Farang Titel 10-2003 Ausgabe 10 - 2003

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Leserbriefe

Zu Wolfgang Payers: "Dummer Farang - guter Farang!" in Heft 9/2003

Hallo,
in diesem Artikel musste ich mich zu meinem Leidwesen leider wiedererkennen. Denn ich war einer dieser dummen Farangs. Ich habe lange überlegt, ob ich Euch meine "unglaubliche" Geschichte schreibe, da das, was mir passiert ist, mir immer noch sehr peinlich ist. Ich habe mich aber dann doch dazu entschlossen, dies "als Warnung an alle anderen Farangs" zu tun.

Nun meine Geschichte:

Nach langem hin und her konnte ich meiner Frau (Thai) die Möglichkeit einräumen, die Hartnackschule zu besuchen. Da ich nicht Bill Gates bin und meine Frau nur einen Aushilfsjob hatte, war die monatliche Kursgebühr (satte 179 Euro) und das über ein Jahr eine enorme Belastung. Sie hatte zwar schon die VHS besucht, wollte aber eine Ausbildung anfangen.

Zu Anfang hatte ich mich sehr darüber gefreut, dass sie dort viele andere Thaifrauen kennen gelernt hat und nunmehr nach vier Jahren in Deutschland in der Lage war, sich einen eigenen Freundeskreis aufzubauen. Bisher waren wir nur gelegentlich in der TU-Mensa und im Thai-Park. Zwar lebt ihre Schwester auch in Berlin, hat jedoch nur selten "Ausgang". Zuerst trafen wir uns mit ihrer Clique im Thai-Park. Doch wie nicht anders zu erwarten, wurde nur Thai gesprochen. Auch meine Versuche, mich an dem Gespräch auf Deutsch zu beteiligen (waren schließlich alle Schülerinnen der Sprachschule) misslangen. Ich erhielt nur die Antwort: "Möchtest du nicht noch etwas Essen?" oder "Leg Dich hin und schlaf ein bischen." Da doch hin und wieder mein Name fiel und dies zu allgemeinem Gelächter führte, hakte ich nach. "Was sprecht Ihr da gerade von mir...?" Die Antwort war i.d.R. "Ach Schatz, nichts weiter..." Auch bekam ich das berühmte "Thailächeln" als Antwort. Hm, lachen die mich nun an oder aus?? Irgendwann war mir das irgendwie zu blöd, dort immer nur in der Ecke rumzusitzen. Ich fragte daher meine Frau, ob sie mir nicht wenigstens ein wenig Thai beibringen könne. Ich erhielt wohl die berühmte Antwort "Ach Schatz, Thai ist viel zu schwer für Dich..." Irgendwann hatte ich dann auch keine Lust mehr mitzukommen und ließ sie allein hingehen. Nun fing Sie immer häufiger an, bis zum nächsten Morgen weg zu bleiben und teilweise stark alkoholisiert nach Hause zu kommen. Ich wollte nun langsam wissen, was los ist und wieso ich nicht mitkommen kann. Sie sagte mir wieder nur: "Dort sind nur Thais, die sprechen nur Thai. Da ist Dir nur wieder langweilig." Mit mir wollte Sie nur noch selten irgendwo hingehen. Jeder kennt wohl die "plötzlichen" Migräneanfälle seiner Frau, wenn ihr was nicht passt.

Nun merkte ich, dass es fast nur noch "Mama"-Tüten zum Essen gab. Es stellte sich heraus, dass meine über alles geliebte Frau das Kostgeld verspielte. Nach dem ich mit dem Geld für unseren Hochzeitstag (angeblich wieder) Spielschulden bezahlen musste platzte mir nun der Kragen und ich warf sie aus meinem Haus raus. Doch ich liebte meine Frau noch immer. So versuchte ich sie mit einen Berg von Rosen zurück zu erobern, was mir gelang. Wir wollten in Thailand nochmals heiraten und neu anfangen.

Gesagt getan. Wir flogen nach Thailand zu ihrer Familie und heirateten nochmals. War ein schönes großes Fest. Ich glaube, dass halbe Dorf war da. Auch Mönche waren gekommen. Ich glaube, es waren sechs. Viel Mönch, viel Ehr? Die Familie dort war sehr freundlich. Leider konnte niemand Englisch, geschweige denn Deutsch. Ich hätte gern mit meinen Schwiegereltern ein paar Worte gewechselt. Doch meine Frau wollte nicht übersetzen. Sie sagte das wäre peinlich. Wieso peinlich? Keine Antwort.

Nun wollten wir zu unserem Flitterwochenhotel nach Cha-Am. Sie wollte noch in Bangkok eine Freundin kurz treffen. Wir quartierten uns in einem Hotel ein, wo nur Thais wohnen. Am nächsten Tag sollte es weiter gehen. An einem Sonntag. Das Taxi war bestellt, nur meine Frau war nicht da. Stunden vergingen. Der Hotelmanager wollte langsam sein Geld sehen, der Taxifahrer auch. Doch meine Frau hatte das gesamte Bargeld mitgenommen. Ich hatte nur noch ca. 20 Baht, ein paar Reiseschecks sowie meine Sparcard von der Postbank (die angeblich auch im Ausland funktionieren sollte). Der Hotelmanager wollte die Reiseschecks nicht annehmen. Nun hatte ich ein Problem. Ich konnte ihm jedoch mit einigem Mühen klar machen, dass ich mit der Postcard Geld ziehen kann. Nun sprachen der Taxifahrer und der Hotelier aufgeregt miteinander. Natürlich Thai. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ich meinen Pass im Hotel lasse und mit einer "Leibwache" zum nächsten Geldautomaten gebracht werde. Wie Peinlich. Es kam, wie es kommen musste, der Automat wollte meine Karte nicht annehmen. Meine "Leibwache" schaute mir die ganze Zeit über die Schulter und sah mein Elend. Also zurück zum Hotel. Es wurde langsam ernst. Ich "eingemauert" zwischen meine Koffern und dem Hotelpersonal. Ich versuchte nunmehr dem Hotelmanager klar zu machen, dass es doch irgendwo eine Möglichkeit geben muss die Reiseschecks einzulösen. Nach einer längeren Diskussion war man sich sicher, dass die Wechselstuben am Flughafen offen haben müssten. Doch dort müsste ich erst einmal hinkommen. Der Taxifahrer - inzwischen sauer - wollte mich nicht hinfahren, da ich kein Geld hatte. Den Reisepass konnte ich nicht als Sicherheit hinterlegen, da ich diesen zum Einlösen der Reiseschecks benötigte. Nun erfolgte ein langes hin und her zwischen dem Taxifahrer und dem Manager. Schließlich wurden sie sich einig, dass er mich zum Flughafen fährt und auch wieder zum Hotel zurück.

Also zum Flughafen. Dort angekommen ließ mich der Taxifahrer keine Sekunde aus den Augen und folgte mir so dicht, dass ich seinen Atem in Nacken spüren konnte (er hatte wohl Angst vor Vampiren; bei dem Knoblauchatem). Was aber noch viel peinlicher war, dass der Taxifahrer am Taxistand des Flughafens gehalten hat und mit mir zusammen ausgestiegen ist. Dort sprach er vor versammelter Mannschaft. Über mich. Ich verstand natürlich immer nur "Farang, Farang, Farang". Die ganze Mannschaft grölte (wer schon mal auf den Bangkoker Flughafen war, weiß wie viele Taxifahrer dort stehen). Ich bin vor Scham bestimmt ganz rot geworden. Ich war kurz davor zu weinen, vor lauter Scham, konnte mich aber noch zusammen nehmen. Am Bankschalter war ich dann so nervös, dass der Bankangestellte meinte, dies sei nicht meine Unterschrift. Ich dachte, gleich schlägt der Taxifahrer zu. Ich glaube, der Bankangestellte hat meinen flehenden Blick gesehen und ließ mich nochmals unterschreiben. Nun endlich bekam ich mein Geld. Und ein Wunder! Mein Leibwächter wurde zusehends freundlicher und brachte mich zum Hotel zurück. Nun konnte ich endlich alles bezahlen. Natürlich mit einem Mordstrinkgeld. Meine Frau war inzwischen auch da gewesen, hatte aber nur das Hotel bis zum Abflugtag nach Deutschland verlängert und ist dann wieder verschwunden. Ich versuchte nun einen vorzeitigen Rückflug zu ergattern, was mir aber nicht gelang. Da ich nur wenig Geld zur Verfügung hatte, musste ich im Hotel verbleiben. Alle wussten dort über mein Unglück bescheid. Selbst die Zimmermädchen grinsten mich an und tuschelten. Ich verstand immer nur "Farang, Farang". Um mein Unglück noch perfekt zu machen, wurde ich auch noch krank.

Kurz vor meinem Abflug nach Deutschland tauchte meine Frau wieder auf. Ich wollte sie zur Rede stellen, erhielt jedoch keine Antwort. In Deutschland zurück, fragte ich ihre Schwester, auch sie konnte mit nicht weiterhelfen. Erst viel später erfuhr ich von meiner Frau, dass sie nur einen Urlaub in Thailand von mir bezahlt haben wollte, aber an Versöhnung nicht interessiert war (ihre Freundinnen wussten das wohl auch alle). Was wohl ihre Eltern dazu sagen würden, wenn ich ihnen das doch nur hätte sagen können.

Meine Scheidung ist nun im Dezember. Ich bin nun wieder auf der Suche nach meiner asiatischen Traumfrau. Doch dies-

mal werde ich Ihre Muttersprache lernen. Ich kann nur jedem dazu raten, aus meinen Fehler zu lernen. Ich war übrigens 5 Jahre verheiratet. Ich habe jetzt bei der VHS-Berlin nach Sprachkursen nachgefragt. Wer "Thai als Fremdsprache (Anfängerkurs)" lernen möchte, kann bei der VHS-Mitte Herrn Smit (Tel.: 4000 5814) anrufen. Christian Matthias, Berlin

Hallo Wolfgang,

ich habe gerade Deinen o.g. Bericht in der Septemberausgabe gelesen, und ich muß Dir sagen, ich habe mich köstlich amüsiert, auch weil ich dachte, Du schreibst in einigen Passagen über mich.

