Farang Titel 4-2004 Ausgabe 04 - 2004

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Hallo, Farang-Redaktion,

nicht mehr lange, und wir sehen uns wieder in unserem Preußischen Thaipark. Viel Spaß und Freude sind wie jedes Jahr angesagt. Aber nicht nur Spaß usw. sondern auch die Sauberkeit im Park ist angesagt, und für diese Sauberkeit haben bis jetzt jedes Jahr vorbildlich unsere "Somai" ? und Peter gesorgt.

Ich beziehe den Farang schon seit Beginn dieser Zeitung, jedoch hat man immer nur von der Sauberkeit, jedoch nie von (im wahrsten Sinne des Wortes) Heinzelmännchen Peter und Frau löblich gesprochen, zumal dies m. E. die wichtigsten Personen überhaupt sind. Dafür gebührt den beiden wirklich ein riesengroßer Dank.

Denn ohne sauberen Park - kein THAIPARK. Bis bald, WOLLE

Zu Leserbriefen im FARANG 2 u. 3-2004

Sehr geehrter Herr Raymond Semke !
Nun muss ich auch mal für einen Wissenschaftler eine Lanze brechen: Beiträge dienen der Information und Unterhaltung; keiner der Autoren würde sich anmaßen fehlerfrei zu berichten oder gar allwissend zu sein.

Jedem FARANG-Leser steht es frei über seine Erlebnisse zu berichten, davon lebt ein solches Medium. Kritisieren ist leicht, es selbst besser machen dagegen schwer. Selbst Recherchen im Internet zu einem Thema fördern die unterschiedlichsten Ergebnisse zu Tage.

Nun haben Sie selbst auch einen Beitrag "Die Bergvölker im Norden" (FARANG 3-2004) geleistet, welcher wirklich gelungen ist. Doch auch Sie sind nicht unfehlbar: Zu Ihrer Information, die Paduang gehören zum Stamme der Karen, eine ethnische Minderheit in Myanmar (damaliges Burma). Sie sind Rebellen und werden von der Militärregierung Myanmars verfolgt. In Thailand leben sie in Flüchtlingslagern an der Grenze zu Myanmar; die Zustände sind teils wie in einem "menschlichen Zoo". Doch seitens der Thai hat man kaum Interesse etwas an diesen Zuständen zu ändern, denn Hauptsache der Rubel rollt und die thailändischen Organisatoren der diversen Touren, welche die Touristen in Massen in die Bergdörfer karren, können richtig absahnen.

Trotz aller Kontroversen habe auch ich bereits ein solches Bergdorf der Paduang besucht. Ich gebe Ihnen Recht,

dass das meiste, was an Souvenirs in den Bergdörfern angeboten wird, "Nippes" ist. Es handelt sich jedoch um Handwerksarbeiten der Bergvölker, und ich hingegen plädiere dafür, solche auch zu kaufen. Auf diese Weise erhalten sich die Bergvölker ihr Selbstwertgefühl, da sie durch den Verkauf selbst etwas zu ihrem

Lebensunterhalt beitragen und nicht (nur) auf die gnädigen "Almosen" der reichen, überheblichen Farangs angewiesen sind. Mit freundlichen Grüßen Carsten Naß

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Wildes Feten-Gequieke aus Anlass von Wolfgangs Geburstag. Nad Jo hatte Freunde in den "Partykeller zu ebener Erde" auf dem Hinterhof in Weddings Koloniestraße geladen. Da ist Krach ohne Ende möglich. Sa & Hartmut waren wie immer tolle Gastgeber. Eine Runde Kleiner Feigling jagte die nächste. Bird aus den Boxen und alles perfekt. Einen Spaß machten sich die Thai-Frauen, indem sie in die leeren Lustigmacher Cola kippten und kräftig schüttelten, bevor der Spezial-Trunk an Walin, Lek, Oh (Lisa), Nad Jo, Gung oder Tippi ging. Spritze schön...

Nun wird der Rum-Treiber doch ein paar Zeilen auf die Party des Herausgebers im Februar verschwenden: Schließlich passiert es nicht alle Tage, dass unser aller Micha von vier Arabs auf offener Straße zusammen gekloppt wird. Geschehen in tiefer Nacht nahe dem U-Bhf Osloer Straße. Micha hatte seinen feinen langen Mantel an, sah irgendwie nach Geld aus, so dachte die Bande. Freiwillig wollte er es aber nicht herausgeben, so kam es zu einer mächtigen Keilerei. Trotz fünf Mekhong/Cola konnte Micha drei der Angreifer platt machen. Nummer eins hat nun keine Nase mehr, Nummer zwei die Hand zerbrochen, Nummer drei den Ellenbogen zerschmettert. Für den letzten reichte die Kraft nicht mehr. Der Feige schubste Micha auf die U-Bahngleise, dichte an die Stromschiene. Dann wurde es dunkel. Micha erwachte im Krankenhaus, hat jetzt eine große Narbe über der Schläfe. Ist aber wieder putzmunter... Man merke: Ein Micha gleich drei Araber.

Auf der Berliner Kantstraße wird es wieder einmal ernst. Bic Bangkok Center (bislang in der Spandauer Altstadt) mit einem schwergewichtigen Thai-Partner (soll Millionär sein) im Rücken macht einen weiteren Asia-Shop auf. Nicht irgendeinen, sondern einen großen Asia-Supermarkt. Aber nicht nur dieses, die Lage vis-á-vis von Dao's ist schon ernst zu nehmen. Es wird sich aber zeigen, ob sich Discount gegen - sagen wir einmal - ein über Jahre gewachsenes Stück thailändischer Lebensart durchsetzen kann. Denn Dao's ist viel mehr als nur ein Asia-Shop.

Hinter dem Winterfeldt-Platz ist es seit einigen Wochen ein bisschen dunkler geworden. Das KORAT hat zwar noch die Thai-Fahne draußen, aber das war es auch schon. Ist wohl vergessen worden. Somchai wieder einmal ohne Glück. Wie sagte doch eine Thai neulich zum Rum-Treiber: Ja, der Somchai, immer macht er seine Läden schick - und zwar für andere. Erst kurz das Natphop in der Sonnenallee, dann den Thai Pub in der Yorckstraße und nun das KORAT.

Der gute Ching hat auf Anraten von Stammgästen seine Cocktail-Bar am Olivaer Platz 3 in Berliner Thai Kneipe umbenannt. Richtig so! Cocktail und Bar, das klänge doch irgendwie wuschig. Jetzt heißt es so, was es auch ist: eine kleine Kneipe für Thai und für Farangs. Und das Schöne daran: Sirina steht fortan samstags am Tresen. Da kann Ching wieder öfter Fahrrad fahren.

Nun hat Alina doch noch Wort gehalten und wird jetzt ein eigenes Thai-Musik-Café im Wedding aufmachen. Gleich um die Ecke von Suleimans Mex Class Thai. Das wird beiderseits aber nicht als Konkurrenz betrachtet. Ganz im Gegentum: Denn die muntere Thai-Gemeinde zieht ja sowieso von dem einen zum nächsten Laden. Süle selbst hatte daraufhin gleich Geburtstag bekommen. Zugegeben, eine kleine Festivität in der Lüderitzstraße 3, dafür aber nett. Peter (Ex-Waitz-Café), Nang sowieso, Thomas, Tippi & Tippi-Tochter sowie eine gutes Dutzend Stammkunden hatten den richtigen Riecher an diesem Tag. Süle hatte es geheim gehalten. Neu an dem agilen und cleveren Geschäftsmann - kahler Kopf, oder wie Helmut immer sagt: Airport Moskito. Sieht aber nicht schlecht aus. Der "schrägste Laden Berlins" hatte ja kürzlich wieder eine scharfe Kurve genommen und eine "Jugo" am Tresen gehabt. Ist aber schon Vergangenheit. Der Plan, vorne Balkan und Südeuropa, hinten Thai ist damit vom Tisch. Jetzt volle Kanne Thai in allen Sälen. So wird's auch 'was. (und Süle sucht immer noch Thai-Bedienungen, die zum familiären Team gehören wollen!)

Nun wird es auch einmal Zeit, aus der schwierigen Arbeit eines Berliner Reisebüros zu berichten... Ein gutes Beispiel dafür ist das Starflights in der Torfstraße (Wedding). Inhaber Dirk hat alle Hände voll zu tun, wie man auf den beiden Lichtbildern oben seeeehr gut sehen kann. Und so geht das: Einmal das Köpfchen nach links, einmal das Köpfchen nach rechts, aber dann ab durch die Mitte - mit dem kleinen Flieger...

