang. Dazwischen bunte Farbkleckse: Grüne, gelbe und pinkfarbene Schwimmreifen.

Wir entscheiden uns für eine Liegestuhlgruppe ein wenig abseits vom größten Trubel. In einer knappen Stunde wird uns sieben Mal Eis angeboten, fliegende Händler präsentieren im Fünf-Minuten-Takt Uhren, Muscheln, Geldbörsen: "Look, look, Madam, very cheap! Good price for my friends!"

Hinter den Liegestuhlreihen Verkaufsstand neben Verkaufsstand, viele Restaurants. "Zu Mittag essen wir nicht hier", erklären mir Tanja und Dominique und prophezeien mir etwas ganz Besonderes. 100 Baht pro Person für Hin- und Rückfahrt vereinbaren wir mit vier Mopedtaxi-Fahrern. Wer sich auf den Zweirädern nicht wohl fühlt, sollte sich, um die Insel zu überqueren, lieber ein vierrädriges Taxi leisten. Scheinen die Straßenverhältnisse zu Beginn noch durchaus passabel, ändert sich dies ab der Hälfte der Strecke schlagartig.

"Willst du ein Foto machen?", fragt mich mein Mopedfahrer und deutet links durch die Büsche. Dort eröffnet sich mir ein atemberaubender Blick auf die Ostküste der Insel. Aus der Entfernung wirkt der lebhafte Strand, dem wir eben den Rücken gekehrt haben, wie eine mit Schiffen und Männchen überladene Playmobil-Landschaft.

Weiter geht es bergauf, bergab über die hügelige Insel. Hohe Palmen ragen aus dem dichten Baumbestand heraus. Dazwischen hin und wieder ein kleines Häuschen, dann eine Wellblechhütte, Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt wurde, spielende Kinder. Wie ein grüner Watteteppich sehen die entfernteren Hügel aus.

Von Müllhalden und zunehmenden Abfallmengen an den Straßenrändern auf Koh Larn habe ich gelesen, sehe jedoch während der Mopedfahrt nichts. Zu Bedenken ist aber: In der Hochsaison werden weit mehr Besucher die Insel aufsuchen. Damit wird vermutlich auch die Müllentsorgungs-Problematik zunehmen.

Wir scheinen unser Ziel erreicht zu haben - eine Bucht am Samae Beach. Weißer Sand, keine Menschenseele, außer den Mopedmotoren kein Laut. Wir fahrem am Samae Beach entlang. Und endlich erreichen wir unser kleines Paradies: Eine ausladende Bucht. Am einen Ende einige Liegestühle und Sonnenschirme mit wenigen Gästen. Dann ein langes Stück nahezu unberührter Strand, klares, sauberes Wasser, am anderen Strandende ein kleines Restaurant. Unter einem Palmenblätterdach Holzbänke und Tische. Wir sind die einzigen Gäste.

Der Besitzer berät uns ausgiebig bei der Menüwahl. Hühnchen mit Gemüse und Cashewkernen, Schwein in Pfeffer und Knoblauchsauce, Shrimps werden aufgetischt. Mittlere Preiskategorie, wir zahlen 140 Baht pro Person. Dafür lädt uns der Restaurantbesitzer nach dem Essen auf seine Liegestühle ein. "For my friends for free", erklärt er und liefert gratis einen Schwimmreif mit. Wir genießen die Ruhe, gehen baden, nur ein einsames Bananaboat kurvt vor der Küste entlang. Hin und wieder sehen wir in der Ferne ein Speedboat. Die Zeit vergeht zu schnell. Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Ich habe die zwei Gesichter Koh Larns kennen gelernt.

Wer Wert auf Trubel, Action und Menschen legt, ist auf der Ostseite der Insel richtig. Doch sind hier aufdringliche Händler und verschmutztes Wasser in Kauf zu nehmen. Zum Relaxen, Genießen und Baden eignet sich der wenig erschlossene Westen.

Leicht gekürzt; veröffentlicht aus "Der Farang",
Pattaya, Ausgabe 24/2002, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Des Königs Feuer-Rosse

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Eisenbahn-Wesen in Thailand, Teil 1 - Zur Geschichte

Ein Beitrag von Wilfried Stevens

Bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts begann man sich auch in Thailand Gedanken über den Bau und den Einsatz von Eisenbahnen zu machen. Die Infrastruktur in allen Landesteilen war noch, verglichen mit den Verhältnissen in Indien, unterentwickelt:

Außerhalb von Bangkok gab es kaum befestigte Straßen. Die Landstraßen und Feldwege waren zudem während der Regenzeit schwer oder gar nicht passierbar. In den Trockenzeiten konnte der Wasserstand in Flüssen und Kanälen soweit absinken, dass schwer beladene Flusskähne nicht mehr weiterkamen. Es musste dann alles auf kleinere Boote umgeladen oder auf dem Landweg weiter transportiert werden. Es ist schon erstaunlich, dass trotz der schlechten Transport-Wege damals große Warenmengen für den Export regelmäßig in Bangkok ankamen. Doch König Chulalongkorn und seine Wirtschaftsexperten wussten, dass weit mehr Edelhölzer geschlagen wurden, als transportiert werden konnten, und dass aufgrund fehlender Transportkapazitäten große Mengen von Reis nicht exportiert werden konnten. Somit war der Ausbau des Eisenbahnwesens mehr als erforderlich.

Die Geschichte der thailändischen Eisenbahn ist vielseitig und wurde von der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft ebenso beeinflusst wie von der Bodenbeschaffenheit des thailändischen Staatsgebietes. So waren für die ersten Ingenieure, die Pioniere der thailändischen Eisenbahn, das Klima, tropische Krankheiten und schlecht ausgebildetes Personal die größten Hindernisse beim Bau eines Eisenbahnnetzes. Es mussten dafür riesige Schneisen durch dichte Urwaldgebiete geschlagen sowie etliche Tunnel, Brücken und Dämme gebaut werden.

Dabei waren die Transportmöglichkeiten für die Eisenbahnprojekte in den ersten Jahren sehr beschwerlich. So konnte das Eisenbahnmaterial, wie auch alle anderen Naturalien, nur mühsam mit Ochsenkarren, Elefanten und oft auch mit Fluss-Schiffen und Booten herangeschafft werden. Auf dem Land gab es zu jener Zeit praktisch kaum geeignete Transportwege. Das meiste wurde über Flüsse transportiert. Die Organisation, die Probleme mit der Logistik und die politischen Rivalitäten der europäischen Mächte machten den Eisenbahnbau in Siam in den Anfängen zu einem regelrechten Abenteuer. Dieser bescheidene Ausflug in seine Geschichte kann nur einen kleinen Einblick in den Eisenbahnbau Thailands gewähren.

Chulalongkorns Weitsicht

König Chulalongkorn erkannte, wie auch sein Vater zuvor, dass ein schneller moderner Ausbau der Infrastruktur die Zukunft des Landes bestimmen würde. Eine feste Anbindung entfernt gelegener Landesteile an die Metropole Bangkok würde nicht nur die Wirtschaft vorantreiben und die Weiterentwicklung des ganzen Landes beschleunigen, sondern das Königreich Siam auch innenpolitisch stärken. Auch hatte der König bei seinen Reisen durch Europa viele Vorzüge eines modernen Transportwesens kennen gelernt.

Innenpolitisch gesehen war es für König Chulalongkorn natürlich wichtig, möglichst viele Landesteile schnell erreichen zu können, um die innere, aber auch die äußere Sicherheit besser aufeinander abzustimmen. Da beispielsweise bei Unruhen die königlichen Beamten und Sicherheitskräfte oft Wochen brauchten, um von Bangkok aus einen Ort in Nordthailand zu erreichen, musste ein schnelles und zuverlässiges Transportmittel her.

