Farang Titel 8-2003 Ausgabe 8 / 2003

Rum-Treiber

Schweine-Dieter

Steinmetz Kolumne

Ich wär so gern Millionär

Halb-Marathon Pattaya

Id-Fly in Berlin

Südostasien-News

Reisetipps


Rum-Treiber

Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Micha hatte einmal ins Schwarze getroffen. Sie heisst Mina und kommt aus Afrika. Ist von Ghana und bildschön. Sie haben sich kennen gelernt im schrägsten Laden der Stadt: "Mex Class Thai" in der Weddinger Lüderitzstraße. Nun aber schon wieder vorbei. Wollte nur Papiere, nicht Liebe ...

Schlimme Geschichte aus einer Thai-Massage im Osten der Stadt. Da soll sich ein Kunde doch tatsächlich nach (!) einer speziellen Behandlung, zu der er genötigt worden sein soll, bei der Polizei beschwert haben. Ja, was denn nu? Erst zulassen, dann beschweren? Ja, wo kommen wir da hin? Der Partner soll übrigens ein Mann gewesen sein. Aber das tut ja nichts zur Sache. Der Betreiber: Alles Schwindel, war gar nix.

Songsaengs Asia Shop vermehrt sich. Au fein. Noch ein Thai mehr, diesmal ein echter. Kein Mix. Songsaeng freut sich. Nur, warum ist er in letzter Zeit immer so müde? Da fragen.

Ganz dicht und ausgeräumt das Thai-Restaurant Noppagau in Steglitz. Nach dem Wegzug der Wirtin nach Tegel ins UDON ist jetzt Totentanz in der Albrechtstraße. Schade, war nicht schlecht.

Die Hausmaus im Reisebüro AFT (vormals ATT, Kanstraße) hat wieder zugeschlagen. Die neue Schaufenster-Deko mit feinem Sandstrand en miniature weisst ganz deutlich die kleinen Mause-Tapsen auf. Möglicherweise kommt sie aus Moabit. (Das war aber jetzt wirklich böse.) Dafür hat sich auch was ganz Tolles ergeben. Nicht nur die beiden Flugzeug-Sessel im Office (wohl noch Aeroflot) sondern Jib, die Hübsche (unser Titel-Mädchen 11/02), ist nun in der Kantstraße am Buchungs-Computer zu erleben. Vom Doi Suthep über Mao Thai im Osten, und nun im AFT an der Kantstraße. Mein Gott, Rum-Treiber könnte täglich dahin. Aber, geht nicht. Bernhard mag das nicht so ...

Im Sarod's für 5 Euro Mittags-Büffet (Kreuzberg, Friesenstr.). Das ist eigentlich okey. Dazu noch eine seeeehr nette Thai (Naen) am Tresen. Man kann auch gut draußen sitzen.

Dem kleinem Thai-Bistro Pattaya in der Kreuzberger Nostizstraße war nur eine kurze Zeit beschieden. Djum war dort. Nach wenigen Wochen nur ist es wieder verschwunden. Heißt jetzt Indian-Fastfood. Der Wirt ist zu seinen Wurzeln zurück. Kinder, nix gegen Inder.

Zu nächtlicher Stunde traf sich eine Herrenrunde musikalischer Art im dunklen R.C.A in Neukölln. Im Hintergrund liefen gerade die Geheimverhandlungen über den nun tatsächlich erfolgten Verkauf des Musik-Cafes. Die Runde jedoch hatte einen anderen Grund. Den schönsten im Laden: Nicky alias Nipherporn, die Perle am Tresen mit der gewaltigen Stimme und der Musik im Blut, wurde überraschend zum Vorsingen gebeten. Trotz Stimme weg und kein make up hat sie es geschafft. Julian (Muay-Thai-Boxer nebenher) von der Dritten Generation (auf Viva läuft: "nass rasiert") war überzeugt. Die Kleine muss ins Studio, Aufnahmen machen. A new star was born.

Und Euer Rum-Treiber hat noch einen draufgelegt (raschel, raschel Eichen-Laub). Der gute John trällerte gerade ohne festen Job im Reinickendorfer Thai-Restaurant Isaan. Wat denn los? Regina: Na wenn kein Geld von Somchy, dann kann er auch zu hause bleiben. Pustekuchen. Ronny vom Joy ist nun happy, hat ihn gleich eingestellt. Eine Bedingung: Nur John! Arme Regina muss daheim bleiben ...

Berlins härtester Engländer vom Reisebüro Starflights hat sich zum Geburstag am 4. August sein Geschenk alleine gekauft: einen E-Motor für sein kleines Gummiboot. Ist ja nichts neues, dass Briten zur See fahren. So auch Dirk, und zwar recht häufig, mehrmals in der Woche. Voll in professioneller Angler-Montur. Neuerdings wird er im Gebiet der Oberen Havel von den einheimischen Ossies rüde attackiert. (Die mögen nämlich keine Berliner, und schon gar nicht solche mit Riesen-Fischen am Haken). Doch wie die Tommies so sind, sie kneifen nicht. Rüsten gut auf und ziehen frohen Mutes in die Battle. Den Fischen ist das eigentlich egal, an welchem Zappel-Wurm sie luuhtschen ...

Fein Essen in Dien's Garten in Rudow gewesen, linkerhand auf dem Wege nach Schönefeld. Fein und ruhig innen. Er Vietnam, Sie in der Küche Thailand. Die Preise heftig, und das Essen auf den ersten Blick wohlfeil. Nur nicht ganz Thai. Irgendwie zu wenig Gemüse, und die Saucen haben auch was drin. Tom Ka Gai süß und ohne Zitronengras und ohne diese Wurzel. Vielleicht wird's noch.

Hingegen im Chao Grung bei Lan (der mit den schönen Töchtern) in der Steglitzer Grunewaldstraße mit Thai-Begleitung drei verschiedene Essen: War alles takko. Da kann man nichts falsch machen.

Im Irish Pup im Europa-Center geht am frühen Abend die Party richtig ab: laut, irisch-derb und feucht-fröhlich. Auch etliche Thai dabei. Einsame Herzen und überhaupt. Neulich saß eine Handvoll lustiger Thai-Mädels schunkelnd in einer Eckbanke. Laut kreischend vor Wonne und mal richtig ehrlich: Ja, ja, wir wollen Geld. Das hört man aber selten so direkt. Irgendwie sahen sie aus wie die kleinen Enten-Küken von Donald Duck. So im Chor laut quietschend, schnatternd, lachend und einfach keck. Köstlich! Und wer kam dann des Wegs? Na, der gute alte Dag. Sah aus wie immer und - er lebt! Nicht Duck - sondern Dag. Das passte.

Ching ist nun aus der Sperlingsgasse rausgedrängelt worden. Die Eigentümer des Blockes haben anderes vor. Ching hatte bis zuletzt die Thai-Fahne hochgehalten. Schluß war am Samstag, den 26. Juli 2003. Doch keine Angst. Schon in den nächsten Tagen macht der alte Hase in nächster Nähe einen neuen Laden auf. Berlin ohne Ching ? Nee.

Noky Neumann vom klein-feinen Reisebüro NeuTours in Steglitz ist nun ein Herz und eine Seele mit unserem jetzigen Titel-Mädchen Arunee. Schließlich kommen beide aus der selben Gegend Thailands, aus dem Süden. Und nun ist Noky desöfteren im Fitness-Studio "Nautilus" in Tempelhof an schwerem Gerät anzutreffen (Arunee ist Chefin dort). Gut für die Figur und gut für Marcus ...

Im R.C.A gab es Mitte Juli eine Abschieds-Party von Halim (auch Mai Phai in der Feuerbachstraße). Nun ist Andreas der neue Chef, resp. dessen Thai-Frau (auch Ta Pien Thong in der Ansbacher Straße.) Mal sehen, wie die Sänger-Schar um Toi mit der neuen Geschäftsleitung klar kommt. Es soll sich ja einiges tun. Toi, toi, toi ...

Superstar-Besuch nach dem Konzert im JOY. Tom Rainbow mit Gattin ziemlich sauer wegen der niedrigen Gage (nur wenige Gäste) nach dem Konzert in der Kirche zum Abgluckern in die Kleistraße. Ronny wollte es wieder gut machen und haute mächtig rein. Den gesamten Eintrittspreis, freie Bottles und 100-pro der Blumen-Ketten gingen an den Star. Summa summarum 650 Eulos. Und der Dank? Nix, grußlos und ohne erbetene CD zu geben trollte sich der Star im Morgengrauen. Ja, so sind sie nun einmal ...

Trixie und Dju vom ersten Berliner Thai-Restaurant Kien-du an der Kaiser-Friedrich-Straße hatten am 5. Mai 2003 ihr 30-jähriges Betriebs-Jubiläum. Doch die richtige Feier dieser Triade wird im September stattfinden, wenn alle alle wieder in der Stadt sind. Au fein, iche komm' auch ...

Ja, und Edd, was macht der eigentlich des nächtens. Na Singen. Zum Beispiel im Joy oder auch im R.C.A. Und sogar tanzen kann er, wenn man ihn lieb darum bittet. Aber das macht der Rum-Treiber nun wirklich nicht ...

Aber zwei Herren mittleren Alters beim Gespräch belauscht: Ja, manchmal ist es besser, wenn sie schlafen ...

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.