Gerald wartet immer noch darauf, den Kolumnen-Text von Edd endlich einmal in deutsch lesen zu können. Ja, stimmt schon... Immerhin hat der treue Leser (oder wie Helmut sagt "Tausendfüßler") Edd nun selbst angesprochen. Dieser stellte in Aussicht, dass das mal etwas werden könnte. Mal abwarten...

Im Waitz-Café nahe dem Adenauerplatz schnell mal zum Löscheinsatz eingefallen. Und prompt in die ja doch muskelbepackten Greifarme von Eisenbieger Jürgen und Ronni vom JOY geraten. Nur mit viel Mühe mit dem Leben davongekommen. Beide Racker waren ganz aus dem Häuschen und überboten sich, wer denn wohl am besten schnuppern würde. Aramis oder Adonis. Die als Schiedser eingesetzte Porn vom Tresen konnte oder wollte dies auch nicht klären. Arthur sah das wilde Treiben in seinem Wohnzimmer mit Gelassenheit. Ja, die Kinder. So bleibt nur übrig zu verkünden, dass Ronni richtig fit, schön ausgeschlafen und rundum gut drauf ist.

Wenn euer Rum-Treiber vom vielen Rumtreiben einen Bärenhunger verspürt, dann rennt er meist zum nächstgelegenen Asia-Imbiss, um sich danach mit neuer Kraft weiter rumzutreiben. Neulich passierte ihm dabei folgendes: Die gebratenen Nudeln schmeckten wie Laterenpfahl, ganz unten, dort, wo immer die Hunde... Als er sich noch überlegte, ob er nun gleich brechen sollte oder später, fragte ihn die pummelige Asiatin: Na, hat Ihnen gut geschmeckt? Die Anwort war höflich und ehrlich zugleich: Wissen Sie, ich habe schon mal besser gegessen. Daraufhin das Asia-Pummelchen ebenso höflich und ebenso ehrlich: Aber nicht bei uns!

Und noch ein Thai-Restaurant... nun auch eines am oberen Ende des Ku'damms auf der südlichen Seite, nahe dem S-Bahnhof Halensee und der Auffahrt zum Stadtring. Und das schon seit Januar diesen Jahres! Schande über den Rum-Treiber! Zur Entschuldigung sei angemerkt, dass diese ehemalige Prachtstraße des alten West-Berlins inzwischen mehr und mehr zur Fleischklopsmeile mutierte. Und eher nicht die Vermutung naheliegt (!), dort ein Qualitätsrestaurant mit authentischer thailändischer Küche (Auf diesen Hinweis legt der Wirt großen Wert! Sei ihm gegönnt...) zu finden.
Euer Rum-Treiber suchte sich die ruhige Zeit des frühen Nachmittags aus, um möglichst ungestört mit Ricci - das ist der Wirt - über diese gastronomische Bereicherung im Berliner Westen plaudern zu können. Sogar Parkplätze gab's auf dem Mittelstreifen. Erster Eindruck: Hervorragend! Modernes Yuppie-Ambiente, angenehm in hellen Holztönen und Weiß gehalten. Kein Folklore-Chichi. Einige wunderschöne Buddha-Figuren, unaufdringlich platziert (preiswert bei ebay ersteigert.). Farblich abgestimmt, aber doch ein Stilbruch - das gerahmte Dali-Poster als Blickpunkt. Eine schöne Thai-Zeichnung fände der Rum-Treiber passender. Aber über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Als Hintergrundmusik Jazz und Soul in erträglicher Lautstärke. Nichts für Karaoke-Fans, die Gäste sind aber auch in der Mehrzahl Farangs.
Besonders angenehm: Nicht die übliche drangvolle Enge der Sitzgelegenheiten. 23 Plätze. Man kann aufstehen, ohne dass der Nachbar in die Suppe fällt. Endlich denkt ein Wirt einmal neben dem Umsatz auch an die Bequemlichkeit der Gäste. Distanz ermöglichen nennt man das... Hier kann man sich wohlfühlen, schon bevor die ersten Speisen auf dem Tisch dampfen.
Aus der Plauderei über die Thai-Küche wurde erst einmal nichts, denn - der Wirt ist hauptberuflich Computerfachmann. Das Restaurant betreibt Ricci mit seiner Ehefrau Tom, die aus der Gegend von Udon Thani stammt und auch als Köchin fungiert, im Nebenjob. Kaum erfuhr euer Rum-Treiber das, gab's natürlich Fragen: Wie geht das und warum, was bedeutet jenes, wie kann man's ändern und - kannst du mir helfen? Die Computerfreaks unter Euch wissen, was ich meine.
Als Eh, Tochter der Betreiber und seit sieben Jahren im Thai-Gaststättengewerbe tätig, die klare Krebsfleischsuppe (3,50 Euro) servierte, erinnerte sich der Rum-Treiber aber dann doch wieder einer seiner Hauptaufgaben - die Thai-Restaurantszene zu durchforsten.
Gewöhnungsbedürftige aber umfangreiche Leporello-Speisekarte. Meist bekannte Thai-Küche, Spezialität: vegetarische Gerichte. Preise moderat im mittleren Bereich (Tom Ka Gai 3,50; Sate Gai 4,50; Yam nüa 8,50, Som tam 9,50; knusprige Ente in grünem Curry 13 Euro; Singha 0,33 l 2,40 Euro). Von 12 bis 16 Uhr Mittagsmenü, zehn Gerichte zwischen 5 und 8 Euro, monatlich wechselnd.
Wer's nun ganz exotisch mag: Sogar Straußenfleisch wird angeboten. Wo leben doch diese Vögel noch 'mal ... ? Je nun, was tut's! Unbedingt empfehlenswert und mal hingehen: Sobald es noch wärmer wird, gibt's auch im Sommergarten acht bis 12 Plätze.
ARAYA THAI, Kurfürstendamm 131, 10711 Berlin (Halensee), geöffnet Dienstag bis Sonntag von 12 bis 23 Uhr;
Tel. (030) 447 218 36.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Wolfgang Payer

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Kippensteuer im Land des Lächelns

- oder wie eine Zigarette 40 Euro kosten kann -

Folgende Begebenheit liegt schon einige Jahre zurück. Die beiden Freunde und Arbeitskollegen Ron und Chris fliegen 'mal wieder nach Thailand. 14 Tage Sonne, Strand und Meer. Einfach 'mal raus, dem Alltag entfliehen und 'mal alle viere von sich strecken. Genau das haben sie vor. Im Bangkoker Hotel angekommen, machen sie sich fertig, um gleich mal so richtig schön shoppen zu gehen. Ab geht's mit dem Taxi ins Marboonklong (MBK) Einkaufszentrum. Am besten gleich am Anfang des Urlaubs die lästigen Mitbringsel kaufen, dann hat man es hinter sich, denken sie sich. Aber auch shoppen gehen ist Stress. Das merken sie nach einer Weile im dichten Gewühl zwischen all den einkaufswütigen Thai. Nur erst mal wieder raus hier und an die Luft. Beide sind starke Raucher, und so wird sich erst mal draußen auf die Treppenstufen des MBK hingesetzt und eine Kippe angesteckt.

Oh jaaaa... hier draußen vor der Tür, wo sich der Geruch von stickigen Abgasen mit den Düften der zubereiteten Speisen von den am Straßenrand stehenden Garküchen vermischt, kommt für sie erst mal so richtig Urlaubsgefühl auf. Genüsslich wird an der Zigarette gezogen, und sie fühlen sich wie in einer anderen Welt. So weit weg von zu Hause, weit weg von Stress und Ärger am Arbeitsplatz, und so nahe am Glück. Nur noch ein paar Einkäufe in Bangkok erledigen und dann geht es ab ans Meer. Noch während sie darüber reden und Pläne für die bevorstehenen Tage machen, haben sie beide ihre Zigarette aufgeraucht. Ein Blick nach links, einer nach rechts, aber kein Aschenbecher in Sicht. Also werden die Kippen im Handumdrehen auf den Treppenstufen ausgedrückt und dort auch entsorgt. Dann wieder aufstehen und... wieder 'rein ins Einkaufszentrum? DENKSTE!