Als ich vor ebenfalls 15 Jahren meine ersten Schritte in die sogenannten Thaiszene machte, war ich sofort begeistert von dieser Art Menschenschlag und ihrer doch etwas anderen Mentalität. So schnell ich aber von ihnen begeistert war wurde mir aber auch klar, ich muß unbedingt diese Sprache lernen.

Wie Du saß ich bei Besuchen teilweise wie ein Idiot etwas gelangweilt da, alles amüsierte sich, und ich verstand kein Wort. Wenn man dann noch seinen eigenen Namen hört und die anderen einen ansehen, als wäre man eine Zooattraktion, ist es ganz vorbei mit lustig. Im Gegensatz zu Dir hatte ich vor 15 Jahren keine zwei deutschen Freunde, die der Thaisprache mächtig waren und mir die ersten wichtigen Thaiwörter beibringen konnten.

So kaufte ich mir also ein Wörterbuch und begann die ersten Vokabeln zu lernen, versuchte dann daraus Sätze zu machen, und mich verstand kein Schw... Was war falsch? Die Betonung stimmte nicht, und die Satzstellung ist mit unserer überhaupt nicht zu vergleichen. OK dachte ich, holst du dir ein paar Sprachkassetten und dann hörst du ja Betonung und Satzaufbau. Diesen Versuch gab ich aber auch bald auf, weil die Sprache, die dort vermittelt wurde, ganz sauber, Akzent- und Dialektfrei war, wie Hochdeutsch eben (So spricht keiner von den Thais, die hier leben). ... So konnte es nicht weiter gehen, und es begann eine Phase über mehrere Jahre, wo ich einfach nur zuhörte, nachfragte und mir dann einige Sachen aufschrieb ... Jetzt konnte ich mich schon ganz gut unterhalten und verstand auch die Thais immer besser. Ab und zu hatte ich, wie Du auch, mal die Lacher auf meiner Seite, als ich z.B. aus "Kühlschrank" den "Schrank, der alles kalt macht" oder aus "Auto waschen" "ich bade das Auto" machte. An solche Sachen erinnert man sich doch immer wieder gerne. Oder?

Heute nun aber, nach 15 Jahren in der Thaiszene, kann ich auch in Thailand ins Kino gehen, ohne den Filmvorführer zu bitten, er solle doch noch mal den Film zurück spulen, weil ich den letzten Satz nicht verstanden habe. Hier in Berlin bin ich ab und zu als Sprachmittler unterwegs, um Thais bei ihren Gängen zur Ausländerbehörde, zum Arzt oder zum Rechtsanwalt behilflich zu sein. All dies, ohne jemals einen thailändischen Sprachkurs belegt zu haben oder das Alphabet gelernt zu haben. ... Nun ist es aber leider so, dass ich weder Thai lesen noch schreiben kann, demzufolge habe ich mich für den 29.09.2003 an einer VHS eingeschrieben und lerne nun doch an einer Schule.

Zum Thema, dass viele Thai nicht wollen, dass der Farang Thai spricht bzw. versteht, könnte ich 2 Hauptgründe anführen.
1. - der Tee Ruck oder Sami könnte was von dem Verhältnis mit z.B. einem Sänger erfahren.
- der Farang beim Shopping nicht den maximalen Gewinn zulässt.
- der Sextourist nur einen Mindestlohn bezahlt usw. (die Liste wäre lang).
2. Viele Farangs können Höflichkeit und Achtung nicht von dem sogenannten Gossenjargon unterscheiden. Wenn er dann mit seiner Freundin oder Frau zu ihrer Familie ins Heimatland fährt und er dann den Sprachschatz, den er hier (meist von Thais) gelernt hat, anwendet, kann das mehr als peinlich werden.

Abschließend gebe ich Dir aber Recht, dass jeder Farang, der an einer ernsthaften Beziehung mit Thai interessiert ist, diese Sprache lernen sollte. Selbst wenn sie oder er genug und gut deutsch sprechen sollte. Ein unbedingtes Muß sogar, wenn er beabsichtigt, in Thailand seinen Lebensabend zu verbringen oder sich dort geschäftlich nieder zu lassen (siehe Farang 8/2003). Lernt er die Sprache nicht, wird er ein Sozialfall oder stirbt an gebrochenem Herzen. Mein Wort drauf.

Allerdings muß auch ich sagen, dass ich jetzt, wo ich vieles verstehe, die ganze Unvoreingenommenheit von damals verloren habe und einige Vorurteile entstanden sind, die vielleicht von Person zu Person unbegründet sind. Eine gute Beziehung könnte vielleicht gar nicht erst entstehen, weil man einfach nicht mehr alles glaubt und jedem vertraut. Auch nicht gut, oder ???? T. Philipp, Berlin

Sehr geehrte Mitarbeiter der Redaktion

... Ich möchte nun doch mal Stellung beziehen zu Eurem Beitrag Lohnt es sich für einen Fremden Thailändisch zu lernen: Grundsätzlich ja, insbesondere dann, wenn man mit einer Thailänderin verheiratet ist, dies gilt aber für jede Ehe, wo der Partner aus einem anderen Land kommt, also müßte es dann auch umgekehrt gelten, dass eine Thai, die in Deutschland leben möchte, auch bereit ist Deutsch zu lernen, und daran scheitert es nun schon in den allermeisten Fällen aus mangelndem Interesse.

Man sollte sich doch darüber auch mal klar werden, dass meiner Erfahrung nach 90% der Thailänder, die nach dem Ausland gehen, um dort eine Ehe einzugehen ausschließlich materielle Aspekte verfolgen und nicht etwa der Liebe wegen heiraten. Wer dies glaubt ist naiv. Diese Denkweise der Thailänder liegt in ihrer Kultur und damit in ihrer Erziehung begründet und ist für sie in ihrem Streben nach Macht und Anerkennung sowohl in Deutschland wie auch in Thailand nicht verwerflich, weil dies auch von ihren Familien erwartet wird. ... P. Detmer, Berlin

Verehrte Redaktion,

durch einen Arbeitskollegen habe ich ein Exemplar Ihrer Zeitschrift erhalten. Mein Glückwunsch, Sie machen da eine sehr gute Arbeit und eine interessante, lebendige Zeitung. Gerade für einen Deutsch-Thai-Haushalt, der allein durch Sprach- und Verständigungsprobleme arg belastet ist, finde ich diese Kommunikationsmöglichkeit ein Segen und, das gibt mir persönlich den Mut, mit meinen Problemen ein Forum zu suchen und hier und da einige Tipps und Anregungen zu erhalten.

Ich bin Luitger H. (*Hofberger ist ein Künstlername), 39 Jahre alt, Verwaltungs-Fachwirt, lebe mit meiner Kanjana (22 Jahre alt) im schönen Mahlow, etwas außerhalb von Berlin. Wir haben eine hübsche 2-Zimmer-Einlieger-Wohnung, ein schönes Auto (Audi 100), Satelliten-TV für Kanjana und außer meinem Hobby (Brieftauben/Skat) lebe und arbeite ich nur für meine Familie. Trotzdem ist irgendwie der Wurm drin, in letzter Zeit bin ich häufig an den Wochenenden alleine in unserer Wohnung, weil meine Frau zufällig eine Cousine aus Surin getroffen hat und seit fast 6 Monaten immer von Freitag bis Montag bei dieser Cousine in Lübars verbringt. Kanjana will auch gar nicht, dass ich mich diesen Wochenenden einmal anschließe, um auch einmal ihre Verwandte kennenlerne, der Freund dieser Cousine ist wohl sehr eifersüchtig und duldet keine weiteren Männer in seinem Haus. Ich finde das total kleinbürgerlich, aber was soll ich machen. Meine Frau scheint total unter den Einfluß der Cousine geraten zu sein. Der Lebensgefährte der Cousine holt sie mittlerweile jeden Freitag bei uns ab, aber warum kommt er nicht mal herein um auch mich kennenzulernen?

Im Gegensatz zu früher ist sie mehr als verschwenderisch geworden, viele neue Klamotten, Schuhe und auch ein teures Handy. Wie will sie das alles von ihrem Taschengeld (125 Euro monatlich) bezahlen, denn irgend wann will die Cousine bestimmt ihr Geld zurück haben.

Vorhaltungen von mir helfen gar nichts mehr. Im Gegenteil, nun verlangt Kanjana auch noch monatlich 500 Euro extra, weil sie zusammen mit der Cousine in Surin ein Haus bauen will. Ich könnte das Geld ja noch verkraften, aber ich habe bereits den größten Teil meiner Ersparnisse für die Eltern meiner Frau und den ältesten Bruder nach Thailand geschickt. Bei einem Hausbrand haben die nämlich im vergangenen Jahr alles Hab und Gut verloren und der Bruder wurde bei Löscharbeiten lebensgefährlich verletzt und lag 2 Monate im Krankenhaus. Versichert sind die ja nicht, also war es meine Pflicht zu helfen. Über 30.000 Euro sind so als Unterstützung geflossen, ich erwarte gar keinen besonderen Dank, aber für meine Frau ist das längst Schnee von gestern!

Das Haus, was sie zusammen mit der Cousine bauen will, soll nach ihrem Versprechen auf meinen Namen eingetragen werden, Kanjana meint, da wäre ich ja auch bereits für meinen Lebensabend abgesichert. Aber sie versteht nicht, dass ich noch 20 Jahre arbeiten muß um das zu erleben. Trotzdem die Frage an Sie oder die Leser: Wenn ich das Geld gebe, bin ich dann auch der Hausbesitzer?

Was ist, wenn Kanjana mich mal rauswirft? Ich kenn' doch niemand sonst in Thailand, was sind da meine Rechte? Mir geht das alles nicht mehr aus dem Kopf und wenn Kanjana mir nicht immer wieder sagen würde, wie sehr sie mich liebt, ich könnte zweifeln. Gibt es bei Ihnen Leser die ähnliche Erfahrungen mit ihrem Engel aus Thailand gemacht haben? Bin ich zu weich oder zu nachgiebig? Ist vielleicht unser Altersunterschied ein Hemmnis?