Schweine-Dieter

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Pattaya-Legende auf zwei Beinen:

So leibt und lebt Schweine-Dieter

Im Februar hatte Schweine-Dieter in Pattaya seinen Grillgarten eröffnet. Etwas versteckt in der Naklua Soi 16 liegt dieser Ort etwas anderer Gastronomie im bekannten Strandbad. Ursprünglich handelte es sich eigentlich nicht um ein Restaurant, sondern um den Lagerschuppen von Dieters Party-Service. Als Schweine-Dieter anfing, dort ein paar Stühle aufzustellen und seine Spezialitäten direkt anzubieten, strömten plötzlich die Gäste. Mittlerweile ist die Lokalität zu einem ansehnlichen Restaurant ausgebaut. Der Flair der privaten "Hinterhof-Party" ist jedoch geblieben.

Hin und wieder verirrt sich auch einmal ein Tourist hierhin - meist um Schweine-Dieter zu erleben, der durch Fernseh-Berichterstattung mittlerweile zu einer Art Kultfigur und Wahrzeichen der deutschen Gemeinde in Pattaya geworden ist. In der Mehrzahl versammeln sich hier jedoch "Insider": Farangs, die schon länger in Thailand leben und sich über das Leben in Thailand und die erlebten Geschichten austauschen. Da wird heftig über Wolfgang Ullrich diskutiert, den hier fast jeder gekannt hat. Geheimtips über die abgelegeneren Short-Time-Bars werden ausgetauscht. Über den täglichen Kampf der Residenten mit thailändischen Behörden wird berichtet.

Wer eigentlich ist Schweine-Dieter?

Schweine-Dieter stammt aus Herne. Mit bürgerlichem Namen heisst er Dieter Latawiec. In Herne hatte Dieter eine Kfz-Werkstatt, hat später als Lohnschlachter gearbeitet und ...

1985 siedelte er nach Pattaya über und eröffnete dort die erste deutsche Metzgerei. Seither hat er allerlei Geschäfte betrieben, Rinderherden aufgekauft, eine Zeitung herausgegeben und einen Versandservice gegründet. Seiner Liebe zu Wurst und Fleisch ist er jedoch immer treu geblieben. Er betreibt einen Partyservice und jetzt das Restaurant mit den wohl größten Fleisch-Portionen. Den Namen Schweine-Dieter hat er sich wohl ursprünglich durch seine Metzgerei erworben. Aber, wenn man ihn so sieht, dann hat sein Aussehen wohl auch einiges dazu beigetragen, dass der Name sich gehalten hat.

Und dann ist Dieter auch gerne mal ein Schwein in anderer Hinsicht. Kein Kind von Traurigkeit, zieht er durch Short-Time-Bars und A-GoGos. Auf unsere Frage, was es eigentlich mit der Tube Zahnpasta auf sich habe, die er auf seinen Touren immer dabei hat, erklärt er verschmitzt: "Das ist wohl nicht für die Zeitung geeignet". Irgend etwas muss es damit aber auf sich haben, denn in den Bars lassen die Mädchen andere Gäste stehen und gesellen sich sofort lachend zu dem dicken Mann mit dem kugelrunden Kahlkopf. Richtig rund geht es aber wohl erst auf seinem Boot. "Wenn wir mal einen Ausflug machen, nehmen wir gleich eine ganze Bar mit und machen Party. Die Mädchen kommen gerne mit. Denen gefällt das natürlich besser, als den ganzen Tag in so einem dunklen Schuppen auf Gäste zu warten."

Dann gibt es noch andere Gerüchte, die man sich über Schweine-Dieter erzählt. Von Wolfgang Ullrich soll er 1 Mio. DM erhalten haben. Geschichten schwirren darüber, was damit geschehen sei. Gute Kontakte zur Polizei soll er auch haben. Wir fragen einen seiner Gäste, der es eigentlich wissen sollte. "Im Gegensatz zu manchen Gerüchten ist er immer sauber geblieben. Er ist halt ein Metzger, der gerne einen wegsteckt. Und sein Erfolg weckt die Neider".

Schweine-Dieter lebt mit seiner charmanten thailändischen Freundin Mäm zusammen, die auch seine Geschäfte führt. Was sagt sie eigentlich zu seinem Lebenswandel? (Schweine-Dieter meint dazu: "Solange er zu Hause auch noch steht, ist sie zufrieden.") Mit dieser etwas drastischen Darstellung konfrontieren wir Mäm. Nach einigem Zögern erklärt sie uns: "Zu anderen Frauen gehen sowieso alle Männer. Natürlich weiß ich, dass er nicht in die Short-Time-Bar geht, weil das Bier dort so gut ist. Wenn er allerdings eine richtige andere Frau haben würde dann ..." Dabei nimmt sie ein Tranchiermesser vom Schweinegrill und macht eine Geste, die jedem deutlich macht, was Dieters bestem Stück droht, wenn er zu weit gehen würde. Schweine-Dieter erläutert uns lachend, was gemeint ist: "Als ich noch verheiratet war, ist meine Frau dahinter gekommen, dass ich eine Mia Noi hatte, der ich ein Motorrad geschenkt habe. Das Motorrad musste ich nachts um drei abholen, und meine Frau hat sich die Mia Noi vorgenommen. Damit war die Sache erledigt. Aber ich hab' daraus gelernt." Das also ist wahre Liebe.

Wir wollen von Schweine-Dieter wissen, wie man sich eigentlich in Thailand behauptet. Er erklärt uns: "Hier musst du alles selber machen. Nur ein Beispiel: Als ich meine erste Rinderherde schlachten ließ, habe ich mir das fünf Minuten lang angeguckt. Dann habe ich die Viecher selber vorn Kopp gehauen und zerlegt. Danach wollte mir der Schlachthof einen Beratervertrag geben." Rainer Cuvall

P.S.:
Wahrscheinlich wird Schweine-Dieter das erste Oktoberfest in Thailand auf die Beine stellen. Er will die Gruppe "Die Alpenpuppys", die Hauskapelle vom Käferzelt auf dem Oktoberfest in München, nach Thailand holen. Auftritte sind in Bangkok, Phuket und Pattaya geplant. (In Pattaya wird gegenüber vom Biergarten ein Platz gemietet). Termin voraussichtlich: 8.10 - 5.11.2003.

Steinmetz Kolumne

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Eine Frage Herr Wissenschaftler!

Michael Steinmetz, Südostasienwissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an den FARANG! Diesmal wurde in einem Leserbrief die Frage gestellt:

Wer war eigentlich Rama VI. ?

Der Sohn Chulalongkorns. König Vachiravudh, absoluter Monarch. Der Märchenkönig von Siam. Ähnlich Ludwig II. Ein Poet. Ein Künstler. Ein kluger Politiker. Unter Thai bekannt als Mongkutklao.

Aber der Reihe nach: König Chulalongkorn hatte in seinem als Chakri-Reformation in die Geschichte eingehenden Kraftakt das alte Siam nach westlichem Muster in die Moderne geführt. Dabei brach Chulalongkorn zwangsläufig mit vielen Traditionen der Thai-Monarchie: Veränderungen der Krönungszeremonie, Verzicht auf den "zweiten König", Schwächung der Macht des Kronrats, Regulierung der Erbfolge. Zum ersten Mal in der Geschichte Siams war offiziell ein Kronprinz ernannt worden: Prince Maha Vajirunhis. Dieser starb jedoch 1895 bei einem tragischen Bootsunglück zusammen mit seiner Mutter. So wurde sein jüngerer Halbbruder, der damals 14jährige Vachiravudh, zweiter Kronprinz Siams.

In Anlehnung an die absoluten Könige der Ayutthaya-Ära ließ sich Vachiravudh nach dem Tode seines Vaters (23.10.1910) als Rama VI. krönen. Gleichzeitig befahl er, diesen Titel "Rama" für alle Könige der Chakri-Dynastie rückwirkend einzuführen. Rama VI. war der erste König Siams, der im Ausland - Sandhurst, England -, erzogen wurde und in Oxford, studiert hatte. Er übersetzte Shakespeare ins Thai und verfasste zahlreiche Aufsätze, Gedichte, Lieder und eigene Theaterstücke. Sie wurden bei groß angelegten Inszenierungen königlicher Feste aufgeführt. In diesen "nationalen Gesängen" beschwor er den Geist einer Thai-Nation und eines Thai-Volkes. Inhaltlich bezog er sich auf buddhistisch-hinduistische Mythen unter besonderer Hervorhebung der Geschichte der Thai-Völker, die er mit konservativen und hierarchischen Fragmenten des europäischen Nationalismus vermischte. An die englische Monarchie angelehnt, ernannte er die Trinität chaat, satsana, phramahakasat (Nation, Religion und Königtum) zu Säulen des Staates.

Die Rolle des absoluten Monarchen mit all dem Pomp und der Zeremonie schien ihm zu gefallen. Dennoch verfolgte er klare politische Ziele: Die Hervorhebung der Unabhängigkeit Siams, die Betonung der Gleichberechtigung zu den Völkern Europas sollte den Stolz sowie das Einheits- und Entschlossenheitsgefühl der sich ihrer Identität unbewussten Thai-Nation bestärken. Das war Antwort auf den Chauvinismus und den Rassismus der Europäer und zweckdienliches Mittel, Siams Anerkennung und Akzeptanz in der internationalen Gemeinschaft zu erleichtern. Das außenpolitische Ziel hieß: Annullierung der ungleichen Verträge des 19. Jahrhunderts mit den Westmächten. Unter diesem Aspekt ist auch seine eigenwillige Entscheidung (gegen den Ratschlag seiner in Deutschland ausgebildeten Generäle) zu sehen, Siam auf Seiten der Allianz gegen Deutschland in den ersten Weltkrieg zu führen. Siam als Siegermacht in Versailles! Damit war gleichberechtigte internationale Anerkennung erfolgreich realisiert.