Denn plötzlich steht so ein blau uniformierter "Hilfs-Sheriff" vor ihnen. Mit seinen geschätzten 1,60 Meter Knabengröße und wenn's hochkommt 55 Kilo Lebendgewicht, sieht der Spargel-Tarzan in seiner hautengen Uniform doch etwas lächerlich aus. Als er aber den Mund aufmacht, zeigt er, dass er ein ganz großer und ein ganz wichtiger Mann ist. Er schnauzt Ron und Chris in einem militärischen Ton und stümperhaften Englisch an, die Kippen wieder aufzuheben und mit ihm mitzukommen. Um seiner Autorität Nachdruck zu verleihen, hält er eine Hand ganz demonstrativ an seinen Schlagstock, der sich (noch) in seinem Hüftgürtel befindet. Wie bitte? Mitkommen? Was will der Typ denn? Ron und Chris gucken sich ganz verwundert an und fragen sich, was nun eigentlich los ist. Auf ihre Frage, was für ein Problem der Wachmann nun eigentlich habe, antwortet er ihnen, dass nicht er ein Problem hätte, sondern sie. Wir? Ein Problem? Warum eigentlich? "Haben wir was verbrochen?" fragen sie ihn. Darauf deutet er auf die liegengelassenen Zigarettenkippen auf den Treppenstufen vor dem Kaufhauseingang. Ach so, naja okay. Wie sie zugeben, war das nicht so toll. "Aber wohin denn mit den Dingern?" fragen sie den Wachmann. Darauf zeigt er in eine Richtung, wo sich ein Mülleimer befinden soll. "Aha, da hinten soll einer stehen? Nur sehen können wir ihn nicht", entgegnen sie ihm. Egal! Ist aber so. Wenn er es sagt, dann wird's ja wohl so sein. Und während die drei am Debattieren sind, geht ein Thai an ihnen vorbei, der gerade seine Zigarettenkippe in Richtung Straßenrand schnippt. Ha!!! "Haste das gesehen???" Doch auf diese Frage geht der Möchtegern-Polizist logischerweise nicht ein. Verständlich. Hat er doch gerade zwei richtig fette Farang-Fische am Haken. Da ist so ein "armer" einheimischer Umweltverschmutzer natürlich uninteressant. Wieder wird der Blauuniformierte laut. "Kippen aufheben und mitkommen!" lautet sein Befehl an die beiden. So! Nun ist Schluss mit lustig! Ron und Chris gucken sich an und beschließen dem Ganzen nun in aller Ruhe ein Ende zu machen. Schließlich befinden sie sich im Urlaub und wollen alles andere als Stress haben. Kurzerhand werden die Kippen reumütig eingesammelt, und dann wollen die beiden ihres Weges gehen. Irrtum! Chris wird plötzlich von dem uniformierten Zwerg kräftig am Arm gepackt und erneut zum Mitkommen aufgefordert. Jetzt reicht's aber. Chris ist nun richtig sauer und beschließt, ihm jetzt den Marsch zu blasen und mal die Fronten zu klären. Der mehr als einen Kopf größere und nicht gerade schwach gebaute Chris gibt dem Blaumann zu verstehen, dass er, wenn er ihn noch einmal anfassen würde, mit einer gewaltigen Schelle zu rechnen hätte, die ihn bis zum nächsten Gullydeckel katapultieren würde.

Doch nur dem beschwichtigendem Zureden von Ron ist es zu verdanken, dass genau dieses oder gar noch Schlimmeres nicht passiert. Der Knüppel des Wachmanns und die bereits gezückten Handschellen werden also wieder zurück gesteckt, nachdem Chris seine erhobenen Fäuste wieder eingefahren und sich sein Blutdruck wieder reguliert hat. Sie begleiten den Wachmann zu einem nahe gelegenen, provisorisch aufgebauten Polizei-Stützpunkt. Dort erwartet sie ein "echter" braununiformierter Polizist. Dieser sieht im Gegensatz zu dem blauuniformierten Spargel-Tarzan eher so aus, als ob ihm seine Uniform zuletzt vor 10 Jahren passend und hauteng angefertigt wurde, noch bevor er sich seinen schwammigen Bierbauch angefuttert hatte. Die Uniformknöpfe stehen derart unter Spannung, dass sie drohen, jeden Moment dem Druck nachzugeben und die fleischige Masse der Öffentlichkeit sichtbar wird. In einem stillen Stoßgebet bittet Chris darum, dass sie wenigstens solange halten mögen, wie die Anhörung hier nun dauern würde.

Nachdem also der kleine und knochige, blaugekleidete Wichtigtuer dem ebenfalls kleinen aber fleischigen Polizisten nun die Anklagepunkte vorgetragen hat, werden die beiden Freunde Ron und Chris zur Zahlung einer Strafe wegen Umweltverschmutzung in Höhe von jeweils 2.000 Baht (ca. 40 Euro) aufgefordert.

Spätestens jetzt merken die beiden, dass dies hier kein Spaß mehr ist und sie nun wirklich ernsthaft zur Kasse gebeten werden. Und das nicht, weil sie etwa Altöl auf irgendeinem Grundstück abgelassen haben, oder sackweise ihren Müll in der Landschaft verstreut haben, sondern wegen einer liegengelassenen Zigarettenkippe. Sie fragen den Polizisten, welche rechtliche Handhabe es dafür gäbe, die eine so hohe Strafe rechtfertige. Er legt ihnen ein in Englisch verfasstes Blatt Papier vor, auf dem zu lesen ist, dass es seit kurzem ein neues Gesetz gäbe, wonach Umweltverschmutzung in Thailand mit Geldstrafen von bis zu 2.000 Baht (für Zahlungsunwillige oder -unfähige ersatzweise auch mit Gefängnisstrafe) geahndet werde. Die Betonung liegt hierbei auf "bis zu" ! Also je nach Schwere des Vergehens liegt die Höchststrafe bei 2.000 Baht. Und da eine weggeworfene Zigarettenkippe nunmal so ziemlich das Schlimmste ist, was man sich an Umweltverschmutzung vorstellen kann, muss also der Höchstbetrag kassiert werden.

Aha! Also ein NEUES Gesetz. Und natürlich wird dieses Gesetz sofort bei den nächstbesten Touristen umgesetzt, die gerade das Land betreten haben und von dieser neuen Gesetzeslage natürlich keine Ahnung haben.

Das erinnert mich übrigens an das neue Umweltgesetz, welches in Frankfurt/Main im Jahre 2001 eingeführt worden ist. Auch dort wurde von den Stadtvätern beschlossen, der Stadtverschmutzung durch achtlos weggeworfene Coladosen und Zigarettenkippen etc. den Kampf anzusagen. Doch bevor es dort zum Eintreiben von Geldbußen kam, gab es eine Übergangszeit von sechs Monaten, in der das neue Gesetz der Öffentlichkeit nahegebracht wurde (übrigens mit Flugblättern auch den Einreisenden am Flughafen) und die kleinen Umweltsünder nur vorerst mündlich verwarnt wurden. Außerdem begann man mit dem Aufstellen von öffentlichen Aschenbechern an den bereits zahlreich vorhandenen Mülleimern. Erst danach startete man mit dem Abkassieren der Bürger. Aber nun sind unsere beiden Freunde eben nicht in Frankfurt, sondern in Bangkok, wo es seinerzeit keine öffentlichen Aschenbecher gab und - wie auch noch heute - nur spärlich vorhandene Mülltonnen. Und was in Deutschland üblich ist, gilt noch lange nicht für Thailand.

Trotzdem wird auch mit dem Bangkoker Polizisten debattiert, da sich Ron und Chris beharrlich weigern, diesen Wucherpreis (für durchschnittliche Thai immerhin fast ein halbes Monatseinkommen) zu bezahlen. Der Polizist scheint zu merken, dass er keine obrigkeitshörigen Touristen vor sich zu sitzen hat, denen gleich beim Anblick einer Uniform der Angstschweiß auf der Stirn steht. So bietet er vor lauter Gnade, Mitleid oder vielleicht auch aus Nächstenliebe an, die Strafe auf 1.000 Baht pro Person zu reduzieren, wenn auf die Ausstellung einer Quittung verzichtet werden würde.

So, das ist es also! Ron und Chris sollen dem Bullen lieber sein privates Taschengeldsäckel mit 2.000 Baht auffüllen anstatt 4.000 für die Staatskasse abzudrücken. Auch dies lehnen die beiden strickt ab. Und so geht nach vielem Palaver die Strafe immer weiter nach unten. Irgendwie scheinen die beiden zu spüren, dass sie in diesem Pokerspiel die besseren Karten haben. Aber es ist ein heißes Spiel. Denn schließlich kann es auch damit enden, dass die beiden abgeführt werden und solange hinter schwedischen ... nein ... thailändischen Gardinen sitzen, bis der letzte Baht der Strafe geflossen ist.

