CARABAO

Die berühmteste Band Thailands, Teil 1

Carabao Porträt

Foto: © Sonja Perk-Bartz

Anlass zu diesem Artikel war eine Notiz im FARANG Heft 11/2011, mit der mich unser allseits bekannter "Rum-Treiber" darum bat, doch einmal zu recherchieren, was sich denn hinter der Meldung verbergen würde, daß die bekannte thailändische Band CARABAO einen eigenen Energietrunk herstellen würde. Zuerst einmal, diese Neuigkeit ist wahr, aber an sich keine unbedingte Neuheit mehr! Aber wie so oft bei einer Information verbirgt sich hinter der eigentlichen Angabe eine sehr interessante Geschichte, die es durchaus einmal wert ist, genauer dargestellt zu werden. Allerdings kann man diese Mitteilung nicht isoliert von der Geschichte der Band sehen. So will ich hier an dieser Stelle einmal versuchen, zuerst einmal die Geschichte dieser wohl berühmtesten Band Thailands darzustellen und dann erläutern, warum es den Energydrink CARABAO gibt und was sich hinter dieser Geschäftsidee verbirgt.

Die Geschichte der Band

1976 gründeten die Studenten Yuenyong Opakul (AED) und Kirati Phromsaakhaa na Sakon Nakhon (KEO oder KHIAO) am Mapua Institute of Technology (Manila, Philippinen) die Band CARABAO. Entgegen der landläufig sehr verbreiteten Meinung entstammt der Name nicht der thailändischen Sprache, sondern dem auf den Philippinen sehr verbreiteten Tagalog, das die auf den Philippinen weitverbreitesteste Sprache ist (Taga=Herkunft, ilog=Fluss) und praktisch die Grundlage der Nationalsprache Filipino nach der Verfassung der Philippinen aus dem Jahr 1987 ist. Das Wort CARABAO bedeutet im Tagalog Büffel, auf Filipino Kalabaw und auf Malaiisch Kerbau. Aber alle Worte bedeuten in den jeweiligen Sprachen immer Büffel und zwar konkret den Wasserbüffel (Bubalus arnee), wobei der Wasserbüffel das Synonym für "kämpfen" und "harte Arbeit" ist.

Der Stil von CARABAO wurde sehr stark durch die Siebziger Jahre beeinflusst, Jahre die auch in Thailand eine Zeit der sozialen Unruhen, insbesondere an den Universitäten des Landes waren. Es geht in den Liedern der Gruppe fast immer um die Probleme der sozialen Gerechtigkeit, die Probleme der einfachen Menschen des Landes und um politische Themen, aber auch Liebeslieder und Lieder mit philosophischen Botschaften sind im Repertoire. Der Stil ist durchaus eigenständig, gründet sich aber zu großen Teilen auf die sogenannten "phleng phuea chiwit" (Lieder für das Leben), einen Stil der traditionellen Folkloremusik Thailands. Diese "Volksmusik" wurde gemischt und mit anderen Stilen thailändischer Musik, mit westlicher Rockmusik, mit Hard Rock, aber auch mit Countrymusik, lateinamerikanischer Musik oder karibischen Rhythmen (Reggae) vereinigt und dies mit einem ureignen, unverwechselbaren CARABAO-Stil, der ihnen auch die Ehrennamen "Ethnic Rocker" oder "Rolling Stones Asiens" einbrachte. Der Ruhm der Band ist nicht nur auf Thailand beschränkt, sondern ganz Südost- und Ostasien ist ihr "Heimatgebiet", d.h. in allen Ländern der genannten geographischen Regionen geniessen sie einen Kultstatus und bei ihren Auftritten in Ländern außerhalb Thailands geniessen sie Heimrecht. CARABAO gehört mit Sicherheit zu den erfolgreichsten Rockgruppen der Welt.

