Farang Titel 12-2003 Ausgabe 12 - 2003

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Zur Leser-Zuschrift: "An alle Thai und Deutsche" in Farang 10-2003:

Hallo,
Peter Kopmann schrieb, dass zur Zeit fast alle Visa Anträge selbst von direkten Verwandte nicht genehmigt werden. Unglaublich, denn nach deutschem Recht hat jeder Mensch das Recht auf seine Familie. Aber das kommt mir alles irgendwie bekannt vor: Mein Sohn wurde vor der Ehe mit meiner thail. Frau in Thailand geboren, später haben wir dann in Thailand geheiratet. So war unser Sohn also automatisch auch deutscher Staatsbürger, da er ja von einem Deutschen gezeugt wurde. Wie doch eigentlich alle wissen hat er somit die doppelte Staatsbürgerschaft (Thai und Deutsch) bis zum 18ten Lebensjahr.

Den Reisepass für unseren Sohn wollten wir erst in Deutschland beantragen, also haben wir ein Visum beantragt, da er ja mit dem thailändischen Reisepass einreisen sollte. Nach dem obligatorischen Gespräch bei der Ausländerbehörde gab's dann das OK, aber nur von der Ausländerbehörde - nicht von der Deutschen Botschaft. Für meine Frau wollten sie das Visum ausstellen, aber nicht für unseren damals fast 2 Jahre alten Sohn - und ich hier in Deutschland... Nachdem man meiner Frau dann 3 interne Telefonnummern der Deutschen Botschaft gab sollte ich mich doch mit ihnen in Verbindung setzen. Zeitunterschied 7 Stunden, das heißt also um 3 Uhr aufstehen, um pünktlich um 9 Uhr jemanden zu erreichen, doch nach einer Stunde ging immer noch keiner ans Telefon. Also 'ne E-mail. Doch darauf meldete sich auch keiner. Daraufhin dann zum Außenministerium, die verstanden aber nicht, dass unser Sohn mit dem thail. Reisepass einreisen soll. Der dritte Anlaufpunkt war die Ausländerbehörde. Der Bearbeiter verstand gar nicht, was das ganze soll, denn die Zustimmung zur Einreise mit dem thail. Reisepass hatte er doch gegeben. Also meine Frau noch mal zur Botschaft. Ich solle doch bitte von der thailändischen Botschaft bestätigen lassen, dass mein Sohn auch mein Sohn ist(?) OK, zwar wusste in der Lepsiusstraße keiner, was das soll, aber man half weiter.

Die Unterlagen also nach Bangkok geschickt. Meine Frau also zum dritten Mal bei der Botschaft - is ja alles ganz einfach für meine Frau und unseren fast 2 Jahren alten Sohn: Fast 5 Stunden nach Bangkok fahren, sich ein Zimmer nehmen, am nächsten Tag dann wieder 5 Stunden nach Hause fahren... Doch irgendwie half die Bestätigung auch nicht viel weiter. Wir hatten die sprichwörtliche Schn... voll. Nach einem kleinen ! kostenlosen ! Tip vom RA Stancke schickte ich ein Fax zur Botschaft, in dem ich eine Vollmacht für meine Frau ausstellte, dass sie mit unserem gemeinsamen Sohn nach Deutschland einreisen darf und sie ein obligatorisches Visum (danke nochmals an RA Stancke) und wenn nötig nun doch den deutschen Reisepass für den Sohn beantragen darf.

Zuletzt wies ich die Botschaft noch darauf hin, dass es in Deutschland die doppelte Staatsbürgerschaft gibt und nicht zuletzt jeder gesetztlich das Recht auf seine Familie hat - was heißen soll, dass jeder das Recht hat, mit seiner Familie zusammen zu leben. Und siehe da, plötzlich wurde auch das Visum für unseren Sohn erteilt. Es wurde also einem deutschen Staatsbürger die Einreise nach Deutschland verweigert...

Macht weiter so, schöne Grüße, Matthias, bei Berlin

Zu Luitger Hofberger in Farang 10-2003:

Hallo Luitger,
es wäre mal interessant zu erfahren, wieviel Erfahrung du mit Thailand und mit der Denkweise und "Moral" der Thais hast.

Es hört sich ja alles recht merkwürdig an, zumindest für mich als Außenstehender, der ja nicht emotional involviert ist. Mir gehen da jedenfalls jede Menge Fragen durch den Kopf. Du sprichst davon, dass deine Kanjana eine Cousine aus Surin wiedergetroffen hat. Hast du die "vermeintliche" Cousine schon mal gesehen oder gar gesprochen und bist du überhaupt sicher, ob diese Cousine wirklich existiert? Es ist ja für mich äußerst merkwürdig, dass Kanjana unter allen Umständen vermeiden will, dass du sie an diesen Wochenenden begleitest. Setz dich einmal durch und fahre einfach mal mit. Wenn sie nichts zu verbergen hat, wird sie es wohl akzeptieren, aber widerwillig. Kündige es aber bitte nicht schon Tage vorher an, denn dann wird sie, falls sie etwas vor dir verbergen will, mit Sicherheit etwas arrangieren. Aber ich würde fast vermuten, dass sie nicht fahren wird, wenn du dich ihr gegenüber durchsetzt.

Und dieser Lebensgefährte ihrer Cousine, was ist mit dem? Bist du dir sicher, dass es sich dabei wirklich um den Lebensgefährten dieser "Cousine" handelt? Es hört sich, distanziert betrachtet, alles etwas merkwürdig und konstruiert an.

Der plötzliche Bedarf nach mehr Geld ist auch schon verwunderlich. Spielt deine Kanjana gerne? Wenn sie von den Wochenenden zurück kommt, ist sie dann übermüdet? Es läge dann auf der Hand, dass der erhöhte Bedarf an "Haushaltsgeld" für Spielschulden benötigt wird. Es hat seine Gründe, weshalb Glücksspiel in Thailand verboten ist. Gespielt wird trotzdem.

Was ist das mit dem Hausbrand gewesen? Hast du den Schaden mal persönlich begutachten können? Und 30.000 EUR Unterstützung für 'ne Hütte auf dem Land, Mann, das sind 1.35 Millionen Baht, dafür setzt du Häser für jedes einzelne Familienmitglied hin. Zum Vergleich: In Pattaya kannst du für diese Summe schon Bungalows mit mehr als 100qm nach westlichem Standart kaufen.

Du schreibst, dass du Kanjana in Phuket kennengelernt hast. Kommt sie aus der Ecke? Wenn ja, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass sie eine Cousine in Surin hat, aber das ist meine subjektive Ansicht.

Nun mal zu den restlichen Punkten. Wie du geschrieben hast, hat Kanjana Telefonkarten verkauft, an die "Girls" dort. Also, Kontakt zum Milieu hat sie ja zweifelsohne gehabt. Dann hat sie in einem Massagesalon gearbeitet, "ohne Sex", wie du hervorhebst. Mal ehrlich gesagt oder gefragt: "Glaubst du das wirklich?" Oder wie definierst du "ohne Sex"? Ich habe in Bangkok und auch anderen Städten (Chumpon, Hua Hin, Cha Am) zahlreiche Massage-Salons (nicht die Parlours, die nur deswegen (Sex) existieren) besucht, alle "ohne Sex". Und in 99 % aller Fälle wurde mein edelstes Teil auch massiert, teils mit und teils ohne Nachfrage und häufig auch, wenn meine Freundin, die glücklicherweise nicht so eifersüchtig reagiert, direkt neben mir lag. Also bleibt die Frage, wo "Sex" anfängt.

Ich war an diesem Wochenende in Berlin einen Freund besuchen. Wir waren in zwei Massagesalons "ohne Sex". Aber in beiden Salons haben wir "volle" Entspannung bekommen. In einem arbeitete auch ein Mädchen, glücklich verheiratet, wie sie sagt, aber ihr Mann weiß nicht, was sie macht. P.S.: Alle Massagen waren Klasse und ihr Geld wert, auch ohne die Extra-Massage.

Weißt du, das mit dem Freikaufen ist auch so eine Sache. So 'was gibt es nur in Bars und Etablissements, die im Milieu arbeiten. Für jedes Mädchen, das da mitgenommen wird, musst du eine "Barfine" bezahlen, du kannst sie "freikaufen". Aber in einem normalen Gewerbe würde sie einfach aufhören. Sie muß ihrem Arbeitgeber ja jede Menge Geld eingebracht haben wenn er sich diesen herben "Verlust" mit 5000 EUR ausgleichen ließ. Bedenke mal, was so ein "Massage-Girl" im Monat verdient. Sie kommt vielleicht mit Trinkgeld (für Extramassagen) auf 10000 Baht im Monat und das ist hoch gegriffen.

Nun mal zu deinen Zukunftsplänen. Du kannst in Thailand nur unter bestimmten Vorraussetzungen Land erwerben (Firmengründung etc.). Wenn du sicher gehen willst, dass du Rechte an einem Haus hast, dass du für deine Kanjana und für dich bauen willst, schalte einen Rechtsanwalt (in Thailand) ein. Über bestimmte Vertragskonstruktionen kannst du dir ein Haus sicher zuschreiben lassen. Aber so, wie ich das gelesen habe, ist das bei weitem weder in Kanjanas Absicht noch derer "Cousine". Wenn es weiter so läuft wird das Haus auf ihren oder ihrer "Cousine" Namen eingetragen und du hast nichts und bist lediglich geduldet, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben können.

Nun, ich habe mir diesen Brief einige Male durchgelesen. Irgendwie wird hier ja voll das Klischee des "naiven Farang" bedient, so dass sich mir der Gedanke aufdrängt, dass dieser "Leserbrief" ein Konstrukt ist. In dem Fall hoffe ich es sogar.
Einen lieben Gruß aus Hamburg von Puchong alias Paiwan

An die FARANG-Redaktion,
zunächst erlaube ich mir, Mr. Hofberger zu empfehlen (so als gut gemeinter Rat), sich zwei Bücher vom Caan Verlag zu beschaffen: "Unsere Rechte als thai-deutscher Lebenspartner in Deutschland" sowie "Übersiedeln nach Thailand" von den Autoren Suchavadee Wagner & Klaus Wagner. - Also was Ihnen, Herr Hofberger, so alles im Kopf umher geht, kann ich mir in etwa denken. Mann sollte schon die Augen offen und unbedingt den Verstand gebrauchen. - Aus meiner Erfahrung, ich lebe seit 61/2 Jahren mit einer Thai zusammen, 31/2 Jahre verheiratet, also 61/2 Jahre in Thailand und Deutschland. Von den Thai-Deutsch-Familien, die ich kenne, sind 10% zerrüttet. - In Thailand ist alles ganz anders - eben Thailand. Mit freundl. Grüßen,
Wolfgang M., Hamburg

Zum Artikel SHARE von Wolfgang Payer in Farang 11/2003:

Ein sehr gelungener Beitrag von Wolfgang Payer über das Share-Spiel. Meine Thai-Freundin hatte mir schon des öfteren dieses Spiel erklärt, richtig durchgeblickt habe ich jedoch nie. Mir sind jedoch Fälle bekannt, wo sogar der Bankhalter (Tau-Share) mit dem Geld der Spieler durchgebrannt ist und sich nach Thailand abgesetzt hat. Noch immer wird er oder sie von der wütenden Thai-Szene Berlins gesucht. In einem speziellen Fall wurde eine Bekannte von mir um 25.000 Euro betrogen. Dies verdeutlicht vielleicht ansatzweise, um welche Summen es teilweise geht. Auf alle Fälle sollte die Teilnahme an diesem Spiel, ob nun Thai oder Farang, gut überlegt sein. Carsten N., Berlin


Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Ein heimatloser Thai-Mann! Für einen nicht deutsch sprechenden Thai-Mann wird Berlin wohl in komischer Erinnerung bleiben. Nach lustiger Zechrunde im Irish Pub im Europa-Center wurde er mit einer thailändischen Begleiterin in ein Taxi gesetzt. Diese sollte den Stadt-Unkundigen nach Hause begleiten. Tat sie aber nicht. Statt dessen ließ die Benommene nur sich nach Hause fahren und überließ den Ahnungslosen seinem Schicksal. Der Taxi-Kutscher wusste nun auch nicht weiter und zuckelte einfach nur durch die Stadt. Beim ersten Thai-Wort, das er lesen konnte, setzte der Chauffeur seinen Passagier ab. Und was hatte er nun gesehen? Das Wort "Thai" vom Thai Fun in der Weddinger Pankstraße. Prima, dachte sich der Erlöste und übernachtete kurzerhand in dem gemütlichen Etablissement. Was noch so alles geschah ist leider nicht überliefert. Mal die Madels fragen... Für die Treulose ging's dann auch nicht lustig weiter. Sie liegt derzeit im Krankenhaus mit einer Alk-Vergiftung.

Spontane Karaoke Tour durch Berlin. Dabei sind Warin von der Thai-Massage in der Maxstraße (nebst Bruder aus Thailand), Noi und noch andere. Rein in die Kutsche und auf zum neuen Thai Jai Tai in der Kreuzberger Großbeerenstraße. Ist ja schick dort. Doch gegen 21.30 Uhr war alles dunkel. Wie denn nun? Schon zu oder noch nicht auf? Da es regnete, gleich weiter zu Somchais KORAT in der Hohenstaufenstraße 69. Da war auf und auch noch ein Mikro frei. Noi schnappte sich das Ding und schon waren alle zufrieden. Sie singt traurige Thai-Lieder um Liebe und Schmerz und irgendwie hat der Rum-Treiber den Eindruck, es handel sich immer um das selbe Lied. Sein Wunsch nach forty forty five und Do Le Mi werden einfach nicht erhört. Somchai mit Meo sehr aufmerksam und nett angezogen. Er in weiss und witzig mit einem bunten Käppi. Sie elegant. Von Haus' gab es einen Teller mit Thai-Wurst und allerlei zu knabbern. War okey. Dann wieder ins Fahrzeug und kurz um zwei Ecken zu Ronny ins JOY an der Kleiststraße. Es war 23 Uhr und John kam gerade angewetzt. Kurze Einrichtung des Equipments und dann wieder die traurigen Lieder von Noi. Dabei geht es ihr doch ganz gut. Am Nebentisch saß eine Handvoll junger Menschen, alles Männer, darunter einer aus Japan. In guter Konkurrenz wechselte das Gesangs-Mikro hin und her. Der Hammer kam vom Japan-Mann. Mit dunkler Stimme intonierte er den Nippon-Song Sukijakki (o.ä.), der stark an ein Kinderliedchen erinnerte. Alle Thai sangen aus lauten Kehlen fröhlich mit. Wunderbar!

In der Weddinger Schererstraße, im Haus Nummero 10, gibt es ein kleines intimes blinkendes Thai-Etablissement. Es heisst Oh la la. Nun sind im Laufe der Zeit und wegen der Witterung alle horizontalen Buchstaben-Elemente abgefallen. Und was sagt unsere Tippi dazu? Olli Cafe. Oh je, auch ganz nett.

Elegantes Thai-Essen am Ende des Ku'damms, in der Schmargendorfer Berkaer Straße 44. Nahe dem Rathaus hat China-Mann Asing sein zunächst zweites Restaurant etabliert. Es heißt Rakang Thai und öffnet täglich von 12 bis Mitternacht. Die Mutter-Firma sozusagen befindet sich am Weißenseer See, vi-a-vis vom alten Kulturhaus Peter Edel. Ist aber ein China-Restaurant. Nun in Schmargendorf geht alles sehr vornehm ab, spärlich zeitlose Einrichtung, eine offene Küche (!) und reichlich freundliche Thai-Bedienungen. Die Wände ziert ein ocka-farbenes Fries rundum. Mit Malerei. Schade eigentlich, sollte dies doch einmal eine umfangreiche thailändische Holzschnitzerei werden mit allerlei Elefanten, Wats und Orchideen. Egal, die Küche allein lohnt den Gourmet-Besuch, und darauf kommt es ja an. Lecker, zab!

Samstag war und ist immer noch der Disco-Tag in der Woche, so auch in der Asia-Community der Stadt. So treffen sich die Tanzwütigen dann in der JOY-Discothek. Neulich gab es gar ein wildes Foto-Shooting mit netter Digi-Kamera auf der umspiegelten Tanzfläche. Weit nach Mitternacht hatte der "Film" wirklich kein Ende (wohl dicker Speicher-Chip). Mit von der Party waren Jim aus Teltow und Schwesterchen Jang aus Kreuzberg. Sunik auch ganz aus dem Häuschen und fein zurecht gemacht. Auch Djum, Mem und Aim-On wurden gesichtet. Der wilde Foto-Reporter war natürlich nicht auf den Bildern. War schließlich kein Rücklader...

Wie in der Stadt unschwer zu erkennen ist, hat sich Discounter LIDL reichlich ausgebreitet. Nun, gut, was hat dies aber mit der Thai-Szene zu tun? Ganz einfach: Denn nun endlich hat unser aller Königssohn einen festen Job als Security bekommen. Micha steht seinen Mann jetzt am Rathaus Neukölln. Bleib' standhaft! Die Welt ist schlecht, aber nicht alle...

Jetzt muss doch wirklich 'mal der Tierschutzbund eingreifen. Nein, nicht der mit den 50 abhanden gekommenen Millionen DM. Aber mal ehrlich. In der recht ansehnlichen Sunshine Thai-Massage in der Kuglerstraße leben in einem kleinen Aquarium mindestens fünf fette Goldfische. Wenn die Schwergewichte sich einmal wenden, schwappt das Mini-Becken über. So geht das aber nicht. Mein Tip: Lieber aufessen und den Rum-Treiber dazu einladen!

Da staunte die kleine taffe Mannschaft vom Thai Laden Tongma an der Schönhauser Allee nicht schlecht, als eines Tages eine wahrlich riesige Bestellung an frischen Auberginen, Zitronengras und anderem Thai-Gemüse und Kräutern etc. für eine ad hoc Lieferung nach Spanien vom Mao Thai geordert wurde. Zum Glück war das Lager gerade krachend voll. Ruck Zuck wurde der satte Zentner Grünkram verladen und zum Airport geschafft. Ja, Thai-Gemüse müsste man sein, dann käme man gut rum in der Welt. Aber wer war eigentlich der Empfänger? Na Norbert Frankenstein (Ex-Mao-Thai-Group). Der Exilant hatte wohl ein königliches Thai-Essen zu catern. Aber für wen, und was sagt die Steuerbehörde dazu? Für Juan oder den Thronfolger mit seiner Neuen? Wie nun?

Pum und Puk hatten mit ihrem Ausflug in die Gastronomie nicht so einen Erfolg. Die fleißigen Schwestern haben nun ihr Thai Restaurant Ayutthaya in der Friedrichshainer Grünberger Straße verkauft. Trotz der Steinwurf-Nähe zur sehr angesagten Simon-Dach-Straße schwappte die hippe Szene nicht um die Ecke. Da fehlten keine 100 Meter zum geschäftlichen Erfolg. Jetzt wollen sie sich auf ihr Kerngeschäft PUM's Asia Shop (Yorckstraße, Kreuzberg) konzentrieren und denken bereits wieder über eine Expansion nach. Fleißig, fleißig.

Nun gibt es doch tatsächlich freche Spatzen in der Stadt, die pfeifen, dass sich manche Thai-Frauen in jüngster Zeit immer lieber im Thai Thek in Neukölln aufhalten. Ob dies mit einer der neuen Sängerinnen zusammenhängt? Allet Gerüchte! Aber wenn schon! Lassen wir doch die Trommeln sprechen: Tam Tam, Tom Tom. Alles klar?

Klug auch hat es der Besitzer des Spandauer Thai Bistros Sukhothai gemacht. Edd (ein anderen Edd) hat das Geschäft verkauft und ist nun Koch dort. War er auch vorher schon, nur mit dem kleinen feinen Unterschied, dass er jetzt ein festes Gehalt hat. Auch nicht schlecht.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Bericht

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Thailand: Der Isthmus von Kra

Ein Text von Wilfried Stevens

Isthmus (grch.=isthmos=Landenge) von Kra ist die Bezeichnung für die Meerenge zwischen Thailand und Burma (Myanmar). Andere Schreibweisen sind Krah, Kroh und Krao. Diese Meerenge ist an der schmalsten Stelle, dort wo ein Trichter von Victoria Point aus ins Landesinnere vordringt, nur 24 Kilometer breit und zum Teil nur max. 70 Meter hoch. Hier gibt es die höchsten Niederschläge Thailands, wodurch das Gebiet äußerst fruchtbar ist.

Im Laufe der Zeit sind hier zwei große und zwei kleine heute befahrbare Übergänge entstanden: Der erste der großen Übergänge ist die sogenannte Isthmus-Straße, die von Kra Buri nach Chumphon führt. Der zweite ist die Straße von Takua Pa nach Surat Thani. Dann gibt es noch zwei kleinere Übergänge: Der erste liegt südlich von Kra Buri, und führt vom Dorf Khao im Westen nach dem Dorf Thon Pla im Osten. Der zweite liegt südlich von Ranong, und führt zwischen den Dörfern Hat Supin und Nam Sai im Westen zur kleinen Stadt Lang Suan im Osten.

Uralte Mythen

Die Meerenge ist von uralten Mythen umrangt. So sollen in Urzeiten kupferne Schiffe der Götter hier gelandet sein. Auch gibt es eine uralte Legende, daß auf dem Berg Khao Nom Sao ein fliegender Eisenturm der Götter erbaut wurde. Dieser sagenhafte Eisenturm soll aus kosmischem Eisen gebaut worden sein, und nach einem Götterkampf über dem Pazifik zerplatzt sein.

Dazu gibt es vielleicht einen interessanten Zusammenhang: Im Gelände des Wat Ratchanatda in Bangkok kann man ein seltsames, und wohl einmaliges Gebäude in ganz Thailand, sehen. Diese Gebäude nennen die Thais Lohaprasad, was mit "Eisenturm" oder "Metallpalast" übersetzt wird, und wirkt mit seinen zahlreichen kleinen Eisentürmen, die auf drei quadratischen Ebenen pyramidenförmig angeordnet sind, sehr befremdlich und rätselhaft. Niemand weiß mehr genau, warum Rama III (herrschte 1824-1851) das 33,5 Meter hohe Steingebäude im altindischen Stil für seine Nichte erbauen ließ. Aber bekannt ist, daß sich Rama III auch für viele Naturwissenschaften, Geschichte und Mythologie interessierte.