Doch so recht können sie sich nicht vorstellen, nur wegen einer Zigarettenkippe eingesperrt zu werden. Als der Amtmann nach langem Gezeter und Diskutieren sein - wie er sagt - letztes finanzielles Angebot in Höhe von insgesamt 400 Baht macht, beschließt Chris alles auf eine Karte zu setzen und auch diese Zahlung zu verweigern. Ron ist jedoch nicht ganz wohl bei der Sache. Er versucht Chris zum Einlenken zu bewegen und die umgerechnet vier Euro pro Person nun endlich zu bezahlen, um endlich wieder in Ruhe shoppen gehen zu können. Aber Chris (ein kleiner Prinzipienreiter) will es jetzt wissen. Er lehnt jegliche Zahlung ab. Aus Solidarität zu seinem Kumpel schließt sich Ron ihm an und verweigert ebenfalls. Der Polizist hat nun ein Problem. Soll er als Autoritätsperson nun klein beigeben und die beiden einfach so laufen lassen? Oder soll er die beiden Touris nun in Beugehaft nehmen und solange einsperren, bis sie aus lauter Verzweiflung dieses doch im Verhältnis lächerliche Trinkgeld bezahlen? Was, wenn danach die beiden Farangs nun die Sache publik machen und es öffentlich bekannt wird, dass man in Thailand als Tourist wegen weggeworfener Zigarettenkippen im Knast landet? Deutsche Boulevardblätter und diverse sensationslüsterne TV-Sender würden sich gierig um solche Berichte reißen. Für den bislang ständig zunehmenden Touristenboom würde solch eine Nachricht sicherlich auch nicht gerade förderlich sein. Möglicherweise gehen solche oder ähnliche Gedanken dem Polizisten durch den Kopf. Hmm... wahrlich keine leichte Entscheidung für den Amtsträger.

Doch dann die Lösung: Der Beamte hat eine glänzende Idee, wie er letztendlich doch noch mit erhobenem Haupt und ohne Verlust seines Gesichts und seiner Autorithät aus dieser Angelegenheit 'rauskommt. Er bietet eine schriftliche Verwarnung an, in der die beiden Übeltäter ihr "schweres Verbrechen" eingestehen und sich bei einer erneuten Zuwiderhandlung mit der geforderten Geldstrafe einverstanden erklären. Okay, das ist es! Mit dieser einvernehmlichen Lösung erklären die beiden sich einverstanden. Da sie keine Reisepässe zur Identitätsprüfung dabei haben (die liegen nämlich sicher im Hotel-Tresor) tragen sie irgendwelche willkürlichen Namen und Daten in den ihnen vorgelegten amtlichen Wisch ein und unterschreiben diesen. Der Polizist ist zufrieden. Er hat zwei reumütige Übeltäter sowie zwei Namen und zwei Unterschriften auf dem Blatt. Der Verbrechensstatistik ist Genüge getan. Chris und Ron sind auch zufrieden. Sie haben noch immer ihr gesamtes Geld in der Tasche. Aber was sie da tatsächlich unterschreiben wissen sie nicht, da der Wisch auf Thai verfasst ist. Da die beiden aber dann ihres Weges gehen können, wird es wohl nichts Schlimmes gewesen sein.

Noch vor Verlassen der Polizeistation erhebt sich der Polizist von seinem Platz, verabschiedet die beiden nach alter Farang-Manier mit Handschlag und einem Lächeln und bemerkt noch so nebenbei, dass er noch nie so harte Übeltäter hatte, die sich so hartnäckig der geforderten Strafe widersetzten. Irgendwie - so scheint es - wirkt er imponiert von der Beharrlichkeit und dem Mut der beiden.

Lange Rede kurzer Sinn: Die eingesparten 4.000 Baht werden vor lauter Freude über den Gewinn über die Obrigkeit noch am gleichen Abend in diversen Bier- und a-Go-go-Bars in Mekhong-Coke und diverse Ladydrinks umgesetzt. Aber Ron und Chris stehen nun mal auf dem Standpunkt, lieber das Geld die eigene Kehle in Form von Schnaps runterlaufen lassen und einige Barmiezen glücklich machen, als sich von einem geldgierigen Polizisten abzocken zu lassen. Und irgendwie ging es ja auch ums Prinzip.

Am nächsten Tag sind Ron und Chris vorsichtiger. Kaum haben sie ihr Hotel zu Fuß verlassen, da bemerken sie, dass man ihnen folgt, als sie wieder mal dabei sind, im Gehen eine Zigarette zu rauchen. Ein verstohlener Blick nach hinten schafft Klarheit. Zwei Polizisten haben sich mit einiger Distanz an ihre Fersen geheftet und warten nun darauf, dass die qualmenden Glimmstengel dem Ende zugehen und alsbald entsorgt werden müssen. Noch machen sich die Freunde keine Gedanken. Rauchen auf der Straße ist ja in Thailand (noch) nicht gesetzlich verboten. Und irgendwo wird ja in den nächsten paar Minuten eine Mülltonne oder ähnliches auftauchen, so hoffen sie. Doch das ist ein Irrglaube! Kurz davor, sich die Fingerknöchel zu verbrennen, stehen sie nun da, und weit und breit ist keine offizielle Entsorgungsmöglichkeit in Sicht. Rinnsteine, Gullys o.ä. sind tabu. Die beiden Polizisten würden sofort eingreifen, und dann ginge das Theater vom gestrigen Tage von vorne los. Tja, was tun? Ein Tuk-Tuk-Fahrer auf Fahrgastsuche, der neben ihnen hält, bringt die Rettung. Sie steigen kurzentschlossen auf das offene Gefährt und sagen dem Fahrer, dass er einfach erst mal losfahren soll. Als sie sich weit genug und uneinholbar von den nachlaufenden Polizisten entfernt haben, schnippen sie ihre Kippen demonstrativ über ihre Schultern. Das können die Ordnungshüter zwar noch sehen, sind aber (da zu Fuß unterwegs) machtlos. Chris und Ron triumphieren über ihren zweiten Gewinn über die Obrigkeit.

Abends sitzen sie an der Bar mit einigen anderen Touristen. Bei einen Gespräch über dieses leidige Kippen-Thema outet sich einer dieser und bekennt, unlängst erst die 2.000 Baht Strafe für seine weggeworfene Kippe gezahlt zu haben, nur um sich weiteren Ärger vom Hals zu halten. Eine Quittung über die Zahlung seiner Geldbuße hat er natürlich nicht bekommen.

Nachdem Ron und Chris nun ihre Einkaufstätigkeiten in der Hauptstadt erledigt haben, machen sie sich auf den Weg ins Seebad Pattaya, um nun endlich den wohlverdienten Strandurlaub antreten zu können. Dort fällt ihnen sofort auf, dass sich dieses neue Umweltgesetz noch nicht bis Pattaya herumgesprochen hat, bzw. nicht durchgesetzt wird. Denn alle Raucher dort - egal ob Thai, Touristen, ja sogar Polizisten - entledigen sich ihrer Kippen auf die bisher übliche Weise. Ab in den Rinnstein! Bangkok hat wohl doch einen erhöhten Bedarf an Zusatzeinnahmen als der Rest des Landes, da man Polizisten, die bisher mit der Verbrechensbekämpfung restlos ausgelastet waren, nun Touristen hinterherlaufen lässt, die es wagen, eine Zigarette auf der Straße zu rauchen.

Aber es ist schon toll, super, einfach Klasse! Wirklich sehr lobenswert! Bangkok tut etwas für den Umweltschutz. Das ist auch wirklich notwendig, und ich bin total begeistert. Habe ich doch schon so oft die körperliche Reinlichkeit der Thai bewundert, aber mich immer wieder darüber geärgert, wie wenig die Umwelt oder das eigene Haus gepflegt wird. Bei einer Stadt wie Bangkok, die im Müll versinkt, wo Millionen von Plastikflaschen und -tüten und auch unzählige Tierkadaver durch die Klongs schwimmen, wo die wenigen öffentlichen Mülltonnen schon wenige Stunden nach der Entleerung wieder restlos überfüllt sind und der ganze Dreck dann durch die Gegend fliegt, wo so mancher Kfz-Besitzer seinen Ölwechsel ungeniert am Straßenrand macht und das Altöl einfach den Gully reinlaufen lässt, wo aufgemotzte Mopeds, die lauter knattern als ein Heer von Panzern, wie Torpedos durch die Straßen rasen, wo die Industrie ungefiltert ihre Abgase durch die Schornsteine in die Luft rausbläst, wo auch noch immer unzählige Hotels ihre Abwässer ins Meer einlaufen lassen und so der Badende nicht von der siamesischen Sonne, sondern von herumschwimmenden Fäkalien gebräunt wird, wo altersschwache und verkehrsuntaugliche LKWs und Omnibusse eine derart stinkige und große Rußwolke durch den Auspuff raushauen, so dass man als nachfolgender Verkehrsteilnehmer erst mal die nächsten 100 Meter blind fährt, genau da muss man schließlich irgendwo auch etwas für den Umweltschutz tun. Und irgendwie ist es da doch auch logisch, dass man alle verfügbaren Polizeikräfte einsetzt und als ERSTES die schlimmsten Umweltsünder zur Rechenschaft zieht. DIE RAUCHER!

