Farang Titel 3-2004 Ausgabe 03 - 2004

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Zum Leserbrief in FARANG 2-2004, S.6

Verehrter Herr Raymond Semke,
mit großer Freude darf ich mir erlauben, ihre persönlichen Zweifel über meine Qualifikation herzhaft, aber fröhlich zu zerstreuen: doch, doch ... ich bin ein Wissenschaftler! Diese Tatsache muss sie nicht unnötig grämen. Ich nehm's ja auch mit Humor. Wie auch die FARANG-Kolumne. Verwechseln Sie mir nun aber bloß nicht Humor mit "witzig". Wissenschaft muss nicht gefallen, sie darf auch mal wehtun. Ihnen scheint mein Bergvölker-Artikel ja mächtig auf die Wander-Füße getreten zu haben. Ihre ungehörige Polemik lässt Rückschlüsse zu.

Doch wo Sie Recht haben, haben Sie Recht: Ich habe mich mit der Kultur der Paduang nicht eingehend beschäftigt, weder als Wissenschaftler, noch in meinem Artikel. In der dreiteiligen Folge sind die Paduang lediglich in einem Satz erwähnt! Ja, und dabei habe ich den Hals-Schmuck der Frauen als Ringe bezeichnet - wie es sowohl in Thai wie in Deutsch sowie in englischer Sprache üblich ist, und sie es gar selbst erwähnen. Sich darüber zu ereifern, dass diese "Ringe" eigentlich mehrteilige Spiralen sind, das ist Korinthenkackerei. Unwürdig! Viel wichtiger ist die Frage, in wie weit die Frauen gesundheitliche Schäden durch diesen "Schmuck" erleiden. Ob ein Fotograf, der ja sein Geld mit Folklore-Fotos verdienen möchte, hier die nötige Objektivität hat, darf als zumindest zweifelhaft gelten. Zwar war ich in hunderten von Bergdörfern tätig, doch eine medizinische Untersuchung in den Paduang-Dörfern habe ich nicht geleitet. Die zugänglichen Berichte sind jedoch einstimmig: Der Halsschmuck ist gesundheits- und bewegungsbeeinträchtigend. Trifft nur die Frauen. Ist Relikt aus alten Mythen. Sollte Schutz vor Tigerbissen sein. Doch der Tiger schläft nicht mehr im Dschungel, er hat sein Bett im Zoo.

Und das war das Thema: Es ist eben nicht natürlich, dass der Besuch in einem Bergdorf wie ein Besuch im Zoo zu sein scheint. Genau gegen diese Geisteshaltung wendete sich der Artikel. Er wollte über die Hintergrundproblematik von differenter Kultur, die sich in "Trachten und Tänzen" präsentiert, aufklären sowie Einblicke zum aktuellen Stand der Diskussionen dieses schwierigen Themas geben. Doch da Sie, Herr Semke, ja Reise-Folklore als "Aufklärung" bezeichnen, hat sich natürlich genau der Richtige empört. Quot erat demonstrandum. Haben Sie vielen Dank. Michael Steinmetz

P.S.
In eigener Sache: Liebe FARANG-Leser!
Ein herzliches Dankeschön an alle Leser meiner Kolumne "Eine Frage, Herr Wissenschaftler". Vor vier Jahren, im Mai 2000, begann mit "Wer war Pridi Phanomyong?" meine Zusammenarbeit mit dem FARANG. Kollegen - die auf den sicheren Stühlen -, schüttelten pikiert den Kopf. Oft wurde ich auch von unseren Sprachschülern gefragt, warum ich denn für den FARANG schriebe. "Nun ja, damit ihr zum ThaiTeachTeam findet", war meine Standardantwort. Der FARANG ist ein Szeneblatt (das Wort Anzeigenblatt mag der Herausgeber nicht gern hören). Szeneblätter dürfen das: eigen sein, ästhetisch grenzwertig erscheinen, "wir über uns" berichten u.v.m. ... Es gilt die Einsicht, dass nur wenige dieses Blatt lieben, es aber dennoch alle lesen. Jedenfalls alle Berliner, die auf irgendeine Art - privat oder beruflich - mit Thailand verbunden sind. Und ja, die Zusammenarbeit mit dem alten Raubein JPR - Mr. FARANG himself - hat auch Spaß gemacht: Wir hatten gegenseitigen Respekt voreinander. Denn bei aller Gegensätzlichkeit verband uns unsere romantische Vorstellung von der Freiheit: Diese Idee der Aufklärung, dass die Freiheit auch immer die des Anderen sei. Und diese hat ein JPR mir immer eingeräumt: Was ich schrieb, musste ich selbst verantworten. Zu maulen gab's nur, weil ich immer der Letzte bei der Abgabe war, wie andererseits der Raum, den man mir "gewährte", mir viel zu knapp bemessen schien.

Nach längeren Gesprächen mit dem neuen FARANG-Herausgeber beginnt mit der nächsten Ausgabe jetzt etwas Neues, nämlich der Thai-Sprachkurs:

"FARANG lernt Thai" mit dem ThaiTeachTeam.

Aufgrund der erheblichen Mehrarbeit für den Sprachlehrer muss der Wissenschaftler nun kürzer treten. Denn mit der Wissenschaft ist es wie mit der Kunst: Sie ist recht brotlos. Aber dennoch: Sobald etwas Zeit da ist, taucht der Wissenschaftler wieder auf. Sporadisch und in loser Folge. Dem Einen zum Graus, den Anderen zur Freude. Und ja! Es hat auch Spaß gemacht.

Dankeschön. Michael Steinmetz

Thailand im Wandel

Seit über 20 Jahren verbringe ich meinen Urlaub in Thailand. Und ich mußte in den letzten drei bis vier Jahren feststellen, dass sich in dieser relativ kurzen Zeit mehr verändert hat als in den 15 Jahren zuvor. Da gibt es einen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, der jeden Tag im Fernsehen vorlebt, was zu tun ist. Er hat in der Bevölkerung einen erstaunlichen Rückhalt wie noch kein Politiker vor ihm. Er gilt als starker Mann, weil er sich nicht vom Ausland reglementieren lässt. Er hat eingeführt, dass thailändische Bürger für 30 Baht ins Krankenhaus gehen können.

Dieser Mann möchte nun mehr "Qualitätstouristen" im Land haben. Ein Schritt, die Goldene Residentenkarte, erhältlich für 1 Million Baht. Man stelle sich vor, Gerhard Schröder würde ähnliches tun, um die Steuerlöcher zu stopfen. Die Rassistendiskussion wäre vorprogrammiert und könnte ihn stürzen.

Aber in Thailand gehen die Uhren neuerdings noch etwas anders als bisher. Die Visagebühren wurden bis zu 400 % erhöht. In China werden problemlos Drei-Jahres-Visa vergeben. Eine nichtstaatliche Studie in Thailand hat ergeben, dass etwa 70 % des ausgegebenen Geldes dieser "Qualitätstouristen" wieder das Land verlassen. Sie leben in Hotels großer ausländischer Investoren. Lassen sich in importierten Luxuslimousinen kutschieren. Essen ausländische Speisen. Trinken importierte Weine u.s.w.

Während der normale Tourist (kein Sex- oder Rucksacktourist) in Hotels wohnt, wo der Besitzer ein Thai ist. Er isst Thai Food und trinkt Singha Bier. Doch das scheint Herrn Thaksin nicht zu interessieren. Nebenbei bemerkt ist er schon mehrfach vom König wegen seiner Arroganz gerügt worden.

Er ignoriert permanent ausländische Presseberichte. Auch die Diskussion um die 2.500 Toten der Antidrogenkampagne scheinen ihn nicht durchzurütteln. (Verhältnismäßigkeit der Mittel).

Hier wurde eine Liste erstellt, und diese Liste wurde öffentlich gemacht, und zwar landesweit.

Nachweislich waren unschuldige Familien dabei. Es ist schon schlimm, ein Familienmitglied durch Polizei- oder Armeegewalt zu verlieren. Noch dicker aber kommt es, wenn man am Montagmorgen von seinem Chef erfährt, dass man arbeitslos ist. Warum? Weil die Familie auf der Liste steht. So werden ganze Familien ihrer Existenzgrundlage beraubt. Mehrfach passiert. Warum mische ich mich in die Politik eines Herrn Thaksin ein.

Weil er auf die Mehrzahl der Thailänder einen solch extremen Einfluss ausübt, wie ich es in 20 Jahren noch nicht erlebt habe. Leute, mit denen man Jahre lang gute Geschäfte (für beide Seiten) gemacht hat, erheben plötzlich so exorbitante Forderungen, denen man nicht nachkommen kann oder will. Die Reaktion sind offene Anfeindungen bis zur Gewaltandrohung. Nun war der Farang "Ruh maag" noch nie besonders willkommen in Thailand. Doch früher war es so, wenn ein/e Thai mit seiner/ihrer Schläue (Bauernschläue) nicht zum Ziel kam, hat er/sie entweder die Taktik geändert, sich zurückgezogen oder sofort nach dem nächsten Farang Ausschau gehalten, bei dem es vielleicht klappen könnte.

Aber offene Anfeindungen, das ist eindeutig eine neue Qualität. Jetzt könnte man denken, na ja, der das schreibt hat vielleicht zwei oder drei Mal Pech gehabt im Urlaub. Mitnichten!

Langzeitresidenten, von denen ich jede Menge kenne, sagen, wenn diese Entwicklung, die im Moment stattfindet, so rasant weiter geht, dann könnte es in absehbarer Zeit nicht mehr erstrebenswert sein, seinen Altersruhesitz nach Thailand zu verlegen.