Weil in Bangkok fast der gesamte Warenverkehr des Landes zusammen kam, war die Entwicklung eines Eisenbahnwesens auch für einen zukünftigen gesicherten Außenhandel von größter Wichtigkeit. Nur ein intensiverer Außenhandel konnte das Land unabhängiger und wohlhabender machen. Schon zu diesem Zeitpunkt konnte Thailand durch den Verkauf von Tropenhölzer, Reis und anderen landwirtschaftlichen Produkten soviel Kapital einnehmen, dass der Kauf von ausländischen Waren und damit die steigende Nachfrage im Land gesättigt werden konnte. Insgesamt erhoffte man sich, mit dem Bau der Eisenbahn eine hohe Intensivierung der gesamten Wirtschaft und eine größere politische Souveränität gegenüber den europäischen Mächten in Asien zu erreichen.

1882 entstand die erste Eisenbahnstrecke von Bangkok nach Ayuthaya. Ein Jahr später wurde eine rund 10 km lange, eingleisige und elektrisch betriebene Straßenbahn fertiggestellt. Sie führte durch Bangkok bis zum Königspalast, und war unter der Bezeichnung "Königliche Bahn" bekannt.

Die Briten lauern

Bereits 1887 erteilte König Chulalongkorn einer britischen Arbeitsgruppe unter Sir Andrew Clarke, den Auftrag, detaillierte Pläne und Kostenrechnungen für die erste Eisenbahnstrecke zwischen der Metropole, dem Norden und Nordosten des Landes zu erstellen. Die Briten hatten bereits in Indien und Burma gute Erfahrungen mit dem Eisenbahnbau unter tropischen Bedingungen gemacht, und obendrein galten die britischen Eisenbahnsysteme als zuverlässig. Zudem kontrollierten sie schon den Handel auf weiten Teilen des südchinesischen Meeres sowie Südostasiens.

Doch nicht nur die Briten waren an dem Auftrag interessiert, auch die Franzosen lockten mit freizügigen Offerten. Frankreich erhoffte sich insbesondere einen zügigen Ausbau der Verbindung zwischen Bangkok und Nordostthailand. Da die französische Kolonie Laos kaum Infrastruktur aufwies und nur von wenigen französischen Beamten verwaltet wurde, suchte man die Möglichkeit, die wenigen Bodenschätze und den immensen Vorrat an Tropenhölzern über Nordostthailand mit Güterzügen nach Bangkok transportieren zu können.

Ein Deutscher wird Chef

Dabei jedoch wollte Thailand nicht von einem einzigen ausländischen Anbieter abhängig werden. Immerhin musste sich das Land, trotz großer Landverluste, immer noch vor dem Expansionsdrang der Europäer schützen. Deshalb erteilte ein Jahr später der König dem Deutschen Karl Bethge, einem Ingenieur der Firma Krupp, den Auftrag, die bisher vorliegenden Ergebnisse und Arbeiten der britischen Arbeitsgruppe vertraulich zu untersuchen. Bethge sollte prüfen, ob die Pläne und Kostenvoranschläge korrekt seien.

Karl Bethge war ein ausgezeichneter Ingenieur und Kalkulator. Schnell erkannte er, dass die Briten ihr Eisenbahnsystem teurer anboten, als es die Deutschen konnten. Vertraulich schlug er dem König vor, die britische Offerte mit dem günstigeren deutschen Angebot zu vergleichen, und sich dann erst für einen Auftraggeber zu entscheiden. Der König und das noch in den Kinderschuhen steckende Ministerium für Transport und Verkehr, war von den professionellen Berechnungen und der Ehrlichkeit des Deutschen sehr beeindruckt. Sie boten ihm deshalb die Position eines Generaldirektors und die Leitung der noch zu bauenden thailändischen Eisenbahnen an.

Hinter diesem Angebot standen natürlich auch thailändische Sicherheitsbedenken und das Misstrauen gegenüber den britischen und französischen Kolonialmächten. Da weder die Briten noch die Franzosen einen deutschen Expansionsdrang nach Südostasien wollten, propagierten sie mit allen Mitteln die politische und wirtschaftliche Unzuverlässigkeit der Deutschen. Die Klagen der britischen Industrie wurden immer heftiger in den Medien gebracht. Man klagte öffentlich in der Bangkok Times über den Rückgang des britischen Prestiges und die wachsende Präzenz der Deutschen. England versuchte, alle deutschen Produkte in Verruf zu bringen und zugleich britische hervorzuheben. Es ging um viel Geld und um politischen Einfluss in Asien. Dadurch begann ein unfairer Wettbewerb. Der zügige Ausbau des Eisenbahnnetzes war durch die europäischen Auseinandersetzungen in Siam gefährdet.

Schließlich fand sich, trotz heftiger Widerstände der Briten und Franzosen, doch noch ein Kompromiss zwischen dem Königshaus und den Europäern, so dass Bethge seine Arbeit fortführen konnte. Am 12.12.1898 wurde der Bau der 265 km langen Strecke zwischen Bangkok und Korat vertraglich beschlossen. Doch es brauchte noch Jahre der Vorbereitungen.

Einer der Kompromisse war 1899 die Vergabe der Aufträge. So konnte Bethe nicht verhindern, dass die britische Firma Campell & Co ein Angebot einer deutschen Firma derart unterbot, dass der Bau einer Bahnlinie von Bangkok nach Korat im Nordosten an das britische Unternehmen vergeben wurde. Dies geschah auch unter politischem Druck, da England und Frankreich Gebietsansprüche geltend machten. Trotz der außenpolitischen Schwierigkeiten erfolgte am 09.03.1899 der erste Spatenstich, den der König selbst in feierlicher Zeremonie vornahm.

Die Rede des Königs

Bei seiner Eröffnungsrede unterstrich der König die Wichtigkeit des Eisenbahnbaues für Thailand.

Der Wortlaut einer solchen Rede zur Eröffnung einer Eisenbahnstrecke lautete damals etwa wie folgt:

Der Bau von Eisenbahnstrecken hat nicht nur den größten Einfluss auf die Entwicklung eines Landes, sondern ist zugleich der eindrucksvolle Beweis dieser Entwicklung... Indem sie die verschiedenen Teile eines Landes in enge Verbindung miteinander bringt, ermöglicht die Eisenbahn jene direkte und förderliche Übersicht und Aufsicht, wie es sie eine leistungsfähige Verwaltung erfordert. Indem die Eisenbahn schnelle und bequeme Transportmöglichkeiten schafft, bringt sie einen realen Wertzuwachs für das Land und seine Produktion. Wo immer sie hinfahren mag, transportiert sie auch Aufklärung und fördert das Wachstum jenes Nationalgefühls, dass ein so wichtiges Element für die Wohlfahrt des Landes ist.

Ein Zeitgenosse

Stellvertretend für einige kompetente Zeitgenossen in Siam, berichtete u.a. der deutsche Ernst von Hesse-Wartegg von den Anfängen der thailändischen Eisenbahn. So schrieb er 1899 in seinem Buch "Siam - das Reich des weißen Elefanten" über den Eisenbahnbau in Siam:

Wie in China, so geht es auch in dem benachbarten Siam seit einigen Jahren mit dem Eisenbahnbau rüstig vorwärts. König Tschulalongkorn, dem sein Volk dereinst mit Recht den Namen der Große geben sollte, weiß wohl, dass für die Entwicklung und das Aufblühen des Reiches nichts so notwendig ist, als die Schaffung von Verkehrsmitteln, und er verwendet in der Tat einen beträchtlichen Teil der Staatseinnahmen für diese Zwecke. Ob diese Einnahmen aber hinreichen werden, um die vielen projektierten Eisenbahnen zu erbauen, bleibt abzuwarten.

Die Eisenbahnfrage ist vielleicht die wichtigste Lebensfrage für Siam. Das Land ist ungemein reich an Naturprodukten der verschiedensten Art. Allein es ist bis heute geradezu unmöglich, sie auf die großen Märkte zu bringen.