Natürlich liegt es mir fern auch nur im geringsten anzunehmen, dass hier nur zahlungskräftige Urlauber abgezockt werden sollen. Nie würde es mir einfallen, so etwas zu behaupten, denn schließlich sind doch alle vor dem Gesetz gleich. Auch in Thailand... oder??? Aber immerhin, der Umweltschutz wird gnadenlos durchgesetzt.

Immer getreu dem Motto:
Warum nicht zur Abwechslung das Pferd 'mal von hinten aufzäumen! .

© Wolfgang Payer 2004

Südostasien-news

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120 Deutsche tot
Nach Angaben der Deutschen Botschaft in Bangkok kamen im vergangenen Jahr 120 deutsche Urlauber in Thailand zu Tode. Häufigste Ursache: Motorradunfälle, bei denen sie angetrunken fuhren und weder Schutzkleidung noch Helm trugen. Zweitens: Herzattacken beim Sex, oft nach der Einnahme von Viagra. Thailands Touristenpolizei spricht von 119 Toten. Auslandsvertretungen in Bangkok kommen allerdings auf fünf mal so viele Tote, wie eine Umfrage bei zehn Botschaften in Bangkok ergab. Öfter noch als Deutsche waren 2003 demnach Briten und Amerikaner betroffen. Vor allem Männer leben gefährlich. Der Cocktail aus Alkohol und potenzfördernden Medikamenten wie Viagra bekommt vielen Herren nicht.

Vogelgrippe
Die Vogelgrippe ist aus den Schlagzeilen verschwunden, aber Thailand ist noch nicht frei von der Seuche. Das Virus H5N1 ist inzwischen auf weitere Tierarten übergegangen (Katzen, Tiger, Leopard). Die Infektion von Hauskatzen vergrößert nach Ansicht von Experten aber nicht das Ansteckungsrisiko für den Menschen. Die bisherige Bilanz der Vogelgrippe in Thailand: sieben Tote, 30 Mio. gekeulter Hühner, Enten, Gänse und Vögel, ein wirtschaftlicher Schaden von mindestens 27,5 Milliarden Baht. Trotz der zugesagten Hilfe des Staates stehen Hühnerzuchtbetriebe vor dem Ruin.

Handy-Boom
Thailands Handy-Markt scheint noch lange nicht gesättigt. Jetzt telefonieren 23 Mio. Thai mobil, das sind 36% der Bevölkerung. In 2003 stieg die Zahl der Handy-Nutzer um 35%. In diesem Jahr rechnen die Netzbetreiber mit weiteren sechs Millionen Kunden.

Öffentlicher Dienst
Die 2,3 Mio. Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes in Thailand sollen ab April 3-7% mehr Lohn bekommen. Dadurch wird das Staats-Budget um weitere 16,5 Milliarden Baht belastet. Seit 1995 sind ihre Gehälter eingefroren.

Pendelbus Thailand-Laos
Im April 2004 wird der erste Bus-Service zwischen Thailand und Laos eingeführt. Zwei Routen von Nong Khai und Udon Thani im Nordosten Thailands nach Vientiane in Laos werden täglich angeboten und überqueren die 1994 erbaute Thai-Lao-Friendship Brücke über den Mekong. 30 Minuten Fahrzeit müssen für die etwa 30 km lange Strecke von Nong Khai eingeplant werden. Das Doppelte der Zeit wird für die 80 Kilometer von Udon Thani aus benötigt. Reisende, die im Besitz ordnungsgemäßer Reiseunterlagen und einem gültigen Visum sind, können mit den öffentlichen Bussen die Grenze passieren. Eine einfache Fahrt kostet 30 Baht (rund 60 Cent) beziehungsweise 80 Baht (rund 1,25 Euro) für die Strecke von Udon Thani nach Vientiane.

Kreditkarten-Boom
Die Ausgabe von Kreditkarten ist schon längst nicht mehr ausschließlich ein Bank-Geschäft. Mit Sorge verfolgt die Staatsbank Thailands die derzeitige Entwicklung. Verschiedene Organisationen gewinnen Thai mit niedrigem Einkommen als Karteninhaber. Ende 2003 waren es 3,7 Mio. Kartenbesitzer mit ausstehenden Zahlungen über 37,8 Milliarden Baht. Dem standen 3,02 Mio. von Banken ausgegebenen Karten mit Krediten über 56,4 Milliarden Baht gegenüber. Wer bei Banken eine Karte beantragt, muss ein Einkommen von mindestens 15.000 Baht nachweisen.

Fußball 1: Völler kommt
Die deutsche Nationalmannschaft kommt zu einem Freundschaftsspiel nach Thailand. Das Völler-Team wird am 21.12.2004 in Bangkok auf die thailändische Nationalmannschaft treffen.

Fußball 2: Effe auch
Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg will die von ihm in Nordthailand finanzierte Fußball-Akademie im Sommer 2005 eröffnen. Der Deutsche hatte bereits vor Jahren in Chiang Rai eine Schule für sozial benachteiligte Kinder gegründet. Effenberg hofft, dass Absolventen seiner Akademie künftig die thailändische Nationalmannschaft verstärken.

Thailand-Elite-Card
Auf der ITB in Berlin feierte das Thailand-Elite-Card Programm sein Deutschlanddebüt. Die Thailand-Elite-Card Firma, die die Karte anbietet, stellte das erste nationale VIP Club-Konzept Thailands vor. Das Programm hält zahlreiche Privilegien bereit. Der VIP-Service beinhaltet die Möglichkeit, einmalig Land in Thailand für private Zwecke zu erwerben. Weitere Vorteile sind die freie Mitgliedschaft in ausgewählten Golf Clubs, Vergünstigungen in Hotels, Restaurants und Spas sowie kostenfreie Check-ups in 14 Krankenhäusern. Aber auch vereinfachte Einreisebestimmungen nach Thailand und der Erlass von Visa-Gebühren sowie Rabatte auf Flügen mit der THAI zählen zu den Vorteilen.
Interessenten haben die Wahl zwischen zwei Mitgliedsarten. Die so genannte Individual-Mitgliedschaft kostet eine Mio. Baht (etwa 20.180 Euro) und gilt auf Lebenszeit. Alle Corporate-Kartenbesitzer kommen für zwei Mio. Baht (rund 40.350 Euro) 30 Jahre lang in den Genuss der Privilegien, und diese gelten für zwei Personen. Das Programm ist in Europa, China, Japan, Hongkong, Singapur Taipeh und im Mittleren Osten angelaufen. Zum exklusiven Kreis der Mitglieder zählen zur Zeit rund 80 Millionäre und solche Persönlichkeiten wie Harry Belafonte, die Schauspieler Halle Berry, Sir Roger Moore und Sir Peter Ustinov. Weitere Infos unter www.thailandelite.com

Yachthafen für Phuket
In zwei Bauabschnitten soll die Royal Phuket Marina verwirklicht werden. Bis Ende 2004, spätestens im Sommer 2005, wollen die Investoren auf einem 180 Rai großen Areal in Koh Kaew einen Yachthafen für 60 Luxusschiffe, ein Einkaufszentrum, 100 Apartments sowie elf exklusive Villen fertigstellen. Die zweite Bauphase sieht weitere 60 Anlegeplätze vor, ein Hotel, ein Condominium und Villen. Das Bauprojekt soll innerhalb von sechs Jahren realisiert werden. Asiens größter Yachthafen wird rund 1,6 Milliarden Baht kosten.

Leichte Inflation
Für den Monat Februar hat das Wirtschaftsministerium Thailands im Jahresvergleich einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2% errechnet. Gegenüber dem Vormonat nahm die Inflation um 0,7% zu.

Banken-Fusion?
Die Siam Commercial Bank schließt eine Fusion mit der Thai Military Bank nicht aus. Voraussetzung: Die Thai Military Bank muss ihre Fusionsgespräche mit der DBS Thai Danu Bank und der Industrial Finance Corp. of Thailand abgeschlossen haben. Sollten die beiden Geldinstitute zusammengehen, entstünde Thailands größte Bank.

