Farang Titel 2-2003 Ausgabe 2 / 2003

Konflikt Thailand/Kambodscha

Aus Anwalts Praxis:
Deutsch-Thai Ehescheidungen

Steinmetz-Kolumne:

Rum-Treiber

Brillen für Kambodscha

ISAN - terra incognita Teil 2

Leserbriefe

Des Königs Feuer-Rosse

e-mail aus Thailand

Reise-Tipps



Zum Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha

Seifenoper wird Staatsaffäre

Bangkok/Phnom Penh - Die Meldungen überstürzten sich am ersten Februar-Wochenende.
Von "Jagdszenen in Phnom Penh" war die Rede, von Krawallen, von diplomatischen Spannungen, von einer schweren Krise zwischen Thailand und Kambodscha - ein Toter war zu beklagen - aber auch davon, dass beide Regierungen eng zusammen arbeiten würden.
Was war denn eigentlich geschehen?

Chronik der Ereignisse

"Lieber wäre sie ein Wurm im Schlamm, als dass sie nach Kambodscha reisen würde, so lange die Tempelruinen von Angkor Wat nicht an deren rechtmäßige Besitzer Thailand zurückgegeben würden." "Das soll die thailändische Schauspielerin Suvanant "Kob" Kongying gesagt haben, und das brachte die Kambodschaner in Rage," berichtet Daniel Kestenholz aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok. "Seit Wochen macht dieses angebliche Zitat der beliebten Schauspielerin die Runde. Die Folge war ein beispielloser Amoklauf, der bereits ein Todesopfer forderte."

Und weiter: "Gestern (Donnerstag 30. 1. 2003), hat Thailand seine Staatsbürger aus Kambodscha evakuiert, die Grenze geschlossen und dem Nachbarn mit dem Abbruch aller Beziehungen gedroht, nachdem ein kambodschanischer Mob in der Nacht auf Donnerstag Thailands Botschaft in Phnom Penh und Geschäfte von Thailändern in Brand gesteckt hatte. Der Botschafter lief um sein Leben. In Panik entkam der hohe Diplomat über den Sicherheitszaun der Botschaft und flüchtete sich dann per Boot in ein Hotel, während in Bangkok blasse Regierungsbeamte hin- und hereilten zwischen Pressekonferenzen und dem Flughafen, wo Militärmaschinen mit geflohenen und verletzten Staatsbürgern an Bord landeten. Viele verloren alles Hab und Gut.

Suvanant Kongying, die gestern untertauchte, beteuerte, sie habe nie so etwas gesagt, was angesichts von Kambodschas erfindungsreichen Journalisten auch nicht weiter zu bezweifeln ist. Kambodschas Presse gilt als die freieste der Welt - man kann schreiben, was man will. Ein "Gerücht" sei das Zitat gewesen, bestätigte Kambodschas Regierungssprecher gestern, als es längst zu spät war. Sein Chef, Premier Hun Sen höchstpersönlich, hatte zuvor öffentlich geprahlt, dass er Worten von Suwanan Kongying die Bedeutung eines Grashalms beimesse, doch dass man Waren aus Thailand besser boykottiere, womit die bilaterale Seifenoper zur Staatsaffäre anwuchs, was den Amoklauf auslöste."

"Die rund 500 mit C-130-Militärmaschinen evakuierten Thailänder ließen in Phnom Penh zerstörte Geschäfte, Restaurants und Hotels zurück. "Jeder Ort mit thailändischen Schriftzeichen wurde angegriffen", sagte Kambodschas Polizeichef Hok Lundy, dessen Sicherheitskräfte zwar kurz das Feuer gegen Plünderer eröffnet hatten, doch dem wilden Treiben größtenteils wie Schaulustige zusahen." Soweit Kestenholz vom Freitag, 31.01.2003

Hier Auszüge aus Meldungen der Medien

Wie die AZ Medien Gruppe berichtet, "begrüße Thailand die kambodschanische Entschuldigung: "Beide Regierungen arbeiten eng zusammen." "

Die angekündigten Entschädigungszahlungen für die Übergriffe seien eine gute Antwort. "Beide Regierungen arbeiten eng zusammen, aber dieser Zwischenfall ist nicht hinnehmbar", sagte Thailands Regierungschef Thaksin Shinawatra am Freitag (31.1.2003) vor Journalisten. In Phnom Penh patrouillierten am Freitag gepanzerte Truppentransporter. Die Lage war jedoch weiterhin ruhig. Bangkok entsandte zusätzliche Soldaten an die Grenze zum Nachbarland. Damit sollte verhindert werden, dass Thailänder oder Kambodschaner in das jeweils andere Land gelangen.

Hun Sen entschuldigt sich

Die thailändische Regierung hatte die diplomatischen Beziehungen mit dem Nachbarland nach den Ausschreitungen am Donnerstag (30.1.2003) vorerst auf Eis gelegt. Der kambodschanische Regierungschef Hun Sen hatte sich für die Ausschreitungen von Hunderten seiner Landsleute entschuldigt und Bangkok Entschädigungszahlungen angeboten. Bei den Unruhen war die thailändische Botschaft sowie mehrere Hotels und Geschäfte, die Geschäftsleuten im Nachbarland gehören, in Flammen aufgegangen. Ein Mensch kam dabei ums Leben. Die Krawalle waren von angeblichen Äußerungen einer berühmten thailändischen Schauspielerin ausgelöst worden, der berühmte Tempel von Angkor Wat im Nordwesten von Kambodscha gehöre eigentlich Thailand.

(Ein absurder Gedanke! d. Red.)

Sündenböcke gesucht

"Zwei Tage nach den anti-thailändischen Unruhen ist zumindest äußerlich wieder Ruhe in Kambodscha eingekehrt. Hinter den Kulissen jedoch ist die Lage weiterhin angespannt. Zwar hat sich die Regierung in Phnom Penh offiziell entschuldigt und Wiedergutmachung angekündigt. Aber die Probleme zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarn sind grundsätzlicher Natur. Wahrscheinlich ist, dass die Plünderungen und das Niederbrennen thailändischen Eigentums von hohen Stellen in der kambodschanischen Politik angezettelt wurden. Angesichts bevorstehender Parlamentswahlen will die Regierung von ihrem politischen Versagen und der Korruption in den eigenen Reihen ablenken. Welches Mittel wäre da geeigneter, als sich Sündenböcke im Ausland zu suchen? Das traurige Ergebnis der plumpen und zynischen Taktik zeigt, wie tief antithailändische Ressentiments in Kambodscha sitzen." Das meint jedenfalls die Berliner taz.

Immer wieder kam es in der Geschichte zu blutigen Konflikten zwischen den beiden Staaten. Bis heute gibt es Grenzstreitigkeiten. Auch das wirtschaftliche Verhältnis ist nicht unbelastet: Thailand gilt zwar als einer der wichtigsten Investoren in Kambodscha, doch der ökonomische Erfolg des reicheren Nachbarn macht den Kambodschanern auch zu schaffen. Das Geld fließt nämlich in die Taschen der Elite, die Bevölkerung bleibt bettelarm. Darüber hinaus werfen die Kambodschaner Thailand vor, nach wie vor Handel mit den Resten der Roten Khmer in der Grenzregion zu betreiben.

Die Entwicklung bleibt abzuwarten.

Dazu Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes

Am 29.01.2003 ist es in Phnom Penh zu schweren Ausschreitungen gegen thailändische Einrichtungen gekommen. Die Lage hat sich inzwischen wieder beruhigt, aber noch nicht völlig stabilisiert. Thailand hat seine Grenze zu Kambodscha bis auf weiteres geschlossen. Die Flugverbindungen von Kambodscha nach Thailand sind teilweise unterbrochen.

Zuletzt aktualisiert am 30. Januar 2003.

Anwalt´s Praxis

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Die deutsch-thailändische Ehescheidung

Eine Information der Rechtsanwaltskanzlei Bümlein

1. Bei welchem Gericht kann die Ehescheidung beantragt werden?

Eine deutsch-thailändische Ehe kann stets vor einem deutschen Gericht geschieden werden und zwar unabhängig davon, wo die Ehe geschlossen oder gelebt wurde. Nach deutschem internationalem Privatrecht sind die deutschen Familiengerichte für die Ehescheidung international zuständig, wenn zumindest einer der Ehegatten die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Das heißt, auch eine in Dänemark geschlossene deutsch-thailändische Ehe kann in Deutschland geschieden werden und zwar auch dann, wenn die Eheleute z.B. in Thailand oder in der Schweiz gewohnt haben.

Die örtliche Zuständigkeit des Familiengerichts bestimmt sich in der Regel nach dem letzten gemeinsamen Wohnsitz der Ehegatten, wenn einer der Ehepartner dort noch wohnt. Wenn beide Parteien in Thailand oder anderswo im Ausland leben, ist die Ehescheidung stets vor dem Amtsgericht Schöneberg in Berlin durchzuführen.

2. Müssen immer beide Ehepartner vor Gericht erscheinen?

Grundsätzlich verlangt das deutsche Prozessrecht, dass der Scheidungsantrag förmlich zugestellt wird und beide Ehegatten persönlich angehört werden. Dies bedeutet aber nicht, dass eine Ehescheidung auf unbestimmte Zeit scheitern soll, wenn einer der Ehepartner in Thailand wohnt oder seine Anschrift unbekannt ist. Lebt einer der Ehepartner nach der Trennung in Thailand und ist dem Anderen die Adresse bekannt, so wird unter Zuhilfenahme der thailändischen Behörden eine Zustellung des Scheidungsantrages nach Thailand veranlasst. Solche Zustellungen nehmen erhebliche Zeit in Anspruch, so dass ein Scheidungstermin frühestens 1 ½ Jahre nach der Antragstellung bestimmt werden kann. Der in Thailand lebende Ehepartner muss nicht unbedingt vor Gericht erscheinen, das Gericht kann aber eine Anhörung über die deutsche Botschaft in Bangkok anordnen.

3. Was passiert, wenn der andere Ehepartner nicht auffindbar ist?

Wenn der Antragsgegner verschwunden ist, so ist die öffentliche Zustellung, die durch einen Aushang beim Familiengericht erfolgt, möglich. Allerdings muss das Familiengericht eine solche öffentliche Zustellung zunächst bewilligen. Hierfür muss der Antragsteller im einzelnen nachweisen, dass er alles ihm Mögliche getan hat, um den aktuellen Wohnsitz des Antragsgegners herauszufinden. Diverse Nachweise und Glaubhaftmachungen werden vom Gericht gefordert: Einwohnermeldeamtanfragen, Anfragen bei der Deutschen Botschaft in Bangkok, Erklärungen von Zeugen, Bekannten, Arbeitgebern, Vermietern, etc. Auch das Gericht selbst forscht nach dem Verbleib des Antragsgegners.

4. Kann die Scheidung vor dem Bezirksamt in Thailand stattfinden?

Eine deutsch-thailändische Ehe kann auch in Thailand geschieden werden. Zwar kann in Thailand die Ehescheidung vor einem Bezirksamt ausgesprochen werden, wenn beide Eheleute die Ehescheidung wollen und aus der Ehe keine Kinder hervorgegangen sind. Diese Ehescheidung findet allerdings in Deutschland keine Anerkennung, so dass eine erneute Durchführung des Ehescheidungsverfahrens in Deutschland erforderlich wird. Anerkennungsfähig sind dagegen die gerichtlichen Ehescheidungen in Thailand. Zuständig für die Anerkennung ist die Landesjustizverwaltung; in Berlin die Senatsverwaltung für Justiz.

5. Richtet sich die Scheidung nach deutschem oder nach thailändischem Recht?

Entscheidet ein deutsches Gericht über die Ehescheidung, so wird das deutsche Recht dann angewandt, wenn die Parteien eine entsprechende Rechtswahl getroffen haben (in einem Ehevertrag). Ansonsten richtet sich die Ehescheidung nach deutschem Recht, wenn die Parteien ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben oder zuletzt gehabt haben.

Haben die Parteien dagegen in Thailand gelebt, so muss das deutsche Gericht das thailändische Recht anwenden.

Die Ehescheidung nach deutschem Recht setzt in der Regel ein Trennungsjahr voraus, nach thailändischem Recht sind einzelne Scheidungsgründe geregelt: u.a. das böswillige Verlassen des Partners, grobe Verletzung der Unterhaltspflicht etc.

6. Gibt es Prozesskostenhilfe

für in Thailand lebende Personen?

Für eine Ehescheidung in Deutschland kann jede Partei, die nach ihren Einkommens- und Vermögensverhältnissen nicht imstande ist, die Prozesskosten zu tragen, Prozesskostenhilfe beantragen. Dies gilt auch für deutsche oder thailändische Ehepartner, die ihren Wohnsitz ausschließlich in Thailand haben. In diesem Fall muss durch eidesstattliche Versicherung oder durch Bescheinigungen der zuständigen Gemeinde in Thailand nachgewiesen werden, dass die Person einkommens- und vermögenslos ist. Die Prozesskosten werden dann von der deutschen Staatskasse getragen. Im übrigen richten sich die Kosten für eine Ehescheidung nach dem jeweiligen Gegenstandswert, der wiederum von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen der Eheleute abhängt.