Betonen möchte ich noch, dass ich meine Kanjana vor 3 Jahren in Phuket kennen gelernt habe, sie war kein Bargirl oder so und hat ihr Geld damit verdient, dass sie Handys und Telefonkarten an die dortigen "Girls" verkauft hat und nebenbei hat sie einer Freundin in deren Massagestudio (ohne Sex) geholfen... Damit sie mit nach Deutschland konnte, habe ich sie bei der Massage für 5000 Euro sogar aus dem Beschäftigungsverhältnis freigekauft. Das zeigt doch wohl, dass ich ein ehrliches Interesse an ihr habe. Ich liebe meine Frau und möchte ihr gerne ein guter, großzügiger und verständnisvoller Partner sein? Wem geht es ähnlich? Könnte man sich bei uns zuhause treffen? Kniffel oder Romme spielen? Gemeinsam spazieren oder baden gehen? Bitte nur Thai/Deutsche Paare!

Ich bin gespannt, ob ich eine Reaktion von Ihnen oder Ihren Lesern erfahre.

Mit freundlichen Grüßen Luitger Hofberger*, Mahlow

An alle Thai und Deutsche

Vielen von Euch ist es schon aufgefallen, dass zur Zeit so gut wie keine Thais nach Deutschland kommen, und dass fast alle Visa-Anträge von der Deutschen Botschaft in Bangkok (95%) abgelehnt werden.

Das geht schon so seit einigen Monaten, aber außer einigen wenigen kümmert sich keiner darum oder unternimmt was dagegen. Es ist jedoch so, dass wir schon dagegen Sturm laufen und schon Dutzende von Briefen an das Außenministerium, an Fischer, Schröder und die Regierung geschrieben haben - doch keiner reagierte bisher auf unsere Anschuldigungen.

Worum geht es? Die Deutsche Botschaft in Bangkok hat neue Visa-Bestimmungen erlassen, die ein Schlag ins Gesicht eines jeden Thai sind, beleidigend und diskriminierend. Von der Bündnis 90/Grünen Partei wurde uns bestätigt, dass es Rechtsmissbrauch und Diskriminierung des thailändischen Volkes ist. Die Bestimmungen verstoßen gegen jegliche Menschenwürde und meiner Meinung nach auch gegen deutsches Recht, denn es heißt Die Würde des Menschen ist unantastbar, und alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

Direkte Verwandte, Kinder, Ehefrauen, Freunde und Freundinnen - sie alle bekommen kein Visum, und nur wenige Ausnahmen werden geduldet. Wie heißt es doch in der Botschaft: Ein Visum ist eine Duldung, aber nur Tiere werden geduldet, Menschen erwünscht, aber man wird ja in der Botschaft wie ein unerwünschtes Tier behandelt. Und jeder Thai als schlecht, als Lügner und Betrüger hingestellt. Und bei Frauen heißt es, dass jede hier nur arbeiten will, und als was, wisse man ja, und jeder Deutsche, der eine Thai einlädt, sei ein Zuhälter (selbst erlebt). Wer jedoch einen bestimmten Thai in BKK 500.000 Baht zahlt bekommt ein Visum, und wo das Geld landet, denken wir uns.

Die Bestimmung lautet etwa wie folgt: Jede/r Thai/Thailänderin, der/die kein festes Gehalt oder Bankkonto mit langfristigen und regelmäßigen Einnahmen hat, kein Grundstück oder keine Kinder hat, bekommt kein Visum. Man geht davon aus, dass er/sie nicht nach Thailand zurück kommen würde. Und die Aussage, dass alle, die schon einmal hier, in Europa, waren bekämen eines, entspricht nicht der Wahrheit, denn sogar Ehefrauen, die in Thailand geheiratet haben, bekommen keins. Dafür gibt es viele Beispiele.

Wir haben einen Brief an die Bangkok Thairat Zeitung geschickt, der auch gedruckt wird. Das thailändische Außenministerium weiß es auch schon. Wir werden sogar unsere Presse sowie notfalls auch den Europäischen Gerichtshof einschalten, und wir bitten Euch alle um Mithilfe durch Eure Unterschrift, denn wir alle sind davon betroffen und müssen gemeinsam für unsere Rechte kämpfen. So, wie es jetzt ist, darf es nicht sein, denn wir haben es nicht nötig, uns von der Botschaft und unserer Regierung beleidigen und diskriminieren zu lassen, denn wir alle haben ein Recht auf unser freies Leben.

Wir rufen Euch alle auf zur Unterschrift, die dann zum Außenministerium gebracht wird und der thailändischen Regierung übergeben wird, ebenso dem Europäischen Gerichtshof und der deutschen Presse. Peter Kopmann, Berlin


Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Eine Thai-Frau wollte tatsächlich einmal kleiner werden!? Noky aus Steglitz. Als diese noch ein kleines Mädchen war, wollte die hochgewachsene Thai immer "so schön klein und niedlich" wie die anderen sein. In der Schule beim Aufstellen mußte Noky nämlich immer als erste in der Reihe stehen. Damit sollte Schluß sein. Zu Hause nahm sie heimlich einen Reissack auf den Kopf und hüpfte die Treppe runter. Doch das ersehnte Kleinerwerden stellte sich nicht ein. Darum lernte sie Reis(e)büro und nahm Marcus zum Manne. Logisch.

Alina will nun auf Karaoke im feinen Asia-Bistro Huong Tra Lou am Ende der schier unendlichen Sonnenallee (Haus Nr. 196) machen. Wir werden's ja hören ...

Das Moonthai - lange nicht mehr besucht - hat sich zwischenzeitlich vermehrt. Es gibt nun derer zwei Moonthai-Restaurants in Berlin. Eines auf der Kantstraße und das andere in der Knesebeckstraße. Jut, mit Gai.

Jaaa, sooo läßt sich natürlich prima angeln, lieber Dirk (Starflights). Einfach Hi-Tekk an die Pose gefummelt und sich auf die Seite gelegt. Und wenn der fette Karpfen sich an den echt übel stinkenden Boilies verschluckt und seine Bäucherchen macht, dann gibt die Sendeanlage schrille Töne von sich. Schön vorstellbar, wie in der Finsternis das Anglervolk sich aus den Schlafsäcken (schlaf-)trunken pult und nach der rechten Angel angelt. Ach, wo ist nur mein Wurm geblieben? Dirk läßt übrigens der Welt mitteilen, daß er seine gesammelten Alt-Farangs zum halben Preis abgibt. Die kriegen später mal richtig Wert!

Komisch, gerade soll das Ayutthaya von Puk und Pum verkauft werden, da fängt das kleine Thai-Restaurant in der Grünberger an zu brummen. So ist das Leben. Und dann die Herausforderung: Die Schwestern haben nahe dem KaDeWe eine Riesen-Touri-Party am Tauentzien thai-bekocht: Glatte 2.000 Gäste. Das dampfte aber. Und Tewee hatte geholfen.

Edd kann da auch ein Lied von singen. Aber es waren nur 400 Portionen, gereicht im ICC bei einer Kunst-Messe. Im übrigen bittet Edd seine kritischen Leser/innen, sich direkt an ihn zu wenden, und nicht an den Farang.

Phanida vom Sawaddi hat nun wieder eine schnukkelige Bedienung zur Seite. Heißt auch Gai und ist ganz lieb. So soll es ja sein ... Laab Gai, voll scharf.

Im ehemaligen Noppagau in Berlin-Steglitz (Albrechtstr.) tut sich nun doch etwas. Innen Baustelle, doch außen bereits ein neues Schild: Baan Bua. Na bitte, Thai-Restaurant. Heißt: Haus der Seerosen oder so. Hoffentlich fällts nicht ins Wasser.

Kleines Restaurant Isaan - da war der Name schon gewöhnungsbedürftig. Nun ist es gar nicht mehr da. Vis-a-vis vom Adlon gibt es statt Thai-Cusine jetzt nur noch Ramsch für Touristen. Möglich, dass Lars Windhorst da seine Finger im Klebreis hatte. Man weiss es einfach nicht. Norbert Frankenstein hat damit wohl sein letztes Domizil in der Stadt verloren (Mao-Thai-Group resp. Thai Cooking Company) - so pfeifen es die Spatzen. Er soll in Spanien sein. Abgedampft. Nur wenig Trost wird ihm die Sicherung des Namens "Isan" weltweit und für alle Ewigkeit geben. Aber in welcher Schreibweise!? Also hier: "Issahn". Brrrr.

Axel-seiner hat nun das gelbe Wat-Po-T-Shirt bei Arirat in der Schöneberger Pohlstraße an (Mechens massieren), allerdings nur montags und dienstags. Hernach geht er über die Straße zur Schule - Thai lernen. Jau.

Hochzeit im China-Restaurant AROMA an der Kantstr. Brummt, der Laden. Mit kling-klang-Karaoke, Bühnen-Show, schicken Mercedessen vor der Tür. Überhaupt alles sehr vornehm. Sah nicht wie Rot-China aus, eher wie Tschian Kai-Schek. Der war aber nicht mit dabei... Hingegen die Rippchen voll der Flop: trocken, geschmacklos, keine Sauce. Gar nix.

Kurz und schmersloses Thai-Essen im Spandauer Sukhothai in der Klosterstraße. Nettes einfaches Lokal mit gutem Koch. Dieser heißt Edd, aber nicht der aus der Lützowstraße. Kocht aber gleichfalls gut. Yam Nüah, Tom Kha Gai und ein Kaffee zu 9.41 Eulos. Kann man nicht meckern. In 30 Minuten war alles over. Der Clou: Die hübsche Bedienung! Heißt Pat, sieht niedlich aus und ist 22. (Wie war das noch: Thai sehen meist 10 Jahre jünger aus. Stimmt auch bei Pat.) Huhu.

Neben dem Butterfly tut sich nun ein weiterer Asia-Treff auf. Heißt You & Me. Viel mit Thai-Suppen, tags wie nachts.