Bisher hat der König im richtigem Erkennen der Zustände in seinem Reiche einer ganzen Reihe von Eisenbahnlinien das Toklong erteilt, d.h. die betreffenden Konzessionsgesuche sind vom königlichen Tische heruntergefallen. Die Schriftstücke, welche der König genehmigte, wurden nämlich in früherer Zeit von diesem, nachdem er sie anfertigte, auf den Boden geworfen, und aus dieser Zeit hat sich das Wort "Toklong", d.h. heruntergefallen, für "genehmigt" erhalten.

Der Betrieb der Bahn steht unter deutscher Leitung, wie denn auch das ganze Eisenbahnwesen einem Deutschen, dem königlichen Preuß. Baurat K. Bethge, Generaldirektor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, untergeordnet ist. Auch in den Werkstätten sind zur Hälfte deutsche Beamte angestellt, während das Betriebspersonal zum größten Teil aus der englischen Sprache mächtigen Siamesen besteht.

Kleinere Projekte: Die Privatbahnen

Bevor die Großprojekte begannen, war die erste Bahnlinie in Thailand eine königliche Privatbahn mit einem Meter Spurweite. Sie verband Bangkok mit dem etwa 20 km entfernten Paknam. Der von 1891 bis 1893 errichtete Schienenweg (Eröffnung am 24.05.1893) gehörte einer dänischen Gesellschaft und erwies sich sogar als profitabel. Eine weitere kleine Privatbahn sollte wenige Jahre später von einem thailändischen Prinzen errichtet werden. Sie verband den Wallfahrtsort Phra Puttabat mit der Staatsbahnlinie nach Lopburi. Diese 19 km lange Schmalspurbahn mit einer Spurbreite von nur 60 cm wurde vollständig aus deutschem Material gebaut. Angesichts der weitaus größeren Staatsprojekte hatte diese Bahn nur eine geringe Bedeutung, obgleich die Beschaffung des erforderlichen Materials als Zeichen für den Einfluss Deutschlands auf die thailändischen Eisenbahnen gewertet wurde. Am 14.01.1893 konnte eine Lokomotive der Firma Krauss aus München eine der ersten Probefahrten im Land machen. Die Thai nannten die Eisenbahn einfach Rot Fai, dass heißt auf Deutsch: Feuergefährt.

Die politische Situation

Der vom König vorangetriebene Bahnbau nach Nordostthailand war für das Königreich eine sehr wichtige politische und militärstrategische Sache. Man wollte damit verhindern, dass die übergreifende Kolonialmacht Frankreich, einen militärischen Einfluss im Nordosten des Landes bekommen und vielleicht ein Protektorat bilden könnte. Mit der Bahnlinie hätten thailändische Truppen die Transportmöglichkeit, schnell in dieses Gebiet vorrücken zu können. Natürlich wusste der König, dass die europäischen Mächte militärisch viel besser ausgerüstet waren als die siamesischen Truppen.

Das Muskelspiel gewannen die Europäer durch ihre Kanonenboot-Politik. 1893 wurde Siam gezwungen, alle Gebiete östlich des Mekong an Frankreich abzutreten. Siam protestierte natürlich dagegen. Am 30.07.1893 fahren zwei französische Kriegsschiffe den Menam hinauf und passieren das Fort Paknam. Die Franzosen wollten damit eine Reaktion herausfordern

Vom Fort aus wurden die Kriegsschiffe natürlich sofort beschossen, wurde doch die Unabhängigkeit Siams militärisch angegriffen und bestehende Verträge von Frankreich gebrochen. Es gab einen harten Kampf, wobei die Siamesen 20 und die Franzosen drei Tote zu beklagen hatten. Ein französisches Kriegsschiff hatte dabei schwere Treffer abbekommen. Die technische militärische Überlegenheit der Franzosen war offensichtlich. Die Franzosen fuhren weiter bis Bangkok, um dem König ihre Macht zu präsentieren. Eine Blockade drohte.

Der König verhängte zunächst eine Ausgangssperre für alle Europäer. Auch befürchtete man einen Aufstand der Chinesen, die zu dieser Zeit ein Drittel der Bevölkerung in Bangkok ausmachten. Es gab Plünderungen in der Stadt. Mehrere europäische Mächte schickten ebenfalls Kriegsschiffe nach Bangkok, um bei einer nötigen Evakuierung eingreifen zu können. In Bangkok lagen innerhalb kurzer Zeit die drei Kriegsschiffe aus Frankreich sowie zwei aus England und je eines aus Holland und Deutschland in Warteposition. Erst nach einigen Tagen hatte sich die Lage beruhigt, und die Kriegsschiffe fuhren den Menam wieder herunter.

Bahnbau geht weiter

Bald stellte sich heraus, dass die Briten ihr Angebot doch nicht halten konnten, was Bethge schon vor Jahren vorausgesagt hatte. Der Bahnbau kam nur sehr langsam voran. Man befürchtete im Königshaus insgeheim auch ein Zusammenspiel mit den Franzosen und misstraute diesen und den Briten. Da die Deutschen keinerlei Begierde nach thailändischem Territorium hatten, wurde Bethge als Vertrauter immer mehr zu Rate gezogen.

Nach jahrelanger Geduld entschloss sich 1896 die thailändische Regierung, den weiteren Ausbau der Bahnlinie selber in die Hand zu nehmen. Nun konnte Bethge seinen Einfluss geltend machen. Er vergab viele Materialbestellungen nach Deutschland. Insbesondere Loks und Güterwagen, die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für Militärtransporte, kamen aus Deutschland, Personenwagen dagegen aus England, weitere Güterwagen kamen u.a. aus Belgien und Holland. Erst 1900 wurde die 265 km lange Strecke Bangkok-Korat fertiggestellt. Im gleichen Jahr stirbt Bethge, und sein Nachfolger wird wieder ein Deutscher, der begabte Ingenieur Hermann Gehrts.

Unter der Leitung deutscher Ingenieure wurde der Bau nun energischer voran getrieben. Drei Jahre später wurde die 160 km lange Strecke nach Petchaburi fertig. Bis zum Jahre 1903 waren bereits 30 leitende Ingenieure aus Europa in thailändischem Dienst und für den Bau der Eisenbahn verantwortlich. Für die Arbeiten an der Bahnstrecke wurden nur thailändische und chinesische Arbeiter genommen.

Dabei mussten nicht nur politische und wirtschaftliche Begebenheiten bedacht werden, sondern auch die erbarmungslosen Naturgewalten. Tropische Regenschauer unterspülten manche Bahnstrecken, zerstörten etliche Hügel, die nicht stark genug befestigt waren und machten den Materialtransport zu einer Geduldsprobe. In den Trockenzeiten gab es oft nicht genügend frisches Trinkwasser. Es musste tagelang von Ochsenkarren und Pferden heran transportiert werden. Dazu noch die unzureichenden hygienischen Einrichtungen. Hinzu kamen die gefährlichen Tropenkrankheiten. Besonders die Malaria forderte einige hundert Opfer bei den ausländischen Bahnarbeitern, vorwiegend Chinesen und Laoten. Aber auch rund 40 Europäer starben im Laufe der Jahre an den harten Bedingungen

Zugleich gab es ein Abkommen, dass thailändische Arbeitskräfte ausgebildet wurden, damit sie später selbständig die Eisenbahnlinien führen könnten. Dafür sorgten nicht nur Abkommen mit verschiedenen europäischen Firmen, sondern auch das Ministerium für öffentliche Arbeiten, an deren Spitze ein Thailänder stand. Die Thai lernten schnell von den Europäern und bildeten bereits bald selbst Personal aus.