Bei einer Ehescheidung in Thailand müssen die Parteien selbst die Kosten tragen.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Rechtsanwaltskanzlei Bümlein
Zentrale: (030) 887 11 8 - 0
Thai: (030) 887 118 - 113

Steinmetz Kolumne

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Michael Steinmetz, Südostasienwissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an den FARANG! Diesmal wurde in einem Leserbrief die Frage gestellt:

Ist Laotisch ein Thai-Dialekt?

Gerade die aller jüngsten Ereignisse in Kambodscha (Studentenaufruhr gegen Thai-Einrichtungen aufgrund einer falschen Behauptung) machen sehr drastisch klar, dass eine schnelle Antwort auf eine vermeintlich einfache Frage, ebenso schnell eine ungewollte Reaktion hervorrufen kann. Fragen zur Sprach-Zugehörigkeit sowie Sprach-Identität sind seit jeher ein wahres Politikum. Laos ist da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil. Eine vermeintlich arglose Frage gestellt, und - schwupps - schon ist man mittendrin in Knäuel politischer Verstrickungen, ethnischer Sensibilitäten, nationaler Empfindlichkeiten, internationaler Ideologien, historischer Diskussionen. Letztere werden selbstverständlich äußerst kontrovers geführt. Was Wunder, wurden doch Erkenntnisse über sprachlich-ethnische Zugehörigkeiten oft politisch ausgenutzt, führten nicht selten zu Aufruhr, Krieg und Völkermord. Historische Rivalitäten alter Thai/Lao Adelsschichten, Kolonial-Interessen der Europäer (in diesem Fall das imperiale Frankreich), die Bomben-Teppiche des amerikanischen Indochina-Krieges, der kommunistische Sieg und die folgende, bald dreißigjährige Einparteien-Herrschaft sind historische Stichworte zur minimalen Verdeutlichung der Hintergründe und der Schwierigkeiten, welche einem unweigerlich begegnen, möchte man oben gestellte Frage unverfänglich sachlich beantworten. Und noch ganz andere heikle Fragen liegen auf dem selben spiegelglatten Parkett: Wo sprechen die Menschen Laotisch? Eventuell in Laos? Was ist Laos überhaupt?

Direkt zur Beruhigung der Gemüter: Solche Fragen stellen sich für jedes Land. So spricht in Thailand auch nur in etwa die Hälfte der Bevölkerung "Thai" ("siamois"/"phassaa glaang"/ "Standard-Thai") als Muttersprache. Jedoch 93% sprechen einen der T'ai-Dialekte, wenn auch 72 verschiedene lebende Sprachen in Thailand nachzuweisen sind. Ca. 16 Millionen Einwohner Thailands (Gesamteinwohnerzahl ca. 62 Mio.) sprechen das sogenannte "Nordost-Thai", auch "Isaan" genannt, welches auch noch einige sprachliche Untergruppen hat. Aufgrund des ethnischen Bezugs wird die Sprache auch allgemein hin einfach "Lao" oder "Laotisch" genannt. Die sprachlichen Gemeinsamkeiten vom sogenannten "Standard-Thai" zum "Lao/Isaan" sind enger als zum Süd- oder Nord-Thai ("Paktai" bzw. "Lannatai/Khammüang"). Also doch, möchte nun man ehrbar antworten: Laotisch ist ein Thai-Dialekt; jedenfalls ein Dialekt im heutigen Thailand.

Linguistisch gesehen ergibt sich jedoch daraus keine Hierarchie. Thai und Lao/Isaan gehören in die Tai-Kadai Sprachfamilie. Innerhalb des dazugehörigen Sprachfamilienstammbaums sind sie ganz enge Verwandte. Sie haben den identischen ISO-Code (Internationale Standardisierungs-Norm) für Sprachen "639-2".

Der Blick über den Mekong verdeutlicht die Notwendigkeit, die Gleichrangigkeit der Sprachen zu unterstreichen. Die vor 110 Jahren von den Franzosen erzwungene Loslösung des Landstrichs links vom Mekong aus der Oberherrschaft Siams, war bar jeden historischen Bezugs. Der Mekong war niemals Grenze der vielgestaltigen laotischen Reiche, sondern immer ihr Mittelpunkt. Seit jeher lebten in den Bergen und den Grenzgebieten zum heutigen Vietnam andere Völker, mit anderer Kultur und Sprache. Das war kein sonderliches Staatsproblem. Waren doch die Berührungspunkte selten und wahrhaft peripher. Doch diese Problematik stellt sich für das heutige Laos völlig anders dar: Laos hat nur etwas mehr als 5 Millionen Einwohner. Über 82 zu unterscheidende Sprachen werden in diesem ärmsten Land der Region gezählt. Knapp die Hälfte der Einwohner sind keine ethnischen Lao, sondern einer der ca. 68 anderen ethnischen Gruppierungen zuzurechnen. Sie sprechen von Hause aus keinen der vielfältigen Lao-Dialekte, sondern eine Sprache, die meist nicht einmal der T"ai-Kadai-Familie angehört. Obendrein gibt es bis heute kein standardisiertes Laotisch des Nord-, Zentral- und Südlaotischen. Lao als National-Sprache im real existierenden laotischen Staat durchzusetzen, ist nicht nur eine politische Frage der Bildung einer nationalen Identität, sondern auch eine Frage der wirtschaftlichen Notwendigkeit, wie letztlich aber auch materiellen Möglichkeit.

Die Chance, eine einheitliche Sprache zu lehren wie zu lernen liegt also in den Händen des Schulsystems. Schulen muss es aber erst einmal flächendeckend geben. Ebenso werden entsprechende Schulbücher in hoher Auflage benötigt. Damit kann jedoch die überwältigende Mehrheit der laotischen Muttersprachler, welche in Thailand zu Hause ist, auch nicht aushelfen. Sie lernen Standard-Thai in der Schule. Ohnedem ist die reale Verständigung von Thai in Laos meist eine Frage des politischen Standorts. Schüttelt es schon mal den einen oder anderen Partei-Kader, wenn ihn ein Falang (in Lao gibt es kein "R", der entsprechende Buchstabe ist seit der Revolution aus dem Schriftsatz entfernt) mit dem "Akzent des Klassenfeinds" begrüßt, hat der politisch ungeschulte Laote damit keine Probleme. Er schaut eh den ganzen Tag lang thailändische Fernsehprogramme. Das wird von der Partei auch durchaus geduldet. Solange jener nicht allzu lauthals die allzeit im TV gedudelte thailändische Nationalhymne mitsingt ...

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Ein neu eröffnetes Thai-Restaurant namens Golden Buddha. Und zwar vis-a-vis von Atze Brauners Lichtspiel-Theater Colosseum, in Prenzlauer Berg also. Müssen wir mal kieken, ob auch drin ist was dran steht. Rote China-Lampions waren von außen erst einmal nicht zu sehen ...

40 % aller Lebensmittel in Deutschland werden bei ALDI gekauft. Sieh an, soviel doch. Aber das ist nicht das Thema. In letzter Zeit scheinen sich Probleme mit schlecht-gewordenen Lebensmitteln zu häufen. Beispiele: Das FARANG-Team musste sich von seiner deutschen Eckkneipe im Kietz (Boulette mit Brot, Kassler mit Sauerkraut) verabschieden. Grund: wiederholt verdorbenes Essen mit nachhaltigen Folgen für alle beide. Jetzt aber Ende der Fahnenstange.

Ein anderes Beispiel. Christian vom wunderbaren Thai-Restaurant Koh Chang an der Wilmersdorfer geht mal ins Phuket auf dem Mehringdamm Ente essen. Und das Ergebnis? Er kommt vom Klo nicht mehr los. Das Thai-Restaurant mit indischem Inhaber fiel bei Rum-Treibers Test-Essen mit Günther vom Sawaddi seinerzeit auch schon durch. Und nun diese Kakophonie, ja doch Gerhard, die Welt ist schlecht, und das Schnitzel ist auch nicht mehr das ...

Entgültig dunkel nun das Dee-Da in Neukölln, war eigentlich ganz nett da im grünen Stübchen mit Musike, Linda.

Happa happa und Sanuk im Bangkok Café: Also doch. Die Idee, freitags die Gäste mit dem Gratis-Büfett ins Lokal zu holen mag aufgegangen sein. Vollet Haus und Stimmung. Songs von Jintara und Baan Jen aus den Boxen. Beim Foto-Termin für die FARANG-Anzeige von Dias Musik-Cafe war allet jut! Essen gut, viele Bekannte und jede Menge Sabai. Bunte Luftballons und glitzer Lammetta an der Decke, überall blinkt was. Richtig gemütlich und ständig neue Leute in der Türe. Ohlti, Putte, Andreas (auf der Suche), Santa Claus und Norbert, Christian & Nuan. Sunick gut drauf. Immer noch mit dem Rad unterwegs. Sportlich & sehr charmant die eigenwillige Thai. Einen guten Job auf der Grünen Woche hatte sie gerade abgefasst. Prima!

Und im Thai Thek? Da vermehrt sich sympatischerweise die Belegschaft. Dum freut sich gut und hofft. Soviel sei verraten. Aus dem Trio wird im April ein Quartett - und - es wird kein Junge. Wir freuen uns und bleiben natürlich am kullerrunden Ball ...

In der Goebenstraße verendete jüngst das Ros Thip. Nun hat Jim mehr Zeit für ihr Baby und ihren Job im Druckgewerbe. Einen lieben Gruß von dieser Stelle. Letztens war ja wieder Leben in der Baude zu beobachten. Was tut sich denn da? Ein freundlicher Grieche hat das glücklose Lokal übernommen und wird einen Mix aus griechischer, türkischer und - hört hört - deutscher Hausmannskost kochen. Na, wem"s schmeckt.

Dunkel ist es nun im Isaan, eh, also im Thai-Restaurant gleichen Namens. War wohl zuviel Gegend dort im Kietz hinter NARVA.

Helle wird es bald im ehemaligen Mae Nam, vormals Chao Grung. Müssen wir schnell vorbeischauen ...

Edel zu geht es im neuen ZAB (sprich: Zäp) in der Leibnizstraße. Thai Cusine von Italo-Inhaber, aber nichts zu meckern. Sehr freundliche Empfangsdame, nobel sparsam eingerichtet - und die Preise natürlich dementsprechend. Deutsches Publikum unter sich. Geeignet für ein Geschäftsessen oder nach der Oper. Auf Wunsch wird auch grüner Reis gereicht. Mal Joschka F. stecken ...

Und nach der Bar jeder Vernunft ruhig ins Mao Thai am Fasenenplatz reinfallen - wenn man denn einen Platz bekommt. Der Laden brummt. Schick wie einst. Viel Glas, nur ein wenig laut ...

Und zum Schluß noch was Leckeres: Im neuen großem Asia-Shop auf der Wilmsdorfer Straße hat sich doch das Reisebüro TAR von der Kantstraße um die Ecke einen schicken Info-Stand eingerichtet. So mit Pinn-Wand und echtem kostenlosen Hotline-Telefon direkt zu Sa. Ist ja eine gute Idee, bei dem Betrieb dort. Dachte sich auch Bombe und klebte kurzerhand seine Flyer drauf. Doch hatte er nicht mit Bernd gerechnet. Letzterer enfernte mannhaft entschlossen die unerwünschte Konkurrenz-Plakatierung. Schwubbs. Um nun endgültige Verhältnisse zu schaffen konterte TAR-Chef Torsten Witt mit einem Trick. Der Perfektionist ließ mit modernem Druckverfahren die Werbe-Fotos auf die Tafeln brennen. Klug gedacht, doch mit einem Makel. Die Mannschaft hat nun kleine Bärte. Ist aber nicht so schlimm. Lieber Sa mit Bart als ne Bombe ...

Full house auch bei Ching in der Sperlingsgasse. Weit nach Mitternacht drängelten sich die Macher der Grünen Woche um den kleinen Tresen des Asia Special. Kein Platz zu kriegen. Auch Spontan-Fotograf Stefan da, der beste Freund des Wirtes.

Alle sind nun weg. Günther vom Sawaddi, JPR himself, Axelmann, Thomas u.a. Und was machen wir da? Na was wohl? Weiter.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Brillen für Kambodscha

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Taten statt warten! Spendenaktion Berliner Studentinnen

Kambodscha zählt zu den ärmsten Ländern der Dritten Welt. Dem Großteil der Bevölkerung ist es versagt, sich optische Hilfsmittel zu kaufen oder eine der wenigen augenoptischen Zentren zu besuchen. Aus diesem Grund führt uns unser Projekt Anfang Februar 2003 direkt vor Ort nach Kambodscha, um die von uns gesammelten Brillen aus der Aktion "Brillen für die Dritte Welt - Brillen für Kambodscha" in den Provinzen an die mittellose Bevölkerung weiterzugeben.