Es soll eine originalgetreue Kopie eines Gebäudes aus dem 2. Jahrhundert auf Sri Lanka sein. Dieses Gebäude wird auf Sri Lanka oft mit dem indischen Ramayana in Verbindung gebracht. Es gibt die Legende, daß dieses Gebäude, das auch als Tempel oder Eisenturm bezeichnet wird, wiederum eine Kopie eines viel älteren Models der altindischen Götter sein soll. Weiter berichtet die Legende, dass das Gebäude "Tempel oder Turm der Kraft" geheißen haben soll. Ob dieser "göttliche" Turm gar kein Tempel war, sondern eher etwas Technisches oder? Diese Frage läßt sich wohl nur in Sri Lanka lösen.

Die Mythen berichten weiter, daß diese Götter über die metallene Schildkröte Nai verfügten, die unter Wasser schwimmen und auf dem Land gehen konnte. Nai brachte den Menschen die eisernen Tafeln der ewigen Gesetze. Wahrlich seltsame Begebenheiten aus der Zeit der alten Göttersagen. Somit war für die Götter dieser Ort aus unbekannten Gründen ein anscheinend wichtiger Standort!?

Historie

Wenn man sich mit der Geschichte des Isthmus von Kra beschäftigt, so stößt man nicht nur auf die abenteuerlichen Geschichten der ersten Händler aus Indien, die die Meerenge als Übergang benutzten, sondern insbesondere auf ein Bauprojekt, daß seit über tausend Jahren die Ingenieurkunst beschäftigt: Der Bau eines Kanals durch die Meerenge.

Der Kanal, der (n)doch nicht gebaut wurde

Nach einer alten Überlieferung soll die alte Stadt Chaiya erster Ausgangspunkt für eine Überquerung der Meerenge gewesen sein. Chaiya war vor etwa 1000 Jahren ein Zentrum des Sri-Vijaya-Reiches, das weite Teile des Landes beherrschte. Es reichte in seiner Glanzzeit von Java bis zum Ithmus von Kra, wo das Reich der Khmer begann. Die Überquerung sollte mit Hilfe von Flößen, Elefanten und Büffelkarren bewerkstelligt worden sein.

Vorher waren es die ersten Händler aus Indien und Arabien, die sich schon Gedanken darüber machten, die Meerenge als kurzen Transportweg zu nutzen, um schneller zum Golf von Siam zu gelangen. Etwa um 400 v. Chr. war der Welthandel zwischen Europa, Arabien, Indien und China schon gut ausgebaut. In Europa waren es anfangs insbesondere Römer und Griechen, die im Handel mitmachten, der auf Land und See geschah.

Die ersten indischen Händler landeten von Sumatra in Krabi und erreichten von dort den Tapifluß. Der Tapifluß führte bis zum heutigen Surat Thani, und ermöglichte so schon früh, über einen Landweg, den Seeweg zu verkürzen. Doch der Landweg war auch mühselig, und die Gefahren durch wilde Tiere, Krankheiten und Piraten auf Land waren immer ein Restrisiko, was die Karawanen eingingen. Zudem mußten die Karawanen kostspielig unterhalten werden, und konnten nicht soviel transportieren, wie es ein Schiff konnte.

Es waren auch indische Händler, die als erste Initiatoren gelten, die einen künstlichen Kanal durch die Meerenge planten. Die Inder hatten schon früh sehr fähige Ingenieure und verblüffende Kenntnisse im Tunnelbau, (dazu ist eine spezieller Beitrag in Vorbereitung), so daß ein Kanaldurchbruch, rein technisch gesehen, durchaus möglich war. Schon früh errechneten die Seehändler, daß ein Kanaldurchbruch nicht nur einen Seeweg von etwa 1500 Kilometern einsparen würde, sondern auch viel Zeit und insbesondere Kosten für Mannschaften und Schiffe. Händler aus Indien, Arabien und China überlegten sich in Arbeitskreisen Methoden aus, um dieses Ziel zu erreichen. Die Zielsetzung war u.a. von Kra Buri im Westen einen Kanaldurchstich zur Bucht von Sawi, südlich von Chumphon oder vom Pakchan-Fluß an der Westküste nach der Stadt Chumphon, zu machen. Da einer der indischen Stützpunkte und Handelsstädte Takua Pa war, überlegte man sich eine Route, die noch kürzer sein könnte, um den Golf von Siam zu erreichen.

Man errechnete eine Strecke von maximal 40 km, wobei Höhen von nur 75 Meter zu überwinden wären. Dabei wären dem Projekt Flüsse entgegengekommen, wobei der Kra Fluß die Hauptrolle spielen würde. Zu der damaligen Zeit ein durchaus realistisches Vorhaben. Takua Pa wurde die Ideenschmiede zum Projekt. Leider ist nicht überliefert, ob indische, chinesische oder arabische Ingenieure an einem Kanal arbeiteten.

Takua Pa

Die heutige Zinnstadt Takua Pa liegt 134 km nördlich von Phuket. Schon im dritten Jahrhundert v.Chr. kamen zahlreiche Siedler aus Indien an, die sich vor den Kriegszügen von König Asoka in Sicherheit brachten. In der Umgebung der Stadt wurden Schmuckstücke, Statuen und Keramik aus jener Zeit entdeckt. Vom 3. bis 8. Jahrhundert war die Stadt unter dem Namen Takola ein bedeutendes Handelszentrum unter der Oberhoheit von Nakhon Si Thammarat. Neben Indern kamen auch Griechen, Araber, Perser und Chinesen auf ihren Handelsreisen durch die Stadt. Wegen der reichen Zinnvorkommen wurde die freie Stadt später Takua Pa genannt (Takua heißt auf Thai Zinn).

In der Nähe von Kho Kho Khao, 15 km von Khura Buri, eine kleine Stadt 40 km nördlich von Takua Pa, gibt es einige Ruinen, von denen angenommen wird, dass es sich bei ihnen um die Überreste einer Stadt handelt, die von indischen Einwanderer gebaut wurde. Man fand hier Münzen, Porzellan und weitere Stücke. Der größte Schatz der heutigen Stadt sind die drei großen indische Statuen Pra Narai (Narayana, der stehende Heilige mit vier Armen, der alles Böse in der Stadt zerstört), Pra Luk (Laksha, der Helfer aus der Not) und Nang Srida (Sita, die Helferin aus der Not). Sie sind in einem kleinen Park aufgestellt.

Der geplante Kanalbau in der Moderne

Die erste Idee dazu hatte bereits 1793 der jüngere Bruder des Königs Rama I angeregt. Nach seinen Vorstellungen sollte der Indische mit dem Pazifischen Ozean mit einem Kanal so zu verbinden sein, daß Kriegsschiffe von Songkhla aus die Interessen Siams an der Westküste vertreten könnten. Ein frühzeitig gebauter Kanal durch die malaiische Halbinsel, unter der Kontrolle Siams, hätte die gleiche politische und wirtschaftliche Bedeutung gehabt wie der heutige Suez- und der Panamakanal. Es hätte den gesamten Handel entscheidend verändert, wobei besonders die Kolonialmacht England erhebliche finanzielle Einbußen in Singapur als wichtigen Umschlagplatz gehabt hätte. Auch wären die ganzen politischen Planspiele der Kolonialmächte gefährdet gewesen. Man hätte auch vermuten können, wie sich Indien, China und Malaysia verhalten hätten. Siam fehlte es an Geld und fähigen Ingenieuren, um solch ein Groß-Projekt bewerkstelligen zu können. Erst die Kolonialmächte England und Frankreich werden die Jahrtausend-Idee neu in der Diskussion bringen.

Der Kampf der Kolonialmächte

Die Kontrolle der Handelswege in der Region Südostasien bestimmte auch die Macht in der Region. Aufgrund der verschiedenen Gebietsansprüche Englands und Frankreichs kam es zwischen beiden Mächten deswegen zum Zerwürfnis, da beide Mächte einen Kra-Kanal planten, unter der Kontrolle des Landes, der ihn baute; und nicht etwa unter der Kontrolle Siams oder Malaysias.

Im frühen 19. Jahrhundert interessierte sich zunächst die britische Ostindische Company für einen Kanal durch die Meerenge, um den Weg nach Ostasien abzukürzen. Als die Briten Burma unter ihrer Kontrolle hatten und 1853 Victoria Point, westlich von Kra Buri, als südlichsten Punkt markiert hatten, war die Kontrolle eines möglichen Kanalausganges schon gegeben. 1863 kam es zu einer gut ausgerüsteten von britischen Ingenieuren geführten Erkundungsexpedition. Die britischen Ingenieure beurteilten aber einen geplanten Kanal eher negativ. Nicht die technische Möglichkeit, sondern die erheblichen Kosten und die Bauzeit wurden als Grund genannt, den Kanal nicht zu realisieren.

Die Franzosen wollten die englische Macht, durch einen von ihnen kontrollierten Kanal, auf den Handelswegen brechen, der am Ende die Bedeutung Singapurs fast zum Erliegen gebracht hätte. Dabei wurde eine mögliche militärische Konfrontation mit Siam insgeheim nicht ausgeschlossen.

1868 führten die Franzosen eine Erkundungsexpedition an, wobei die französischen Ingenieure einen Bau positiver beurteilten, wie zuvor die Engländer. Aber es dauerte noch einige Jahre, bis man wieder aktiv wurde. Im Jahre 1882 wurde der Erbauer des Suezkanals, Ferdinand de Lesseps, vor Ort eingeladen, um sich ein Bild machen zu können.

Mißtrauisch war England gegenüber den Plänen der Franzosen, einen Kanal durch den Isthmus von Kra zu graben, da es sogar anscheinend genügend französische und ausländische Geldgeber vorhanden waren. Die Engländer befürchteten natürlich zu Recht einen erheblichen Rückgang ihrer Handelstätigkeit in Singapur. Aber noch mehr befürchteten sie eine künstliche Abtrennung von Malaysia und eine Vormachtstellung der Franzosen. England verlangte daher von König Chulalongkorn, ohne britische Zustimmung keiner ausländischen Macht eine Konzession für den Kanalbau zu geben.

Auch wurden immer wieder Gerüchte im Umlauf gesetzt, die so weit gingen, daß die Franzosen behaupteten, daß ein Kanal mit 200 Ingenieuren und 20.000 Arbeitern zu bewerkstelligen sei. Sogar Deutschland spielte mit. Damals hatte der Norddeutsche Lloyd zwei lokale thailändische Schiffslinien erstanden und so deutsche Interessen auf den Handelswegen sichtbar geltend gemacht. Ein deutscher Ingenieur habe sogar dem siamesischem Verkehrsministerium einen Plan angeboten. Im den Jahren um etwa 1900 hatte die deutsche Karte in englischen Händen noch eine andere Rolle gespielt, als England den Franzosen mit der vereinten englischen Seemacht und deutschen Landmacht andeutungsweise drohte!