Ein turbulentes Jahr

1904 war ein turbulentes Jahr. Luis Weiler wird Nachfolger von Hermann Gehrts und Generaldirektor der thailändischen Staatsbahn. Im selben Jahr musste Siam große Gebiete an England abtreten und erhielt, welcher Hohn, eine Anleihe von vier Millionen Pfund Sterling für den Eisenbahnbau. Noch im gleichen Jahr bricht im indischen Stadtteil von Bangkok die Pest aus, vermutlich aus Singapur eingeschleppt, so dass dieser Stadtteil sehr schnell vom Militär abgesperrt wird. Europäische Ärzte helfen mit Personal und wichtigen Medikamenten aus. Im selben Jahr machten auch die Japaner ein überraschendes Angebot für Eisenbahnmaterialien und Personal.

1905 musste Siam weitere Gebiete an Frankreich abtreten. Die Engländer unterstützen die Franzosen, um die Deutschen vom Markt zu verdrängen. Im gleichen Jahr verfügte die thailändische Staatsbahn bereits über ein 300 Mann starkes thailändisches Betriebspersonal.

Bis 1909 waren die Gleise der Nordbahn auf dem Weg nach Chiang Mai bereits bis in das über 500 km von Bangkok entfernte Den Yai vorgedrungen. Aus deutscher Sicht waren bis dahin insgesamt 49 Lokomotiven aus deutscher Produktion im Dienste der thailändischen Staatsbahn. Waggons wurden hauptsächlich aus Deutschland, Belgien, Holland und England importiert.

Im Jahre 1912 wurde zunächst der Ausbau der Nord- und Südbahn beschlossen. Die Streckenerweiterung bis kurz vor Chiang Mai im Norden, im Süden bis Singora (Songkhla) an der Ostküste und Trang an der Westküste der malaiischen Halbinsel wurde nun in Angriff genommen. 1913 verfügte Thailand bereits über ein Betriebsnetz von insgesamt 1.025 km, wobei auch viele Nebengleise, Bahnhöfe, Brücken und Tunnel unter schwierigen Bedingungen fertiggestellt waren.

1916 wurde der Bangkoker Hauptbahnhof, dessen Grundsteinlegung 1910 erfolgte, mit maßgeblicher deutscher Hilfe eröffnet. Die ganze Stahlkonstruktion stammte aus deutscher Produktion, der Bau war an eine italienische Firma vergeben worden. Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit wurde 1917 die Leitung der Eisenbahnverwaltung von den Deutschen an die Thailänder endgültig übergeben.

Zur Zeit des Ersten Weltkrieges stockte der weitere Ausbau der Eisenbahn. Noch während der Kriegswirren stieß der weitere Ausbau der Bahn in Ost- und Südthailand bei Franzosen und Briten zunächst auf Widerstand, da sie den Verlust ihres Einflusses fürchteten. Und dass obwohl Siam schon gewaltige Gebiete unter politischem und militärischem Druck abgegeben hatte. Bis 1916 umfasste das thailändische Schienennetz eine Gesamtlänge von 1.668 km.

Während und besonders nach dem ersten Weltkrieg verlor Deutschland die Bedeutung als führende Kraft im Eisenbahnwesen. Insgesamt legten die Deutschen den wichtigsten Grundstein für die Weiterentwicklung der thailändischen Eisenbahn. Hier konnten sich jedoch am Ende die Briten, auch als Gewinner des Krieges, voll und ganz durchsetzen.

Zwei Spurweiten

Aufgrund der vorherigen politischen Situation gab es bis 1922 in Thailand eine Kontroverse darüber, wie weitere Bauten organisiert werden sollten, da zwei unterschiedliche Bahnsysteme im Land existierten: In Nordthailand gab es die Normalspurbahn von 1,435 m und die kleine Spurbahn von 1 m, das sogenannte Metersystem der Briten im Süden. Da Bangkok der Zentralbahnhof war, war dies noch kein dramatisches Problem. Einen relevanten Durchgangsverkehr gab es ja noch nicht. Man fuhr nach Bangkok hin und wieder zurück! Die Briten setzten durch, dass der weitere Aus- und Umbau auf Metersystem laufen sollte. Im gleichen Jahr wurden auch die Verbindungen zwischen Bangkok und Penang sowie Bangkok und Chiang Mai fertiggestellt.

Dank des zügigen Ausbaus konnte das Königreich alle Landesteile wirtschaftlich besser erschließen, entfernte Regionen politisch fester an Bangkok binden und gegenüber den europäischen Kolonialmächten Frankreich und Großbritannien die Unabhängigkeit bewahren. Die thailändische Wirtschaft entwickelte sich nun merklich schneller als zuvor, und die Grenzsicherung mit Truppen konnte effektiver eingeleitet werden. Als kurz vor dem Ersten Weltkrieg die 1.300 km lange Eisenbahnlinie von Bangkok zum malaiischen Grenzort Padang Besar fertiggestellt war, endete Hua Hins Zeit als verschlafenes Fischerdorf. Im Jahre 1923 entstand unter der Leitung des Prinzen Purachatra, seines Zeichen Generaldirektor der Staatlichen Eisenbahn, das Railway Hotel.

Zwischen 1929 und 1931 kamen von 28 Lokomotiven 15 aus Deutschland, und zwar von den Firmen Henschel und Hanomag. Die letzte Lieferung aus deutscher Produktion erfolgte 1936. Bis 1930 waren über 90% des Eisenbahnnetzes bereits auf das Metersystem umgebaut worden. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg untersuchte man Einsatzmöglichkeiten mit verschiedenen europäischen, japanischen und chinesischen Eisenbahnsystemen. Bis in die siebziger Jahre wurden größtenteils die Eisenbahntypen 2 C1 und 1 D1 mit Öl- oder Holzfeuerung verwendet, und erst in den achtziger Jahren wurde auch die Elektrifizierung vorangetrieben.

(Fortsetzung im nächsten Heft)

News aus Südostasien

Leserbriefe / Aus Anwalt´s Praxis: Eheschließung in Berlin - Ausländergesetz gilt weiterhin / König Bhumibol Adulyadej 75 Jahre / Rumtreiber / ISAN - terra incognita / Nachrichten vom BOI / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 4 / Vom Aschenputtel zur Asia-Queen / Paradies / Des Königs Feuer-Rosse Teil 1 / Reise-Tipps

Lizenz für U-Boot
Vor der Küste Pattayas und der Koh Larn wird demnächst ein Unterseeboot kreuzen. Das Transportministerium hat die Unterlagen von Hi-Tech Submarine Co. eingehend geprüft und die Lizenz zu Tauchgängen mit Passagieren erteilt. Hi-Tech Submarine hat ein in China gebautes U-Boot erworben und wollte ursprünglich bis Ende 2002 die ersten Touristen zu Korallenriffen bringen. Das Unternehmen ist zu 70% in den Händen von thailändischen Investoren, die restlichen 30% kontrollieren Chinesen. Das kleine Unterseeboot soll im Jahr bis zu 80.000 Passagiere in die farbenfrohe Unterwasserwelt befördern. Umweltschützer kritisieren solche Tauchgänge. Sie glauben, dass dadurch die Korallenriffe weiter beschädigt werden.

Sperrstunde
Der stellvertretende Innenminister Pracha Maleenont, zuständig für die "neue gesellschaftliche Ordnung", macht Pattayas Entertainment-Industrie Hoffnung auf längere nächtliche Öffnungszeiten. Der Politiker schließt nicht aus, dass die Regierung über eine Ausweitung der 2-Uhr-Sperrstunde für Pattaya nachdenken könnte. Aber nur, wenn sich die Entertainment-Branche drei Monate bewährte! Das heißt: 2 Uhr schließen, keine unzüchtigen Shows, Minderjährige nicht rein- und Drogen rauslassen.