Nach der Rückkehr der beiden Gründungsmitglieder von den Philippinen nach Thailand wurde CARABAO aufgelöst. AED arbeitete nach seinem Studium als Architekt bei der National Housing Estate Agency, spielte jedoch als Hobbymusiker bei den Bands Hammer und Hope weiter. Das Musizieren gefiel ihm immer noch und so wollte er CARABAO wieder neu aufleben lassen und überzeugte KEO, der vorher Gitarre spielte und sang, wieder Musik zu machen und von nun an Bass zu spielen. Als erstes Studioalbum erschien im Jahr 1981 die Platte "Lung Khi Mao" (Der betrunkene alte Mann), herausgebracht von AED und KEO, jedoch mit massgeblicher Unterstützung von Musikern der Band Hope, da CARABAO keinen eigenen Keyboarder, Leadgitarristen und Schlagzeuger hatten. Der Titelsong des Albums stammte von einem alten philippinischen Volkslied. Es dominierten einfache thailändische Volkslieder mit leichten Einflüssen von Rock-Musik, aber auch Melodien von anderen asiatischen Folksongs wurden übernommen. Dennoch blieb der kommerzielle Erfolg des ersten Albums aus. Es war eines unter vielen Alben mit "phleng phuea chiwit"-Musik der damaligen Zeit.

Dennoch gab AED nicht auf und mit dem neuen Sänger und Gitarristen Preecha Chanapai (LEK) kam endlich der ersehnte Durchbruch und die Anerkennung eines weiten Publikums. LEK spielte ursprünglich bei "The President Band" und hatte einen eigenen kraftvollen Gitarrenstil, der an Carlos Santana erinnerte. Ebenfalls in der nunmehr vergrößerten Band spielte der Bassist Anupong Prathompatama (OT), der vorher gleichfalls bei "The President Band" spielte, KEO konnte nun wieder Gitarre spielen. In dieser Formation erschien im Jahr 1982 das zweite Album von CARABAO mit dem Titel "Pae Khai Khuat" (Der alte Flaschensammler). Das dritte Album "Waniphok" (Der wandernde Musikant) aus dem Jahr 1983 war dann der erste ganz große Erfolg. Der gleichnamige Titelsong mit der Geschichte eines blinden Strassenmusikers wurde ein Riesenhit und machte CARABAO nun im ganzen Land bekannt. Das Lied wurde im Sam-Cha-Rhythmus gespielt, einer Mischung aus den traditionellen Mor Lam- und Luk Thung-Musikstilen des Isaan und lateinamerikanischen Rhythmen. Diese Mischung verschaffte der eigenen Musik des armen Nordosten Thailands zum ersten Mal Zugang zu den einheimischen Diskotheken, die vorher nur westliche Musik gespielt hatten. Zum ersten Mal war man als Thai stolz auf eine eigene Musik, die sich auch zum Tanzen eignete und die auch eine kulturelle Identität aufbaute. Dieser Musikstil sollte auf vielen folgenden Platten von CARABAO immer wieder auftauchen und bildete eine der Grundlagen ihres Erfolges. Ebenfalls im Jahr 1983 erschien das vierte Album mit dem Titel "Thor. Thahan Ot Thon" (Der leidende Soldat), bei dem zum ersten Mal der Schlagzeuger Amnaat Luukjan (PAO) mitspielte, der nun bei der Band blieb.

Das Jahr 1984 brachte dann den Superhit von CARABAO. Es erschien das fünfte Album "Made in Thailand" (Hergestellt in Thailand) mit dem gleichnamigen Titelsong, der es auch auf diverse Spitzenplätze in den Hitparaden anderer Länder Asiens brachte. Das Album wurde vier Millionen Mal verkauft und jeder Thailandreisende, der sich auch nur ein bisschen für Thaimusik interessiert, hat mit Sicherheit die eingängige Melodie von "Made in Thailand" schon einmal gehört. Dieses Lied ist d e r Hit von Thailands berühmtester Band! Ebenfalls berühmt wurde das auf dem Album enthaltene Lied "Refugee" (Flüchtling). In diesem Jahr stiessen auch die Mitglieder Thanit Siiklindii (AJAAN) mit Holzblasinstrumenten und Thierry Mekwattana (RIE) mit Gitarre und Gesang dazu. KEO wurde nun zum Background-Sänger und zu einem Multitalent in der Benutzung von Instrumenten. Diese Besetzung mit AED, AJAAN, KEO, LEK, OT, PAO und RIE wird von den Musikexperten Thailands als die sogenannte "klassische Besetzung" bezeichnet.