Der siamesische Königshof war natürlich nicht davon begeistert, Spielball der Kolonialmächte England und Frankreich zu werden, die immer mehr versuchten, die Unabhängigkeit des Königreiches zu untergraben. König Chulalongkorn hatte sehr gutes diplomatisches Fingerspitzengefühl, und gab Ferdinand de Lesseps nicht die Erlaubnis dem Plan näherzutreten.

1897 endlich kam zu Verhandlungen zwischen Siam und England. Es wurde ein Vertrag ausgehandelt, daß Siam, bei Wahrung seiner Interessen auf der Halbinsel, selber keinen solchen Kanal bauen oder bauen zu lassen. Der starke politische Druck Englands und seine Interessen in Singapur als Haupthafen der ganzen Region wurden sehr deutlich gemacht. Französische Ambitionen wurden zugleich in dieser Richtung zurückgewiesen. Bis 1901 wurde verschiedene Entwürfe herausgebracht.

1909 wurde zwischen den Königreichen Thailand und Großbritannien ein Vertrag abgeschlossen, der die entgültige Grenze in Malakka festlegte, nachdem die Briten den Thais ein Stück nach dem anderen von ihren malaiischen Besitzungen abgetrennt hatten. Großbritannien versprach, nicht mehr weiter vorzudringen, wenn sich Thailand dazu bereit erklärte, sich dem Bau einer Anschlußlinie von Burma über Tavoy nicht zu widersetzen und vor allem in der Frage des Baues des schon lange geplanten Kanals von Kra nichts zu unternehmen, ohne vorher mit England zu beraten. Ein solcher Bau durfte nur unter englischer Oberaufsicht geschehen! Damit wurde Siams Unabhängigkeit untergraben.

Singapur wurde schließlich der wichtigste Handelshafen und niemand sprach mehr über einen möglichen Kanal durch die Meerenge von Kra. Erst im Jahre 1936 wurde noch einmal im britischen Unterhaus im Zusammenhang mit dem Ausbau Singapurs eine Anfrage gestellt, die Aufschluß über die Gerüchte einen möglichen Kanals verlangte.

In Thailand hatte man indes andere Probleme zu lösen, so dass das Thema Kanalprojekt, das den Schiffsweg von Indien nach Hongkong um einige Tage abkürzen würde, deplaciert war.

Neue Ideen

Inzwischen gibt es eine ganze Anzahl von Vorschlägen, welchen Weg der Kanal über den Isthmus nehmen sollte, wobei die kürzeste Strecke von Kra Buri nach Sawi nicht mehr aktuell ist. Neuerdings favorisiert man verschiedene Routen, wobei die längste, die 150 km lange Route von Phangnga im Westen in die Bucht von Ban Don (Surat Thani) im Osten. Bei 120 m Breite ist diese Route für Schiffe bis 100.000 BRT konzipiert worden und hätte eine Bauzeit von 10 Jahren gehabt. Aufgrund der finanziellen Risiken und der möglichen immensen Umweltbelastung, wurde dieses Projekt schnell wieder auf Eis gelegt.

In neuerer Zeit werden in Thailand hin und wieder Sitzungen unter diesem Thema abgehalten, ohne daß mit einer Entscheidung für den Kanalbau zu rechnen wäre, so sehr er auch die Gedanken der Entwicklungsplaner und Ingenieure immer wieder beflügelt. Aber mit fortschreitender Planung werden nicht nur die technischen Probleme aufgelistet, darunter ein aufwendiges Schleusensystem, sondern auch die ökologischen, sozialen und politischen Folgen bedacht. Aber auch die Finanzierung wäre nur durch ausländische Beteiligungsgesellschaften möglich, so daß am Ende wieder die Unabhängigkeit von thailändischem Territorium in Frage gestellt wäre. Zu guter letzt sehen die thailändischen Militärs ein ernstes Verteidigungsproblem, sollte mal eine Situation eintreten, den Kanal schützen zu müssen.

Ein Hauptargument für einen Bau bleibt immer noch die schnellere Versorgung mit Rohöl, daß traditionell über die Straße von Malakka transportiert wird. Besonders Japan interessiert sich mehr als andere Staaten für einen möglichen Kanal, um die Gesamtentfernung vom Persischen Golf nach Japan zu verkürzen. Die Staaten Malaysia und Indonesien behalten sich nämlich das Recht vor, die bereits hochgradig von Schadstoffen belastete Straße von Malakka für bestimmte Schiffe zu sperren. Daher müssen Riesentanker durch die Lombok- und Makassar-Straße fahren, was die Strecke erheblich verlängert.

Und die Zukunft?

Angesichts aller ungelösten Fragen und Probleme, die ein Kanalbau mit sich bringen würde, bleibt es wohl noch lange bei theoretischen Planskizzen. Unter Mitwirkung der Nachbarländer und Japan plant man nun eine gut ausgebaute Fernstraße, eine Eisenbahnlinie und eine Ölpipeline durch die Meerenge. Für dieses Vorhaben sollen dann in Krabi Raffinerien gebaut werden. Am Ende entgeht Thailand so auch die immense politische Verantwortung für eine international genutzte Meerenge sowie wirtschaftliche Konfliktsituationen mit Singapur und Malaysia. Doch der Traum geht weiter, und die Japaner errechneten die Baukosten bereits mit ca. 35 Milliarden Euro.

Abstecher nach Ranong

Das Gebiet Isthmus von Kra gehört zu den reizvollsten in Südthailand. Die Stadt Ranong, Ort des vielen Wassers, nur rund 570 Kilometer von Bangkok entfernt, ist der größte Ort in diesem Gebiet. Die Stadt wurde vor rund 200 Jahren durch eingewanderte Hokkien-Chinesen gegründet, die hier in Zinnminen arbeiteten. Sie liegt am Ausgang des Kra Buri Fjords, durch den die Grenze zu Burma verläuft. Den Wohlstand verdankt die Stadt auch der Fischerei, im Hafen des Ortes, Paknam Ranong, ankert eine beachtliche Fang-Flotte. Auch baut man hier erfolgreich Kaffee und Cashewnüsse (kayu) an. Auch der Grenzhandel mit Burma läuft ganz gut.

Ranong ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, und ist mit 110.000 Einwohnern und einer Fläche von 3425 qkm einer der die dünn besiedelsten Provinzen, wozu auch Berge bis zu 1000 Meter Höhe und 63 Inseln gehören. Wegen seiner unzugänglichen steilen Berge sind noch immer 70% der Region mit Dschungel bedeckt. Damit gehört die Provinz zu den waldreichsten Thailands. Von April bis Anfang Dezember ist hier Regenzeit, wobei die Monate Juni-August eine wahre Regenflut präsentieren. Daher der Name des regenreichsten Ortes des Landes.

Obwohl es hier viele schöne Strände gibt, ist der Ort vom ausländischen Tourismus noch verschont geblieben. Thais fahren hier schon seit vielen Jahren hierher. Die Umgebung bietet herrliche Wandermöglichkeiten, denn der Ort liegt eingebettet in üppig bewachsenen zum Teil steil ansteigende Hügel. Und wegen der schönen Strände und Wanderwege, plant das Fremdenverkehrsbüro aus Ranong eine ausgewogene Touristenattraktion zu machen.

Im Ort gibt es alle Einkaufs- und Essenmöglichkeiten, wie man sie auch von Vororten Bangkoks kennt. Die Sea-Food-Angebote sollte jeder mal probieren. Doch gibt es im Ortsbereich noch andere Sehenswürdigkeiten. So die berühmten heißen Quellen von Ranong, die zum Teil schon kommerziell genutzt werden und sogar eine Heilkraft besitzen sollen. Weiterhin bieten sich einige Inseln, insbesondere Ko Chang und Ko Phayam, als attraktive Reiseziele an sowie der 646 qkm große Khao Sok National Park mit seiner Tier- und Pflanzenwelt, wo auch Unterkünfte und zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten angeboten werden.

Ein weiterer zukünftiger Besuchsreiz soll die erhoffte offizielle Öffnung der Grenze zum Nachbarland sein. Zwar sind Tagesausflüge von Ranong zum gegenüberliegenden burmesischen Victoria Point schon möglich, aber noch nicht die Weiterreise von Victoria Point durch Burma.

Ab Ranong kann man einige Ausflüge buchen. Die Umgebung bietet allerlei interessante Anziehungspunkte: So den kleinen Park Raksa Wann, wo es auch Pavillons gibt, wo man sich ausruhen kann. 12 km südlich der Stadt gibt es den Ngao-Wasserfall, der von einer hohen Bergwand herunterstürzt. 15 km nördlich gibt es, in Richtung Kraburi und Chumphon, den imposanten Bunyabaan-Wasserfall, wo es auch eine Raststätte zum Verweilen einlädt. Die felsige, dschungelartige Umgebung lädt zu Wanderungen ein.

Etwa 9 km hinter Ranong findet man den Sanjao Muang, das weitläufig angelegte Grab des chinesischen Gründers von Ranong. Grimmige steinerne Wächter bewachen das Grab. Ein kleiner Schrein dient der Huldigung des Stadtgründers. Vor dem Grab steht der Lak Muang, der Stadtpfeiler Ranongs, dessen Schutzgeister hier Opfer in Form von Nahrungsmitteln gebracht werden.

Anreise ab Bangkok

Mit dem Bus ab (Southern Bus Terminal) fahren regelmäßig Busse über Chumphon. Die Fahrzeit beträgt mit einem Aircon-Bus, der rund 250 Baht kostet, rund 11 Stunden. Ein VIP Bus kostet knapp 400 Baht. Mit dem Flugzeug, Bangkok Airways fliegt 1 x täglich, für 2280 Baht Richtung Ranong. Der Flugplatz liegt zwar 20 km südlich von Ranong, aber Minibusse bringen einen schnell zur Stadt.

Abstecher nach Burma

Der nächste Ort auf burmesischer Seite ist Victoria Point (Bayint Naung). Boote setzen für 300-400 Baht über die Bucht; wobei für Ausländer die Hotels solche vierstündigen Ausflüge organisieren und auch alle Grenzformalitäten erledigen.

Auf den lebhaften Märkten auf der anderen Seite sind burmesische Souvenirs und Lebensmittel zu erhalten, aber vieles davon erhält man auch in Ranong, allerdings zu gering höheren Preisen. Der Grenzverkehr ist dabei sehr interessant. Thais und Burmesen fahren hier seit vielen Jahren unbekümmert hin und her. Burmesen kommen nach Ranong um Medikamente und andere Güter zu kaufen, die Thais kaufen in Victoria Point günstig alkoholische Getränke und Edelsteine ein, wobei sicherlich auch ein gewisser Schwarzmarkt das Geschäft belebt. Ausländern werden mit falschen Edelsteinen sehr oft auf's Kreuz gelegt. Obwohl die Touristenpolizei immer wieder davor warnt, kaufen viele ahnungslose Touristen wertlose Imitate. Die Überfahrten sollen aber günstiger werden, und es ist geplant, das man von Kraburi den Ort Victoria Point erreicht.