Lizenzgebühren hoch
Die massiven Proteste der thailändischen Entertainment-Branche zeigen erste Wirkung: Das Innenministerium will zwar weiterhin die Lizenz-Gebühr für Nachtlokale und Unterhaltungsbetriebe um 100% erhöhen, aber bei dieser Regelung kleinere Lokale ausnehmen. Discotheken, Tanzhallen, Restaurants mit Hostessen und Massage Parlours sollen für ihre Betriebsgenehmigung eine einmalige Gebühr in Höhe von 50.000 Baht zahlen. Die jährliche Erneuerung soll 10.000 Baht kosten. Derzeit müssen für eine Registrierung zwischen 500 und 1.000 Baht und für eine Erneuerung der Lizenz 250 bis 500 Baht hingeblättert werden. Dass eine einmalige Gebühr von 50.000 Baht für kleinere Entertainment-Lokale zu hoch angesetzt ist und die Betriebe in die Pleite treiben könnten, scheint beim Ministerium in Bangkok angekommen zu sein.

Thema Müll
Thailands Küsten werden zunehmend als Müllplatz missbraucht. Taucher bergen jedes Jahr -zig Tonnen Abfall: Glasflaschen, Dosen, Plastik, ausrangierte Möbel und mehr. Bei einer Säuberungsaktion vor der Pattaya vorgelagerten Insel Larn bargen Taucher jüngst einen Fernseher. Das Marine and Coastal Resources Department will an belebten Stränden weitere Müllsammelstellen einrichten und bei Fähren und Tourbooten darauf achten, dass die Kapitäne ihren Müll nicht im Meer entsorgen. In Bangkok hat sich die Bestrafung von Müllsündern zu einem einträglichen Geschäft entwickelt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung gehen gegen Thai und Ausländer vor, die ihren Abfall auf Straßen, Bürgersteigen, Kanälen oder weiteren öffentlichen Plätzen ablegen. Touristen zeigen sich überrascht und verärgert, wenn sie für einen entsorgten Zigarettenstummel ein hohes Bußgeld zahlen sollen. In jedem Monat bittet die Stadt mehr als 3.000 Müllsünder mit insgesamt ein bis zwei Mio. Baht zur Kasse.

Hart ohne Visum
Lebenslang will die Immigration-Behörde Ausländer auf die Liste der in Thailand unerwünschten Personen setzen, wenn sie ohne gültiges Visum aufgegriffen werden. Beamte der Einwanderungspolizei kontrollieren derzeit in Pattaya verstärkt Gästehäuser und Billig-Hotels. Ungültiges Visum heißt: abgelaufener Sichtvermerk (Overstay), aber auch gefälschtes Visum.

Staatsbürgerschaft
Das Innenministerium hat die Bestimmungen für Ausländer verschärft, die die thailändische Staatsbürgerschaft beantragen. Ausländer müssen jetzt ein monatliches Einkommen von mindestens 80.000 Baht und eine Steuererklärung für die letzten drei Jahre über eine Steuerzahlung von mindestens 100.000 Baht pro Jahr vorweisen. Mit einer Thai verheiratete Ausländer müssen im Monat 30.000 Baht Einkommen und die letzten drei Jahre Einkommenssteuer gezahlt haben. Bisher reichte ein Monatsgehalt von 10.000 Baht. Mit den neuen Bestimmungen will das Ministerium verhindern, dass "arme oder kriminelle Ausländer" sich in diesem Land niederlassen und Bürger Thailands werden.

Baht-Prognose
Analysten der französischen Bank BNP Paribas sagen bis Ende des Jahres einen Wechselkurs des Baht gegenüber dem Dollar von 35 voraus. Derzeit steht der Dollar etwa bei 39,15 Baht. Niedrige Zinsen und eine weiter wachsende Wirtschaft würden die thailändische Währung stärken, heißt es.

Pass-Fälscher
Mit rund 400 gefälschten Pässen im Gepäck sind ein Deutscher und ein Franzose festgenommen worden. Die Polizei Bangkoks teilte mit, dass der Deutsche bei der Ausreise am Flughafen gefasst worden ist. In seinem Gepäck befanden sich über 250 gefälschte Pässe und Visa für die Einreise in Staaten der EU. Auf dem Flughafengelände konnte fast zeitgleich ein Franzose mit 150 gefälschten Dokumenten festgenommen werden. Er wollte nach London fliegen. Den Fälschern drohen langjährige Haftstrafen.

Highway Thailand-Indien
Thailand, Myanmar und Indien haben ein gemeinsames 700 Mio. US-Dollar (rund 574 Mio. Euro) Projekt zum Bau eines 1.360 km Highways zwischen Thailand und Indien beschlossen. Der Highway führt von der Provinz Tak in Nordwest-Thailand über die historische Tempelstadt Bagan in Myanmar bis hin zum westindischen Bundesstaat Manipur. Dieser Streckenabschnitt ist Teil des Asien-Highway, der mit einer Gesamtlänge von 140.000 km 32 Länder von den Philippinen bis zur Türkei verbindet. Mit dem Bau des ersten Streckenabschnitts von Mae Sok in Westthailand bis nach Thaton in Myanmar wird im Frühjahr begonnen. Die Investitionen hierfür belaufen sich auf 45 Mio. US-Dollar (rund 37 Mio. Euro). Der Asien-Highway wurde 1959 von der UN ins Leben gerufen, um die Integration der Asien Pazifik Region zu fördern.

Visa-Ablehnungs-Quote
Laut Konsul Karsten Tietz von der deutschen Botschaft in Bangkok schwanke die Ablehnungsquote für Visa bei der deutschen Botschaft je nach Monat zwischen acht und zehn Prozent. Die Bearbeitungszeit betrage drei Arbeitstage. Da in einigen Medien von Ablehnungsquoten über 90% berichtet wurde, vermute er hinter diesen gezielten Fehlinformationen Personen, die mit der sogenannten Visahilfe Geld verdienen möchten.

30-Baht-Versicherung
Schlechte Noten hat die sogenannte 30-Baht-Krankenversicherung bei einer Umfrage unter 5.000 Thai erhalten. Wissenschaftler, die die Antworten auswerteten, bezeichnen das System als unwirksam. 45% der Befragten sind mit den in den Hospitälern erbrachten Dienstleistungen nicht zufrieden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, der eine 30-Baht-Karte zusteht, lässt sich nicht in Vertragskrankenhäusern untersuchen. Nur wenige kennen die ihnen zustehenden Leistungen.

80 Nationalparks
In Thailand gibt es rund 80 Naturparks und Wildreservate auf einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratkilometern. Sie sind gleichmäßig über das ganze Königreich verteilt und bieten Naturfreunden die Möglichkeit, bisher unberührte Flora und Fauna zu erleben. In den Parks oder in der Nähe gibt es meist Übernachtungsmöglichkeiten.

Der Khao Yai Nationalpark ist 200 km nordöstlich von Bangkok gelegen und erstreckt sich auf einer Fläche von 218.400 Hektar. In 800 m Höhe findet man Elefanten, Tiger, Bären, Nashornvögel und andere Wildtiere sowie unzählige Arten von wilden Blumen, Bäumen sowie spektakuläre Wasserfälle.

Der Doi Inthanon Nationalpark, in der Provinz Chiang Mai gelegen, erstreckt sich über Thailands höchsten Berg mit gleichem Namen (2.565 m hoch). Der Wald oberhalb von 1.800 m ist von Flechten und wilden Orchideen bedeckt. Wunderschöne Wasserfälle und einige Dörfer der Meo- und Karen-Bergstämme liegen in den unteren Regionen.

Der Erawan Nationalpark liegt in der Provinz Kanchanaburi und ist wegen seines siebenstufigen Wasserfalls mitten in den Bergen sehr beliebt.

Der Sam Roi Yot Nationalpark liegt in der Provinz Prachuap Khiri Khan und diente als Kulisse für den bekannten Film "The Killing Fields". Ein dünnbewaldetes Kalksteinmassiv erhebt sich majestätisch aus dem Marschland entlang der Küste. Hier leben unzählige Wasservogelarten und Wildtiere. Höhlen, kleine Inseln und feine Strände zählen zu den Attraktionen.

Der Khut Khut Wasservogelpark, in der südthailändischen Provinz Songhkla gelegen, ist als Nationalpark mit 520 Quadratkilometern die Heimat von 140 ansässigen und wandernden Tierarten.

Der Phu Kradung Nationalpark liegt in der nordöstlichen Provinz Loei an der laotischen Grenze. Der Park bietet herrliche Pinienwälder und einen gut markierten neun Kilometer langen Wanderweg, der zu einem Berggipfel führt. Oben kann man sich Zelte ausleihen. Der Khao Sok Nationalpark, der westlich von Surat Thani liegt, ist besonders beliebt, weil er die Heimat vieler seltener wilder Tiere wie Tiger, Leoparden und Elefanten ist. Der 646 Quadratkilometer große Park schließt sich an das Khlong Saen Wildreservat an. Hier gibt es drei Wanderwege zu Höhlen und Wasserfällen und auch Übernachtungsmöglichkeiten.