In den Achtziger Jahren produzierten CARABAO 4 weitere Alben: 1985 "Ameerikooj" (Gierige Amerikaner), 1986 "Prachaathippataj" (Demokratie), 1987 "Welcome in Thailand" (Willkommen in Thailand), 1988 "Thap Lang" (Der Tür-Sturz). Berühmt wurden die Lieder "Khon Con Phuu Jing Jai" (Machtvoller Armer) vom Album "Ameerikooj", "Welcome to Thailand" vom gleichnamigen Album, sowie "Mae Sai" [Anm. des Autors: Distrikt in der Provinz Chiang Rai] und "Thap Lang" von der Platte "Thap Lang". Das Lied "Thap Lang" (Der Tür-Sturz) behandelte den Diebstahl eines Türsturzes (Abdeckung einer Maueröffnung) aus dem Khmer-Tempel Prasat Hin Khao Phanom Rung (Palast aus Stein auf dem Berg Phnom Rung [das Wort bedeutet in der Khmer-Sprache "breiter Berg"] ca. 50 km südlich der Stadt Buriram, der den ruhenden Gott Vishnu (auf Thai: Phra Narai) darstellte. Dieses vermutlich in der Zeit zwischen 1961 und 1965 gestohlene Kunstwerk war vom US-amerikanischen Kunstsammler James Alsdorf dem National Art Institute in Chicago "gespendet"(!) worden, was zu starken Protesten in Thailand führte. Dieser Diebstahl führte zu einer ernsthaften diplomatischen Krise zwischen Thailand und den U.S.A. Erst 1988 gelang es Thailand, nach massivem diplomatischen Druck und starken Protesten von Thais in aller Welt, das wertvolle Kunstwerk wieder nach Thailand zurückzubringen, massgeblich daran beteiligt war der Historiker M.C. Subhadradis Diskul. CARABAO hatten mit ihrem Lied "Thap Lang" einen nicht unerheblichen Einfluss an der Rückkehr des Tür-Sturzes. Ein markanter Refrain des Liedes lautete: "Behaltet Euren Michael Jackson, aber gebt uns unseren Vishnu wieder!" Durch ihre vielen Lieder mit politischen und sozialen Inhalten wurden CARABAO in Thailand immer beliebter.

Wie so oft bei Rockgruppen gingen auch bei CARABAO irgendwann einmal die Probleme los, denn einige Musiker wollten Solokarrieren starten oder identifizierten sich nicht mehr mit dem Musikstil der Band. Nach dem 10. Album der Band, dem im Jahr 1990 erschienenen "Ham Chot Kwai" (Parkverbot für Büffel), trennten sich AJAAN, PAO und RIE von der Gruppe. AED, LEK und OT wollten zwar die Band ganz auflösen, sie blieben jedoch zusammen und spielten einfach weiter, allerdings ohne den alten Namen CARABAO. Hinzu stiessen Luechai Ngamsom (DUK) an den Keyboards und Chuchat Naduang (KO) am Schlagzeug. Man überredete AED wieder unter dem alten Namen CARABAO aufzutreten. 1991 erschien die 11. Platte "Wicha Phae" (Unterricht als Prügelknabe). 1992 gab es jedoch nach dem 12. Album "Satcha Sip Prakan" (Die 10 Gebote) den nächsten Weggang, als LEK die Band verliess. Er wurde durch den neuen Gitarristen Khajornsak Hutawatana (MI) ersetzt. Es entstanden die Studioalben "Chang Hai" (Weinende Elefanten) im Jahr 1993, im folgenden Jahr "Khon Sang Chat" (Der Erbauer der Nation) und im Jahr 1995 "Chaek Kluai..." (Bananen verteilen...). Zwar erzielte CARABAO nicht mehr den Erfolg von "Made in Thailand", aber sie blieben immer noch die beliebteste thailändische Gruppe. Ihre Singles "Raeng Koi" (Wartende Geier) aus dem Album "Weinende Elefanten" und "Luang Pho Khun" (Herr Vater) aus der Platte "Der Erbauer der Nation" waren oft im Radio gespielte Hits. Dr. Volker Wangemann

Die Band Carabao

Foto: © Sonja Perk-Bartz


Die berühmteste Band Thailands, Teil 2

Weiter zur Geschichte

Im Jahr 1995 kam die Band dann wieder in ihrer "klassischen Besetzung" anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens zusammen. Es erschien das Doppelalbum "Hak Huachai Yang Rak Khwai" (Wenn du immer noch Büffel liebst), welches an die Erfolge der alten Veröffentlichungen anknüpfte und erneut bewies, daß CARABAO immer noch die beliebteste und bekannteste Band Thailands war. Jedoch hielt diese Wiedervereinigung nicht sehr lange. Die nun folgende Besetzung bestand aus AED, DUK, KO, MI und OT, die im Studio von KEO unterstützt wurde. 1997 erschienen in dieser Formation die beiden Alben "Senthang Sai Plaa Daek" (Der Weg von Plaa Daek) und "Che Yang Mai Tai" (Che ist noch nicht tot), wobei sich Che selbstverständlich auf den legendären, in Argentinien geborenen Revolutionär Ernesto Guevara de la Serna, genannt Che Guevara oder nur Che bezieht, der im Jahr 1967 in Bolivien ermordet worden war.

