Rum-Treiber 06-2009

Dass es so was gibt - und mitten in der Berliner Thai-Szene!

Thai-Karaoke an Orten, wo man sie nicht vermutet. So auch im U-Bahnhof Hermannstrasse, wo zwei freundliche Menschen aus Laos einen Asia-Shop betreiben. Hinten dann ein Schild "privat". Doch nur für die Behören. In der kleinen Kombüse gibt es nicht nur feine Nudelsuppe. Es gibt dort eine Musik-Anlage mit Mikro und viele CDs. Auch im neuen Thai-Restaurant Krua Phijit wird mit den musikalischen Leckereien aufgewartet. Das Lokal befindet sich in der ruhigen Nordhauser Strasse. Wenn man vom Wedding in Richtung Thaipark fährt, da kommt man Höhe Mierendorffplatz dran vorbei.

Berlin ist ja eine City mit mehreren Zentren. In Tempelhof ist am Ullsteinhaus der Hafen zu einer kleinen City ausgebaut worden. Das wird den ohnehin starken Tempelhofer Damm weiter aufwerten. Dort wird im September unser Jo von der Silbersteinstraße seinen zweiten Thai-Asia-Supermarkt aufmachen. Hatte der kleine fleißige Vietnamese schon lange vor, und nur hat er doch mal zugeschlagen. Nette Schwester Chen hingegen bleibt uns in der Neuköllner Filiale erhalten. Prima!

Berlin hat schon einige Monate keinen thailändischen Botschafter. Der Name des neuen Botschafters steht zwar schon fest. Doch kann jener sein Amt noch nicht antreten. Der Grund: In Bangkok wartet der Diplomat auf einen Termin beim König. Denn ohne Audienz und königliche Verabschiedung kann der Job im Ausland nicht angetreten werden.

Gegessen wird immer. Das sagte sich auch Wolfgang Payer in Pattaya, der seit einem Jahr mit seiner Easy ABC-Sprachschule einigen Erfolg hat. In den beiden Filialen arbeiten inzwischen ein Dutzend Sprachlehrer. Damit nicht genug - jetzt hat Wolfgang dazu noch eine Thai-Kochschule eröffnet. Viel Erfolg! Und auch in Berlin wird thailändisch köcheln gelehrt. Beispielsweise in der Thai Vitalis Oase von Pratina in Wannsee. Dieses kleine Zentrum für Wellness, Spa und Thaimassage ist schon beachtlich. Siehe dazu www.thai-kochschule-berlin.de

Drei Jahre Thai-Kneipe & Pub X 57, vormals New Bangkok Café, wurde an jenem Tag gefeiert, als in Berlin das große Songkran Fest war, also schon am 25. April. Chef Peter hat sich also schon fest etabliert und kümmert sich rührend um die vielen Stammkunden. Am Tresen in der Hagelberger Straße gibt es zudem etwas Schönes aus Thailand (Foto oben). Mein Tipp: Sich von Peter einmal einen Teller richtiger Stullen machen lassen. Einfach köstlich. Weiter so!

Übrigens ist immer noch das kleine Thai-Restaurant Ton Oy in der Weddinger Pankstraße zu haben. Es ist voll eingerichtet, mit moderner Küchenausstattung und von überschaubarer Größe. Also ideal für ein Thai-Farang-Paar, das sich auf Gastronomie versteht und selbst anpacken will. Aber nicht nur auf dicken Chef machen! Treue Thai-Stammkundschaft wäre auch gleich nebenan. Wichtig wär, dass die neuen Betreiber aus dem an sich hübschen Lokal keine Kinderstube oder Wohnzimmer machen, wie es leider auch manche Thaimassagen tun. Kann dann eigentlich nicht schief gehen. Siehe dazu die Anzeige Seite 39.

Apropos Thaimassagen. Ali vom Butterfly hat seine große Thaimassage namens Lotus in der Wichertstraße nahe der Schönhauser Allee zurückgebaut, d.h. verkleinert. Rechts daneben ist nun eine neue freie Ladeneinheit entstanden. Reicht ja auch, die Größe. Jetzt ist er dabei, im verkleinerten Lotus ein neues schönes Bad einzurichten. Einfach mal vorbeischauen und probeduschen. Ali freut sich und sitzt meist links neben Lotus in seinem Spätverkauf und Internet-Café, so ab 16/17 Uhr.