Micha hatte nun auch noch im September Geburtstag, an einem 13. (welch ein Glück). Das ließ sich aber nicht vermeiden. Gefeiert wurde in kleiner Runde in der Sonnenallee (im Huong Tra Lou bei Huong & Werner). Happy Birthday!

Thomas Zimmermann von Dao's wird nun richtig berühmt. In feinem Englisch hat Zimmi Interviews fürs Thai-TV gegeben. Eine hochhackige Delegation mit Thai-Arbeitsminister & welchen von der Botschaft - Thai-Presse und TV Chanel 3 und 7 im Schlepptau - waren in der Kantstraße auf Visite, am Freitag, 19. September, Thailand-Wirtschafts-Tag innerhalb der Asien-Pazifik-Wochen. Alle Wetter.

Arirat kann da gut mithalten: Bei ihr war der thailändische Gesundheits-Minister zu Besuch. Sein Kommentar: Ja, das ist eine richtige Thai-Massage. Demnächst zu sehen im Thai-Fernsehen. Und Dieter kriegt 'nen Video davon.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Steinmetz Kolumne

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Was sind eigentlich "Bergvölker"?

"Die Nacht unter einfachem Strohdach in karger Hütte verbracht. Vieltausendfaches Gezirpe, wildes Geheul, Gezeter und Gebrüll hatten uns wach gehalten. Der Urwald kennt keinen Schlaf. Doch plötzlich breitete sich sturzbachartig ein Monsunschauer wie ein grob besticktes Baumwollvlies über das ewig sehnsuchtsvolle Urgeschrei des Dschungels aus. Die monotone Melodie des prasselnden Regens ließ uns etwas Kraftspendende Ruhe finden. Wir würden sie nötig haben. Der nächste Morgen kam mit warmen Sonnenstrahlen. Verdrängt waren die Nebelschleier der Nacht. Unser Bergvolkführer rief zum Weiterziehen. Ein neuer ereignisreicher Tag begann."

So oder so ähnlich beginnen viele Berichte über Reisen zu den Bergvölkern. Echte Traveller - oder die, die sich dafür halten - benutzen lieber den englischen Begriff "Hill tribes". Nord-Thailand, Trekking-Touren, Dschungel-Abenteuer, unberührte Natur, Lagerfeuer-Romantik, letzte wilde alte Männer, bunte Trachtenschauen barbusiger Mädchen, die ewige Freiheit der Berge ..., das sind aufreizende Bilder, die schnell und gern mit dem Wort "Bergvolk" illustrativ und werbeträchtig verbunden werden.

"Rasse", "Volk", "Stamm" sind Begriffe, die in das gleiche Wortfeld gehören und gegeneinander abgrenzend defi-niert werden. "Ethnische Minderheiten" war lange Zeit der wissenschaftliche Terminus. Beim Ausdruck "Minderheit" schwingt jedoch immer etwas abwertend Diskriminierendes mit. "Ethnische Gruppierung" oder einfach nur "Ethnie" sind heutzutage adäquate Bezeichnungen. Ethnie (von griechisch ethnos: Volk): "Gruppe von Personen, die sich der Zugehörigkeit zur selben Kultur bewusst sind" findet man als eine mögliche Definition in den vielfältigen Lexika.

Eine exakte Definition, was denn nun eine Ethnie ist, ist allerdings nicht möglich. Denn jede dieser Personengruppen legt ihrem "ethnischen Selbstverständnis" andere Kriterien zugrunde. Solche Kriterien können eine gemeinsame reale - oft nur angenommene, mythologisierte - besondere Abstammung sein. Eine von der Geschichte geformte Schicksalsgemeinschaft, die auf gemeinsame Sitten und Bräuche verweisen kann, ist eine weitere wichtige Eigenschaft. Ein sehr schnell zu erkennender Prüfstein einer eigenständigen Volksgruppe ist die gemeinsame Sprache, die sie von anderen Stämmen unter-scheidet. Jedenfalls gilt, dass die selbst empfundene Zugehörigkeit zu einer eigenständigen Gruppe, die "ethnische Identität", ein sozialpsychologisches Konzept ist, welches nur in der Beziehung eines "Wir" zu einem "Anderen" existiert.

Zwischen diesen beiden von Menschen geschaffenen, trennenden Polen kommt es oft zu Konflikten; ein klassisches Beispiel ist der Streit um angenommenes traditionelles exklusives Siedlungsgebiet.

Wer also ist dieses "Wir"? Wer sind die "Anderen"? Wichtige Frage. Nicht nur in Nord-Thailand. Zur Entstehungsmythologie Thailands gehört die Vorstellung, dass die Thai als homogenes Volk von Norden kommend, die wenig bewohnten Flussebenen des Mekongs sowie das Chao Phraya Becken friedlich, doch allmählich zunehmend besiedelten. Vorhandene Völker und Kulturen der Ebenen gingen im Lauf der Geschichte mehr oder weniger in die Thai-Kultur auf. Die Bergregionen blieben, als für den Reis-Nassanbau - das verbindende agrar-kulturelle Element der Thai - ungeeignet, unbeachtet. Land war jedenfalls nicht das vornehmliche Problem im historischen Prozess der territorial vielfältigen thai / lao / siamesischen Fürstentümer und Königreiche.

Es gab aber Volksgruppen, die sich nicht assimilieren ließen. Vielleicht zogen sie sich in die Wälder, hoch auf die Berge zurück. Vielleicht lebten sie dort seit jeher. "Uns die Berge, euch die Ebenen" mögen sie Zuflucht nehmend gedacht haben. Jedenfalls gelten sie, die als Mon-Khmer-Ethnien zusammengefassten Stämme, als die eigentlichen Ureinwohner der Region. Nennenswerte Gruppen dieser Klassifizierung sind in Nord-Thailand die Khamu sowie die Mlabri.

Die meisten anderen Völker - seien es die Hmong, die Akkha, die Lhisu, die Karen u.v.a.m. - haben die Berge der Region später besiedelt. Ein großer Siedlungsstrom setzte unter dem Druck der Umwälzungen durch den europäischen Imperial-Kolonialismus Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Ein weiterer zu Zeiten des amerikanischen Indochina-Krieges. Kriege und kriegsähnliche Zustände in den Nachbarländern sind bis heute Ursache für ethnische Wanderungsprozesse. Die Situation des Landes hat sich jedoch grundlegend geändert: Seit mehr als fünfzig Jahren sind die Wälder - und somit die Berge - in den Blickpunkt wirtschaftlicher Interessen gerückt. "Wem gehört das Land?" wird somit zur vordringlichen zu klärenden Frage im Konfliktfeld "Bergvölker".

2. Teil im nächsten FARANG

Berlin

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GEOPLAN verzauberte Britz

Am 30. August war viel los in Berlin. Obwohl die Nacht der Museen einlud, Radio Multikulti sich selbst feierte und dabei mal wieder nicht einen Thai-Kultur-Event beachtete, kamen auf Einladung und Initiative von Geoplan Touristik, einer guten Berliner Adresse für Asien-Interessierte, mehr als 8.450 zahlende Gäste in den Britzer Garten. Da Kinder keinen Eintritt zahlen mussten, kann man davon ausgehen, dass rund 10.000 Personen am Fest teilnahmen.

Der Reiseveranstalter GEOPLAN startete ab 12 Uhr im Britzer Garten (Buga-Park) sein thailändisches Lichterfest (Loi Krathong). Trotz dem nicht zu trauenden Wetter kamen so viele interessierte Menschen in den Britzer Garten. Die Besucher informierten sich an den verschiedenen Ständen, genossen thailändische Kost im Restaurant, und an der Bühne bewunderte man die unterschiedlichsten Künstler. Es wurde ein buntes Kulturfest mit typisch thailändischer Musik, den Tänzerinnen des Restaurants Muang Thai, und es wurden Reise Informationen aus erster Hand geboten. Herr Kraft und sein Geoplan Team hatten ganze Arbeit geleistet. Aus Thailand wurde ein Wahrsager des königlichen Hofes eingeflogen, es traten die Europameister im Takraw auf. Die Märchenerzählerin Christiane Hille trug asiatische Geschichten vor, und wer es schaffte, konnte sich im Wellness Zelt des Mandaya Spa nach traditioneller Weise massieren lassen. Das Farang Team konnte auch etwas zum Gelingen des Festes beisteuern, in dem es Musiker John, Tänzerin Sabina, das Muay Thai Boxing Team von Sven Markulla und der Kathoey Show zu Auftritten verholfen hat. Hören und sehen konnte man auch TOMBERG am Mixer und an seinem Thai CD Musik Stand.

Die einzelnen Auftritte und Vorführungen wurden vom Publikum neugierig und begeistert aufgenommen. Auch eine hervorragende Multimediashow des zur Elite gehörenden Fotografen Dirk Bleyer konnte bewundert werden. Eine professionelle Moderation passte gut ins Bild.

Ein spannender Höhepunkt war die Verlosung des Hauptpreises, einer Flugreise nach Thailand mit Thai Airways und der Dusit Hotelgruppe im Wert von rund 4.000 Euro. Dieser Hauptpreis machte zwei Menschen glücklich, und viele andere ergatterten die heißbegehrten Trostpreise.

Fazit: Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Das Wetter belohnte die Gäste, in dem es darauf verzichtete, schlecht zu werden. Die Besucher erlebten die größte Thai Party Berlins und wurden auch kulinarisch verwöhnt. Viele Gäste äußerten sich begeistert und positiv überrascht über das bunte Rahmenprogramm, sowie über das komplett weggefutterte kulinarische Angebot.

Der Abschluß war zauberhaft. Manche hatten zwar ein Feuerwerk erwartet, dafür gab es ein bengalisches Feuer. So wurden die Grotten am See schön illuminiert. Bezaubernd auch die Schiffchen (Krathongs) der Kinder von der Grundschule am Insulaner. Copyright TOMBERG

Berlin

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MEKONG LÄNDER TAG

Trotz vieler inhalts-schwerer Vorträge hatte der diesjährige MekongLänderTag eine angenehme Leichtigkeit. Vom Dachboden bis in den Keller hatte das Haus der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg am Barbarossaplatz am 27. September jede Menge Kultur zu bieten. Vertreten waren die am Fluß Mekong gelegenen Länder Kambodscha, Myanmar (Burma), Thailand und Laos.