1998 erschien das 18. Studioalbum "Amerikan Anthaphan" (Die schurkischen Amerikaner), bei dem wieder LEK und RIE mitwirkten. Von der alten Besetzung waren noch dabei AED und OT, von den neueren Mitgliedern DUK, KO und MI. Neu hinzu kamen Thepajon Phanthuphongthai (UAN) als Flötist, Percussionist und Schlagzeuger sowie Sayaphon Singthong (NONG) als Bassist und zweiter Percussionist. Seitdem blieb die Besetzung weitgehend stabil, nur NONG verliess vor einiger Zeit die Band. KEO ist zwar kein offizielles Bandmitglied mehr, unterstützt die Gruppe jedoch bei der Produktion von Alben sowie mit Gesang und Gitarre und PAO ist bisweilen bei Liveauftritten dabei.

Es erschienen seit 1998 noch folgende Studioalben:

1998 "Pho Yu Pho Kin" (Leben von Subsistenzwirtschaft [Anm. des Autors: anderer Begriff für Selbstversorger]).

2000 "Siam Lor Tue" (Das attraktive Siamesische Schwein)

2001 "Sao Bia Chang" (Chang-Bier Mädchen)

2002 "Nak Su Phu Ying Yai" (Der große Kämpfer)

2005 "Samaki Prathet Thai" (Vereinigtes Thailand)

2007 "Yisip-Ha Phi Luk Lung Khi Mao" (25 Jahre - Das Kind des betrunkenen alten Mannes)

2009 "Ho" (Ho)

Auf dem im Jahr 2007 erschienen Album existiert das Lied "Tam Roi Pho" (Folge der Spur des Vaters), mit dem CARABAO dem 80. Geburtstag von König Rama IX. Respekt zollt.

Wurden bisher in diesem Artikel nur die Studioalben behandelt, sollen der Vollständigkeit halber und wegen der enormen Bedeutung von CARABAO für die thailändische Musikgeschichte, auch die Spezialalben und Livealben kurz erwähnt werden.

Die Spezialalben:

2003 "Made in Thailand Paak 2546 Sang-Kai-Na" (Made in Thailand, Version 2003)

2004 "Num Bao-Sao Parn" (Junger Mann Bao, Junge Frau Parn mit der Sängerin Parn Thanaporn von RS Promotion)

2007 "Ruam Hit 25 Phi-Bao Benjapes" (25 Lieder und 5 Bonus Tracks)

2008 "CARABAO & Parn Thanaporn-Bao Parn Return"

Die Livealben:

2003 20 Jahre CARABAO

2008 "The Diary of CARABAO" [Konzert am 16.02.2008 in Bonanza Khao Yai, Pak Chong, Nakhon Ratchasima].

2009 "3 Cha Samakkhi Luk Thung Fantasia-Cha-Cha-Cha" mit Luk Thung Fantasia [Konzert am 31.05.2009 in der Impact Arena, Mueang Thong Thani, Nonthaburi mit Sängern aus der Show Academy Fantasia und dem thailändischen Sänger Sek von der Band LOSO].

2010 "Bao Parn Big Match Concert" [Konzert am 20.03.2010 im Mueang Thong Thani Stadion, Nonthaburi mit THAITANIUM, Girly Berry, Nattawut Skidaj, Aun Sripan und Pong Lang Sa On.

Der einzige Musiker, der auf allen bisher erschienen Platten der Band mitwirkt, ist "Urgestein" und Gründungsmitglied AED. Privat ist AED verheiratet, hat drei Kinder (zwei Töchter, ein Sohn) und wohnt in Bangkapi in Bangkok.

Natürlich beschränkten sich die Aktivitäten der Band nicht nur auf die Musik, man wollte das mit der Musik verdiente Geld nun auch wirtschaftlich sinnvoll einsetzen, und damit kommen wir zum zweiten Teil der CARABAO-Geschichte.