Hatten wir bisher angenommen, dass es in der Hauptstadt etwa 200 Thaimassagen gibt, so muss diese Zahl wohl nach oben korrigiert werden. Kann man also von etwa 250 Thaimassagen ausgehen. Und immer noch weitere kommen fast im Wochentakt hinzu. Mein Gott aber auch, so viele Rückenschmerzen... Ob das da noch gut gehen kann? Das weiss keiner so genau. Fakt ist aber, dass viele davon klagen, dass an manchen Tagen kein einziger Kunde kommt. Ganz anders scheint dies in der Provinz zu sein. Beispielsweise in Erfurt oder in Schwerin. Da wird noch Geld verdient. Und da sind Thailänderinnen noch relativ selten und exotisch. Muss ja so sein. Oder nehmen wir Basel in der Schweiz. In ganz Basel wird es nur zwei Thaimassagen geben. Und die verdienen dann auch gut. Richtig gut. Denn die Preise sind doppelt, und die Menschen sind wohlhabend und wie es scheint gebrechlich.

Pattaya war in letzter Zeit in mehrfacher Hinsicht in deutschsprachigen Medien vertreten. Jüngstes Schauer-Beispiel Alexander Osangs missratener "Tod im Paradies" (Der Spiegel). Mal positiv als angenehmes Urlaubsparadies, oft aber negativ - die alten Vorurteile bedienend und in Schmutzecken rumwühlend... (z.B. wie ein Schweizer TV-Sender beim Berichten über Sex-Tourismus). Jetzt war von einem Kenner der Medien-Szene vor Ort zu erfahren, dass die Herren Journalisten ziemlich abgezockt vorgehen und in Thailand um Drehgenehmigungen bitten, beispielweise für eine schöne Reise-Reportage, und dann vor Ort ganz andere Dinge machen und auch mal ein bischen nachhelfen, wenn richtiger Schmutz nicht zu finden ist. Aber das kennen wir ja schon. Das war schon so, als in Deutschland vor Jahren über die Abfackelung von Asylheimen "berichtet" wurde oder von irgendwelchen rechten Schlägertruppen. Die wurden ja medial mit Kleindarstellern in Szene gesetzt. Für die Quote. Pfui Teufel!

Na dann - trotzdem einen schönen Urlaub in Thailand, Euer Rum-Treiber.

Rum-Treiber 07-2009

Dass es so was gibt - und mitten in der Berliner Thai-Szene!

Bildhübsche kleine Wau Waus sind bei Dirk vom Starflights mobilen Reisebüro eingetroffen. Liebling Molly hat den ersten Wurf getätigt: Ganze 9 putzmuntere Kerlchen mit exzellenter Zeichnung. Schwarzes Fell mit weißen Lätzchen sowie weißen Pfötchen. Die gesunden Welpen sind 4 Jungs und 5 Mädels. Dirk ist gern bereit, seine Minis an gute und wirklich tierliebe Hunde-Eltern abzugeben. Nicht auf Teufel komm raus und auch nicht ganz umsonst, aber doch preiswert. Die Rasse heißt Australian Sheppard. Groß, wuschelig und garantiert kinderlieb. Aber nur ernstgemeinte Anrufe unter Tel. in Anzeige unten.






Neulich im Thairestaurant SARODs in der Kreuzberger Friesenstrasse trafen sich doch einige FARANG-Autoren zum Arbeits-Essen am 5 Euro Buffet. Es wurde mehr gesprochen als gegessen. Im Mittelpunkt stand Wolfgang Payer, der gerade aus Pattaya eingeflogen war und Interessantes von seiner Sprachschule Easy ABC erzählen konnte. Rasender Reporter Winnie und Helmut Big auch dabei, der Rum-Treiber sowieso. Weitere Themen waren die politische Lage in Thailand - na ja, kaum ein Ausweg in Sicht - dann die deutschsprachige Medien-Landschaft in Thailand, das Ausbleiben der Touristen, die vielen leeren Bars und auch einige Internas, die besser nicht aufgeschrieben sein sollten. Wolfgang jedenfalls erwies sich als ausgezeichneter Kenner Thailands und derart sprachgewaltig in Thai und auch so witzig, dass sich die Bedienung im SARODs laufend am Tische sehen ließ und köstlich amüsierte, wie Wolfgang slangfrei gutes Thai ablieferte. Es war für sie fast zum Wegschmeissen, so schön fand sie dies. Tja, ist eben ein Naturtalent. Handfestes Ergebnis des Gesprächs war die Verabredung, dass ab sofort in jeder Ausgabe des FARANG nun endlich auch ein Thai-Koch-Rezept erscheinen wird. Denn schließlich gehört die Thai-Küche unbedingt zur Thai-Kultur dazu! Wurde aber auch Zeit...

Mancher Farang wundert sich, warum viele Thais sie übersehen, vorbeischauen oder einfach nicht grüßen, obwohl man sich ja eigentlich schon lange kennt. Einfache Antwort: Farangs sind nicht essbar. Wie immer: Ausnahmen bestätigen die Regel. Das gilt auch für die in der Kolumne rechts Maß genommen Paare. Es gibt auch andere Menschen, die ganz andere Probleme haben oder eben gar keine. Der Platz ist einfach zu klein, um alles zu beleuchten.