Aufgrund seiner Schönheit zählt der Khao-Lak-Nationalpark zu den berühmtesten Parks im Süden des Landes, 33 km südlich von Takua Pa. Seine Regenwälder erstrecken sich bis zur Küste. Bewohnt werden die Wälder von chinesischen Muntjaks und Kleinbären.

Fahrerlaubnis
Auch Ausländer können in Thailand einen Internationalen Führerschein erhalten. Während thailändische Führerscheine vor Ort ausgestellt werden, muss man sich für einen Internationalen Führerschein auf den Weg nach Bangkok machen. Ausgestellt wird dort die International Driving License im Headquarter Office der Land-Transport-Behörde. Die Adresse lautet: 1032 Phaholyothin Road, Lard-yao, Chatuchak, Bangkok 10900. Die Behörde befindet sich gegenüber dem bekannten Chatuchak-Markt im Norden der Stadt. Ausländer benötigen bei der Antragstellung einen Reisepass und eine Kopie dieses Dokuments, zwei neue Farbfotos (zwei Inches groß, es darf in die Kamera nicht gelächelt werden!), ihren Führerschein (Original) und eine Wohnsitzbescheinigung der Immigration oder ihrer Botschaft. Thailändische Staatsbürger müssen beim Straßenverkehrsamt vorlegen: ihre ID-Card und eine Kopie dieses Dokumentes, eine Kopie der Hausregistration (Tabian Baan), zwei Fotos (zwei Inches groß, es darf gleichfalls nicht in die Kamera gelächelt werden!), den Führerschein im Original (ausgestellt vor mindestens einem Jahr, den Reisepass und eine Kopie davon.

Mitsubishi investiert
Der japanische Autokonzern investiert im Industriegebiet Laem Chabang 11,7 Milliarden Baht und errichtet ein neues Werk für die Herstellung von Pick-ups. Mitsubishi will ab August 2005 einen neuen Pick-up vom Band rollen lassen. 70% der Ein-Tonner werden in den Export gehen. Die Japaner wollen weitere 1.500 Arbeitsplätze schaffen.

Thema Sperrstunde
Mitternacht, ein Uhr, zwei Uhr, oder? Nichts Genaues weiß man nicht... Bürokratischer hätte die Beschluss-Entwicklung der Thai-Regierung zur Sperrstunden-Regelung nicht ablaufen können. Nach der ersten Entscheidung sollte das exzessive Nachtleben in ganz Thailand um Mitternacht enden, in den Entertainment-Zonen zwei Stunden später. Landesweite Proteste änderten plötzlich die Lage: Jetzt soll das Licht in Bars, Pubs und Discos einheitlich um 1 Uhr ausgehen. Wohl um ihr Gesicht zu wahren, wollten die Politiker die zuvor beschlossenen unterschiedlichen Öffnungszeiten für alle neu lizensierten Betriebe gelten lassen. Dann griffen die Provinzgouverneure in das zweifelhafte Spiel der Sittenwächter ein und hielten die Gesetze mit dem Argument zurück, das Parlament sei noch nicht gehört worden.

Sozialamt zahlt nicht
Anfang März geisterte eine ungeheure Geschichte durch die Medien. Ein 35-jähriger Mann aus Franken wollte gerichtlich durchsetzen, dass sein Sozialamt ihm die Kosten für vier Bordellbesuche im Monat samt Fahrtkosten nach Nürnberg sowie für monatlich acht Pornofilme und Hilfsmittel zur Selbstbefriedigung erstattet. Seine Begründung: Zum einen seine erheblichen sexuellen Bedürfnisse, und zum anderen seien die Behörden selber Schuld an seinem Notstand, da sie die Flugkosten für die in Thailand lebende Ehefrau nicht übernommen hätten. Der Antrag wurde abgelehnt.

Islam-Schulen
In Thailand wächst die Sorge vor einer Verschärfung der Auseinandersetzungen zwischen der Zentralregierung und der muslimischen Minderheit im Süden. Ankündigungen der Regierung, die muslimischen "Pondok"-Schulen zu schließen, werden nach Ansicht von Beobachtern letztlich nur zu einer weiteren Polarisierung führen. Die Provinzen Narathiwat, Pattani, Satun, Songkhla und Yala, in denen die überwiegende Mehrheit der insgesamt sechs Millionen thailändischen Muslime lebt, ist seit den 70er Jahren immer wieder Ort von Unruhen gewesen. Bis zu ihrer Annektion durch Thailand im Jahre 1902 war die Region ein eigenständiges Königreich gewesen. Die "Pondoks" seien zu einer "Brutstätte für militante Islamisten" geworden, so die Regierung. Gegenwärtig existieren etwa 550 Pondoks.
Muslimische Würdenträger weisen auf die Bedeutung der "Pondoks" hin. Sie seien ein wichtiger Pfeiler der Kultur und Identität der Thai-Muslime. Die Schulen hätten bei der historischen Entwicklung der thailändischen Muslime eine große Rolle gespielt.

40 Jahre Haft
Laut "Berliner Zeitung" sitzt in Tegel ein besonderer Langstrafer ein: Gerd-Peter B. wurde 1997 in Chonburi zu 40 Jahren Haft wegen gemeinschaftlichen Raubmordes verurteilt. Er und zwei andere Farangs hatten einen Lehrer aus dem Ruhrgebiet in Pattaya getötet und beraubt. Nur sein Geständnis bewahrte ihn damals vor der Todesstrafe. Nach fünf Jahren Haft in Thailand ist er - an TBC erkrankt - nach Deutschland überstellt worden. Die Bedingung der Thai-Behörden: Er muß die ganze Strafe absitzen. Nun versucht sein Anwalt, für Gerd-Peter B. eine Gleichbehandlung durchzuboxen. Nach deutschem Recht müsste bei "lebenslänglich" nach 15 Jahren eine Haftprüfung erfolgen. Zum anderen wird angestrebt, die fünf Jahre Knast in Thailand in 15 deutsche Haft-Jahre umzumünzen.

Reise-Tipps

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THAI investiert
Thai Airways International (THAI) investiert 10 Milliarden Baht in die Aufrüstung ihrer Maschinen und in besseren Service. 7,2 Milliarden Baht werden allein die neuen Komfortsitze für die Erste und die Business-Klasse kosten. Sie sollen bis Ende 2004 in neun Boeing 747-400 und acht Boeing 777-200 eingebaut werden. Bis zur Eröffnung des neuen Internationalen Flugplatzes im September 2005 werden alle Mitarbeiter neue Uniformen haben.

Marinemuseum
Die Provinz Samut Prakan vor den Toren Bangkoks hat nicht nur die Krokodil-Farm und Ancient City. Zehn Kilometer von Bang Na entfernt, in Samrong, befindet sich das Marinemuseum, in unmittelbarer Nähe der Royal Thai Naval Academy. Zu sehen sind u.a. ein Unterseeboot, Torpedos und Thailands erster Leuchtturm. Das Museum ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet, außer an Feiertagen. Der Eintritt ist frei. Infos unter Tel.: Thailand 02.394.1997.

Billig-Flieger AirAsia
Die erst vor Wochen gegründete AirAsia ist nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden Tony Fernandes die profitabelste Billigairline der Welt und hat bereits im ersten Monat einen Gewinn eingeflogen. Die Maschinen sollen zu 85% ausgelastet sein, bis Ende 2004 will die Fluggesellschaft eine Million Passagiere befördert haben. AirAsia fliegt seit Februar auch international: Das Ticket Bangkok-Singapur kostete 1.300 Baht (One-Way, ohne Steuern etc.). Als nächste Ziele nennt Fernandes Hong Kong und Indochina. Die Gesellschaft will alle wichtigen inländischen Strecken bedienen und demnächst Udon Thani, Surat Thani, Nakhon Ratchasima und Chiang Rai anfliegen. Auf den bestehenden Routen von der Hauptstadt nach Chiang Mai, Phuket, Hat Yai und Khon Kaen sollen es täglich bis zu vier Flüge werden. AirAsia ist ein Joint-Venture der thailändischen Shin Corp. (Familie des Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra) und der malaysischen AirAsia.

Blumen-Pracht
Das Horticulture Research Centre vor den Toren Chiang Rais bietet Besuchern Einblick in Flora und Fauna. Auf 350 Rai (1 Rai: 1,600 qm) sind farbenprächtige Blumen wie Chrysanthemen, Lilien, Rosen, Gladiolen und Nelken sowie seltene Vögel zu sehen. Das Zentrum ist täglich von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet. Infos unter Tel.: Thailand 053.714.023.

Schienen zum Airport
Die von der Eisenbahngesellschaft (SRT) geplante Strecke von Makkasan in Bangkok zum neuen Suvarnabhumi Airport wird 29 Milliarden Baht kosten. Die SRT will zwei Züge anbieten: Ankunft nach 14 bzw. 28 Minuten.