Zum ersten Mal seit über 20 Jahren hatte ich am Flughafen beim Rückflug nicht das Gefühl, irgendetwas zu verpassen. Denn trotz Dosenpfand und Toll Collect ist es hier auch ganz schön. ...

Noch eine Bemerkung am Schluss zu W.P.s Bericht Share (Wolfgang Payer, in FARANG 11-2003, d.Red.). Keine Kritik an dem sehr interessanten Bericht. Thais übervorteilen sich gegenseitig. Aber wenn sie sich irgendjemandem zu überhaupt keiner Fairness verpflichtet fühlen, dann ist es dem Farang gegenüber. Deshalb sollte man diesen Mist nicht mitmachen. Und seine Partnerin, soweit es in seinen Möglichkeiten liegt, davon wegbringen. Wie schwer das ist, kann ein Freund aus München bestätigen. Seine Frau, 16 Jahre in Deutschland (Tau beim Share), ist mit der Kohle nach Thailand abgehauen. Er bekam Morddrohungen. Ihm wurde die Garage eingefahren. Die Mitspieler fanden seine Frau. Sie mußte ihr Haus in Thailand wieder verkaufen. Nichts desto trotz, Sawaddi Farangs!!! Bernd Droste, Berlin


Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Ein Amt und zwei Toiletten-Kulturen. Ja, und zwar vorgefunden im sogenannten Ausländeramt, oder wie die Thai verkürzt sagen: Im "Ausländer". Gemeint ist das Landeseinwohneramt Berlin, Abteilung Ausländerangelegenheiten am Friedrich-Krause-Ufer 24. Lange Schlangen geduldiger Antragsteller aus aller Herren Länder. Wer einen Termin hat, braucht nicht zu warten. Doch die Crux an dieser Mär: Man kriegt einfach telefonisch keinen Termin. Denn niemand geht ran. Wirklich. Drei Tage probiert. Nun gut. Also ab in die Schlange. Und wen trifft Euer Rum-Treiber im Gewühl: Na Tarzan. Der immer gut drauf und in geheimer Mission unterwegs, versteht sich. Tarzan ist nicht dumm und huscht flugs in das Zimmer des für ihn zuständigen Bearbeiters. Nach drei Minuten ist sein Fall erledigt. Nicht so der unsere Visa-Fall. Nach zwei geschlagenen Stunden kann auch Euer Rum-Treiber von dannen dackeln. Die Bedienung war sachlich korrekt und sogar etwas humorig aufgelegt. Schlimm hingegen der Schmutz und die Hakenkreuz- und Bin-Laden-Krakeleien an allen Wänden. Wenig einladend. Doch schnell noch mal aufs Tö. Kleiner Kultur-Schock. Im Herren-Abteil gab es zwei Arten von Klo-Schüsseln. Eine normal mitteleuropäische und eine ohne alles. Da war nix weiter als ein Loch im Boden und zwei Fußabdrücke daneben. Na gut, wer es so haben will. Aber somit wäre der nichtumstoßbare Beweis erbracht, dass Berlin eine weltoffenen & multikulturelle Metropole ist, zumindest, was das ... betrifft.

Unschöne Geschäftsgebaren machen immer mehr die Runde. In einigen Thai-Geschäften haben sich die Mädchen die privaten Rufnummern der Kunden geben lassen und machen nun die Massagen oder anderes alleine und am Chef vorbei. Die Folge davon ist, dass sie zunächst das Doppelte verdienen, jedoch den festen Job los sind. Zum anderen sitzen die wütenden und gefoppten Chefs alleine in den Geschäften. Also langfristig gesehen, wieder einmal Asche...

Mitunter erlebt man wieder angenehme Stunden im Bangkok Café an der Sonnenallee 132 in Neukölln. Nicht nur freitags, wenn Dia ein kleines gratis Thai-Büfett zusammenstellt und damit viele Hungrige anlockt. Neuerdings stehen ein Keyboard und eine Karaokeanlage auf der kleinen Bühne in Front. Als eines Tages die Sänger-Crew vom nahegelegenen Thai Thek zu eigener Kurzweil einfiel gab es diese schönen Momente. Klasse Gesang, Sanuk mit der Bedienung Meau und eine Riesen-Portion Sushi von nebenan. Dia hat nichts dagegen, wenn der freundliche China-Mann seine Lecker-Röllchen frei Tisch liefert. Und wenn alle glücklich sind, wird noch ein Thai-Action-Knaller in die TV-Anlage gemissen und gemütlich Glotze geguckt. Neu auch eine kleine Sofa-Ecke - ganz wie bei Muttern. Selbst Edd ließ es sich nicht nehmen, das Mikro vor der großen bunten Papiersonne in die Hand zu nehmen - Dia ganz stolz. Und wenn hoffentlich nun Oldfellow John dauerhaft freitags & samstags die Musike macht, kann es wieder richtig nett werden.
Bangkok Café, Sonnenallee 132 in 12059 Berlin (Neukölln) und Japan-Sushi-Bar nebenan, Sonnenallee 134.

Eines der feinsten Restaurants befindet sich in Schönebergs Akazienstraße. Logisch, die Gegend ist ja schwer angesagt, die Menschen dort scheinen auch das nötige Kleingeld zu haben. Im Haus Nr. 27, nahe der Hauptstraße, liegt etwas unscheinbar das Buddha-Haus (Dessen kleine Schwester Tibet-Haus befindet sich in der Zossener Straße in Kreuzberg, es ist ein Bistro). Buddha-Haus nun ist ein regelrechter Brumm-Laden, und zu recht. Ein Kommen und Gehen, die Tür bleibt einfach nicht ruhig. So ist nicht immer ein freier Tisch zu finden (Der sympathische Chef stammt übrigens vom Fuße des Himalaja). Die Wände mit nackten Ziegeln, die Bestuhlung ist im Stil der Zeit einfach und schlicht, der Boden gefliest. Es ist schön warm und aus den Boxen wabert ethnische Elektronik, sphärischer Sound mit asiatischem Klang - ähnlich wie in zwei anderen Brumm-Läden (Pagode in der Bergmannstraße & Siam in Potsdam, ist ja logisch: André und der "Tibeter" waren ja mal ein Team!). Im Buddha-Haus entsteht so ein kleines Gesamtkunstwerk. Da und dort edle buddhistische Kunst aus Tibet, Nepal und eben auch Thailand. So auch die Ausrichtung der Küche, und die Speisen sehr lecker. Kein Wunder, Dim serviert freundlich und in der Küche Thai-Frau Pitsamai. Eine ihrer Spezialitäten: Lamm-Gulasch in Sahne-Sauce (7 Euro) und Zimtzucker-Pudding, dazu Mangolassie. Sehr zu empfehlen. Enten sind gleichfalls ab 7 Euro zu haben und Großgarnelen ab 9,50 Euro. Kochfrau Pitsamai hat natürlich einen zunftgerechten Spitznamen: Pizza Hawaii. Das passt ja gut.
Buddha Haus, Akazienstr. 27 in 10823 Berlin (Schöneberg), nahe U-Bhf Eisenacherstr/Kleistpark., tägl. 12-24 Uhr.

Wer bei Dirk aus dem Starflights-Reisebüro fällt, erblickt auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Schriftzug Thai Son Imbiss. Au fein, Thai, da gehen wir gleich mal hin. Doch die Erwartung wird in der Weddinger Torfstraße nicht so erfüllt. Es ist eine kleine Mogelpackung: Ein Vietnamese mit Tarnkappe. Der Hammer aber: Thai Pfanne für 2,50 Euro. Aha, China-Pfanne ist jetzt out. Wieder was gelernt...

Im kleinen Arisa-Café nahe der Thai- Botschaft in Berlin, also in der Muthesiusstr. 38 in Steglitz, gibt es dank italienischem high tec den besten Kaffee der Stadt. Leider konnte bisher kein Geschäftspartner gefunden werden, der hilft, eine Thai-Vollküche dort einzubauen. Aber nicht nur das. Dafür gibt es in den letzten drei Monaten eine echt gute Hoffnung. Mensch Hubert...

Auf der Kantstraße hat sich ein Vietnamese zu einem kleinen Thai-Schnellrestaurant gemausert. Vis-a-vis vom GROSSEN Chinesen AROMA, also Ecke Wielandstraße. Über der Türe hatte das Wort SAWADDI zu der irrtümlichen Annahme geführt, das wäre der Name des Geschäfts. Es heisst schlichtweg Thai-Food Restaurant, mit Spezialität Sea-Food. Am offenen und einsehbaren Herd hantiert auch Thai-Frau Jim. Hinlänglich bekannt vom alten Aroy Die Thai-Restaurant. Somit kann eigentlich nichts schief gehen. Neugierig macht die knusprige Forelle in cremiger Curry-Sauce für 10,50 Euro. Der Kaffee ist erste Sahne und die Einrichtung einfach und ausreichend: Viel Bambus und ein Schilfdach über dem Koch- und Tresenplatz sowie ein Fischernetz am Deckenhimmel mit purpurnem Riesenkrebs. Wer also schnell mal etwas essen möchte - und sei es nur eine Suppe - ist hier gut aufgehoben. Und alles zu erträglichen Preisen, meist unter 10 Euro.
Thai-Food Restaurant, Kantstr. 134 / Ecke Wielandstr. in 10625 Berlin, tgl. von 12 bis 24 Uhr.