Im Rahmen des Praxissemesters der Technischen Fachhochschule Berlin im Fachbereich "Augenoptik/Optometriestudentin" hatte Andrea Gehlmann im November 2001 die Gelegenheit, ein Praktikum am Augenforschungsinstitut in Singapur am "Singapore Eye Research Institute" zu machen. Während dieser Zeit nahm sie die Möglichkeit wahr, mit 24 anderen Singapur-Augenoptikstudenten/innen bei einem zweiwöchigen "Vision Screening" in Kambodscha mitzuarbeiten.

Weitere Einzelheiten über die Kambodscha "Eye Care Mission 2003"

Das Projekt wurde durch mich, Andrea Gehlmann, Augenoptik/Optometriestudentin im 7. Semster der TFH Berlin, initiiert. Ich absolvierte mein Praktikum vor einem Jahr in einem Augenforschungsinstitut in Singapur (Singapore Eye Research Institute). Dort erhielt ich während dieser Zeit die Möglichkeit mit 24 Singapur-Augenoptikstudenten/innen bei einem zweiwöchigen "Vision Screening" im November 2001 in Kambodscha mitzuarbeiten. Wir haben täglich 200 bis 300 Menschen überprüft, das heißt den Visus überprüft, opthalmoskopiert, skiaskopiert, Augeninnendruck gemessen und gebrauchte Brillen abgegeben. Mit zwei Augenoptikern vom COA, einem Augenarzt und einer Krankenschwester von der Regierung, die uns mit Rat und Tat beiseite standen, lernten wir Augenkrankheiten zu erkennen und zu dokumentieren sowie das Opthalmoskopieren und Skiaskopieren zu verbessern.

Der Dank der Kambodschaner war sehr herzlich und belohnte unser Engagement. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der COA wurde jetzt die Bitte an mich herangetragen, ein gleiches Projekt von Deutschland aus zu organisieren. Ich habe zehn interessierte Studenten für das Projekt begeistern können, die mit viel Kraft und Ideen helfen wollen. Im Moment starten wir die Sammelaktion "Brillen für die Dritte Welt - Brillen für Kambodscha". Die gebrauchten Brillen werden von uns gereinigt, gerichtet, ausgemessen und verpackt.

Die Flüge sind gebucht, durch die COA die Screening-Orte ausgesucht sowie die Studenten/innen bei der Regierung angemeldet. Unsere Arbeit erfolgt auf Freiwilligenbasis und wir tragen die Kosten der Unternehmung selbst. Wir benötigen finanzielle Unterstützung für Flüge sowie Transport der Brillen und Transportmöglichkeiten in Kambodscha. Deshalb starten wir hier mit einem Spendenaufruf und hoffen auf Ihre Mithilfe. Wenn Sie erst im Januar 2003 spenden möchten, würden wir uns über eine schriftliche Zusage über den Spendenbetrag freuen. Somit haben wir eine Übersicht über unsere zukünftigen finanziellen Mittel. Spendenquittungen werden wir Ihnen zusenden. Für jede Spende sind wir Ihnen dankbar! Möchten Sie unser Projekt weiterhin verfolgen, schicken wir Ihnen gerne Informationsmaterial zu.

Helfen Sie Kambodscha!

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Gehlmann

Unser Spendenkonto:
Förderverein SFOF Berlin
Kontonummer: 103246102 Bankleitzahl:
10010010 (Postbank Berlin)
Stichwort: Kambodscha

ISAN - terra incognita

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oder: Wo die Seele der thailändischen Kultur zu Hause ist

Teil 2 der Reportage von Jens-Peter Richnow.

Bei einer Tour durch "unbekanntes Land" - den Nordosten Thailands, von den Thai Isan genannt - kann der Reisende einen Eindruck von der Vergangenheit des südostasiatischen Königreiches erhalten. Hier hat sich am wenigsten verändert - eine faszinierende Region für denjenigen, der sich für die Geschichte des heutigen Thailand

Richtung Norden und dann immer geradeaus ...

Nach der Besichtigung des Historischen Parks Phimai wollen wir heute noch weiter in Richtung Norden. Vielleicht schaffen wir es sogar noch bis Nong Khai, bis an die Grenze nach Laos. Der Übergang soll unkompliziert und leicht zu finden sein. Wir würden schon gerne einmal einen Blick riskieren in das immer noch "kommunistisch" regierte, geheimnisvolle und wahrscheinlich ärmste Land Südostasiens.

Wir - also mein Reisegefährte Jean, 50jähriger Archäologe aus Paris, ein guter Freund, und ich - fahren erst einmal weiter in Richtung Khon Kaen auf dem vierspurigen Highway Nr. 2 (Ab Abzweig Phimai in Richtung Udon Thani auch A 12 genannt). Die Qualität der Straße ist mit unseren Autobahnen vergleichbar. Sehr gute Beschilderung, man kann sich gar nicht verfahren. Etwa 140 km sind es von Phimai nach Khon Kaen. Langweilig, es gibt eigentlich nichts zu sehen.

Und Jean nervt! Wir haben uns für unsere gemeinsame Tour durch den Nordosten auf Englisch als Umgangssprache geeinigt. Je näher wir aber Laos kommen, desto öfter plaudert er in seiner Muttersprache. Wahrscheinlich träumt er wieder einmal von der "Grande Nation", von Frankreichs "ruhmreicher Vergangenheit". Bis weit in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde selbst in deutschen Gymnasien Südostasien noch "Hinterindien" und Thailand "Siam" genannt. Das imperialistische Frankreich - sogar nach dem II. Weltkrieg noch nicht weniger auf Beute aus als Groß-Britannien - betrachtete sich als Kulturbringer und bezeichnete seine zusammengeraubten kolonialen Besitztümer (Laos, Vietnam, Kambodscha und weite Teile Thailands) arrogant als "Französisch Indochina". Selbstverständlich war dann dort auch das Französische Verkehrssprache.

Aber das liegt glücklicherweise lange zurück. Englisch hat sich mehr und mehr zur Weltumgangssprache - mit Nebenerscheinungen wie dem Pidgin-English der Thai - entwickelt. Selbst in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh trifft man heutzutage immer mehr junge Leute, die durch Gespräche mit den Touristen ihr Schul-Deutsch aufpolieren wollen. Französisch parlieren nur noch ganz wenige, alte Leute. Also, Jean, guter Freund - verflixt noch "mal - halte dich gefälligst an unsere Abmachungen! Ich verstehe doch nicht das Welsche ...

Ringsherum das Land flach wie eine Flunder. Wären nicht die oft am Highway-Rand grasenden und wiederkäuenden Büffel (auf Thai: khwaai) - man fühlte sich fast wie zu Hause. Na, ja, einige augenfällige Unterschiede sind schon noch vorhanden ...

Ebenso uninteressant wie die ganze Gegend wirkt auch Khon Kaen, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz 440 km nordöstlich von Bangkok. Außer Anfang Dezember, wenn die alljährliche Seidenmesse (Die kostbare Mutmee-Seide wird hier in dieser Gegend hergestellt.) stattfindet, gibt es hier kaum etwas zu sehen oder zu erleben. Der trostlose Anblick der Betonbauten veranlasst uns, schnell weiter zu fahren. Es ist ja noch früher Nachmittag.

Udon Thani

Die 109 km von Khon Kaen nach Udon Thani lassen wir schnell hinter uns. Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt. Etwas Essbares zwischen den Zähnen wäre jetzt nicht schlecht! An der Parcha Raksa Road in Nähe des Zentrums - unweit des innerstädtischen, weitläufigen und sehr gepflegten Parks Nong Phra Jak mit seinen künstlich angelegten, fischreichen Wasserläufen (Hier habe ich im Jahre 1990 Loy Krathong mitfeiern dürfen, ein unvergessliches Erlebnis!) - entdecken wir einen "Heineken"-Biergarten mit Bar-B-Cue an der Straße. Das dazu gehörende, dahinterliegende Hotel "Napalai" - ein großes, modernes zwölfstöckiges Gebäude mit einem rundum verglasten Fahrstuhl an der Vorderfront - bemerken wir erst nach unserem Dinner. Doppelzimmer inkl. ABF und Tax für 900,- THB.

Sehr geräumige Zimmer, ausgestattet mit allen Finessen, großer Parkplatz, auch der obligatorische Swimming-Pool auf einer riesigen Terrasse fehlt nicht. Und ein Biergarten mit hübschen, freundlichen Serviererinnen und mit leckeren Speisen vom Grill direkt vor der Haustür. Was will man mehr? Die Lage scheint ideal, hier wollen wir erst einmal relaxen.

Nach einer erfrischenden Dusche machen wir uns dann aber am Abend doch noch einmal auf. Eines der vielen, auch hier in Udon an jeder Ecke vorhandenen Internet-Cafés ist unser Ziel. Die Entwicklung der Technik bringt doch auch Gutes hervor ... Kurze Meldung an die Berliner Redaktion. Irgendwelche Wünsche oder Themenvorschläge? Was gibt"s Neues aus der deutschen Hauptstadt? Nach einigen sundowners in einer Bar mit Mo-Lam-Musik fallen wir erschöpft in unsere Hotel-Betten. Morgen ist ja auch noch ein Tag ...

Vietnam-Krieg

Udon Thani - Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, größte US-Luftwaffen-Basis außerhalb der Vereinigten Staaten während des Vietnam-Krieges, auf der amerikanische Soldaten stationiert waren. Diese Umstände brachten zeitweilig einigen Wohlstand in die Region, mit viel anrüchiger "Recreation" und allem was dazu gehört. Heute ist das Vergangenheit, und die Stadt scheint zurückgefunden zu haben zu ihrem ruhigen Leben. Man kümmert sich nicht um die Farangs, die Einwohner bringen allgemein wenig Interesse den Fremden gegenüber auf. Das soll aber nicht heißen, dass man uns hier mit weniger Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnet.

Als ich eine Karte der Stadt und ihrer Umgebung kaufen möchte, werde ich bis zum besten, gut sortierten Book-Shop der Stadt nahe dem Robinson-Department Store geleitet. Als bemerkt wird, dass ich eine Landkarte suche, helfen mir sechs Personen mit immer neuen und "besseren" Tips. Fast genervt verlasse ich dann den Shop ob soviel unerwarteter Hilfsbereitschaft mit drei (!) Karten und vielen guten Wünschen.

Udon - bekannt von früheren Reisen in den Isan und auch verknüpft mit vielen persönlichen und auch schmerzlichen Erinnerungen, war nicht wieder zu erkennen. Eine Großstadt in Thailand mit all den modernen architektonischen Hässlichkeiten, die inzwischen weltweit verbreitet sind.

Los geht´s in Richtung Nong Han, dann nach Ban Kok Sung.

Ban Chiang

Anschließend besuchen wir die international berühmte 1966 entdeckte Stätte für bronzezeitliche Funde Ban Chiang. 50 Kilometer östlich von Udon abseits des Highway Nr. 22 liegt das Dorf Ban Chiang. Die Funde - darunter Skelette, Werkzeuge, Keramik und Metallgegenstände, Alter etwa 6000 Jahre - würden bedeuten, dass die Funde älter sind, als archäologische Fundstätten in China und Mesopotamien und damit die ältesten bekannten Zeugnisse der Bronzekultur. Das Korat-Plateau wäre somit möglicherweise eine der "Wiegen der Zivilisation". Das alles kann man in einem kleinen, aber sehr interessanten Museum besichtigen.Unter Archäologen - Jean geriet fast aus dem Häuschen - gelten die Funde als Beweis, dass Nordostthailand wahrscheinlich eines der ersten Zentren der Welt für die Bronze-Herstellung war. Die gefundenen Gegenstände zeugen von hohem technischen Können. In dem mustergültig geführten und gepflegten Ban-Chiang-Nationalmuseum sind zahlreiche prähistorische Ausgrabungsfunde um 3000 v.u.Z., aus der Frühgeschichte der Menschheit, zu bewundern.

Nong Khai

56 km nördlich von Udon Thani endet der von den USA gesponserte Friendship-Highway dann 614 km nordöstlich von Bangkok in Nong Khai am Ufer des Mekong, auf dessen anderer Seite Vientiane, die Hauptstadt von Laos, liegt. Die kleine Stadt strahlt eine an die französische Tradition erinnernde Atmosphäre vor allem in der Architektur aus.

Die seit 1994 fertiggestellte Friendship-Bridge - ein Projekt von Thailand, Laos und Australien - dient heute als Grenzübergang zum Nachbarland. Unterstützt durch die günstige Verbindung hat sich der Handel zwischen beiden Ländern und bis nach China intensiviert. Dadurch entwickelte sich die einst verschlafene Grenzstadt auch zu einem der aufstrebendsten Wirtschaftszentren des Nordostens.

Für Touristen ist der Markt an der Rimkhong Road, der Uferstraße direkt oberhalb des Mekong, interessant. Produkte aus Laos und Thailand werden hier angeboten. Die Vielzahl der Restaurants (Durchaus international, nicht nur Thai-Küche! Hier kann der Reisende angenehm das beschauliche Treiben genießen.), Banken und Einkaufscenter lässt auf den wachsenden Wohlstand des Ortes schließen.