Das Logo


Der Energy-Drink von CARABAO

Die Geschichte des thailändischen Kultgetränkes CARABAO DANG (Roter Büffel) begann bereits im Jahr 2002, als der schon vorgestellte Gründer der Band CARABAO AED auf die Idee kam, daß man den kommerziellen Erfolg der Band auch auf anderem Gebiet nutzen könnte. So wurde von dem Hersteller des Energiegetränkes Carabao Tawandang Co. Ltd im Fernsehen eine Werbekampagne iniziert, die das neue Getränk auf dem Markt einführen sollte. Zwar wurde die Werbekampagne vom Office of the Consumer Protection Board als zu gewalttätig eingestuft, sie gewann dennoch im Jahr 2003 eine Silber- und eine Goldmedaille bei den Media & Marketing Asian Brand Marketing Effectiveness Awards. Im Jahr 2004 wurde der inzwischen schon in Thailand sehr populäre Energietrunk in den U.S.A. und Europa unter dem Namen CARABAO eingeführt, was insbesondere an der Westküste der U.S.A. den Plattenabsatz der Band ungemein förderte, zumal sich ja auch in Los Angeles die weltweit größte Gemeinde von Auslandsthais befindet. Im Jahr 2007 starteten dann die Exporte nach China und nach Indien.

Krating Daeng

Die Fabrik zur Herstellung des Getränkes befindet sich in 261-263 Moo 2 Thanon Panvithi, Tambon Bang Priang, Amphoe Bang Bor, Changwat Samut Prakarn. Die Verwaltung residiert in 462/59 Thanon Nang Linchee, Yannawa, Bangkok 10120. Natürlich steht der Drink von CARABAO auch in Konkurrenz zu den in Thailand sehr beliebten anderen Energie-Drinks der Marken "Red Bull, Lipovitan [Lipo], Krating Daeng, M 150".

Carabao Drink

CARABAO DANG setzt sich zusammen aus: Wasser, Zucker, Säureregulator E 330 [Citronensäure], Taurin [2-Aminoethansulfonsäure], Inositol [Cyclohexan-1,2,3,4,5,6-Hexol], Koffein [Alkaloid aus der Stoffgruppe der Xanthine], Konservierungsstoff E 211 [Natriumbenzoat, sehr bedenklich!], Vitaminen und Farbstoffen. Das Getränk enthält 198 Kalorien, 30 Milligramm Koffein, 42 Gramm Kohlenhydrate, 4 Gramm Zucker, 125 Milligramm Natrium (das 2.400 fache der empfohlenen täglichen Dosis!), 800 Milligramm Taurin, 5 Milligramm Vitamin B 6 [Pyridoxin] und 5 Mikrogramm Vitamin B 12 [Cyanocobalamin]. Dr. Volker Wangemann

Wer sich nun weiter mit der Geschichte der Band CARABAO beschäftigen möchte, dem seien u.a. folgende Seiten im Internet empfohlen:

www.carabao.net (offizielle Site in Thai), www.carabao.de (deutsche Fanseite), www.carabaofanclub.ch (Schweiz)

aus FARANG 2 und 3 - 2012

Wasserbüffel am Rhein - CARABAO-Konzert in Köln

09.10.2005 - aus FARANG 11 - 2005

Carabao Band in Köln

Mit knallrotem Doppeldeckerbus fuhren die Musiker aus Thailand am 9. Oktober im Rahmen ihrer diesjährigen Europatournee in der Köln Ehrenfelder Live-Music-Hall vor.

In der Heimat kennt CARABAO jedes Kind, und in Thailand gibt es sogar ein Verkehrsflugzeug mit ihrem berühmten Schriftzug und ihrem Wasserbüffel Schädel Logo drauf.

Die Kult-Musiker wurden vom Team des THAI KULTUR e.V. in Köln begrüßt, das ihnen erst einmal traditionelle thailändische Entspannungs-Massagen hinter der Bühne anbot. Ein Service, der gerne angenommen wurde.

Überhaupt waren die Gäste aus dem fernen Thailand erfreut über das enthusiastische Kölner Publikum, das zwar nicht so zahlreich im Konzertsaal war, wie sie es in der Heimat gewohnt sind, doch tat das der Begeisterung keinen Abbruch. Schon beim Eröffnungslied sangen viele rheinländische Thais und ihre deutschen Freunde kräftig mit und feuerten damit die Interpreten an.