THAI bringt NOK Air
Die thailändische Fluglinie Thai Airways International steigt mit NOK Air in das Low Cost Carrier Segment ein. Bereits im zweiten Quartal 2004 wird NOK Air von Bangkok aus sechs innerthailändische Ziele, darunter Chiang Mai und Phitsanulok im Norden, Khon Kaen und Udon Thani im Nordosten sowie Phuket und Hat Yai im Süden anfliegen. Der Low Cost Carrier verfügt anfangs über eine Flotte von drei Boeing 737-400.
THAI ist mit 39% an Nok Air beteiligt. Weitere Shareholders sind unter anderem das Crown Property Bureau und die Krungthai Bank. NOK Air wird als unabhängige Fluglinie agieren.

Billett für Koh Chang?
Die Tourismusbranche der Koh Chang, vornehmlich die Besitzer von Hotels, Gästehäusern und Restaurants, läuft Sturm gegen den Beschluss der Forstverwaltung, von allen Besuchern der Elefanteninsel ein "Eintrittsgeld" zu verlangen. Wie auf der Koh Samet in der Provinz Rayong gehandhabt, sollen Ausländer beim Betreten der Ferieninsel 200 Baht, Kinder von Ausländern 100 Baht sowie Thai 20 bzw. 10 Baht zahlen. Begründet wird die Gebührenerhebung damit, die Koh Chang sei ein Nationalpark. Es ist nicht bekannt, ob beim Zugang zum Khlong Plu-Wasserfall auch noch abkassiert wird.

Bangkok per Boot
Eines der bequemsten und zügigsten Fortbewegungsmittel ist in Thailands Hauptstadt das Boot. Bangkok ist eine Stadt am Fluss: Der breite Chao Phraya, der sich 20 km stromabwärts in den Golf von Thailand ergießt, ist die bewegte Seele der 1782 gegründeten Metropole. Für ein paar Baht verbinden Expressboote die Sehenswürdigkeiten am Fluss miteinander. Sie bieten sich als Abwechslung zum hektischen Shopping-Rausch an. Die Verweildauer in Bangkok beträgt immer noch häufig nur zwei Tage, dann zieht es die Touristen weiter an die Strände im Süden oder Osten oder zu anderen Zielen. Wer also zwei Tage für Einkaufen und Kunstszene veranschlagt, sollte wenigstens einen halben Tag für das Sightseeing reservieren, und das mit dem Boot.

Suvarnabhumi Airport
Mit einer potentiellen Auslastung von bis zu 112 internationalen und nationalen Flügen pro Stunde, einer Fläche von 563.000 Quadratmetern und einer auf bis zu 45 Mio. Passagiere jährlich ausgelegten Kapazität wird der neue Suvarnabhumi Airport ab September 2005 zur Drehscheibe Südostasiens. Allein Thai Airways International wird in den neuen Flughafen insgesamt rund 306 Mio. Euro investieren.

Bumrungrad Hospital
Heute ist eine ärztliche Versorgung in den Fremdenverkehrszentren in Thailand gewährleistet. Krankenhäuser mit europäischem Standard gibt es in Bangkok und auch in den größeren Provinzhauptstädten. Ein besonderes Beispiel für moderne Medizin in einem exklusiven Ambiente ist das Bangkok Bumrungrad Hospital. Im Herzen Bangkoks gelegen zählt es zu den größten Privatkrankenhäusern Südostasiens. Mit seinem international anerkannt hohen Standard und hochmodernen Geräten spielt es eine bedeutende Rolle im thailändischen Wellness- und Gesundheitskonzept. Über 600 hoch qualifizierte Spezialisten behandeln hier im Jahr mehr als eine halbe Million Patienten, davon über 130.000 Ausländer aus 55 Nationen. Es gibt ein Diagnostik- und Therapeutisches Zentrum, ein Herz- und Krebszentrum, Einrichtungen für Dialyse und Zahnmedizin, ein Check-up-Zentrum zur Vorsorge, Spezialabteilungen für Frauen- und Kinderkrankheiten sowie ein 24-Stunden Notdienst inklusive Hubschrauberlandeplatz. Das Bumrungrad Hospital wurde 1980 gegründet und verfügt über 554 Betten, davon 2 komfortabel eingerichtete Royalsuiten, 19 VIP-Suiten und 57 deluxe-Zimmer. Internationale Patienten werden in einem Servicebereich betreut; persönlicher Ansprechpartner, Dolmetscher und VIP Service inklusive. Reservierungen/Terminvereinbarung: Bumrungrad Hospital, 33 Sukhumvit 3, Klong Toey, Bangkok 10110, Tel. +66-2-667-1000, Fax: +66-2-667-2525. Infos: www.bumrungrad.com

Die besten Kochkurse
In ganz Thailand bieten eine Reihe von Hotels und Resorts inzwischen Kochkurse an, in denen man die Kniffe der Zubereitung der Thai-Gerichte lernen kann. The Oriental Bangkok, schon lange für seine hervorragende Küche bekannt, vermittelt in einem viertägigen Kochkurs in englischer Sprache Einblicke in die Geheimnisse der thailändischen Küche. Der Unterricht wird von einigen der bekanntesten Köche Thailands abgehalten. Thai Cooking School, The Oriental Hotel, 48 Oriental Avenue, Bangkok, Thailand, Tel.: (+66- 2) 659 9000. Weitere Infos unter www.mandarinoriental.com

Das umfangreiche Angebot rund um die thailändische Kultur der Peninsula Academy im Peninsula Bangkok beinhaltet auch drei kulinarische Kurse. Im luxuriösen Ambiente finden neben klassischen Kochkursen auch Kurse im Früchte- und Gemüseschnitzen und der Dessertzubereitung statt. Peninsula, Charoen Nakorn Road, Klongsan, Bangkok, Tel.: (+66-2) 861 2888. Weitere Informationen: www.bangkok-peninsula.com

Das Thai House liegt 20 km außerhalb von Bangkok in stimmungsvoller Umgebung. Ein- bis dreitägige Kochkurse inklusive Besuch eines typischen Marktes gewähren Einblick in die Thai-Kochkunst und in das Leben entlang der Klongs. The Thai House, 32/4 Moo. 8, Tambol. Bangmaung, Ampur. Bangyai, Nonthaburi, Tel.: (+66-2) 903 9611.

The Boathouse, Phuket: Jeden Samstag- und Sonntag finden hier thailändische Kochkurse mit bis zu zehn Teilnehmern statt. Der Chefkoch des Resorts zeigt den Schülern Schritt für Schritt wie einfache Thai-Gerichte zubereitet werden. Culinary Workshops at The Boathouse, Patak Road, Kata Beach, Phuket, Tel: (66-76) 330 015. Infos: www.theboathousephuket.com

The Chiang Mai Cookery School: Die professionellste unter Chiang Mais zahlreichen Kochschulen betreibt auch ein Restaurant. Auf dem Programm der fünf verschiedenen eintägigen Kochkurse steht unter anderem die Zubereitung traditioneller nordthailändischer Gerichte. Die Kurse finden von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr statt. Chiang Mai Cookery School, Moon Muang Road, Chiang Mai, Thailand,
Tel: (66-53) 20 63 88. Infos: www.thaicookeryschool.com

Neues Luxushotel
Im Norden Thailands, im so genannten Goldenen Dreieck, hat Anantara Resorts & Spa ein neues Luxushotel eröffnet. Am Ufer des Mekong gelegen, auf einer Anhöhe genau an jenem Punkt, wo Thailand, Laos und Burma aufeinander treffen, haben die Gäste von jedem Zimmer einen Blick auf alle drei Länder. Das neue 90-Zimmer-Haus Anantara Resort & Spa Golden Triangle, 60 km von Chiang Rai entfernt, verfügt über die bei einem Fünf-Sterne-Resort üblichen Dinge, Swimmingpool, Spa, Fitness-Center, Tennis, sowie über ein Elefanten-Camp, in dem Gäste zu "Elefanten-Führern" ausgebildet werden.

THAI bietet Massagen
Thai-Massagen sollen müde Flug-Passagiere munter machen. Die staatliche Fluggesellschaft Thai Airways International (THAI) wird in der Executive Lounge auf dem Bangkoker Flugplatz Don Muang eine traditionelle, halbstündige Thai-Massage anbieten. In den Genuss des kostenlosen Service kommen nur Fluggäste der First- und der Business-Class. 15 Masseurinnen sind ab 12. April 2004 vom frühen Morgen bis um Mitternacht drei Monate lang in den Terminals für internationale und Inlandsflüge im Einsatz.