Kra Buri

Der nächste größere Ort nach Ranong ist das im Norden gelegene Kraburi. Nach Kraburi zieht sich 55 km weit der tief eingeschnittene Fjord ins Land hinein, der Thailand von Burma trennt. Von einem Flußrestaurant am Hafen von Kraburi kann man ins Nachbarland hinüberschauen. Vom Flußpier fahren regelmäßig Passagierboote in einige burmesische Siedlungen entlang des Kra-Flusses, der hier die Grenze zwischen beiden Staaten bildet. Hier ist die Grenze durchlässiger als zwischen Ranong und Victoria Point, zumal der Grenzfluß nur 20-30 Meter breit ist. Man sollte sich aber vorher im Ort erkundigen, ob es auch Ausländern gestattet ist. Da der Grenzfluß eben sehr schmal ist, ist Vorsicht angebracht. Sollte sich jemand verlaufen, dann orientieren Sie sich schnell an Gebäuden mit thailändischen Flaggen, die hier zahlreicher sind.

Sehenswürdigkeiten

Berühmt ist die schöne, 12 km südlich der Stadt, gelegene Phra-Khayang-Höhle mit ihren schönen Stalaktiten und Stalagmiten. Örtliche Legenden behaupten, es gebe in der Höhle Ablagerungen von Lek Lai, einem eisenähnlichen Märchen-Metall, das so elastisch wie Gummi und so formbar wie Wachs sein soll.

Den eindrucksvollen Bokkrai-Wasserfall, der eigentlich eine Folge mehrerer kleinerer Wasserfälle ist, wird erreicht, indem man 2 km südlich der Stadt Kraburi eine 13 km Seitenstraße in östlicher Richtung fährt. Der Wasserfall liegt in einer malerischen Landschaft.

Recht

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Aufenthaltsrecht nach Eheschließung in Dänemark?

Eine Information der Rechtsanwaltskanzlei Bümlein

Aufgrund der erheblichen Verfahrensdauer bei einer deutsch-thailändischen Eheschließung in Berlin und allgemein in der Bundesrepublik ziehen viele Verlobte eine Heirat in Dänemark vor. Die in Dänemark erfolgten Eheschließungen sind in Deutschland zwar uneingeschränkt anerkannt, jedoch ergeben sich aufenthaltsrechtliche Probleme für die thailändischen Verlobten.

Hat die/der thailändische Verlobte/-r zuvor eine gültige Aufenthaltsgenehmigung für die BRD besessen, so kann sie/ er nach einer Heirat in Dänemark problemlos die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis aufgrund der Eheschließung beantragen.

War allerdings die thailändische Verlobte/der thailändische Verlobte lediglich im Besitz eines Schengen-Visums, so kann die Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung aufgrund der Verheiratung mit einem deutschen Staatsangehörigen höchst problematisch sein. Denn das deutsche Ausländerrecht bestimmt, dass die Aufenthaltsgenehmigung auch bei Vorliegen der Voraussetzungen eines Anspruchs versagt werden kann, wenn der Ausländer mit dem "falschen" Visum eingereist ist. Dies ist bei einem Touristenvisum regelmäßig der Fall, da dieses nicht zum Zwecke einer Eheschließung erteilt worden ist.

Während in der Vergangenheit in vielen Bundesländern und insbesondere in Berlin auch nach einer Heirat in Dänemark Aufenthaltserlaubnisse erteilt worden sind, ist diese Praxis in Anlehnung der gesetzlichen Vorschriften erheblich restriktiver geworden. Nach der Durchführungsverordnung zum Ausländergesetz kann zwar ein Ausländer, der mit dem "falschen" Visum eingereist ist, nach einer Heirat - ohne vorige Ausreise - die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis beanspruchen.

Allerdings heißt es in der entsprechenden Vorschrift, dass dies nur bei einer "Eheschließung im Bundesgebiet" gelten soll. Heiratet also ein Ausländer, der im Besitz eines Schengen-Visums ist, in Dänemark und beantragt dieser nach der Wiedereinreise in die Bundesrepublik Deutschland die Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung, so kann die Ausländerbehörde die Ausreise des Ausländers verlangen. Diese Auslegung der geltenden Durchführungsvorschriften zum Ausländergesetz wurde durch eine neuere Entscheidung des OVG Lüneburg vom 27.08.2003 erneut bestätigt.

Selbstverständlich gelten beim Vorliegen entsprechender Härtegründe Ausnahmen von der eben dargestellten Rechtslage. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt:
Rechtsanwaltskanzlei Bümlein Kurfürstendamm 157, 10709 Berlin
Tel.: + 49 30 88 71 18 0
Thai: + 49 30 88 71 18 113
Fax: + 49 30 88 71 18 20
www.buema.net RainBuemlein@aol.com o. thaireno@aol.com (für Thais)

Unser Büro ist montags - freitags von 9.00 - 20.00 Uhr für Sie besetzt.

Sport

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MUAY THAI - Heavyweight Explosion (K-1)

Was hatte man sich doch seitens des Ausrichters - Tai Kien Aachen - für große Mühe gegeben, um am 1. November 2003 diese Deutsche Meisterschaft in Hückelhoven-Ratheim unter Dach und Fach zu bringen. Listenführung per Computer, frühzeitiges Wiegen der Kämpfer, Verpflegung der Kämpfer und Trainer und einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.

Die Halle schien aus allen Nähten zu platzen, dennoch bemühte man sich, die Kämpfe so schnell als möglich abzufertigen. Erwartet hatte man auch die Teilnahme der MUD/IFMA-Kämpfer, da sich ja die IMTF und IFMA zusammengeschlossen hatten. Diese erschienen nicht, da MUD-Präsident Klaus Waschkewitz den MUD-Kämpfern die Teilnahme untersagte, weil man ja schon eine Deutsche MUD Meisterschaft ausgerichtet hatte. Laut Berichten der Berliner Presse handelte es sich um eine Deutsche Meisterschaft mit mal gerade 25 Kampfpaarungen. Auch der IFMA-Präsident für Europa, Jacques Mairesse, versuchte noch kurz vor der MTBD-Meisterschaft, die MUD-Kämpfer zu einer Teilnahme zu überreden, was jedoch nicht fruchtete.

Mit 98 Kampfpaarungen auf der MTBD-Meisterschaft und 25 auf der MUD-Meisterschaft braucht man ja wohl nicht lange zu überlegen, welchen Stellenwert eine solche "Deutsche Meisterschaft" einnimmt. MTBD-Präsident Detlef Türnau hatte die Türen für die MUD-Kämpfer geöffnet, Waschkewitz hat sie wieder zugeschlagen.

Schon in den Vorkämpfen sah man spannende Kämpfe, und es zeigte sich deutlich, daß die vielen Aktivitäten im Amateur Muay Thai Bereich ihre Früchte trugen. Selbst Newcomer in der Amateur Muay Thai Szene zeigten erstaunliche Leistungen und ein hohes Niveau.

Nach der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmer darüber im klaren, daß bei der Vielzahl an Teilnehmern die Deutsche Meisterschaft im kommenden Jahr in einer wesentlich größeren Halle ausgerichtet werden muss, sowie zwei Boxringe zur Verfügung stehen müssen. Auch sollten einige Trainer, welche mit den Kampfergebnissen nicht einverstanden waren, ein etwas ruhigeres Auftreten an den Tag legen, da es sehr schnell passieren kann, daß diese beim nächsten mal nicht mehr am Ring stehen. Diese Deutsche Meisterschaft war ein Erfolg und man wird im kommenden Jahr sehen, ob noch ein Steigerung möglich sein wird. D.T.

Die Erstplazierten:

Herren
- 57 kg Reck (KSA Dresden)
- 61 kg Nehas (Kings Gym Ravensburg)
- 63,5 kg Schick,R.(Contact Sports Bochum)
- 67 kg Romankiewicz (TBC Singen)
- 71 kg Zulic (Tai Kien Aachen)
- 75 kg Panzu (Banzai Heilbronn)
- 81 kg Huber (Shorin Honau)
- 86 kg West (Thai Bombs Mannheim)
- 91 kg Philipps (Thai Bombs Mannheim)
+ 91 kg Weuthen (Kaminari Düsseldorf)

Damen
- 61 kg Unterrainer (Chorakee Gym Trier)
- 63,5 kg Gögel (Dragon Gym Würzburg)

Wissenschaftler

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Was sind eigentlich "Bergvölker"?

Teil II (Teil I FARANG 10/03)

Bergvölker, die große Touristenattraktion im Norden Thailands. Wer sind sie eigentlich? Und wie sollten wir uns verhalten? Im ersten Teil wurde ein wenig der Begriff "Ethnische Gruppierungen" erläutert: Wir alle sind "ethnisch"; ein Volk (Gruppe) definiert sich immer nur in Abgrenzung zu anderen.

Es geht also um das "Anders-Sein". Anders als die vermeintlich homogene Mehrheit eines Landes. Anders in Sprache, Kultur und Glauben. Das Andere hat seinen Reiz. Immer. Und immer im Guten wie im Schlechten. Doch ebenso grenzt sich eine Ethnie oft durch ein eigenes, spezielles Siedlungsgebiet ab. Hier sind es, wie es der Begriff vermuten lässt, die Berge, der einst unbeachtete Dschungel Nord-Thailands. Jedoch, den eigentlichen, den echten Dschungel in Thailand gibt es gar nicht mehr. Er wurde abgeholzt! Wer hat das getan? Warum? Diese bittere Erkenntnis und solche Fragen führen uns geradewegs in den Dschungel - genauer: auf den abgeholzten, kargen Hügel - des Konfliktfeldes "Bergvölker".

Schon mal was von "slash and burn" gehört? Das ist keine Reggae-Band, sondern die Jahrhunderte alte Methode (Bäume fällen und das Unterholz abbrennen) der meisten Bergbewohner, sich ein Stück aus dem Dschungel zu urbarem Ackerland zu machen. Ein, zwei, vielleicht drei Jahre ist ein so gewonnenes Feld fruchtbar. Danach zieht die Dorfgemeinschaft weiter und lichtet ein neues Waldstück. Wenn nur wenige Menschen ein großes unüberschaubares Gebiet bewohnen, dann ist dies eine sehr harmonische, ökologische Handhabung der Naturressourcen. Doch wenn der Wald knapp wird und die Menschen immer mehr, dann ist diese Form der Kultivierung äußerst destruktiv. Denn das zurückgelassene Land braucht einige Jahre, um vom Dschungel zurückerobert zu werden.

Folglich forderten einige übereifrige Grüne "Ethnien-freie" Wälder. Doch dies ist nicht nur nationalsozialistische Sprache und Problemlösungsdenkart, sondern ist in Bezug auf die wahren Ursachen der Waldvernichtung auch schlichtweg falsch. Zudem werden dabei die Volksgruppen übersehen, die nie die Wälder antasteten, sondern lediglich in ihnen als Sammler und Jäger lebten, wie die Mlabri ("Waldmenschen") zum Beispiel.