Von der traditionellen Thai-Massage über Vorträge über Geschichte, Kultur und Sprache, Tänze jeder Art, Musik, Gesang, Sport, Handwerk und zahlreiche Seminare bis hin zum Dia-Vortrag und zur Fotoausstellung und dem politischen Forum war alles dabei, was die vielen an Südostasien interessierten Besucher erfreute. So fanden mehr als 1.200 Interessierte den Weg zu diesem Festival der südostasiatischen Kulturen.

Allein 42 vortragende Dozenten hatten allesamt ein volles Auditorium. Keiner musste vor leerem Raum sprechen.

Beim öffentlichen Forum mit dem Botschafter der Union von Myanmar (Burma) ging es nicht zimperlich zu. Kritische Fragen zur politischen Situation in Myanmar und zur Lage der Opposition wurden gestellt. Hinzu kam, dass eine Etage darüber das Burma Projekt e.V. Berlin eine umfangreiche Dokumentation zur Lage in den Gefängnissen des Landes präsentierte und Oppositionelle nebenan Seminare abhielten. Seine Exzellenz reagierte staatsmännisch und gelassen, aber er stand Rede und Antwort.

An Botschaftern war noch S.E. Khouanta Phalivong für Laos anwesend. Seine Hoheit, Prinz Sisowat, aus Kambodscha ließ sich wg. Krankheit entschuldigen. Thailand war mit der Ersten Sekretärin der Botschaft vertreten.


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Zahlreiche Info-Stände auf mehreren Etagen zeugten von einem vielfältigen Engagement in der Region. SODI, Solidaritätsdienst-International e.V. kümmert sich u.a. um Trinkwasser für vietnamesische Bergdörfer, für den Brunnenbau in Kambodscha und für die Beseitigung von Minen. Südsinn-hilfe e.V. sorgt sich um das im Norden Thailands lebende Bergvolk der Karen, die Mlabri-Gesellschaft e.V. (Vorsitz: Michael Steinmetz) um die Mlabri. Weiterhin anwesend die Heinrich Böll-Stiftung, AGEF u.a.

Rechtsberatung gab es auch gleich. RA Nadejda Bümlein und Gae von der Berliner RA-Kanzlei am Kudamm hatten die ganze Zeit über einen vollen Stand.

Das kulturelle Rahmenprogramm hatte einiges zu bieten. Burmesische Tänze der Extraklasse von Schaubühne-Tänzer Bala (26) mit Partnerin sowie die Thai-Tanzgruppe Baan Mai Ruh Roy, diesmal mit neuen Kostümen und neuer Choreografie, fanden viele begeisterte Zuschauer. Im Souterrain glänzte Micha Weber mit attraktiven Goldschmiede-Arbeiten, das Thai-Restaurant Mahanakhon sorgte für den Gaumen und DJ TOMBERG mit Sänger John für Thai-Sound. Daneben: Obst- und Gemüse-Schnitzereien von Maratee Patchimanon. Eine Fotoausstellung war überschrieben: "Goldener Reis und weißer Lotus" (108 Reisebilder. Begegnungen mit Laoten, Thai und Myanmaren). Fotogafiert hatten Chumpon Sangchom und Misha Schöneberg.

Reisebüros gaben Infos für Asien-Interessierte. Darunter Alternativ Tours sowie TAR-Thailand- & Asien-Reisen mit einem attraktiven Stand. Als Gast aus Frankfurt dort Ulrike Beck von Eva Air.

Auch Sport war präsent. Muay-Thai in der Sporthalle und Tagroo. Dabei spielen je drei Sportler einen Bastball mit dem Fuß über ein Netz. Andrang auch bei der Thai-Massage von Arirat Schulz. Schöne Atmosphäre beim Massieren: Wenn Dom mit der Violine spielt Multikulturell, wie eben der ganze Tag.

Ruamjai

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Benefiz für den Wat Phra Baht Nam Phu

Am Samstag, dem 6. September, fand in der "kleinen Beethovenhalle" in Bonn-Muffendorf das Thai-Deutsche Benefiz-Fest zugunsten des buddhistischen Tempels, Wat Phra Baht Nam Phu in Lopburi (Zentralthailand) statt. Veranstalter war die gemeinnützige "Gesellschaft zur Förderung des Deutsch-Thailändischen Kulturaustausches", Ruamjai e.V. Moderiert wurde die Veranstaltung von Lek Lilly, einer deutschlandweit bekannten, engagierten thailändischen Künstlerin, die schon einige andere Benefiz-Veranstaltungen dieser Art durchgeführt hat.

Der Eintrittspreis betrug an der Abendkasse 18 Euro. Für Jugendliche gab es Ermäßigungen. Ein Abschnitt der künstlerisch gestalteten Eintrittskarte diente zudem als Los für eine Tombola, bei der es u.a. eine Fotokamera, Gutscheine für ein Essen in einem Thai-Restaurant und eine Thai-Lern-CD von Phuut Thai (Deutsch-Thail. Wörterbuch mit Sprachausgabe) zu gewinnen gab.

Die kleine Beethovenhalle eignete sich hervorragend für ein Fest. Das altehrwürdige Gebäude, die Halle ist mehr als 100 Jahre alt, garantierte schon wegen seiner besonderen Architektur und Akustik eine interessante Atmosphäre. Die schöne Dekorierung der Festhalle durch die Ruamjai-Mitarbeiter rundete das positive Erscheinungsbild ab.

Man betrat die Festhalle durch ein kleines Foyer. Hier gab es u.a. neben Thai-Süßigkeiten auch ein mobiles Asiageschäft, sowie eine Informationstafel zum Wat Phra Baht Nam Phu, dem Anlass des Benefizng. Das Wat Phra Baht Nam Phu in Lopburi ist auch unter der Bezeichnung "Aidstempel" bekannt (siehe auch FARANG 7/2002).

Historischer Exkurs

Der Abt vom Wat Phra Baht Nam Phu, Alongkot Phonlamuk wurde im Jahre 1955 in Nong Khai, einer Provinzstadt an der Grenze zu Laos, im Nordosten Thailands, geboren. Er besuchte die Schule in Bangkok und nahm im Anschluß daran an der Kasetsart Universität ein ingenieurwissenschaftliches Studium auf, das er mit einem Bachelor-Abschluss beendete. 1979 ging er nach Australien, um dort an der Australian National University in Canberra den Master Degree als Ingenieur zu erlangen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums kehrte er 1984 nach Thailand zurück, fand eine Stelle im Landwirtschaftsministerium.

Wie jeder männliche buddhistische Thai, der einmal im Leben Mönch werden sollte, trat auch er in den Mönchsstand ein und erhielt den Ordensnamen Dr. Alongkot Dikkhapanyo (im weiteren Text Phra Alongkot genannt). Im Jahre 1990 suchte er das ländliche Wat Phra Baht Nam Phu auf, einen kleinen, abgelegenen Tempel am Rande der Berge in der Nähe von Lopburi, um sich vertieft dem Studium der Lehren Buddhas zu widmen. 1992 trat dann ein einschneidendes Erlebnis im Leben des Phra Alongkot ein, als er ein Krankenhaus in der Gegend besuchte und dort einen im Sterben liegenden, todkranken AIDS-Patienten traf. Der Mann starb einsam und alleine, war von Familie, Freunden und Bekannten verlassen und von der Gesellschaft verstoßen worden. Phra Alongkot hielt seine Hand, als er starb.

Phra Alongkot begann nunmehr damit, sich intensiv über AIDS zu informieren und erkannte bald das immense Gefahrenpotential dieser Krankheit für die thailändische Gesellschaft und auch den dringenden Bedarf, den betroffenen bzw. erkrankten Menschen, welche zumeist von der Gesellschaft verstoßen wurden, in allen Belangen zu helfen.

Um den aus der Gesellschaft ausgestoßenen AIDS-Kranken zu helfen, beschloß er, das Wat Phra Baht Nam Phu zu einem Hospiz auszubauen (daher auch der Name "Aidstempel"). Er nahm die ersten acht an AIDS erkrankten Menschen auf und begann sein Werk, zu dem er sich nunmehr berufen fühlte. Dieser Schritt erfolgte zu einer Zeit, als den meisten Menschen in Thailand noch wenig über die Krankheit bekannt war und es dort auch noch kaum Informationen oder Aufklärungskampagnen gab. Daher stieß Phra Alongkot zu Beginn überall auf Ablehnung, und es schien fast aussichtslos, das Hospiz realisieren zu können. Sogar seine eigenen Ordensbrüder stellten sich gegen ihn. Sie vertraten den Standpunkt, dass es nicht Aufgabe der Mönche sei, sich um AIDS-Kranke zu kümmern. Einige Mönche verließen aus Angst vor Ansteckung den Tempel.

Auch die lokale Bevölkerung protestierte gegen die Anwesenheit von AIDS-Kranken in der unmittelbaren Nachbarschaft. Dies führte schließlich soweit, dass sogar die Versorgung der Mönche gefährdet war. Als bekannt wurde, dass AIDS-Kranke im Wat waren, vermied die Bevölkerung jeglichen Kontakt mit den Mönchen. Wie überall in Thailand Usus (und so auch hier), verlassen die Mönche früh morgens das Wat, gehen zu den Häusern und erhalten Essenspenden.

Die Bauern in den umliegenden Dörfern hatten jedoch Angst, dass sie sich schon dadurch mit AIDS infizieren könnten, indem sie einem Mönch Speisen in dessen Schale gaben. Die Angst führte sie soweit, dass sie eines Tages einige Vertreter zum Aidstempel schickten, die dort gegen die Anwesenheit der AIDS-Kranken protestierten. Die Bauern befürchteten, dass das Brauchwasser aus dem Aidstempel auf Ihre Felder gelangen könnte und das Getreide und Gemüse mit AIDS infizieren würde, und sie es somit auch nicht mehr verzehren oder gar auf dem Markt verkaufen könnten.