Strand-Razzien
Die Polizei Pattayas macht mobil und "säubert" die Strandpromenade von dort unerwünschten Frauen und Männern. Seit Jahren beklagen sich Touristen, dass sie auf ihren Spaziergängen in Südpattaya alle paar Meter von Frauen und Männern "angemacht" werden. Pattayas längster Straßenstrich ist auch den lokalen Behörden ein Dorn im Auge. Deshalb fahren derzeit vermehrt Uniformierte in Pick-ups vor. Wer sich nicht ausweisen kann - und das sind vor allem Frauen und Männer aus Thailands Nachbarländern - wird gleich einkassiert. Ebenso aber auch Thai, denen die Polizei Prostitution unterstellt. So erforderlich diese Razzien auch sein mögen, für die Polizei ist es jeweils eine Gratwanderung. Denn jeder Thai hat natürlich das Recht, auf der Strandpromenade zu flanieren und sich auf einer Bank auszuruhen. Und nicht jede/r Thai ist eine Prostituierte oder ein Strichjunge!

Einfuhr-Zölle
Touristen und Thai sollen künftig noch preiswerter einkaufen. Die Regierung will die Einfuhrzölle auf 20 Luxusgüter wie Parfüm, Bekleidung und Lederwaren senken. Auf Parfüm wird derzeit eine Steuer von 40 Prozent erhoben. Thailand will den Ruf als Shopping-Destination weiter festigen und mit Hong Kong und Singapur konkurrieren. Jeder Thailand-Urlauber gibt in Geschäften rund 10.000 Baht aus, in Singapur sind es rund 40.000, in Hong Kong gar 100.000 Baht.

Handy preiswert
Die rund 18,5 Millionen Handy-Besitzer - 30 Prozent der thailändischen Bevölkerung - telefonieren mobil inzwischen fast so preiswert wie bei einem Festanschluss. Zumindest wenn sie sich kurz fassen. Der Branchenführer AIS berechnet bei Neukunden pro Gesprächsminute landesweit 3 Baht, bei DTAC sind es landesweit 2 bis 4 Baht und bei TA Orange 2 bis 3 Baht pro Minute. Bei der staatlichen TOT kommt ein lokales Telefongespräch auf 3 Baht (ohne Zeitbegrenzung), Ferngespräche kosten zwischen 3 und 18 Baht.

Geld von der TOT
Von den rund sechs Millionen Kunden des Festnetzbetreibers Telephone Organisation of Thailand (TOT) warten noch immer 4,3 Millionen auf die Rückerstattung des gezahlten Deposits in Höhe von 3.000 Baht. Nach dem geänderten Telekommunikationsgesetz müssen alle Mobilfunk- und Festnetzunternehmen die Vorauszahlung zurück erstatten.
Die TOT will das Pfand bis Ende 2003 auszahlen und bietet ihren Kunden drei Optionen:
- Handy und dazugehörige Telefonnummer kostenlos. Seit wenigen Wochen unterhält die TOT ein eigenes Mobilfunknetz über 1900 MHz. Die monatliche Gebühr beträgt 300 Baht.
- Rückerstattung über die monatliche Telefonrechnung, Nachlass von 100 Baht pro Monat.
- Barauszahlung. Die längste Wartezeit, das gibt die TOT bereitwillig zu, müssen all jene Kunden in Kauf nehmen, die ihr Geld bar haben wollen.
In diesen Tagen sollen alle Festnetz-Kunden angeschrieben werden. Bis Ende Januar muss die Antwort mit dem Erstattungsmodus bei der TOT vorliegen. Weitere Infos gibt´s im örtlichen TOT-Büro und unter der Hotline 1100.

Gold-Preis
Innerhalb eines Jahres hat sich der Preis für ein Baht Gold (15,16 Gramm) um rund 40 Prozent verteuert. Das thailändische Gold wird in den Fachgeschäften inzwischen mit rund 7.000 Baht netto gehandelt.

Verkehrs-Opfer
Es ist zu befürchten, dass Thailands Motorisierte bei der Zahl der Verkehrsopfer neue Rekorde aufstellen werden. In 2001 ließen über Neujahr 585 Menschen ihr Leben, knapp 35.000 wurden verletzt. Dem Moloch Verkehr erlagen an jedem Tag in 2002 landesweit 30 Kinder, Frauen und Männer. Laut Transportministerium waren zum Ende des Jahres etwa zwei Millionen Thai im Auto, Bus, Flugzeug oder mit der Eisenbahn unterwegs. Um das Verkehrschaos in Grenzen zu halten, hatte das Ministerium zum Jahreswechsel Schwerlastkraftwagen von den Straßen verbannt.

Siemens erwartet mehr
Der deutsche Konzern hat in der Nähe des künftigen neuen Bangkoker Internationalen Flugplatzes Suvarnabhumi ein Industrie-Service-Zentrum eingeweiht. Siemens erwartet nach der Eröffnung des Flughafens in 2005 einen weiteren Auftragsschub.

Energy Drinks
Jetzt drängt auch Coca-Cola auf den einträglichen Markt mit angeblich belebenden und stärkenden Energy Drinks. Im kommenden Jahr will das weltweit operierende Unternehmen über seinen thailändischen Partner Thai Pure Drinks einen Energy Drink einführen. Sein Preis: 10 Baht. Sein Name steht noch nicht fest. Die derzeitigen Anbieter in Thailand, darunter Pepsi, melden zweistellige Wachstumsraten. Der Markt wird in diesem Jahr auf 14 Milliarden Baht geschätzt.

General Motors
Der amerikanische Autohersteller General Motors (GM) wird vermutlich im neuen Jahr in direkter Konkurrenz zu den beiden Erfolgsmodellen Honda City und Toyota Soluna treten. Branchenkenner erwarten, dass GM Daewoos neuen Wagen Lacetti unter der eigenen Marke Chevrolet im Werk Rayong bauen lässt. Beim koreanischen Unternehmen haben die Amerikaner das Sagen. Das 1,5-Liter-Auto Lacetti-Chevrolet könnte zur Bangkok Motor Show im April 2003 vorgestellt werden.

Wirtschaft wächst
Im neuen Jahr wird beim Wirtschaftswachstum mit einem Zuwachs von vier bis fünf Prozent gerechnet. Allerdings heizen die Staatsausgaben die Konjunktur an. Thailand steht denn auch vor dem größten Haushaltsdefizit seiner Geschichte. Analysten fragen sich, wie lange die staatlich finanzierte wirtschaftliche Ankurbelung gehen kann.

Neuer Flugplatz
Der neue Airport an der Autobahn Bangkok-Chonburi bei Nong Ngu Hao in der Provinz Samut Prakan wird bei seiner Fertigstellung in voraussichtlich drei Jahren keinen Anschluss an das Öffentliche Personenverkehrssystem haben. Stadt und Regierung sehen sich nicht in der Lage, den Flugplatz bis 2005 an das Eisenbahn- oder Skytrain-Netz anzuschließen. Mit 3,4 Milliarden Baht sollen aber die von der Hauptstadt zum Flughafen führenden Straßen ausgebaut werden.

U-Tapao-Anschluß
Phuket und Hat Yai sind neuerdings von Pattayas Flugplatz U-Tapao direkt zu erreichen. Möglich macht´s die neue private Fluggesellschaft Sky Eyes Airlines. Die Route wird dienstags, donnerstags und samstags bedient. Abflug ab U-Tapao ist um 10 Uhr, Ankunft in Phuket um 11.40 Uhr und in Hat Yai um 13.10 Uhr. Die Maschine verlässt Hat Yai um 14 Uhr, erreicht die Ferieninsel Phuket um 15.15 Uhr und landet in U-Tapao um 17.30 Uhr. Das Ticket (Hin- und Rückflug) Pattaya-Phuket kostet 5.010 Baht, nach Hat Yai sind es 5.600 Baht.