Die Thai Deutsche Community hat natürlich auch ihre ganz eigenen Vertriebswege. So ziehen allwöchentlich einige Thai-Frauen durch alle Berliner Thai-Massagen und andere Etablissements und bieten ihre Waren feil. Stets eine willkommene Abwechslung für die Frauen, die wegen der ausbleibenden Kunden jede Abwechslung willkommen heißen. Da gibt es eine freundliche rundliche Thai, die stets mit Thai-Süßigkeiten im bunten Korb herumzieht. Man könnte aber meinen, sie nascht immer unterwegs. Eine andere Thai, eine sehr Hübsche (Emmi), ist im Gespann mit Frau Mutter und dicken Plastic-Tüten unterwegs, drinnen die feinsten Dessous. Manchmal nur ein Hauch von Seide, mehr nicht, aber schick und preiswert und von Thailand. Neunlich nun kam eine junge Thai mit kurzen Haaren, burschikos und pfiffig, zu Walins Thaimassage in die Maxstraße in Wedding. Dabei hatte sie eine große Tüte mit Bommeleis und ein Körbchen mit sauren grünen Mangoscheiben nebst kleinen Becherchen mit echt stinkender Sauce. Die Bommelei waren sehr kleine, außerordenlich farbenprächtig und nicht aus Blumen geflochten und nicht jene für die Sänger, sondern kleinere aus Plastic - und für Buddha. Kostenpunkt pro Blumenkranz: 15 Euro. Au weija. Die Verkäuferin jammerte unterdessen über den Preisanstieg in der Heimat. Ja, und wenn man noch den anteiligen Ticket-Preis pro Tanga/Slip draufschlägt, dann kommt das schon hin...

Selbst in der kleinsten und schummrigsten Thai Bar läßt es sich gut Pizza essen. So geschehen in der Naumannstraße in Schöneberg. Na ja, also in der Ding Dong Bar. Wenn dem geplagten Gast einmal das Kreuze schmerzt, greift Chefin Nancy schon einmal gekonnt in die Wirbel. Auch den gefürchteten Kopfdreher beherrscht die resolute aber freundliche Thai-Frau, die eine solide Wat-Po-Ausbilung hinter sich hat. Beim Geplauder mit der lebensfrohen Thai-Frau am Tresen entstand so ein Vakuum im Unterbauch. Da half auch keine Gymnastik an der für das GoGo neu gebauten Messingstange. Der stets anwesende Dachdecker (ein richtiger Berliner Kumpeltyp - wegen Kältepause darf er nicht aufs Dach) empfahl die nächstgelegene Pizzeria anzurufen. Gesagt, getan. Nach 10 mins waren die runden Mafia-Scheiben da. Gegessen wurde im hinteren dunklen Teil, versteckt hinter einem großen Kunstblumen-Parcours. Aber warm war es, und überhaupt...

Berlin ist bekanntlich immer noch nicht richtig zusammen gewachsen. Das merkt man auch in Bezug auf die Thai-Massagen. Während im Westteil jene wie die Pilze sprießen und auch wieder schließen, ist der Amtsschimmel im Osten offensichtlich ein anderer. So kämpft in Prenzlauer Berg seit Wochen ein kleines thai-deutsches Unternehmen um die Genehmigung, endlich die Pforten öffnen zu dürfen. Grund des Versagens: Die Abgeschlossenheit der Räume läßt den Amtsmann auf anderes als auf traditionelle Thai-Massage schließen. Da half auch kein offenes Schauabteil vor der Schau-Fensterscheibe, damit die Leute was zu sehen bekommen. Vielleicht wirds ja noch.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Nang Nak

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Eine Geistergeschichte aus Thailand

von Carsten Naß

Der Geisterglaube in Thailand ist sehr tief verwurzelt. Wie auch der Buddhismus, spiegelt er sich ständig im Alltagsleben der Thai wieder. Oft vermischen sich sogar brahmanistische und animistische Elemente, Geisterglaube und Buddhismus dermaßen, dass man sich fragt, wie das alles einher gehen kann.

Es gibt sehr viele Arten von Geistern und Gottheiten in Thailand, sowohl gute als auch böse. Am Rande nur ein paar kurze Situationen, welche dem Thailand-Reisenden begegnen können und den Glauben an Geistern, Dämonen und Göttern verdeutlichen:
- Betritt man ein Haus, sollte man es vermeiden auf die Türschwelle zu treten, denn dies ist der Wohnsitz des Hausgeistes; und wer will schon, dass einem auf den Kopf getreten wird!!!
- Ein Neugeborenes sollte man nicht als niedlich sondern eher als hässlich bezeichnen, sonst könnte man die Aufmerksamkeit böser Geister erwecken, welche dann das Kind zu sich holen.
- Bei einem der schönsten Feste in Thailand, dem Loy Krathong-Fest, wo reich verzierte, aus Bananenblättern gefaltete Schiffchen, zu Wasser gelassen werden, huldigt man der Göttin des Wassers Mae Khongkha, um sich dafür zu entschuldigen, dass man das Wasser täglich benutzt und verunreinigt. Dieses sehr malerische Fest findet am Vollmondtag des 12. Mondmonats statt, meist Mitte/Ende November.
Nun sind wir Deutschen ja sehr praktisch und wissenschaftlich denkende Menschen; aber gibt es nicht manchmal Dinge zwischen Himmel und Erde, die auch wir uns nicht erklären können?!?!
Wie dem auch sei, die nun folgende Geistergeschichte ist sehr unterhaltsam, ob man nun an Geister glaubt oder nicht. Sie ist einmal mehr ein weiteres Puzzle-Teil, um die sehr komplexe, von uns so verschiedene, Kultur und Mentalität der Thai zu verstehen.



Es geht um Nang Nak Phra Khanong (die Dame Nak aus Phra Khanong ).
Jedes Kind in Thailand kennt die tragische Geistergeschichte um Nang Nak und wuchs damit auf. Ihre Story wurde bereits mehr als zwanzig Mal fürs Kino verfilmt, und es gibt unzählige TV-Produktionen. Unartige Kinder verstummen sofort, sobald die Mutter nur ihren Namen erwähnt, andernfalls würde Nang Nak kommen, ihre Genicke brechen und dann die Köpfe mit Chili-Soße verspeisen.
Nang Nak war eine reale Person, und auch bei der Story selbst soll es sich um eine wahre Begebenheit handeln, welche sich in Phra Khanong, einem heutigen Stadtteil im Südosten von Bangkok, ereignete. Wie so oft vermischen sich jedoch Realität, Fiktion und Mystik zu einer sehr gruseligen Sage, bei der nicht nur der Horror im Mittelpunkt steht sondern auch die Botschaft: Liebe ist stärker als der Tod !!!

Fakt ist wie gesagt, dass Nang Nak wirklich lebte; der Rest: Wer weiß?!?!
Damals wie auch heute war dieser Stadtteil von zahlreichen Klongs (Kanälen) geprägt, was Bangkok auch den Beinamen "Venedig des Ostens" einbrachte.
Die hochschwangere Nang Nak lebte vor 136 Jahren (im Jahre 1868 n.Chr.) mit ihrem Ehemann Nai Mak (Herr Mak) an einem dieser Klongs, als Mak als Soldat in den Chiang-Tong-Krieg, in einer nördlichen Thai-Provinz, gegen die Chinesen ziehen musste. Schweren Herzens lässt er seine geliebte Frau Nak zurück.

Während Mak nun auf dem Schlachtfeld schwer verwundet wird, liegt Nak daheim in den Wehen, und sie und ihr ungeborener Sohn sterben!!!
Damals glaubte man, dass der Geist einer Frau, welche bei der Geburt starb, sehr stark ist und nicht verbrannt werden durfte. So wird sie von den Nachbarn in der Erde bestattet.
Doch die Liebe Naks zu ihrem Gatten ist so stark, dass sie sogar den Tod besiegt. Ihre Seele findet keine Ruhe und ihr Geist und der ihres Sohnes warten sehnsüchtig auf Maks Rückkehr.
Nachdem Mak in einem Tempel gesund gepflegt wurde, kehrt er voller Erwartung zu seiner Frau Nak zurück und ist überglücklich sie, und seinen neugeborenen Sohn, in die Arme schließen zu können. Doch obwohl seine Frau und sein Sohn auf ihn befremdlich wirken realisiert er nicht, dass er nun mit Geistern zusammen lebt und der Horror erst seinen Anfang nimmt.
Allen Bemühungen zum Trotz, selbst die seines besten Freundes ihn zu überzeugen, dass Nak und sein Sohn bei der Geburt ums Leben kamen, bricht Mak mit der gesamten Dorfgemeinschaft und hält zu seiner Familie.

Nak nun ihrerseits zieht des Nachts im Dorf umher und bringt jeden um, der versucht sich zwischen sie und Mak zu stellen.
Das Schlüsselerlebnis der Geschichte ist der Moment, in dem Mak endlich erkennt, dass sowohl Nak als auch sein Sohn Geister sind: Eines Abends, als Nak gerade beim Kochen ist, fällt ihr ein Messer durch einen Spalt in den Bodendielen auf die Erde. Damals wie auch heute waren viele traditionelle Thai-Häuser (aufgrund von Überschwemmungen) auf Pfählen gebaut, und so betrug die Distanz von den Bodendielen zur Erde ca. zwei Meter.

Da sich Nak unbeobachtet fühlt, lässt sie ihren Arm auf eine übernatürliche Länge anwachsen, greift durch den Spalt und holt das Messer wieder herauf. Dies bemerkt Mak jedoch voller Schrecken, und der Schleier der Blendung fällt von ihm ab. In Todesangst flüchtet er in einen nahegelegenen Tempel; doch selbst dorthin folgt ihm Nak. Flehentlich erklärt sie, dass ihre starke Liebe zu ihm sie nicht zur Ruhe kommen sondern weiter hier auf Erden verweilen lässt. Selbst ein herbeigerufener Exorzist scheitert und kann den Bann nicht brechen.
Erst einem Novizen Namens Jui und dem berühmten Mönch Somdej Phra Puttajan aus Thonburi gelingt es, Nang Nak zu erlösen. Ihr Geist wird in einen Tonkrug gesperrt, welcher in Stofftücher eingewickelt und verschlossen wird. Auf den Tüchern befinden sich Beschwörungsformeln in Pali, welche den Geist daran hindern sollen, den Krug jemals wieder zu verlassen. Dieser Tonkrug wird dann im Fluss versenkt.