Innenpolitisch experimentierte Vachiravudh mit neuen Lebensweisen. Mit seinen Freunden und Getreuen wohnte er unter pseudo-demokratischen Verhältnissen in der im Garten seines Palastes erbauten Miniaturstadt Dusit Thani. Seine Kritiker sahen darin bloß eine Art Vergnügungspark. Er hingegen betonte den Modellcharakter dieses Projektes: Ausbildung der Amtsträger in Selbstverwaltung, auf dass sie eines fernen Tages das Fundament der Demokratie des Landes bilden könnten.

Als ernsthafte Absicht, den vom König viel besungenen Fortschritt nach Siam zu bringen, muss die Einführung der allgemeinen Schulpflicht in seiner Regierungszeit gelten. Neu und "progressiv" war, dass dies auch Mädchen einbezog. Die Gründung der ersten Boy-Scout-Bewegung Siams war dem König ein besonderes Anliegen. Beim Militär machte sich Vachiravudh unbeliebt, da er sich aus den paramilitärisch gedrillten Pfadfindern die Kämpfer für seine ganz persönliche Schutztruppe, das "Wild Tiger Corps", rekrutierte.

Den Zorn des Adels zog sich der König zu, als er zu deren Indignation hohe Staatsämter mit Bürgerlichen besetzte. Was er sehr wohl als fortschrittlich verstanden haben wollte, diskreditierten sie als einen Auswuchs seiner offen gelebten Homosexualität. Beim Volk war er gleichwohl durch seine außerordentliche Großzügigkeit wie vornehmliche Freundlichkeit berühmt. Bis zum heutigen Tage gilt Mongkutklao (Krönungs-Name von Vachiravudh) als einer der beliebtesten Könige der siamesischen Geschichte.

In Sinne eines absolute Monarchen regelte Vachiravudh die Nachfolge selbst: er bestimmte die männlichen Nachkommen der Familienlinie seiner Mutter als Thronerben. Nachdem aber, durch die überraschend frühen Tode dreier seiner Brüder (darunter auch sein Lieblingsbruder Chakrabong), einzig Prachathipok (der spätere Rama VII.), der Jüngste, am Leben war, heiratete Vachiravudh doch noch, - im Bemühen um einen männlichen Erben und Thronfolger gleich viermal. Spannend wurde die Nachfolgefrage, als eine seiner Frauen schwanger wurde. Kurz vor dem Tag der erwarteten Geburt, im Spätherbst 1925, wurde Vachiravudh schwer krank. Am 24. November wurde sein einziges Kind geboren: es war eine Tochter. Zwei Tage später war der König tot.

Ich wär so gern Millionär

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- Der Traum vom schnellen Reichtum in Thailand -

Sonne, Strand und Meer, ein Leben wie im Paradies. Vormittags gemächlich ein paar Stunden arbeiten und am Nachmittag mit einem Cocktail in der Hand gemütlich am Strand im Liegestuhl faulenzen. Wer träumt nicht auch davon sein Geld dort zu verdienen, wo andere gerne Urlaub machen? Doch nur für einige wenige geschäftstüchtige Unternehmer ist dieser Traum Realität geworden.

Nachfolgend eine wahre Geschichte, die sich unlängst genauso zugetragen hat:

Der Junggeselle Daniel (alle Namen geändert) ist 42 Jahre alt und ein selbständiger, deutscher Kleinunternehmer. Finanziell geht es ihm zwar nicht schlecht, doch seinen größten Wunsch vom eigenen Haus und einer Nobelkarosse konnte er sich bisher noch nicht erfüllen. Da er es allmählich satt hat, hier in Deutschland kleine Brötchen backen zu müssen, will er nun endlich mal ans große Geld kommen und das am liebsten im Ausland unter Palmen, wo immer die Sonne scheint. Wo, weiss er zwar noch nicht aber er macht sich so seine Gedanken für die Zukunft. Wäre doch gelacht, wenn er seinen Traum nicht bald mal verwirklichen könnte.

Eines Tages lernt Daniel in einem Rotlicht-Etablissement in Deutschland die 29-jährige Thailänderin Gung kennen. Anfänglich ist er nur ein normaler Kunde. Doch nach mehreren Besuchen in den darauf folgenden Monaten, verstärken sich seine Gefühle zu ihr und er beschließt, sie aus diesem Milieu heraus zu holen. Wahrhaft edel sein Gedanke! Gung gibt ihm aber zu verstehen, dass sie dort nicht ohne weiteres weg könne, da sie noch Schulden in Höhe von - damals noch 30.000 DM - an den Clubbesitzer zu bezahlen hätte. Doch die Liebe zu Gung ist so groß, dass Daniel kurzfristig das Geld für sie besorgt und es ihr zur Schuldentilgung übergibt.

Da er sie nun "freigekauft" hat, kann er endlich seine neue Liebe bei sich zu Hause in die Arme schließen. Als frisch Verliebter zieht er es vor, sehr viel Zeit mit seiner neuen Freundin zu verbringen und sich weniger um seine Ein-Mann-Firma zu kümmern. Nach und nach gehen ihm somit seine Kunden und damit auch sein bis dahin guter Umsatz verloren.

Aber egal! Da er ja eh vor hat hier in Deutschland auszusteigen und sich im Ausland ein neues Leben aufzubauen, sieht er hiermit seine große Chance gekommen. Er war zwar noch nie in Thailand aber schließlich hat er schon viel von diesem Land gehört. Mit seiner neuen Freundin werden also Zukunftspläne geschmiedet. Daniel glaubt mit seinem Wissen über EDV überall auf der Welt das große Geld machen zu können. Seiner Meinung nach sei Thailand auf dem EDV-Sektor noch Entwicklungsland und da könnten so kluge Köpfe wie er, in eine Marktlücke hineinstoßen und kräftig absahnen. Außerdem verlässt er sich auch auf Gung, die als Einheimische bestimmt die nötigen Kontakte zu potentiellen Kunden und Firmen herstellen könne und so bei der eigenen Geschäftsgründung eine tragende Rolle spielen kann. Er beschließt also, seine kleine Firma in Deutschland aufzulösen. Nachdem dies geschehen ist und auch die Mietwohnung gekündigt, die Möbel verkauft und sein Auto abgemeldet wurde, kauft er zwei Einweg-Flugtickets und macht sich mit Gung auf den Weg in seine neue unbekannte Heimat - nach Thailand.

Dort angekommen, wird natürlich erst einmal in Pattaya und auf Phuket einige Wochen schön Strandurlaub gemacht um sich so nach und nach mit Land, Klima und Leuten vertraut zu machen. Er erhofft sich außerdem, einige wichtige geschäftliche Kontakte knüpfen zu können, die ihm auf seinem Weg zum Millionär bestimmt von Nutzen wären. Mit seinen paar Brocken Schulenglisch kommt er zwar nicht sehr weit aber er hat ja seine Freundin, die ihm - mehr schlecht als recht - das Notwendigste ins Deutsche übersetzen kann. Gung - die lange nicht mehr in Thailand war - möchte nach dem Badeurlaub gerne ihre Familie auf dem Land besuchen und so beschließen sie, dort erstmal einige Zeit zu bleiben. Das Haus - welches Gung ihr Eigen nennt und in dem ihre Familie lebt -, weist durch die jahrelange Nutzung etliche Mängel auf. Auf Bitten von Gung, führt Daniel diverse bauliche Veränderungen und Schönheitsreparaturen am Haus durch. Es wird ein neues Moped gekauft und man kleidet sich neu ein. Dass das mitgebrachte Kapital rapide zu schmelzen beginnt, versteht sich von selbst.

Und so gehen die Wochen und Monate ins Land. Da er ja nur mit einem Touristenvisum eingereist ist, muss er also permanent sein Visum verlängern lassen bzw. in eines der Nachbarländer ausreisen um ein neues Touristenvisum zu beantragen.

Während eines Urlaubs, den meine Frau und ich in ihrem Heimatland Thailand verbringen, beabsichtigen wir, Gung (die eine langjährige Bekannte von uns ist) und ihren - bisher für uns noch unbekannten Freund - Daniel in ihrer Kleinstadt auf dem Land zu besuchen.

Daniel ist nun inzwischen über ein halbes Jahr hier und bei unserer Ankunft scheint Daniel froh darüber zu sein, sich zur Abwechslung mal wieder mit einem Landsmann unterhalten zu können. Voller Euphorie schildert er uns also seinen gut durchdachten Plan vom eigenen Unternehmen in Thailand. Seine grandiose Idee: Einen Print-Shop zu eröffnen und T-Shirts mit individuellem Foto-Aufdruck, Visitenkarten usw. anzufertigen. Doch dass die Thai dafür keinen "oberschlauen Farang" brauchen sieht man spätestens, wenn man sich in den Einkaufszentren etwas umsieht. An jeder Ecke können sich Touristen für ein paar Baht ihr schönstes Urlaubsfoto auf ein Hemd oder Thai-Kids ihr eigenes Konterfei neben dem eines Popstars auf ein T-Shirt drucken lassen. Meine Frau und ich können beim besten Willen nicht erkennen, wo da nun die angebliche Marktlücke sein soll und so versuchen wir, ihn davon zu überzeugen, die Finger davon zu lassen, da er weder im Besitz einer Arbeitserlaubnis ist, noch ein Wort Thai spricht und schon gar nicht die thailändischen Gesetze und Gepflogenheiten kennt. Unsere gut gemeinten Ratschläge scheint er alle in den Wind zu schlagen und so ziehen wir es vor, ihm seinem weiteren Schicksal selbst zu überlassen. Nach unserem Urlaub kehren wir zurück nach Deutschland und haben über mehrere Monate keinen Kontakt mehr zu den beiden "angehenden Millionären"!