Koh Chang gefährdet
Die von der Regierung geplante massive Erschließung der Koh Chang und ihr Ausbau zum "Phuket des Ostens" wird nach Einschätzung von Wissenschaftlern die Ressourcen der Elefanteninsel und ihr Ökosystem nachhaltig schädigen. Vernichtet würde vor allem die Vielfalt an Fauna und Flora. Die Regierung hat 37 Projekte mit über 430 Millionen Baht genehmigt.

Mindestlohn angehoben
Für Bangkok und die Provinzen wurde der Mindestlohn angehoben. In der Hauptstadt müssen Arbeiter ab Januar mindestens 169 Baht verdienen, vier Baht mehr als bisher. Für Chonburi (Pattaya) liegt der Tagessatz bei künftig 150 Baht.

Autos, Autos, Autos ...
Thailands Autoindustrie soll auch künftig vor der Konkurrenz in Südostasien die Nase vorn haben. Bis 2006 wird Thailand im Jahr 940.000 Fahrzeuge herstellen, das wären 48% der Autoproduktion dieser Region.

Drogen: Festnahmen
Thailands Polizei hat in 2002 knapp 25 Millionen Amphetamintabletten sichergestellt. Von den landesweit mehr als 550.000 festgenommenen Frauen und Männern landeten 230.000 wegen Drogendelikten auf der Wache. 17.000 Thai wurden wegen illegalen Besitzes von Schusswaffen festgenommen.

Fechter Kothny
Der Deutsch-Thailänder Wiradech "Willi" Kothny hat das internationale Säbelturnier "Singapur Open" gewonnen. Im Endkampf besiegte der 15. der Weltrangliste Akira Mori aus Japan ohne Mühe mit 15:6. Kothny, Student der "Bangkok International University", wird erst wieder am 28. Januar beim Weltcup in London ins internationale Wettkampfgeschehen eingreifen.

Cobra-Gold-Manöver
Fünf Staaten werden sich am nächsten Cobra-Gold-Manöver beteiligen. Neben Thailand, den USA und Singapur werden erstmals Malaysia und die Philippinen vertreten sein. Im Mittelpunkt der für Mai 2003 geplanten Übung wird die Bekämpfung des Terrorismus stehen.

Mehr Chang-Bier
Die Brauerei Beer Chang will ihren Ausstoß auf jährlich 1,88 Milliarden Liter ausdehnen und damit der starken Nachfrage nachkommen. Das Unternehmen hofft seinen Marktanteil von derzeit 62 auf künftig 65 Prozent zu steigern. In Thailand werden im Jahr rund 1,2 Milliarden Liter Gerstensaft getrunken. Die 1991 gegründete Brauerei hat Produktionsstätten in Kamphaeng Phet und Ayutthaya und hat das früher dominierende Singha-Bier weitestgehend verdrängt.

Wieder Russen
Die Regierung Thailands hat dem Druck aus Moskau nachgegeben und entschieden, dass Russen bei der Ankunft auf einem internationalen Flughafen wieder ein "Visa on arrival" (Visum bei Ankunft) erhalten können. Die schon früher geltende Regelung war vor einem Jahr mit der Begründung gestrichen worden, es kämen zu viele russische Kriminelle, auch Prostituierte, ins Land. Visa on arrival gibt´s seit Jahren für Geschäftsleute und Touristen aus westlichen Ländern, so auch für Deutsche, Schweizer und Österreicher.

Box-WM in Bangkok
Die nächsten Box-Weltmeisterschaften der Amateure werden vom 12. bis 21. Juli 2003 in Bangkok ausgerichtet. Ursprünglich sollten die Titelkämpfe im November 2003 an gleicher Stelle stattfinden. Die Internationale Amateur-Box-Föderation (AIBA) stimmte jetzt der Verlegung zu.

Verbrauchermärkte
Der Einzelhandel ist fest in der Hand multinationaler Konzerne. Tesco Lotus kommt auf einen Marktanteil von 32%, dann folgen Siam Makro mit 29%, Big C mit 24% und Carrefour mit 15%. Die fast ausschließlich von Ausländern kontrollierten Unternehmen betreiben landesweit mehr als 110 Verbrauchermärkte.

Hochwasser
Die Regierung hat den vom Hochwasser betroffenen Landwirten finanzielle Hilfen in Höhe von 2,5 Milliarden Baht zugesagt. Vorrangig sollen Bauern Geld bekommen, die kein eigenes Land bewirtschaften.

Skytrain u.a.
Eine neue Holding soll in Bangkok die Erweiterung des Skytrain-Netzes und der U-Bahn, die Mitte 2004 in Betrieb gehen soll, finanzieren. Einzahler sind neben dem Staat die Betreiber von Skytrain und U-Bahn sowie die Stadt. Der Skytrain soll um drei Routen, die U-Bahn vom Hauptbahnhof Hua Lamphong bis nach Bang Khae (13 Kilometer) erweitert werden.

AIDS-Müdigkeit
Unter Thai macht sich eine Aufklärungs-Müdigkeit über HIV/Aids breit. Grund: Die Zahl der Neuinfektionen ging von jährlich 143.000 vor 11 Jahren auf 29.000 in 2001 zurück. Weil die Safer-Sex-Kampagne nun seit 20 Jahren läuft, sind viele Thai nicht mehr so alarmiert.

Kfz-Steuer
Ein nicht unerheblicher Teil der Motorisierten in Thailand zahlt keine Kfz-Steuer. Und das seit Jahren! Ende September 2002 hatte die zuständige Behörde Außenstände in Höhe von 12,8 Milliarden Baht und nicht beglichene Bußgelder in Höhe von 3,2 Milliarden gemeldet. Im Februar soll ein Gesetz in Kraft treten, das Auto- und Motorradfahrer eine Frist von 60 Tagen einräumt. Wer im Zeitraum seine ausstehende Steuer und Geldstrafe nicht begleicht, dem wird die Zulassung für sein Fahrzeug entzogen. Nachzuzahlen ist die Steuer nur für die letzten drei Jahre.

Todesstrafe
Künftig werden in Thailand zum Tode verurteilte Straftäter durch eine Injektion hingerichtet und nicht mehr durch einen Genickschuss. Das neue Gesetz hat jetzt das Parlament passiert. Ein Todeskandidat bekommt drei Spritzen: Die erste soll ihn bewusstlos machen, die zweite die Muskulatur lähmen, die dritte wird zum Herzstillstand führen. Weiter entschieden die Politiker, dass unter 18-jährige nicht zum Tode verurteilt werden dürfen. Ihre lebenslängliche Haft darf maximal 50 Jahre dauern.

Bangkok-Wahrzeichen
Die thailändische Hauptstadt bekommt ein neues Wahrzeichen. Die Bangkoker Stadtverwaltung plant die Errichtung eines weiteren Wolkenkratzers, des fünfthöchsten weltweit. Das Gebäude soll Mitte 2004 zum 72. Geburtstag Ihrer Majestät der Königin Sirikit auf dem jetzigen Gelände des Staatsunternehmens Thailand Tobacco Monopoly (TTM) eingeweiht werden. Die Stadt will das 430 Rai große Gelände an der Ratchadapisek Road im Bezirk Klong Toey als öffentlichen Park ausweisen. Inmitten der Grünanlage soll das Hochhaus mit ausreichend Parkplätzen entstehen. Sobald das Grundstück der Stadt übereignet worden ist, sollen Investoren Vorschläge für die Gestaltung unterbreiten.

Öl-Pest-Bekämpfung
Thailands König hat mit einer feierlichen Zeremonie ein weiteres Schiff zur Bekämpfung einer Öl-Pest übergeben. Die Chontaranurak hat 305 Millionen Baht gekostet und wird im Golf von Thailand und in der Andamanen See eingesetzt. Bislang stand den Behörden bei Tanker-Unfällen und weiteren Havarien auf See wie kürzlich vor der Küste Pattayas, als der Tanker Sky Ace und der Frachter Kota Wijaya kollidierten, nur die Densutthi zur Verfügung. Das Transportministerium will weitere 600 Millionen Baht zum Kauf von zwei Schiffen zur Verfügung stellen.