Einige Elemente der Geschichte variieren in den Überlieferungen, aber im Groben hoffe ich die Kernaussagen getroffen zu haben. Auch ranken sich Legenden darum, was danach geschah, denn die Geschichte war damit keineswegs beendet. Einige Gerüchte besagen, dass der Tonkrug durch zwei Fischer gefunden und der Geist von Nang Nak wieder freigesetzt wurde. In einigen Versionen wird Mak Mönch, in anderen gründet er eine neue Familie, welche durch Nak verfolgt und terrorisiert wird.

Noch heute gibt es Menschen, nicht nur in Phra Khanong, welche sie gesehen haben wollen, sei es in der Rolle eines Schutzengels oder eines grausamen, mordenden Geistes!!!
Die sterblichen Überreste Nang Naks sind auf dem Gelände des heutigen Tempels Wat Mahabute, welcher sich in Phra Khanong befindet, beigesetzt.
Da der Tempel nicht zu den "typischen" Touristen-Attraktionen in Bangkok zählt, ist er etwas schwer zu finden. Am besten nimmt man den BTS Skytrain (klimatisierte Hochbahn) der Sukhumvit Line und fährt bis zur Endstation On Nut. Wer den nun noch folgenden 15-20 minütigen Fußmarsch nicht in Kauf nehmen möchte, der sollte sich von hier ein Tuk Tuk chartern. Alle anderen gehen zunächst die Sukhumvit Road in nordwestliche Richtung zurück und biegen dann nach ca. 100 Meter rechts in die Sukhumvit Soi 77 (Soi On Nut) ab. Nach weiteren 900 Metern führt links eine kleine Straße, die Soi 7 (Soi Wat Mahabute), direkt zum besagten Tempel, welcher am Ende dieser Straße an einem Klong liegt.
Hier befindet sich der Geister-Schrein von Nang Nak. Täglich pilgern die Thai hierher, um ihr und ihrem totgeborenen Sohn ihre Aufwartung zu machen und Gaben zu spenden (schöne Kleider und Kosmetika für sie, Spielzeug für den Sohn etc.). Ich reichte die üblichen Gaben in Form von Räucherstäbchen, Blumengirlanden und Blattgold dar.
Nach dem Aberglauben der Thai, soll der Geist Nang Naks ein sehr glückliches Händchen in der Voraussage der Lotto-Zahlen haben, was die Thai kurz vor der nächsten Ziehung veranlasst, in Scharen hierher zu kommen.

In diesem Zusammenhang werden besonders zwei sehr große alte Bäume, welche links vom Schrein stehen, von den Gläubigen belagert. Seit jeher werden alte Bäume in Verbindung mit Geister gebracht, da sie diesen oft als Wohnsitz dienen.
Die Rinde der Bäume ist mit einer dicken, öligen, wachsähnlichen Schicht überzogen, welche natürlichen Ursprungs ist. An dieser Schicht wird dann emsig gerieben, in der Hoffnung, irgendwelche Nummern im Holz zu erkennen.
Auch ich rieb unermüdlich an der Rinde, bis ich schließlich glaubte die Zahl 4 zu sehen.
Recherchen im Botanischen Garten Berlin sowie im Internet ergaben, dass es sich bei den Bäumen um Takian Tong-Bäume, eine Art "Mahagoniholz" handelt; Lateinisch Hopea Odorata der Familie Dipterocarpaceae.

Da ich durch meine guten Verdienste nun hoffte etwas Glück auf mich projeziert zu haben, kaufte ich nach dem Tempel-Besuch von einem der zahlreich anwesenden Los-Verkäufer ein Los mit der Endziffer 44.
Der Geist von Nang Nak schien es zwar gut mit mir zu meinen; aber leider versäumte ich es die Zeichen richtig zu deuten, denn ich kaufte ein falsches Lotterie-Los. In der Ziehung ein paar Tage später, gewann unter anderem die Endziffer 74; wir erinnern uns: die 7 für die Soi 7 und die 4, welche ich beim Rubbeln am Baum glaubte zu sehen.
Obwohl mir der Reichtum aus der Lotterie-Auslosung verwährt blieb, ist es dennoch ein gutes Gefühl, einen scheinbar wohlwollenden Geist zur Seite zu haben. In diesem Sinne ;-)
Die aktuellste Verfilmung des Stoffes, mit Sine Charoenpura (jüngere Schwester der Sängerin Mai) und Winai Kraibutr (bekannt aus dem Film "Bangrajan") in den Hauptrollen, war im Jahr 1999 der absolute Blockbuster in Thailands Kinos und kann, wie auch viele andere Thai-Movies, als DVD oder VCD unter der Internet-Adresse www.ethaicd.com bestellt werden.

© alle Fotos Carsten Naß

Wissenschaftler

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Diesmal wurde die Frage gestellt:

Was ist eigentlich die "Neue Soziale Ordnung"?

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden schlaue Artikel geschrieben wie: "Thailand auf dem Weg in die Zivilgesellschaft". Nach fast dreißigjähriger Militärdiktatur (1946-1973), einer Studentenrevolte (1973), einem blutig-bösen Gegenputsch (1976), einem fast vergessenen Bürgerkrieg (1977-1979), einer Übergangsregierung (1980-1988), den ersten Zivilregierungen (seit 1988), einem Rollback-Versuch des Militärs (1992) ... gab es für demokratisch gesinnte Geister im Jahr 1997 wirklich guten Grund zum Jubel: Während der Regierungszeit von Chuan Leekpai, dem liberalsten Premier Thailands seit Pridi Phanomyong, wurde die 16. Verfassung eingeführt. Alle Experten waren sich einig: auf diesem freiheitlichen Fundament schickt Thailand sich an, das 65 Jahre alte Versprechen (1932: Ende der absoluten Monarchie) einer partizipatorischen Demokratie endgültig einzulösen: die liberale Denkrichtung der Verfassung betont die Trennung von Staat und Gesellschaft, eben das Merkmal einer Zivilgesellschaft.

Als vor drei Jahren (Februar 2001) Thaksin Shinawatra - ehemaliger Polizist, Doktor des Kriminalrechts und Businessman of the Year 1992 - zum Premier gewählt wurde, verstand man seinen Sieg als Ausdruck der Hoffnung des von der Asienkrise schwer gebeutelten thailändischen Volkes, an dem wirtschaftlichen Erfolg Thaksins teilhaben zu können. Thaksin gilt als einer der zehn reichsten Männer dieses Planeten! Sein Milliarden-Dollar-Vermögen hat er seiner Telekommunikations-Firma (Shinawatra Computer and Communications Group) zu verdanken. Andererseits wurde er der Korruption angeklagt. Und das war wirklich neu in Thailand: er musste im Sommer 2001 tatsächlich vor Gericht erscheinen. Seine Amtsführung, die sich an den Erfahrungen, die er als Geschäftsmann gesammelt hat, orientiert, hielt dieser Prozess eine Zeit lang in Schach. Nun, er wurde freigesprochen. Eine seiner ersten Politaktionen war die wirtschaftlich zweifelhafte Einführung der 30 Baht Behandlung bei ärztlicher Untersuchung. Das ganze Land wurde mit riesigen blauen Schildern, die auf diesen populistischen Akt hinweisen, übersäht.

Alles nicht so schlimm. Doch unter seinen Mitstreitern der 1998 von Thaksin selbst gegründeten Partei "Thai Rak Thai" (Thai lieben Thai) - die meisten Mitglieder dieser Partei kommen aus der ethnisch wie kulturell chinesischen Businessschicht - tat sich der damalige Innenminister Purachai Piumsombun mit einer merkwürdigen Ankündigung hervor: Er wolle die Thai-Gesellschaft nach seinen patriarchalischen Familien-Vorstellungen ummodellieren.
Dieser Idee gab er den Namen: Neue Soziale Ordnung. Dass seine chinesisch geprägten, erzkonservativen Ansichten keinerlei neue Idee einer Ordnung beinhalten, machte Purachai deutlich, in dem er Skandalöserweise auf ein dreißig Jahre altes Gesetz der verhassten "Schrecklichen Drei" - das Horrortriumvirat der von den Studenten 1973 (sic!) gestürzten Militärdiktatur - zurückgriff. Auch war mit diesem Griff in die finsterste Geschichte Thailands jedwede Methodendiskussion im Keim erstickt: Polizeistaatliche Maßnahmen und Militäraktionen sind das planmäßige Konzept Purachais zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Vier ausgemachte "Übel" haben die Kreuzzüge der Neuen Sozialen Ordnung im Visier: Drogen, Prostitution, Homosexualität und alle Ausschweifungen der Jugend. Allein diese Aufzählung "gesellschaftlicher Übel" unwidersprochen in einen Topf zu schmeißen ist ein Akt gegen jedes zivilisierte Denken und Wissen. Insofern war der erste Schritt der neuen Ordnung ein Verlassen minimaler humaner Übereinkunft.