Inzwischen sind nun fast eineinhalb Jahre vergangen, seit sich Daniel und Gung auf den Weg ins verheißene Land gemacht haben. Während einer erneuten Thailandreise veranlasst mich meine Neugier, zu Hause bei Gung anzurufen, um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Schließlich will ich ja wissen, was nun aus Daniels großen Zukunftsplänen geworden ist. Gungs Mutter bittet mich inständig, so schnell wie möglich herzukommen. Ich ahne nichts Gutes!

Als ich nach mehrstündiger Fahrt dort ankomme, werde ich von Gungs Eltern schon sehnsüchtig erwartet. Gung und Daniel sind zwar gerade nicht zuhause, werden aber bald vom Einkaufen zurück erwartet. Ich erfahre, dass Daniel zwar noch kein Millionär ist, sich aber dafür inzwischen im Haus der Familie eingenistet hat und nicht gedenkt es wieder zu verlassen. Wie ein Wasserfall reden die Eltern auf mich ein und bitten mich auf Daniel einzuwirken, um ihn zu veranlassen aus ihrem Haus zu verschwinden. Da Gungs Eltern nur Thai sprechen, wissen sie nicht, wie sie ihrem lästigen Mitbewohner verständlich machen sollen, dass er hier unerwünscht sei. Den eindeutigen Wink mit dem Zaunpfahl - ihm einfach seine Klamotten vor die Tür zu werfen - hatte er wohl irgendwie nicht so richtig verstanden. Die Konversation zu Ihrer Tochter Gung (die bislang immer zum dolmetschen herhalten musste) haben sie aufgrund der aufgekommenen Querelen inzwischen auch abgebrochen. So bitten sie mich, als Mittler und Dolmetscher zwischen den Parteien zu fungieren. Laut ihren Schilderungen habe sich die Situation derart zugespitzt, dass es zu eskalieren drohe. Sie berichten, dass es in letzter Zeit zwischen den beiden zu handfesten Streitigkeiten gekommen wäre, bei denen auch kräftig die Fäuste geflogen seien.

Als ich erfahre, wie ernst die Lage ist, vergeht mir die Lust, mich zwischen die verfeindeten Fronten zu begeben. Da dies nicht meine Angelegenheit ist beschließe ich, den Kriegsschauplatz schnellstens zu verlassen und mich angenehmeren Dingen zu widmen.

Doch leider kehren in diesem Moment Gung und Daniel vom Einkaufen zurück. Im Gegensatz zu Gung scheint Daniel nicht gerade erfreut zu sein mich zu sehen. Gung bittet mich zu einem Gespräch unter vier Augen, was Daniel natürlich nicht gefällt. Doch ein scharfer Blick von Gung genügt und Daniel fügt sich widerstandslos. Er wird wohl wissen, warum!

Sie erzählt mir, dass Daniel - durch seine monatelangen, vergeblichen Recherchen für eine Existenzgründung - sein komplettes Kapital inzwischen restlos verbraucht hätte und nun auch nicht mehr ohne weiteres ausreisen könne, da er sich inzwischen seit einem halben Jahr illegal im Land aufhalte. Es fehle ihm das Geld für die Strafe des unrechtmäßigen Aufenthaltes - die ihm bei der Ausreise aufgebrummt würde - (200 Baht pro überzogenen Tag) sowie das Geld für ein Rückflugticket nach Deutschland.

Nachdem er auch nach und nach alle Wertgegenstände wie Moped, Videokamera und Fotoapparat zu Bargeld gemacht hatte, ist jetzt nichts mehr vorhanden, um seinen Traum vom eigenen Unternehmen verwirklichen zu können. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er gegenwärtig damit, dass er von seinem letzten Geld mit Gung zusammen einen kleinen Straßenstand eröffnet hat, wo beide nun frisch gepresste Säfte verkaufen. Ist zwar auch nicht gerade eine Marktlücke in Thailand aber dafür sind die Investitionen deutlich geringer als bei einem Print-Shop.

Der tägliche Gewinn von rund 150 Baht (4 Euro!!!), den der "Saftladen" abwirft, reicht natürlich weder hinten noch vorne. Seine letzte Hoffnung beruht nun darauf, seinen allerletzten Wertgegenstand (sein Auto in Deutschland) verkaufen zu können, wozu er notgedrungen einen Familienangehörigen beauftragt hat.

Als ich Gung auf die 30.000 DM Schuldentilgung anspreche, wird sie verlegen und gibt mir gegenüber kleinlaut zu, dies nur erfunden zu haben, um schnell an eine größere Summe Bargeld zu kommen. Außerdem hätte Daniel sie ja aus ihrem Job heraus geholt und ihr damit ihre Einkommensmöglichkeit genommen. Die 30.000 DM - so sagt sie - seien demnach eine Entschädigung für ihren Verdienstausfall!

Das Geld, das Daniel damals also bezahlt hat um seine Gung angeblich freizukaufen, hat sie sich heimlich selbst eingesteckt und als Zukunftssicherung in Thailand auf die hohe Kante gelegt.

Aha! Da sie nun also im Besitz eines kleinen Vermögens (immerhin rund 650.000 Baht!) ist, frage ich sie, warum sie es nicht nutzt um für ihren Freund ein Rückflugticket zu besorgen.

Ich bin zwar einiges gewohnt aber ihre Antwort darauf haut mich dann allerdings vom Hocker:

Er sei aus eigenen Mitteln und mit viel Idealismus hierher gekommen, also müsse er auch zusehen wie er aus eigener Kraft wieder zurück nach Deutschland käme - gab sie mir zu verstehen. Außerdem wäre (aufgrund der Streitereien) die Liebe zu ihm inzwischen auch nicht mehr so groß und sie sei deshalb nicht mehr gewillt, ihren Notgroschen für ihn auszugeben.

Einzig und allein Mitleid würde sie dazu bewegen, ihn nicht auf die Straße zu setzten, was aber ihre Eltern bereits versucht haben und auch sehr in deren Interesse wäre. Darum übrigens der Streit zwischen Gung und ihren Eltern.

Nun wird mir einiges klar!

Wie meistens in Thailand, ist der Dumme mal wieder der Farang! In diesem Fall trifft es auch noch zu hundert Prozent zu. Manche Leute haben einfach nur Pech, andere aber (wie Daniel) haben sich durch Blauäugigkeit selbst in etwas hinein manövriert, aus dem sie - ohne größere Blessuren - einfach nicht mehr heraus kommen. Hier ist für mich nichts mehr zu retten!

Als ich mich auf den Weg mache, das Haus zu verlassen, kommt mir Daniel entgegen. Ich gebe ihm die Hand und wünsche ihm viel Glück für die Zukunft. Dabei überkommen ihn seine Emotionen.

Wie ein Häufchen Elend steht er vor mir, Tränen laufen ihm übers Gesicht und er bedauert es zutiefst, jemals nach Thailand gekommen zu sein. Er bittet mich noch einen Moment zu bleiben, um ihm einige Antworten auf seine Fragen zu geben. Außerdem benötige er meinen Rat, da er weder ein noch aus wisse. So, so, als das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen war, wollte er keine Ratschläge und jetzt wo alles zu spät ist, bittet er sogar darum.

Den Himmel auf Erden habe er hier erwartet, aber es hätte sich herausgestellt, dass es für ihn die Hölle sein sollte.

Einerseits tut er mir jetzt zwar leid, andererseits hätte er sich besser vorher genauer erkundigt, was ihn in Thailand erwartet.

Okay, da er nun dieses Mal gewillt ist auf meinen Rat zu hören, gebe ich ihm zu verstehen, dass bei objektiver Betrachtung, die Sache von Anfang an zum Scheitern verurteilt war und er zusehen soll, so schnell wie möglich wieder nach Deutschland zurückzukehren.

Wo waren die Fehler die er gemacht hatte, und was gibt es zu beachten?

1. Wer beschließt auszuwandern, um in einem fernen Land sein privates und finanzielles Glück zu suchen, sollte dieses Land, die Kultur und die Gesetze sehr gut kennen und viele Male dort gewesen sein, um zu wissen, was ihn erwartet. Sich als blutiger Anfänger auf ein Gebiet vorzuwagen, das man nicht kennt und wo man nicht weiss, was einen erwartet, zeugt von Dummheit.

2. Wenn man sich trotzdem ganz sicher ist, dort sein Geld verdienen zu können, muss man sich vorher darüber im Klaren sein, wem man was, wo, wie, zu welchem Preis verkaufen will. Marktforschung über eventuell existierende Konkurrenzunternehmen und eine penible Planung ist deshalb unerlässlich.

3. Als Ausländer kommt man in Thailand meist nicht drum herum, ein Geschäft mit einheimischen Partnern und damit auch mit überwiegend thailändischer Beteiligung (mind. 51 Prozent) zu eröffnen. Selbst, wenn man zu hundert Prozent der Kapitalgeber ist, gehört einem (ähnlich wie beim Grundstückskauf) die Firma offiziell selbst nur zu maximal 49 Prozent.

Deutlich ausgedrückt: Man hat in seiner eigenen Firma nichts zu melden!

4. Ganz besonders wichtig ist es, die Landessprache fließend zu sprechen und die Gepflogenheiten zu kennen, um nicht im Behördensumpf zu versinken. Wer in Thailand Geschäfte macht, kann dem Papierkram auf den dortigen Behörden nicht ausweichen. Selbst von der eigenen thailändischen Partnerin kann nicht erwartet werden, dass sie sich damit auskennt und dies ordnungsgemäß regelt.

5. Es ist inzwischen sehr schwierig, nahezu fast unmöglich, in Thailand als Ausländer eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Man muss entweder sehr gute Kontakte zu entsprechenden Firmen und Behörden haben oder eine gefragte Kapazität mit dem entsprechendem Know-How sein. Nach einem neuen Regierungserlass, sind thailändischen Behörden sogar damit beschäftigt, Farangs die einst erteilte Arbeitserlaubnis für gewisse Branchen (Bars, Restaurants, Internet-Cafes) zu überprüfen und zu widerrufen.