Autobranche boomt
In den ersten zehn Monaten 2002 wurden in Thailand mit 325.889 Autos knapp 40 Prozent mehr verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei den Limousinen führt Toyota vor Honda, Nissan, Mitsubishi und Mercedes-Benz. Die Deutschen setzten 24 Prozent mehr Wagen ab als in 2001.

Verbraucherpreise
Die Verbraucherpreise sind im November 2002 gegenüber dem vorletzten Monat 2001 um 1,2 Prozent gestiegen. Gegenüber Oktober meldet das thaiIändische Wirtschaftsministerium einen Anstieg der Inflationsrate um 0,5 Prozent. Für 2003 sagen die Experten eine Inflation von 1,5 Prozent voraus.

Mehr Fälschungen
2001 wurden in Deutschland knapp 18 Millionen gefälschte Produkte beschlagnahmt.
An den Grenzen der Europäischen Union (EU) waren es rund 95 Millionen. Damit ist die Zahl der beschlagnahmten Artikel seit 1998 um 900 Prozent gestiegen, teilte der Informationsdienst der deutschen Wirtschaft mit. Die meisten der konfiszierten Plagiate stammten mit 23 Prozent aus Thailand. Bei den Imitaten handelt es sich nicht nur um gefälschte Nobeluhren oder Polohemden, sondern auch um Spielekonsolen oder Heimkinofilme. Abgesehen von Design und Logo haben diese Produkte nichts mit den Originalen zu tun.

Benefiz in Bangkok
Das Wiener Opernball Orchester kommt zur Wohltätigkeitsveranstaltung nach Bangkok. Konzert mit Abendessen ist am Dienstag, 14. Januar, im Royal Ballroom des Oriental Hotels. Ausgerichtet wird das Konzert von der S.O.S. Thailand Foundation und der österreichischen Botschaft. Vor 300 geladenen Gästen, darunter voraussichtlich Ihre Majestät die Königin, wird das Wiener Openball Orchester unter der Leitung von Wolfgang Jelinek u.a. Werke von Mozart, Johann Strauß, K.M. Ziehrer und Joseph Lanner aufführen. Der Erlös kommt den in den S.O.S.-Dörfern betreuten thailändischen Kindern zu Gute.

Rado-Uhren
Thailand ist für den Schweizer Uhrenhersteller Rado nach China und Japan der drittwichtigste Markt Asiens. In 2002 konnte Rado 30 Prozent mehr Uhren absetzen als im Vorjahr. Das renommierte Unternehmen ist in Thailand bereits seit 40 Jahren präsent.

Raubüberfall
Am hellichten Tag, gegen 15 Uhr, wurden ein Belgier und seine thailändische Frau am Jomtien-Strand überfallen und beraubt.
Ein Thai bedrohte das Paar mit einer Pistole, griff sich eine 5-Baht-Goldkette und ein 5-Baht-Goldarmband und entkam auf seinem Motorrad.

Verkehr analysieren
Mit Pattayas drängenden Verkehrsproblemen befassten sich Vertreter der Stadt und der Geschäftswelt auf einem so genannten "Brainstorming".
Angeregt wurde, die im Vorjahr versuchsweise eingeführte Einbahnregelung auf der Second Road zwischen Central Road und Kreisel im Norden der Stadt wieder zu beleben - selbst gegen den massiven Widerstand der Kaufmannschaft. Fazit der langen Diskussionen: Alle Probleme sollen aufgelistet und dann Schritt für Schritt analysiert werden. Bis es zu Beschlüssen kommt, werden erfahrungsgemäß Monate, wenn nicht sogar Jahre vergehen.

Fussgängerzone
Nur noch einmal, zu Silvester, wurde die Silom Road in Bangkok zur Fußgängerzone erklärt. Die Regierung will ihr Walking Street-Experiment in Bangkoks Geschäftsviertel beenden.
Dafür soll die Yaowarat Road in China Town zukünftig jeden Sonntag von 12 Uhr bis Mitternacht für den Verkehr gesperrt werden. Wenn Regierung und Stadt zustimmen, könnte die Yaowarat Road erstmals zum Chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar zum Einkaufsparadies werden.

Reise-Tipps

Leserbriefe / Aus Anwalt´s Praxis: Eheschließung in Berlin - Ausländergesetz gilt weiterhin / König Bhumibol Adulyadej 75 Jahre / Rumtreiber / ISAN - terra incognita / Nachrichten vom BOI / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 4 / Vom Aschenputtel zur Asia-Queen / Paradies / Des Königs Feuer-Rosse Teil 1 / Südostasien-News

Wellness
Urlauber haben Thailands Spas (Wellness-Zentren) einen unerwarteten Aufschwung beschert. Die erst wenige Jahre alte Tourismussparte beschäftigt inzwischen rund 20.000 Leute, die meisten sind Masseure und Masseurinnen. 2002 wird der Umsatz bei über 20 Milliarden Baht liegen.

Krabi-Airport
Das thailändische Transportministerium will den erst vor wenigen Jahren eingeweihten Flugplatz Krabi erweitern. Die Startbahn soll von derzeit 2.100 auf 3.000 Meter Länge ausgebaut werden, damit auch Boeing 747-Maschinen landen können.
Die Ankunftshalle soll auf eine Kapazität von 1.500 Passagieren ausgebaut werden. Das Ministerium schätzt die Kosten auf 784 Mill. Baht.

Central Gruppe
In den nächsten Jahren wird Central Hotels & Resorts weitere Hotels in Krabi (200 Zimmer) und auf Phuket (340 Zimmer) eröffnen. Die Gruppe betreibt derzeit 11 Hotels, 10 in Thailand (darunter das "Central Wong-Amat" in Pattaya) und ein Resort in Osttimor.

Neue PB-Air-Maschinen
Die private Fluggesellschaft PB Air ersetzt ihre älteren Fokker 28-400-Maschinen durch neue Embrater-Flugzeuge aus Brasilien. Sie haben 50 Sitzplätze (Fokker 75) und sind 600 km/h schnell (Fokker 512 km/h).
Die Fluggesellschaft wurde vor zwölf Jahren gegründet mit dem Ziel, Besitzer und Manager der Boon Rawd-Brauerei zu deren Zielen zu befördern. Seit 1995 bedient PB Air Inlandsrouten, inzwischen werden auch Nachbarländer angeflogen. Das Unternehmen hat 2002 etwa 12. Passagiere befördert.

Koh Phi Phi
Die Regierung will der Umweltzerstörung auf der Insel-Gruppe Phi Phi nicht länger tatenlos zuschauen. Bangkok hatte vor vier Jahren 14 Mill. Baht für den Bau einer Kläranlage und 18 Millionen Baht für eine Müllverbrennungsanlage bereit gestellt. Beide Anlagen blieben ungenutzt.

Thai bei der Swiss
Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss hat Thai als Flugbegleiter/innen eingestellt. Auf der Strecke Bangkok-Zürich sollen sich künftig in jeder Maschine zwei bis drei Thai um die Passagiere kümmern, vornehmlich um Landsleute.

Lufthansa
Die Lufthansa fliegt im Winterhalbjahr die Strecke Bangkok-Deutschland zehnmal in der Woche. LH 773 startet dienstags, freitags und sonntags um 23.10 Uhr in Don Muang und landet in Frankfurt um 5 Uhr. LH 745 verlässt Bangkok täglich um 23.55 Uhr.

Weniger Urlauber
Seit dem Terroranschlag am 12. Oktober 2002 auf der Insel Bali sind weniger Urlauber nach Thailand gekommen als erwartet. Nach Angaben des Thai Farmers Research Centre hat die Zahl der Urlauber im vierten Quartal im Jahresvergleich nur um 2,4 Prozent zugenommen. Das wären 2,68 Millionen und somit 135.000 weniger als vorausgesagt. Bis Ende 2002 Jahres sollen es 10,56 Mill. Reisende (+ 5 %) gewesen sein.