Der Kampf gegen Drogen wurde in der Tat wie ein Krieg mit allen Mitteln, jenseits bestehender Gesetze geführt. Über dreitausend Drogenhändler - wenn die toten Jungs und Männer es denn alle waren - blieben ohne Prozess erschossen auf der Strecke. Bis auf ihre Angehörigen vielleicht, gibt es kaum jemanden, der das bedauert. Drogenhändler haben keine Lobby, und das ist auch richtig so! Doch in einer Zivilgesellschaft gelten Gesetze eben auch (oder gerade!) für die staatlichen Organe. Hier mag Purachai wohl Exekutive mit Exekution verwechselt haben. Mit sozial und Ordnung hat das jedenfalls wenig zu tun. Neu ist so ein Endlösungsdenken und Handeln auch nicht. Und der große Zuspruch im Volk ist kein Beweis, dass es eventuell eine eigene, asiatische Auffassung von zivilgesellschaftlicher Entwicklung gebe. Der Stammtisch fordert auch bei uns die Folter.

Der Prostitution will die NS-Ordnung durch Ausgangssperren, absurd frühe Sperrstunden sowie Einschränkung der Bewegungsfreiheit für Frauen beikommen. Weiblichen Personen ist es neugesetzlich untersagt, ohne männliche Begleitung Vergnügungslokale aufzusuchen. Ab 1. März 2004 gilt landesweit das neue Sperrstundengesetz: ab Mitternacht hat ein guter Thai zu schlafen! Kein Witz (jedenfalls nicht komisch): schon wird über 22:00 Uhr laut nachgedacht.

Dem Kampf gegen die Homosexualität hatte sich Purachai schon im August 2001 gewidmet. Als politischen Test, wie weit er wohl gehen könne. Seine wahnwitzige Begründung: Homosexualität sei unnatürlich, in Thailand unüblich und füge dem Land schweren Image-Schaden zu. Bars wurden gleich Reihenweise geschlossen, da sie die "guten Qualitäts-Touristen" stören könnten. Jede Werbung für schwule Läden ist verboten. Polizei-Razzien werden regelmäßig unternommen. Gäste werden erkennungsdienstlich behandelt. Trotz lauten Protestes wird an ihnen zwangsweise ein Aidstest vorgenommen. Dadurch ist nicht nur bestehendes Thai-Gesetz gebrochen, sondern auch gegen jede zivile soziale Ordnung verstoßen. Leider ist auch das nicht neu.

Den "Ausschweifungen der Jugend" beizukommen ist geradezu Schwerpunkt der NS-Ordnung. Methode: drakonische Gesetze und Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Ausführende "Sozialarbeiter": Polizei und Militär. Für Jugendliche unter 18 Jahren besteht ab März 2004 ein generelles Ausgehverbot von 22 Uhr bis 4 Uhr. Schüler müssen auch tagsüber ihre Ausweise bei sich haben und - das ist neu - immer ihre Schuluniformen tragen. Auch in der Freizeit! Damit sie im öffentlichen Raum weithin als Schüler zu erkennen sind. Kein/e Thai-Schüler/in darf sich in der Öffentlichkeit mit einem FARANG zeigen, es sei denn er gehört zur Familie. Kontrollen der Polizei sind an der neuen sozialen Tagesordnung. Schüler haben sich regelmäßigen Urintests zu unterziehen. Kerkerstrafen drohen bei Verstößen. Die vor wenigen Jahren abgeschaffte Prügelstrafe ist wieder legitimiert. Jungen und Mädchen dürfen nicht zusammen in die beliebten Karaoke-Boxen gehen etc. pp. Nur mit dem vorgeschlagenen Gesetz "Jungendliche unter 18 Jahren dürfen kein eigenes Handy besitzen" traf Purachai bei seinem Chef Thaksin nicht auf Gegenliebe. Das ging dem Thai-Telekom-Besitzer dann doch zu weit.

Neben nationaler und internationaler Proteste gibt es noch jemanden in Thailand, der laut zweifelt, ob polizeistaatliche Methoden das beste Mittel sei, die Jugend auf den rechten Pfad zu bringen: Der König. Zum ersten Mal seit 1973 hat er sich - was er laut Verfassung nicht darf - missbilligend zur Tagespolitik geäußert.

Liebe Freunde,

der "Wissenschaftler" erscheint ab April 2004 nur noch sporadisch. Dafür hat Micha Steinmetz einen sechsseitigen Thai-Sprach-Kurs in jedem Heft. Die bisher erschienenen Beiträge dieser Rubrik findet ihr im Archiv.

News

Leser-Briefe / Rum-Treiber / Nang Nak / Steinmetz Kolumne / Südostasien-News / Reisetipps

Ausgehverbot für Teens
Als Beitrag zur "neuen sozialen Gesellschaftsordnung" soll in Thailand am 29. März ein Ausgehverbot für Jugendliche in Kraft treten. Mädchen und Jungen unter 18 dürfen sich künftig nicht mehr nach 22 Uhr in der Öffentlichkeit zeigen. Eine Ausnahme: wenn sie von ihren Eltern begleitet werden. Während die Betroffenen und weitere Kritiker dieses Regierungsbeschlusses das als einen Verstoß gegen Menschenrechte sehen, werten die Befürwortet das neue Gesetz als geeignet, die Moral der thailändischen Jugendlichen zu stärken.

Strom wird teurer
Für den Abrechnungszeitraum Februar bis Mai müssen die Verbraucher in Thailand rund 4,8 % mehr zahlen. Die Electricity Generating Authority of Thailand (Egat) hebt den Berechnungsschlüssel Ft um 12,16 Satang auf 38,26 Satang pro KWh an. Somit steigt der Strompreis von 2,51 Baht auf 2,63 Baht. In den letzten vier Jahren hat sich Strom in Thailand um 20% verteuert.

Thaksin will FC Liverpool kaufen
Der thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra könnte mit seiner Anfrage, den FC Liverpool zu kaufen, auf Zustimmung gestoßen sein. Vom Klub selbst gab es keinerlei Kommentar. Nach dem FC Chelsea London könnte nun auch bald der FC Liverpool an ausländische Investoren verkauft werden. Der milliardenschwere thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra will Englands Premier-League-Klub erwerben. Im Juli vergangenen Jahres hatte der russische Öl-Magnat Roman Abramowitsch den FC Chelsea London übernommen. "Thaksin will im Juni einen Premier-League-Klub kaufen und hat sich für Liverpool entschieden. Der Ministerpräsident hat in den vergangenen Monaten die finanzielle Lage Liverpools überprüft", erläuterte Thailands Nationaltrainer Thawatchai Sajakul die Absichten des Regierungschefs, der vor seinem Einstieg in die Politik ein Telekommunikations-Imperium aufgebaut hatte. Shinawatra hatte schon im November Interesse am FC Fulham gezeigt, doch Besitzer Mohamed Al Fayed lehnte ab.

Bus-Projekt in Bangkok
Ein interessantes Projekt aus dem Großraum Bangkok ist das 8-Linien-Expressbusprojekt,das vorrangig als Ergänzung zum Schnellbahnnetz bzw.als Zubringer zu diesem dienen soll. Von der BMTA betriebene Expressbusse mit einer Beförderungskapazität von 35000 Personen pro Stunde pro Richtung (!) sollen inmitten von Straßen auf einer zu schaffenden Extraspur unter eigener Freischaltung von Ampeln des Individualverkehres auf folgenden Routen verkehren, wobei wie in Thailand selbstverständlich, diese Autobuslinien mit GEWINN arbeiten werden:
1)Taling Chan-Phattanakarn
2)Rangsit-Din Daeng
3)Minburi-Samut Prakarn (via Sri Nakahrin)
4)Minburi-Rama 5 (via Lad Phrao)
5)Rama 2-Wong Wian Yai (Taksin Road)
6)Kaset-Western Kanchanaphisek Road
7)Prapa Canal-Phitsanulok Road (nah der Si Sao Thewet Kreuzung)
8)Phrasamut Chedi-Prachathipok (auf der Suksawat Road) Dr. Wangemann

Copys, Copys
Von Januar bis November 2003 haben thailändische Behörden fast 5,2 Mio. Imitationen aus dem Verkehr gezogen, meist gefälschte Musik- und Film-CDs.

Nachtrag & Korrektur
Nachtrag und kleine Korrektur zu unserem Bericht über die Sozialversicherung und die Neuerung, dass in die Arbeitslosigkeit entlassene Frauen und Männer jetzt Arbeitslosengeld erhalten ("Soziales Netz auch für Barmädchen", FARANG 2/2004): Arbeitnehmer zahlen zwar seit Januar 0,5 % ihres Monatslohns in die Arbeitslosenversicherung ein, können aber erst ab Juli Arbeitslosengeld beantragen. Die Zahl der joblosen Thai wird auf 985.000 geschätzt.

Pattaya Musik-Festival
Zum dritten Pattaya Musik-Festival vom 19. bis 21. März werden, wie schon in den Vorjahren, mehrere 100.000 zumeist jugendliche Zuschauer erwartet. Bühnen werden an der North Pattaya Road, zwischen der Soi 4 und der Soi 5 sowie erstmals am Bali-Hai-Pier errichtet. Bezüglich der Unterbringung äußerte sich Chatchawal Supachayanont, Generalmanager des Dusit Resort: "Die Hotels in Pattaya bereit zu helfen, werden ihre Zimmerpreise nicht erhöhen."

Prepaid-Karte vorn
Rund 80 Prozent der über 23 Millionen thailändischen Handy-Besitzer telefonieren mit einer Prepaid-Karte.

Tesco Lotus
Der britische Handelskonzern Tesco, der 1988 in Thailand die Lotus-Verbrauchermärkte übernahm, will in den nächsten eineinhalb Jahren an weiteren 40 Tankstellen Express-Märkte eröffnen. Das sieht eine Übereinkunft mit dem Ölmulti Esso vor. Bislang hat Tesco sechs kleinere Märkte eingerichtet. Das Unternehmen betreibt in Thailand 47 Tesco Lotus-Verbrauchermärkte und fünf Tesco Lotus "Kook Kha"-Märkte mit eingeschränktem Sortiment.