Sich ohne Arbeitserlaubnis in Thailand bei der Arbeit erwischen zu lassen, kommt demjenigen teuer zu stehen. Es droht die Ausweisung und eine Einreisesperre für einige Jahre, vielleicht sogar für immer. (Siehe Leserbrief in der FARANG-Ausgabe 06/2002)

6. Niemals (!!!) darf man in seinem Heimatland alle Brücken abbrechen. Man muss sich immer einen Rückweg offen halten um einigermaßen schadlos zurückkehren zu können. Eine kleine Wohnung und etwas Kapital, bzw. eine Arbeitsstelle, an die man im Notfall zurückkehren kann, sollte im Heimatland immer zur Verfügung stehen. Die Firma und die Wohnung aufzulösen, sowie das gesamte Hab und Gut in Thailand einzusetzen, sind echte Todsünden die einem das Genick brechen!

Einige meiner Bekannten, die es geschafft haben in Thailand zu leben und Geld zu verdienen, haben trotzdem in Deutschland noch eine Wohnung und ein separates Einkommen (sei es aus Vermietung von Immobilien o.ä.) und sind nicht unbedingt auf die Finanzen in Thailand angewiesen.

7. Auf keinen Fall sollte man sich ausschließlich auf seine thailändische Partnerin verlassen und alles (Haus, Grundstück, Geschäft) auf sie überschreiben. Sollte die Beziehung irgendwann einmal scheitern, steht man zum Schluss vor dem Nichts. Rechtsberatungsstellen können nützliche Tipps geben und Tricks verraten, wie man sich als Ausländer in Thailand vor dem Ruin schützen kann.

Man kann auch außerdem von seiner thailändischen Partnerin - die meist nur 4 oder 6 Jahre Grundschulbildung hat - nicht erwarten, dass sie in der Lage ist, konstruktiv beim Neuaufbau eines Geschäftes mitzuwirken und auch noch die Firma entsprechend zu vermarkten. Dazu sollte man schon selbst in der Lage sein, denn es bedarf hierzu einer gewissen Ausbildung und entsprechenden Fähigkeiten.

8. Wenn man es als Ausländer trotz allen Schwierigkeiten geschafft hat in Thailand ein gut gehendes Geschäft aufzubauen, führt dies unweigerlich zum Neid anderer. Es ist also auch zu erwarten, dass plötzlich ungebetene Besucher vor der Tür stehen um ein Stück vom Kuchen abzubekommen. In Deutschland weiss man sich ggf. dagegen zu wehren. Die hiesigen Behörden stehen einem zur Seite. Doch was macht man als Fremder im Ausland? Von der thailändischen Polizei ist keine Hilfe zu erwarten. Ganz im Gegenteil - die Polizei kassiert in Thailand kräftig mit! Die Deutsche Botschaft um Hilfe zu bitten ist zwecklos, denn die hat mit solchen Angelegenheiten nichts zu tun!

Wer unbedingt in Thailand arbeiten aber auf Nummer Sicher gehen möchte, kann sich bei einer dort ansässigen Firma bewerben. Inzwischen haben auch viele grosse deutsche Firmen (Bayer, Siemens, BMW etc.) dort ihren Sitz oder eine Vertretung. Stellenangebote findet man übers Arbeitsamt oder Internet.

Vorteil: Man braucht kein Geld zu investieren, erhält ein festes monatliches Einkommen als Sicherheit und die nötigen Arbeitsgenehmigungen werden über den Arbeitgeber beschafft.

Zurück zu Daniel und seinem Traum vom Reichtum in Thailand:

Daniel wartet momentan darauf, das Geld vom Verkauf seines Autos in Empfang zu nehmen, um dann die Rückreise nach Deutschland antreten zu können. Was ihn hier erwartet, wird eine weitere neue Erfahrung für ihn werden.

Da er vorher selbständig war, bekommt er keine Arbeitslosenunterstützung, sondern er muss schnurstracks den Weg zum Sozialamt antreten. Er ist total mittel- und wohnungslos und hat keine Möbel oder andere Wertgegenstände mehr. Seine Erfahrung in Thailand hat ihn rund 100.000 Euro und damit auch seine Existenz gekostet. Mit seinen inzwischen 44 Jahren muss er sein Leben noch einmal von Grund auf beginnen und sich alles neu aufbauen. Ob ihm das gelingt, weiss niemand. Man kann ihm nur wünschen, dass er schnellstmöglich wieder auf die Beine kommt und beim nächsten Mal etwas schlauer ist.

Sein großer Traum vom Reichtum in Thailand ist zum Albtraum geworden und wie eine Seifenblase zerplatzt.

Alle anderen, die auch mit dem Gedanken spielen, in Thailand ihr Glück zu machen, seien hiermit gewarnt, denn die meisten (mir persönlich bekannten) Existenzgründer sind kläglich gescheitert und zum Schluss völlig pleite wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

Das erinnert mich an einen Bekannten, der mich einmal um einen Rat bat.

Er sagte mir, dass er einiges Geld auf die Seite gebracht hätte, um damit in Thailand eine neue Existenz zu gründen. Er wollte von mir nun wissen, wie er sein Geld am besten in Thailand investieren sollte. Als ich ihn fragte, wie oft er schon in Thailand war, schüttelte er mit dem Kopf. Meine nächste Frage galt der Summe, die er für seine neue Existenz angespart hatte. Als er mir diese nannte, konnte dann nur ich mit dem Kopf schütteln.

Ich riet ihm, seine mühselig ersparten 10.000 Euro (!!!) dazu zu verwenden, einige Male schön Urlaub in Thailand zu machen und entweder in Deutschland fleißig weiter zu arbeiten und weiterhin kräftig zu sparen oder auf einen ansehnlichen Lottogewinn zu warten. Für eine Existenzgründung in Thailand wäre dieses Sümmchen jedoch keine Basis.

Manchmal ist es wirklich vernünftiger, Thailand als das anzusehen, was es in erster Linie ist, nämlich ein schönes Urlaubsland und seine Brötchen - auch wenn sie etwas klein zu sein scheinen - in Deutschland zu verdienen.

© 2003, Wolfgang Payer

Sport

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Mein Halb-Marathon in Pattaya

Was assoziiert man mit den Begriffen Thailand und Pattaya? Thailand steht für Land des Lächelns, Exotik, Kultur, Sonne, Meer, Strände, kulinarische Köstlichkeiten, freundliche Menschen - kurz gesagt: Erholung pur. Beim Namen Pattaya kommt zusätzlich beliebteste Stranddestination Thailands, quirliges Nachtleben und gutes Preis/Leistungsverhältnis ins Spiel.

Dachten Sie aber jemals daran, dass hier einer der beliebtesten Marathons in Asien stattfindet? 9.000 Teilnehmer in vier verschiedenen Wettbewerben: Marathon (42,2 km), Halbmarathon (21,1 km), Quartermarathon (10,55 km) und Rollstuhlmarathon (42,2 km) belegen dies.

Angefangen hat alles mit der Freude am Joggen. Erst nur darauf ausgelegt, sich wohl zu fühlen und nach der Arbeit abzuschalten, kam im April einem Freund die Idee, wir könnten doch im Juli 2003 beim Halbmarathon in Pattaya mitmachen. Zuerst als Spass abgetan, machte er mir klar, dass es ihm ernst damit ist. 21,1 km "Laufen" vor Augen, eine Entfernung, die ich bisher nur mit dem Fahrrad oder dem Auto bewältigt hatte, ließen mich erschaudern. Hitze, Durst, Krämpfe und Erschöpfung waren das erste, an das ich denken musste. Nach langem Zureden aber einigten wir uns darauf, einfach mal darauf hin zu trainieren und uns die Option dann offen halten - ja oder nein.

Nun war es erstmal vorbei mit dem süßen Leben. Ein Trainingsplan wurde persönlich entworfen, der außer Laufen, Gymnastik, Fitness auch gesünderes Essen/Trinken beinhalten sollte. Das Royal Cliff Beach Resort (mein Zuhause), laut thailändischem Fremdenverkehrsamt "Thailands bestes Resort 2002", bietet dafür ideale Voraussetzung mit all seinen Einrichtungen.

Opfer dieser Umstellung waren die Freundin, Freunde und Bekannte, wie z.B. Bernd und Sa vom TAR-Reisebüro aus Berlin, die mich besuchten und über die man problemlos das Royal Cliff Beach Resort buchen kann. Anstatt Bier und üppiges Essen, war Mineralwasser und leicht verdauliche Speisen angesagt. Anderen beim Essen zuzuschauen war nicht immer einfach.

Tägliches Laufen, gepaart mit Fitness, sollte die nötige Form bringen. Als Morgenmuffel war es schwer, um 6.00 Uhr morgens aufzustehen, wenn es noch nicht so warm ist, daher blieb nur der von den Temperaturen her warme Abend übrig. Um 18.00 Uhr hieß es, raus aus dem Büro und auf geht's. Ausgerüstet mit einer Wasserflasche ging es über ruhige Schleichwege hinüber zum Jomtien Beach.

Leider verlief die Vorbereitung nicht so wie geplant, da mir die Arbeit sowie Motivationslosigkeit häufiger einen Strich durch die Rechnung machten. Zwei Wochen vor dem Tag X passierte es nun auch, dass sich der Freund auch noch einen Muskelfaserriss zuzog und somit ausfiel. Die Entscheidung lag nun bei mir - ja oder nein. Die Herausforderung suchend meldete ich mich eine Woche vorher an. Meine Ziele sollten sein, ohne Pause durchzulaufen und unter zwei Stunden zu bleiben.