Grenzübergang

Visa für Laos werden von vielen Reisebüros - manche direkt vor dem Grenzübergang - angeboten und beschafft, Transport bis zum Kontrollpunkt auf der anderen Seite eingeschlossen. Das Taxi für die Weiterfahrt ins nahe gelegene Vientiane muss der Tourist sich dann drüben selbst beschaffen. Uns waren die für einen kurzen Nachmittags-Trip geforderten 1.800,- THB (Für Thai nur 100,- THB - logisch!) zu viel. Wenn schon, dann wollten wir beim nächsten Besuch in dieser Gegend einen längeren Aufenthalt einplanen und uns das dafür erforderliche Visum beim Konsulat in Bangkok vorab ausstellen lassen. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben ... Einst gab es hier (Fähre) einen wichtigen Übergang nach Laos. Doch gegenwärtig ist dieser Grenzübergang geschlossen. Damals in den Neunzigern des vorigen Jahrhunderts (Hört sich sehr geschichtsträchtig an, ja?!) beobachteten wir vom Restaurant aus auf dem Uferstreifen neben dem Grenzhäuschen, die ständig an- und ablegenden Boote, die zum jeweils anderen Ufer starteten.

Seinerzeit gab es hier im Immigration Office am Tha Sadet Pier das Tagesvisum für Laos. Die Treppe runter und schon konnte man eines der alle 10 Minuten startenden Boote "rüber nach Laos benutzen für einen Kurzbesuch in Vientiane, der Hauptstadt des Nachbarlandes.

In Si Chiangmai, 45 km westlich von Nong Khai, hat man einen schönen Blick über den Mekong auf die Dächer von Vientiane. Für heute soll"s wieder genug sein, und wir fahren zurück in unser angenehmes Quartier in Udon Thani.

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von der hilfsbereiten Hotel-Crew. Wir wollen eines der bedeutendsten und schönsten Zeugnisse der Khmer-Architektur im heutigen Thailand besichtigen. Also zurück in Richtung Khon Kaen/Korat auf dem Highway Nr. 2. Korat lassen wir später "links liegen" und umgehen die Stadt auf der Straße Nr. 224, um dann bei Chok Chai in die Straße Nr. 24 in Richtung Buriram einzubiegen. Auf dieser zweispurigen Straße sind es 100 km in Richtung Prakhon Chai bis zum Abzweig nach Phanom Rung, Provinz Surin. Nach ca. 12 km geht"s jetzt wieder in die Berge und nach einigen Serpentinen liegt er auch schon in unserem Blickfeld, hoch oben: Prasat Hin (Stein-Schloss) Phanom Rung (auch als Prasat Hin Khao Phanom Rung bezeichnet) im Historical Park.

Prasat Hin

Khao Phanom Rung

Auf dem erloschenen Vulkankegel Khao Phanom Rung in 381 m über Meereshöhe erwartet uns der bedeutende Khmer-Tempel mit dem maiskolbenförmigen Prang, dem Hauptheiligtum, der kosmopolitische Gipfel am Ende des Prozessionsweges - errichtet zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert u.Z. zu Ehren des Hindugottes Vishnu - oft auch als "Angkor Wat Thailands" bezeichnet. Er ist von Galerien umgeben, die reich verzierte Tore aufweisen. Ein von Säulen gesäumter Weg führt dann endlich zum Tempel hinauf. Seine erhöhte Lage symbolisiert - streng hinduistisch - den Sitz Shivas auf dem Erdzentrumsberg Meru. Der Komplex wirkt monumental, fast einschüchternd. Der grandiose Treppenaufgang, die vielen kunstvollen Reliefs und die spirituell konzipierte Anlage lassen die für uns heute unermessliche Machtfülle, aber auch die Selbstherrlichkeit einer zum Untergang verurteilten Khmer-Gottkönig-Ära spüren. Vor einem Jahrtausend noch war die Tempelanlage das spirituelle Zentrum der gesamten Region. König Narendraditya aus Angkor kam hierher zur Meditation und Entspannung. Die Gottheiten des Hinduismus sind auf zahlreichen kunstvollen Reliefs verewigt. Szenen aus der Shiva-Mythologie sind ebenfalls zu finden. Andere Reliefs zeigen Szenen aus dem Leben König Narendradityas. Nach sechzehn Jahren Restaurierung (von 1972 bis 1988) ist das Bauwerk wieder in voller Schönheit zu bewundern.

Das wohl beeindruckendste kulturhistorische Bauwerk in Thailands nordöstlicher Region wird leider von ausländischen Besuchern kaum wahrgenommen. Spätestens hier besteht eindeutig erheblicher Nachholbedarf. Der Tempelkomplex ist so harmonisch in die umgebende Landschaft integriert, dass die Eindrücke noch lange beim Besucher nachwirken.

Unser Fahrzeug auf dem Parkplatz abgestellt gelangen wir problemlos zu einem von mehreren Eingängen zu der imposanten Anlage. Weit und breit sind unter den heute zahlreichen Besuchern - es ist Wochenende - außer uns keine "Falangs" auszumachen.

Ein 200 m langer und 12 m breiter Prozessionsweg (Symbol für die spirituelle Reise aus der irdischen Welt in die Hindu-Götterwelt und exakt auf Angkor Wat in Kambodscha ausgerichtet) führt hinauf zu einer Brücke mit vier Nagas. Über fünf Ebenen führt eine steile Treppe weiter nach oben zum Hauptheiligtum. Je höher man auf dieser Treppe zum Gipfel steigt, um so spektakulärer der Ausblick dann auf das darunter liegende Gelände, auf die ausgedehnte, umgebende Landschaft. Endlich ganz oben angelangt bietet sich ein phantastischer Ausblick bis nach Kambodscha im Süden. Wer diese vielen Stufen zur Tempelanlage einmal erklommen hat, der weiß, dass Khmer-Tempel viel Interessantes zu bieten haben, aber beim Besucher auch erhebliche Kondition voraussetzen. Nach dem individuellen Erforschen des Tempels kann man sich dann zur Erholung in einem der vielen um den großen Parkplatz gruppierten Restaurants oder an den Imbiss-Ständen von den Strapazen erholen. Zu vermuten ist, dass für die vielen Thai, die hier mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen angereist sind - man sieht von Bussen über PKW"s und Tuk-Tuks alles mögliche mit mehreren Rädern - das gemeinsame Mahl zum Abschluss der "Bildungsreise" sowieso das Hauptmotiv darstellt ...

Den Besuch des in Richtung des Dorfes Ban Kruat und der Grenze zu Kambodscha ca. 8 km entfernten Prasat Mueang Tam südlich von Phanom Rung werden wir irgendwann nachholen. Für heute soll"s genug sein mit dem "Stolpern durch die Geschichte".

Höllentrip

Nach einem einfachen Snack - gebratenes Hähnchen, Cola für den Fahrer und Bier für mich - machen wir uns gegen 17 Uhr bei beginnender Dämmerung (Tropen!) auf den Rückweg in Richtung Korat. Wo werden wir wohl heute zur Nacht unser müdes Haupt betten können ... Jetzt beginnt der reine Horror! Eine fürchterliche Fahrt in der Dunkelheit, die Straße ist nur zweispurig und die Thai fahren - man kann es nicht anders ausdrücken - wie die Wahnsinnigen. Zum ersten Mal spüren wir richtig Angst auf unserer Fahrt durch den Isan. Haben die sich denn alle zur "Falang-Jagd" verabredet?! Mit fast zum Zerreißen angespannten Nerven tasten wir uns vorwärts in Richtung Korat, immer wieder erschreckt, wenn die Thai auf ihrem "Höllentrip" zum Überholen ausscheren. Endlich erreichen wir den Abzweig von der Straße Nr. 24 in Chok Chai zur Straße Nr. 224, noch 28 km in Richtung Korat. Auf ca. halber Strecke finden wir unser für heute Nacht auserkorenes "Korat Resort Hotel", wenige Meter von der Hauptstraße entfernt. Fix auf"s Zimmer, schnelle Dusche und ab, den knurrenden Magen zu beruhigen. Gelegenheit, die Eindrücke des Tages noch einmal Revue passieren zu lassen, die Erlebnisse des vorangegangenen "Horror-Trips" abzuschütteln. 900,- Baht für zwei Personen im Doppelzimmer inklusive ABF und Tax haben wir für den Aufenthalt hier zu berappen. Zum Feilschen haben wir heute Nacht keine Lust mehr, besonders nachdem wir unser Nachtquartier ausgiebig besichtigt haben. Super-Hotel! Einige Kilometer außerhalb der Provinzhauptstadt an der Straße Nr. 224, den Eindruck eines Ferien- oder auch Kongress-Hotels erweckend, mit riesigem Swimming-Pool in der Anlage - wir können keinen Anlass zum Nörgeln entdecken. Andererseits, ein Miniproblem - am nächsten Morgen zum Frühstück war es schier unmöglich, Milch, Sahne oder wenigstens Zucker zum Kaffee zu bekommen. Außerdem - etwas irritierend - frühstückten mehrere Paare gemeinsam, um dann mit dem Auto jeweils solo die Hotelanlage wieder zu verlassen ...

Zurück ins Seebad

Auf geht´s! Über die Straße Nr. 224, die dann in die Umgehungsstraße von Korat einmündet, gelangen wir auf die Autobahn Nr. 2 in Richtung Saraburi. Hier mündet die Straße in die Autobahn Nr. 1 in Richtung Krung Thep, die dann als Highway Nr. 34 um die Hauptstadt Bangkok herumführt (Welch ein Segen, dass wir durch die Weitsicht der thailändischen Straßenbauer den Moloch mit seinem täglichen Verkehrschaos meiden und umfahren können!) bis nach Chonburi und weiter nach Pattaya und Rayong.

Bemerkenswert auf unserer Fahrt: Viele Weinanbau-Betriebe preisen an Straßenständen ihre Weinberge mit den Produkten an. Die Touristen können Weinproben verkosten, Trauben, Most und ausgereiften Wein einkaufen - immer freundlich betreut von reizenden Maiden. Sprachschwierigkeiten scheinen nicht zu existieren oder werden mit spaßigen Bemerkungen überbrückt.

Nach dem Großraum Bangkok befindet man sich - eh man sich"s versieht - auf einer zwar eingezäunten (!), aber qualitativ hochwertigen Autobahn. Kilometerweit ohne WC und ohne Tankstelle! Nicht einmal Möglichkeiten zum Halt (Nothaltebucht) sind hier vorgesehen. Seltsam!

Kurz vor Chonburi machen wir dann Halt an einer der wenigen, allerdings hervorragend ausgestatteten Raststätten. Hier kann man von McDonalds, Kentucky Fried Chicken, thailändischen Restaurants bis zu Imbissen etc. alles finden, was das Herz des Reisenden begehrt. Sanitäre Anlagen in hervorragendem Zustand eingeschlossen. Wir schnuppern schon die Seeluft, Jean freut sich auf seinen ersten Cocktail für heute - die letzten paar Kilometer werden wir auch noch bewältigen.

Wieder einmal stellt sich uns die Frage - eigentlich wissen wir doch schon ALLES über Thailand - warum wir uns denn überhaupt in den Touristenhochburgen die ab und an überschwappende Flapsigkeit oder sogar Pöbeleien bieten lassen ... Leute - reist ins Inland! Entdeckt die Natürlichkeit, die Freundlichkeit und die Schönheiten Thailands, dort, wo sie zu Hause sind. Im Norden, im Isan, im Süden und nicht in den mehr und mehr ausufernden "Mallorcas" des Landes. Taucht ein in das pralle Leben der Thai, lasst es auf euch einwirken, und vielleicht kommt ihr dann auch an euren Heimatort in Deutschland zurück mit der Einstellung "Leben und leben lassen!", mit mehr Verständnis für die thailändische "Leichtigkeit des Seins."

Leserbriefe

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Zum Beitrag "Des Königs Feuer-Rosse" in Ausgabe 1/2003 schrieb uns Dr. Volker Wangemann:

Lieber Jens!

Nach unserem Gespräch anlässlich der "Loy Krathong-Feier" in der Alten TU-Mensa hattest Du mich ja gebeten, Dir bei dem Korrekturlesen einer geplanten Serie über die Thailändischen Eisenbahnen behilflich zu sein, bevor diese in Druck gehen sollte. Leider ist es bis jetzt dazu nicht gekommen, so dass ich die im ersten Teil enthaltenen Fehler leider nur auf diesem Wege korrigieren kann, wobei meine Anmerkungen nur der Richtigstellung der Fehler dienen und keinesfalls als Besserwisserei gedacht sind.

Der Autor schreibt auf Seite 34, dass die erste Eisenbahnlinie im Jahr 1882 zwischen Bangkok und Ayutthaya entstand. Dies ist nicht richtig, denn die erste "richtige" Eisenbahnstrecke war die erwähnte Route zwar schon, sie wurde jedoch erst am 26.03.1896 eröffnet, also immerhin fast 14 Jahre später als angegeben (Quelle: The Locomotives Of Thailand, Raul Ramaer, Frank Stenvalls, Malmö, 1984, S.7 sowie Official Opening Of Lines List der SRT), selbst die Bauarbeiten begannen erst im Jahr 1893!