Wahre Triebfeder der gnadenlosen Abholzung ist nicht das Überleben-Wollen einiger Ethnien im Wald, sondern das rücksichtslose Durchsetzen wirtschaftlicher Interessen, das Geschäft. Die westliche Teakholz-Möbel-Mode des 19. und 20. Jahrhunderts war eine der Katastrophen für die Wälder. Nicht nur in Thailand. Die andere ist der permanent zunehmende, großflächige Acker- und Plantagenbau ganz "normaler" Thai-Bauern und Obstplantagenbetreiber.

Die Thai Gesetzgebung hat zwar mittlerweile jeglichen Holzeinschlag verboten, doch bei diesem "einflussreichen Personenkreis" des internationalen Holz- wie Agrar-Handels nützt das nur begrenzt. Denn das Gesetz wird ziemlich beliebig missachtet. Wer nachts durch abgelegene Gegenden fährt, erfährt sehr viel und lebt allein deshalb sehr gefährlich. In der Trockenzeit brennt der ganze Norden. Und ein jeder Holzdieb, ob groß oder klein, holt sich, was vom Walde übrig blieb. Nicht selten wird ein unbestechlicher Forstmeister beim ersten Lärchenruf erschossen aufgefunden. Daraus lernen andere Forstbeamten schnell. Das eingesetzte Militär schläft meist, kommt zu spät, scheint machtlos. Da passt es dann ganz gut, die oft noch staatenlosen "Bergvölker" zum Sündenbock zu stempeln.

Jedoch, wie man es auch dreht, der Traum von einem anderen Leben in den Bergen ist vorbei. Der Urwald ist Vergangenheit. Ganze Regionen, die früher reichlich Wasser aus ihren Wäldern bezogen hatten, leiden heute unter Trockenheit, sind verkarstet und versteppt.

Das Problem ist längst erkannt und Lösungsansätze erschöpfen sich nicht nur in Tafeln mit Warnungen vor Waldbränden. Es gibt viele, darunter auch königliche Projekte, die sich dieser Problematik - Bergvölker / Waldverlust / Wirtschaftsinteressen (auch: Tourismus) / stellen. Der typischen Thai Mentalität alle Interesse verknüpfen zu wollen, entspringt die Idee, die Bergvölker einerseits zu Waldschützern auszubilden und sie andererseits fest in die Tourismusindustrie einzubinden.

Dazu mehr im dritten Teil im nächsten FARANG 01-2004

13. Das Spielende:
Das Spiel ist beendet, wenn alle Teilnehmer nach Ablauf der Spieldauer den Pott ? jeweils entsprechend ihres Einsatzes ? ein Mal ausgelöst haben.

Soweit erstmal wie Share funktioniert. Verstehen muss man es deswegen aber trotzdem noch nicht. Deshalb nachfolgend ein Rechenbeispiel:
Beispiel: Der Tau hat festgelegt, dass am Monats-Share 20 Personen teilnehmen. Jeder bringt also seinen monatlichen Einsatz von 100 Euro. Also stehen Monat für Monat 2.000 Euro zur Disposition. Im 1. Monat hat einzig allein der Tau das Privileg, den Pott für sich zinslos zu vereinnahmen. Erst im darauffolgenden Monat steht der Pott den anderen Mitspielern zur Verfügung.
Im 2. Monat, möchte nun Spieler A gerne über dieses Geld verfügen, da er beabsichtigt, bald nach Thailand zu fliegen und die Reisekasse noch recht mager ist. Es kann aber sein, dass gerade im gleichen Monat aber auch noch andere Mitspieler den Pott gerne auslösen möchten. Also müssen diese 2.000 Euro eben meistbietend versteigert werden.

Südostasien News

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Neue ID Card
Ab April kommenden Jahres erhalten Thailänder neue Personalausweise. Die "Smart ID Card" unterscheidet sich erheblich vom jetzigen Ausweis und wird als Mehrzweck-Karte eingeführt. Neben Namen, Geburstsdatum und Adresse wird die scheckkartengroße Plastic-Karte auch Fingerabdrücke sowie persönliche Daten verschiedener Behörden aufweisen - so die Steuernummer, medizinische Aufzeichnungen, Sozialversicherungsnummer etc. Zwei Ministerien streiten nun, wer den "gläsernen Menschen" mit der neuen Card ausrüsten soll: Innenministerium oder Ministerium für Information und Kommunikation. Der Ausweis soll 100 Baht kosten.

Härtere Strafen 1
Inhaber und Geschäftsführer von Entertainment-Betrieben in Thailand, die Gesetze bzw. Bestimmungen missachten, sollen künftig härter bestraft werden. Das hat ein Parlamentsausschuss vorgeschlagen, der den Abgeordneten einen Gesetzentwurf für die Unterhaltungsindustrie vorlegen wird. Demnach kann ein Betrieb nur eröffnet werden, wenn eine gültige Genehmigung vorliegt - und die soll demnächst 50.000 Baht kosten (derzeit 1.000). Für Delikte wie Drogenhandel oder -konsum und das Tragen von Waffen gibt es Geldbußen von bis zu 400.000 Baht und/oder langjährige Haftstrafen. Obszöne Shows werden mit 60.000 Baht und/oder mit einer bis zu dreijährigen Haft geahndet. Vom neuen Entertainment-Gesetz nicht betroffen sind: Restaurants mit Alkoholausschank und Live-Musik, wenn sie bis Mitternacht schließen und die Sängerinnen sich nicht zu Gästen setzen; Unternehmen mit traditioneller Thai-Massage, Beauty-Behandlung oder therapeutischer Massage.

Härtere Strafen 2
Entertainment-Lokale, die nach 2 Uhr morgens noch geöffnet haben, und die Glücksspiel, Drogen, unzüchtige Shows oder als Gäste Minderjährige dulden, werden derzeit konsequent bestraft. Wer die Gesetze bricht, muss 30 Tage schließen. Im Wiederholungsfall für immer. Ende Oktober mussten nach Angaben der Polizei allein in Pattaya 17 Lokale einen Monat aussetzen.

Härtere Strafen 3
Alkohol am Steuer soll in Thailand künftig härter bestraft werden. Auto- und Motorradfahrer, die vor der Fahrt zu tief ins Glas geschaut haben und in eine Polizeikontrolle geraten, müssen nach der neuen Regelung während ihrer einjährigen Bewährungszeit vier Seminare besuchen. Die alte Bestimmung sah Arbeitseinsätze für die jeweilige Kommune und mehrere Besuche bei der Polizei vor. Bei den Schulungen sollen Unfallopfer zu den ertappten Sündern sprechen und aufzeigen, welche Folgen der Genuss von Alkohol im Straßenverkehr hat. Wer den Seminaren fern bleibt, landet im Gefängnis.

Schlachthöfe
Um die Hygiene ist es in Thailands Schlachthöfen schlecht bestellt. Bei einer Inspektion von 4.890 Schlachthöfen konnten nur 19 die geltenden hygienischen Standards vorweisen. Die zuständige Überwachungsbehörde geht davon aus, dass 90 Prozent des auf den Märkten verkauften Fleisches aus schmutzigen und unhygienischen Schlachthäuser stammen.

Visa-Probleme
Für Ausländer, die sich in Thailand illegal ein neues Visum über eine Agentur besorgt haben, ohne selbst auszureisen, gibt's zwei Möglichkeiten, straffrei an eine legale Aufenthaltsgenehmigung zu kommen: Der oder die Betroffene meldet den Reisepass bei der Polizei als verloren und beantragt bei der Botschaft in Bangkok ein neues Dokument. Mit diesem Pass und einem Ausreisestempel reist man aus und lässt sich im Ausland ein neues Visum ausstellen. Der zweite Weg führt in Pattaya direkt zum Immigration-Büro an der Soi 8 oder zur Hauptstelle in Bangkok. Die Einwanderungsbehörde hat Ausländern, die sich melden und ihre Agentur, die das gefälschte Visum besorgte, anzeigen, Straffreiheit zugesichert.
Nach dem Immigration-Gesetz aus dem Jahr 1979 müssen Visa vom Passinhaber persönlich in einem Büro der Einwanderungsbehörde oder bei einem Grenzübergang beantragt werden. Das trifft für alle Ausländer zu, die in diesem Land leben oder urlauben. Die Regelung gilt aber nicht für Ausländer, die in ihrem Heimatland bei Botschaften oder Konsulaten ein Visum beantragen. Das geht weiterhin problemlos postalisch.
Im Touristenzentrum Pattaya werben mehrere Büros damit, Ausländern die Reise in ein Nachbarland zu ersparen und ihnen gegen Aufpreis einen neuen Sichtvermerk zu beschaffen. Wer mit einem solchen gefälschten Visum später ausreist, landet schnell in der Abschiebehaft.

Bonität Thailands
Standard & Poor's Ratings Services haben die Bonität Thailands aufgestuft und bezogen sich dabei auf die jüngste positive fiskalische Entwicklung. Das Rating für Thailand wurde um eine Stufe auf jetzt "BBB" erhöht - der Ausblick sei positiv, was bedeutet, dass bei der nächsten Prüfung der Ratings aus jetziger Sicht eine weitere Erhöhung am wahrscheinlichsten ist.

"ai" und die Todesstrafe
Die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International (ai) hat von Thailand die Abschaffung der Todesstrafe gefordert. Die Menschenrechtsorganisation mit Sitz in London verlangt, geplante Exekutionen auszusetzen. Nach ai-Angaben sind fast 1.000 Frauen und Männer in Thailand von der Todesstrafe bedroht, mehr als je zuvor in der Geschichte des Landes. Die Anzahl der Menschen, die auf ihre Hinrichtung warten, habe sich in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht. Ein Großteil von ihnen sei wegen Verstößen gegen Drogengesetze verurteilt worden.

Auftrag für Nokia
AIS, Thailands größter Mobilfunknetzbetreiber, hat den finnischen Telekomausrüster Nokia mit der Bereitstellung eines EDGE-Netzes in den nördlichen und südlichen Regionen von Thailand im Wert von 23 Millionen Dollar beauftragt. Nach Chiang Mai und Phuket sollen bis Januar 2004 weitere wichtige Städte über ein EDGE-fähiges Netz verfügen. EDGE steht für Enhanced Data Rates for GSM Evolution und ist Teil der GSM-Spezifikation. AIS-Kunden erzielen damit eine bis zu dreimal höhere Datenübertragungsrate.

Arzt in Thailand
Trotz rückläufiger Touristenzahlen wegen des Irak-Krieges und SARS melden Thailands private Krankenhäuser einen Ansturm ausländischer Patienten. Nicht erst im Jahr 2005, wie bisher vorhergesagt, sondern schon dieses Jahr werden die Hospitäler eine Million Ausländer behandelt haben. Die lokale Gesundheits-Industrie boomt und will nach eigenen Angaben bis Ende Dezember zwischen 30 und 40 Milliarden Baht einnehmen. Im Vorjahr waren es 15 Milliarden Baht gewesen. Private Krankenhäuser suchten vor zwei Jahren erst 400.000 Ausländer auf, im Vorjahr waren es bereits 630.000 und bis Mitte dieses Jahres 500.000. Die Gesundheits-Branche profitiert von ihren günstigen Preisen, die weit unter denen in Amerika und Europa liegen, und selbst von den Terroranschlägen am 11. September 2001: Denn Patienten aus arabischen Ländern meiden die USA und lassen leiber sich von thailändischen Ärzten behandeln.