Der 20. Juli kam näher, und die Nacht vor dem Lauf wollte ich eigentlich mit früh schlafen beenden. Gedanken schossen mir aber durch den Kopf und an frühes schlafen war nicht zu denken. Um 4.00 Uhr morgens war dann die Nacht vorbei, da der Start um 5.30 Uhr am Strand sein sollte. Die Nervosität stieg an, was ich durch Fernsehen und Musik bekämpfen wollte, aber keine Chance. Um 5.00 Uhr war ich dann in Pattaya am "Ort des Schreckens" (Start) angekommen, wo ich gerade noch die Marathonläufer (42,2 km) loslaufen sehen konnte. Mit Einlaufen sowie Gymnastik und noch einmal auf die Toilette (Nervosität) überbrückte ich die Zeit bis um Start. Um 5.20 Uhr stand ich dann an der Startlinie und mir war klar, dass es jetzt kein zurück mehr gibt. 5.28 Uhr, oh je, Gefühl, als wenn ich nochmal auf die Toilette müsste, aber keine Zeit dafür. Es fängt an wärmer zu werden. 5.30 Uhr, der Startschuss fällt, und los geht's. Anfangs ist es eine Art Slalomlauf, da viele Läufer bereits vor mir bei der Aufstellung waren.

Es ist schon interessant zu sehen, wieviele Leute sich die selbe Tortur antun. Sogar 8-jährige Kinder laufen mit. Mein Gedanke ist, nur nicht so schnell loslaufen, damit mir zum Ende nicht die Puste ausgeht. Puh, es ist schon warm, und der Schweiss drückt aus allen Poren. Zum Glück habe ich mir was zum trinken mitgenommen und es gibt auch noch alle paar Kilometer Stände mit Bechern voll kaltem Wasser, das ich mir ins Gesicht und über den Kopf schütte. Ansonsten läuft es eigentlich sehr gut. Keine Schmerzen, und ich genieße, was so um mich herum passiert. Auch als ich zum Wendepunkt komme ist alles noch in Ordnung, und es geht zum Jomtien Strand. Jetzt ein kühles Bad, denke ich mir. 3/4 der Strecke sind vorbei, Schweiss rinnt wie in einem Guss, und der schlimmste Teil des Laufes steht bevor. Ein Anstieg, nicht steil aber langgezogen bevor es dann wieder nach Pattaya geht. Werde ich den Hügel schaffen, nachdem ich nun doch merke, dass ich müder werde. Zu meinem Erstaunen geht es eigentlich sehr gut. Am Ende ist die Erschöpfung doch groß. Zum Glück sind es nur noch ca. 6 km. Durch die Fußgängerzone geht es dann zurück an den Strand Pattayas. Die letzten beiden Kilometer scheinen kein Ende zu nehmen, und am liebsten würde ich jetzt gehen, nicht laufen. Angefeuert von den Besuchern und ein kühles Getränk vor Augen bringe ich die letzten Meter hinter mich.

Bei 1 Std. 50 min. hört die Uhr dann auf für mich zu zählen, und voller Freude über das Erreichte, setze ich mich erleichtert an die Strandpromenade und lasse das Geschehene nochmal Revue passieren. Nächstes Jahr nochmal? Holger Groninger

ID-FLY

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Der Super-Star, der für uns seine Sonnenbrille abnahm

Freitag, der 18. Juli 2003, war vielleicht der thai-musikalische Höhepunkt in diesem Jahr in Berlin. Er hätte aber noch mehr Besucher verdient. Das Problem war, dass neben Fly noch weitere thailändische Superstars geladen waren, nur eben an einen anderen Ort. Trotzdem war es ein gelungener Thai-Kultur-Abend, der den rund 250 Gästen präsentiert wurde.

Zunächst sah es aber so aus, als würde kein Bericht über diese Veranstaltung geschrieben werden, dann half aber die Mundpropaganda, und bewaffnet mit Frau und Fotoapparat ging's ab in die bekannte "Universal Hall" im Wedding.

Dort erwartete die Gäste ein Ambiente, das man von den TU-Mensa-Parties nicht kennt: Eine gut beleuchtete Bühne, super Sound, weiß gedeckte Tische im Saal und ein zuvorkommender, freundlicher Service deutscher Kellnerinnen.

Der Abend begann erst verhaltend, da zunächst rund 50 Gäste mit Karaoke der Sänger und Sängerinnen vom R.C.A, Thai Thek und Butterfly verwöhnt wurden. Doch mit vorrückender Stunde füllte sich langsam der Saal. Ein nächster Programmpunkt war der Auftritt der Kathoeys, die ihre schönste Garderobe trugen und eine reich illuminierte, lustige Show ablieferten, die ich so toll dargeboten noch nicht erlebt hatte. Spitzen-Leistung von allen. Besonders die rote Geisha war ein Knaller. Wir haben uns köstlich amüsiert. Man kann nur sagen: Weiter so, auf zu neuen Taten - vielleicht am 30. August, beim Thailand-Tag auf dem Berliner BUGA-Gelände?

Nach fast einer Stunde Auftritt der "Queens" dann der lang erwartete Höhepunkt dieses Abends. Id (Fly), der Mann, der nie seine dunkle Brille abnimmt (nie?, na ja fast nie), betrat die Bühne unter großem Applaus und Gekreische. Die Stimmung wurde noch besser und erreichte ihren Siedepunkt. Die Frauen waren nicht mehr an den Tischen zu halten, stürmten an und auf die Bühne, um sich von Id während seines Gesanges Autogramme geben zu lassen oder versuchten, ihm die Wirbelsäule zu verrenken mit nicht enden wollendem Umhängen von Puangmarlais. Schon da merkte man sofort, dass dieser Id-Fly ein ganz Netter ist, da er bereitwillig seinen Fans jeden Wunsch nach Fotos und Autogrammen erfüllte. Ach so - und die Musi spielte auch dazu. Alle bekannten Songs wurden von ihm dargeboten. Zum Glück ließ er die recht unmelodiösen, sehr rockigen Songs des Albums "Fly-Superstars" weg und besann sich auf seine eingängigen Hits. Für manchen Besucher mag es vielleicht enttäuschend gewesen sein, dass er ohne Band auftrat, und nur zur "Konserve" sang. Aber dem Uninformierten sei hier verraten, dass es an ein Wunder grenzt, dass dieser Abend überhaupt stattgefunden hat.

Innerhalb von nur drei Wochen war die Idee geboren, ein Konzert mit Id in Berlin zu veranstalten, um dem Thai Tempel in Kopenhagen zu helfen. Und es bot sich dann nur dieser Termin an, da Id gerade eine Kurztournee durch England, Schweden, Norwegen und Dänemark machte. Es verzichteten die Künstler - allen voran Fly - auf ihre Gage und spendeten noch zusätzlich. Für die ganze Planung und Organisation des Abends kann man den Beteiligten in jeder Hinsicht ein dickes Kompliment machen. An diesem Abend waren alle die Gewinner, also die Teams von der Thai-Thek, vom R.C.A, und von der Butterfly Diskothek, die Thai-Kathoeys, die Betreiber des Universal, sicherlich auch der Tempel in Kopenhagen und vor allem Somchy, der alles organisiert hatte.

Wir lernten einen freundlichen, bescheidenen und äußerst sympathischen Pop-Sänger kennen, der auch zu einem kurzen Gespräch mit uns bereit war. Dank an Somchy, dass dies möglich war und er freundlicherweise übersetzte. Wir wissen, dass aufgrund der kurzen Zeit das Südostasien-Magazin "Farang" keine Promotion für den Auftritt von Fly machen konnte. Aber beim nächsten Konzert wird ja vielleicht alles anders.

Fazit: Thai-Musik in Berlin findet statt!!! Nur eben nicht im Radio und nicht in der üblichen Presse. Zum Glück gibt es Künstler wie Fly und Menschen wie Somchy, dass Thai-Musik stattfindet und dass dank "Farang" darüber berichtet wird. TOMBERG

Südostasien News

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Häftlinge heim
Das Justizministerium hat die Entlassung von 10 ausländischen Strafgefangenen veranlasst. Unter den Häftlingen, die zu längeren Freiheitsstrafen verurteilt worden waren, sind vier Deutsche und ein Schweizer. Sie alle müssen im Heimatland die Reststrafe verbüßen.

Zinsen tief
Die Zinsen thailändischer Banken sind auf historischem Tiefstand. Die meisten Geschäftsbanken geben für Festgeld nur noch zwischen 1 und 1,25 Prozent.

Drogen vernichtet
Rund sechs Tonnen Drogen wurden im Industriegebiet Bang Pa bei Bangkok vernichtet. Die Drogen entsprachen einem Straßen-Verkaufswert von 14,6 Milliarden Baht und wurden bei 18.858 Straftaten sichergestellt. Vernichtet wurden 61 Millionen Tabletten Amphetamine, 114.070 Tabletten Ecstasy, 321 kg Heroin, 6,12 kg Kokain, 16,75 kg Kodein, 217 kg Opium, 46 kg Marihuana. Weitere 37,73 kg Chemikalien, zur Herstellung von Tabletten gedacht, wanderten in einen Verbrennungsofen.

Verbraucherpreise
Im Juni legten die Verbraucherpreise in Thailand im Jahresvergleich um 1,7 % zu. Gegenüber dem Vormonat sank die Inflationsrate um 0,4 %. Für das erste Halbjahr 2003 errechnete das Wirtschaftsministerium im Jahresvergleich einen Anstieg von 1,9 %.