Auch die Behauptung, dass schon ein Jahr später (also 1883) eine rund 10 km lange elektrische Straßenbahn entstand, entbehrt jeglicher Grundlage. Die erste PFERDESTRASSENBAHN nahm am 22.09.1888 (nach abweichenden Quellen am 02.09.1888) den Betrieb in Bangkok auf, sie wurde am 01.01.1893 (nach anderen Quellen am 21.02.1893) als vermutlich erste Straßenbahn in Asien auf elektrischen Betrieb umgestellt!

Wichtig für die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Thailand war jedoch ohne Zweifel die bereits am 11.04.1893 eröffnete Überlandstraßenbahn von Bangkok nach Pak Nam, die anfangs mit Dampflokomotiven betrieben wurde. Diese Bahn war dem Charakter nach innerhalb des Stadtgebietes von Bangkok eine typische Straßenbahn, ausserhalb der Stadtgrenzen war sie jedoch eine Eisenbahn, trotzdem wird die am 31.12.1959 eingestellte Linie zumeist in der einschlägigen Literatur als Straßenbahn geführt.

Ein weiterer Fehler betrifft die Angabe, dass der Bau der Linie von Bangkok nach Korat am 12.12.1898 vertraglich beschlossen worden sei. Dies betrifft allenfalls den topographisch sehr schwierigen Abschnitt von Muak Lek nach Nakhon Ratchasima, der zum genannten Zeitpunkt noch ausstand. In den davorliegenden Jahren waren bereits folgende Abschnitte der Linie eröffnet worden:

- 01.05.1897

Ayutthaya-Ban Phachi-KaengKhoi

- 03.03.1897 Kaeng Khoi-Muak Lek

Schon am 25.05.1899 folgte der schwierigste Abschnitt Muak Lek-Pak Chong mit der Überwindung der Steilstufe von der Chao Phraya Ebene zum Khorat-Plateau und die endgültige Weiterführung der Linie von Pak Chong nach Khorat erfolgte dann am 21.12.1900.

Ein weiterer Fehler betrifft die Angabe, dass auf der Nordstrecke bereits 1909 Den Yai erreicht worden sei, auch dies entspricht nicht den Tatsachen, denn Den Chai wurde von den Schienen erst am 15.11.1912 erreicht. Die Nordstrecke wurde wie folgt eröffnet:

- 01.04.1901 Ban Phachi(Junction(es gab jetzt ja bereits den Zweig der Nordostlinie nach Khorat!))-Lop Buri

- 31.10.1905 Lop Buri-Pak Nam Pho

- 24.01.1907 Pak Nam Pho-Phitsanulok

- 11.11.1908 Phitsanulok-Ban Dara

- 15.08.1909 Ban Dara (Junction(denn zum gleichen Datum wurde auch die Zweigstrecke nach Sawankhalok in Betrieb genommen)-Pang Ton Pung

- 01.06.1911 Pang Ton Pung-Mae Phuak

- 15.11.1912 Mae Phuak-Pak Pan

Eine weitere fehlerhafte Angabe betrifft die Südstrecke, hier wird behauptet (S.37), dass erst im Jahre 1922 die Verbindung nach Penang fertiggestellt war. Schon am 01.07.1918 war der Abschnitt Hat Yai Junction-Padang Besar fertiggestellt worden (der malaiische Abschnitt Bukit Ketri-Padang Besar als letzter Abschnitt der Linie Bukit Mertajam Junction-Padang Besar war bereits am 01.03.1918 eingeweiht worden!) und am 17.09.1921 folgte als letzter Abschnitt der zweiten Linie nach Malaysia die Strecke Tanyong Mat-Sungai Kolok, die dann am 01.11.1921 auf malaiischer Seite noch mit dem Grenzbahnhof Rantau Panjang verbunden wurde.

Auch die Nordstrecke erreichte Chiang Mai nicht im Jahr 1922, sondern erst am 01.01.1926 mit der endgültigen Fertigstellung des bautechnisch ungemein schwierigen Abschnittes zwischen Bang Yang und Chiang Mai mit dem längsten Tunnel Thailands, dem 1352,8 Meter langen Khun Tan-Tunnel und der mit 582,58 Meter höchstgelegenen Station Thailands Khun Tan ...

Mit herzlichen Grüßen von Volker

Eisenbahn

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Des Königs Feuer-Rosse
Das Eisenbahn-Wesen in Thailand, Teil 2 - Die Gegenwart
Ein Beitrag von
Wilfried Stevens

Die heutige Eisenbahn Thailands ist ein zuverlässiges, pünktliches und sicheres Verkehrsmittel, das sich gerade auf längeren Strecken lohnt. Neben dem Flugzeug ist die Bahn wohl das bequemste und beste Verkehrsmittel in Thailand. Die Preise sind günstig bis sehr günstig. Das Streckennetz der State Railway of Thailand (SRT) soll zur Zeit 4.487 km umfassen.

Für längere Nachtfahrten stehen gute Sleeper, eine Art Schlafwagen, zur Verfügung. Zwei gegenüberliegende Sitze werden von einem Bahnangestellten ausgezogen, darauf kommt ein sauberes Bettlaken, Kopfkissen und Decken werden verteilt, und ein Vorhang wird vor das entstandene Schlafabteil gehängt. Darüber wird eine zweite Schlafkoje heruntergeklappt, die upper beth, die einem weiteren Fahrgast zur Schlafstelle bereitet wird. Fertig sind die Betten!

Der kleine Nachteil der Bahn ist, dass sie manchmal, je nach Strecke, langsamer als die AC-Busse und dazu etwas teurer ist. Die Strecke Bangkok-Chiang Mai z.B. schafft der Bus in 10 Stunden und kostet rund 200 Baht. Die Bahn braucht aber 13 Stunden, da sie nicht durchfahren kann, und an verschiedenen Stationen halten muss. Zudem werden auf die Grundpreise unterschiedliche Zuschläge für die verschiedenen Züge und auch für die Schlafkojen erhoben. Abhilfe soll der werbekräftig propagierte Express Diesel Railcar, kurz EXP-DRC, verschaffen, der fast schon die selbe Reisezeit wie ein AC-Bus schafft. Mal abwarten, was die Zukunft bringt! Ansonsten hat ein Zug den Vorteil, dass man sich die Beine vertreten kann und die sanitären Einrichtungen einfach bequemer sind.

Hauptbahnhof Bangkok

Wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Streckennetzes der State Railway of Thailand und des Landes ist weiterhin der Bangkoker Hauptbahnhof Hua Lamphong am Westende der Rama I Road. Alle Eisenbahnlinien haben hier ihren Ausgangspunkt bzw. ihr Ende. Von hier fahren die Züge fast sternförmig nach Norden, Nordosten, Osten und einige nach Süden. Nebengleise verbinden auch abgelegene Landesteile.

Ein nicht unwichtiger Nebenbahnhof ist der Bahnhof am Taksin Circle in Thonburi (Wong Wien Yai Station), wo z.B. einige Züge in Richtung Kanchanaburi und weitere Züge in Richtung Süden fahren. Reisende nach Süden sollten sich deshalb rechtzeitig vorher erkundigen, von welchem Bahnhof sie abfahren müssen, damit sie nicht im falschen Zug landen.

Gepäckaufbewahrung: Täglich geöffnet von 4 - 22.30 Uhr, je Gepäckstück und Tag müssen 20 Baht bezahlt werden.

Die Hauptlinien

Das Streckennetz der thailändischen Bahn ist in eine Süd-, Nord-, Nordost-, Ost- und eine kurze Westlinie unterteilt. Die Nordostlinie führt in Richtung Nong Khai und Ubon Ratchathani. Die Ostlinie führt in Richtung Aranyaprathet bis zur kambodschanischen Grenze. Die Nordlinie führt in Richtung Chiang Mai. Die kürzere Westlinie führt in Richtung Nam Tok, einem kleinen Ort in der Kanchanaburi-Provinz. Und die Südlinie führt nach Süden bis zur Grenze Malaysias.

Mit besseren Service-Angeboten versucht die Bahn schon lange ihr Image zu verbessern und mehr Kunden zum Umsteigen vom Bus auf die Bahn zu bewegen. Die neuen, komfortabel ausgestatteten Triebwagen-Züge (Express Diesel Railcar, kurz EXP-DRC), die auf den Strecken von Bangkok nach Chiang Mai (Norden), Phitsanulok (Norden), Ubon Ratchathani (Osten), Udon Thani (Nordosten) und Surat Thani (Süden) verkehren, sind schon fast so schnell wie AC-Busse, manchmal auch schneller, dafür allerdings bequemer für die Reisenden.

Darüber hinaus wird in der ersten und zweiten Klasse dieser Züge der Service eines guten Aircon-Busses geboten, nämlich Liegensitze, Essen, Getränke und nette Stewardessen. Kürzere Fahrzeit und guter Service schlagen sich allerdings im Fahrpreis nieder. Ein Ticket für den EXP-DRC kostet rund 25% mehr als eine Fahrkarte für den Rapid Train. Die Züge unterscheiden sich nach Komfort und Geschwindigkeit:

Express Diesel Railcar

Die Züge werden auch Sprinter genannt. Es ist die schnellste und teuerste Zugverbindung in Thailand, vergleichbar mit unserem EC. Der Sprinter verkehrt Tag und Nacht, so u.a. zwischen Bangkok und Surat Thani (9 Std. Fahrzeit), nach Yala (14 Std.) und Chiang Mai (11 Std.). Alle Züge, mit Ausnahme der nach Phitsanulok (5 Std.), fahren einmal täglich in beide Richtungen. In den klimatisierten Großraumwagen können die bequemen Sitze wie im Flugzeug zurück geklappt werden. Die Stewardess serviert das Frühstück, zur Mittagszeit warme Fertiggerichte auf Pappteller und Wasser mit Eis, nachmittags Kaffee und Gebäck. Bei der Stewardess kann natürlich Essen bestellt werden.

Special Express Trains

Der flotte Schnellzug wird auch International Express genannt. Er ist allerdings etwas langsamer als ein Express Diesel. Die Züge verkehren u.a. einmal täglich in beide Richtungen zwischen Bangkok und Sungai Golok an der Grenze zu Malaysia (ca. 20 Std. Fahrzeit) bzw. bis zur Grenze in Padang Besar, von wo ein Anschlusszug nach Butterworth/Malaysia (ca. 3 Std.) weiterfährt. Die Zugart hat klimatisierte 1. und 2. Klasse-Abteile sowie Schlafwagen, deren Sitze bzw. untere Liegen intakt sind (Zuschläge). Der Zug nach Sungai Golok verfügt zudem über ein 3. Klasse, die jedoch bald abgeschafft werden soll. Eine weitere wichtige Verbindung führt auch von Bangkok nach Chiang Mai (ca. 13 Std.).

Express Train

Ebenfalls Schnellzüge, aber mit mehr Zwischenstops. Sie fahren u.a. täglich in beide Richtungen zwischen Bangkok und Trang, nakhon Si Thammarat, Chiang Mai und Nong Khai. Sie verfügen ebenfalls über Abteile der 3. Klasse, die auch bei diesem Zugtyp künftig abgeschafft werden. Die Schlafwagen haben meistens etwas abgenutzte Sitze. Die 1. und Teile der 2. Klasse sind klimatisiert.

Rapid Train

Dies sind Eilzüge in einem schon recht betagtem Zustand mit 2. und 3. Klasse-Abteilen, wovon einige klimatisiert sind. Immerhin fahren viermal täglich Züge in alle Landesteile hin und zurück. Mit Ausnahme der Züge in den Nordosten haben sie in der 2. Klasse Schlafwagen. Die Sitze sind oft abgenutzt, das Essen ist relativ günstig und schmackhaft.

Ordinary Trains

Lokale Bummelzüge, die auf allen Nebenlinien fahren und an jeder Haltestelle anhalten. Sie haben nur einfachste Abteile mit größtenteils noch Holzbänken und sind zur Hauptverkehrszeit meist überfüllt. Auf dem thai/englischsprachigen Fahrplan sind sie nur zum Teil aufgeführt! Nehmen Sie den ziemlich ausführlicheren Fahrplan vom Fremdenverkehrsamt in Frankfurt mit, der auch in Deutsch und kostenlos erhältlich ist.

Diesel Railcar

Diese langsamen und betagten Triebwagen bieten nur die 3. Klasse mit Holzbänken an. Hauptziel der Züge ist Kanchanaburi und Nam Tok am River Kwai sowie Aranyaprathet an der Grenze zu Kambodscha. Mehr als Touristenattraktion gedacht, werden sie allerdings auch regelmäßig von Einheimischen genutzt. Dabei kommt es nicht selten vor, dass man keinen Platz bekommt.

Nebenher gib es noch die Special Diesel Railcar (SPC-DRC). Dies sind Züge, die 2-3 täglich zwischen Bangkok und Udon Thani bzw. Surin verkehren.

Eastern & Oriental

Eingefleischte und betuchte Eisenbahnfreaks erwartet ein besonderes Vergnügen: Zweimal wöchentlich verkehrt der Eastern & Oriental Express zwischen Bangkok und Singapur. Dieser elegante Zug ist wohl den meisten bekannt durch den spannenden Krimi Mord im Orient Express (obwohl die Geschichte natürlich auf einer ganzen anderen Route stattfand und mit dem neuen Orient Express nichts zu tun hat).