Phra Alongkot beharrte auf seinem Projekt und ließ sich durch nichts beirren. Er versuchte durch Information und Aufklärung den Bauern die Angst zu nehmen und klärte sie zudem auch über die tatsächlichen Übertragungswege der Immunschwächekrankheit auf - ein sicherlich schweres Unterfangen zur damaligen Zeit. Die eigentliche Akzeptanz seines Hospizes erfolgte erst einige Jahre später, als das "tödliche Monster" AIDS, welches nunmehr überall in Thailand auftauchte, auch in immer mehr Familien im näheren Umfeld auftrat und die Menschen dort nunmehr konkret damit konfrontiert wurden. AIDS war in aller Munde, denn das Virus hatte sich in Thailand seinen Weg unter die Massen gebahnt. Heute kennt fast jeder in Thailand das Wat Phra Baht Nam Phu und Phra Alongkot, der dort den erkrankten und HIV-positiven Menschen - die im übrigen auch heute immer noch Ausgestoßene sind - die Möglichkeit bietet, in Frieden und Würde und unter möglichst geringen Schmerzen zu sterben.

Mittlerweile ist das Hospiz von anfänglichen acht auf über 400 Betten angewachsen, und ein weiterer Ausbau ist beabsichtigt. Das Hospiz besteht durch Spenden und freut sich über Spenden jeder Art. Die gesammelten Geldspenden werden u.a. für die Errichtung weiterer Bungalows eingesetzt, um mehr Menschen aufzunehmen. Neben Geldspenden werden aber u.a. auch Nahrungsmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs, wie Medikamente, Verbandmaterial und Medizintechnik benötigt. Weitere Infos auf www.ruamjai.de oder unter www.aidstemple.th.org

Das Benefiz-Fest

Doch zurück zum Deutsch-Thailändischen Benefiz-Fest. Einlass war 18 Uhr, und der Beginn der Veranstaltung war für 19 Uhr vorgesehen. Einige Besucher hatten sich sogar bereits früher dort eingefunden, ist so ein "Thaifest" doch auch immer eine willkommene Gelegenheit Freunde und Bekannte zu treffen.

Die Veranstaltung war gut besucht, und nach und nach füllten sich alle Plätze. Es waren ca. 200 Besucher dort, eine gelungene Mischung aus Farangs, wie in Thailand die westlichen Ausländer genannt werden, und Thais in den unterschiedlichsten Altersgruppen.

Sehr informativ und für die Besucher interessant, war das Ruamjai-Hand-out, welches auf allen Tischen bereit lag. Wurde hierin doch allen Besuchern noch einmal der Zweck der Veranstaltung anschaulich aufbereitet dargestellt.

Im hinteren Teil der Festhalle wurde man von aromatischen Düften empfangen. Hier waren Stände mit unterschiedlichem Essenangebot aufgebaut. Die Auswahl war nicht nur auf ein paar Gerichte beschränkt, sondern sehr vielfältig. Man hatte aber auch an diejenigen gedacht, die dem thailändischen Essen nicht so frönen. Für jeden Geschmack war etwas dabei. So hatte man beispielsweise die Auswahl zwischen verschiedenen Curry-Gerichten, Nudelgerichten, Gegrilltem oder verschiedenen Suppen.

Als Besonderheit wurde original Papaya Salat, Tintenfisch-Salat, Wurstsalat, und andere Spezialitäten angeboten. Hierüber waren insbesondere die thailändischen Besucher sehr erfreut und es gab wohl kaum eine(n) Thai, die/der nicht davon gekostet hat. Aber auch der ein oder andere Farang hat sich daran versucht. Als Beilagen gab es wahlweise Reis bzw. Klebereis und Reisnudeln. Auch ein Nachtisch wurde geboten. Fazit: Für das leibliche Wohl war insgesamt ausreichend und gut gesorgt.

Natürlich bestand der Abend nicht nur aus essen und trinken. Es wurde auch ein buntes Unterhaltungsprogramm von hoher Qualität geboten. Ein Highlight hervorzuheben wäre kaum möglich, waren doch alle dargebotenen Aufführungen ein Highlight, bzw. die ganze Veranstaltung selbst.

Die Unterhaltungspalette auf der Bühne reichte von Travestie-Kabarett über klassische Thaitänze bis hin zur Wahl einer Schönheitskönigin, Thai Boxen und klassischer thailändischer Schwertkampf. Fürs musikalische Feuerwerk sorgten abwechselnd drei DJs bzw. die bekannte thailändischen Live Musik Band Suriya Project. Die übliche Tombola mit attraktiven Preisen hat natürlich auch nicht gefehlt.

Vor der Bühne gab es eine große Tanzfläche und ob Mo Lam, moderne Thaimusik oder Brit-Pop, die Tanzfläche war immer gut besucht, und die Stimmung war recht ausgelassen. Sanuk, Sanuk, Sanuk (Spaß, Spaß, Spaß) hieß die Parole.

Auf der Tanzfläche und auf der Bühne wurde von "Lek Lilly and Friends" in bewährter Manier ein tolles Programm präsentiert. Die "Damen" der Travestie-Kabarett-Show zeigten ihr ganzes Können und man hatte sich in Sachen Choreographie und Kostüme einiges einfallen lassen. Die Mitglieder der Show-Truppe sorgten durch ihre gekonnten Auftritte für beste Stimmung im Saal. Die Playback-Auftritte in wunderschönen Kostümen, zogen sich über die verschiedensten Bereiche hin. Von Mo Lam und Thai-Popmusik bis hin zu englischer und deutscher Popmusik bzw. Musicalausschnitten. Die Darbietungen variierten entsprechend des Musikstückes bzw. des Themas. Von langsam und bedächtig, bis hin zum erotisch, lasziven Tanz bzw. einer auch lustig theatralischen Darbietung. Belebendes Element war sicherlich auch, dass das Publikum mit einbezogen wurde.

Ein echter Genuss war die Ruamjai-Tanzgruppe. Bei jedem ihrer anmutigen Auftritte begeisterten sie das künstlerisch interessierte Publikum durch ihre filigrane Tanzkunst und waren schlichtweg eine Augenweide. Da es sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass unsere Tanzgruppe für wohltätige Zwecke zu buchen ist, ergaben sich auch prompt Anfragen für weitere Auftritte. Anfragen für die Tanzgruppe können jederzeit an info@ruamjai.de gestellt werden, oder an unsere Vereinsadresse in Wachtberg.

Im Gegensatz zur filigranen Tanzkunst, aber nicht minder begeisternd, stand der actiongeladene Auftritt der Kampfsportler aus dem Hanuman-Camp von Ralf Kussler (www.ralf-kussler.de). Eine Supershow der Extra-Klasse, bestehend aus einem Muay-Thai- und einem Krabi-Krabong-Teil.

Zwischendurch wurden die Teilnehmerinnen zur Misswahl auf der Bühne vorgestellt, und man konnte sich bereits Gedanken machen, welcher Dame man seine Votings geben wollte. Es fanden sich 13 Damen ein, die am Wettbewerb teilnehmen wollten und die Bühne "erstrahlte im Glanze dieser geballten Schönheit". Alle Teilnehmerinnen erhielten eine Flasche Wein und einen schönen Blumenstrauß für die Teilnahme. Die Votings fanden über Blumen statt, die man für einen Euro erwerben und der Dame seiner Wahl überreichen konnte. Die glückliche Gewinnerin des Wettbewerbes, und der (Thai-)Goldkette, wurde die 18jährige Khun Bo aus Bad Neuenahr Ahrweiler, die nunmehr mit dem neuen Goldkettchen in noch schönerem Glanz strahlte.

Während der Veranstaltung, konnte sich jeder, der wollte, jederzeit Lose für die Tombola kaufen. Wer ein Gewinnlos gezogen hatte, konnte seinen Preis am Tombolastand sofort abholen. Keine langen Wartezeiten auf die Ziehung von Gewinnlosen, wie man es von anderen Festen kennt. Es gab viele attraktive Preise und auch hier, wie bei der Miss Ruamjai Wahl, war der Hauptpreis eine (Thai-)Goldkette von 14 Karat. Der Preis für ein Los betrug ein Euro.

Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung und ein guter Einstieg für Ruamjai e.V. als Festveranstalter. Der Grundtenor der Festbesucher war, dass es ihnen gefallen hat (sanuk mak, mak) und man gerne wieder zu einer Ruamjai-Veranstaltung kommen wird.

Einige der Gäste wollten bereits Eintrittskarten für die Ruamjai-Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages seiner Majestät König Bumiphols am 6. Dezember 2003 erwerben. Vormerkungen sind bisher aber nur schriftlich möglich, denn ein Vorverkauf findet noch nicht statt. Rolf Schäfer

Kontakt:
Ruamjai e.V. c/o Rolf Schäfer, Compbachweg 22, 53343 Wachtberg,
Herr Rolf Schäfer, Tel. 0228-3298744, Frau Jinda Wilms, Tel. 0163-4071267 oder per E-Mail an: info@ruamjai.de

Südostasien News

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5-Jahres-Führerschein
Ausländer müssen ihren thailändischen Führerschein nicht mehr jedes Jahr verlängern lassen. Das Straßenverkehrsamt stellt neuerdings - wie für Thai - die Lizenz auf fünf Jahre aus. Voraussetzung: Der Farang muss die thailändische Fahrerlaubnis mindestens ein Jahr besitzen und den Antrag 1 bis 90 Tage vor Ablauf stellen. Der Fünf-Jahres-Führerschein für Motorräder kostet 275 Baht, jener für Limousinen 505 Baht. Bei einer jährlichen Verlängerung betragen die Gebühren 55 bzw. 105 Baht. Die Verlängerung ist beim Straßenverkehrsamt zu beantragen. Ausländer müssen für die Ausstellung eines thailändischen Führerscheins ein Non-Immigrant-Visum (oder Jahresvisum) vorlegen. Wer im Besitz einer Internationalen Fahrerlaubnis ist, bekommt die Lizenz sofort. Alle anderen Ausländer müssen - wie die Thai - an einem Seminar teilnehmen.