Schulden weg
Ende Juli hat Thailand seine während der Wirtschafts- und Finanzkrise 1997 aufgenommenen Kredite zurückgezahlt. Die Staatsbank hat am 30. Juli dem Internationalen Währungsfonds und weiteren Gläubigern die letzte Rate von 1,6 Milliarden Dollar überwiesen.

Lachen lachen
Ist den Thai das Lachen vergangen? Den Ministerien für Kultur und Tourismus lachen die Landsleute zu wenig. Und das im Land des Lächelns! Eine landesweite Kampagne soll Frauen, Männer und Kinder zu häufigerem Lachen bringen und den Tourismus fördern. "Die Leute, die heute dreimal am Tag lachen, sollten das künftig sechsmal tun", gibt das Ministerium an.

Autobranche top
Schon seit Jahren schmückt sich Thailand mit dem Zusatz "Detroit Südostasiens", weil sich die namhaftesten Autohersteller hier niedergelassen haben. Jetzt will die Branche auf der Liste der weltweit größten Autoproduzenten-Länder ganz weit nach oben. Innerhalb von fünf Jahren möchte Thailand unter den Top-Ten rangieren. Uneingeschränkte Nummer eins sind die USA mit jährlich 12 Mio. Autos, gefolgt von Japan mit 10 Mio., Deutschland mit 5 Mio. Thailand brachte es 2002 auf 584.000 Wagen und Platz 14. In 2003 sollen 750.000 Neuwagen vom Band rollen, rund 500.000 sollen im Land verkauft werden. Die Branche weiss aber, dass viel zu tun bleibt. Herstellern und Zulieferern fehlen ausgebildete Arbeitskräfte.

Spiel-Kasinos
Auf einem Seminar über die Legalisierung von Glücksspiel hat der Politiker Uthai Pimchaichon gefordert, Spielkasinos nicht in Touristenzentren zu errichten. Glücksspiel würde den Tourismus nicht fördern. Der House Speaker befürwortet aber die Eröffnung von Kasinos in der Nähe von Urlaubszielen wie Pattaya, Phuket und Koh Samui. In Pattaya könnte eine Glücksspielstätte auf der vorgelagerten Insel Larn geschaffen werden. Dort sollte ein Drittel des Landes für das Kasino und der Rest für Hotels und weitere touristische Einrichtungen, aber auch als National Park ausgewiesen werden. Nach einer aktuellen Umfrage befürworten 52 Prozent der Thai legales Glücksspiel.

Korruption
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra kämpft an allen Fronten gegen das "Böse" und die "dunklen Mächte" in Thailand. Jetzt hat er der Bevölkerung versprochen, die Polizeie in fünf Jahren von korrupten Beamten zu säubern. Die meisten Polizisten würden ihren Dienst vorbildlich verrichten, doch es gäbe Kollegen, die zu einflussreichen, kriminellen Menschen Kontakte hätten, in die eigene Tasche wirtschaften würden.

Nach Phnom Penh
Bis 2006 soll von der östlichen Provinz Trat über den Grenzdistrikt Koh Kong bis nach Srey Ambel in Kambodscha eine neue Straße gebaut werden. Finanziert wird das 567,8 Millionen-Baht-Projekt durch einen Kredit des thailändischen Staates. Nach Fertigstellung der neuen 151,5 km langen Verbindung mit vier Brücken wird sich die Fahrzeit von Trat zur kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh von derzeit neun Stunden auf vier Stunden reduzieren.

Visa-Büro im Emerald
Bangkoks Immigration zeigt sich mobil und hat im Emerald Hotel an der Ratchadapisek Road vorübergehend eine Filiale eröffnet. Thailand-Besucher müssen also nicht mehr die Hauptstadt zum Hauptquartier der Einwanderungsbehörde an der Soi Duan Phlu durchqueren. Das Büro ist jeden Mittwoch zwischen 9 und 12 Uhr zur Verlängerung von Visa geöffnet: Tourist-Visum (30 Tage), TransitVisum (30 Tage), Visa on arrival (10 Tage) und Visa-free (10 Tage). Touristen müssen den Immigration-Beamten ihren Reisepass sowie Kopien der ersten Seite des Passes und der Seite mit dem Einreisestempel sowie ein Foto (4 x 6 Zentimeter) vorlegen. Die Bearbeitungsgebühr beträgt auch im Emerald Hotel 500 Baht.

Krankenversicherung
95 Prozent der Thai profitieren inzwischen von der 30-Baht-Krankenversicherung. Sie war vor zwei Jahren von der Regierung beschlossen worden und besagt, dass Patienten für jeden Arztbesuch und für einen Krankenhausaufenthalt lediglich 30 Baht zu zahlen haben.

Wälder aufforsten
Bis zum Jahr 2013 will die staatliche Forstbehörde Thailands weitere 16 Mio. Rai (1 Rai sind 1.600 qm) aufforsten und 5 Mio. Rai Dorfbewohnern in die Obhut geben. Auch dieses Land soll dann aufgeforstet werden. Zur Zeit ist die Forstbehörde landesweit für 109 Mio. Rai Wald verantwortlich. Nach dem Masterplan sollen sechs Mio. Rai Wald als Nationalpark und Reservat für wilde Tiere ausgewiesen werden.

Schere klafft
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auseinander. Die wohlhabenden 20 Prozent der Bevölkerung Thailands kontrollieren 56,2 Prozent des nationalen Einkommens gegenüber 54,2 Prozent vor 15 Jahren. Den Ärmsten der Armen, ebenfalls auf 20 Prozent berechnet, stehen lediglich 4,2 Prozent des nationalen Einkommens zur Verfügung. Im Jahr 1988 waren es noch 4,6 Prozent.

Hai bedroht Fußgänger
Schon von weitem sichtbar hängt seit zwei Jahren ein riesiges Werbeschild des Energiegetränks Shark über der Walking Street in Pattaya. Unternehmer und Anwohner befürchten, dass das Schild durch einen Sturm herunterfallen und Fußgänger verletzen könnte.

Siemens baut
Der deutsche Siemens-Konzern wird für die Provincial Electricity Authority (PEA) sieben kleinere Umspannwerke errichten und ausrüsten. Mehrere Standorte befinden sich in der Provinz Chonburi, einer in Nordpattaya. Die Arbeiten sollen in 18 Monaten beendet sein. Das Volumen: 940 Millionen Baht.

Personennahverkehr
Ministerpräsdent Thaksin Shinawatra hat den Ausbau von Skytrain- und U-Bahn-Strecken bis in die Vororte Bangkoks angeordnet. Die Behörden sollen umgehend ausbaureife Pläne vorlegen. Kosten: 130 km für 300 Mrd. Baht.

Mädchenname
Thailänderinnen dürfen nach einem Gerichtsentscheid ab sofort bei der Hochzeit ihren Mädchennamen behalten. Das Jahrzehnte alte Gesetz, das Frauen zur Annahme des Namens ihres Ehemannes verpflichtete, ist vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig erklärt worden. Mit 13 zu zwei Stimmen kippten die obersten Verfassungsrichter den Artikel 12 des 41 Jahre alten Gesetzes. Das Names Act aus dem Jahre 1962 beschneide Rechte und Freiheit der Frauen und schaffe Ungleichheit, heißt es in der Urteilsbegründung. Es sei mit der Verfassung nicht vereinbar. Die Verfassung legt gleiches Recht für Männer und Frauen fest und untersagt Diskriminierung der Geschlechter. Nach dem letztinstanzlichen Urteil können Frauen bei ihrer Eheschließung zwischen ihrem Mädchennamen und dem Namen ihres Mannes wählen. Verheiratete Frauen haben die Möglichkeit, ihren Mädchennamen anzunehmen. Die Gemeindeverwaltung muss Änderungen in Hauspapieren und Personalausweis (ID-Card) vornehmen.

Flugplätze privat
Innerhalb der nächsten fünf Jahre will das Transportministerium alle jetzt noch staatlichen 26 Flugplätze privatisieren. Verschiedene Airlines wie die Bangkok Airways (sie betreibt bereits Airports auf Phuket, in Trat und Sukhothai) und PB Air haben Interesse signalisiert, vor allem an den profitablen Flughäfen Krabi, Phuket und Chiang Mai. Verantwortlich für die Airports ist das Department of Aviation.

Nestlé investiert
Nestlé Thailand, Tochtergesellschaft des Schweizer Nestlé-Konzerns, investiert zwei Mrd. Baht in die Erweiterung seiner Fabriken in Bang Poo (Milchersatz) und Chachoengsao (Instant-Kaffee). Ein Großteil der Waren soll exportiert werden. Das Unternehmen besitzt in Thailand acht Fabriken, 3.000 Mitarbeiter stellen 13 Produkte her.

Noch ein Hai: Hautnah
Underwater World Pattaya ist die neueste touristische Sehenswürdigkeit der Stadt. Das größte und modernste Ozeanaquarium Asiens verfügt über einen 100 Meter langen, von 6,4 Zentimeter dicken Plexiglasscheiben umgebenen Besuchertunnel durch eine Unterwasserwelt. Es befindet sich etwa 200 Meter südlich des Tesco Lotus Supermarktes in Südpattaya auf einem 12 Rai großen Grundstück. In dem Aquarium leben mehr als 4.000 Meerestiere. Ausländische Besucher zahlen für den Eintritt 320 Baht (Erwachsene) und 180 Baht (Kinder).

Biker-Versicherung
Das Wirtschaftsministerium hat eine Kampagne gestartet um für die 10 Mio. bisher nicht versicherten Motorräder eine vom Gesetz vorgeschriebene Versicherung durchzusetzen. In ganz Thailand sind 16,5 Mio. Motorräder registriert. Davon waren 2,3 Mio. in Bangkok gemeldet, 14,2 Mio. in den Provinzen. Es sind nur 6,2 Mio. versichert.