Die Fahrzeit beträgt für die rund 1950 km lange Strecke etwa 42 Stunden. Gehalten wird u.a. in Hua Hin, Surat Thani, Butterworth, Penang und Kuala Lumpur. Auf den Streckenabschnitt von Bangkok in Richtung Süden macht der Zug auch einen Abstecher über die River Kwai Brücke nach Nam Tok.

Die Innenausstattung der Waggons ist ganz im Stil der 20er und 30er Jahre gehalten. Dieser Luxuszug, ursprünglich 1972 für die neuseeländische Eisenbahn gebaut, wurde in Singapur vollständig renoviert. Er setzt sich zusammen aus 13 Schlafwagen, zwei Speisewagen, einem Salonwagen mit Bar und einem Aussichtswagen. Insgesamt haben etwa 130 Personen Platz.

Reservierungen bei:
Venice-Simplo.Orient-Expreß,
Oststr. 122, 40210 Düsseldorf
Telefon: 0211-360895

Rauchverbot

In allen Zügen ist Rauchverbot. Da es keine Raucherabteile gibt, können diejenigen, die unbedingt rauchen müssen, in den Ein- und Ausstiegszonen rauchen. Wer sich jedoch etwas umsieht, wird feststellen, dass in einigen Zügen trotz Rauchverbot geraucht wird, und wo die Fenster die ganze Strecke lang geöffnet sind. Mai pen rai !?

Speisewagen

Auf einigen Strecken wird Essen serviert bzw. gibt es einen Speisewagen. Der Verpflegungsservice wird jedes Jahr an wechselnde Firmen vergeben. Dass Essen ist je nach Strecke und Zugklasse sehr gut bis befriedigend. Die Preise variieren mit der Zugklasse: Am günstigsten essen Sie im Rapid, am teuersten im Diesel Railcar Express. Man sollte aber berücksichtigen, dass auf einigen Bahn-Strecken ein Essen und ein Getränk im Fahrpreis enthalten sind. Neben der freundlich überreichten Menükarte, sofern vorhanden, verbergen manche Kellner eine normale Speisekarte mit günstigeren Einzelgerichten, die man ebenfalls erhalten könnte. Diese Speisekarte heißt auf thailändisch Menu thammada. Fragen Sie danach, und Sie können ein paar Baht sparen.

Das Essen wird je nach Zugklasse entweder auf gutem Geschirr oder auf Plastik- bzw. Pappgeschirr serviert, so dass immer viel Essensmüll zurückbleibt, der jedoch nach dem Essen meistens sehr schnell abgeräumt wird. Zur Essenszeit bieten auf vielen Bahnhöfen Verkäuferinnen Currygerichte oder gebratene Hähnchenteile mit Klebereis preiswert an. Einfach Fenster auf, freundlich zuwinken (Handfläche nach unten) und kaufen. Und keine Angst: Meistens wird Ihnen alles schnell und schön in Plastiktüten oder sonstigen Umverpackungen oder zumindest mit Servietten gereicht. Die Verkäuferinnen wissen, dass der Zug nur kurz hält. Ebenso gibt es fliegende Händler, die durch die Abteile eilen, um Getränke, Knabberzeug oder Obst anzubieten. Viele Züge bieten Trinkwasser in gekühlten Wasserbehältern oder Plastikflaschen an.

Wer nicht rechtzeitig einen Platz im Speisewagen reserviert, bekommt das Essen am Sitzplatz serviert. Wenn es keinen Speisewagen gibt, erhalten Sie das Essen am Platz serviert. Dabei können Sie so essen, wie Sie es vom Flugzeug gewohnt sind: also auf dem ausklappbaren Tablett des Vordersitzes.

Ausstattung

In der thailändischen Eisenbahn gibt es drei Klassen, wobei meistens die erste die gehobene und klimatisierte, die zweite die normale, zum Teil klimatisierte und die dritte, die einfachste und meistens nicht klimatisierte Klasse ist. Dafür kostet die dritte Klasse, je nach Strecke, oft nur die Hälfte der zweiten Klasse bzw. kostet die zweite Klasse 30%-75% weniger als die erste Klasse; je nach Strecke.

Die Sitze der dritten Klasse, von den Thai liebevoll Hühner-Express genannt, sind entweder mit Holzbänken oder Plastiksitzen ausgestattet. Die erste Klasse und ein Teil der zweiten Klasse sind mit dichten Fenstern und Klimaanlage ausgestattet, wobei man beachten sollte, ob ein Zuschlag erforderlich ist. Manchmal sind klimatisierte Abteile kalt. Waggons mit Ventilator sind mitunter angenehmer, haben aber tagsüber oft die Fenster offen, was nicht immer behaglich sein muss. Die meisten Touristen fahren daher mit Klimaanlage.

Schlafwagen

In der 1. und 2. Klasse sind die Nachtzüge in Thailand vergleichbar mit einem rollenden Hotel. Ab etwa 20.00 Uhr werden die Betten runtergeklappt. Sie sind ca. 1,85 m lang und 60 cm breit, werden mit sauberer, weißer Bettwäsche frisch bezogen und mit Vorhängen abgeteilt.

Je nach Zugart kann der Komfort mehr oder weniger gut sein. So sind z.B. in Express-Zügen die Zuschläge für die unteren Betten 70 Baht teurer. Dafür sind sie 75 cm breit, bieten volle Sitzhöhe, zudem rotiert kein Ventilator neben dem Kopf. Die untere Koje besitzt weitere Vorteile: Sie ist in der Regel besser gepolstert. Es wird auch nicht so heiß, da es Fenster gibt. Außerdem sind bei nächtlichen Toilettengängen keine großen Klettertouren nötig. Dabei sollte man sicherheitshalber Wertsachen und Ausweise immer in einem Brustbeutel mitführen! Das Handgepäck sollte man immer im Auge behalten, da Diebstähle nicht ausgeschlossen werden können!

Waschgelegenheit & WC

Waschgelegenheiten sind je nach Zugtyp und Strecke vorhanden. In einigen Wagen wird sogar eine kleine Dusche angeboten. Die Toiletten sind etwas kleiner als z.B. die Toiletten in deutschen S-Bahnen. Da nicht immer Papier vorhanden ist, sollte man auf jeder Bahnreise entweder eine Rolle Toilettenpapier oder Taschentücher mitnehmen.

Zuschläge

Der Zuschlag für ein Zweibettabteil erster Klasse kostet 250-300 Baht, für das obere Bett und klimatisiert in der zweiten Klasse 200 Baht bzw. 250 Baht für das untere Bett. In nicht klimatisierten Schlafwagen (Nicht empfehlenswert!) zweiter Klasse 70-80 Baht für das obere und 100 Baht für das untere Bett. Schlafwagen sollten Sie frühzeitig reservieren, am besten mindestens eine Woche vorher.

In vielen Zügen Thailands gibt es noch eine 3. Klasse-Kategorie, wobei die Planungen vorsehen, dass die 3. Klasse in wenigen Jahren der Vergangenheit angehören soll. Unabhängig von Klasse und Entfernung müssen bei bestimmten Zügen zusätzlich zum normalen Fahrpreis Zuschläge (supplementary charges) bezahlt werden. Je schneller ein Zug, desto höher die Zuschläge, die in der untersten Kategorie zwischen 30 bis 70 Baht liegen. Weitere Zuschläge sind für Liegewagen und klimatisierte Wagen zu zahlen, sofern nicht, je nach Zugtyp, diese zum Standard gehören. Am besten erkundigt man sich immer am Bahnhof oder Reisebüro über die aktuellsten Zuschläge und Fahrpreise.

Fahrkarten

An den thailändischen Feiertagen und in Ferienzeiten, aber auch an den Wochenenden, kann es bei den Fahrkarten zu Engpässen kommen. Viele Thai nutzen die Gelegenheit, außerhalb des alltäglichen Regelverkehrs, Verwandte und Freunde zu besuchen oder in Feriengebiete zu fahren. Die Züge sind besonders vor Ferienzeiten oft bis zu zwei Wochen im voraus ausgebucht! Selbst die meisten Nachtzüge, obwohl teurer, sind ausgebucht. Es empfiehlt sich also, Fahrkarten rechtzeitig zu kaufen oder reservieren zu lassen. Eine Reservierung ist allerdings erst dann sicher, wenn man die Fahrkarte bereits gekauft hat!

Tickets können bis zu 90 Tage im voraus gekauft werden. Zu den Tagesausflügen, an Wochenenden und Feiertagen treten oft Sondertarife in Kraft. Man sollte sich immer über den aktuellen Stand dieser Sondertarife zeitnah informieren. Informationen darüber erhält man am besten am Ticketschalter, dem Advanced Booking Office, des jeweiligen Bahnhofes. An den Schaltern braucht man nur eine Nummer ziehen und wird dann automatisch aufgerufen. Rechnen Sie aber auch mal mit längeren Wartezeiten. Im übrigen versteht nicht jeder Mitarbeiter Englisch!

Dank der Computer kann man heute überall problemlos Rückfahrkarten buchen. Außer in einigen kleinen und eher unbedeutenden Bahnhöfen. Seit langem bieten auch verschiedene Reisebüros diesen Service an. Kinder unter drei Jahren können übrigens kostenlos mitfahren, haben aber keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. Kinder zwischen drei und 12 Jahren bezahlen nur die Hälfte, wenn sie nicht größer als 1,50 m sind. Also nachmessen!

Für Umbuchungen wird eine Bearbeitungsgebühr verlangt. Und sollten Sie mal einen Zug verpassen: Nicht genutzte Fahrkarten können kurz nach Abfahrt des Zuges zur Rückerstattung des Fahrpreises zurückgegeben werden. Auch hier muss in der Regel eine Bearbeitungsgebühr entrichtet werden.

Es werden nicht nur Ausflugstouren angeboten sondern auch Sonderfahrkarten. Deren Gültigkeit sollte man jedoch stets kontrollieren. Zum Beispiel:

Visit Thailand Rail Pass

Der Sonderfahrschein der SRT ist nur 20 Tage gültig. Während dieser Zeit können beliebig viele Fahrten in einer Richtung unternommen werden. Das Ticket kostet rund 1.100 Baht in der 3. Klasse ohne Zuschläge und rund 2.200 Baht in der 2. Klasse inklusive aller Zuschläge. Kinder bis 12 Jahre zahlen jeweils nur die Hälfte.

Es lohnt sich jedoch nur für Bahnfreaks, die in 20 Tagen vielen Linien im Land abfahren wollen. Die Rückreise ist auch nur in derselben Richtung möglich! Daher sollte man sich vorher überlegen, welche Vor- und Nachteile der Rail-Pass gegenüber normalen Fahrkarten hat, und alles nochmals durchrechnen. Laut Werbung kann man mit diesem Pass rund 25% an Fahrkosten einsparen.

Einige Bekannte von mir, die mit dem Rail-Pass gefahren sind, teilten mir einen seltsamen Umstand mit: Auf Nebenstrecken, wo nur selten Touristen fahren, kennen anscheinend einige Schaffner die Besonderheiten des Rail-Passes nicht. Manche wollten Umbuchungsgebühren in Rechnung stellen oder gar eine neue Fahrkarte. Solche Zwischenfälle können meist erst telefonisch über Bangkok geklärt werden. Und da man auch nicht immer mit Englisch Erfolg hat, hilft hier nur Ruhe bewahren und ein Wörterbuch zu Hilfe zu nehmen. Meistens klärt sich alles auf. Es könnten aber auch unglücklich gelaufene Einzelfälle gewesen sein.

Bus, Bahn, Boot: Joint Ticket

Für die Strecken Bangkok-Phuket-Bangkok sowie Bangkok-Krabi-Bangkok sowie Bangkok-Koh Tao-Bangkok und Bangkok-Koh Samui-Bangkok bietet die State Railway of Thailand in Zusammenarbeit mit der Agentur Songsern Travel sogenannte Joint-Tickets an. Diese Kombinationsfahrkarte schließt Bahnfahrt, Zubringerbus (z.B. von Phuket nach Surat Thani) sowie im Falle Koh Samui und Koh Tao auch die Überfahrt mit dem Expressboot ein. Eine ziemlich bequeme Lösung also, da man ziemlich sicher sein kann, den Anschluß nicht zu verpassen.

Öffnungszeiten der Schalter: Auf größeren Bahnhöfen Montag-Freitag von 8.30 bis 18 sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen 8.30 bis 12 Uhr.

Fahrplan-Auskünfte

Fahrplanauskünfte erhält man am besten im Hauptbahnhof Hua Lamphong in Bangkok, Rama IV Road, Tel. 223 74 61. Dort erhalten Sie auch kostenlos die Fahrpläne in Englisch und Thai mit den wichtigsten Zugverbindungen in Thailand. Fahrpläne erhalten Sie auch vom Fremdenverkehrsamt in Frankfurt/ Main.

Touristenpolizei warnt

Lassen Sie nie Wertsachen und Ausweispapiere unbeaufsichtig liegen. Beim Schlafen die Wertsachen sicher aufbewahren, auch ein Bauchgurt hilft nicht immer. Kein Essen oder Getränke von Fremden annehmen, da sich darin Schlafmittel befinden könnten. Im Falle eines Diebstahls die Touristenpolizei und sofort das Personal benachrichtigen!