Zum allgemeinen überschwänglichen Thai-Rock-Abend trug das milde und trockene Herbstwetter ebenso bei wie einige Stände mit thailändischen Gerichten, wo sich mancher Konzertbesucher im Schein bunter Lichter an Biergärten im fernen Siam erinnert haben mag. Wer wollte, deckte sich mit CARABAO Fan-T-Shirts mit den Tourdaten drauf ein.

Eigentlich hätten sie Tags zuvor einen Auftritt in London gehabt, doch - wie einer der Musiker meinte - hätte die aufgeregte politische Atmosphäre, was die Erteilung von Arbeitsvisa für Künstler angeht - den einzigen geplanten Gig auf der britischen Insel verhindert.

Ärgerlich für Fans und die Musiker. Kann man nur hoffen, dass den vielen britischen Besuchern in Thailand großzügigere Einreisebeamte begegnen.

Das mag sie an gewisse unliebsame Erfahrungen in der Heimat erinnert haben. Denn nicht immer sind ihre sozial-engagierten und politischen Texte der thailändischen Regierung genehm. Das war in den 70er Jahren so, als die Band von Yeunyong "Ad" Opakul zusammen mit Kirati "Keo" Promsakha Carabao gegründet wurde. Am ehesten könnte man die Gruppe vielleicht mit der deutschen Band BAP vergleichen, was die sozialbezogenen Themen und Beliebtheit angehen.

Carabao Live in Köln

Die Thai-Rockmusiker verstanden sich als Teil der studentischen Demokratiebewegung während der dunklen Jahre, als das Militär im thailändischen Königreich die Macht inne hatte.

Das ging so weit, dass sie auf die Philippinen ausweichen mussten, um ins Tonstudio gehen zu können, damit sie ihre Musik in der Heimat unter die Leute bringen konnten.

Mehrere thailändische Regierungen, wie leider auch die gegenwärtige unter Regierungschef Thaksin, sorgten immer mal wieder dafür, daß einzelne Titel von CARABAO nicht im Radio gespielt werden durften. Denn: Korruption, Machtmissbrauch, Sozialthemen und Umweltverschmutzung bis hin zu harmloseren Themen wie die bei thailändischen Männern sehr populären Hahnenkämpfe sind die Themen ihrer Lieder. Wobei ihre Hymne MADE IN THAILAND aus dem Jahr 1985 sicher ihr bekanntester Titel ist, den in Thailand jeder Schüler und jede Hausfrau mitsingen kann.

Carabao in Köln

Musikalisch basiert CARABAO auf der nordost-thailändischen akustischen Folkmusik Plaeng Pua Chevit, und diese lokalen Klänge bestimmen bis heute den Rhythmus der Gruppe.

Doch zurück zum Konzert: Nach der Pause gingen die leicht in die Jahre gekommenen neun Musiker noch einmal richtig in die Vollen und rissen die mittlerweile ausgelassen tanzenden Besucher mit ihren Gitarrensoli und vertrauten Hits aus ihrer langen Bühnenkarriere und mit neuen Songs so richtig mit.

Erschöpft aber gutgelaunt ließen sich CARABAO mit vielen Besucher/innen zusammen für die privaten Alben photographieren. Sehr viele hatten schon während des Konzertes ihre Eindrücke per Handy-Kamera festgehalten.

Zum Abschluss sass man noch entspannt eine Weile zusammen, bevor sich CARABAO weit nach Mitternacht im roten Doppeldecker auf den Weg via Düsseldorf nach Hamburg zum nächsten Auftritt machten. D. Schwarz


Kult-Band CARABAO live in Berlin

11.10.2005 - aus FARANG 11-2005

Carabao in Berlin

Ein großes Musikereignis kündigte sich an - und dann auch noch in Berlin. Nein. Vom Robbie Williams Konzert möchte ich nicht sprechen, spondern von der Thai Rock Super Band aus Thailand überhaupt. Von CARABAO soll hier die Rede sein. Und nicht so sehr von KARAOKE. Aber, nun ja doch! Es muss auch über die typisch asiatische Form der Verweigerung von Musikalität und von gutem Geschmack die Rede sein - denn zur selben Zeit, als CARABAO in Berlin spielten, haben viele Berliner Thais wieder ihr geliebtes KARAOKE zelebriert.

