Mein Besuch im Bergdorf Doi Pui

In meinem letzten Urlaub habe ich, neben vielen anderen Orten, den Berg Doi Pui und das gleichnamige Dorf besucht. Über diesen interessanten Ort möchte ich Euch an dieser Stelle kurz berichten. Der 1.582 m hohe Berg Doi Pui liegt westlich der Provinzhauptstadt Chiang Mai im Norden Thailands im Nationalpark Doi Suthep-Doi Pui. Es ist ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet, das aus den südöstlichsten Ausläufern des Himalaya besteht. Unterhalb von 1.000 m Höhe findet man Laubwälder, oberhalb dann immergrüne Regenwälder.

Die Anfahrt erfolgt über die gleiche Strasse, die auch zu der sicherlich weitaus bekannteren Sehenswürdigkeit der Gegend, dem Wat Phra That Doi Suthep, führt. Auch der Phu Phing-Palast, eine Winterresidenz von König Bhumibhol, ist als Attraktion sicherlich bekannter als Doi Pui. Die Anfahrt erfolgt auch über die gleiche Strasse. Während für die Fahrten zum Doi Suthep an jeder Strassenecke Chiangs Mais geworben wird und organisierte Touren das Erreichen dieses berühmten Tempels leicht machen, findet man keinerlei Hinweise für den Besuch von Doi Pui.

Einen Besuch von Doi Pui muss man also selbst organisieren, d.h. man muss ein Auto mit Fahrer mieten und den Fahrpreis vorher verbindlich aushandeln. Fährt man nur zum Doi Pui bleibt einem mit Sicherheit das aufdringliche Verhalten vieler Händler am Fusse des Doi Suthep-Tempels erspart, die den ahnungslosen und unbedarften Touristen mit einer nervtötenden Penetranz verfolgen. Übrigens einer der wenigen Orte in Thailand, wo mir dies als sehr unangenehm aufgefallen ist. Doi Pui dagegen liegt abgelegen von der Hauptstrasse, es ist nur über einen schmalen, zu Teilen unbefestigten Fahrweg mit vielen Kurven zu erreichen, was dem Ort einen gewissen Schutz vor großen Touristenhorden bietet. Man biegt von der Hauptstrasse an einem grossen Eingangstor ab und folgt dem schmalen Fahrweg etwa 3 km lang bis zu einem großen Parkplatz direkt vor dem Dorf, wo das Auto abgestellt wird. Nun kann man das Dorf betreten und steht in einem noch weitgehend authentischen Bergdorf der Hmong.

Die Hmong sind ein indigenes Volk in Ost- und Südostasien. Ihr Ursprung ist nicht ganz klar. Sie könnten jedoch aus dem Westen Eurasiens gekommen sein, sind dann über Sibirien, die Mongolei bis in das Stromgebiet des Huang He gewandert. Später sind sie, durch den enormen Bevölkerungsdruck der Han-Chinesen, nach Süden abgedrängt worden und somit auch in Thailand aufgetaucht. In Thailand soll es etwa 150.000 Hmong geben.

Das Dorf ist noch nicht so stark von Touristen überlaufen wie die benachbarten Attraktionen. Es ist auch ein empfehlenswerter Einkaufstip, denn im Gegensatz zu den anderen Orten, hat man hier nicht den Eindruck von den Händlern übervorteilt zu werden. Der Einkauf auf dem Markt ist auch sehr entspannend, denn es gibt keine Hektik, keine anderen, drängelnden Touristen sitzen einem im Nacken. Hier kann man unbedrängt preiswert und gut einkaufen. Insbesondere Kunstgegenstände sind sehr zu empfehlen. Hüten sollte man sich allerdings vor fliegenden Händlern, die dem unbedarften und naiven Touristen angeblich preiswerte Diamanten andrehen wollen. Mein eindringlicher Rat an Euch: Lasst die Finger davon, es sind mit Sicherheit gut gemachte Fälschungen, und wer von uns kann schon Diamanten vor Ort auf Echtheit überprüfen?

Die Leute im Dorf sind sehr nett, und mir hat insbesondere der Übergang von Altem zu Neuem gefallen, der sich dem aufmerksamen Besucher an vielen Stellen des Dorfes erschliesst. Es gibt sehr viele interessante Fotomotive, und wer den Blick dafür hat, wird sehr schöne Bilder machen. Sehr eindruckvoll ist ein Spaziergang durch das Dorf, der auch zu einem empfehlenswerten Garten (20 THB Eintritt) führt, wo man die einheimische Pflanzenwelt bewundern kann. Darunter Schlafmohn, aus dem ja über mehrere Zwischenschritte Opium und Heroin hergestellt werden kann. Allerdings wird in Thailand heute kaum noch Schlafmohn angebaut. Das Hauptproduktionsland ist heute, dank guter Initiativen seitens des Königs und der Regierung zur Förderung des Anbaus anderer Produkte, das Nachbarland Myanmar.

Mein Fazit zu Doi Pui: Besucht das Dorf, wenn Ihr in Chiang Mai seid, noch ist es nicht von Touristen überlaufen und ist, zumindest teilweise, noch ein richtiges Bergdorf in wunderbaren Naturlandschaft. Es ist ohne lange, schweisstreibende Fussmärsche zu erreichen. Die Landschaft ist wunderschön und bietet, bisweilen von der Strasse aus, spektakuläre Ausblicke. Die Bewohner des Dorfes sind freundlich und die Einkaufsmöglichkeiten sind noch günstig. Joachim Adermann


















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