Und zum Schluß noch ein ganz privater Hinweis: Auf einigen Bahnhöfen kann man ältere Loks und Waggons besichtigen. Und wer Briefmarken sammelt, wird auch in Thailand fündig werden. Es gibt viele Motive mit Lokomotiven und Zügen, die seit den Anfängen im Land fahren.

Südostasien News

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Polizei im WWW
Die Royal Thai Police räumt im Internet auf. Computerexperten surfen im World Wide Web nach für die breite Öffentlichkeit ungeeigneten Webseiten. Die staatlichen Hacker schauen vor allem nach Sex, Pornografie, Glücksspielen und allen Informationen, die die nationale Sicherheit gefährden könnten. Werden die Experten fündig, lassen sie anstößige Seiten schließen. Damit nicht genug: Wer von Thailand aus missliebige Informationen verbreitet, die die Königliche Polizei z.B. als Pornografie oder Menschenhandel begreift, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Sex mit Minderjährigen
Sex mit Minderjährigen wird in Thailand hart bestraft. Nach dem entsprechenden Gesetz aus dem Jahr 1996 müssen Männer und Frauen, die mit Mädchen oder Jungen unter 18 Sex haben, mit Gefängnis zwischen einem und drei Jahren sowie einer Geldstrafe zwischen 20.000 und 60.000 Baht rechnen. Sind die Mädchen und Jungen gar unter 15, kann der Richter auf eine Haftstrafe zwischen zwei und sechs Jahren sowie auf eine Geldbusse zwischen 40.000 und 120.000 Baht erkennen.

Menschenhandel
Viele der in Pattayas Sexgeschäft involvierten Minderjährigen sind Opfer skrupelloser Menschenhändler. Nach Erkenntnissen der Internationalen Gewerkschaftsbewegung (ILO) und des amerikanischen Außenministeriums werden jährlich zwischen 700.000 und 2 Millionen Menschen über Grenzen hinweg "verschoben", darunter weit über 220.000 in Südostasien. Die meisten sind Kinder und Frauen. Seit dem Jahr 1990 sollen rund 80.000 Frauen und Kinder aus Nachbarstaaten, vornehmlich aus Burma, Laos und der chinesischen Provinz Yünnan, an thailändische Bordellbesitzer verkauft worden sein.

Bettler
Rund 800 kambodschanische Kinder müssen in thailändischen Großstädten und Touristenzentren als Bettler arbeiten. Sie werden in Pattaya zwar von der Polizei dann und wann aufgegriffen, auch in ihr Heimatland abgeschoben, nehmen aber wenige Tage oder Wochen später im Touristenzentrum ihren angestammten Bettlerplatz wieder ein. Insider glauben, dass mit Menschenhandel weltweit mehr Geld umgesetzt wird als mit illegalem Waffenhandel.

Neue Ordnung
Die "neue gesellschaftliche Ordnung" wird von einem Großteil der Bevölkerung Thailands aktiv unterstützt. So formierten sich kürzlich 5.000 Frauen, Männer und Kinder zu einer Demonstration durch Pattaya. Auf Spruchbändern wurden die Initiative der Regierung gelobt und die Mitbürger aufgefordert, Gesetze und Regeln einzuhalten.

Millionen Lose
Die Nachfrage nach Losen der staatlichen Lotterie Thailands ist ungebrochen. Der Veranstalter sowie die Groß- und Straßenhändler melden zu jeder Ziehung: Ausverkauft! Deshalb hatte das Government Lottery Office im Dezember 40 Millionen Lose (bisher 36 Millionen) unter die Leute gebracht. Künftig sollen 50 Millionen gedruckt und zu 45 Baht verkauft werden.

Behinderten-Schule
In 15 Jahren hat die von Pater Raymond Brennan gegründete Schule für Behinderte mehr als 1.500 Frauen und Männer mit einem Abschluss ins Berufsleben entlassen. In diesem Jahr erhielten 121 Schüler ihr Abgangszeugnis, 65 sind Computerfachleute, 56 hatten Elektronik studiert. Ein hoher Vertreter der "Vereinten Nationen" lobte bei seinem Besuch den Ausbildungsstandard in Pattaya. Es sei eine der besten Schulen für Behinderte weltweit.

Die Bayern !
Der vielfache Deutsche Fußballmeister und Champions-League-Sieger FC Bayern München soll nach einer Ankündigung der staatlichen Tourismusbehörde im Mai an einem Turnier in Thailand teilnehmen. Zum Krönungstag seiner Majestät des Königs am Montag, 5. Mai, richtet die Tourism Authority of Thailand (TAT) ein Fußballturnier aus. Teilnehmen sollen neben Bayern München der FC Liverpool, AC Mailand und ein Asia All Stars-Team.

Warnung an Frauen
Eine Warnung geht an Frauen, die sich mit Ausländern einlassen. Der Erfinder der "neuen gesellschaftlichen Ordnung" und jetzige Justizminister Purachai Piumsombun appelliert an seine Landsfrauen, sich eine Ehe zweimal zu überlegen. Der Grund: Ausländische Drogenhändler würden Thai für kriminelle Geschäfte ausnutzen. Diese Männer wollten auf den Namen ihrer Frauen Unternehmen gründen und dann legal Geschäfte machen. Verdeckt würden sie aber mit Drogen handeln und Geld waschen. Khun Purachai: "Die Zahl der thailändischen Drogenhändler hat sich reduziert, die der ausländischen Kriminellen nimmt zu."

Disco auf See
Die Idee war gut und hatte durchschlagenden Erfolg. Tony, der an der Walking Street in Pattaya und in Bangkok zwei Discos betreibt, ging auf See. Dort, in der Bucht von Pattaya, lag die "Hollywood" vor Anker. Allabendlich brachten Fähren einige hundert Gäste zu dem kleinen Kreuzfahrtschiff. Bis in die frühen Morgenstunden durfte getanzt und getrunken werden. Dann kam die Polizei. Rund 60 Uniformierte, so die Bangkok Post, enterten gegen 3.30 Uhr die "Hollywood" und machten dem Spaß ein Ende. 300 Gäste mussten Urin lassen, bei 24 Thai und 7 Ausländern war das Ergebnis positiv: Sie hatten Drogen genommen. Der Manager wurde auf die Wache gebracht, die Disco 30 Tage geschlossen. Das Management hatte gegen mehrere Gesetze verstoßen: Die 2-Uhr-Sperrstunde überschritten und Jugendlichen unter 20 Einlass gewährt. Tony hatte wohl nicht bedacht, dass Gesetze auch in der Bucht von Pattaya gelten. Derweil hat der stellvertretende Innenminister angekündigt, Entertainment-Betreiber, die Minderjährigen Einlass gewähren, kämen künftig nicht mehr mit Geldstrafe davon. Eine Haft von 30 Tagen wäre möglich.

480.000 neue Autos
Die thailändische Automobilindustrie wird in diesem Jahr langsamer wachsen als in 2002. Nach Einschätzung von Analysten sollen im Jahr 2003 rund 480.000 neue Fahrzeuge verkauft werden. Das entspräche einer Zunahme von 20 Prozent. Im Vorjahr hatte die Branche gegenüber 2001 rund 40 Prozent mehr Neufahrzeuge abgesetzt. Der Absatzrekord stammt aus dem Jahr 1996. Damals wurden in Thailand knapp 590.000 Neuwagen verkauft.

Toyota baut Teststraße
Toyota investiert vier Milliarden Baht und schafft in Thailand ein Entwicklungszentrum, das erste im asiatisch-pazifischen Raum. Weitere gibt"s in den USA und Europa. Der japanische Autobauer will 300 thailändische Ingenieure und 200 Experten aus Japan einstellen. Darüber hinaus wird auf einem 2.000 Rai großen Gelände eine Teststrecke errichtet. Die Investitionen sind Teil des Planes, die Pick-up-Produktion von Japan nach Thailand zu verlegen.

Mitsubishi investiert
Der japanische Autobauer Mitsubishi wird seine Produktionsstätte in Laem Chabang ausbauen und weitere acht Milliarden Baht investieren. Dort soll noch in diesem Jahr ein neuer Pick-up (Eintonner) vom Band rollen. Das mit 20 Milliarden Baht fertiggestellte Werk kann im Jahr 80.000 Fahrzeuge produzieren. Nahezu 70 Prozent sind Pick-ups, der Rest Limousinen. Das Unternehmen hat seit 1988 eine halbe Million in Thailand hergestellte Autos in Nachbarländer exportiert. Bei Mitsubishi hat Daimler-Chrysler inzwischen das Sagen. Der deutsch-amerikanische Konzern kontrolliert 34% der Aktien.

BMW plant Vollwerk
In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel hat BMW-Chef Helmut Panke bestätigt, dass in diesem Jahr im Werk Rayong der Siebener montiert wird. "Mit der Realisierung der südostasiatischen Freihandelszone werden wir die Fabrik stufenweise zum Vollwerk ausbauen. In gewissem Umfang müssen wir auch dort produzieren, wo wir verkaufen", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Siemens top
Der deutsche Siemens-Konzern hat in seinem letzten Finanzjahr in Thailand bei der Informations-Technologie (IT) kräftig gepunktet. Der Umsatz stieg auf 13,03 Milliarden Baht. Als Zulieferer für die Betreiber von Mobilfunk-Netzen setzte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr 37 Prozent mehr um. Bei Advanced Info Service (AIS), mit rund zehn Millionen Kunden größter Anbieter, ist Siemens inzwischen führender Ausrüster. Beim Verkauf von Handy-Sets legte Siemens Thailand um stattliche 60 Prozent zu und hat nach eigenen Angaben jetzt einen Marktanteil von 17 Prozent.

Silvester-Tote
Verstärkte Polizeieinsätze, Straßensperren sowie Aufrufe und Appelle haben nicht gefruchtet: An den Feiertagen zum Neuen Jahr forderte der Verkehr landesweit 514 Tote. Bei den von der Polizei aufgenommenen Unfällen wurden 29.485 Personen verletzt. Damit hat die Regierung ihr Ziel nicht erreicht. Sie wollte die Zahl der Toten und Verletzten gegenüber dem Vorjahr um mindestens 20 Prozent senken. An den arbeitsfreien Tagen in 2001/2002 hatten 536 Menschen ihr Leben gelassen, 30.734 Personen waren bei Verkehrsunfällen verletzt worden.
Disziplinlosigkeit, überhöhte Geschwindigkeit sowie Alkoholgenuss waren die Hauptunfallursachen. Nicht wenige der Unfallbeteiligten, vor allem Motorradfahrer, waren nicht im Besitz eines Führerscheins. Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hat am zweiten Tag des neuen Jahres einen Ausschuss gefordert, der das Unfallgeschehen und die Ursachen analysieren soll. Noch vor dem Thailändischen Neujahrsfest im April erwartet der Ministerpräsident Vorschläge, wie Thailands Motorisierte zu mehr Disziplin und Rücksichtnahme im Straßenverkehr gezwungen werden können. Darüber hinaus soll an den Grund- und weiterführenden Schulen Verkehrsunterricht ein Pflichtfach werden.

Höhere Steuern
Um das Milliardenloch in der Staatskasse zu füllen, erwägt die Regierung massive Steuererhöhungen. Im Gespräch sind 10- bis 20-prozentige Abgabenerhöhungen für Produkte und Dienstleistungen, die die Umwelt schädigen. Genannt werden neben Batterien und Motoröl auch Massage-Shops, sogenante Spa, Fitness-Clubs und Golfplätze. Massage-Parlours und Spa werden als Luxus-Dienstleister mit hohem Wasserverbrauch angesehen.

Demo in Bangkok
Slumbewohner demonstrierten gegen Räumung ihrer Siedlungen
Über 300 Bewohner der Slumhütten entlang der Kanäle Bangkoks demonstrierten gegen die Politik der Stadtverwaltung, die Slumsiedlungen zu räumen. Eine Vertreterin der Stadtverwaltung versprach den Demonstranten, dass sie bei der Polizei um die Freilassung von Leuten nachsuchen werde, die sich gegen die Räumungen gewehrt hatten und von der Polizei in Gewahrsam genommen wurden. In der thailändischen Metropole wurden von den Armen, die sich hohen Mieten nicht leisten können, entlang der Kanäle 217 illegale Siedlungen errichtet.

Drogen-Hunde
Thailand erzieht streunende Hunde zu Drogenschnüfflern
Die Stadtverwaltung Bangkoks will einige der rund 100.000 streunenden Hunde zu Drogenspürhunden ausbilden. Etwa 100 Hunde werden zur Zeit von speziellen Trainern zu Drogenschnüfflern umgeschult und sollen laut Justizminister Purachai Piumsombun nach ihrer Ausbildung auf Flughäfen und Bahnhöfen zum Einsatz kommen. Die Initiative geht auf einen Vorschlag von Thailands König Bhumibol Adulyadej zurück. In seinem kürzlich erschienen Buch hatte er über seinen Hund geschrieben, der einst in der thailändischen Hauptstadt herumstreunte und von ihm aufgenommen wurde. Die Stadtverwaltung versucht seit Jahren der Zahl streunender Hunde Herr zu werden.