Honda Nummer 1
Motorradhersteller haben in Thailand im Vorjahr 1,75 Mio. Fahrzeuge (+ 32 % gegenüber 2002) abgesetzt und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Der alte stammt noch aus der Zeit vor der Wirtschaftskrise. Im Jahr 1995 hatten die Händler 1,46 Mio. Motorräder verkauft. Spitzenreiter, und das seit 16 Jahren, ist Honda mit 1,25 Mio. und einem Marktanteil von 71 %. Auf den Plätzen folgen Suzuki mit 231.922, Yamaha (189.399) und Tiger (46.151).

Stattliche Fischer-Flotte
Thailands Fischer verfügen mit rund 4.000 Schiffen über eine stattliche Flotte. Da viele Gewässer vor den Küsten des Landes überfischt sind oder ohnehin nicht ausreichend Fänge hergeben, wagen sich immer mehr Thai in verbotene Regionen vor. Nur 800 Fischer sollen nach Angaben der Aufsichtsbehörde eine Lizenz für Gewässer benachbarter Länder haben. Zwischen 1982 und 2002 wurden 3.210 thailändische Boote aufgebracht. Ihre Mannschaften hatten illegal in Gewässern vor Vietnam, Burma, Indien, Indonesien, Bangladesh, Malaysia und Kambodscha die Netze ausgeworfen. Mitte Januar hatten indonesische Kriegsschiffe in der Java-See vier Thai-Trawler aufgebracht, die Crews (55 Thai und 8 Indonesier) festgenommen.

Sperrstunde
Die von der thailändischen Regierung beschlossenen unterschiedlichen Öffnungszeiten für das Nachtleben in Entertainment-Zonen und außerhalb dieser Gebiete werden kuriose Folgen haben. Beipspiel: Pattaya, 3rd Road - Während in der Disco X-zyte die Lichter weiter um 2 Uhr ausgehen, müssten die Besucher des Mummies, nur einen Steinwurf entfernt, bereits um Mitternacht das Lokal verlassen, denn die Disco liegt in einer für das Nachtleben reservierten Zone, das Mummys aber nicht. So müßte jedenfalls der für die Stadt Pattaya vorgelegte Zoning-Plan interpretiert werden.
Das Touristenzentrum wurde in drei Unterhaltungszonen aufgeteilt. Sie erstrecken sich in Pattaya von der Naklua Road bis Strandabschnitt Bali Hai und umfassen den Bereich zwischen Beach Road, Second Road und 3rd Road. Die Planer zogen die Grenze an der westlichen 3rd-Road-Seite, alle gegenüber, an der östlichen Fahrbahnseite befindlichen Nachtlokale müssten ebenso wie die am Jomtien um 24 Uhr schließen.
Die Mitternachts-Sperrstunde soll ab 1. März landesweit für Bars, Clubs, Pubs und Discos gelten. Die Regierung hofft durch reduzierte Öffnungszeiten die steigende Kriminalität wirkungsvoller bekämpfen zu können.

Die Beschlüsse im Detail

- Generell gilt die 24-Uhr-Sperrstunde.
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Ausgenommen sind Bars, Pubs und Discotheken in Entertainment-Zonen. Sie dürfen Gäste bis 2 Uhr bedienen.
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Restaurants mit Live-Musik müssen um 1 Uhr schließen.
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Massage Parlours in Entertainment-Zonen dürfen erst um 16 Uhr öffnen (bisher 12 Uhr), außerhalb der Zonen um 18 Uhr. Es gilt eine einheitliche Sperrstunde um Mitternacht (von diesen Einschränkungen sind Spas und Anbieter von traditioneller Massage nicht betroffen).
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Restaurants und Coffee Shops können rund um die Uhr geöffnet bleiben.
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Für Nachtlokale mit Live-Musik sowie Karaoke-Bars gelten Öffnungszeiten von 18 Uhr bis 1 Uhr in den Zonen und ausserhalb dieser Gebiete bis Mitternacht.

Pracha Maleenond, der als stellvertretender Innenminister für die "neue gesellschaftliche Ordnung" verantwortlich ist und eine Mitternachts-Sperrstunde für alle Entertainment-Betriebe gefordert hatte, weiss, dass unterschiedliche Öffnungszeiten gegenüber den Investoren unfair sind. "Da kann es zu Prozessen kommen", glaubt der Minister. Er machte vor Medien deutlich: Wer sich künftig nicht gesetzeskonform verhalte, Minderjährigen Einlass gewähre, Menschenhandel oder Kinderprostitution fördere, müsse mit dem sofortigen Entzug der Lizenz rechnen.

Baht-Taxis rebellieren
Wie bereits vermutet hat die Einführung des kostenlosen Busservices in Pattaya zur Unzufriedenheit bei den Baht-Taxifahrern geführt. Bei einem Treffen im Rathaus trafen sich die verärgerten Mitglieder der Baht-Taxi-Kooperative mit Mitgliedern der Stadtverwaltung.

Oliver Stone dreht
Szenen für ein Epos über das Leben Alexander des Großen werden derzeit in Lop Buri und Ubon Ratchathani gedreht. Der amerikanische Regisseur Oliver Stone hat dazu 20 "kriegstaugliche" Elefanten und mehrere hundert Statisten verpflichtet. In Thailand wird die Invasion von Alexanders Heer in Indien (327 - 325 v. Chr.) nachgestellt. Dass nicht an Originalschauplätzen gefilmt wird, liegt daran, dass in Indien keine Elefanten für die Kriegsszenen zur Verfügung stehen. Weitere Drehorte sind seit September Marokko und Filmstudios bei London. Der Film "Alexander" soll im November in die Kinos kommen. Der Schauspieler Colin Farrell ist der makedonische Feldherr, weitere Hauptdarsteller sind Angelina Jolie, Anthony Hopkins und Val Kilmer. Der 58-jährige Oliver Stone hat bereits zwei Oscars als bester Regisseur erhalten. 1986 für den Vietnam-Kriegsfilm "Platoon" und 1989 für "Geboren am 4. Juli". Stone hat das Drehbuch über seinen Alexander den Großen geschrieben. Der Amerikaner wurde vor Tagen beim Internationalen Filmfestival von Bangkok für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er erhielt den Kinnaree in Gold, eine Figur der thailändischen Mythologie.

KfW-Kredit für Skytrain
Bangkok Mass Transit (BTSC), Betreiber des Skytrains, schuldet um. BTSC hat sich nach monatelangen Gesprächen mit den Gläubigern geeinigt. Den höchsten Kredit von insgesamt 32,4 Milliarden Baht hatte die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit 17,7 Milliarden Baht bereit gestellt. Da anfangs täglich nur 150.000 zahlende Fahrgäste die Züge nutzten, rollte der Skytrain immer mehr in die roten Zahlen. Inzwischen sind es mehr als 350.000 Fahrgäste.

Thailands Arme
Mehr als 5,5 Millionen Thai haben sich bei ihrer Gemeindeverwaltung als "arm" registrieren lassen und hoffen nun auf Unterstützung des Staates. Die Gründe für die Armut: 3,29 Mio. waren überschuldet, 2,71 Mio. fehlt Land für eine Farm. 1,23 Mio. haben kein Dach über dem Kopf und 60.000 glauben, von Landsleuten betrogen worden zu sein.

Heinecken in Strömen
Heineken wird jetzt in Strömen fließen und ins Ausland exportiert. Die Thai Asia Pacific-Brewery hat ihre Brauerei in Nonthaburi mit 2,9 Milliarden Baht ausgebaut. Dadurch kann der jährliche Ausstoß auf 200 Mio. Liter Bier verdoppelt werden. Heineken hält nach eigenen Angaben beim Premium-Bier einen Marktanteil von 80 %. Thai trinken im Jahr durchschnittlich 22 Liter Gerstensaft. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt bei knapp 120.

Rodenstock baut aus
Der Brillenkonzern Rodenstock will sein thailändisches Werk ausbauen. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze geht zu Lasten des Rodenstock-Werks Regen in Niederbayern. Dort sollen 350 Arbeitsplätze gestrichen werden.

Bangkok Airways
Bangkok Airways, Thailands größte private Fluggesellschaft, hat zwei Airbus A320-200 gekauft. Sie sollen im August ausgeliefert und dann auf den Strecken nach China eingesetzt werden. Bangkok Airways wollte ursprünglich Boeing-Maschinen erwerben.

Mrd. für Rattanakosin
Die thailändische Regierung will die Rattanakosin-Insel, den ältesten Stadtteil Bangkoks, für Touristen attraktiver machen. Das Kabinett hat jetzt einen Entwicklungsplan beschlossen und die neu gegründete Special Zone Development Authority mit der Ausführung beauftragt. Die Behörde darf für Bangkoks künftiger "Champs Elysee" 13 Milliarden Baht ausgeben, 7 Milliarden kommen vom Staat, den Rest sollen private Investoren beisteuern.

Toyota weiter vor
Toyota will seinen Produktionsstandort in Thailand weiter ausbauen. Konzernangaben zufolge will Toyota in diesem Jahr insgesamt 200.000 Geländefahrzeuge fertigen, von denen knapp die Hälfte für den Export bestimmt ist. Die Gesamtproduktion soll im laufenden Geschäftsjahr in Thailand bei mehr als 300.000 Fahrzeugen liegen.

BWM zieht nach
Im Werk Rayong wird der deutsche Autobauer BMW im April mit der Montage der neuen 5er-Serie beginnen. Ab Juni sollen das Basis-Modell 525i zum Preis von 3,8 Mio. Baht und das SE-Modell zum Preis von 4,2 Mio. Baht von den Händlern ausgeliefert werden. Bei der Fertigung werden 30 % der Teile made in Thailand sein. Rayong wird dann BMWs erste ausländische Produktionsstätte sein, in der die 3er-, 5er- und 7er-Fahrzeuge hergestellt werden.