Thailand voran
Das World Economic Forum mit Sitz in Genf hat Thailand in seinem jüngsten Bericht über die globale Wettbewerbsfähigkeit von Staaten unter 102 untersuchten Ländern auf den 32. Platz gesetzt. Im Vorjahr hatte Thailand bei 80 Ländern den 37. Platz belegt. Bewertet wurden u.a. wirtschaftliche Stabilität, Technologie, öffentliche Institutionen sowie die Bedingungen für Investoren und Unternehmensgründungen.

Singha versus Chang
Die Boon Rawd-Brauerei (Singha-Bier) will Boden gut machen. Bis zum Jahr 2006 will Thailands ältester Bier-Produzent den Marktführer Chang vom ersten Platz verdrängen. Bis 1994 war das Singha der meistverkaufte Gerstensaft. Dann zog das Chang mit einer aggressiven Werbung in einen Preiskrieg und an Boon Rawd vorbei. Chang hat heute einen Marktanteil von 60 Prozent, Singha fiel auf 35 Prozent zurück.

Zweitakt-Bikes
Die lärmenden Zweitakter sind out. Von den 1,3 Mio. Motorrädern, die von Januar bis September gekauft wurden, waren 1,27 Mio. abgasärmere Viertakter. Marktführer Honda verkaufte 940.000 (37% mehr als im Jahresvergleich), dann Suzuki mit 165.750 und Yamaha mit 128.836. Der thailändische Hersteller Tiger setzte in diesem Zeitraum etwa 37.000 Motorräder ab.

Spiel-Casinos
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra macht Pattayas Befürwortern eines Spielcasinos wenig Hoffnung, dass ihr Wunsch schnell in Erfüllung geht. Die Regierung erwäge zwar die Legalisierung von Glücksspiel, aber der Zeitpunkt für eine neue Gesetzgebung sei noch nicht gekommen. Vordringlichstes Ziel sei jetzt, die illegalen Spielkasinos auszuheben. Thaksin lehnt Glücksspiel landesweit und für jedermann ab, denkbar wäre allenfalls ein "kontrolliertes Spielen". Nicht wenige lokale Politiker und Geschäftsleute haben in Pattaya das Ambassador Jomtien City Hotel an der Highway nach Sattahip und die vorgelagerte Insel Larn als Standort eines Casinos ausgemacht.

Telefon-Gebühren
Eine Monatsgebühr von 200 Baht und einen einheitlichen Tarif von drei Baht für alle Inlandsgespräche hat der Minister für Information und Kommunikation für Festnetzanschlüsse gefordert. Diese Gebührenordnung sollte die bestehende ersetzen: 100 Baht pro Monat und unterschiedliche Tarife pro Minute zwischen 3 und 9 Baht (nachts 1,50 bis 4,40) je nach Entfernung. Diese Gebührenordnung gilt probeweise seit dem 1. September. TelecomAsia hat indessen vorgeschlagen, den Anbietern von Festnetzanschlüssen freie Hand zu lassen. Flexible Tarife kämen den Kunden zu Gute.

Deutsche in Thailand
Rund 117.000 Menschen kehrten Deutschland in 2002 Jahr den Rücken und suchten ihr Glück in fernen Ländern. Spätestens seit Leonardo di Caprios Aufritt im Film "The Beach" wird auch Thailand als neue Heimat immer beliebter. Nicht nur für jährlich über 400.000 deutsche Urlauber ist das subtropische Königreich Anziehungspunkt. Fast 700 Deutsche zogen im vergangenen Jahr an den Golf von Siam, um für immer dort zu leben.

Kunming - Bangkok
China, Laos, Thailand und die Asian Development Bank wollen eine länderverbindende Highway von Kunming, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yunnan, durch Laos und Nordthailand nach Bangkok finanzieren. Die neue Straße wäre 1.890 Kilometer lang.

Verbraucherpreise
Die Verbraucherpreise stiegen im Monat Oktober im Jahresvergleich um 1,2 Prozent. Teurer gehandelt wurden in den Geschäften vor allem Lebensmittel und Getränke. Für den Zeitraum Januar bis Oktober gibt das Wirtschaftsministerium eine Inflationsrate von 1,8 % an.

Auftrag für Siemens
Der deutsche Siemens-Konzern wird den neuen Bangkoker Flugplatz mit High-Tech ausrüsten. Der Auftrag über 2,225 Milliarden Baht für das Information Management System des Suvarnabhumi-Airports ging an das ASIS-Konsortium, bestehend aus der Samart Corp., Samart Comtech und Siemens.

Audi erweitert
Sechs Milliarden Baht will der deutsche Autobauer Audi in die Erweiterung einer Produktionsstätte seines thailändischen Partners Yontrakit investieren. Das Werk in Bang Chan soll zur Produktionsbasis für den südostasiatischen Markt ausgebaut werden. Audi will in Thailand die Luxuslimousinen A6 und A8 montieren. Bis zum Jahr 2006 sollen es jährlich 50.000 Autos sein.

Suvarnabhumi
Der National Economic and Social Development Board (NESDB) hat vorgeschlagen, in drei Teilabschnitten in den nächsten Jahren mit insgesamt 159 Milliarden Baht die Infrastruktur am neuen Bangkoker Flugplatz Suvarnabhumi zu verbessern. Mit 101 Milliarden sollen Straßen gebaut werden, weitere Gelder fließen in den Hochwasserschutz, die Wasser- und Stromversorgung, Telekommunikation, Kanalisation und Müllbeseitigung.

TOT baut Netz aus
Um der großen Nachfrage nach weiteren Festnetzanschlüssen nachzukommen, wird die TOT Corp. acht Milliarden Baht investieren. Insgesamt sollen in den thailändischen Provinzen weitere 565.500 Rufnummern vergeben werden, davon 74.670 in der Hauptstadt. Nach Angaben des Unternehmens warten rund 700.000 auf einen Anschluss, die TOT habe jedoch derzeit nur rund 200.000 Nummern zu vergeben.

Keine Einlage-Garantie
Der Staat übernimmt keine Garantie mehr für Einlagen und Anlagen bei Thailands Finanzinstituten. Während der Krise ab 1997, als das lokale Bankenwesen vor der Pleite stand, hatte die damaligen Regierung beschlossen, bei Zahlungsunfähigkeit für die Einlagen der Kunden aufzukommen.

TAT-Statistik
Von Mitte der 90er Jahre bis heute nahm in Thailand die Zahl der ausländischen Touristen um knapp vier Mio. zu. Wurden 1995 erst 6,95 Mio. Einreisen gezählt, so waren es im Vorjahr 10,8 Mio. Trotz SARS und Irak-Krieg rechnet die staatliche Tourismusbehörde (TAT) 2003 mit einer Besucherzahl wie 2002. Auffällig: Ausländer scheinen in Thailand kaum mehr Geld zu lassen, die erhöhten Einnahmen (im Vorjahr rund 323 Milliarden Baht) begründen sich fast ausschließlich durch den Touristenboom. Gaben ausländische Urlauber 1995 im Durchschnitt 3.700 Baht aus, so waren es im Jahr 2000 gut 3.800 und im Vorjahr 3.750.

Reise-Tipps

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Visa-Trip Kambodscha
Einen unerwarteten Aufschwung haben die drastisch erhöhten Visagebühren den lokalen Visa-Reise-Anbietern gebracht. Anstatt, wie bisher, nach Ablauf des Visums bei der Immigration die Aufenthaltsdauer um einen Monat verlängern zu lassen, fahren Ausländer, wenn sie denn in ihrem Pass ein Visum für mehrere Einreisen haben, ins benachbarte Kambodscha. Denn die Verlängerung des Sichtvermerks im Immigrationbüro 8 käme auf 1.900 Baht, die Visafahrt mit dem Bus auf 2.000 Baht. Für 100 Baht mehr dürfen Touristen und Residenten je nach Visum-Typ zwei oder drei Monate im Land bleiben.

Souvenirs ausführen
Viele Antiquitäten wie Buddha-Figuren und -bilder dürfen nur mit Erlaubnis des Fine Arts Department ausgeführt werden. Alle Touristen, die Kunstwerke oder Antiquitäten aus Thailand mitbringen wollen, sollten sich also vor dem Kauf gründlich informieren. Das gilt auch für die Einfuhrbestimmungen in das Heimatland. Sonst drohen bei Zollkontrollen böse Überraschungen. Und es gilt grundsätzlich: Unkenntnis schützt vor Strafe nicht.

Tourismus wieder stabil
Trotz weltweiter Wirtschaftsflaute, Krieg im Irak und der Lungenseuche SARS: Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) rechnet 2003 mit 10,8 Mio. ausländischen Urlaubern - wie schon 2002. Die Zahl der Einreisen hat inzwischen wieder das Niveau des Vorjahres erreicht, und für die Hauptsaison ab November erwartet die Branche ein dickes Plus.

Sunflower Festival
Die Provinzen Saraburi und Lopburi laden bis zum 14. Februar 2004 zum Sunflower Blossom Festival ein. Besucher können auf den Feldern beider Provinzen die Pracht der goldgelben Sonnenblumen bewundern.

Invest auf Phuket
Milliarden will die Regierung auf Phuket investieren, die Ferieninsel zu einem First-Class-Ziel für Urlauber machen. Geplant sind u.a. ein Kongresszentrum, eine Informations-Technologie-City und eine Duty-Free-Zone. Die Steuern für die Einfuhr von Yachten sollen gesenkt oder sogar ganz gestrichen werden, damit Touristen ihre Komfort-Schiffe in den Yachthäfen der Insel vertäuen. Gleichzeitig wird die Infrastruktur der Insel verbessert: neue Straßen, Wasserversorgung, Kläranlagen und Abfallbeseitigung.

Neues am Jomtien
Am Jomtien entsteht neben dem Royal Cliff Beach Resort ein neues, exklusives Fünf-Sterne-Hotel. Das luxuriöse Amburaya Resort soll Ende kommenden Jahres eingeweiht und von der Hotel-Gruppe Starwood als ein Sheraton-Haus geführt werden. Es wird 156 Zimmer und mehrere Villen aufweisen. Das luxuriöse Sheraton-Amburaya-Resort entsteht derzeit auf einem 20 Rai (32.000 qm) großen Gelände zwischen dem Konferenzzentrum des Royal Cliff Beach Resorts (PEACH) und den Royal Cliff Towers. Investor ist eine indische Familie mit Erfahrung in der Projektierung von Hotels in Thailand und Indien. Das viergeschossige Resort mit einigen Villen wird direkt am Meer errichtet und nach Auskunft von Ashwani Bajaj, Managing Director der Firma Amburaya, "Pattayas luxuriösestes Hotel" werden. Das Amburaya Resort & Spa wird 156 geräumige Wohneinheiten, drei Restaurants, Konferenzräume, mehrere Pools, einen Privatstrand sowie ein Spa- und Fitness-Center bieten.
Der Bauherr und die internationale Hotel-Gruppe Starwood sind von der Zukunft Pattayas als Weltklasse-Touristen-Destination überzeugt und glauben, dass künftig viel mehr zahlungskräftige Urlauber kämen, wenn nur erst die entsprechenden Luxuhotels vorhanden wären. Das Sheraton-Hotel setzt bei den Gästen vor allem auf Europäer, Amerikaner, Japaner und Thai.