Shopping
Von Straßenständen über quirlige Märkte bis hin zu klimatisierten Shoppingpalästen - Thailand gilt aufgrund der guten Qualität seiner Waren und der attraktiven Preise als Einkaufsparadies.
Vom "Teuro" ist in Thailand keine Spur. Touristen sollten in Bangkok einen Abstecher auf die Einkaufsstraßen Rama I, Ploenchit, Rajdamri und den Siam Square machen. Zu den beliebtesten Kaufobjekten zählt die weltberühmte Thai-Seide. Sehr begehrt sind aber auch kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Holz, Korb oder Silber.

Thema Liegestühle
Urlaubshotels sind nicht dazu verpflichtet, jedem Gast einen Liegestuhl oder einen Sonnenschirm zur Verfügung zu stellen. Der Betreiber des Hotels muss lediglich Liegen und Schirme in einem angemessenen Verhältnis zur Zahl der Gäste bereitstellen, ihre genaue Zahl jedoch nicht angeben. In dem konkreten Fall hatte ein Urlauber vor Gericht Geld vom Reiseveranstalter zurückverlangt, weil Liegen und Sonnenschirme des Hotels ständig belegt gewesen seien. Die Richter des Amtsgerichts Duisburg wiesen die Klage mit der Begründung zurück, dass ihm nicht ausdrücklich eine eigene Liege und ein eigener Schirm zugesichert worden war. Wenn 20 Prozent der Gäste versorgt seien, reiche dies bereits aus, hieß es in dem Urteil (AG Duisburg, 53 C 5169/01).

Touren und Trekking
Der Veranstalter Educational Travel Center (ETC) bietet Thailand-Besuchern individuelle Touring-Angebote an - angefangen von Soft Adventure-Touren bis hin zu außergewöhnlichen Ökotourismus-Trips. Educational Travel Center ist seit dem Jahr 1976 im Markt und ist in der Hauptstadt Bangkok mit drei Niederlassungen vertreten. Der Tourismusexperte offeriert Trekkingtouren, Wildwasser-Rafting-Touren, Tauchexkursionen, Vogelbeobachtungs-Trips - aber auch klassische Sightseeing-Trips mit Strandaufenthalt und Hotelunterbringungen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.etc.co.th

Orchidee Sonderzug
Der Reiseveranstalter Lernidee-Erlebnisreisen hat für Februar 2003 eine spezielle Reise aufgelegt. Der Sonderzug Orchidee unter deutscher Reiseleitung führt durch das alte Königreich Siam und Kambodscha. In das 15-tägige Programm ist ein Besuch der alten Königsstädte Ayutthaya und Sukhothai integriert. Weitere Highlights sind Chiang Mai und die Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha. Vier Nächte der Reise werden im Schlafwagen des Sonderzuges Orchidee verbracht. Die Reise vom 4. bis 18. Februar 2003 kann noch um ein viertägiges Vorprogramm in Bangkok verlängert werden. Weitere Infos unter www.lernidee.de

Preistreiber
Linienflüge sind seit dem vergangenen Jahr erheblich teurer geworden. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift "Reise & Preise" nach einer Marktuntersuchung. Die günstigsten Angebote der Fluggesellschaften seien um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen. Mussten für einen Flug nach Bangkok im ersten Halbjahr 2001 beispielsweise noch umgerechnet 460,- Euro auf den Tisch gelegt werden, sind es der Zeitschrift zufolge heute 100,- Euro mehr!

Shopping
An Thailands kulturellen Sehenswürdigkeiten interessierte Touristen geben für ihre Ausflüge im Durchschnitt 10.000 Baht aus. Shopping-Urlauber greifen da viel tiefer in ihre Geldbörse. Sie schleppen Waren im Wert zwischen 50.000 und 100.000 Baht nach Hause.
Touristen, die sich bei ihrem Einkauf die in Geschäften gezahlte Mehrwertsteuer (VAT) auf einem amtlichen Formular haben bestätigen lassen, erhalten diese Steuer auf den Internationalen Flughäfen Bangkok/ Don Muang, Phuket, Chiang Mai, Hat Yai oder Pattaya/U-Tapao zurück. Aber aufgepasst: Die von der Mehrwertsteuer befreiten Waren müssen bei der Einreise im Heimatland angegeben und unter Umständen versteuert werden.

Angst vor Terror
Vorwiegend wohl aus Angst vor terroristischen Anschlägen haben nach Angaben der staatlichen Tourismusbehörde (TAT) bis Mitte November knapp 5.000 Ausländer ihre Reise storniert. Sie wollten in den Monaten Oktober, November und Dezember nach Thailand fliegen. Im ersten Halbjahr notierte die TAT nur 1.046 Absagen.

Star Alliance
Die Star Alliance ist mit 14 Mitgliedern der größte Zusammenschluss von Fluggesellschaften, darunter befinden sich die Lufthansa und die Thai Airways International. Star Alliance verfügt über 2.088 Maschinen, fliegt 729 Airports in 124 Staaten an bringt es im Jahr auf Einnahmen von 67,5 Milliarden Dollar.

Airline Qantas
Geschichte: Am 16. November 1920 wurde "Queensland and Northern Territory Aerial Service Ltd.", abgekürzt QANTAS, von W. Hudson Fysh und Paul J. Ginns gegründet. 1928 wurde durch QANTAS der berühmte "Flying Doctor Service" aufgebaut. Schon bald bediente man mit der Hilfe von Imperial Airways die Route London-Brisbane. 1934 bis 1967 hieß man "Qantas Empire Airways". Im Jahre 1959 erhält QANTAS ihr erstes Jet-Flugzeug, eine Boeing 707. Die erste Boeing 747 stieß 1971 zur Flotte. 1993 wird "Australian Airlines" in QANTAS integriert und QANTAS nimmt zum ersten mal wieder inneraustralische Flüge auf.
Aktuelles: Von den Lesern eines Business-Magazins wurde QANTAS in der Kategorie Sicherheit zur "Airline of the Year 1999" gewählt. QANTAS gehört zur Airline-Allianz "oneworld", die aus American Airlines, British Airways, Canadian, Cathay Pacific und Finnair besteht. 1999 beförderte QANTAS 19 Millionen Passagiere und beschäftigte 18.900 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2000/2001 konnte QANTAS den Umsatz um gut 11% auf 5,55 Milliarden Euro steigern. Der Nettogewinn gab im Vergleich zum Vorjahr fast 20% nach und erreichte 226 Millionen Euro.
Zielgebiete: Dichtes Inlandsflugnetz, QANTAS hat 105 Ziele in 33 Ländern.
Adressen/Basis: Qantas Airways Ltd., Qantas Centre QCA9 203, Coward Street, Sydney, NSW, Australia.
Adressen/Deutschland: Qantas Airways Ltd. Australische Fluglinie, Flughafen Frankfurt am Main, 60549 Frankfurt am Main, Tel. (069) 69585-5.

THAI nach Genf
Im Winter fliegt die Thai Airways International (THAI) erstmals Genf an. Dreimal in der Woche startet eine Boeing B777-300 in Bangkok mit den Zielen Athen und Genf. Die Route verbindet drei beliebte Urlaubsländer. Abflug ist montags, donnerstags und samstags. Die Maschine hat in der Holzklasse 339 Sitze und weitere 49 in der Business-Class. Mit den Bangkok-Zürich-Verbindungen kommt die THAI in der Woche auf 10 Flüge. Die Fluggesellschaft hofft, die Passagierzahlen von 50.000 auf jährlich 60.000 zu steigern. Neben Touristen buchen oft Diplomaten (UN) Bangkok-Genf.

Ausgabe
01-2003

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