Hunderte Schulen zu
Im Süden Thailands sind mehrere hundert Schulen wegen Anschlagsdrohungen geschlossen worden. Nach Angaben eines Lehrerverbandes gingen bei Schulen in den Provinzen Pattani, Narathiwat und Yala Drohbriefe oder anonyme Anrufe ein. Im überwiegend von Muslimen bewohnten Süden des Landes hat es in den vergangenen Wochen mehrere Anschläge gegeben. Dabei kamen mindestens 42 Menschen ums Leben. 21 Schulen wurden angezündet.
Die Gewalttaten richteten sich überwiegend gegen Polizisten, Soldaten, buddhistische Mönche und Lokalpolitiker. Die thailändische Regierung macht muslimische Separatisten dafür verantwortlich.

Grenzzaun zu Malaysia?
In Thailands Süden ist kein Ende der Gewalt in Sicht. Premier Thaksin Shinawatra ist deshalb wieder auf Dringlichkeitsbesuch in den Südprovinzen. Allerdings sieht es nicht so aus, als ob seine Regierung die Probleme in den Griff bekommt. Thaksins jüngster Vorschlag ist der Bau eines Sperrzauns entlang der Grenze zu Malaysia, um mutmaßlichen muslimischen Separatisten den Zugang zu versperren. Kritiker monieren, die Regierung habe zu lange die Probleme im Süden des Landes ignoriert. US- und andere Geheimdienste glauben, dass das in Südostasien beheimatete Terrornetzwerk Jemaah-Islamiyah in Südthailand operiert. Doch lokale Experten vermuten eine Beteiligung von Polizei, Militärs und auch Aufständischen im regionale Schmuggel.

Doi Suthep
Für Besucher Nordthailands ist ein Ausflug zum Doi Suthep ein Muss. Wat Prathat befindet sich auf dem heiligen Berg von Chiang Mai und ist der bekannteste Tempel der Region. Jetzt soll der Stupa restauriert werden. Für die umfangreichen Arbeiten stehen 7,4 Mio. Baht zur Verfügung. Ein Erdbeben im Jahr 1995 hat am Tempel Spuren hinterlassen. Das Fine Arts Department wird die Arbeiten beaufsichtigen. Die goldenen Platten müssen abgenommen, die Ziegel ersetzt werden. Mitte des Jahres soll Doi Suthep wieder in altem Glanz erstrahlen. Zum Tempel führt eine Steintreppe mit 300 Stufen hoch. Wem der Aufstieg zu beschwerlich ist, kann sich in eine Zahnradbahn setzen. Zu beiden Seiten der Treppe winden sich steinerne Schlangen (Nagas). Im inneren Bereich der Anlage befindet sich der goldene Chedi, und an jedem Ende des Tempelhofs steht ein mit Gold und bunten Einlegearbeiten geschmückter Viharn - ein schöner Kontrast zu dem zumeist strahlend tiefblauen Himmel.

Passfälscher in Haft
Mit rund 400 gefälschten Pässen im Gepäck sind ein Deutscher und ein Franzose in Thailand festgenommen worden. Die Polizei der Hauptstadt Bangkok teilte mit, dass der Deutsche bei der Ausreise am Flughafen gefasst worden ist. In seinem Gepäck befanden sich über 250 gefälschte Pässe und Visa für die Einreise in Staaten der EU. Auf dem Flughafengelände konnte fast zeitgleich ein Franzose mit weiteren knapp 150 gefälschten Dokumenten festgenommen werden, der nach London fliegen wollte. Den Fälschern drohen nun langjährige Haftstrafen. (Quelle: CTT-Yinjock)

Solarkraftanlagen
Solaranlagen in Thailand haben eine große Zukunftschance, auf die auch die thailändische Energiebehörde setzt. Greenpeace Thailand setzte mit seinem Solarprojekt in Ban Krut und Bo Nok im Südwesten Thailands ein Zeichen für umweltschonende Energiegewinnung. Vor ca. 2 Jahren hatte Greenpeace die Thai Engineering Co. Ltd. in zwei Schulen und einem Tempel Solaranlagen installieren lassen, um den Wunsch der Bevölkerung der beiden Orte nach sauberer Energie zu unterstützen.
Hintergrund war ein jahrelanger Streit um einen Neubau zweier Kohlekraftwerke in dieser Region, der nach anhaltenden Protesten die Regierung zwang ihre Pläne zu ändern und den Bau erst einmal aufzuschieben und als Alternative auf Gas statt Kohle als Energielieferant zurückzugreifen. Thailands Markt für Solarenergie wird nach Einschätzung von Greenpeace stark wachsen. Derzeit gibt es nur eine Kapazität von etwa fünf Megawatt. Ein Regierungsprojekt in Mae Hong Son, das als eines der größten der Welt bezeichnet wird, soll diese Kapazität verdoppeln. (Quelle: CTT-Yinjock)

64.062.000 Thailänder
Das National Statistical Office gibt die Bevölkerungszahl Thailands mit Stichtag im August letzten Jahren mit 64.062.000 an. Davon gingen 34,9 Mio. Menschen einer Beschäftigung nach. Die Arbeitslosenqoute wurde mit 1,5 % (rund 540.000) gegenüber 2,4 % in 2002 und 3,3 % in 2001 errechnet. In Thailand leben die meisten Leute weiterhin von der Landwirtschaft. 15,7 Mio. waren es im Vorjahr. Die verarbeitende Industrie beschäftigte 5,3 Mio., dann folgen Groß- und Einzelhandel mit 5 Mio., Hotels/ Restaurants mit 2,1 Mio. Das durchschnittliche Monatseinkommen geben die staatlichen Statistiker für die Industrie mit 6.689 Baht an, in der Landwirtschaft einschließlich Fischzucht und Jagd sind es gerade mal 2.420 Baht. Der Farmer kommt nur auf 2.308 Baht. Die höchsten Gehälter zahlt die Finanzwirtschaft mit 16.650 Baht, es folgen Elektrizität, Gas, Wasser mit 16.341, das Erziehungswesen mit 12.994, Transportwesen und Kommunikation mit 11.153, der Öffentliche Dienst mit 10.585. Das Hotels und Gastronomie zahlen im Durchschnitt 5.059 Baht. Obwohl fast die Hälfte der Beschäftigten ihr Einkommen aus der Landwirtschaft bezieht, ist sie nur mit 10,2 % am Bruttoinlandsprodukt beteiligt. Spitzenreiter ist hier die verarbeitende Industrie mit 36,6 %. Dahinter folgen Groß- und Einzelhandel mit 14,7 %, das Transportwesen und Kommunikation mit 10,2 %, Hotels und Restaurants mit 3,8 %.

Hilfe bei PC-Problemen
ProTech Computer in Bangkok bietet Hilfe und Support in allen Fragen rund um Computer, Netzwerke, Webseiten, Webhosting. Die Techniker sprechen auch Deutsch und Englisch. Für weitere Infos: www.protech-computer.net oder rufen Sie an: 02 683 4990-1 bzw. 01 170 9965. Fragen Sie nach Mario.

Reise Tipps

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Hotel in Hua Hin
In der Nähe von Hua Hin wird derzeit ein Evason Hideaway gebaut. Das Hotel in Strandlage umfasst 55 Pool-Villas. Jede Villa liegt inmitten einer individuell gestalteten Gartenanlage und verfügt über ein privates Schwimmbecken sowie einen Outdoor-Whirlpool. Ein persönlicher Butler liest den Gästen jeden Wunsch von den Augen ab. Zur Hotelanlage gehört auch ein modernes Six Senses Spa. www.sixsenses.com

Stullen am Zoll
Dem Zoll sind mitgebrachte Lebensmittel nicht egal. Im Kampf gegen ansteckende Tierseuchen gelten seit zwei Jahren in der EU neue Bestimmungen. Danach dürfen Erzeugnisse tierischer Herkunft nicht mehr eingeführt werden. Das gilt nicht nur für kulinarische Reise-Mitbringsel wie zum Beispiel Krokodilfleisch, sondern, streng genommen, auch für mitgebrachte Stullen. Die EU hat den Import von Fleisch-, Wurst- und Milchprodukten oder -Konserven aus vielen Nicht-EU-Staaten verboten.

Verbotsliste für Flieger
Europas Flugpassagiere müssen sich darauf einstellen, ihr Handgepäck noch sorgfältiger vorzusortieren. Am 1. Februar trat eine neue EU-Verbotsliste in Kraft, nach der neben Nagelschere und -feile zukünftig auch andere potenzielle Waffen im Reisegepäck aufgegeben werden müssen. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums dürfen neuerdings bestimmte Zündhölzer und Sportgeräte wie Schlittschuhe, Ski- und Wanderstöcke, Skateboards, Golf- und Hockeyschläger oder Angelruten nicht mehr mit an Bord genommen werden. Das gilt für alle Flüge, die in der EU starten. Die am 16. Januar beschlossene Liste ist ein weiterer Schritt, innerhalb der Europäischen Union hohe Luftsicherheitsstandards in der Zivilluftfahrt zu erreichen. Stets würden neue Arten von Waffen als gefährlich eingestuft, so dass die Liste jederzeit erweitert werden kann. Für Sicherheitskontrollen zuständig sind in Deutschland neben den Flughäfen der Bundesgrenzschutz und das Luftfahrtbundesamt.