Nestlé erweitert
Der Schweizer Lebensmittel-Konzern Nestlé setzte im Vorjahr in Thailand Waren im Wert von 30 Milliarden Baht um. Das waren 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das weltweit operierende Unternehmen wird verstärkt in Thailand investieren und seine Produktionsstätte in der Provinz Samut Prakan erweitern. Nescafé und Milchpulver sollen asienweit und in die Türkei exportiert werden.

Golfen am Flugplatz
Aus Sicherheitsgründen ist der Golfplatz der Luftwaffe in direkter Nachbarschaft des Bangkoker Flughafens Don Muang für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Nur Staatsdiener mit Ausweis dürfen neben der Landebahn noch den Ball schlagen, wenn sie von einem Angehörigen der Luftwaffe begleitet werden. An der Zufahrt zum Golfplatz werden Fahrzeuge schärfstens kontrolliert.

Straßen zum Airport
Parallel zum Bau des neuen Internationalen Flugplatzes Suvarnabhumi südwestlich der Hauptstadt werden Milliarden Baht in die verkehrsmäßige Anbindung investiert. Das Transportministerium hat zugesichert, dass der noch fehlende südliche Teilabschnitt des äußeren Ringes, 21 Kilometer lang, bis zur Eröffnung des neuen Airports in 2005 fertiggestellt wird. Ausgebaut werden darüber hinaus der Motorway Chonburi-Bangkok auf 13,2 km und der Highway Chonburi-Bangkok.

Wahrsager
2002 sollen die Bangkoker nach Angaben des Thai Farmers Research Centre 1,5 Milliarden Baht bei Wahrsagern gelassen haben - 50 Prozent mehr als in 2001. In unsicheren Zeiten, so heisst es, würden sich Thai umso mehr die Zukunft voraus sagen lassen. Pro Sitzung werden im Durchschnitt 300 Baht ausgegeben.

Bangkok grüner
Bangkok soll grüner werden. Die Stadtverwaltung will weitere 1.000 Rai (1,6 Millionen Quadratmeter) Parkflächen schaffen und in diesem Jahr 120.000 Bäume an Straßen, in Grünanlagen und an öffentlichen Gebäuden anpflanzen. Bis 2004 sollen auf jeden Hauptstädter vier qm Grünfläche entfallen, heute sind es 2,20 qm.

Preise stiegen leicht
Im Dezember 2002 legten die Verbraucherpreise in Thailand im Jahresvergleich um 1,6% zu. Gegenüber dem Monat November gab es bei der Inflationsrate ein Plus von lediglich 0,1%. Aufs Jahr gerechnet stiegen die Preise um 0,7%. Teurer waren im Vorjahr vor allem landwirtschaftliche Produkte und Benzin. Für dieses Jahr sagt das Wirtschaftsministerium eine Inflation von 1 bis 1,5% voraus.

Schuldenabbau
Die Bank of Thailand will die letzte Rate der während der Wirtschaftskrise vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gewährten Kredite bis spätestens Ende Juli zurückzahlen. Noch stehen 4,8 Milliarden US-Dollar aus. Ministerpräsident Thaksin Shinawatra drängt auf eine schnelle Abwicklung.

Mehr Umweltschutz
Besucher der weit über 100 Nationalparks dürfen künftig Essen und Getränke nur noch in biologisch abbaubaren Behältern mitnehmen. Plastikbehälter und Styroporverpackungen müssen am Eingang entsorgt werden. Dort sollen biologisch abbaubare Behälter für zwei bis zehn Baht erhältlich sein. Mit dieser umweltfreundlichen Maßnahme will die Forstverwaltung wildes Müllabladen unterbinden.

Discounter "Boots"
Der britische Drogerie-Discounter will in Thailand mehr Produkte herstellen lassen. Augenblicklich liefern sechs lokale Betriebe 500 Produkte, die nicht nur in Thailand angeboten, sondern auch asienweit exportiert werden. Die im Lande produzierte Ware macht 20 Prozent des Sortiments aus. Boots hat in Pattaya Filialen in den Einkaufszentren Royal Garden Plaza und Central Festival Center/Big C.

Kino-Center
Die zwei Kinozentren in der Royal Garden Plaza (zwei Kinos) und im Central Festival Center (sechs Kinos) werden von SF Cinema City betrieben. Das Unternehmen zählt neben Major Cineplex und EGV Entertainment zu den Großen der Branche, hat an der Ostküste weitere Leinwände in Chonburi, Rayong und Chantaburi und hatte im Vorjahr im Central Festival Center zwei weitere Kinosäle geschaffen. Die drei großen Anbieter betreiben 28 Kinozentren, die meisten in der Hauptstadt Bangkok, mit 240 Leinwänden und knapp 60.000 Sitzplätzen. Die Branche nahm 2002 3,2 Milliarden Baht ein.

U-Bahn früher fertig
Der deutsche Siemens-Konzern wird die für Bangkoks U-Bahn bestimmten Züge schneller liefern, so dass die Untergrundbahn bereits zu Songkran 2004 die ersten Fahrgäste transportieren kann. Die Einweihung der ersten, 20 Kilometer langen Teilstrecke vom Hauptbahnhof Hua Lampong über Huay Khwang nach Bang Sue ist für den 13. April terminiert. Im ersten Jahr sollen die Fahrgäste je nach Entfernung zwischen 14 und 36 Baht zahlen. Der Betreiber rechnet anfangs mit täglich drei Millionen Fahrgästen.

Kinder ins Bett
Nach 22 Uhr gehören thailändische Kinder und Jugendliche ins Bett, zumindest aber in das elterliche Wohnzimmer. Der stellvertretende Innenminister Pracha Maleenond, Hüter der "neuen gesellschaftlichen Ordnung", möchte, dass Mädchen und Jungen abends ihren Eltern bei der Hausarbeit helfen oder für Schule und Uni lernen anstatt sich in Discos und Pubs rumzutreiben. Nach einem alten, von einer Militärregierung erlassenen Gesetz dürfen sich unter 18-jährige nach 22 Uhr nicht ohne Begleitung von Vater oder Mutter in der Öffentlichkeit zeigen.

Reise-Tipps

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Verlust des Gepäcks
Touristen sind gut beraten, im Flugzeug ihre Kamera nicht im Gepäckfach für das Handgepäck zu lagern. Kommt sie da aus einem Rucksack weg, brauchen Reiseversicherer für den Verlust nicht aufzukommen. Das entschied das Amtsgericht Köln (Az 19 C 578/00).

Lust der Deutschen
Die Konjunkturkrise und Terroranschläge haben die Lust der Deutschen auf Auslandsreisen in der vergangenen Sommersaison deutlich gedämpft. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, flogen im Zeitraum von April bis Oktober 31,5 Millionen Passagiere von deutschen Flughäfen ins Ausland - 1,6 Millionen oder fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Thrombose
Ein australisches Gericht hat den Weg freigemacht für Klagen von Flugpassagieren, die bei Flügen Thrombosen erlitten haben. Das Oberste Gericht des Staates Victoria wies im Fall der Klage eines Mannes aus Sydney den Antrag der Fluggesellschaften Qantas Airways und British Airways zurück. Sie hatten gefordert, das Auftreten einer Thrombose bei dem Kläger an Bord eines ihrer Flugzeuge nicht als Unfall einzustufen. Denn nur wenn es sich um einen Unfall handelt, müssen laut internationalem Luftfahrtrecht die Fluggesellschaften haften. Nach dem Spruch von Richter Bernard Bongiorno kann der Fall des 59-jährigen Mannes nun voraussichtlich im neuen Jahr verhandelt werden. Es ist die erste von 497 weiteren möglichen Klagen, die von der australischen Anwaltskanzlei Slater und Gorden im Zusammenhang mit dem so genannten Touristenklasse-Syndrom (DVT) bearbeitet werden.

Airline: Gulf Air
Geschichte: Gulf Air wurde 1950 von den Regierungen Bahreins, Qatars, Omans und den Vereinigten Arabischen Emiraten als nationale Fluglinie der Golfstaaten gegründet. Seit 1970 findet sich auch London auf dem Flugplan der Airline. 1993 übernimmt Gulf Air ihren ersten Airbus A 320. 1995 folgt der erste Airbus A 340 für Langstrecken.
Aktuelles: Im Geschäftsjahr 2000 konnte Gulf Air einen Betriebsgewinn in Höhe von 48 Millionen US-Dollar vermelden. Dabei wurden rund fünf Millionen Passagiere befördert. Im Jahr 2001 beschäftigte die Airline 5400 Mitarbeiter.
Zielgebiete: Gulf Air fliegt von den Flughäfen der Gründer-Golfstaaten zu Zielen in der ganzen Welt. Auf dem Flugplan stehen u.a. Frankfurt, Zürich, Rom, London, Paris, Amsterdam, Singapur, Kuala Lumpur, Bangkok, Hongkong, Delhi, Zanzibar, Casablanca, Johannesburg und Sydney.
Adressen/Basis: GULF AIR, P.O.Box 138 Manama, Bahrein, Tel. 231166
Adressen/Deutschland: GULF AIR, Feuerbachstr. 26, 60325 Frankfurt am Main, 069-719112-0

Bangkok Airways
Die private Fluggesellschaft Bangkok Airways hat ein im Vorjahr gesetztes Ziel nicht erreicht. Ihr Flugplatz in der östlichen Provinz Trat als Zubringer zur Ferieninsel Koh Chang ist nicht fertig geworden. Im Gespräch sind Verbindungen nach Bangkok, Phuket, Samui und Chiang Mai.

Bangkoker Boots-Pass
Für Besucher der Stadt Bangkok gibt´s neuerdings einen Boots-Pass. Das Ticket kostet lediglich 75 Baht und berechtigt den Eigentümer, einen Tag lang von 9 bis 15 Uhr unbegrenzt die Boote des Chao Phraya Express Boat-Unternehmens zu nutzen. Die Touristen erhalten beim Ticketkauf einen Führer und einen Flussplan. Ein-Tages-Tickets sind u.a. in den Skytrain-Bahnhöfen Siam Square, Soi Nana und Sathon Road sowie an den Bootsanlegern erhältlich. Das neue Angebot haben die Express Boat Co., der Skytrain-Betreiber und das Transportministerium initiiert.

Kein Einbruch
Die von den Medien immer wieder zitierte Angst vor dem Fliegen und vor Terroranschlägen scheint zumindest auf Thailand-Reisende nicht zuzutreffen. In diesem Winterhalbjahr fliegen mit 79 ausländischen Airlines vier mehr Thailand an als vor einem Jahr. Die Luftfahrtbehörde registriert wöchentlich 670 internationale Flüge gegenüber 618 im letzten Winter. Hinzu kommen jede Woche 476 Flüge der Thai Airways International und 78 der Bangkok Airways. 20 Fluggesellschaften haben die Erlaubnis zu insgesamt 752 Charterflügen mit einer Sitzkapazität von 205.914. Nach dem 11. September 2001 waren es nur 12 Airlines mit 696 Flügen und 178.812 Plätzen. Die meisten russischen Urlauber landen und starten wie gehabt auf dem Pattaya-Flugplatz U-Tapao.

Keine Krebs-Gefahr
Obwohl Vielflieger, Flugbegleiter und Piloten auf Fernflügen vermehrt kosmischer Strahlung ausgesetzt sind, erkranken sie nicht überdurchschnittlich häufig an Krebs. Das hat eine aktuelle Studie der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld ergeben.

THAI: Chiang Mai
Die Thai Airways International (THAI) will mehr Urlauber nach Chiang Mai bringen und den Flugplatz im Norden Thailands als internationale Drehscheibe nutzen. Geplant sind u.a. wöchentlich je drei Flüge von Chiang Mai nach Frankfurt, Paris und Tokio. Im letzten Jahre landeten und starteten in Chiang Mai rund 2,2 Millionen Passagiere, 85 Prozent waren Thai.

Malaria-Medikament
Ein neuer Wirkstoff könnte sich als schlagkräftige Waffe erweisen: Das Antibiotikum Fosmidomycin zeigte sich in einer klinischen Studie mit 27 Patientinnen und Patienten am Albert-Schweitzer Hospital in Lambarene (Gabun) als sehr effektiv. Bereits 48 Stunden nach Beginn der Behandlung konnten die Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr. Peter Kremsner (Tübingen) den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum nicht mehr im Blut nachweisen. Mehrere Patientengruppen erhielten den Wirkstoff drei bis fünf Tagen lang. Von den Patienten, die mindestens vier Tage behandelt wurden, waren 90% auch nach zwei Wochen noch frei von Erregern.

Ausgabe
02-2003

Konflikt Thailand/Kambodscha - Aus Anwalts Praxis: Deutsch-thailändische Ehescheidungen - Steinmetz-Kolumne: - Rum-Treiber - Brillen für Kambodscha - ISAN - terra incognita Teil 2 - Leserbriefe - Des Königs Feuer-Rosse - e-mail aus Thailand - Reise-Tipps