Mercure in Pattaya
Im kommenden Jahr will die französische Hotelgruppe Accor im Touristenzentrum ein Mercure-Hotel eröffnen. Es wäre nicht das erste in Pattaya. Mitte der 90er Jahre hatte ein Bangkoker Investor in Banglamung ein Hotel errichtet und es in die Obhut von Mercure gegeben. Da die Investoren mit der Betriebsführung angeblich nicht zufrieden waren, wurde der Kontrakt gelöst. Seither betreibt die Bangkoker Familie das Hotel an der Sukhumvit Road in eigener Regie unter dem Namen "Cholchan". Das zweite Mercure entsteht an der 3rd Road und wird 253 Zimmer haben. Die Accor-Gruppe sieht in Thailand einen großen Bedarf an Drei-Sterne-Hotels und möchte hier weitere Mittelklasseunterkünfte eröffnen.

Nach Kambodscha
Grenzübergänge nach Kambodscha sind neuerdings länger geöffnet. Damit soll vor allem der Handel zwischen den beiden Ländern angekurbelt werden. Visareisende aus Pattaya können die Grenze jetzt zwischen 7 und 20 Uhr passieren. Diese neuen Zeiten gelten nach Angaben des Innenministeriums für Ban Hat Lek in Trat, Ban Klong Luek in Sa Kaew und Chong Jom in Surin.

Dengue-Virus verändert
Das Dengue-Virus verändert sich schneller als erwartet. Vor größeren Ausbrüchen der Epidemie beobachteten australische Forscher plötzliche und starke Veränderungen des Dengue-Virus in Thailand und dem benachbarten Burma. In beiden Fällen verschwanden jene Stammformen des Virus, die über Jahre im Umlauf waren. Sie wurden durch zwei neue Stämme ersetzt. Darüber hinaus haben Wissenschaftler Fälle dokumentiert, in denen zwei Stämme des Dengue-Virus sich zusammenschlossen. Es entstand ein völlig neuer Stamm des Virus.
Fazit: Die Gefahr wächst, dass ständig neue Formen des Virus ungeschützte Menschen befallen. Das Virus wird von Moskitos übertragen. Dengue-Fieber ist in Thailand, wie in anderen tropischen Regionen, für eine zunehmend hohe Zahl von Krankheiten verantwortlich, auch mit tödlichem Ausgang.

Aus für Mohn
Das Narcotics Control Board hat sich ein Ziel gesetzt: In zwei Jahren soll es keine Mohnblumen-Felder mehr geben. Dann würde in Thailand kein Opium mehr hergestellt werden. Im Norden des Landes sollen noch immer 400 Rai mit Mohn bebaut werden.

Motorradtouren
Üppig bewachsene tropische Inseln, kleine Fischerdörfer, freundliche Menschen - Südthailand hat seine besonderen Reize. Der Fernreiseveranstalter Allround Travel International organisiert im Winter, zur besten Thailand-Reisezeit, Motorradtouren auf Phuket, Koh Lanta, Koh Samui. 17 Tage sind die Motorradfans mit Hondas oder Suzukis unterwegs, übernachtet wird in ordentlichen Hotels, ein ortskundiger Österreicher begleitet die Teilnehmer zu einsamen Stränden und Sehenswürdigkeiten.

Die Schweizer
Thailand ist bei den Schweizern beliebteste Destination in Asien. Auf der Liste der im Vorjahr am häufigsten als Ferienziel gewählten Länder steht das Land des Lächelns auf Platz zehn. Die ersten Ränge nehmen Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland ein. Stark eingebüßt hat die Popularität der USA (7. Platz).

Underwater World
Pattayas jüngste Attraktion, das Underwater World, steht vor der Schließung. Weil das Unternehmen derzeit nicht in der Lage ist, das Parkplatzproblem zu lösen, will die Stadt dem sehenswerten Grossaquarium vorübergehend die Betriebserlaubnis entziehen. Besonders an Wochenenden und Feiertagen sorgen Hunderte motorisierte Besucher an der Sukhumvit Road für ein Chaos. Das Unternehmen Underwater World möchte angrenzendes Land pachten oder kaufen und weiteren Parkraum schaffen. Die Besitzer dieser Grundstücke wollen pro Rai (1.600 qm) zehn Mio. Baht.

Attraktionen in Trat
Thailands östlichste Provinz Trat grenzt an Kambodscha und liegt 315 Kilometer östlich von Bangkok. Die bedeutendste Touristenattraktion ist der Koh Chang Marine National Park, ein Archipel von etwa 50 Inseln. Diese haben ihren ursprünglichen Charme bewahrt, da sie vom Kommerz noch weitestgehend verschont geblieben sind.
Im Inselinneren von Koh Chang, Thailands zweitgrößter Insel, erstreckt sich dichter Regenwald, der als einer der am besten erhaltenen in ganz Südostasien gilt. Der Dschungel des Archipels beheimatet Affen, Rotwild, über 60 Vogelarten. Der Rana Koh Chang, ein exotischer Frosch, lebt nur hier.
Das vorgelagerte Korallenriff bietet Tauchern eine artenreiche Unterwasserwelt. Auch auf der südlichsten Insel des Archipels Koh Rang erwarten Besucher attraktive Unterwasserlandschaften mit Tiefwasserkorallen und Steinhügeln.
Ein Muss für Besucher der gleichnamigen Hauptstadt der Region Trat ist der Wat Buppharam. Der antike Tempel liegt rund zwei Kilometer außerhalb des Stadtzentrums, wurde 1652 erbaut und stammt aus der Ayutthaya-Periode. Bekannt ist das Heiligtum besonders für seine Buddha-Relikte und Statuen, den Glockenstuhl, die Gebetshalle sowie die Kuthi, typisch thailändische Mönchsunterkünfte. Trat ist auch berühmt für seine Rubine. Der hier vorkommende Königsrubin gilt als besonders wertvoll.

Austrian Airline
Die Austrian Airline Group erweitert ihr Angebot in Richtung Asien. Ab Anfang Dezember wird Bangkok täglich angeflogen. Linienflüge nach Phuket runden das Flugprogramm ab.

Bangkok Airways
Die Bangkok Airways fliegt neuerdings zweimal täglich mit einer Boeing 717 die Strecke Bangkok-Krabi und einmal am Tag mit einer ATR 72-500 die Route Ko Samui-Krabi.

Reiserecht
Sagt ein Veranstalter eine Reise kurzfristig ab, hat der Kunde ein Recht auf Entschädigung für vertanen Urlaub. Im vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelten Fall hatte ein Veranstalter die Reise 3 Tage vor Beginn storniert.
(AZ 22 5 667/01) (Quelle: CTT-Yinjock)

THAI: Chiang Mai
Die Thai Airways International (THAI) will Europa mit dem Norden des Landes verbinden und Chiang Mai zu einer weiteren Drehscheibe ausbauen. Die erste Non-Stop-Verbindung ist zwischen Frankfurt und Chiang Mai geplant. "Weil deutsche Urlauber gerne kulturelle Touren buchen", heisst es bei der THAI.

Seiden-Fest
Bis zum 10. Dezember veranstaltet die Provinz Khon Kaen das "Silk and Pook Sieo Festival". Die lokale Seiden-Industrie will für ihre Produkte werben.

Night Safaris
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hat die Armee angewiesen, Ingenieure nach Chiang Mai zu entsenden. Dort soll ein 625 Rai großes Gelände im Doi Suthep National Park für Night Safaris vorbereitet werden.

Nebenwirkungen bei Malaria-Prophylaxe?
Eben mal zwei Wochen Sonne tanken in der "Dom Rep" oder am Palmenstrand von Kenia... Wenn die Tage kürzer werden, zieht es viele Winter-Flüchtige in tropische Länder. Dabei sollten zur Reisevorbereitung unbedingt auch medizinische Vorbeugungsmaßnahmen gehören. An oberster Stelle: Die Malaria-Prophylaxe - vor allem, wenn die Reise nach Schwarz-Afrika oder (Südost-) Asien geht. Seit einiger Zeit wird diskutiert, ob das Malaria-Medikament Lariam® (Wirkstoff Mefloquin-Hydrochlorid) zu psychischen Nebenwirkungen führen kann. In den Studien, die der Hersteller - das Pharma-Unternehmen Roche - in Auftrag gegeben hat, wurden Psychosen oder gar Selbstmord sehr selten beobachtet. Andere Untersuchungen fanden hingegen, dass bis zu einem Drittel der Studienteilnehmer mit psychischen Nebenwirkungen zu kämpfen hatte. Genannt werden gedankenlose Handlungen, Depressionen, Halluzinationen, Angstzustände, Panikattacken, Selbstmordgedanken sowie Selbstmord.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat ein sechsseitiges Merkblatt für Patienten entwickelt, die Lariam® zur Malaria-Prophylaxe einnehmen. Am Schluß ist ein Abschnitt zum Ausschneiden angefügt, den die Betroffenen in der Brieftasche als Gedankenstütze mit sich führen sollten. Aus diesem Grund raten Tropenmediziner psychisch sensiblen Menschen sowie jenen mit psychischen Erkrankungen in der Vorgeschichte dringend von einer Malaria-Prophylaxe mit Mefloquin-Hydrochlorid ab. So gibt es mit Malarone® ein Alternativ-Präparat, dass allerdings laut einem Bericht des WDR noch nicht ausreichend klinisch untersucht ist. Ob Lariam® überhaupt für eine bestimmte Region empfohlen wird, weiß am besten ein Reisemediziner.
Neben der medikamentösen Prophylaxe gibt es noch die klassischen Vorsichtsmaßnahmen, um einem Stich der Anopheles-Mücke vorzubeugen:
- Vermeiden Sie möglichst ab der Dämmerung den Aufenthalt im Freien. Anopheles-Stechmücken sind nämlich dämmerungsaktiv. Sollte das nicht möglich sein, schützen Sie sich durch abdeckende, helle Kleidung (an Socken denken!), die mit einem Insektizid (Permethrin etwa) imprägniert werden kann.
- Benutzen Sie auf den nicht bedeckten Hautarealen sogenannte Repellents. In der Apotheke nach tropentauglichen Mitteln fragen!
- In nicht-klimatisierten Räumen bieten spezielle Räucherspiralen oder -kerzen einen kleinen Schutz.
- Die Nacht sollte in Risikogebieten möglichst unter einem dicht abschließenden, Insektizid-imprägnierten Moskitonetz verbracht werden.
- Viele Duftstoffe scheinen die Stechmücken magisch anzuziehen: Starke Körpergerüche und Parfüms vermeiden.
- Tragen Sie einen Medikamentenpaß bei sich, wenn Sie auf bestimmte Präparate angewiesen sind. (Quelle: CTT-Yinjock)

Ausgabe
12-2003

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