Erben für TV gesucht
Die Janus GmbH in München, eine TV-Produktionsfirma, sucht Deutschsprachige, die ein stattliches Vermögen geerbt haben und es sich jetzt in Thailand gut gehen lassen. Für das auf Kabel 1 ausgestrahlte Wochenmagazin K1 werden Frauen und Männer gesucht, die vor der Kamera über ihr Leben als Erbe berichten möchten. Wer ein TV-Star werden möchte, kann sich unter folgender Adresse melden: Redaktion K1-Magazin, Münchener Straße 101, D-85737 Ismaning, Tel.: 089 - 9610.6692.

Pattayas Beitrag
Nach Angaben des Ministeriums für Tourismus und Sport trägt Pattaya jährlich mit Einnahmen von 40 Milliarden Baht aus dem Tourismusgeschäft zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei.

Aquarium für Bangkok
Bangkok bekommt eine neue Attraktion. Die Oceanis Australia Group investiert eine Milliarde Baht und schafft im neuen Einkaufsparadies Siam Paragon (Siam Square) ein Aquarium. Der Shopping-Komplex mit einem Opernhaus und einem Kinozentrum soll in zwei Jahren eingeweiht werden. Siam Ocean World will in einem 10 Meter hohen Wassertank 30.000 Meeresbewohner zeigen und geht von jährlich zwei Millionen zahlenden Besuchern aus.

Mehr Nivea
Die Beiersdorf AG will ihre in Thailand hergestellten Produkte verstärkt in die asiatisch-pazifische Region exportieren und das Werk in Samut Prakan ausbauen. Dafür stehen der thailändischen Tochter in den nächsten Jahren 220 Mio. Baht zur Verfügung. Der thailändische Markt rechnet sich für den deutschen Konzern. Im Vorjahr stieg der Umsatz um 20 %, in diesem Jahr rechnet Beiersdorf mit einem Plus von 40 % auf drei Milliarden Baht. Das Unternehmen ist weltweit mit seiner Marke Nivea und weiteren Hautpflege-Produkten erfolgreich. Die lokale Produktionsstätte im Industriegebiet Bang Phli, zwischen Chonburi und Bangkok gelegen, ist eine der größten des in Hamburg ansässigen Konzerns. In diesem Jahr sollen dort rund 7.800 Tonnen gegenüber 5.000 im Vorjahr hergestellt werden. 70 % dieser Waren gehen in den Export - in 44 Länder.

APEC-Treffen: 100 BMW
Für den Transport der Delegationen beim Gipfeltreffen der Staaten der Asiatisch-pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) am 20. und 21. Oktober in Bangkok stellt der deutsche Autobauer BMW rund 100 in Thailand montierte 735Li- und 730Li-Fahrzeuge zur Verfügung. Die Wagen werden nach dem Treffen der Präsidenten und Regierungschefs interessierten Kunden angeboten.

Kirchengemeinde
Noch bis Ende des Jahres wird Hans A. Gerdts, Pastor im Ruhestand aus Hamburg, Seelsorger der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Thailand bleiben. Zum 1. Januar 2004 wird die Bangkoker Pfarrstelle mit Burkhard Bartel wieder hauptamtlich besetzt sein. Er wurde bereits am 8. Juni in der Gemeindeversammlung zum neuen Pfarrer berufen. Mit Bartels endet eine lange Übergangszeit, in der "Ruheständler" die Gemeindeglieder betreuten.

Maut hoch
Die Mautgebühren für die innerstädtischen Expressways in Bangkok wurde am 1. September angehoben: für Limousinen um 5 auf 45 Baht, für größere Fahrzeuge ebenfalls um 5 auf 75 Baht bzw. um 10 auf 100 Baht.

Wirtschaftswachstum
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Prof. Norbert Walter, sagt Thailand 2003 ein Wirtschaftswachstum von 6 % und für 2004 von 5 % voraus. Der private Konsum und investitionsfreudige Unternehmen seien derzeit die Motoren des Wachstums. Bei seinem Besuch in Bangkok warnte der Analyst vor den Gefahren einer zunehmenden Inflation ab 2005 und einer zu hohen Kreditaufnahme von Privat und Wirtschaft.

Positive Bonität
Die Rating-Agentur Fitch bewertet Thailands langfristige Bonität positiv und hat das Land auf "BBB" heraufgestuft. Seit der Krise in 1997 habe das Land Auslandsschulden in Höhe von 50 Milliarden Baht zurückgezahlt.

Verbraucherpreise
Für August hat das Wirtschaftsministerium im Jahresvergleich einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 % errechnet. Gegenüber dem Vormonat Juli nahm die Inflation um 0,5 % zu.

Einheitliches Visum
Ein für alle Asean-Staaten gültiges Einreisevisum soll den Tourismus fördern und den Urlaubern ihre Reiseplanung erleichtern. Die thailändische Regierung wird ihren Vorschlag auf der nächsten Konferenz der Asean-Staaten im Oktober auf der indonesischen Insel Bali einbringen. Beschlossen werden könnte ein einheitliches Visum für alle zehn Asean-Staaten oder zumindest für zwei bis drei Länder. Mitglieder des Asean-Verbundes sind: Thailand, Burma, Laos, Kambodscha, Malaysia, Singapur, Brunei, Vietnam, Philippinen, Indonesien.

Schleuserbanden
Im Nachtleben Bangkoks und Pattayas zählen Frauen aus Osteuropa nach wie vor zu den Exotinnen. Wer Augen hat und sich umschaut, wird aber neben den hübschesten Thai sexy Weisshäutige aus dem ehemaligen russischen Staatengebilde finden. Schleuserbanden schaffen die meist jungen Frauen nach Bangkok. Sie reisen mit einem Touristenvisum, tanzen in GoGo-Bars oder bieten sich Männern in den Hotellobbys, auf den Straßen oder in Bars an.
Die Zahl der Frauen, die der bitteren Armut und der Arbeitslosigkeit ihrer Heimatländer entkommen wollen, steigt. Nach Angaben der thailändischen Foundation for Women, die den Menschenhandel bekämpft, kamen in 2000 mehr als 5.000 Frauen aus Usbekistan nach Thailand. Ein Jahr zuvor sollen es erst 2.600 gewesen sein. Im letzten Jahr hat die Polizei 228 Usbekinnen festgenommen und in ihre Heimat abgeschoben. Gründe für die Inhaftierung: kein Einreisevisum, Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen, Prostitution. Die Osteuropäerinnen kommen nicht, wie zu vermuten wäre, ausschließlich aus sozial schwachen Familien. Unter den Frauen aus dem Staat in Mittelasien sind Lehrerinnen, Studentinnen, Kauffrauen.
Und warum werfen sie ihren Job hin und verlassen ihre Familie? "Ich habe im Monat umgerechnet einige hundert Baht verdient, davon kann ich keine Kinder ernähren", so eine der Frauen.
I
hr Traum vom Reichtum währt nicht lang. Von dem in der Prostitution verdienten Geld - zwischen 1.000 und 3.000 Baht pro Kunde - müssen sie ihre Schulden bezahlen. Ein Monatsverdienst allemal. Und wenn ihr Visum nach drei Monaten abgelaufen ist, zählen sie zu den Illegalen.

Privilege Cards
Wohlhabende Ausländer, die eine Million Baht locker machen können, erwerben sich in Thailand lebenslang Vergünstigungen. Inhaber der ab Mitte September ausgegebenen "Thailand Privilege Cards" bekommen in Spas kostenlos eine eineinhalbstündige Behandlung und erhebliche Rabatte in Krankenhäusern, renommierten Hotels und für Golf-Club-Mitgliedschaften. Mehr als 60 Hotels, knapp 30 Spas, 14 Hospitäler und namhafte Golf Clubs haben bereits ihre Beteiligung zugesagt. Die erste Präsentation der "Thailand Privilege Card" wurde für die staatliche Tourismusbehörde allerdings zu einem Reinfall. Führende Diplomaten aus Bangkok lehnten unisono die eine Million Baht teure Investition ab. Begründung: Sie seien als Diplomaten bereits ausreichend privilegiert, die Privilege Card sei eine Schnapsidee und würde das thailändische Volk diskriminieren.

Inspektionen in Massagen
Alles bestens! Auf diese kurze Formel brachten der stellvertretende Ministerpräsident Purachai Piumsomboon und seine Begleitung das Ergebnis ihrer Inspektion durch einige lokale Massage Parlours. Der ehemalige Innenminister, in Thailand auch als "Mr. Saubermann" bekannt, ließ sich in drei Body-Massage-Häusern Lizenzen und von 200 Masseurinnen Personalausweise und Arbeitspapiere vorlegen. Alle Dokumente waren okey, keine der Frauen war jünger als 20. Ein kurzer Blick in die Behandlungsräume überzeugte die Delegation: Die drei in Nordpattaya aufgesuchten Massagehäuser arbeiten Verordnungs-konform, pflegen hygienische sowie Sicherheits-Standards. Es darf weiter massiert werden.

Gouverneur-Wahl
Für die Thai Rak Thai-Partei soll bei der Bangkoker Gouverneur-Wahl im Juni 2004 der stellvertretende Ministerpräsident Purachai Piumsomboon ins Rennen gehen. Der Politiker hat sich als "Mr. Saubermann" einen Namen gemacht und vor zwei Jahren die "neue gesellschaftliche Ordnung" erfunden.

Häftlinge nun heim
Unter den neun Häftlingen, die demnächst aus ihrer überfüllten Zelle in eine komfortablere Unterkunft ihres Heimatlandes verlegt werden, befindet sich ein Deutscher. Er wurde wegen einer Drogen-Straftat zu einer mehrjährigen Haft verurteilt und wird den Rest seiner Strafe in Deutschland absitzen. Im Bangkoker Klong Prem-Gefängnis sind derzeit mehr als 400 Ausländer inhaftiert, die meisten wurden wegen Drogendeliktes verurteilt.