Kanchanaburi per Schiff
Die westliche Provinz Kanchanaburi kann auch per Schiff auf dem Fluss Kwai Noi erkundet werden. Das neue Kreuzfahrtschiff RV River Kwai ist der alten Irrawaddy-Flottille nachempfunden und bietet in den in Teakholz errichteten Kabinen 20 Passagieren Platz. Die Reise geht von Mo.-So. Dabei sehen die Gäste interessante Plätze am Fluss: Die Khmerstadt Prasat Muang Singh und den Si Nagarin Dam National Park.

Köln/Bonn - Bangkok
Vom Flughafen Köln/Bonn aus sollen ab 2006 Langstreckentrips mit Billig-Airlines angeboten werden. So der Flughafenchef Michael Garvens. Low-Cost-Carrier könnten u.a. Bangkok und Phuket anfliegen. Der ehemalige Hauptstadt-Airport rangiert nach Flugbewegungen und Verkehrseinheiten mittlerweile auf Rang vier in Deutschland.

Billig-Airline 1
Mit der AirAsia hat in Thailand nach der One-Two-Go von Orient Thai die zweite Billigairline ihren Flugbetrieb aufgenommen. Als erste inländische Route wird Bangkok-Chiang Mai bedient, international geht es nach Kuala Lumpur. AirAsia setzt Boeing- 737-300-Maschinen ein und plant täglich 60 Flüge: u.a. nach Udon Thani, Ubon Ratchasima, China, Singapur und Burma. Mehrheitsanteilseigner der neuen Fluggesellschaft ist die Familie des thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra.

Billig-Airline 2
Mittlerweile steht auch die Billigairline der Thai International Airways (THAI) in den Startlöchern. Das Unternehmen heisst SkyAsia und wird unter Nok Air (Nok = Vogel) am 1. Juni abheben. SkyAsia ist ein Joint-Venture von THAI, dem Crown Property Bureau, der Krungthai Bank und der Dhipaya Insurance, mehrheitlich also in staatlichem Besitz. Nok Air wird von der THAI zwei Boeing 737-400s leasen und von Bangkok aus nach Chiang Mai, Khon Kaen, Udon Thani, Phitsanulok, Phuket und Hat Yai fliegen. Tickets soll es auch in den 2.500 Filialen von 7-Eleven, in Reisebüros und per Handy geben.

Aero Lloyd - Aero Flight
Aus Aero Lloyd wird Aero Flight. Der frühere Miteigentümer Bogomir Gradisnik (82) stieg wieder in die Firma ein und will 20 bis 30 Mio. Euro investieren. Er plant, mit sechs Maschinen den Flugbetrieb wieder aufzunehmen und 400 Arbeitsplätze zu erhalten.

Heathrow wächst
Der größte Flughafen Europas (London Heathrow) kann weiter wachsen. Im Jahre 2015 erhält er eine dritte Start- und Landebahn.

EMIRATES: Mehr Platz
Die Fluggesellschaft EMIRATES AIRLINES verschafft Fluggästen im Airbus 330-200 noch mehr Sitzabstand in der Business- und Firstclass (Es wird jeweils eine komplette Reihe ausgebaut. Die Umbauten sollen bis April abgeschlossen sein). Auch zeigt EMIRATES ab sofort auf Langstrecken die aktuellen BBC-Nachrichten, die stündlich aktualisiert und per Satellit kommen.

Rechte der Fluggäste
Flugreisende in der EU haben nach einer Entscheidung des Europa-Parlaments bei Verspätungen und Überbuchungen künftig Anspruch auf Entschädigung. Von 2005 an sollen Passagiere bis zu 600 Euro Schadenersatz erhalten, wenn sie wegen Überbuchung nicht an der Reise teilnehmen können. Dies beschlossen in Straßburg am 18.12.03 die Abgeordneten mit großer Mehrheit. Der Entscheidung müssen die EU-Minister noch zustimmen. In der neuen Regelung sind Zahlungen an die Passagiere bei Flugausfällen nach der Länge der Flugroute gestaffelt. Bis 1500 km bekommen sie 250 Euro; bis 3500 km 400 Euro; bei längeren Strecken 600 Euro. Auch bei Verspätungen sollen Fluggäste entschädigt werden. Verzögert sich der Start um mehr als zwei Stunden, werden eine Mahlzeit, Getränke sowie zwei kostenlose Telefongespräche angeboten. Bei mehr als fünf Stunden Verspätung kann die vollständige Erstattung der Ticketkosten verlangt werden. Nach früheren Angaben der EU-Kommission weisen Fluggesellschaften jährlich etwa 250.000 Passagiere trotz gültiger Tickets ab. (Quelle: CTT-Yinjock)

2. Airport auf Samui
Auf einem 3.000 Rai (1 Rai = 1.600 qm) großen Areal im Distrikt Pru Na Muang plant das Thailändische Transportministerium einen zweiten Flugplatz für die Ferieninsel Samui. Der jetzige ist im Besitz der privaten Fluggesellschaft Bangkok Airways, die von anderen Airlines hohe Landegebühren verlangt. Ein weiterer Airport für Großflugzeuge wie die Boeing 737 würde den Wettbewerb ankurbeln und der Insel mehr Touristen bringen. Die Bangkok Airways kann derzeit pro Tag nur 2.000 Passagiere einfliegen.

Job-Agentur Schönefeld
Am Berliner Airport Schönefeld gibt es jetzt eine Job-Agentur. Die Mitarbeiter des Arbeitsamtes sind auf die Vermittlung luftfahrtspezifischer Jobs spezialisiert (Erreichbarkeit: Mo.-Fr. 10 - 18.00, Tel.: 030 - 60 91 22 86).

Denguefieber
Gesundheitsexperten erwarten in diesem Jahr eine große Denguefieber-Epidemie in Thailand. Grund für die Sorge ist einerseits, dass sich die Viruserkrankung in den vergangenen Jahren weit über ihr eigentliches Endemiegebiet hinaus ausgebreitet hat. Zudem tritt das Fieber nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation jedes dritte Jahr besonders stark auf. Denguefieber gibt es vor allem in Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Indonesien, auf den Philippinen. Hongkong erlebte in 2003 mit 44 Fällen erstmals in seiner Geschichte einen größeren Ausbruch der Krankheit. Im benachbarten Macao, wo bis zum Jahr 2000 lediglich eine Erkrankung registriert war, erkrankten 2001 fast 1.400 Menschen. Ein Grund für die Ausbreitung der Krankheit liegt vermutlich in der größeren Mobilität der Menschen. Infizierte Personen können den Erreger auf empfängliche Mücken übertragen, die dann für eine weitere Verbreitung sorgen. Im Gegensatz zu Malaria kann Denguefieber nur bei auftretenden Schüben gegen die Symptome behandelt werden. Die Suche nach einem Impfstoff wird dadurch erschwert, dass es vier Untertypen des Virus gibt. Denguefieber äussert sich in Kopf- und Muskelschmerzen, Fieber und Hautausschlag. Das Fieber befällt in Thailand jedes Jahr über 100.000 Menschen. Es sind viele Todesopfer zu beklagen.

Aus für SOBELAIR
Die belgische Charterfluggesellschaft SOBELAIR, ehemals Tochter der Pleite gegangenen SABENA hat nun ebenfalls den Betrieb eingestellt.

Khao Sok-Nationalpark
Der Khao Sok-Nationalpark und Chieo Lan-See befinden sich in der südlichen Provinz Surat Thani. Für Selbstfahrer geht es von Bangkok aus auf der Überlandstraße Nr. 4 bis nach Surat Thani. Von dort weiter auf die Landstraße 401 (Surat Thani - Takuapa). Bei Kilometer 58 im Distrikt Baan Takhun nach rechts abbiegen, nach weiteren 14 Kilometern ist der Ratchaprapa-Damm erreicht. Um in den Khao Sok-Nationalpark zu gelangen, muss bis Kilometer 109 gefahren werden, dort befindet sich der Eingang zum Hauptbüro des Parks.
Klimatisierte Busse verkehren vom südlichen Bus-Terminal in Bangkok. Die Fahrt in den Distrikt Phun Phin dauert zehn Stunden. Von dort aus fährt ein Bus nach Takuapa, den Fahrgäste in Baan Ta Khun verlassen und ein Songthaew zum Park nehmen müssen.
Züge nach Phun Phin in der Provinz Surat Thani fahren täglich vom Hauptbahnhof Hua Lamphong in Bangkok ab. Von Phun Phin fährt ein Bus zum Distrikt Phanom, Haltestelle Baan Takhun. Es verkehren Songthaews zum Park.
Thai Airways International fliegt von Bangkok täglich nach Surat Thani. Von dort geht es mit dem Bus in den Distrikt Phanom, Haltestelle Baan Takhun. Dann mit dem Sonkthaew zum Park. Der Khao Sok-Nationalpark bietet Rafthouses an drei Plätzen (die Preise variieren zwischen 500-1.200 Baht). (Tel.: 077.299.318-9 oder Internet www.npd.go.th). Bungalows werden ebenfalls angeboten. Der Park bietet einen Langboot-Service für elf Personen. Die Preise liegen zwischen 1.200 und 1.700 Baht, abhängig von der Entfernung. Rafthouses am Ha Roi Rai Lake, tiefer im Park, kann man über Tel. 077.346.031 erreichen.
Interessierten wird empfohlen, als Reisezeit die Monate Dezember bis April zu wählen, da dies die beste Zeit ist, die Natur zu beobachten, ohne von Regen durchnässt zu werden.

Air Andaman
Ein Opfer der liberalisierten Luftfahrt und preiswerter Tickets ist die private Airline Air Andaman. Deren Maschinen bleiben vorübergehend am Boden und bedienen nicht mehr die Strecken Bangkok-Phrae und Bangkok-Nan. Der Grund: zu hohe operative Verluste. Air Andaman will ihren Service verbessern und einen neuen Flugplan vorstellen.

Ausgabe
03/2004

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