Anders kann ich es mir nicht erklären, warum so wenige Thais den Weg zu IHRER SUPERBAND CARABAO nach Berlin fanden. Oder war es der als zu hoch empfundene Eintrittspreis um die 35 Euro? Nö - kann man eigentlich nicht gelten lassen - bei der bekanntermaßen regen Geschäftstätigkeit der Thais hier. Oder war die monatliche Share Zahlung ausgeblieben? Und ganz böse: Oder sind CARABAO gar keine Thais, die es zu bewundern gilt? Ja, das kann es sein, wenn man bedenkt, dass Thierry, einer der treibenden Kräfte von CARABAO, ein Abkömmling einer Schweizer-Thai-Beziehung ist. Also, so ein halber Farang... Halt, das geht wohl doch zu weit! Oder doch nicht?

Macht also doch KARAOKE den meisten hier lebenden Thais mehr Spass als ein CARABAO Konzert? Mussten gar alle nicht zum Konzert erschienenden Thais arbeiten? Im Park wohl nicht, es war schon etwas dunkel und kalt. Warum dann diese offensichtliche Ignoranz gegenüber den so selten hier in Berlin gastierenden Heroen der thailändischen Rockmusik? Fragen über Fragen:

War es nun das große Musikereignis, oder hatten die nicht Anwesenden Recht gehabt, nicht anwesend zu sein?

Es sollte den nicht Anwesenden vielleicht zur Erleichterung ihres schlechten Gewissens mitgeteilt werden, dass dieses Berliner Carabao Konzert von Carabao selbst zuvor zweimal getoppt wurde. Wie? Was? Welches Konzert toppte jetzt welches?

Beim Konzert in Berlin

Also, vor vier Jahren in Berlin und einen Tag vor dem Berliner Konzert in Hamburg toppten Carabao das Oktober Konzert in Berlin durch ihre Nähe zum Publikum und die Dauer ihres Auftrittes. Gab man bei den anderen beiden Konzerten bereitwillig Autogramme, mischte man sich dort richtig nett unter das Volk und spielte man nahezu drei Stunden, war es im Gegensatz dazu in der NEUEN WELT in Neukölln ein Konzert mit einer extremen Distanz zu den wenigen Fans, die dabei waren!

Man gab keine Autogramme, man war nach nur einer Zugabe nach zwei Stunden abgetreten ohne wieder zu kommen, und das wenige zahlende Volk von etwa 275 Personen verließ auch sofort den Konzertsaal, wohl um noch woanders etwas zu erleben, was es nie und nimmer zu erleben geben konnte. Aber nur allzu gerne lassen sich Menschen Sand in die Augen werfen oder sich ein X für ein U vormachen.

Oder rief schon wieder das geliebte KARAOKE Mikro?

Zurück zum Toppen. Musikalisch und soundtechnisch und auch von der Songauswahl her toppte das diesjährige Berliner CARABAO Konzert bei weitem das Berlin Konzert vor vier Jahren. Es war ein total guter Gig von Profimusikern. Professionell und politisch und sicherlich auch hin- und hergerissen von der leider nicht überwältigenden thailändischen Fangemeinde spielte die doch recht müde wirkende Band ihr Feuerwerk an Klasse Titeln herunter. Und dabei bestand noch vielleicht ein Drittel des Publikums aus Farangs!!! Bitter, bitter für die Thais, wenn ihnen nicht nur beim Tourmanagement sondern auch im zahlenden Publikum der Rang abgelaufen werden könnte.

Zum Abschluss des Konzertes blieb mir nur eine Frage an die Band und an Ad, die ich leider nicht persönlich stellen konnte, da Ad nach dem Konzert lieber ein politisches Interview für einen Reporter des Neuen Deutschland gab, als sich den Fans zu stellen: Meine Frage lautete: Was können denn die Leute dafür, die zum Konzert gekommen sind, dass sie durch die Absperrungen und die hohe Bühne von Euch so auf Distanz gehalten wurden?

Was mir noch auffiel bei einigen Gesprächen über das Konzert war, dass die meisten Leute eine ähnliche Meinung äußerten und dass es anscheinend Thais gibt, die zwar gerne KARAOKE machen aber LOSO nicht kennen. Na dann: Gute Nacht, Freunde. TomBerg im Oktober 2005


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