Ausgangssperre
Der Vorschlag der thailändischen Regierung, eine Ausgangssperre für Jugendliche unter 16 Jahren ins Leben zu rufen, verletzt nach Auffassung von Justizminister Pongthep Thepkanjana nicht die Rechte der Kinder, sondern schützt stattdessen ihr Leben. Die Bemerkungen des Justizministers folgten einem Vorschlag von Vizepremier Chaturon Chaisang, ein Gesetz zu verabschieden, nach dem Jugendliche unter 16 ab 22 Uhr nicht mehr außer Haus dürfen.

Fastenzeit beginnt
Mit dem alljährlichen Kerzenfestival im Juli begann für die gläubigen Buddhisten in Thailand die dreimonatige Fastenzeit. In den Tempeln werden Kerzen entzündet, um diesen Feiertag würdig zu begehen. Damit können besondere Verdienste erworben werden.
Alle Tempel in Thailand führten Prozessionen und religiöse Feiern durch. Die zentrale Feier in Bangkok fand in Sanam Luang statt. Zahlreiche Klöster der Hauptstadt stellten auf dem Gelände besonders geschmückte Altäre aus.

Gefälschte Diplome
Beamte der Touristenpolizei führten auf der Khao San Road in Bangkok eine Razzia durch und beschlagnahmten gefälschte Studentenausweise, Presseausweise, internationale Führerscheine und Diplome berühmter Universitäten.

AIDS rasend schnell
Viele Männer, die Prostituierte aufsuchen, lehnen es ab Kondome zu benutzen, und im Sexgewerbe tätige Frauen aus einigen Staaten haben oftmals keine Erfahrung mit Kondomen.
Siriporn Sriphen von der Empower Foundation in Thailand, die für Rechte für Frauen eintritt, erklärte den Delegierten eines landesweiten AIDS-Seminars, dass Prostituierte nicht allein für die Verwendung von Kondomen verantwortlich gemacht werden können. Männer, die Prostituierte aufsuchen, müssten ihren Teil der Verantwortung tragen.

Minibus-Fahrer-Protest
Nach Start der neuen klimatisierten Buslinien in Chiang Mai protestierten die Fahrer der roten Minibusse von der Lanna-Transportkooperative gegen das neue Nahverkehrsangebot und erklärten, dass der neue Service ihnen die Kunden wegnehmen würde. Auf einem der Spruchbänder der Demonstranten war zu lesen: "Jetzt werden die Bewohner des Nordens sterben, die ihren Lebensunterhalt mit den Minibussen verdienen."

Thailand: Vierzehn Selbstmorde pro Tag
Die thailändische Regierung will sich verstärkt für die Einrichtung von Krisenzentren für seelisch Gestörte einsetzen. Statistiken haben gezeigt, dass mehr als eine Mio. Thai unter seelischen Störungen leiden und dass die Selbstmordrate unter Thai im arbeitsfähigen Alter im Durchschnitt 14 pro Tag beträgt. Die Mehrzahl der Selbstmorde in Thailand ist auf Depressionen, Alkoholismus und AIDS zurückzuführen. Etwa ein Drittel aller Selbstmorde werden von AIDS-Infizierten verübt.

Central Airport Plaza königlich eingeweiht
Die neue Central Airport Plaza Chiang Mai wurde am 4. Juli offiziell von IKH Prinzessin Ubolratana eröffnet. Nachdem die Prinzessin den zeremoniellen Gong geschlagen hatte, zeigten Lanne Tänze. Kobchai Chirathivat, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Central Pattana Public, erklärte, dass Chiang Mai über dieses großartige Einkaufzentrum, das es mit jedem Zentrum in Bangkok aufnehmen kann, froh ist.

Reise-Tipps

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THAI powert nun
Die Thai Airways International (THAI) beziffert ihre Verluste in den Monaten April bis August als Folge der Lungenkrankheit SARS auf rund sieben Milliarden Baht. Im September, spätesten im Oktober, hofft die staatliche Fluglinie wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Damit dieses Ziel nicht verfehlt wird, hat THAI ihren bislang umfangreichsten und teuersten Werbefeldzug unter dem Motto "Luck is in the Air" gestartet: Die Fluggesellschaft verschenkt bis Ende September weltweit 20.000 Tickets und will so den Tourismus im Land des Lächelns ankurbeln. Die Kosten: 400 Mio. Baht. Unter den THAI-Fluggästen in Richtung Bangkok wird pro Maschine ein Ticket verlost. Weitere Flugscheine gehen an Passagiere, die mit der Airline in Don Muang starten oder einen Inlandsflug buchen. Seit Ende April floppt der Tourismus in Thailand. Leere Strände und Hotelbetten sind seit dem Ausbruch von SARS traurige Realität. Dies, obwohl kein einziger Fall von Ansteckung mit der Seuche bekannt ist. Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) hat ihre Prognosen über die Zahl der Urlauber bereits mehrfach korrigiert. Anfang des Jahres sagte die TAT für 2003 rund 11,45 Mio. Ausländer gegenüber 10,8 in 2002 voraus. Jetzt soll es bis Ende Dezember nur noch 10 Mio. Touristen an die Strände und in die Städte ziehen. Das wäre gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von gut 7 Prozent. Die voraussichtlichen Einnahmen beziffert die Behörde auf 308 Milliarden Baht.

Hotelwechsel rechtens
Ein erzwungener Unterkunftswechsel ist auch dann legitim, wenn der Tourist gezielt in einem Hotel untergebracht sein wollte, weil er sich dort mit Freunden treffen wollte. Das entschied das Amtsgericht Hamburg. Der Kläger hatte eine Pauschalreise gebucht und wollte in einem Hotel gemeinsam mit Freunden Urlaub machen. Das entsprechende Hotel war aber überbucht, und so bot ihm der Reiseveranstalter eine Umbuchung in ein anderes an. Der Kläger lehnte ab und klagte auf Schadenersatz wegen vertaner Urlaubszeit. Zu Unrecht, wie die Richter befanden. Der geplante gemeinsame Urlaub mit Freunden sei nicht Bestandteil der Buchung.

Alkohol im Flieger
Alkohol, der im Flugzeug getrunken wird, hat eine wesentlich stärkere Wirkung als am Boden. Ursache sind die von der Flughöhe abhängigen Druckverhältnisse. In rund 12.000 Meter Flughöhe herrschen Druckverhältnisse wie auf einem etwa 2.500 Meter hohen Berg. Die Sauerstoffsättigung im Blut sinkt von 97 bis 98 % bei einem jungen, gesunden Menschen auf nur noch 91 bis 92 %. Dadurch hat der Alkohol eine etwa doppelt so starke Wirkung.

Phuket fördern
Die Regierung will auf der Ferieninsel Phuket sechs Projekte gezielt fördern. Sie sollen der Wirtschaft und besonders dem Tourismus neue Impulse geben. Zu den Projekten zählen der Bau eines internationalen Konferenz-Zentrums für 5.000 Teilnehmer, die Schaffung einer IT City für Informations-Technologie, hohe Standards für Anbieter von Wellness und medizinischer Behandlung, eine Duty-Free-Zone, Service für Yachten und ein Luftfracht-Zentrum. So sollen die Steuern für eingeführte Luxusyachten von 47 % auf null sinken.

Angel Air wieder
Die mit 100 Mio. Baht verschuldete Angel Air will wieder abheben. Das Unternehmen hatte seinen Flugbetrieb nach dem 11. September 2002 einstellen müssen. Vorübergehend bediente Angel Air die Route Phuket-Osaka, versuchte sich im Cargo-Geschäft. Ab August soll der Linienflug auf Bangkok-Süd-Korea aufgenommen werden.

Schildkröten
Für alle, die die Schildkrötenstation auf der Koh Man Nai besuchen wollen, gibt es nur eine Möglichkeit: Ein Speedboot vom Suan Son Beach mieten, 29 km von der Stadt Rayong entfernt. Der Mietpreis liegt bei 2.000 Baht. Einer der Betreiber ist Noon Speed Boat (09-833.6714). Die Fahrt kann Zwischenstopps auf Koh Thalu und Koh Kudee beinhalten, die beide in der Nähe der Koh Samet liegen. Der Man-Archipel besteht aus drei Inseln: Man Nok, Man Klang und Man Nai. Die ersten beiden besitzen Resorts, während Man Nai Teil eines Nationalparks ist. Eintritt frei.

Lufthansa
WHO und Auswärtiges Amt heben die Reisewarnungen für China auf. Die Lufthansa begrüßt die offizielle Aufhebung sämtlicher Reisewarnungen für Reisen nach China und wird flexibel auf ein erwartetes Anziehen der Nachfrage im Asien-Verkehr reagieren. Die Lungenkrankheit SARS sei besiegt, die Ausbreitung der Epidemie unter Kontrolle.

Isan-Tourismus
Thanet Supornsaharungsri, der Präsident des Unternehmens- und Tourismusverbandes von Pattaya (PBTA), plant, wie ein neuer Markt für Touristen aus dem Nordosten Thailands erschlossen werden kann. Im August werden in den Städten Nakhorn Rachasima, Khon Kaen und Udon Thani Informations-Veranstaltungen stattfinden.

Siemens' erste U-Bahn
Die Siemens Transportation Systems (TS) präsentierte am 18. Juli in Wien der thailändischen Bangkok Metro Company Ltd. (BMCL) das erste U-Bahnfahrzeug für die Bangkok Blue Line. Das Fahrzeug ist Teil eines Turnkey-Auftrags mit einem Volumen von 352 Mio. Euro. In den Probebetrieb gehen soll die neue U-Bahnlinie bereits am 13. April 2004, dem thailändischen Neujahrstag, vier Monate eher als geplant.

Ausgabe
08-2003

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