Es gibt Hühner und Hähne, die immer noch ein Körnchen finden. Sawad bewirtschaftet jetzt das CaThai in der Hasenheide. Aber nur solange, wie die Chefin Usa nicht im Lande ist. Diese ist nämlich um die halbe Welt geflogen, um die nötigen Mittel für eine größere Investition zu besorgen. Wie zu hören war auch mit Erfolg. Wir werden sehen, wenn sie angekommen ist. Usa plant, im Osten der Stadt, und zwar in der Torstraße, einen größeren Laden aufzumachen. Mehrere Hundert Quadratmeter Fläche. Mit Thai-Restaurant, Tanz und Karaoke. Da werden die Ossies aber gucken. Die Torstraße war mal eine hässliche Durchfahrtsstraße vom Alex zur Friedrichstraße. Das hat sich aber schon geändert. Die Torstraße ist weiter stark im Kommen, mit dem quirligen Rosentaler Platz, mit dem legendären Café Burger, mit der Russen-Disco und dem Club der polnischen Versager. Ist echt kein Quatsch. Mach mal bei Google. Wirste sehen. Und jetzt kommt Usa noch dazu.

Wir wissen zwar nicht genau was das ist, aber wir handeln konsequent danach. Basisdemokratie. Sollte sich in Moabit ein Geschäft wundern, warum es keine FARANG-Hefte mehr bekommt, so liegt das einzig und allein daran, dass Auslieferungsfahrer Reinald von sich aus entschieden hat, nicht mehr zu kommen. Meine Nachfrage nach dem warum ergab folgende Antwort. "Sie haben mich dort wie Luft behandelt." Tolle Leistung bei etwa 1,80 Körperhöhe und den Ausmaßen eines Happy Buddhas. Aber so geht das beim FARANG zu: Jeder macht das was er will und kann. Jeder bearbeitet seinen Arbeitsbereich nach eigenem Gutdünken. Es gibt keine Schelte (Geld ja auch nicht), dafür höchstens Manöverkritik. Es soll Spass machen, und alle lernen unentwegt. Punktum.

Ja, was noch? Alain ist von seinem Laos- und Thailand-Trip unbeschadet zurück. Wer hätte das gedacht. Doch nicht verschollen im Bermuda Dreieck! Erwin von den THAIGER Fußballern hat wahrscheinlich seine große Liebe im Land des Lächelns gefunden. Wurde aber auch Zeit, alter Bäckerbursche. Sonst stirbst Du noch als spätes Mädchen. Autsch! Und: Jetzt sparste endlich die hohen Überweisungskosten. Es gibt nichts Wahres außer Bares! Des langen Martin sein süßes Engelein wird immer hübscher. Aber nicht wie der Papa, nein, ganz die Mama. Ist auch besser so! Winnie hingegen kratzt die letzten Mäuse zusammen und bereitet sich auf den Abflug in sein geliebtes Pattaya vor. Kann gar nicht schnell genug gehen. Dann kann der rasende Hans Dampf in allen Gassen wieder seriös berichten... Micha und kleine Noi werkeln immer noch an ihrem neuen Thai-Geschäft in Steglitz. Es geht voran und soll ja auch alles Hand und Fuß haben. Treuer Franky hilft dabei. Wir berichten, wenn es soweit ist.

Pi Noi alias Buaphin sorgt sich rührend um ihren Klein Janes, der gar nicht mehr so klein ist. Ein regelrechter Wonneproppen und immer gut gelaunt. Wird bestimmt mal ein Sumo oder wie Arnold. Kann dann später die Eltern ernähren. Noi und Janes jedenfalls sind viel unterwegs. Massieren jede Woche die Chefin vom Viengthai oder fahren in den eigenen Garten nach Blankenfelde bei Schönefeld und ackern in den Beeten. Andere Thaifrauen haben auch neue Babys bekommen, und man fragt sich besorgt, woran das wohl liegt. Die einen sagen, am schlechten TV-Programm, die anderen: Das liegt an der Krise. Da rückt man eben enger zusammen. Euer Rum-Treiber ist aber ein wenig besorgt, dass so junge Thaifrauen sich schon so früh irgendwie festlegen. Oft, ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung zu haben.

Putte unkaputtbar hat nun doch ein wenig Schaden genommen. Neulich im Fußball-Tor bekam er einen Schuss so unglücklich auf den einen Finger, dass dieser nun krumm ist. Könnte man zwar aufwendig chirurgisch reparieren, doch Putte meint, einen schönen Mann kann nichts entstellen. Recht hat der aussergewöhnliche Farang, den man mitnichten Weichei oder Frauenversteher nennen darf. Ausserdem spielt der schlimme Finger ja nicht Handball!

Na dann - einen schönen Urlaub in Thailand, Euer Rum-Treiber.

Farang Logo