Nicht-Raucher-Gesetz
Thailands Gesundheitsministerin Sudarat Keyuraphan hat die Behörden aufgerufen, das Nicht-Raucher-Gesetz strikt durchzusetzen. Ab 8. November beginnen schärfere Kontrollen. In Einkaufszentren und Restaurants mit Klimaanlage, in Schulen, Krankenhäusern und staatlichen Ämtern ist das Rauchen seit fast einem Jahr untersagt. Die Ministerin hat die Verantwortlichen angewiesen, Gesetzesübertretungen unnachgiebig zu ahnden.

Thai im Irak
Thailand hilft beim Wiederaufbau des Irak und entsendet 443 Soldaten. Das Kontingent besteht vor allem aus medizinischem Personal und Militärtechnikern, die beim Aufbau des Gesundheitswesens und der zerstörten Infrastruktur helfen sollen. Die USA haben zugesichert, die Kosten für Einsatz und Transport der Soldaten zu übernehmen.

Motorradtaxis
Motorradtaxis sollen künftig an ihren gelben Numernschildern ersichtlich sein. Weiter hat die thailändische Regierung beschlossen, dass alle Motorradtaxis über Handgriffe für den Fahrgast verfügen und die Fahrzeuge mindestens einen 90 ccm starken Motor haben müssen. Die gelben Kennzeichen werden von den Straßenverkehrsämtern in wenigen Wochen ausgegeben.

Deutsche ungehobelt
Erneut ist deutschen Urlaubern ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt worden. Eine Umfrage unter etwa tausend Tourismus-Angestellten in verschiedenen Urlaubsländern für die Zeitschrift Caterer and Hotelkeeper ergab: 23 % der Befragten fanden deutsche Urlauber am "ungehobeltsten". Deutsche fänden immer etwas, worüber sie sich beschweren könnten, egal wie hoch der Service-Standard auch sei. Auf Platz zwei der Unverschämtheitsskala folgen dichtauf mit 22 % britische Touristen, die als "arrogant, dumm, betrunken" gekennzeichnet wurden. Sie verlangten oftmals das Geld für ihrer Meinung nach schlechte Mahlzeiten zurück, die sie zuvor allerdings restlos verspeist hätten. Auf Platz drei und vier der ungern gesehenen Gäste kamen Amerikaner und Franzosen mit je 18 %.

Wundermittel Chili
Chilipulver vertreibt Ameisen. Das fanden Wissenschaftler im US-Staat Neu-Mexiko heraus. Gemahlene Chilischoten, zehnmal schärfer als Cayenne-Pfeffer, seien ein wahrer Ungezieferschreck. Das rote Pulver schreckte in Versuchen erfolgreich alle möglichen kleinen und großen Tiere ab. Trick der Wissenschaftler: Das Chili wurde in Lack, Fensterkitt, Leim und andere Baumaterialien gemischt, verbindet sich chemisch so fest, dass es auch nach Jahren nicht auswäscht. Die Folge: Ratten fraßen mit Chili behandelte Kabel nicht mehr an, Vögel hackten nicht mehr auf Chili-Holzbalken herum. Ein Forscher: "Menschen sind wohl die einzigen Wesen, die sich trauen, Chili zu essen."

Pattaya-Fest
Pattaya will sein Stadtfest ganz groß feiern ... aber erst im kommenden Jahr. Für diesen November ist - wie schon im Vorjahr - nur ein bescheidenes Veranstaltungsprogramm geplant. Nachdem der verpflichtete Ausrichter abgesprungen ist, sehen sich die Verantwortlichen nicht in der Lage, in den wenigen Wochen bis zu Loy Krathong (8. Nov.) ein Programm auf die Beine zu stellen. Das Motto könnte heißen: "Pattaya Festival - Sun, Fun, Heaven in the Heat" ("Sonne, Spaß, ein Paradies in der Hitze"). Man denkt an einen Etat von fünf Millionen Baht und an ein Programm, das die Thai-Kultur, aber auch das pulsierende Nachtleben der Stadt widerspiegeln sollte. Das Stadtfest wurde bis 2001 als Pattaya Carnival zum thailändischen Neujahrsfest veranstaltet.

Reise-Tipps

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Wellness-Handbuch
Thailands Best Spas heißt der neue Spa- und Wellness-Führer, den das Thailändische Fremdenverkehrsamt (TAT) vor kurzem herausgebracht hat. Auf 108 Seiten bietet das Handbuch einen Überblick über Behandlungsmethoden und moderne Spa-Cuisine. Mit einer Wachstumsrate von 64 % in den letzten zwei Jahren verzeichnet die Spa-Industrie des Landes die höchste Steigerung im asiatischen Raum.

Sturz im Urlaubshotel
Wer bei einem Sturz im Urlaubshotel Schadenersatz geltend machen will, muss sich beeilen. Nach einem Urteil des Frankfurter Oberlandesgerichts (OLG) darf der Reiseveranstalter die Frist auf einen Monat festsetzen.
Die einschlägige Klausel eines Veranstalters wertete das Gericht als wirksam (Az.: 16 U 27/02). Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, sondern liegt wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Sache dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe vor. Das Oberlandesgericht Frankfurt hatte die Schadenersatzklage einer Touristin abgewiesen, die auf der Treppe ihres Hotels gestürzt war. Denn: Die Frau hatte ihre Ansprüche erst zwei Monate nach dem Unfall angemeldet. Obwohl das Gesetz eine Verjährungsfrist von drei Jahren vorsieht, hielt das OLG die Ausschlussklausel für wirksam. Man müsse auch das Interesse des Veranstalters sehen. Würde er erst nach "Jahr und Tag" mit dem Unfall konfrontiert, sei es für ihn schwierig, den Sachverhalt aufzuklären.

Wenn der Koffer weg ist
Bei Ankunft/Abreise nehmen freundliche Hotel-Angestellte das Gepäck in Empfang und bringen es ins Zimmer oder von dort in die Lobby, während der Gast noch Formalitäten erledigt. In einem solchen Fall verschwanden die Koffer einer Familie. Sie verlangte deshalb vom Reiseveranstalter Schadensersatz. Zuerst ein Amtsgericht und dann das Landgericht wiesen diese Forderung jedoch ab. Begründung: Der Koffertransport mit dem hoteleigenen Gepäckservice sei kein Bestandteil der gebuchten Pauschalreise gewesen. Der Umstand, dass Koffer "automatisch" vom Personal transportiert werden, ändere an der Rechtslage nichts.

Ärger mit dem Zoll
Wer aus dem Urlaub kommt, hat meist das eine oder andere Erinnerungsstück erworben. Aus Unwissenheit kann man dadurch schnell mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Da Thailand nicht zur EU gehört, sind die Einfuhrbestimmungen restriktiv. Zollfrei kann Ware nur begrenzt eingeführt werden. Die Freigrenze für den ausschließlich persönlichen Gebrauch von Waren liegt bei 175 EUR. Goldlegierungen und Goldplattierungen in unbearbeitetem Zustand oder als Halbzeug sind immer einfuhrabgabenpflichtig. Auch nicht abgabenfrei ist sogenannte unteilbare Ware wie Schmuck oder ein Teppich oder ein Kleidungsstück. Hier wird der volle Wert zur Zollbestimmung herangezogen. Auch Waren, die aus einem zwingenden Anlass erworben wurden, sind nur bis zu den Freigrenzen abgabenfrei. Also wer eine Taucherausrüstung in Thailand kauft, weil er einen Tauchurlaub macht, oder einen Anzug z.B. wegen Heirat, der muss Zoll bezahlen, bzw. zunächst beim Zoll die Waren anmelden. Wenn nun die Freigrenzen überschritten sind, so müssen 13,5 % Zoll bezahlt werden, wenn mit der Ware nicht gehandelt werden soll und diese auch nicht zur gewerblichen Verwendung bestimmt ist. Dies gilt bis zum Wert von 350 EUR. Für hochbesteuerte Waren gelten besondere Steuersätze, z.B. für Zigaretten 11 cent pro Stück, für Kaffee 3,99 EUR je Kilo, Spirituosen 6,80 EUR je Liter.
Wer Waren im Wert über 350 EUR einführt, für den gilt, dass es keine Pauschalbesteuerung gibt, sondern dass die Ware nach ihrem individuellem Steuersatz besteuert wird. Und wirklich, jede Schraube, jede Ware in jeglicher Ausführung hat einen katalogisierten Steuersatz. Wichtig ist, dass man die Kaufrechnungen beim Zoll vorlegen kann, damit der Wert der Ware nachgewiesen werden kann - ansonsten wird geschätzt - und das kann noch teurer werden. Übrigens, Geschenkpakete aus Thailand sind nur bis zu einem Wert von 45 EUR zollfrei. TOMBERG

Bangkok-Krabi
Ab Oktober fliegt Bangkok Airways täglich von Bangkok nach Krabi. Mit Guilin (China) nimmt die private Fluggesellschaft in diesem Monat zudem ein neues Ziel in ihren Flugplan auf.

Sicherheitshinweise
In thailändischen Medien wird in letzter Zeit über mögliche Anschläge im Zusammenhang mit dem vom 17. bis 21. Oktober stattfindenden APEC-Gipfel spekuliert. Deshalb sind die Sicherheitsvorkehrungen in Bangkok verstärkt worden. Es ist damit zu rechnen, dass es während des Gipfels zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann.
Seit dem Terroranschlag auf Bali hat die Thai-Regierung ihre Sicherheitsmaßnahmen (besonders in den Tourismuszentren) erhöht. Dennoch besteht eine Gefährdung für Thailand wie für die gesamte Region Südostasien fort. Insbesondere bei Reisen zu touristischen Zielen mit größeren Menschenansammlungen wie Phuket, Pattaya und Bangkok wird erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht empfohlen. Von Reisen in die südlichsten Provinzen wird abgeraten.
Wegen sporadischer Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zu Myanmar sollten Reisen an die Grenze oder in die unmittelbare Grenznähe nicht, oder allenfalls unter sachkundiger Führung und als Gruppenreise unternommen werden. Im Grenzgebiet zu Kambodscha kann es zu Überfällen durch bewaffnete Banden kommen, die mitunter Menschenleben fordern.

Ausgabe
10-2003

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